[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft generell Miniatur-Ladevorrichtungen zum Aufbringen
einer gesteuerten Größe einer elektrischen Ladung auf einen Rezeptor. Im besonderen
betrifft die Erfindung einen Schreibkopf für eine elektronische Druckmaschine.
[0002] Bei manchen Ladevorrichtungn wird eine Koronaentladung oder Lichtbogenentladung angewandt,
um Ladungsträger zu erzeugen. Solche Vorrichtungen leiden unter einem örtlich sehr
spezifischen und sporadischen Elektronenaustritt aus einer Kathode, was das Steuern
des Ladeprozesses erschwert. Es ist auch schwierig, eine hohe Plasmaraum-Ladedichte
aufrechtzuerhalten und somit die mögliche Kathodenstromdichte zu verringern.
[0003] In anderen Ladevorrichtungen werden die Ladungsträger in einem Gleichstrom-Glühplasma
erzeugt. Obschon solche Vorrichtungen ein dichteres, besser leitendes Plasma als Korona-Einrichtungen
schaffen, ist es ein Nachteil, daß die Kathode dem Plasma noch ausgesetzt werden muß.
Aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit der Kathode treten an der Kathodenoberfläche
Funktionsschwankungen und Randeffekte, ungleichmäßige Stromaufteilungen und elektrische
Felder in Erscheinung. Diese ungleichmäßigen Stromaufteilungen und elektrischen Felder
verursachen ein zeitbezogenes Schwankungsmuster von "heißen Stellen" an der Kathodenoberfläche,
was im allgemeinen durch die von den "heißen Stellen" ausgehende Zerstäubung und glühelektrische
Verdampfung zu rascher Erosion führt. Ferner können in dem Plasma erzeugte chemisch
reaktionsfähige Arten von Ladungsträgern (im besonderen, wenn das Plasma in Luft erzeugt
wird) die dem Plasma ausgesetzte Elektrode zersetzen oder oxidieren. Diese Effekte
können das Leben einer solchen Vorrichtung wesentlich verkürzen. Außerdem erfordern
diese Vorrichtungen für die Bildung des geeigneten Plasmas eine ein Gas enthaltende
Umgebung und ein kompliziertes, gesteuertes Gaszuführsystem.
[0004] In weiteren Ladevorrichtungen wird eine Hochfrequenz-Entladung angewandt. Die Stärke
der übertragenen Ladung wird gesteuert, indem die Länge der Zeit, in der sich die
Entladung entzündet, gesteuert wird, wie dies in US 4,992,807 beschrieben ist. Dies
hat den Nachteil, daß der Hochfrequenzquelle Impulse gegeben werden müssen und somit
das Plasma wiederholt entzündet und abgekühlt wird.
[0005] Die Toshiba Corporation hat auch einen "Ionen-Strahl"- ("ion-jet")-Druckkopf beschrieben,
bei dem auf beiden Seiten einer Keramikschicht zwei Elektroden in Verbindung mit einem
alternierenden Spannungsvorlauf verwendet werden. Jedoch wird dieser Druckkopf zum
Aufbringen großer Ladungsmengen verwendet, er ist kein Schreibkopf und kann somit
keine individuellen, einem Bildelement entsprechende Ladungen aufbringen. Außerdem
wird zusätzlich zu den beiden Elektroden auf beiden Seiten der Keramikschicht eine
separate Steuerungselektrode benötigt, und direkt auf der Keramikschicht ist keine
Steuerelektrode vorgesehen.
[0006] EP-A-0 541 841 offenbart eine elektrostatische Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0007] Gemäß Anspruch 1 der vorliegenden Erfindung werden Ladungsträger durch eine Hochfrequenz-Gasentladung
erzeugt. Die Elektrode, die das Hochfrequenzsignal sendet, ist auf einer Seite eines
dielektrischen Körpers angeordnet, und die Entladung wird auf einer zweiten Seite
entzündet. Somit ist die Hochfrequenz-Elektrode dem Plasma nicht ausgesetzt. Auf der
zweiten Seite des dielektrischen Körpers ist eine Steuerungselektrode vorgesehen,
die bewirkt, daß eine gesteuerte Größe an elektrischer Ladung auf den Rezeptor, z.
B. einen Druckzylinder in einer Druckmaschine, übertragen wird.
[0008] In der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung wird eine Hochfrequenzquelle auf eine
Hochfrequenz-Elektrode angewandt, die zur Erzeugung eines Plasmas auf einer ersten
Seite des dielektrischen Körpers angeordnet ist. Eine Vielzahl von Steuerungselektroden
sind auf der zweiten Seite des dielektrischen Körpers angeordnet und sorgen für die
korrekten Ladungen.
[0009] Wenn die Spannung an der Hochfrequenz-Elektrode ausreichend hoch ist, entzündet sich
nahe der zweiten Seite des dielektrischen Körpers ein Plasma, das Elektronen, negativ
geladene Ionen und positiv geladene Ionen enthält. Während das Plasma aufrechterhalten
wird, ergehen Steuersignale an die Vielzahl der Steuerungselektroden. Die durchschnittliche
Spannung des Plasmas in der Umgebung der Steuerungselektrode ändert sich um den Wert
des Steuersignals, jedoch bleibt der Zustand des Plasmas außer im Hinblick auf sein
Erdpotential grundsätzlich unbeeinflußt.
[0010] Wenn ein geeigneter Rezeptor in die Nähe des Plasmas gebracht wird, dann werden die
Ionen in dem Plasma von dem Rezeptor angezogen und bewirken somit die Aufladung des
Rezeptors. Der Rezeptor ist z. B. ein Druckzylinder mit einer dielektrischen Schicht,
die sich auf eine geerdete Schicht oder auf eine mit einer konstanten Spannung geladenen
Schicht stützt. Das Laden des Rezeptors wird solange fortgesetzt, bis dieser auf ein
Potential, das dem Potential der Steuerungselektrode gleichkommt, aufgeladen ist.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Ionen in dem Plasma nicht mehr in Richtung des Rezeptors
angezogen.
[0011] Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann aufgrund der ausgezeichneten Plasmabildung,
die durch die Hochfrequenz-Elektrode erzielt wird, in vorteilhafter Weise und bevorzugt
in gewöhnlicher Umgebung mit atmosphärischem Druck eingesetzt werden. Die Vorrichtung
ist aber auch für den Betrieb in einer Atmosphäre, die Gas (z. B. Argon, Stickstoff
oder Gas-Luft-Mischungen) enthält, dessen Zufuhr gesteuert ist, geeignet. Die Nutzung
der gewöhnlichen atmosphärischen Luft vereinfacht den Einsatz des Schreibkopfes ganz
wesentlich, wohingegen eine gesteuerte Gasatmosphäre, die für einige Vorrichtungen
des Standes der Technik benötigt wird, ein kompliziertes Gaszuführsystem erfordert
und außerdem zum Übersprechen zwischen den nebeneinander angeordneten Steuerungselektroden
führt. Dieses Übersprechen ist in gewöhnlicher atmosphärischer Umgebung vermindert
oder beinahe beseitigt, weil die durchschnittliche freie Strecke der Plasma-Ionen
ziemlich kurz ist.
[0012] Die Ladevorrichtungen sind vorteilhafterweise, jedoch nicht notwendigerweise in einer
Reihe Seite an Seite angeordnet. Eine Anordnung dieser Vorrichtungen kann als elektrostatischer
Schreibkopf mit einer Druckmaschine verwendet werden. Bei solch einer Verwendung würde
der Rezeptor die Oberfläche eines Zylinders der Druckmaschine sein. Mit solch einer
Anordnung von Ladevorrichtungen werden Bildpunkte auf den Druckzylinder geschrieben,
die einen Rasterabstand von ca. 50 µm und eine Ladestromdichte von ca. 1 mA/cm
2 aufweisen und zum schnellen elektrostatischen Schreiben geeignet sind, wobei sich
eine Grauskala bei einer Geschwindigkeit im Bereich von ca. 1 m/s ergibt.
[0013] Die Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend aufgeführten Zeichnungen näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittansicht einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3
- eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4
- eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 5
- eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 6
- eine Ansicht einer elektrostatischen Druckmaschine, in welcher die erfindungsgemäße
Vorrichtung als Schreibkopf verwendet wird;
- Fig. 7
- eine Vorrichtung zum Messen der elektronischen Eigenschaften eines elektrostatischen
Druckmaschinensystems;
- Fig. 8
- die Output-Eigenschaften eines vereinfachten Druckmaschinensystems.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht entlang der Länge einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, in welcher eine kontinuierliche, sinusförmig verlaufende Hochfrequenzquelle
1 von 800 bis 3000 Volt von Spitze zu Spitze bei 4 kHz bis 1 MHz auf eine Hochfrequenz-Elektrode
2 angewandt wird. Außer für den Kontakt mit der Hochfrequenzquelle 1 ist die Elektrode
2 ummantelt und gestützt von einem geeigneten dielektrischen Medium oder einem isolierenden
Substrat (nicht gezeigt) oder auf diesem aufgebaut, um parasitäre elektronische Entladungen
von der Elektrode zu verhindern. Die Hochfrequenz-Elektrode 2 ist entlang einer ersten
Seite 3 eines dielektrischen Körpers 4 von gewöhnlich 10 µm bis 100 µm Dicke angeordnet.
Vorzugsweise erstreckt sich die Elektrode 2 entlang der gesamten Breite des dielektrischen
Körpers 4.Eine Steuerungselektrode 5, die beispielsweise 10 µm bis 50 µm breit und
eine von einer Vielzahl von Steuerungselektroden ist, ist auf der zweiten Seite 6
des dielektrischen Körpers 4 angeordnet. Die Steuerungselektrode 5 ist kapazitiv geerdet.
Hier ist diese Erdung durch den Kondensator 8 schematisch dargestellt, beispielsweise
mit einer Kapazität von 3 bis 100 pF. Ein Widerstand 7, der z. B. einen Widerstandswert
von 1 Mega-Ohm aufweist, kann verwendet werden, um eine Steuersignalquelle 10 vor
Stromspitzenstößen zu schützen. Die Steuerungselektrode 5 ist so positioniert, daß
eine Überlappung gerade vermieden wird oder so, daß diese die horizontale Position
der Hochfrequenz-Elektrode 2 mehr oder weniger überlappt.
[0016] Der dielektrische Körper 4 sollte frei von Punkturlöchern und gegen die Bildung von
Punkturlöchern während des Betriebs resistent sein. Durch Punkturlöcher im dielektrischen
Körper 4 kann es dazu kommen, daß ein starker Gleichstrom durch den dielektrischen
Körper fließt, der den Steuermechanismus stört und physischen Schaden im Bereich der
Punkturlöcher verursacht. Der dielektrische Körper 4 kann mehrere Schichten von dielektrischem
Material aufweisen, weil die Schichtenkonstruktion verhindert, daß sich Zuwachsstörungen
durch die gesamte Dicke des dielektrischen Körpers 4 hin ausbreiten können. Ein natürlicher
Glimmer, der 30 µm dick ist und selbstverständlich mehrere Schichten umfaßt, hat ausgezeichnete
Dauerhaftigkeit gezeigt, auch wenn die für das Plasma benutzte Atmosphäre Luft gewesen
ist. Ein künstlicher dielektrischer Körper 4 mit einem oder mehreren Schichten von
dielektrischem Material kann durch Aufschichten oder Laminieren des gleichen dielektrischen
Materials oder durch wechselnde Schichten verschiedener Materialien geschaffen werden.
Solche dielektrischen Materialien können KAPTAN-PR, ein von DuPont hergestelltes Polyimid,
Glas und andere übliche dielektrische Filme, wie z. B. SiO
2 oder Al
2O
3, sein.
[0017] Wenn die Spannung an der Hochfrequenzelektrode 2 hoch genug ist, wird ein Plasma
9, das Elektronen und positiv geladene Ionen enthält, nahe der zweiten Seite 6 des
dielektrischen Körpers 4 entzündet. Vorzugsweise arbeitet die Hochfrequenz-Elektrode
bei 4 kHz bis 400 kHz oder darüber; bei dieser Frequenz bildet sich ein stabiles Plasma,
das schwankende Steuerungsspannungen tolerieren kann.
[0018] Während dieser Zustand des Plasmas aufrechterhalten wird, ergeht ein Steuersignal
10 im Bereich von -600 V bis +600 V an die Steuerungselektrode 5. Die Gleichstrom-Spannung
über den dielektrischen Körper 4 in der Umgebung der Steuerungselektrode 5 ändert
sich um den Wert der von der Steuersignalquelle 10 erzeugten Spannung, jedoch der
Zustand des Plasmas 9 bleibt abgesehen von seinem Erdpotential unbeeinflußt. Somit
ändert sich beim Anbringen des Steuersignals 10 das Erscheinungsbild des Plasmas 9
(in seinem Ausmaß, in der Farbe, in der Helligkeit, usw.) wenig.
[0019] Die Erdanschlüsse der Hochfrequenzquelle 1 und der Steuersignalquelle 10 sind mit
dem Erdanschluß einer leitenden Bezugselektrode 11 (beispielsweise einer geerdeten
Schicht) eines Rezeptors 12, dessen Oberfläche 13 aufgeladen werden muß, verbunden.
Dies trifft z. B. auf eine Druckzylinderoberfläche zu. Wenn der Rezeptor 12 nahe an
das Plasma 9 herankommt, wird die Oberfläche 13 bis zu einem Potential aufgeladen,
die dem Spannungspotential an der Steuerungselektrode 5 entspricht. Unter normalen
Betriebsbedingungen schwankt das eigentliche Potential der Rezeptoroberfläche 13 in
einem nahezu linearen Verhältnis zu der an der Steuerungselektrode 5 angelegten Spannung,
jedoch um eine Offsetspannung versetzt.
[0020] Wenn beispielsweise die Offsetspannung für ein bestimmtes System 30 Volt beträgt
und durch die Steuersignalquelle 10 eine Spannung von minus 30 Volt angelegt wird,
dann wird die Oberfläche 13 bis zu einem Null-Potential oder Erdpotential aufgeladen.
Wenn durch die Steuersignalquelle 10 eine Spannung von 70 Volt angelegt wird, dann
wird die Oberfläche 13 bis zu einem Potential von ca. 100 Volt aufgeladen. Die Differenz
oder Offsetspannung zwischen der Spannung der Steuersignalquelle 10 und dem an der
Oberfläche 13 angelegten Potential ist vorteilhafterweise innerhalb eines Spannungsbereichs
von +/-300 Volt ziemlich konstant. Die Offsetspannung kann für eine bestimmte Konstruktion,
z. B. eine Druckmaschine, gemessen und zur Berechnung der gewünschten Steuersignalspannungen,
die für ein gewünschtes Potential an der Oberfläche 13 angelegt werden müssen, verwendet
werden. Wenn die Offsetspannung konstant ist, so ist diese Berechnung ein einfacher
Schritt der Addition oder Subtraktion.
[0021] Die Ladevorrichtung der vorliegenden Erfindung ermöglicht somit ein akkurates Verfahren
des Aufbringens einer Ladung auf einen Rezeptor über einen weiten Bereich von Spannungen.
[0022] Fig. 7 zeigt schematisch ein System zum Berechnen des Ladestroms, I
OUT, der Ladevorrichtung der Fig. 1, in welchem der Ladestrom aus einem bestimmten Abstand
d (wie gezeigt) auf eine Oberfläche aufgebracht wird. Dieses System kann auch für
die Berechnung der oben beschriebenen Offsetspannung verwendet werden. Eine Testelektrode
111 ist mit einem Bildschirm 115 verbunden, auf dem dann der Ladestrom angezeigt wird,
und zwar durch das Widerstandselement 117, das z. B. einen Widerstand von 100 Kilo-Ohm
aufweist. Ein Kondensator 118 mit niedriger Kapazität, beispielsweise mit einer Kapazität
von 0,1 Mikrofarad, kann auch in der gezeigten Weise verbunden werden. Da die Steuerspannung
V
c, die geerdet und an einen Kondensator 119 (z. B. mit einer Kapazität zwischen 1000
pF und 1 µF) gekoppelt ist, variiert wird, während der Hochfrequenz-Generator ein
Plasma erzeugt, wird durch den Oszillograf der Ladestrom gemessen. Um den Wert des
Ladestroms auf ein Niveau, das leichter zu messen ist, zu erhöhen, kann die Breite
der Testelektrode (wie in Fig. 7 gezeigt) auf eine Breite ausgedehnt werden, die einer
Bildpunktbreite, multipliziert mit einem Faktor m, gleichkommt, wobei eine einzige
Steuerspannung an eine Vielzahl von Steuerungselektroden angelegt wird. Der Ladestrom
für eine individuelle Steuerungselektrode, deren Breite gleich einer Bildpunktbreite
ist, kann dann berechnet werden, indem der gemessene Ladestrom durch den Faktor m
dividiert wird.
[0023] Wie in Fig.8 gezeigt, schwankt der Ladestrom aus einem Abstand d von 0,25 mm beinahe
linear mit der an der Steuerungselektrode 5 angelegten Spannung. Bei einer Steuerspannung
von -70 V ist der Ladestrom ungefähr Null, was gleichbedeutend ist mit dem Umstand,
daß keine Ladung auf die Rezeptoroberfläche aufgebracht wird. Es ist auch Ladestrom
von höheren Werten zur Verfügung, wenn der Abstand d reduziert und/oder die Hochfrequenz-Spannung
erhöht wird. Natürlich werden in den Fig. 7 und 8 nur einfache Beispiele gezeigt,
wie die Leistung einer Ladevorrichtung gemessen werden kann. Andere Möglichkeiten,
wie z. B. das Messen der eigentlichen Ladung oder des Potentials, das auf die Rezeptoroberfläche
aufgebracht wurde, und das Messen von deren zeitlicher Reaktion sind gleichermaßen
gültig.
[0024] In Fig. 2 sind die Ladevorrichtungen der vorliegenden Erfindung zur Verwendung als
Schreibkopf 100 in einer Druckmaschine in vorteilhafter Weise in einer Seite-an-Seite-Reihe
angeordnet. Bei dieser Ausführungsform, ist eine Vielzahl von Steuerungselektroden
5, 15 und 25 an der zweiten Seite 6 eines einzigen dielektrischen Körpers 4 angeordnet.
(Obschon nur drei Steuerungselektroden in Fig. 2 erscheinen, sollte es verstanden
sein, daß dieses Ausführungsbeispiel der Erfindung auf keine bestimmte Anzahl von
Steuerungselektroden beschränkt ist, und daß die Anzahl von Steuerungselektroden je
nach der gewünschten Verwendung eine beliebige sein kann.) Jede der Steuerungselektroden
5, 15, 25, usw. besitzt ein unabhängiges Steuersignal V
C1, V
C2, V
C3, usw. Eine einzige Hochfrequenz-Elektrode 2, die von einer Hochfrequenzquelle gespeist
wird, ist an der ersten Seite 3 des dielektrischen Körpers 4 angeordnet und hat eine
Reichweite über die Breite des dielektrischen Körpers 4, um Plasma für die Vielzahl
von Steuerungselektroden 5, 15, 25 (wie gezeigt) zu erzeugen. Typischerweise sind
die Stirnflächen der Steuerungselektroden 5, 15, 25 bezüglich der Hochfrequenz-Elektrode
2 um einen Winkel von 90° orientiert. In solch einer Anordnung der Ladevorrichtungen
kann durch Anbringen isolierender Konstruktionen ein Übersprechen zwischen den Steuerungselektroden
5, 15, und 25 verringert werden.
[0025] Beispielsweise können die Steuerungselektroden mit einer Schicht von dielektrischem
Material überzogen werden, wobei nur die Enden der Steuerungselektroden, welche dem
Plasma am nächsten sind, unbeschichtet gelassen werden. Wenn jedoch der Prozeß in
atmosphärischer Luft erfolgt, wie dies bevorzugt ist, werden solch isolierende Konstruktionen
kaum notwendig sein.
[0026] In Fig. 3 ist eine isolierende Konstruktion 24 mit offenem Ende vorgesehen, um Kreuzkopplung
zwischen den Steuerungselektroden 5, 15 und 25 zu verringern. Diese offenendige isolierende
Konstruktion 24 kann eine gerippte Abdeckung aus dielektrischem Material sein. Sie
kann auch ein leitender Aufnehmer oder eine Schutzelektrode sein, die z. B. mit einer
konstant geladenen Quelle verbunden ist und verstreute Ionen absorbiert oder "aufschaufelt"
oder den Ionenfluß festhält.
[0027] Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform, in welcher eine isolierende oder leitende
Konstruktion 26 mit einem geschlossenen Ende vorgesehen ist. Diese isolierende Konstruktion
26 kann ebenfalls eine gerippte Abdeckung aus dielektrischem Material oder ein Aufnehmer
oder eine Schutzelektrode sein.
[0028] In der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform der Erfindung kann ein Aufnehmer oder
eine Schutzelektrode 27 an den einander gegenüberliegenden Enden der Steuerungselektroden
5, 15, 25 plaziert sein, um Übersprechen zu verringern.
[0029] In Fig. 6 ist der Schreibkopf 100 der vorliegenden Erfindung als eine Komponente
einer elektrostatischen Druckmaschine 200 gezeigt. Ein Massenspeicher 210 kann die
das zu druckende Bild darstellenden Daten einschließlich der Grauskala-Daten speichern.
Der Prozessor 205 stellt die korrekte Spannung für jede einzelne Steuerungselektrode
des Schreibkopfes 100 gemäß den Daten, die das zu druckende Bild darstellen, ein.
Ein Druckorgan, d. h. ein Druckzylinder 26 weist eine dielektrische Oberfläche 27
auf, die als Rezeptor dient. Die dielektrische Oberfläche 27 befindet sich auf einer
leitenden Schicht 28, die als eine leitende Bezugselektrode dient und eine geerdete
Schicht oder eine durch eine Steuerung auf eine bestimmte konstante Spannung eingestellte
Schicht sein kann. Der Schreibkopf 100 ist in der Nähe der dielektrischen Oberfläche
27 des Druckzylinders 26 angeordnet, und die einzelnen Steuerungselektroden erstrecken
sich entlang der Länge des Schreibkopfes 100. Der Schreibkopf 100 gleicht dem in Fig.
2 gezeigten Typ, allerdings ist der Schreibkopf in Fig. 2 umgekehrt, so daß das Plasma
9 die dielektrische Oberfläche 27 kontaktiert.
[0030] Der Druckzylinder 26 dreht sich in die angedeutete Richtung; dabei bewegt sich die
dielektrische Oberfläche 27 des Druckzylinders 26 nahe am Schreibkopf 100 vorbei.
Der Steuerungsprozessor 205 sendet Steuersignale zu der Vielzahl von Steuerungselektroden,
die in dem Schreibkopf 100 enthalten sind, um durch Kontakt mit dem Plasma die geladenen
Bildpunkte auf die dielektrische Oberfläche 27 des Druckzylinders 26 aufzuzeichnen,
so daß ein latentes Bild entsteht. Nachdem die dielektrische Oberfläche 27 den Schreibkopf
100 passiert und von diesem Aufladungen empfangen hat, passiert sie eine Farbquelle
32. In Fig. 6 besteht diese Farbquelle 32 aus zwei Farbwalzen, die mit einem Farbkasten
verbunden sind, jedoch kann auch eine beliebige andere Farbquelle verwendet werden.
Farbe, wie sie hier zu definieren ist, besteht sowohl aus flüssigen Farben als auch
aus trockenem Toner. Die von der Farbquelle 32 kommende Farbe wird von einem geladenen
Bildpunkt elektrostatisch angezogen, und zwar in einer durch die Spannung des Bildpunktes
gesteuerten Quantität. Nachdem die Farbe von der dielektrischen Oberfläche 27 aufgenommen
wurde, kommt diese mit einem Drucksubstrat 34, z. B. einer Papierbahn oder einem Papierbogen,
in Kontakt. Das Drucksubstrat 34 kann für den Kontakt mit der dielektrischen Oberfläche
27 durch einen Gegendruckzylinder 35 in geeigneter Position gehalten werden. Am Kontaktpunkt
wird die Farbe auf das Drucksubstrat 34 übertragen und somit das Bild 36 auf das Drucksubstrat
34 gedruckt. Die dielektrische Oberfläche 27 passiert dann eine Löscheinrichtung 37,
z. B. eine Quelle von ultraviolettem Licht.
[0031] Es sollte verstanden sein, daß die vorliegende Erfindung auch für Kopiermaschinen
und Faxmaschinen, die hier unter der Definition elektrostatische Druckmaschinen mit
eingeschlossen sind, verwendet werden kann. Ebenso ist die Erfindung für eine Vier-Farben-Druckmaschine
verwendbar, in welcher jeder von vier Druckzylindern einen Schreibkopf aufweist und
die vier Schreibköpfe durch einen gemeinsamen Steuerungsprozessor gesteuert werden.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0032]
- 1
- Hochfrequenzquelle
- 2
- Hochfrequenz-Elektrode
- 3
- erste Seite des dielektrischen Körpers 4
- 4
- dielektrischer Körper
- 5
- Steuerungselektrode
- 6
- zweite Seite des dielektrischen Körpers 4
- 7
- Resistor
- 8
- Kondensator
- 9
- Plasma
- 10
- Steuersignalquelle
- 11
- Bezugselektrode
- 12
- Rezeptor
- 13
- Oberfläche des Rezeptors
- 15
- Steuerungselektrode
- 24
- isolierende Konstruktion (Fig. 3)
- 25
- Steuerungselektrode
- 26
- Leitende Konstruktion (Fig. 4)
- 26
- Druckzylinder / Druckorgan (Fig. 6)
- 27
- Schutzelektrode (Fig. 5)
- 27
- dielektrische Oberfläche des Druckzylinders 26 (Fig. 6)
- 28
- leitende Schicht (Fig. 6)
- 32
- Farbquelle
- 34
- Drucksubstrat
- 35
- Gegendruckzylinder
- 36
- Bild
- 37
- Löscheinrichtung
- 100
- Schreibkopf
- 111
- Testelektrode
- 115
- Oszillograf
- 117
- Widerstandselement
- 118
- Kondensator
- 119
- Kondensator
- 200
- elektrostatische Druckmaschine
- 205
- Prozessor
- 210
- Massenspeicher
1. Elektrostatische Druckmaschine,
enthaltend ein Druckorgan (26) mit einer dielektrischen Oberfläche (13, 27), enthaltend
weiterhin einen Schreibkopf (100) zum selektiven Aufbringen von Ladungen auf die dielektrische
Oberfläche (13, 27), mit einem dielektrischen Körper (4) der eine erste Seite (3)
und eine zweite Seite (6) aufweist, mit einer Hochfrequenz-Elektrode (2), die auf
der ersten Seite (3) des dielektrischen Körpers (4) angeordnet und geeignet ist, ein
Hochfrequenzsignal einer Hochfrequenzquelle (1) zu empfangen, so dass ein Plasma (9)
nahe der zweiten Seite (6) des dielektrischen Körpers (4) entsteht, und mit einer
Vielzahl von Steuerungselektroden (5, 15, 25), die auf der zweiten Seite (6) des dielektrischen
Körpers (4) angeordnet und geeignet sind, um Steuersignale einer Steuersignalquelle
(10) zu empfangen,
und enthaltend einen Steuerungsprozessor (205), der mit der Vielzahl von Steuerungselektroden
(5, 15, 25) verbunden ist, um diese individuell zu steuern,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Hochfrequenzelektrode (2) entlang der gesamten Breite des dielektrischen
Körpers (4) erstreckt,
und dass das Druckorgan (12, 26) unter seiner dielektrischen Oberfläche (13, 27) eine leitende
und geerdete Schicht (11, 28) aufweist,
die elektrisch mit den Erdanschlissen der Hochfrequenzquelle (1) und der Steuersignalquelle
(10) verbunden ist, wodurch mindestens eine Steuerungselektrode (5) durch das Plasma
(9) in elektrischen Kontakt mit der dielektrischen Oberfläche (13, 27) kommt.
2. Elektrostatische Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ferner eine Farbquelle (32) vorgesehen ist, aus welcher Farbe in Kontakt mit der
dielektrischen Oberfläche (27) des Druckorgans (26) gebracht wird.
3. Elektrostatische Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf mindestens einer der Vielzahl von Steuerungselektroden (5, 15, 25) eine dielektrische
Beschichtung angebracht ist.
4. Elektrostatische Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hochfrequenzsignal kontinuierlich ist.
5. Elektrostatische Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine isolierende Konstruktion (24) vorgesehen ist, durch die ein Übersprechen zwischen
den Steuerungselektroden (5, 15, 25) verringert ist.
6. Elektrostatische Druckmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die isolierende Konstruktion (24) ein Aufnehmer oder eine Schutzelektrode ist.
7. Elektrostatische Druckmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die isolierende Konstruktion (24) eine dielektrische gerippte Abdeckung ist.
8. Elektrostatische Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckorgan (26) ein Druckzylinder ist.
1. An electrostatic printing press comprising: a printing member (26) including a dielectric
surface (13, 27), further including a write head (100) for selectively writing charges
on the dielectric surface (13, 27), a dielectric body (4) having a first side (3)
and a second side (6), a radio frequency electrode (2) disposed on the first side
(3) of the dielectric body (4) and suitable for receiving a radio frequency signal
from the high frequency source (1) so that a plasma emerges near the second side (6)
of the dielectric body (4), and a plurality of control electrodes (5, 15, 25) disposed
on the second side (6) of the dielectric body (4) and suitable for receiving control
signals of a control signal source (10), and including a control processor (205) connected
to a plurality of control electrodes (5, 15, 25) and individually controlling the
latter,
characterized in
that the radio frequency electrode (2) extends along the entire width of the dielectric
body (4),
and that beneath its dielectric surface (13, 27) the printing member (12, 26) has a conductive
layer (11, 28) connected to ground, the conductive layer being electrically connected
to the ground connections of the radio frequency source (1) and the control signal
source (10), which causes at least one control electrode (5) to get into electric
contact with the dielectric surface (13, 27) via the plasma (9).
2. Electrostatic printing press according to claim 1,
characterized in
that an ink source (32) is provided, from which ink is brought into contact with the dielectric
surface (27) of the printing member (26).
3. Electrostatic printing press according to claim 1
characterized in
that a dielectric coating is provided for at least one of the plurality of control electrodes
(5, 15, 25).
4. Electrostatic printing press according to claim 1,
characterized in
that the radio frequency signal is continuous in time.
5. Electrostatic printing press according to claim 1
characterized in
that an insulating structure (24) is provided such that cross-talk between the control
electrodes (5, 15, 25) is reduced.
6. Electrostatic printing press according to claim 5,
characterized in
that the insulating structure (24) is a scoop or protection electrode.
7. Electrostatic printing press according to claim 5,
characterized in
that the insulating structure (24) is a ridged dielectric covering.
8. Electrostatic printing press as recited in claim 1
characterized in
that the print member (26) is a cylinder.
1. Machine à imprimer électrostatique,
comprenant un organe d'impression (26) qui possède une surface diélectrique (13, 27),
comprenant en outre une tête d'écriture (100) destinée à déposer électriquement des
charges sur la surface diélectrique (13,27), un corps diélectrique (4) qui présente
un premier côté (3) et un deuxième côté (6), une électrode à haute fréquence (2) qui
est disposée sur la premier côté (3) du corps diélectrique (4) et est appropriée pour
recevoir un signal à haute fréquence d'une source de haute fréquence (1) de manière
qu'il s'établisse un plasma (9) à proximité du deuxième côté (6) du corps diélectrique
(4), et une pluralité d'électrodes de commande (5, 15, 25) qui sont disposées sur
le deuxième côté (6) du corps diélectrique (4) et sont appropriées pour recevoir des
signaux de commande du source de signaux de commande (10),
et comprenant un processeur de commande(205) qui est relié à la pluralité d'électrodes
de commande (5, 15, 25) pour les commander individuellement,
caractérisée
en ce que l'électrode à haute fréquence (2) s'étend sur toute la largeur du corps diélectrique
(4),
et en ce que l'organe d'impression (12, 26) présente sous sa surface diélectrique (13, 27) une
couche conductrice et mise à la terre (11, 28),
qui est reliée aux connexions de terre de la source de haute fréquence (1) et
à la source de signaux de commande (10), de sorte qu'au moins une électrode de commande
(5) entre en contact électrique avec la surface diélectrique (13, 27) à travers le
plasma (9).
2. Machine à imprimer électrostatique selon la revendication 1,
caractérisée,
en ce qu'il est prévu en supplément une source d'encre (32) à partir de laquelle de l'encre
est mise en contact avec la surface diélectrique (27) de l'organe d'impression (26).
3. Machine à imprimer électrostatique selon la revendication 1,
caractérisée
en ce qu'un revêtement diélectrique est déposé sur au moins une de la pluralité d'électrodes
de commande (5, 15, 25),
4. Machine à imprimer électrostatique selon la revendication 1,
caractérisée
en ce que le signal à haute fréquence est continuel.
5. Machine à imprimer électrostatique selon la revendication 1,
caractérisée
en ce qu'il est prévu une construction isolante (24) par laquelle une diaphonie entre les électrodes
de commande (5, 15, 25) est réduite.
6. Machine à imprimer électrostatique selon la revendication 5,
caractérisée
en ce que la construction isolante (24) est un extracteur ou une électrode de protection.
7. Machine à imprimer électrostatique selon la revendication 5,
caractérisée
en ce que la construction isolante (24) et un capot diélectrique nervuré.
8. Machine à imprimer électrostatique selon la revendication 1,
caractérisée
en ce que l'organe d'impression (26) est un cylindre d'impression.