[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, in Bogenanlegern von Bogendruckmaschinen oder anderen bogenverarbeitenden
Maschinen Einrichtungen für den automatisierten Stapelwechsel vorzusehen. Diese können
aus rechenartigen Gebilden bestehen, sogenannten Reststapeltragvorrichtungen, die
mit Schub- und Hubantrieben zur horizontalen und vertikalen Bewegung versehen sind.
Solche sogenannte Nonstop-Stapelwechsler sind geeignet, beispielsweise während des
Verdruckens von Papierbogen, d.h. im Maschinenlauf, Reste von abgearbeiteten Bogenstapeln
von einer beispielsweise mit Nuten versehenen Palette zu übernehmen und auf einem
nachfolgend in den Bogenanleger eingesetzten neuen Bogenstapel wieder abzusetzen.
Bekannte Vorrichtungen zeichnen sich durch großen konstruktiven und montagetechnischen
Aufwand aus und erfordern Spezialkonstruktionen der Bogenanleger. Des weiteren werden
hierbei Vorrichtungen eingesetzt, deren Reststapeltragvorrichtung einen in die Nuten
der Palette eingreifenden Rechen aufweisen. Dieser Rechen ist bei der Vereinigung
des Reststapels mit dem neu eingesetzten Bogenstapel als Ganzes zwischen den beiden
Stapelteilen zu entfernen. Das bringt hohe Antriebskräfte mit sich und beansprucht
die der Schnittstelle nächstliegenden Bogen der Stapel sehr stark. Außerdem sind Rückhaltemittel
vorzusehen, die ein Verschieben der Stapelteile verhindern und dabei die Stapelkanten
stark beanspruchen. Außerdem wird die Bedienung des Bogenanlegers selbst stark behindert
oder gar unmöglich gemacht. Der Bogenlauf ist beim Wechselvorgang schwer zu beherrschen,
so daß immer wieder Makulaturbogen entstehen. Es wurden aber schon Vorrichtungen entwickelt,
die einige der geschilderten Nachteile teilweise vermeiden.
[0003] So ist aus der DE 3931710 C2 ein Non-Stop-Bogenanleger für Bogenrotationsmaschinen
bekannt. Er weist eine Reststapeltragvorrichtung auf, die unterhalb eines vom Bogenanleger
zur Bogenrotationsmaschine führenden Bändertisches angeordnet ist. Die Reststapeltragvorrichtung
weist einen geschlossenen Rahmen auf, an dem Non-Stop-Stangen angeordnet sind, die
als Kolbenstangen einzelner Zylinder mittels eines Druckmediums angetrieben werden
können und die in Nuten einer einen Bogenstapel tragenden Palette einfahrbar sind.
Die Non-Stop-Stangen liegen in eingefahrenem Zustand auf beiden Seiten des Rahmens
auf und sollen nacheinander aus dem Bereich des Bogenanlegers entfernt werden. Über
die Reihenfolge ist nichts ausgesagt. Die Steuerung der Non-Stop-Stangen ist sehr
aufwendig und nicht ohne weiteres an die Bedürfnisse des Stapelwechsel anpassbar.
[0004] Aus der DE 4203500 A1 ist eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bekannt.
Er weist parallel zum Bogenanleger und diesem stirnseitig zugeordnet eine Reststapeltragvorrichtung
als eigenständige Baueinheit auf. Darin sind über einen gemeinsamen Antrieb einzeln
antreibbare Spieße vorgesehen, die in Nuten einer einen Bogenstapel tragenden Palette
einfahrbar sind. Der Antrieb weist einzelne Kettentriebe auf, die an die jeweiligen
Spieße ankoppelbar sind. Für die Führung und Zugänglichkeit der Kettentriebe sind
besondere konstruktive Maßnahmen erforderlich. Die Kettentriebe sind ständig unter
einem eigenen Gestell ausgespannt und versperren den Raum vor dem Bogenanleger vollständig,
sodaß dieser nicht zugänglich ist. Beim Stapelwechsel ist vorgesehen, die Spieße bei
der Vereinigung von Haupt- und Reststapel zunächst an der Außenseite, dann in der
Mitte und zuletzt im Bereich zwischen den bereits gezogenen Spießen aus dem Stapelbereich
zu entfernen, sodaß sich eine sanfte Ablage des Reststapels auf dem Bogenstapel ergeben
soll. Dazu sind die Kettentriebe aufwendig an die Spieße anzukoppeln, wobei der Antrieb
der Spieße nur gemeinsam erfolgen kann.
[0005] Ziel der Erfindung ist es die Vorrichtung zum Stapelwechsel so zu verbessern, daß
die geschilderten Nachteile vermieden werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der genannten Art so zu verbessern,
daß der Stapelwechsel auf einfache und kontinuierliche Weise möglich wird, wobei eine
optimal an die gewünschten Stapelwechselbedingungen anpassbare und möglichst einfache
Antriebsvorrichtung vorzusehen ist.
[0007] Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus den Patentansprüchen.
[0008] Vorteilhaft ist, daß voneinander unabhängig bewegbare Reststapelstäbe in der Vorrichtung
vorgesehen sind, die zeitversetzt aus dem Stapelbereich gezogen werden. Der zu diesem
Zweck vorgeschlagene einfache und kompakte Antrieb ermöglicht die platzsparende Anordnung
der Reststapeltragvorrichtung.
Eine unterschiedliche Höhe der Reststapelstäbe erzeugt eine fließende Absetzbewegung
des Reststapels auf dem Bogenstapel. Die kontinuierliche Entfernung der Reststapelstäbe
von innen nach außen und in zwei Stufen ermöglich eine sanfte Ablage des Reststapels
auf dem Bogenstapel. Indem die Reststapelstäbe unterschiedlich lang gestaltet werden,
entsteht ein verbesserter Arbeitsablauf. Weitere Verbesserungen bringt eine Staffelung
der Geschwindigkeit der einzelnen Reststapelstäbe zueinander.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher dargestellt. Hierbei
zeigen:
- Fig. 1
- einen Bogenanleger in Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Bogenanleger in Draufsicht,
- Fig. 3
- eine Reststapeltragvorrichtung in Draufsicht,
- Fig. 4
- diese Vorrichtung bei Übernahme eines Reststapels,
- Fig. 5
- eine Stapelwechselvorrichtung während des Stapelwechsels,
- Fig. 6
- eine Antriebsvorrichtung nach der Erfindung und
- Fig. 7
- eine Antriebsvorrichtung in der Draufsicht.
[0010] In Figur 1 ist ein Bogenanleger 2 verbunden mit einer bogenverarbeitenden Maschine,
beispielsweise mit einer Bogendruckmaschine 1 dargestellt. Im Bogenanleger 2 ist ein
Bogenstapel S zur Verarbeitung eingesetzt. Der Bogenstapel S kann mittels eines Hauptstapelhubwerkes,
das hier nicht näher dargestellt ist im Takt der Bogenverarbeitung angehoben werden.
Die Bogen des Bogenstapels S werden an dessen Oberseite vereinzelt und der Bogendruckmaschine
1 in einem Bogenstrom zugeführt. Im Bogenanleger 2 ist dazu eine Bogenvereinzelungseinrichtung
4 vorgesehen, die mit einer ganzen Anzahl vielfältiger Bedienungselemente für formatabhängige
Einstellungen und für Einstellungen der Versorgung mit Saug- oder Blasluft versehen
ist. Die Bedienungselemente dienen der Abstimmung der verschiedenen Funktionen der
Bogenvereinzelungsvorrichtung 4 auf den bedarfsgerechten Transport der Bogen vom Bogenanleger
2 zur Bogendruckmaschine 1. Im Bogenanleger 2 ist weiterhin eine Reststapeltragvorrichtung
3 angeordnet, die der der Bogendruckmaschine 1 abgewandten Stimseite des Bogenanlegers
2 zugeordnet ist. Die Reststapeltragvorrichtung 3 ist mit einem Gestell 6 versehen,
in dem Reststapelstäbe 7 längsverschiebbar gelagert sind. Mittels des Gestelles 6
ist die Reststapeltragvorrichtung 3 in vertikalen Führungsschienen 8 an einem Reststapelhubwerk
5 aufgehängt, das hier nur angedeutet ist. Das Reststapelhubwerk 5 kann auf der Reststapeltragvorrichtung
3 einen Reststapel H im Takt der Bogenverarbeitung anheben und ist mit dem Hauptstapelhubwerk
synchron steuerbar.
[0011] In Figur 2 ist der Bogenanleger 2 in einer Ansicht von oben gezeigt. An den Bogenanleger
2 schließt sich in der durch Pfeile angedeuteten Bogenlaufrichtung ein sogenannter
Bändertisch 20 an, über den der durch die Vereinzelung erzeugte Bogenstrom zu der
bogenverarbeitenden Maschine z.B. der Druckmaschine 1 transportiert wird. Weiterhin
ist die Lage der Bogenvereinzelungsvorrichtung 4 in Zuordnung zur Hinterkante des
Bogenstapels S erkennbar. Die Orientierung der Reststapelstäbe 7 ist in ihrer Anordnung
in Bezug auf den Bogenanleger 2 dargestellt, wobei nur die beiden äußeren Reststapelstäbe
7 dargestellt sind und die anderen mit Wirkungslinien angedeutet werden. Die gezeigte
Position ist die Warteposition außerhalb des Bedienungsbereiches des Bogenanlegers
2. Die Reststapelstäbe 7 sind innerhalb der Reststapeltragvorrichtung 3 geführt, sodaß
sie eine horizontale Stellung einnehmen. Die Reststapeltragvorrichtung 3 mit ihrem
Gestell 6 ist mittels der Führungsschienen 8 im Bogenanleger 2 geführt und vertikal
bewegbar. Das Reststapelhubwerk 5 befindet sich an der Oberseite der Führungsschienen
8, greift von dort aus am Gestell 6 der Reststapeltragvorrichtung 3 an und bewegt
diese an den Führungschienen 8 aufwärts und abwärts.
[0012] Aus Figur 1 ist entnehmbar, daß die Reststapeltragvorrichtung 3 mittels der Führungsschienen
8 direkt an den Bogenanleger 2 angebaut und über die gesamte Höhe der Bogenvereinzelungsvorrichtung
4 angehoben werden kann. Das Reststapelhubwerk 5 ist während der Versorgung einer
bogenverarbeitenden Maschine, z.B. der Druckmaschine 1, mit Bogen heb- und senkbar
und die Reststapeltragvorrichtung 3 ist außerhalb des Verarbeitungsbereiches für den
eigentlichen Stapelwechsel bewegbar. Durch diese Anordnung im Bogenanleger 2 ist dieser
von seiner stirnseitigen Bedienungsseite her sehr gut zugänglich.
[0013] In Figur 3 ist eine vollständige Darstellung der Reststapeltragvorrichtung 3 gezeigt.
Das Gestell 6 ist an den Führungsschienen 8 vertikal geführt. lm Gestell 6 sind in
einer vorderen Tragschiene 9 die Reststapelstäbe 7 in Form von Tragstäben 7A und Distanzstäben
7B geführt. Auf einer hinteren Tragschiene 10 ist ein Zugantrieb 11 zum vereinzelten
Ziehen der Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B angeordnet. Die gezeigte Position ist
die Wartestellung. Weiterhin sind beiderseits Antriebe 12 zur Längsverschiebung der
hinteren Tragschiene 10 auf Führungsschienen 13 am Gestell 6 vorgesehen. Die Antriebe
12 bestimmen die Lage der hinteren Tragschiene 10 am hinteren Ende oder innerhalb
des Gestells 6. Die vordere Tragschiene 9 ist fest mit dem Gestell 6 verbunden.
Die Tragstäbe 7A bzw. Distanzstäbe 7B sind unterschiedlich hoch. Die Tragstäbe 7A
sind beispielsweise in etwa doppelt so hoch wie die Distanzstäbe 7B. Unter Höhe ist
die Ausdehnung der Tragstäbe 7A bzw. Distanzstäbe 7B senkrecht zur Erstreckungsebene
der Reststapeltragvorrichtung 3 gemeint. Die Auswirkung dieser Maßnahme wird im folgenden
Darstellungen noch ausführlich gezeigt.
[0014] Die Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B können gleich lang sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Tragstäbe 7A aber länger als die Distanzstäbe 7B. Die Tragstäbe
7A dienen bei der Übernahme eines Reststapels H zunächst der Lastaufnahme und sind
entsprechend zu dimensionieren, wobei die Last in weitere Tragmittel abzuleiten ist
(siehe Fig. 4).
[0015] In Figur 4 ist die Reststapeltragvorrichtung 3 in Funktion gezeigt. Die Tragstäbe
7A, sowie die Distanzstäbe 7B sind mittels der Antriebe 12 zusammen mit der hinteren
Tragschiene 10 gegenüber der vorderen Tragschiene 9 vorgeschoben und in Nuten einer
den Bogenstapel S tragenden Palette P eingeführt worden. Vordere Tragschiene 9 und
hintere Tragschiene 10 mit dem Zugantrieb 11 liegen nun parallel vor der Palette P,
die einen Rest eines Bogenstapels S, den sogenannten Reststapel H trägt. Die Palette
P und der Reststapel H werden dabei nicht durch die vordere Tragschiene 9 berührt.
Die längeren und höheren Tragstäbe 7A liegen auf einer Reststapelhubschiene 14 am
in Bogenlaufrichtung gesehen vorderen Ende im Bogenanleger 2 auf. Diese Reststapelhubschiene
14 ist mit einem Hubantrieb gekoppelt und zur Abstützung der Tragstäbe 7A sowie deren
Hubbewegung während der Produktion vorgesehen. Die Reststapelhubschiene 14 und das
Reststapelhubwerk 5 sind dazu beide mit der Stapelhubvorrichtung des Bogenanlegers
2 verbunden oder wenigstens so mechanisch oder steuerungstechnisch miteinander gekoppelt,
daß sie bei der Stapelverarbeitung insbesondere aber bei der Zusammenführung des Reststapels
H mit einem neuen Bogenstapel S synchron angehoben werden können.
[0016] Aus Fig. 4 ist auch entnehmbar, daß in der dargestellten Position der Reststapeltragvorrichtung
3 mit in die Nuten der Palette P eingeschobenen Tragstäben 7A und Distanzstäben 7B
der Raum innerhalb des Gestelles 6 frei und das Gestell 6 nach hinten hin offen ist.
[0017] In Figur 5 ist der Zusammenhang der Ziehbewegung zur Einrichtung noch einmal innerhalb
des Bogenanlegers 2 verdeutlicht. Die Tragstäbe 7A und die Distanzstäbe 7B liegen
abwechselnd in Nuten einer Palette P (wobei man sich auf den Stegen zwischen den Nuten
der Palette P normalerweise der Bogenstapel S aufliegend vorzustellen hat). Die Tragstäbe
7A liegen dabei auf der Reststapelhubschiene 14 auf. Gleiches gilt im dargestellten
Fall für die inneren Distanzstäbe 7B, die nur die halbe Höhe der Tragstäbe 7A aufweisen.
Der Ziehvorgang der Tragstäbe 7A beginnt mit den der Stapelmitte nächstliegenden dickeren
Tragstäben 7A, die wie dargestellt als Paar gezogen werden. Dabei legt sich der Reststapel
H in diesem Bereich kontinuierlich auf die dünneren Distanzstäbe 7B auf. Das Ziehen
der dickeren Tragstäbe 7A und in der Folge der dünneren Distanzstäben 7B erfolgt fließend
und in enger zeitlicher Abfolge aber immer getrennt voneinander. Dazu ist eine Vorrichtung
zum Steuern der Zugbewegung vorgesehen.
[0018] Der Stapelwechsel läuft also wie folgt ab:
I. - Bei Erreichen einer Mindesthöhe des Bogenstapels S wird der Stapelwechselvorgang
gestartet.
II. - Die Tragstäbe 7A und die Distanzstäbe 7B werden gemeinsam vom Gestell 6 aus
in die Nuten der Palette P unterhalb des Bogenstapels S eingeschoben, wobei der Bogenstapel
S an der Rückseite zur Reststapeltragvorrichtung 3 hin frei bleibt.
III. - Die Tragstäbe 7A werden von der Reststapelhubschiene unterfahren und angehoben
bis der Reststapel H von den Tragstäben 7A getragen wird.
IV. - Die Palette P wird abgesenkt und aus dem Bogenanleger 2 entfernt.
V. - Der Reststapel H wird mittels des stapelhubantriebes kontinuierlich zur Vereinzelung
der Bogen weiter angehoben.
VI. - Ein neuer Bogenstapel S wird in den Bogenanleger 2 eingesetzt und mittels des
Hauptstapelhubes angehoben.
VII. - Bei Berührung der Oberseite des Bogenstapels S mit der Unterseite der Tragstäbe
7A wird der Ziehvorgang der Tragstäbe 7A eingeleitet.
VIII. - Die Tragstäbe 7A werden einzeln oder paarweise von innen nach außen zwischen
Reststapel H und Bogenstapel S herausgezogen.
IX. - Der Reststapel H legt sich von innen nach außen kontinuierlich auf den Distanzstäben
7B ab.
X. - Die Reststapelhubschiene wird frei, die Reststapeltragvorrichtung 3 übernimmt
keine Last mehr, die verbleibenden Distanzstäbe 7B haben nur noch Steuerungsfunktion
für die Stapelvereinigung.
XI. - Die Distanzstäbe 7B werden kontinuierlich von innen nach außen zwischen Reststapel
H und Bogenstapel S herausgezogen.
XII. - Der Reststapel H legt sich von innen nach außen kontinuierlich auf der Oberseite
des Bogenstapels S ab.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, nicht alle der Reststapeltragstäbe
7 einzusetzen. So können bei sehr dicken Bogenstoffen, die sich infolge ihrer Stabilität
nur langsam in den beim Ziehen der Tragstäbe 7A größer werdenden Zwischenraum zwischen
den im Spalt zwischen Bogenstapel S und Reststapel H einsenken, die Distanzstäbe 7B
weggelassen werden. Damit wird der Wechselvorgang beschleunigt, da Zeit für das Ziehen
der Distanzstäbe 78 eingespart wird.
[0020] Die Ausbildung der Vorrichtung zum Ziehen der Reststapelstäbe 7 ist auf deren spezielle
Funktionen ausgerichtet. Die Reststapelstäbe 7 sind hier als unterschiedlich gestaltete
Tragstäbe 7A und Distanzstäbe 7B dargestellt und liegen in der vorderen Tragschiene
9 und der hinteren Tragschiene 10. Die Tragstäbe 7A sind länger und etwa doppelt so
dick wie die Distanzstäbe 7B. Alle Reststapelstäbe 7 sind mit einer Antriebsverbindung
versehen. Dazu sind die Reststapelstäbe 7 gemeinsam auf der hinteren Tragschiene 10
geführt, auf der Einzelantriebe 50 angeordnet sind. Am hinteren Ende des Gestelles
6 kann eine Auflageschiene 15 vorgesehen sein, die nicht fest mit den Reststapelstäben
7 verbunden, sondern sowohl gemeinsam mit diesen als auch unabhängig davon bewegbar
ist.
[0021] In Figur 6 und 7 sind die Einzelheiten zu den Einzelantrieben 50 und deren Anordnung
dargestellt.
Um die Reststapelstäbe 7 zu verschieben, werden diese von Einzelantrieben 50 über
Verzahnungen 51 in Richtung auf den Stapelbereich bewegt. Verzahnungen 51 sind seitlich
an jedem Reststapelstab 7 vorgesehen. Um eine sichere Funktion zu gewährleisten, sind
die Kanten der verzahnten Seite eines Reststapelstabes 7 abgeschrägt. Damit wird vermieden,
daß die Verzahnung 51 ungünstig auf die Palette P oder vor allem die Bögen im Reststapel
H oder Bogenstapel S einwirken kann. Dies ist auch nicht bei der Stapelvereinigung
der Fall.
[0022] Zum Einschieben aller Reststapelstäbe 7 in die Nuten der Palette P werden diese zeitgleich
parallel mittels ihrer Einzelantriebe 50 vorgeschoben. Dabei kann vorgesehen sein,
daß die Vorschubbewegung mittels der Einzelantriebe 50 nur bis zu einer Warteposition
geführt wird. Die endgültige Einschubbewegung bis zur eingeschobenen Endlage kann
dann über die hintere Tragschiene 10 von dem Antrieb 12 über den Restweg bis zur vorderen
Tragschiene 9 ausgeführt werden. Dazu kann die hintere Tragschiene 10 auf Führungsschienen
13 von einem Antrieb 12 bewegt werden (siehe auch Fig. 3 und 4). Der Antrieb 12 kann
als Druckmittelantrieb oder elektromotorischer Antrieb ausgebildet sein.
[0023] Ein Einzelantrieb 50 ist aus einem Servomotor 52, einem Antriebsritzel 53 und einer
Geradführung aus mehreren Führungsrollen 54 gebildet. Der Servomotor 52 sitzt in der
dargestellten Ausführungsform vertikal auf der hinteren Tragschiene 10 und durchgreift
diese. Auf der Achse des Servomotors 52 ist das Antriebsritzel 53 angeordnet. Das
Antriebsritzel 53 greift in die Verzahnung 51 an dem Reststapelstab 7 ein. Die Verzahnung
51 ist dazu seitlich an jedem Reststapelstab 7 angebracht und reicht im wesentlichen
über die ganze Länge des Reststapelstabes 7, sodaß dieser im wesentlichen eine Zahnstange
bildet. Die seitliche Anordnung vermeidet Einwirkungen der Verzahnung auf die Bögen
und ergibt eine verbesserte Führung. Jeder Reststapelstab 7 ist daher an seiner Ober-
und Unterseite durch mehrere Paare von Führungsrollen 54 geführt. Außerdem ist jeder
Reststapelstab 7 an seinen Längsseiten zum einen von dem Antriebsritzel 53 und auf
der gegenüberliegenden Seite von weiteren senkrecht stehenden Führungsrollen 54 geführt.
Damit ist eine verkantungsfreie Bewegung möglich, die gleichzeitig eine geringstmögliche
Antriebsenergie erfordert.
[0024] Für jeden Servomotor 52 ist eine eigene Steuerung vorgesehen, die eine differenzierte
Beeinflussung der Verschiebebewegung jedes einzelnen Reststapelstabes 7 hinsichtlich
seiner Geschwindigkeit, Positionierung und Belastung sowohl beim Einschieben in die
Nuten der Palette P als auch beim Ziehen aus dem Stapelbereich zwischen Reststapel
H und Bogenstapel S möglich macht. Dazu kann in der Steuerung für den Antrieb eines
einzelnen Reststapelstabes 7 eine Positionsüberwachung und eine Überwachung für die
Zuglast vorgesehen sein, die mittels elektronischer Steuermittel ermöglich wird.
[0025] Zum Ziehen der Reststapelstäbe 7 wird gegebenenfalls die Auflageschiene 15 zunächst
unabhängig von den Reststapelstäben 7 mittels des Antriebes 12 wieder in die Ausgangsstellung
zurückgefahren. Dabei sind die Reststapelstäbe 7, zunächst mindestens aber die Tragstäbe
7A zwischen Reststapel H und Bogenstapel S eingeklemmt. Danach werden die Reststapelstäbe
7 mittels der Einzelantriebe 50 aus dem Stapelbereich gezogen. Hier kann das weiter
oben beschriebene Muster verwendet werden, indem die Reststapelstäbe 7 paarweise von
der Mitte nach außen gezogen werden, indem zunächst nur dieTragstäbe 7A und dann die
Distanzstäbe 7B gezogen werden und/oder indem die Geschwindigkeit der Reststapelstäbe
7 von innen nach außen variiert wird, um eine gezielt sanfte aber doch optimiert schnelle
Stapelvereinigung zu erzielen. Die Zugbewegung jedes einzelnen Reststapelstabes 7
erfolgt mit konstanter Geschwindigkeit.
1. Vorrichtung zum Wechseln eines Bogenstapels (S) in einem Bogenanleger (2) an einer
bogenverarbeitenden Maschine mit einem Hauptstapelhubwerk zum Anheben und Absenken
des Bogenstapels (S), mit einer Reststapeltragvorrichtung (3), die Reststapelstäbe
(7) zur zeitweisen Aufnahme eines Reststapels (H) und dessen Übergabe auf einen neu
zugeführten Bogenstapel (S) enthält, wobei auf die Reststapelstäbe (7) jeweils separat
formschlüssig einwirkende Antriebsvorrichtungen mit Antriebsmitteln zur Erzeugung
einer zueinander versetzten Längsbewegung versehen sind, derart daß sie in den Stapelbereich
des Bogenanlegers (2) schiebbar und wenigstens versetzt zueinander von dort entfernbar
sind, und mit einem Reststapelhubwerk (5) zum Anheben der Reststapeltragvorrichtung
(3),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtungen jedes Reststapelstabes (7) eine unabhängig betreibbaren
und einzeln steuerbaren Antriebsmotor aufweist und daß jeder Reststapelstab (7) in
seiner Antriebsvorrichtung allseitig längsverschieblich verkantungsfrei geführt ist,
wobei für jeden Reststapelstab (7) neben ersten Führungsmitteln jeweils die formschlüssig
mit dem Reststapelstab (7) verbundene Antriebsvorrichtung als weiteres Führungsmittel
dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reststapelstäbe (7) mit einer Verzahnung (51) in der Art von Zahnstangen ausgebildet
sind und daß die Antriebsvorrichtungen Servomotore (52) sind, die jeweils mittels
eines Antriebsritzels (53) über die Verzahnung (51) auf einen Reststapelstab (7) einwirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reststapelstäbe (7) jeweils allseitig an einer Tragschiene (10) geführt sind,
wobei an drei Seiten die ersten Führungsmittel als Führungsrollen (54) vorgesehen
sind und an der vierten Seite das Antriebsritzel (53) als Führungsmittel dient.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzahnung (51) eine im wesenlichen über die gesamte Länge eines Reststapelstabes
(7) erstreckte Geradverzahnung ist und die der Verzahnung (51) benachbarten Kanten
des Reststapelstabes (7) abgeschrägt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragschiene (10) parallel zur Verschieberichtung der Reststapelstäbe (7) verschiebbar
in der Reststapeltragvorrichtung (3) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reststapelstäbe (7) als Tragstäbe (7A) und Distanzstäbe (7B) vorgesehen sind,
und daß die Tragstäbe (7A) und Distanzstäbe (7B) unterschiedliche Dicke und ggf. unterschiedliche
Länge aufweisen.
1. Device for changing a sheet pile (S) in a sheet feeder (2) on a sheet treating machine
with a main pile lifting unit for lifting and lowering the sheet pile (S), with a
residual pile carrier device (3), which contains residual pile bars (7) for timed
receipt of a residual pile (H) and its transfer on to a newly fed in sheet pile (S),
wherein, on the residual pile bars (7), in each case there are provided separate positively
interlocked interacting drive devices with drive means for generating a longitudinal
movement staggered with respect to one another, in such a fashion that they can be
pushed into the pile region of the sheet feeder (2) and are removable from there at
least staggered with respect to one another, and with a residual pile lifting unit
(5) for lifting the residual pile carrier device (3),
characterised in that
the drive devices of each residual pile bar (7) has an independently driveable and
individually controllable drive motor and that each residual pile bar (7) in its drive
device is guided on all sides longitudinally shiftable and free of tipping, wherein,
for each residual pile bar (7) as well as the first guide means, in each case the
drive device connected in positively interlocked fashion with the residual pile bars
(7) serves as a further guide means.
2. Device according to Claim 1, characterised in that the residual pile bars (7) are constructed with a toothing (51) like a toothed rod
and that the drive devices are servomotors (52) which act in each case by means of
a drive pinion (53) via the toothing (51) on to a residual pile bar (7).
3. Device according to Claims 1 to 2, characterised in that the residual pile bars (7) are guided in each case on all sides on a carrier rail
(10), wherein, on three sides, the first guide means are provided as guide rollers
(54) and on the fourth side the drive pinion (53) serves a guide means.
4. Device according to Claim 2 or 3, characterised in that the toothing (51) is a straight line toothing extending essentially across the entire
length of a residual pile bar (7) and the edges of the residual pile bar (7) neighbouring
the toothing (51) are chamfered.
5. Device according to Claims 1 to 4, characterised in that the carrier rail (10) is arranged shiftably parallel to the shifting direction of
the residual pile bars (7) in the residual pile carrier device (3).
6. Device according to Claims 1 to 5, characterised in that the residual pile bars (7) are provided as carrier bars (7A) and distance bars (7B)
and that the distance carrier bars (7A) and distance bars (7B) have differing thickness
and, if desired, differing lengths.
1. Dispositif pour changer une pile de feuilles (S) dans un margeur de feuilles (2) dans
une machine traitant des feuilles, comportant une unité de levage de pile principale
pour soulever et abaisser la pile de feuilles (S), un dispositif de support de pile
résiduelle (3), qui comporte des barres de pile résiduelle (7) pour la réception temporaire
d'une pile résiduelle (H) et son transfert à une pile de feuilles (S) nouvellement
amenée, des dispositifs d'entraînement, agissant par coopération de formes à chaque
fois de façon séparée sur les barres de pile résiduelle (7), ayant des moyens d'entraînement
pour engendrer un mouvement longitudinal décalé, étant prévus, de sorte qu'elles peuvent
être poussées dans la zone de pile du margeur de feuilles (2) et éloignées de là au
moins de façon décalée les unes par rapport aux autres, et une unité de levage de
pile résiduelle (5) pour soulever le dispositif de support de pile résiduelle (3),
caractérisé en ce que les dispositifs d'entraînement de chaque barre de pile résiduelle (7) présentent
un moteur d'entraînement pouvant fonctionner de façon indépendante et pouvant être
commandé de façon individuelle, et en ce que chaque barre de pile résiduelle (7) est guidée dans son dispositif d'entraînement
de tous côtés de façon déplaçable longitudinalement sans coincement, le dispositif
d'entraînement relié par coopération de formes à la barre de pile résiduelle (7) servant,
à chaque fois, pour chaque barre de pile résiduelle (7), à côté de premiers moyens
de guidage, comme autre moyen de guidage.
2. Dispositif selon la revendication 1,
caractérisé en ce que les barres de pile résiduelle (7) sont réalisées en ayant une denture (51) à la manière
de crémaillères, et en ce que les dispositifs d'entraînement sont des servomoteurs (52) qui agissent, à chaque
fois, au moyen d'un pignon d'entraînement (53), par l'intermédiaire de la denture
(51), sur une barre de pile résiduelle (7).
3. Dispositif selon les revendications 1 à 2,
caractérisé en ce que les barres de pile résiduelle (7) sont guidées, à chaque fois, de tous côtés sur
un rail de support (10), les premiers moyens de guidage étant prévus comme rouleaux
de guidage (54) sur trois côtés et, sur le quatrième côté, le pignon d'entraînement
(53) servant comme moyen de guidage.
4. Dispositif selon la revendication 2 ou 3,
caractérisé en ce que la denture (51) est une denture droite s'étendant généralement sur toute la longueur
d'une barre de pile résiduelle (7) et les bords, voisins de la denture (51), de la
barre de pile résiduelle (7) sont chanfreinés.
5. Dispositif selon les revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que le rail de support (10) est agencé parallèlement à la direction de déplacement des
barres de pile résiduelle (7) de façon déplaçable dans le dispositif de support de
pile résiduelle (3).
6. Dispositif selon les revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que les barres de pile résiduelle (7) sont prévues comme barres de support (7A) et barres
d'écartement (7B), et en ce que les barres de support (7A) et les barres d'écartement (7B) présentent des épaisseurs
différentes et, le cas échéant, des longueurs différentes.