[0001] Die Erfindung betrifft eine Strahlungsanordnung mit wenigstens einem Infrarotstrahler
und wenigstens einem weiteren Strahler mit wenigstens zwei miteinander verbundenen
langgestreckten, für Licht und IR-Strahlung durchlässigen und gegenüber der Umgebungs-Atmosphäre
abgeschlossenen, Hüll-Rohren, von denen wenigstens ein erstes Hüll-Rohr eine Glühwendel
aufweist, die über abgedichtete Rohrenden und äußere Kontakte mit einer äußeren Energieversorgung
elektrisch verbunden ist, sowie deren Verwendung und ein Verfahren zur Behandlung
von Oberflächen.
[0002] Aus der GB-PS 15 44 551 ist ein elektrischer Wärmestrahler bekannt, der zwei zueinander
parallel angeordnete spiralförmige Heizwendel aufweist, die jeweils in einer Quarzglasröhre
angeordnet sind, wobei die Quarzglasrohre in ihrer Länge durch eine Schmelzverbindung
miteinander sind. Die beiden Glühwendel sind in Serie geschaltet.
[0003] Auch wenn sich eine erhebliche Erhöhung der Intensität erreichen lässt, wird nur
ein verhältnismäßig enger Spektralbereich der kurzwelligen Infrarotstrahlung ausgegeben,
wobei es in der Regel schwierig ist, gleichzeitig Farben bzw. Pigmente und deren Lösung
beispielsweise Wasser, nach einem Oberflächenauftrag, wie beispielsweise Aufdrucken
auf einen Träger, rasch zu trocknen.
[0004] Weiterhin sind aus der EP 0 428 835 A2 bzw. der entsprechenden US 5,091,632 auch
Infrarot-Strahler mit Zwillings-Rohr-Strahlern bekannt.
[0005] Weiterhin ist es aus der DE 198 39 457 A1 bekannt, einen Infrarotstrahler mit einem
Carbonband als Heizelement einzusetzen; ein solches Carbonband ist insbesondere zur
Abgabe von IR-Strahlung in einem mittleren Wellenlängenbereich von 1,5 bis 4,5 µm
geeignet.
[0006] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine thermische Strahlungsanordnung zu schaffen,
um auf Oberflächen aufgebrachte Beschichtungen oder Aufdrucke mit Pigmenten oder Farben
in Lösungsmitteln rasch zu trocknen und gleichzeitig die Lösungsmittel, wie beispielsweise
Toluol oder Wasser rasch verdunsten zu lassen.
[0007] Die Aufgabe wird vorrichtungsgemäß dadurch gelöst, dass wenigstens ein zweites Hüll-Rohr
vorgesehen ist, das ein Strahlerband aufweist, welches ebenfalls über abgedichtete
Enden und äußere Kontakte mit der oder mit einer weiteren äußeren Energieversorgung
elektrisch verbunden ist. Das zweite Hüllrohr ist ebenfalls zur Ausgabe von Infrarot-Strahlung,
insbesondere zur Ausgabe von IR-Strahlung im mittleren IR-Bereich, vorgesehen. Dabei
kann selbstverständlich auch ein andersgearteter Temperaturstrahler statt des Strahlerbandes
eingesetzt werden, der Strahlung im mittleren IR-Bereich abgibt. Als vorteilhaft erweist
es sich, daß die Anordnung sowohl im sichtbaren Spektralbereich sowie nahen Infrarotstrahlungsbereich,
insbesondere mit einer Wellenlänge im Bereich von 780 nm bis 1,4 µm, als auch im mittleren
IR-Strahlungsbereich verhältnismäßig hohe Strahlungsanteile aufweist, insbesondere
mit einer Wellenlänge im Bereich von 2,5 µm bis 5 µm.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung wird als Strahlerband ein langgestrecktes
Carbonband eingesetzt, wobei das Carbonband in einer weiteren bevorzugten Form auch
als langgestreckte Spirale ausgebildet ist. Es sendet Strahlung in einem mittleren
IR-Spektralbereich aus, während ein Glühwendelstrahler kurzwellige IR-Strahlung (nahes
IR) und ggf. auch sichtbares Licht ausgibt.
[0009] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, dass durch Kombination von Strahlenquellen
mit verschiedenen Temperaturen (Δ λ max > 400 nm) in einer gemeinsamen Strahlungsanordnung
die Effizienz von Prozessen zur Wärmebehandlung gegenüber üblichen kurzwelligen IR-Strahlenquellen
gesteigert werden kann. Beispielsweise wird die Effizienz von Farbentrocknungsprozessen
verbessert.
[0010] Die Strahlungsanordnung besitzt durch ihre Überlagerung von verschiedenen Planck-Verteilungen
prozentual mehr IR-Strahlungsanteile als bisherige Strahlenquellen mit nur einer Temperatur
in den angegebenen Wellenlängenbereichen.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist es möglich, neben thermischen Strahlenquellen
wenigstens ein zusätzliches, für Licht und UV-Strahlung durchlässiges, langgestrecktes
Rohr vorzusehen, welches eine elektrische Entladungsstrecke aufweist und eine zusätzliche
UV-Strahlung im Wellenlängenbereich von 0,15 bis 380 nm ausgibt, die insbesondere
zu Farbtrocknung geeignet ist.
[0012] Bevorzugte Ausgestaltungen des Infrarot-Strahlers bzw. der Strahlungsanordnung sind
in den Ansprüchen 1 bis 13 angegeben.
[0013] Als besonders vorteilhaft erweist sich der gegenüber Einzelstrahlern verringerte
Platzbedarf, wobei durch einen wahlweisen Betrieb der Strahlenquellen mit unterschiedlicher
Wellenlänge für die jeweiligen Anwendungsgebiete optimale Strahlungs-Bedingungen eingestellt
werden können.
[0014] Eine verwendungsgemäße Lösung der Aufgabe ist durch Einsatz einer Zwillingsrohr-Strahlungsanordnung
mit Glühwendel als kurzwelliger Infrarotstrahlerquelle und einer mit Carbonband als
Strahlerband versehenen Röhre als mittelwelliger IR-Strahler vorgesehen.
[0015] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Behandlung von Oberflächen mittels IR-Bestrahlung,
insbesondere von beschichteten oder bedruckten Oberflächen auf Substraten oder von
gelösten Farbpigmenten auf einem Träger zwecks Trocknung bestrahlt wird, dadurch gelöst,
dass die Oberfläche wenigstens zeitweise mit einer IR-Strahlung mit einem hohen Anteil
in einem ersten Wellenlängenbereich von 780 nm bis 1,2 µm und wenigstens zeitweise
gleichzeitig mit einer IR-Bestrahlung mit hohem Strahlungsanteil in einem zweiten
Wellenlängenbereich von 2,5 µm bis 5 µm behandelt wird.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 17 und 18 angegeben.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens überlappen sich die Oberflächenbestrahlung
des ersten Wellenlängenbereichs und des zweiten Wellenlängenbereichs zumindest zeitweise,
wobei die erste IR-Strahlung aus einem Strahler mit einer Glühwendel und die zweite
IR-Strahlung aus einem Strahler mit einem Carbonband als Strahlenquelle abgestrahlt
wird. Als besonders vorteilhaft erweist es sich, dass bei Überlagerung des ersten
und des zweiten Wellenlängenbereichs eine spektrale Strahlungsverteilung bei einem
relativ hohen Strahlungsanteil im Wellenlängenbereich von 780 nm bis 3,1 µm erzielt
wird.
[0018] Ein wesentlicher Vorteil ist darin zu sehen, dass je nach Ausführungsform die einzelnen
Strahlungsanteile dieser Strahlungsanordnung in einer Oder-Verknüpfung eingeschaltet
oder in einer gemeinsamen Schaltart betrieben werden können. Hieraus ergibt sich beim
Betrieb von Maschinen mit wechselnden Prozessen der Vorteil, dass kein Strahlerwechsel
mehr stattfinden muss. Auch benötigt der Anwender nicht mehr verschiedene einzelne
Strahlerquellen, so dass eine Verringerung der Ersatzteilbevorratung erzielt wird.
Darüber hinaus kann der verwendete Carbonstrahler als Anlaufstrombegrenzer für den
kurzwelligen Strahler (Glühwendel) verwendet werden.
[0019] In einer weiteren Ausführung können auch UV-Strahlungsanteile mit den IR-Spektren
überlagert werden. Auch hier sind wiederum getrennte und gemeinsame Betriebsarten
kombinierbar.
[0020] Im folgenden ist der Gegenstand anhand der Figuren 1a, 1b, 1c, 2, 3 und 4 näher erläutert.
Figur 1a zeigt in einer perspektivischen Ansicht schematisch einen erfindungsgemäßen
Zwillingsrohrstrahler.
[0021] Figur 1b zeigt in einer Frontansicht einen Zwillingsrohrstrahler, der jedoch einen
gewendelten Carbonstrahler aufweist.
[0022] Figur 1c zeigt in einer Frontal-Ansicht eine Anordnung, die zusätzlich eine rohrförmige
Entladungslampe aufweist, so dass neben Infrarotstrahlung auch UV-Strahlung erzeugt
werden kann.
[0023] Figur 2 zeigt im Diagramm die relative Intensität einer spektralen Strahlungsverteilung
nach Planck mit KW/m
2-Nominierung mit einem kurzwelligen Infrarotstrahler (NIR/IR-A) bei einer Betriebstemperatur
von 2600°C und einem Carbonstrahler bei einer Betriebstemperatur von ca. 950°C, wobei
die Intensität über der Wellenlänge Lambda [µm] aufgetragen ist.
[0024] Figur 3 zeigt im Diagramm die spektrale Absorption des Wassers für verschiedene Schichtdicken
(2 µm; 10 µm), wobei die Absorption im Bereich von 0 bis 100 Prozent über der Wellenlänge
Lambda in µm aufgetragen ist.
[0025] Figur 4 zeigt im Diagramm die Effizienz der Wassertrocknung für eine Schicht von
10 µm Dicke, wobei die Temperatur in Kelvin entlang der X-Achse aufgetragen ist, während
die Effizienz entlang der Y-Achse eingetragen ist.
[0026] Gemäß Figur 1a weist die Strahlungsanordnung einen Zwillingsrohrstrahler 1 auf, der
zwei zueinander wenigstens annähernd parallel angeordnete Hüll-Rohre 2, 3 aus für
Infrarotstrahlung und sichtbare Strahlung transparentem Werkstoff, vorzugsweise Quarzglas,
enthält, wobei die beiden Rohre durch einen Zwischensteg 4, der ebenfalls aus Quarzglas
besteht, mechanisch fest miteinander verbunden sind. Das erste Rohr 2 weist einen
mit einer Glühwendel 5 versehenen kurzwelligen Infrarotstrahler auf, dessen hohe Abstrahlungsintensität
im Wellenlängenbereich von 780 nm bis ca. 1,2 µm (nahes IR/IR-A) liegt, wie aus der
nachfolgenden Figur 2 (Kurve II) hervorgeht. Die Definition des Wellenlängenbereiches
ergibt sich aus der DIN-Norm 5030, Teil 2.
[0027] Ein ähnlicher Strahler ist beispielsweise aus der eingangs genannten EP 0 428 835
bzw. der entsprechenden US 5,091,632 bekannt. Bei einem solchen kurzwelligen Infrarotstrahler
ist gemäß Figur 1a die Glühwendel 5 des Hüll-Rohres 2 über blattförmige Stromdurchführungen
6, 7 aus Molybdän im jeweiligen Quetschbereich der Rohrenden 8', 9' des Rohres 2 mit
jeweils einem äußeren Anschlusskontakt 8, 9 elektrisch und mechanisch verbunden, der
zur elektrischen Verbindung mit einer äußeren Energieversorgung dient. Das Rohr 3
weist dagegen einen Infrarotstrahler mit einem Carbonband als Strahlerband 10 auf,
welches über Anschlusskontakte 11, 12 und blattförmige Stromdurchführungen 13, 14
aus Molybdän im jeweiligen Quetschbereich der Rohrenden 15, 16 mit äußeren Anschlusskontakten
17, 18 zwecks Anschluss an die Energieversorgung versehen ist.
[0028] Die Verbindung zwischen den Enden des Carbonbandes 11 und den Stromdurchführungen
13, 14 erfolgt vorzugsweise über Graphitpapier, wie es beispielsweise aus der DE 44
19 285 C2 bzw. der entsprechenden US 5,567,951 bekannt ist. Auf diese Weise soll die
in Längsrichtung ausgeprägte elektrische Leitfähigkeit des Carbonbandes beim Kontaktieren
zur Stromdurchführung ausgeglichen werden. Darüber hinaus wird auch eine Verbesserung
der Kühlung erzielt.
[0029] Die Frontalansicht gemäß Figur 1b zeigt die beiden nebeneinander liegenden Hüllrohre
2 und 3 des Zwillingsrohrstrahlers 1, welche über einen Zwischensteg 4 aus Quarzglas
miteinander verbunden sind. Im Gegensatz zu Figur 1a in der ein langgestrecktes flaches
Strahlerband 10 dargestellt ist, wird Strahlerband 10' gemäß Figur 1b vor dem Einbringen
in den Carbonstrahler gewendelt, d.h. dass eine spiralförmige Wendel als Strahlerband
10' dient. Das gewendelte Strahlerband 10' hat insbesondere den Vorteil, dass ein
größerer Strahlungsanteil im Wellenlängen-Bereich von 1,6 bis 3,8 µm (nahes IR/IR-B
bis mittleres IR/IR-C) gemäß Kurve 1 der Figur 2 abgestrahlt werden kann, wie es sich
aus dem Stefan-Boltzmannschen Gesetz ergibt. Die Definition des Wellenlängenbereiches
ergibt sich aus der DIN-Norm 5030, 2. Teil.
[0030] Die Hüllrohre 2 und 3 sind - wie bereits anhand Figur 1a erläutert - über einen Zwischensteg
4 mechanisch miteinander verbunden. Die Anschlusskontakte 8, 9, 17' 17" und 18', 18"
entsprechen in ihrer Funktion weitgehend den anhand Figur 1 erläuterten Kontakten
17, 18. Aufgrund der jeweils getrennt herausgeführten Anschlusskontakte ist eine einzelne
Ansteuerung der jeweiligen Lampen möglich, so dass diese beispielsweise gleichzeitig
oder auch zeitlich alternierend betrieben werden können.
[0031] Die in Figur 1c dargestellte Frontalansicht einer Strahlerkombination weist neben
der zuvor beschriebenen Zwillingsanordnung eine zusätzliche als Entladungslampe geschaltete
Strahleranordnung auf, wobei das zusätzlich über einen Zwischensteg 4' (Quarzglas)
verbundene Hüllrohr 19 aus Quarzglas der Entladungslampe die Abgabe von UV-Strahlung
ermöglicht. Da die Entladungslampe 20 über Zwischensteg 4' mit der Zwillingsrohrstrahleranordnung
1' verbunden ist, kann hier auch von einer Drillingsrohrstrahleranordnung gesprochen
werden. Es ist somit möglich, durch sichtbares Licht und Infrarotstrahlung Farbpigmente
zu behandeln, und gleichzeitig bzw. alternierend Fotoinitiatoren mittels UV-Bestrahlung
durch Entladungslampe 20 zu behandeln. Die Füllung der Entladungslampe 20 besteht
vorzugsweise aus Quecksilber und ggf. einer Beimengung von Metallhalogeniden, wobei
die Elektroden 21, 22 vorzugsweise aus Wolfram bestehen. Die Energieversorgung von
Entladungslampe 20 erfolgt über Stromdurchführungen, 23, 24, die vorzugsweise als
Molybdänfolien ausgebildet sind. Das zusätzliche Hüllrohr 19 der Entladungslampe 20
besteht ebenso wie Steg 4' bzw. Steg 4 aus Quarzglas, so dass hier eine optimale Transparenz
für UV-Strahlung gegeben ist. Die Anschlusskontakte 26, 27 der Entladungslampe 20
sind ebenfalls separat herausgeführt, so dass die Entladungslampe 20 unabhängig von
den anderen beiden Infrarotstrahlern gezündet und betrieben werden kann.
[0032] So ist es möglich, eine kompakte universell einsetzbare Strahleranordnung zu schaffen,
die einerseits raumsparend gelagert und bevorratet, andererseits in einer Vielzahl
unterschiedlicher Funktionen eingesetzt werden kann.
[0033] Wie anhand des in Figur 2 gezeigten Diagramms erkennbar ist, liegt das relative Intensitätsmaximum
eines Carbonstrahlers mit einer Temperatur von 950°C (Kurve I) im Bereich von 1,6
bis 3,8 µm. Bei einem gleichzeitigen Betrieb von Glühwendel 5 (Kurve II) und Carbon-band
10 bzw. 10' als Strahler entsteht durch Kombination beider Strahler eine thermische
Strahlungsquelle, die einen hohen Gesamt-Strahlungsanteil im Bereich von 780 nm bis
3,5 µm gemäß Kurve III aufweist (nahes IR bis zum Anfang von mittlerem IR). Eine solche
Kombination steigert die Effizienz von Prozessen, bei denen sowohl Farbpigmente getrocknet
werden müssen, als auch zugehörige Lösungsmittel wie beispielsweise Toluol oder Wasser,
die aus Farben, bzw. Lacken durch Verdunstung entfernt werden sollen. Es sind somit
durch den erfindungsgemäßen Doppelstrahler kurze Reaktionszeiten und hohe Leistungsdichten
der kurzwelligen Infrarotstrahlenquellen zu erzielen.
Bei einer Erhöhung der Temperatur des Carbonbandes 10 bzw. 10' auf 1200°C lässt sich
eine ähnliche spektrale Strahlungsverteilung der Intensität erzielen, wie sie bereits
anhand Figur 2 dargestellt worden ist.
[0034] In Figur 3 ist anhand des Diagramms die spektrale Absorption des Wassers erkennbar,
wobei sowohl für eine größere Schichtdicke von beispielsweise 10 µm (Kurve I) als
auch für eine geringere Schichtdicke von 2 µm (Kurve II) der aufgebrachten Schicht
eine erste maximale Spektralabsorption, die mit A1, A1' bezeichnet ist, im Wellenlängen-Bereich
von ca. 3 um auftritt, während ein zweites geringeres Maximum mit Absorptionsgrad
von ca. 40 bis 90 Prozent in einem mit A2, A2' bezeichneten Spektralbereich von ca.
6 µm liegt. Dabei ist erkennbar, dass eine Schichtdicke von nur 2 µm einen niedrigeren
Absorptionsgrad in den Absorptionspunkten A1' bzw. A2' der Kurve II mit jeweils 90
Prozent bzw. 40 Prozent aufweist.
[0035] Anhand der Figur 3 ist erkennbar, dass sich das Maximum der für die Verdunstung von
Wasser oder anderen Lösungsmitteln erforderlichen Bestrahlung eher im mittleren Infrarotbereich
(IR-C/MIR gemäß DIN 5030, 2. Teil) liegt, während eine Trocknung der Farbpigmente
gemäß Figur 2 bereits im kurzwelligen Bereich von 780 nm bis ca. 1,2 µm erfolgreich
durchgeführt wird (NIR/IR-A gemäß DIN 5030, 2. Teil).
[0036] Gemäß Figur 4 steht die Effizienz der Wassertrocknung für eine Schicht von 10 µm
Dicke in einem funktionellen Zusammenhang mit der Temperatur; bei einer Temperatur
im Bereich von 1500 bis 1200 K liegt die Effizienz im Bereich von 30 bis 40 Prozent,
während sie im Bereich von 3000 K und darüber unter 10 Prozent abfällt. Es ist somit
erkennbar, dass eine optimale Effizienz der Wassertrocknung im Bereich von 1000 bis
1500 K zu erzielen ist.
[0037] Anhand der Figuren 2 bis 4 ist somit erkennbar, dass aufgrund der gleichzeitigen
Einwirkung der kurzwelligen Infrarotstrahlung mittels Glühwendel im Zusammenwirken
mit der mittelwelligen Infrarotstrahlung mittels Carbonband sehr unterschiedliche
Anforderungen an Trocknung und Verdunstung von aufgebrachten Schichten bzw. Aufdrucken
erfüllt werden, so dass durch diese Art der Kombination ein Synergieeffekt auftritt.
1. Strahlungsanördnung mit einem Infrarot-Strahler und einem weiteren Strahler mit wenigstens
zwei miteinander verbundenen langgestreckten, für Licht und IR-Strahlung durchlässigen
und gegenüber der Umgebungs-Atmosphäre abgeschlossenen Hüllrohren, von denen wenigstens
ein erstes Hüllrohr eine Glühwendel aufweist, die über abgedichtete Rohrenden und
äußere Kontakte mit einer äußeren Energieversorgung elektrisch verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Hüllrohr (3) vorgesehen ist, das ein Strahlerband (10, 10') aufweist,
welches ebenfalls über abgedichtete Enden (15, 16) und äußere Kontakte (17, 18) mit
der äußeren Energieversorgung elektrisch verbunden ist.
2. Strahlungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Strahlerband (10) ein langgestrecktes Carbon-Band eingesetzt ist.
3. Strahlungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlerband (10') als langgestreckte Spirale ausgebildet ist.
4. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein zusätzliches für Licht und UV-Strahlung durchlässiges, langgestrecktes
Hüllrohr (19) mit beiden Hüllrohren (2, 3) verbunden ist, wobei das zusätzliche Rohr
(19) eine elektrische Entladungsstrecke aufweist.
5. Strahlungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das die Entladungsstrecke aufweisende zusätzliche Rohr (19) sich gegenüberliegende
Elektroden (21, 22) aufweist, die jeweils über abgedichtete Rohrenden mit Stromdurchführung
und Anschlusskontakten (26, 27) an eine äußere Energieversorgung anschließbar sind.
6. Strahlungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anregung der Entladung im zusätzlichen Rohr (19) elektromagnetische Energie von
außen in das Rohrinnere eingekoppelt wird.
7. Strahlungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromagnetische Energie über außerhalb des Rohrinneren befindliche Elektroden
eingekoppelt wird.
8. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Elektroden zum Betrieb der Entladungsstrecke über äußere Kontakte mit einer Energieversorgung
verbunden sind.
9. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die äußeren Kontakte jeweils für sich mit Anschlüssen einer gemeinsamen Energieversorgung
elektrisch verbunden sind.
10. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Rohre eine Reflektionsschicht aufweist.
11. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlenaustrittsrichtung aus den Rohren (2, 3) wenigstens näherungsweise parallel
ausgerichtet ist.
12. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsaustrittsrichtung auf ein gemeinsam zu bestrahlendes Feld ausgerichtet
ist.
13. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Strahler elektrisch in Serie schaltbar sind.
14. Verwendung der Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das mit
Glühwendel (5) versehene Hüllrohr als IR-Strahlenquelle im nahen IR-Bereich und das
mit Strahlerband (10, 10') versehene Hüllrohr als IR-Strahlenquelle im nahen IR-Bereich
(IR-B) und mittleren IR-Bereich eingesetzt wird.
15. Verwendung der Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, wobei ein mit
einem Entladungsraum versehenes zusätzliches Hüllrohr als UV-Strahlenquelle eingesetzt
wird.
16. Verfahren zur Behandlung von Oberflächen mittels IR-Bestrahlung, insbesondere von
beschichteten Oberflächen auf Substraten oder von gelösten Farbpigmenten auf einem
Träger zwecks Trocknung, wobei die Oberfläche für einen vorgegebenen Zeitraum aus
wenigstens einer Infrarotquelle bestrahlt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche wenigstens zeitweise mit einer IR-Strahlung in einem ersten Wellenlängenbereich
von 780 nm bis 1,4 µm und wenigstens zeitweise mit einer IR-Bestrahlung in einem zweiten
Wellenlängenbereich von 2,5 µm bis 5 µm behandelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Bestrahlung des ersten und des zweiten Wellenlängenbereichs wenigstens zeitweise
überlagert.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlung des ersten Wellenlängenbereichs aus einem IR-Strahler mit einer Glühwendel
als Strahlenquelle und die IR-Strahlung des zweiten Wellenlängenbereichs aus einem
IR-Strahler mit einem Carbonband als Strahlenquelle ausgesandt wird.