[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung zum Erzeugen einer Rolle aus einer
Materialbahn und einem Rollenkern mit einer Rollenkernhalteeinrichtung, einem Rollenkernantrieb
und einer Zentralwalze auf einer Seite einer ersten Ebene durch die Achse der Rolle.
Eine derartige Wickelvorrichtung ist als Zentrumswickler ausgebildet. Ein Beispiel
für eine derartige Wikkelvorrichtung findet sich in DE 40 12 979 C2.
[0002] Wickelvorrichtungen dieser Art dienen dazu, eine Materialbahn, beispielsweise eine
Papierbahn, zu Rollen aufzuwickeln, so daß die Materialbahn ausgeliefert oder weiterbehandelt
werden kann. Hierbei sind die Rollenkerne üblicherweise als Wickelhülsen aus Pappe
ausgebildet. Sie haben also nur eine begrenzte Stabilität.
[0003] Bei Zentrumswicklern werden die Wickelhülsen, also die Rollenkerne der Materialbahnrollen,
durch Spanndorne stirnseitig gehalten, wobei an einer Stirnseite ein Antrieb vorgesehen
ist. Diese Wickelhülsen werden mit Tragarmen an die Zentralwalze zum Aufbringen einer
Zugspannung angedrückt, die eine entsprechende Wickelhärte hervorruft.
[0004] Aufgrund der mangelnden Steifigkeit der Wickelhülsen werden diese bei Beginn des
Wickelns durch die Anpreßkraft und den Zug der Materialbahn verbogen, was zu schlechten
Wickelergebnissen führt.
[0005] DE 20 60 758 A beschreibt eine Rollenwickelmaschine, bei der zwei Wickelrollen von
einander entgegengesetzten Seiten an einer Zentralwalze anliegen. Sie werden beim
Wickeln von einer Andruckwalzenanordnung gegen die Zentralwalze gedrückt, die zwei
Walzen aufweist. Die beiden Walzen sind oberhalb und unterhalb einer Ebene angeordnet,
in der die Achsen der Wickelrollen und der Zentralwalzen angeordnet sind. Die Andruckwalzen
sind an einem Hebel verschwenkbar angeordnet, wobei die Verschwenkbarkeit begrenzt
ist. Der Hebel selbst ist an einem Maschinengestell verschwenkbar, so daß die Andruckrollen
einem wachsenden Rollendurchmesser folgen können.
[0006] DE 26 33 408 B1 zeigt eine Druckrollenanordnung in einer Wickelmaschine für aufzuwickelnde
Warenbahnen. Eine Wickelrolle liegt beim Aufwickeln einer Materialbahn an einer Stütztrommel
an. Ihre Achse bewegt sich entlang einer horizontalen Ebene von der Stütztrommel weg.
Ein Druckrollenpaar liegt symmetrisch zu dieser Ebene von schräg oben und schräg unten
an der Wickelrolle an. Die beiden Druckrollen sind an einem Hebelgestänge angeordnet,
wobei der Hebel um einen Anlenkpunkt verschwenkbar ist, so daß die Achse der unteren
Druckrolle einen Bogen schreibt, wenn der Durchmesser der Wickelrolle anwächst. Um
eine symmetrische Kraftverteilung sicher zu stellen, ist die obere Druckrolle an dem
Hebelgestänge um einen weiteren Anlenkpunkt verschwenkbar, so daß sie bei einer Verschwenkung
des Hebels entgegen dem Uhrzeigersinn im Uhrzeigersinn verschwenkt werden kann. Die
Verschwenkung der beiden Hebel erfolgt hierbei unter der Steuerung von zwei Zylinder-Kolben-Einheiten,
die mit gleichen Kräften beaufschlagt werden.
[0007] EP 0829 438 A2 (Stand der Technik nach Artikel 54(3) EPÜ) beschreibt ein Verfahren
zum Wickeln einer Materialbahn zu einer Wickelrolle, bei dem ein von einem Band umschlungenes
Andruckrollenpaar von einer Andruckposition, die es zu Beginn eines Wickelvorganges
einnimmt, in eine Stützposition verschwenkt werden kann. Die Verschwenkung ist hierbei
abhängig von dem Durchmesser der Wickelrolle, wobei mit zunehmendem Gewicht der Wickelrolle
eine zunehmende Abstützung erfolgt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Wickelergebnis zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Wickelvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß zu Beginn des Aufwickelns eine Andruckwalzenanordnung auf der anderen
Seite der ersten Ebene an der Rolle anliegt, die eine Bahnzugkompensationswalze und
eine Gegenwalze aufweist, wobei zu Beginn des Aufwickelns die Achse der Bahnzugkompensationswalze
auf der gleichen Seite einer zweiten Ebene, die durch die Achsen von Zentralwalze
und Rolle verläuft und die auf der ersten Ebene senkrecht steht, wie die zugeführte
Materialbahn liegt, die Achsen der Bahnzugkompensationswalze und der Gegenwalze auf
verschiedenen Seiten der zweiten Ebene angeordnet sind und die Bahnzugkompensationswalze
mit einer größeren Kraft als die Gegenwalze an der Rolle anliegt.
[0010] Mit Hilfe der Andruckwalzenanordnung kann man die am Rollenkern angreifenden Kräfte
zumindest weitgehend, in vielen Fällen aber nahezu vollständig, kompensieren. Dies
betrifft sowohl die Kräfte, mit denen der Rollenkern an die Stützwalze angedrückt
wird als auch die Kräfte, die durch die Bahnzugspannung aufgebracht werden. Auch ein
Durchhängen des Rollenkernes kann durch die Andruckwalzenanordnung gegebenenfalls
verhindert oder verringert werden. Da der Rollenkern dann eine "gestrecktere" Lage
hat, läßt sich die Warenbahn bereits beim Beginn besser aufwickeln. Die Rolle bekommt
von Anfang an einen gleichmäßigeren Aufbau. Dadurch, daß man die Andruckwalzenanordnung
mit mindestens zwei Walzen versieht, hat man einen größeren Freiraum. Der Rollenkern
wird in einem Dreieck zwischen drei Walzen aufgenommen, nämlich der Zentralwalze,
der Gegenwalze und der Bahnzugkompensationswalze. Man kann nun die Kraft, mit denen
diese drei Walzen gegeneinander arbeiten, so einstellen, daß sich ein guter Ausgleich
ergibt. Auf diese Weise wird das Verformen des Rollenkerns entlang des axialen Verlaufs
weitgehend ausgeschlossen. Da die Achsen der Bahnzugkompensationswalze und der Gegenwalze
auf verschiedenen Seiten der zweiten Ebene angeordnet sind, ist es möglich, einerseits
die Rolle ausreichend gegen den Bahnzug zu unterstützen, andererseits aber auch sicherzustellen,
daß die Rolle beim Wickeln in ihrer Position verbleibt. Die Bahnzugkompensationswalze
liegt mit einer größeren Kraft als die Gegenwalze an der Rolle an. Dies bezieht sich
auf den Betrag der Kraft. Die Unterstützung gegen den Bahnzug ist also größer als
die Kraft, mit der die Rolle an die Zentralwalze angedrückt wird.
[0011] Vorzugsweise läuft die Materialbahn in einem Spalt zwischen der Zentralwalze und
der Rolle. Normalerweise würde man zwar annehmen, daß die Bahnzugkompensationswalze
dort am besten angeordnet wird, wo der Bahnzug auftritt, nämlich auf der gleichen
Seite der gedachten Ebene, die durch die Achse der Rolle verläuft, auf der auch die
Materialbahn zuläuft. Man kann nun aber aufgrund der zusätzlichen Gegenwalze die Bahnzugkompensationswalze
genau auf der anderen Seite dieser Ebene anordnen und erhält dabei den vorteilhaften
Effekt, daß die Bahnzugkompensationswalze auch dafür verwendet werden kann, den Anpreßdruck
der Rolle an die Zentralwalze zu erhöhen. Dies ist gerade zu Beginn des Wickelvorgangs
wichtig, weil man mit einem höheren Anpreßdruck auch eine größere Wickelhärte erzielen
kann. Gerade im Innern der Rolle ist aber eine höhere Wickelhärte erwünscht. Diese
soll mit zunehmendem Durchmesser der Rolle abklingen. Würde man die Bahnzugkompensationswalze
auf der anderen Seite der Ebene anordnen, dann bestünde die Gefahr, daß die Rolle
von der Zentralwalze abgehoben würde. In diesem Fall müßte man die Gegenwalze mit
noch mehr Kraft in Richtung auf die Zentralwalze drücken, was zur Gefahr einer Beschädigung
des Rollenkernes und der Materialbahn führen könnte.
[0012] Vorzugsweise liegt die zweite Ebene horizontal. Damit hat die Gewichtskraft der Rolle
keinen Einfluß auf die Wickelhärte. Diese wird vielmehr ausschließlich durch externe
Kräfte beeinflußt.
[0013] Mit Vorteil sind die Bahnzugkompensationswalze und die Gegenwalze auf einem gemeinsamen
Träger gelagert. Sie können dann immer gemeinsam gehandhabt werden, also beispielsweise
bei Beginn des Wickelns gemeinsam an dem Rollenkern zur Anlage gebracht werden.
[0014] Mit Vorteil weisen die Bahnzugkompensationswalze und die Gegenwalze auf dem Träger
eine feste Zuordnung auf. Die Bewegungen der beiden Walzen können also nur gemeinsam
erfolgen, so daß die Bewegungssteuerung nur einer Walze beziehungsweise des Trägers
ausreicht, um in den relevanten Abschnitten des Wickelvorgangs die notwendige Unterstützung
des Rollenkerns beziehungsweise der Rolle sicherzustellen.
[0015] Mit Vorteil ist die Andruckwalzenanordnung auf einer Bewegungsbahn bewegbar, die
gegenüber der zweiten Ebene um einen Winkel im Bereich von 5° bis 10° geneigt ist.
Damit trägt man dem sich ändernden Durchmesser der Rolle Rechnung. Die auf die Rolle
wirkenden Kräfte können dann beim Wickeln gezielt verändert werden.
[0016] Mit Vorteil liegt die Bewegungsbahn auf der gleichen Seite der zweiten Ebene wie
die zugeführte Materialbahn. Es ergibt sich also auch bei zunehmendem Durchmesser
eine fortlaufende Unterstützung der Rolle gegen die Zugkraft des Bahnzugs und die
sich erhöhende Gewichtskraft.
[0017] Mit Vorteil ist die Andruckwalzenanordnung von der Rolle abhebbar. Es ist nicht notwendig,
daß die Andruckwalzenanordnung über die gesamte Wickelzeit an der Rolle anliegt. Nach
einer vorbestimmten Zahl von Materialbahnlagen auf dem Rollenkern hat sich die Stabilität
der Rolle so weit vergrößert, daß eine Unterstützung durch die Andruckwalzenanordnung
nicht mehr notwendig ist. Wenn man die Andruckwalzenanordnung dann abhebt, hält man
den Verschleiß klein und verringert die Belastung der Materialbahn.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung näher beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Wickelvorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Bewegungsverlaufs einer Andruckwalzenanordnung,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung zur Erläuterung der angreifenden Kräfte und
- Fig. 4
- eine Ausführungsform der Erfindung.
[0019] Eine in Fig. 1 dargestellte Wickelvorrichtung 1 dient zum Aufwickeln einer Materialbahn
2, beispielsweise einer Papierbahn, auf einem Rollenkern 3. Dabei entsteht eine Rolle
4. Die Rolle 4 liegt beim Wickeln an einer Zentralwalze 5 an. Sowohl der Rollenkern
3 als auch die Zentralwalze 5 weisen Antriebe 6, 7 auf. Der Antrieb 6 des Rollenkerns
kann in nicht näher dargestellter, aber an sich bekannter Weise, dadurch bewerkstelligt
werden, daß einer der beiden Spanndorne, die den Rollenkern 3 im Bereich seiner axialen
Enden halten, angetrieben ist.
[0020] Mit zunehmender Breite der Rolle 4 nimmt auch die axiale Länge des Rollenkerns 3
zu. Der Rollenkern ist in vielen Fällen als Wickelhülse aus Pappe ausgebildet. Es
liegt auf der Hand, daß ein derartiger Rollenkern unter dem Einfluß des Bahnzuges,
also der Zugkraft, die die Materialbahn 2 beim Wickeln auf den Rollenkern 3 beziehungsweise
die sich bildende Rolle 4 ausübt, verformt wird.
[0021] Um dieser Verformung entgegenzuwirken, ist eine Andruckwalzenanordnung 8 vorgesehen,
die eine Bahnzugkompensationswalze 9 und eine Gegenwalze 10 aufweist. Die Bahnzugkompensationswalze
9 und die Gegenwalze 10 sind auf einem gemeinsamen Träger 11 angeordnet, und zwar
so, daß sie auf dem Träger 11 eine feste Zuordnung zueinander aufweisen.
[0022] Mit zunehmendem Durchmesser der Rolle 4 bewegt sich die Andruckwalzenanordnung 8.
Diese Bewegung soll anhand von Fig. 2 erläutert werden. Dargestellt ist einerseits
mit durchgezogenen Linien der Rollenkern 3 zu Beginn des Wickelvorganges mit der Bahnzugkompensationswalze
9 und der Gegenwalze 10, ebenfalls in durchgezogenen Linien. Mit gestrichelten Linien
dargestellt ist die Rolle 4 in einem späteren Stadium des Wickelvorgangs, d.h. mit
einem größeren Durchmesser. Der Rollenkern ist hier aus Gründen der Übersicht nicht
näher dargestellt. Ebenfalls gestrichelt dargestellt sind die Bahnzugkompensationswalze
9 und die Gegenwalze 10 für diesen Zustand. Es ist ersichtlich, daß diese beiden Walzen
ihre Position zueinander nicht geändert haben. Bezogen auf den Umfang der Rolle 4
weisen sie jedoch einen kleineren Winkelabstand auf.
[0023] Zu Beginn des Wickelvorgangs, bei dem die Materialbahn 2 hier von unten in den Nip
zwischen Rollenkern 3 und Zentralwalze 5 eingeführt wird, befindet sich die Bahnzugkompensationswalze
9 praktisch unterhalb des Rollenkerns 3. Allerdings befindet sich die Achse der Bahnzugkompensationswalze
9 auf der anderen Seite einer gedachten ersten Ebene 16 als die Materialbahn 2. Die
erste Ebene 16 verläuft durch die Achse 14 des Rollenkerns 3 und steht senkrecht auf
einer zweiten Ebene 17, die durch die Achsen 14, 15 des Rollenkerns 3 und der Zentralwalze
5 verläuft.
[0024] Die Gegenwalze 10 liegt mit ihrer Achse 13 auf der gleichen Seite der ersten Ebene
16, aber auf der anderen Seite der zweiten Ebene 17.
[0025] Ebenfalls gestrichelt eingezeichnet ist eine Bewegungsbahn 18 der Andruckwalzenanordnung
8. Hieraus ist ersichtlich, daß die Bewegungsbahn 18 einen Winkel α von vorliegend
8° mit der zweiten Ebene 17 einschließt. Die zweite Ebene 17 liegt horizontal, so
daß der Rollenkern 3 beziehungsweise die Rolle 4 und die Zentralwalze 5 nicht durch
ihre gegenseitigen Gewichtskräfte beeinflußt werden.
[0026] Aufgrund der geneigten Bewegungsbahn 18 kann die Bahnzugkompensationswalze 9 auch
bei einem größeren Durchmesser der Rolle 4 noch unterstützend wirken, während es nicht
mehr in dem Maße notwendig ist, daß die Gegenwalze den Kräften der Bahnzugkompensationswalze
entgegenwirkt. Die Gegenwalze 10 kann zunehmend verwendet werden, um die Rolle 4 an
der Zentralwalze 5 anzudrükken und damit die Wickelhärte zu beeinflussen.
[0027] Es ist erkennbar, daß die Bewegungsbahn 18 in einer gewissen Entfernung vom Ausgangspunkt,
d.h. dem an der Zentralwalze anliegenden Rollenkern 3 einen Verlauf nimmt, bei dem
die Andruckwalzenanordnung 8 von der Rolle abgehoben wird. Im allgemeinen reicht es
aus, wenn die Andruckwalzenanordnung 8 zuverlässig in einem Durchmesserbereich bis
500 mm an der Rolle 4 aufliegt und eine Kraft auf die überträgt. Dies gilt vor allem
dann, wenn die beiden Walzen 9, 10 einen elastischen Belag besitzen.
[0028] In der Anfangsposition, d.h. wenn die beiden Walzen 9, 10 auf den Rollenkern 3 direkt
wirken, sollte sichergestellt sein, daß der Winkel, der sich ergibt, wenn man die
Mittelpunkte der Walzen 9, 10 mit dem Mittelpunkt der Hülse 3 verbindet, größer als
90° ist.
[0029] Aus Fig. 3 gehen die an der Rolle 4 angreifenden Kräfte schematisch hervor. Es handelt
sich hierbei um die Zugspannung F
Bz, die Gewichtskraft F
G, die Kraft an den Spanndornen F
Z und die Anpreßkraft F
A sowie die Kompensationskraft F
K. In Fig. 3 ist neben der schematischen Darstellung der Walzen 5, 9, 17 mit der Rolle
4 das zugehörige Kräfteparallelogramm dargestellt. Die Anpreßkraft F
A, die Gewichtskraft F
G und der Bahnzug F
Bz werden zu einer resultierenden Kraft F
R addiert, der die Kompensationskraft F
K und die Kraft an den Spanndornen F
Z das Gleichgewicht hält.
[0030] Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit, wie man eine in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellte
Wickelvorrichtung realisieren kann.
[0031] Der Träger 11 ist an einem Schwenkarm 19 befestigt, der mit Hilfe einer Kolben-Zylinder-Anordnung
20 von der dargestellten Ruheposition in eine Arbeitsposition verschwenkt werden kann,
in der die Walzen 9, 10 am Rollenkern 3 anliegen.
[0032] Gestrichelt dargestellt ist, daß auf der anderen Seite der Zentralwalze 5 ebenfalls
eine Rolle entstehen kann, da hier die Materialbahn 2 nach Umschlingen der Zentralwalze
5 von unten zugeführt wird, ist die Bewegungsbahn der Andruckwalzenanordnung 8 hier
schräg nach unten gerichtet, während sie auf der rechten Seite in Fig. 4 schräg nach
oben verläuft.
[0033] Eine derartige Wickelvorrichtung findet insbesondere dann Einsatz, wenn sie mit einem
Rollenschneider 21 zusammenwirkt.
1. Wickelvorrichtung zum Erzeugen einer Rolle (4) aus einer Materialbahn (2) und einem
Rollenkern (3) mit einer Rollenkernhalteeinrichtung, einem Rollenkernantrieb (6) und
einer Zentralwalze (5) auf einer Seite einer ersten Ebene (16) durch die Achse (14)
der Rolle, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn des Aufwickelns eine Andruckwalzenanordnung (8) auf der anderen Seite der
ersten Ebene (16) an der Rolle (4) anliegt, die eine Bahnzugkompensationswalze (9)
und eine Gegenwalze (10) aufweist, wobei zu Beginn des Aufwickelns die Achse (12)
der Bahnzugkompensationswalze (9) auf der gleichen Seite einer zweiten Ebene (17),
die durch die Achsen (14, 15) von Zentralwalze (5) und Rolle (4) verläuft und die
auf der ersten Ebene (16) senkrecht steht, wie die zugeführte Materialbahn (2) liegt,
die Achsen (12, 13) der Bahnzugkompensationswalze (9) und der Gegenwalze (10) auf
verschiedenen Seiten der zweiten Ebene (17) angeordnet sind und die Bahnzugkompensationswalze
(9) mit einer größeren Kraft als die Gegenwalze (10) an der Rolle (4) anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (2) in einem Spalt zwischen der Zentralwalze (5) und der Rolle(4)
läuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Ebene (17) horizontal liegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnzugkompensationswalze (9) und die Gegenwalze (10) auf einem gemeinsamen Träger
(11) gelagert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnzugkompensationswalze (9) und die Gegenwalze (10) auf dem Träger (11) eine
feste Zuordnung aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckwalzenanordnung auf einer Bewegungsbahn (18) bewegbar ist, die gegenüber
der zweiten Ebene (17) um einen Winkel im Bereich von 5° bis 10° geneigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn (18) auf der gleichen Seite der zweiten Ebene (17) wie die zugeführte
Materialbahn (2) liegt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckwalzenanordnung (8) von der Rolle (4) abhebbar ist.
1. Winding device for producing a roll (4) from a web of material (2) and a roll core
(3) with a roll-core holder, a roll-core drive (6) and a central roll (5) on one side
of a first plane (16) through the axis (14) of the roll, characterised in that, at the beginning of the winding operation, a pressure roll arrangement (8) having
a web tension-compensating roll (9) and a counter roll (10) bears against the roll
(4) on the other side of the first plane (16), wherein, at the beginning of the winding
operation, the axis (12) of the web tension-compensating roll (9) is situated on the
same side of a second plane (17) extending through the axes (14, 15) of the central
roll (5) and the roll (4) and perpendicular to the first plane (16) as the web of
material (2) supplied, the axes (12, 13) of the web tension-compensating roll (9)
and the counter roll (10) are arranged on different sides of the second plane (17)
and the web tension-compensating roll (9) bears against the roll (4) with greater
force than the counter roll (10).
2. Device according to claim 1, characterised in that the web of material (2) runs through a nip between the central roll (5) and the roll
(4).
3. Device according to claim 2, characterised in that the second plane (17) is horizontal.
4. Device according to one of claims 1 to 3, characterised in that the web tension-compensating roll (9) and the counter roll (10) are mounted on a
common support (11).
5. Device according to claim 4, characterised in that the web tension-compensating roll (9) and the counter roll (10) have a fixed arrangement
relative to one another on the support (11).
6. Device according to one of claims 1 to 5, characterised in that the pressure roll arrangement can move along a path of motion (18) inclined at an
angle in the region of 5° to 10° relative to the second plane (17).
7. Device according to claim 6, characterised in that the path of motion (18) is situated on the same side of the second plane (17) as
the web of material (2) supplied.
8. Device according to one of claims 1 to 7, characterised in that the pressure roll arrangement (8) can be lifted from the roll (4).
1. Dispositif d'enroulement destiné à engendrer un rouleau (4) à partir d'une bande de
matière (2) et d'un noyau de rouleau (3), comportant un dispositif de retenue de noyau
de rouleau, un entraînement (6) de noyau de rouleau, et un cylindre central (5) d'un
côté d'un premier plan (16) passant par l'axe (14). du rouleau, caractérisé en ce que, au début de l'enroulement, un dispositif à cylindre presseur (8) est appliqué contre
le rouleau (4) de l'autre côté du premier plan (16), lequel comporte un cylindre de
compensation de tension (9) de bande et un cylindre antagoniste (10), l'axe (12) du
cylindre de compensation de tension (9) de bande étant situé au début de l'enroulement
du même côté que la bande de matière (2) amenée d'un deuxième plan (17), qui passe
par les axes (14, 15) du cylindre central (5) et du rouleau (4), et qui est situé
perpendiculairement sur le premier plan (16), les axes (12, 13) du cylindre de compensation
de tension (9) de bande et du cylindre antagoniste (10) étant disposés sur différents
côtés du deuxième plan (17), et le cylindre de compensation de tension (9) de bande
étant appliqué contre le rouleau (4) avec une force plus importante que le cylindre
antagoniste (10).
2. Dispositif d'enroulement selon la revendication 1, caractérisé en ce que la bande de matière (2) se déplace dans une emprise située entre le cylindre central
(5) et le rouleau (4).
3. Dispositif d'enroulement selon la revendication 2, caractérisé en ce que le deuxième plan (17) est horizontal.
4. Dispositif d'enroulement selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le cylindre de compensation de tension (9) de bande et le cylindre antagoniste (10)
sont montés sur un support commun (11).
5. Dispositif d'enroulement selon la revendication 4, caractérisé en ce que le cylindre de compensation de tension (9) de bande et le cylindre antagoniste (10)
sont associés en fixe sur le support (11).
6. Dispositif d'enroulement selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le dispositif à cylindre presseur peut être déplacé sur une trajectoire de déplacement
(18), qui est inclinée suivant un angle de l'ordre de 5° à 10° par rapport au deuxième
plan (17).
7. Dispositif d'enroulement selon la revendication 6, caractérisé en ce que la trajectoire de déplacement (18) est située du même côté du deuxième plan (17)
que la bande de matière (2) amenée.
8. Dispositif d'enroulement selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le dispositif à cylindre presseur (8) peut être soulevé du rouleau (4).