(19) |
|
|
(11) |
EP 1 158 154 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
28.11.2001 Patentblatt 2001/48 |
(22) |
Anmeldetag: 16.02.2001 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: F02F 1/16 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
23.05.2000 DE 10025527
|
(71) |
Anmelder: MAN NUTZFAHRZEUGE AG |
|
80995 München (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Möller, Heribert, Dipl.-Ing.(FH)
91623 Sachsen (DE)
- Winter, Josef, Ing.
91126 Rednitzhembach (DE)
|
|
|
|
(54) |
Flüssigkeitsgekühlte Zylinderlaufbüchse für Brennkraftmaschinen |
(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine flüssigkeitsgekühlte Zylinderlaufbüchse für Brennkraftmaschinen.
Zur Kühlung des oberen Teils der Zylinderlaufbüchse 7 wird der Kühlwasserkanal 5 in
den Bund 6 integriert. Die Zu- und Abfuhr des Kühlwassers erfolgt erfindungsgemäß
über je eine Querbohrung 3 in den Längsseiten des Kurbelgehäuses 1 und über je eine
Kühlwasserbohrung 4 im Bund 6. Die Abdichtung der Kühlwasserbohrung 4 gegen Austritt
von Kühlwasser ins Kurbelgehäuse 1 erfolgt mittels eines Dichtelements 8. Das Dichtelement
8 enthält einen Dichtring 10 der direkt gegen die Umfangsfläche des Bundes 6, oder
gegen eine zylindrische Ausnehmung 17 im Bund 6 gepreßt wird. Der Vorteil der erfindungsgemäßen
Zu- und Abfuhr des Kühlwassers ist darin zu sehen, daß bei einem Defekt des Dichtringes
10 nur das Dichtelement 8 ausgewechselt werden muß, was über die Querbohrungen 3 im
Kurbelgehäuse 1 erfolgen kann. Nach dem Stand der Technik muß bei einer nassen Zylinderlaufbüchse
diese nach dem Abbau des Zylinderkopfes herausgezogen werden, um die Dichtringe erneuern
zu können, was mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden ist.
|
|
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine flüssigkeitsgekühlte Zylinderlaufbüchse gemäß
dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Aus DE 199 26 794 A1 ist eine Zylinderlaufbüchse bekannt, in deren Bund eine Kühlwasserführung
integriert ist und deren Bund auf der dem Zylinderkopf zugewandten Stirnseite eine
Dichtfläche für die Zylinderkopfdichtung aufweist. Eine Lehre für die Zu- und Abführung
von Kühlwasser ist nicht zu entnehmen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es eine montagefreundliche Lösung für die Zu- und Abfuhr
von Kühlwasser zu schaffen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1.
[0005] Die Zufuhr und Abfuhr des Kühlwassers durch Bohrungen im Kurbelgehäuse und dem Bund
der Zylinderlaufbüchse hat besondere Vorteile bei der Erneuerung der Dichtungen. Während
bei nassen Laufbüchsen zum Auswechseln der Dichtungen der Zylinderkopf abgebaut und
die Laufbüchsen herausgezogen werden müssen, genügt es bei der erfmdungsgemäßen Vorrichtung
die defekten Dichtelemente herauszuziehen und die Dichtungen auszuwechseln.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Dichtelemente sind den Ansprüchen 2 und 3 zu entnehmen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand von Zeichnungen dargestellt. Es
zeigt:
- Fig. 1
- eine Hälfte einer Zylinderlaufbüchse mit der Zuführung für das Kühlwasser
- Fig. 2
- einen Schnitt II-II durch den Bund der Zylinderlaufbuchse
- Fig. 3
- eine detailierte Darstellung eines Dichtelementes in einer Ausführung in Spritzgußtechnik
- Fig. 4
- eine Darstellung eines Dichtelementes in einer zylindrischen Ausnehmung im Bund der
Zylinderlaufbüchse
- Fig. 5
- eine Dichtung mit Grundkörper und Dichtring.
[0008] Figur 1 zeigt in einem Querschnitt die Zufuhr des Kühlwassers von einem Kurbelgehäuse
1 über eine Längsbohrung 2, eine Querbohrung 3 und eine Kühlwasserbohrung 4 zu einem
Kühlwasserkanal 5 der in einem Bund 6 einer Zylinderlaufbüchse 7 integriert ist. Da
die Abfuhr des Kühlwassers spiegelbildlich erfolgt, wurde auf deren explizite Darstellung
verzichtet.
[0009] Die Abdichtung der Kühlwasserbohrung gegen austretendes Kühlwasser erfolgt mittels
eines Dichtelementes 8. Der Einbau bzw. die Ausbildung des Dichtelementes 8 ist in
den Figuren 2 bis 5 gezeigt.
[0010] Figur 2 zeigt im Schnitt II-II den Einbau des Dichtelementes 8. Das Dichtelement
8 wird über die Querbohrung 3 im Kurbelgehäuse 1 eingebracht. Diese Querbohrung 3
kann durch einen Deckel 9 nach außen verschlossen werden. Das Kühlwasser gelangt von
der Längsbohrung 2 über die Querbohrung 3 und die Kühlwasserbohrung 4 in den Kühlwasserkanal
5, welcher sich im Bund 6 der Zylinderlaufbuchse 7 ( Fig. 1) befindet. Zur Abdichtung
gegen austretendes Kühlwasser ist ein O-ringförmiger Dichtring 10 vorgesehen, der
wiederum in einer umlaufenden Nut angeordnet ist, wie nachfolgend in Fig. 3 näher
beschrieben wird.
[0011] Das Dichtelement 8 wird gemäß der Ausführung nach Fig. 3 aus Kunststoff und in Spritzgußtechnik
hergestellt. Das Dichtelement 8 besteht im wesentlichen aus einer inneren Hülse 12a,
einer äußeren Hülse 12b und dem Dichtring 10. Die innere Hülse 12 ist an der dem Bund
6 der Zylinderlaufbüchse zugewandten Stirnseite 13 so geformt, daß sie sich der Außenkontur
des Bundes 6 anschmiegt. Die Stirnseite 13 weist eine umlaufende Nut 12c auf, in die
der Dichtring 10 eingelegt wird. Diese Formgebung der inneren Hülse 12a wird bei Massenfertigung
preisgünstig durch Spritzgußtechnik ermöglicht. Die innere Hülse 12a wird von der
in Metall ausgeführten äußeren Hülse 12b umgeben. Diese ist an der dem Dichtring 10
abgewandten Stirnseite umgebördelt und mit zwei Bohrungen 16a, 16b versehen. In diese
Bohrungen 16a, 16b können Zapfen eines Einbauwerkzeuges eingreifen, um das Dichtelement
8 (Fig. 2 ) derart orientiert einbauen zu können, daß die Stirnseite 13 satt an der
Außenkontur des Bundes 6 zum Anliegen kommt.
[0012] Fig. 4 stellt eine weitere Möglichkeit des Einbaues des Dichtelementes 8 dar. Der
Bund 6 der Zylinderlaufbüchse weist eine zylindrische Ausnehmung 17 auf, in welche
die Dichtung 11 mit Dichtring 10 eingesetzt ist. Die Dichtung 11 weist einen Grundkörper
18 auf, auf welchen der Dichtring 10 aufvulkanisiert ist. Diese Bauart hat den Vorteil,
daß sie leichter zu fertigen ist und keines orientierten Einbaues bedarf. Nachteilig
ist allerdings die Ausnehmung 17 welche den Bund 6, wenn auch nur geringfügig, schwächt.
[0013] Die Dichtung 11, wie sie nach Fig. 4 zum Einbau kommt, ist detailiert aus Fig. 5
zu ersehen. Die Dichtung besteht aus dem Grundkörper 18 auf welchen der umlaufende
O-ringförmige Dichtring 10 aufvulkanisiert ist. Der Grundkörper 18 ist in seiner Krümmung
der Außenkontur des Bundes 6 ( Fig. 4 ) angepaßt. Zum Durchtritt des Kühlwassers ist
eine Bohrung 19 vorgesehen.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Dichtsystem braucht bei auftretender Undichtheit nicht
mehr der Zylinderkopf abgenommen und die Zylinderlaufbüchse ausgebaut werden.
[0015] Es genügt lediglich das defekte Dichtelement 8 auszubauen und den Dichtring 10 zu
ersetzen.
1. Flüssigkeitsgekühlte Zylinderlaufbüchse für Brennkraftmaschinen, bei welcher ein Kühlkanal
in den Bund der Zylinderlaufbüchse integriert ist und die einem Zylinderkopf zugewandte
Stirnfläche des Bundes als Dichtfläche für eine Zylinderkopfdichtung ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Kühlwasserzulauf bzw. Kühlwasserablauf in den Längsseiten des Kurbelgehäuses
(1) je Zylinder mindestens eine Querbohrung (3) und im Bund (6) der Zylinderlaufbüchse
(7) eine mit dieser Querbohrung (3) fluchtende Kühlwasserbohrung (4) vorgesehen ist,
und daß die Abdichtung der Kühlwasserbohrung (4) gegen den Austritt von Kühlwasser
durch baugleiche Dichtelemente (8) erfolgt.
2. Zylinderlaufbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (8) aus einem Grundkörper (18) mit Bohrung (19) und einem umlaufenden,
auf dem Grundkörper (18) aufvulkanisierten Dichtring (10) gebildet wird, wobei die
Krümmung des Grundkörpers (18) der Außenkontur des Bundes (6) angepaßt ist, und daß
die Kühlwasserbohrung (4) als eine zylindrische Ausnehmung (17) ausgebildet ist, gegen
welche der Dichtring (10) mittels einer in die Querbohrung (3) eingeschraubten Hülse
gepreßt wird.
3. Zylinderlaufbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (8) aus einer in Spritzgußtechnik gefertigten inneren Hülse (12a)
gebildet wird, wobei die dem Bund (6) zugewandte Oberfläche der Hülse der Außenkontur
des Bundes (6) angepaßt ist, und zur Aufnahme des Dichtringes (10) eine in die innere
Hülse (12a) eingeformte, umlaufende Nut (12c) aufweist, und die innere Hülse (12a)
yon einer in Metall gefertigten äußeren Hülse (12b) umgeben wird, welche an der dem
Bund (6) abgewandten Stirnseite umgebördelt ist und daß der umgebördelte Teil zwei
Bohrungen (16a, 16b) aufweist, welche dem orientierten Einbau in die Kühlwasserbohrungen
(4) dient.