[0001] Die Erfindung betrifft ein Lawinenrettungssystem, welches mindestens einen mit dem
Benutzer körpernah verbundenen aufblasbaren Auftriebskörper, eine Befülleinheit, eine
Druckgaseinheit mit Druckgasbehälter und eine Auslösevorrichtung aufweist.
[0002] Abfahrten abseits markierter Pisten erleben viele Skifahrer, Snowboarder und Tourengeher
als eindrucksvolles Naturerlebnis. Doch der Genuß kann schnell zur lebensbedrohlichen
Situation werden, wenn Tiefschneefahrer in einen abbrechenden Hang geraten oder selbst
ein Schneebrett lostreten. Den Absturz mit den Schneemassen überleben fast alle Betroffenen.
Nur 7 % sterben durch unmittelbare Sturzfolgen wie Schock oder Verletzung. Bis 15
min Verschüttungsdauer können rund 90 % aller Lawinenopfer gerettet werden. Länger
überlebt man nur mit freien Atemwegen und nach 30 bis 45 min nur mit zusätzlicher
Atemhöhle. Um die Verschüttung zu verhindern und dadurch die Überlebenschancen bei
einem Lawinenabgang deutlich zu verbessern, wurden Lawinenrettungssysteme der eingangs
genannten Art entwickelt. Deren Funktionsweise besteht darin, daß der Benutzer durch
körpernah angebrachtes Zusatzvolumen von den Schneemassen nach oben gespült wird,
wodurch ein Verschütten und damit die Gefahr des Erstickens verhindert wird.
[0003] So beschreibt beispielsweise die EP-PS 0123684 ein Gerät zur Rettung von Personen
in Lawinen mit einem über eine körpernahe Verbindung mit dem Benutzer verbundenen
zerreißfesten Ballon, der im Rettungseinsatz mittels Druckgas aufgeblasen wird, so
daß er wie ein Auftriebskörper seinen Benutzer an der Lawinenoberfläche hält. Dieses
Rettungsgerät weist ein Füllgerät auf, an welchem eine oder mehrere Druckgasflaschen
angeschlossen sind und welches einer nach dem Venturi-Prinzip arbeitenden Düsenanordnung
vorgeschaltet ist. Des weiteren weist das dort beschriebene Gerät ein steifes, topfförmig
ausgebildetes Gehäuse auf, daß über Gurte mit dem Benutzer verbunden ist. Durch die
mit der Umgebung verbundenen Öffnungen des Gehäuses wird beim Befüllen des Ballons
Umgebungsluft angesaugt, wodurch die Druckgasflasche ein entsprechend geringeres Volumen
aufweisen kann.
[0004] Die WO96/35479 beschreibt ein Rettungsgerät, welches zwei über eine körpernahe Verbindung
mit dem Benutzer verbindbare zerreißfeste Ballone, die im Rettungseinsatz mittels
Druckgas aufgeblasen werden, aufweist. Das Füllgerät zum Anschließen des Ballons an
den Druckgasbehälter weist eine Vorrichtung zum Öffnen des Druckgasbehälters auf.
Der Druckgasbehälter mit Füllgerät ist unabhängig vom Ballon mit dem Körper des Benutzers
verbunden. Das Füllgerät ist für eine reine Gasfüllung über dem Ballon vorgesehen.
[0005] Nachteil beider beschriebener Geräte ist, daß diese entweder über separates Gurtzeug
über einen bestehenden Rucksack geschnallt werden müssen, so daß bei gewünschtem Zugriff
auf den Rucksack ein Ablegen des Rettungsgerätes erforderlich ist, bzw. daß bei Integration
des Rettungsgerätes in einen dafür vorgesehenen Rucksack die Befüllvorrichtung erheblichen
Platzbedarf aufweist und die Zugänglichkeit des Rucksacks erschwert. Bei der reinen
Gasbefüllung kommt zusätzlich das erhöhte Gewicht der Druckgasflaschen hinzu, wodurch
beide Geräte unhandlich sind und nur ungerne vom Benutzer mitgeführt werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein platzsparendes, geringes Gewicht
aufweisendes, möglichst direkt in ein Rucksacksystem integrierbares Lawinenrettungssystem
zu schaffen, welches sicher, zuverlässig und dennoch kostengünstig ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Lawinenrettungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren zum Befüllen eines derartigen Lawinenrettungssystemes nach Anspruch
11 gelöst. Dabei weist das Lawinenrettungssystem eine Befülleinheit auf, die jeweils
platzsparend innerhalb des Auftriebskörpers bzw. der. Auftriebskörper angeordnet ist.
Neben den geringeren Packmaßen für den bzw. die Auftriebskörper mit integrierter Befülleinheit
weist diese Anordnung zusätzlich den Vorteil auf, daß Befülleinheit und Druckgaseinheit
voneinander getrennt angeordnet werden können, wodurch die Befülleinheit und Druckgaseinheit
räumlich so angeordnet werden können, daß sie den Benutzer nicht stören. Des weiteren
ist die Befülleinheit auf diese Weise vom Benutzer abgeschirmt, wodurch Verletzungen
an hervorstehenden Teilen vermieden werden. Die Druckgaseinheit weist zum einen eine
Verbindung zur Auslöseeinheit auf, die z.B. mittels Druckgasschlauch bzw. Seilzug
oder Gestänge erfolgen kann, und Anschlußmöglichkeiten für die Druckgasleitungen zu
den Befülleinheiten der Auftriebskörper. Kernstück der Druckgaseinheit ist die Aufnahme
für die Druckgasflasche und die Öffnungsvorrichtung für den Verschluß der Druckgasflasche.
Vorteilhafterweise weist die Druckgaseinheit außerdem eine Befestigungsvorrichtung
zum sicheren und festen Anbringen derselben an einer dafür vorgesehenen Stelle auf.
So ist beispielsweise die Integration der Druckgaseinheit mit Druckgasbehälter im
Rückenteil eines Rucksacks besonders vorteilhaft, wo diese über reißfeste Gurte mit
den kraftübertragenden Fasern des Rucksacks verbunden ist. Die Kraftübertragung vom
Auftriebskörper über den Rucksack auf den Benutzer erfolgt dabei über das Rucksackgurtzeug,
welches für die entsprechenden hohen Belastungen, die während eines Lawinenabgangs
auftreten, ausgelegt ist. Hierdurch ist kein zusätzliches Gurtzeug erforderlich, wodurch
die Benutzung erleichtert wird. Der bzw. die Auftriebskörper werden im Rucksack derart
verstaut, daß beim Auslösen lediglich ein Klettverschluß durch den Druck des/der sich
füllenden Auftriebskörper geöffnet werden muß. Die Auslösevorrichtung kann vorteilhafterweise
an einem Tragegurt befestigt oder in diesen integriert nach vorne geführt sein.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Auslösevorrichtung ohne
Werkzeug von der die Verbindung zur Druckgaseinheit darstellenden Auslöseleitung abnehmbar.
Insbesondere kann in diesem Sinne der als Auslösevorrichtung vorgesehene Auslösegriff
über eine Schnellkupplung an die Auslöseleitung angeschlossen sein. Die Abnehmbarkeit
der Auslöseeinrichtung ermöglicht, ungewollte Auslösungen oder Fehlauslösungen zu
vermeiden. Der Benutzer des Systems dockt den Auslösegriff erst dann an, wenn er sich
in entsprechendes Gelände begibt. Vorher, insbesondere in der Bergbahn, im Zug, im
Restaurant, im Omnibus, auf der Piste, wird der Auslösegriff nicht angedockt. Eine
Auslösung des Systems ist dadurch ausgeschlossen. Ferner kann alternativ oder additiv
die Auslösevorrichtung beispielsweise durch ein Klettband gegen unbeabsichtigtes Auslösen
gesichert werden.
[0009] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß die Befülleinheit eine Ejektordüse
aufweist. Diese wird vom Druckgas mit hoher Geschwindigkeit durchströmt. Dadurch wird
während des Befüllvorganges des Auftriebskörpers ein zusätzliches Ansaugen von Umgebungsluft
ermöglicht, was eine geringere Druckgasmenge erforderlich macht, wodurch das Gewicht
des Lawinenrettungssystems erheblich reduziert werden kann. Dies trägt erheblich zum
Tragekomfort des Lawinenrettungssystems bei.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß die Ejektordüse (250) von einem mit
Löchern (261) versehenen Mantel (260) umgeben ist, wodurch eine zweistufige Ejektorwirkung
erzeugt wird.
[0011] Außerdem ist es vorteilhaft, daß die in den Auftriebskörper integrierte Befülleinheit
ein mit der Umgebung verbundenes Rückschlagventil aufweist. Bei Einsetzen des Befüllvorganges
strömt zunächst Druckgas durch die Ejektordüse in den Auftriebskörper und bewirkt
ein Vorfüllen desselben. Dabei ist das Rückschlagventil noch geschlossen. Der Auftriebskörper
wird aus dem Stauraum befreit und der durch das einströmende Druckgas erzeugte Unterdruck
bewirkt das Öffnen des Rückschlagventils. Die Ejektorwirkung der Düse sorgt für ein
stetiges Ansaugen von Umgebungsluft. Der Auftriebskörper weist im befüllten Zustand
ein Gemisch aus Druckgas und Umgebungsluft auf. Als Druckgas kann beispielsweise Stickstoff
verwendet werden. Bei Erreichen eines bestimmten Füllzustandes läßt die Ejektorwirkung
nach und das Rückschlagventil schließt sich wieder, wodurch ein Ausströmen des Gasgemischs
aus dem Auftriebskörpers verhindert wird.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, daß die Befülleinheit
ein Entlüftungsventil zum manuellen Entlüften des Auftriebskörpers aufweist. Hierdurch
läßt sich das Lawinenrettungssystem nach Benutzung wieder in einen leicht transportablen
Zustand versetzen, d.h. die Auftriebskörper können wieder zusammengefaltet und in
die dafür vorgesehenen Staufächer verbracht werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn
das Entlüftungsventil in das Rückschlagventil integriert ist. Dies trägt zur Platz-
und Gewichtsersparnis bei.
[0013] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß ein kombiniertes Rückschlag- und
Entlüftungsventil an der Befülleinheit angeordnet ist.
[0014] Die Druckgaseinheit weist vorteilhafterweise eine Vorrichtung zum Öffnen des Druckgasbehälters
auf. Dies kann beispielsweise eine Nadel zum Durchstechen des Deckels des Druckgasbehälters
sein. Die Nadel ist dabei derart ausgeführt, daß sie nach dem Durchstechen des Deckels
aus dem Druckgasbehälter herausgedrückt wird bzw. vom Druckgas um- oder durchströmt
werden kann. Dabei kann die entsprechende Öffnungsvorrichtung entweder durch Druckgas,
Federdruck, mechanische Gestänge oder Seilzüge betätigt werden. Neben abgeflachten
Nadeln können auch hohle Anstichdorne bzw. Schlagbolzen zur Anwendung kommen.
[0015] Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, daß die Druckgaseinheit
über eine Druckgasleitung mit der Befülleinheit verbunden ist. Durch die Integration
der Befülleinheit in den Auftriebskörper erfolgt das Ansaugen der Luft nämlich direkt
vor Ort, wodurch keine entsprechend ausgestalteten Leitungen für ein Gas-Luft-Gemisch
erforderlich sind. Durch Verwendung von Druckgasleitungen, die lediglich mit dem Druckgasbehälter
verbunden sind, ist kein Rückschlagventil in diesem Bereich erforderlich.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, daß
die Auslösevorrichtung eine Kammer zum Erzeugen einer kontrollierten Druckwelle aufweist.
Es können zum einen gewöhnliche Platzpatronen mit Schießpulver, aber auch Stickstoffpatronen
zur Anwendung kommen. Dabei kann das Auslösegerät sowohl derart aufgebaut sein, daß
die Patrone in einem Schlitten auf einen Dorn schnellt, als auch, daß ein Schlagbolzen
auf ein Zündblättchen einer feststehenden Patrone schnellt. Die dadurch ausgelöste
Druckgaswelle wird über eine als Druckgasleitung ausgeführte Auslöseleitung zu der
Druckgaseinheit geführt. Vorteil einer derartigen Auslösevorrichtung ist, daß keine
komplizierte Führung von Bowden-Zügen bzw. Gestängen erforderlich ist, wodurch mechanisches
Versagen, wie z.B. Verklemmen eines Bowden-Zugs nahezu ausgeschlossen ist. Zum Auslösen
können alle gängigen Vorrichtungen zum Zünden von Platzpatronen zur Anwendung kommen.
Aber auch eine elektrische Auslösung über Draht oder Funk kann zur Anwendung kommen.
[0017] Vorteilhfterweise ist die Auslösevorrichtung (8) als Handgriff zum Zugauslösen ausgebildet.
Als zusätzliche Sicherheitsfunktion kann ein derartiger Handgriff eine Anzeige aufweisen,
die den Ladezustand anzeigt. Dadurch wird der Benutzer vor der Mitnahme eines "abgeschossenen"
Lawinenrettungssystems gewarnt.
[0018] Der Auftriebskörper weist vorteilhafterweise einen aus zusammenfaltbarem, zerreißfestem
und gasdichtem Material bestehenden Mantel auf. Dieser kann beispielsweise aus gummiertem
Gewebe bzw. kaschierter Folie oder reißfestem Ballonstoff bestehen. Der Auftriebskörper
kann jede geeignete Form aufweisen, wie z.B. Ballon-, Kissen- oder Zigarrenform. Aber
auch eine einfache Schlauchform kann ausreichen.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß der Auftriebskörper (2,
3) innerhalb des Mantels (218) einen gasdichten Ballon (219) aufweist. Durch einen
derartigen Zweikammeraufbau ist der Auftriebskörper wesentlich kleiner faltbar bzw.
"knüllbar", wodurch sich die Packmaße verringern. Der Ballon kann dabei beispielsweise
aus PU beschichtetem Polyamidgewebe bestehen, während das Mantelmaterial dickers unbeschichtetes
Polyamidgewebe sein kann.
[0020] Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, daß das Mantel-
und Ballongewebe des Auftriebskörpers mit der Ventilöffnung der Befülleinheit gasdicht
verbunden ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß das Mantelund
Ballongewebe zwischen einem verzahnten Dichtungsring und einer Andruckplatte mittels
Schrauben oder Nieten gasdicht eingeklemmt wird.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, daß zwei seitlich über den Körper des Benutzers hervorstehende
Auftriebskörper vorgesehen sind. Dies führt zum einen dazu, daß die Auftriebskörper
an wenig störenden Stellen verstaut werden können, zum anderen dazu, daß die Auftriebsfläche
insgesamt vergrößert wird, da der Körper des Benutzers ebenfalls als dynamische Auftriebsfläche
dient. Dies bewirkt im Falle des Auslösens des Lawinenrettungssystems beim Abgang
einer Fließlawine ein "Abgleiten" auf der Oberfläche der Schneemassen. Ein weiterer
vorteilhafter Effekt der seitlichen Anordnung der Auftriebskörper besteht darin, daß
der Skifahrer bzw. Snowboarder in seiner Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt wird,
wodurch ein Fluchtversuch vor der herannahenden Lawine noch möglich ist. Auch wird
der Kopf des Benutzers durch die seitlich über den Kopf hervorstehenden Auftriebskörper
vor Verletzungen geschützt. Durch Ausnutzung des dynamischen Auftriebseffektes kann
als weiterer wesentlicher Effekt das Gesamtvolumen der Auftriebskörper reduziert werden,
was erheblich zu Reduzierung des Gewichtes sowie der Packmaße beiträgt. Zwei Auftriebskörper
haben des weiteren eine zusätzliche Sicherheitsfunktion, da bei Beschädigung oder
Fehlfunktion eines der beiden Auftriebskörper der verbleibende Auftriebskörper immer
noch genügend Auftrieb zur Verfügung stellt.
[0022] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Druckgaseinheit des Lawinenrettungssystems
in das Rückenteil eines Rucksacks integriert ist und die Auftriebskörper seitlich
mit dem Rucksack verbunden sind. Dies erhöht den Tragekomfort und ermöglicht den Zugriff
auf den Rucksack, ohne das Lawinenrettungssystem vorher ablegen zu müssen oder Teile
desselben aus dem Weg zu räumen. Außerdem kommt so eine körpernahe Verbindung zustande,
die ein tiefes Einsinken des Benutzers in der Lawine verhindert.
[0023] Ein Abdeckgitter vor der Ansaugöffnung der Befülleinheit verhindert vorteilhafterweise
das Eindringen von Schnee, Eis oder anderen Fremdkörpern in die Befülleinheit, z.B.
während eines Sturzes und dadurch Verklemmen des Rückschlagventils, was eine Fehlfunktion
der Befüllungseinheit verhindert. Das Gitter kann ein Stabgitter, Sieb oder Vlies
sein und beispielsweise aus Kunststoff, Kunstfasern oder Metalldraht bestehen.
[0024] Ein vorteilhaftes Verfahren zum Befüllen eines vorstehend erläuterten Lawinenrettungssystemes
nach der vorliegenden Erfindung weist folgende Schritte auf:
a) manuelles Betätigen der Auslösevorrichtung, wodurch eine Druckwelle ausgelöst wird;
b) automatisches Öffnen des Druckgasbehälters durch eine Öffnungsvorrichtung;
c) automatisches Vorfüllen des Auftriebskörper mit Druckgas, wodurch sich dieser aus
dem Stauraum entfaltet;
d) automatisches Öffnen des Rückschlagventils der Befülleinheit;
e) Ansaugen von Umgebungsluft durch die Ejektorwirkung der Befüllungseinheit und vollständiges
Befüllen des Auftriebskörpers.
[0025] Die vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht des Lawinenrettungssystems;
Fig. 2 Schnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befülleinheit mit
geschlossenem Rückschlagventil;
Fig. 3 die Befülleinheit aus Fig. 2 mit geöffnetem Rückschlagventil;
Fig. 4 eine Seitenansicht der Befülleinheit aus Fig. 2;
Fig. 5 Schnitt durch eine Ausführungsform der Druckgaseinheit mit Öffnungsvorrichtung
in Ausgangsstellung;
Fig. 6 die Druckgaseinheit aus Fig. 5 in ausgelöstem Zustand;
Fig. 7 Druckgaseinheit mit angeschlossenem Druckgasbehälter;
Fig. 8 Schnitt durch eine Ausführungsform der Auslösevorrichtung in gespanntem Zustand;
Fig. 9 die Auslösevorrichtung aus Fig. 8 in ausgelöstem Zustand.
[0026] Fig. 1 zeigt eine schematische Gesamtansicht eines Lawinenrettungssystems 1, welches
an einem gestrichelt angedeuteten Rucksack 34 angeordnet ist. In der Darstellung sind
zwei zigarrenförmige Auftriebskörper 2, 3 in aufgeblasenem Zustand, Befüllungseinheiten
4, 5, eine zentrale Druckgaseinheit 6, ein Druckgasbehälter 7 sowie eine Auslösevorrichtung
8 gezeigt. Die Auftriebskörper 2, 3 haben im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein
Volumen von jeweils 75 1. Die Auslösevorrichtung 8 ist über eine Schnellkupplung 9
mit einer Auslöseleitung 10 verbunden, die in einem der Tragegurte 31, 32 integriert
ist (nicht dargestellt). Die als Druckgasleitung ausgebildete Auslöseleitung 10 ist
für hohe Drücke (bis ca. 600 bar) ausgelegt. Sie ist an dem der Schnellkupplung 9
entgegengesetzten Ende durch ein Anschlußstück 11 mit dem Deckel 12 der Druckgaseinheit
6 verbunden. Das Basisbauteil 13 der Druckgaseinheit 6 besteht aus einem im wesentlichen
zylindrischen Drehteil aus Metall, welches an seinen beiden jeweils in Längsachsenrichtung
angeordneten Endabschnitten zylindrische Hohlräume 37, 38 aufweist. Beide Hohlräume
37, 38 stehen über eine Bohrung miteinander in Verbindung. Der Deckel 12 ist mit einem
Endabschnitt des zylindrischen Hohlraums 37 gasdicht verschraubt, in welchem sich
ein in Längsachsenrichtung des Basisbauteils verschieblicher Kolben 14 befindet. Mit
dem Kolben 14 ist eine Nadel 15 verbunden, die in die Bohrung zwischen den beiden
zylindrischen Hohlräumen 37, 38 des Basisbauteils 13 hervorsteht. Der zweite zylindrische
Hohlraum 38 weist ein Innengewinde zur Aufnahme der Verschlußkappe des Druckgasbehälters
7 auf. Die Druckgaseinheit 6 und der Druckgasbehälter 7 sind in das Rückenteil des
Rucksacks 34 integriert und über Befestigungsgurte, die mit der Halteplatte 35 verbunden
sind, an diesem befestigt. Im Mittelabschnitt des Basisbauteils 13 sind Aufnahmen
für die Anschlußstücke 16, 17 angeordnet. Die Anschlußstücke 16, 17 sind mit Druckgasleitungen
18, 19 (für Drücke bis etwa 600 bar) verbunden, die jeweils über Anschlußstücke 20,
21 mit den Befülleinheiten 4, 5 verbunden sind. Die Befülleinheiten 4, 5 befinden
sich innerhalb der Auftriebskörper 2, 3 und weisen neben dem Druckgasanschluß 20,
21 jeweils ein Rückschlag- bzw. Entlüftungsventil 22, 23 auf. Die Ventile 22, 23 lassen
sich manuell durch Eindrücken der zylindrischen Körper 24, 25 öffnen. Die Befülleinheit
4, 5 besteht im wesentlichen aus Kunststoff und ist gasdicht mit dem Mantel des Auftriebskörpers
2, 3 verbunden. In Höhe des Ventils 22, 23 weist der Mantel des Auftriebskörpers 2,
3 eine runde Öffnung auf, die jeweils innen von dem Rückschlagventil dichtend abgedeckt
wird und die auf der Außenseite zum Schutz vor eindringendem Schnee ein Abdeckgitter
26, 27 aufweist. Das Material der. Auftriebskörper 2, 3 besteht aus gasundurchlässigem,
reißfestem und zusammenlegbarem Gewebe und ist über Laschen 28, die jeweils reißverschlußartig
mit am Rucksack befestigten Laschen 29 ineinandergreifen, und einen die Laschen durchsetzenden
Metallstab 30 mit dem Rucksack 34 verbunden (nur auf einer Seite dargestellt). Außerdem
ist auf einer Seite gestrichelt die Seitenpacktasche 36 mit dem darin zusammengefaltet
aufgenommenem Auftriebskörper 2a gezeigt.
[0027] Gerät der Benutzer des Lawinenrettungssystems 1 in eine Fließlawine, so betätigt
er die Auslösevorrichtung 8 durch Ziehen, wodurch eine Druckwelle ausgelöst wird,
die durch die Auslöseleitung 10 auf den Kolben 14 in der Druckgaseinheit 6 wirkt.
Der Kolben 14 wird dadurch in Richtung der Mitte des Basisbauteils 13 bewegt, wodurch
die mit dem Kolben 14 verbundene Nadel 15 die Verschlußkappe des Druckgasbehälters
7 durchdringt. Das Druckgas, im vorliegenden Fall Stickstoff (Druck ca.200 bar), drückt
den Kolben mit der Nadel zurück und kann dann durch die Anschlußstücke 16, 17 und
die Druckgasleitungen 18, 19 in die Befülleinheiten 4, 5 gelangen. Das einströmende
Druckgas sorgt zunächst für eine Vorfüllung der Auftriebskörper 2, 3, wodurch sich
diese aus ihren Seitenpacktaschen befreien und die Rückschlagventile 22, 23 freiliegen.
Der durch das einströmende Druckgas erzeugte Unterdruck bewirkt das Öffnen der Rückschlagventile
22, 23, wodurch zusätzlich Umgebungsluft angesaugt wird. Die befüllten Auftriebskörper
2, 3 weisen somit im gefüllten Zustand ein Gemisch aus Druckgas und Umgebungsluft
auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die beiden Auftriebskörper 2, 3 an den
Rucksackseitenteilen angeordnet, wodurch sie den Skifahrer bei der Flucht vor einer
ausgelösten Lawine nicht behindern. Außerdem wird im Falle eines Sturzes die Auftriebsfläche
durch die seitliche Anordnung der Auftriebskörper 2, 3 erheblich erhöht, was ein sicheres
Abgleiten auf der Fließlawine ermöglichst. Über die gestrichelt angedeuteten Rucksacktragriemen
31, 32 und den ebenfalls gestrichelt angedeuteten Hüftgurt 33 ist eine sichere körpernahe
Verbindung der Auftriebskörper 2, 3 mit dem Benutzer gewährleistet. Die tragenden
Nähte des Rucksacks sind für besonders hohe Kräfte ausgelegt, um die sichere Funktion
des Lawinenrettungssystems zu gewährleisten.
[0028] Fig. 2 und 3 zeigen die Befülleinheit 4 mit dem Kunststoffgehäuse 200, der Abdeckplatte
210, dem Abdeckgitter 26, dem Druckgasanschluß 20 und dem Rückschlag- bzw. Entlüftungsventil
22. Im Inneren des Gehäuses 200 ist eine aus Metall gefertigte Grundplatte 220 angeordnet,
die eine Durchgangsbohrung 230, sowie eine Bohrung 240 aufweist. Die Bohrung 230 wird
an einem Ende von der Dichtungsschraube 235 abgeschlossen und die Grundplatte dadurch
am Gehäuse fixiert und ist an ihrem anderen Ende mit dem Druckgasanschluß 20 verbunden.
Durch die Bohrung 240 ist die Bohrung 230 mit der auf der Grundplatte angeordneten
Düse 250 verbunden. Zu der Düse 250 konzentrisch ist der Mantel 260 angeordnet. In
seinem unteren Drittel weist der Mantel 260 über den Umfang verteilt vier Bohrungen
261 auf. Auf mittlerer Höhe des Mantels 260 stützt sich das Rückschlag-/ Entlüftungsventil
22 an diesem ab. Das Ventil 22 besteht aus einer Führungsstange 270, die von einer
Feder 280 umgeben ist. Die Feder ragt in die Bohrung 285 des zylindrischen Körpers
24, der in Längsachsenrichtung der Führungsstange 270 verschieblich ist. Auf dem Umfang
des zylindrischen Körpers 24 sitzt in einer Nut die zwischen zwei kreisrunden Metallplatten
290, 291 gehaltene kreisrunde Gummidichtung 292. Der zylindrische Körper 24 wird auf
der Gehäuseaußenseite durch einen zylindrischen Mantel 294 des Abdeckgitters 26 geführt.
Zwischen der Abdeckplatte 210 und einem Dichtungsring 215 sind der Gewebemantel 218
und das Ballongewebe 219 des Auftriebskörpers 2 gasdicht verschraubt bzw. vernietet.
Die Abdeckplatte 210 und der Dichtungsring 215 weisen eine ineinandergreifende Verzahnung
auf, die zusätzliche Sicherheit gegen das Herausrutschen des Gewebemantels 218 und
219 bietet (nicht dargestellt). Der Durchmesser der Mantelöffnung beträgt beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel etwa 4 cm. Die Höhe der Befülleinheit beträgt ca. 14 cm.
[0029] Im Ruhezustand wird der Gummidichtring 292 durch den Federdruck der Feder 280 gegen
die umlaufende Dichtkante 296 gedrückt. Während des Befüllvorgangs wird Druckgas aus
der Druckgasleitung 18 über den Druckgasanschluß 20, die Bohrung 230 und die Bohrung
240 in die Düse 250 eingeleitet. Das einströmende Druckgas bewirkt zunächst ein leichtes
Vorfüllen des Auftriebskörpers, wodurch sich dieser selbsttätig aus der Seitenpacktasche
befreit. Der aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit des Druckgases entstehende Unterdruck
bewirkt das Öffnen des Rückschlagventils 22 gegen den Federdruck der Feder 280 (Fig.
3). Durch die Ejektorwirkung der Düse 250 wird über das geöffnete Rückschlagventil
22 durch das Abdeckgitter 26 Umgebungsluft angesaugt (Pfeile A, B, C, D). Dabei tritt
eine zweifache Ejektorwirkung ein, da der durch die Löcher 261 angesaugte Luftstrom
die Ejektorwirkung des Druckgases am Austritt des Mantelrohres 260 verstärkt. Mit
nachlassender Strömungsgeschwindigkeit des Druckgases läßt die Ejektorwirkung nach
und das Ventil 22 schließt sich wieder. Dadurch wird ein Entweichen des Gasgemischs
aus dem gefüllten Auftriebskörper verhindert. Durch Druck auf den Körper 24 kann das
Ventil 22 manuell geöffnet und der Auftriebskörper so entlüftet werden.
[0030] Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Befüllungseinheit 6 aus Fig. 2. Neben dem Gehäuse
200 ist die Abdeckplatte 210, das Abdeckgitter 26, der zylindrische Körper 24 sowie
der Druckgasanschluß 20 mit der Druckgasleitung 18 dargestellt. Die Abdeckplatte 210
wird durch Schrauben bzw. Nieten 213 gegen den Dichtring verschraubt und beklemmt
dadurch den Gewebemantel.
[0031] Fig. 5 und 6 zeigen die Druckgaseinheit 6 mit dem Deckel 12, dem Kolben 14, der Nadel
15 und den Anschlußstücken 11, 16, 17. Der Kolben 14 weist als Kolbendichtung einen
O-Ring 430 auf. Die Nadel 15 weist zur Stabilisierung und Führung einen starken Durchmesser
und im Bereich der Spitze einen kleineren Durchmesser auf. Die Nadel 15 ist an einer
Seite abgeflacht, so daß Gas an ihr entlangströmen kann.
[0032] Das zerspanend hergestellte Basisbauteil 13 weist in der Außenwand des hohlzylindrischen
Abschnittes, in dem der Kolben 14 geführt wird, eine Abblasbohrung 400 auf. Des weiteren
weist das Basisbauteil 13 in seinem Mittelabschnitt zwei Sackbohrungen 410, 411 und
die zentrale Durchgangsbohrung 412 auf, durch die die Nadel 15 geführt wird. Der zylindrische
Hohlraum 38 zur Aufnahme des Druckgasbehälters weist ein Innengewinde 420 auf.
[0033] Die durch die Auslösevorrichtung erzeugte Druckwelle gelangt über das Anschlußstück
11 in den zylindrischen Hohlraum 37 der Druckgaseinheit 6. Dort wird der Kolben 14
von der Druckwelle soweit verschoben, bis die mit dem Kolben 14 verbundene Nadel 15
die Verschlußkappe 500 des Druckgasbehälters durchstoßen hat. In dieser Stellung gibt
der Kolben 14 die Abblasbohrung 400 frei, wodurch die durch die Auslöseeinheit erzeugte
Druckwelle in die Umgebung entweichen kann. Das aus dem Druckgasbehälter ausströmende
Druckgas drückt nun die Nadel und den Kolben wieder zurück in ihre Ausgangsposition.
Hierdurch wird die Verschlußkappenöffnung soweit frei, daß Druckgas in die Sackbohrungen
411, 412 strömen kann, von wo es in die Anschlußstücke 16, 17 und von dort über Druckgasleitungen
18, 19 in die Befülleinheiten 4, 5 gelangen kann.
[0034] Fig. 7 zeigt die Druckgaseinheit 6 mit Druckgasbehälter 7, der als zweiteilige als
Aluminiumdrehteil ausgeführte Druckgasflasche ausgebildet ist. Der Druckgasbehälter
7 weist einen mit Innen- und Außengewinde versehenen Deckel 800 mit Führungsbund 801
auf. Der Überwurfring 810 bewirkt in Verbindung mit dem Bund 801 eine Zentrierung
des Druckbehälters 7 beim Einschrauben in das Gewinde 800, wodurch Beschädigung desselben
vermieden wird. Des weiteren verhindert der Bund 801 ein zu tiefes Einschrauben des
Druckgasbehälters 7 und damit ungewolltes Öffnen der Verschlußkappe. An der Druckgaseinheit
6 ist des weiteren die Halteplatte 35 mittels Überwurfring 810 befestigt, durch deren
Längsschlitze 820 Befestigungsgurte zum Befestigen der Druckgaseinheit 6 im Rucksackrückenteil
vorgesehen sind.
[0035] Fig. 8 und 9 zeigen einen Schnitt durch die Auslösevorrichtung 8, wobei Fig. 8 die
Auslösevorrichtung in gespanntem und Fig. 9 die Auslösevorrichtung in ausgelöstem
Zustand zeigen. Beide Figuren zeigen das hohlzylindrisch ausgebildete Gehäuse 600
aus Metall, den Verschlußdeckel 610, die Feder 620, den Schlitten 630, den Dorn 640
sowie den Stift 650, der in einer Führung 660 läuft und eine Durchgangsbohrung 651
aufweist. Der Schlitten 630 weist im Bereich der Aufnahmenut 670 zur Aufnahme des
Stifts 650 eine Hinterschneidung 671 auf. Durch diese Hinterschneidung 671 wird verhindert,
daß der Stift 650 im gespannten Zustand, wie in Fig. 8 gezeigt, von selbst aus der
Aufnahmenut 670 herausrutscht. Außerdem wird durch die Tiefe der Hinterschneidung
die Kraft bestimmt, die erforderlich ist, um den Stift 650 aus der Aufnahmenut 670
herauszuziehen. Des weiteren weist der Schlitten 630 ein Patronenlager 631 auf, in
dem eine Platzpatrone 680 aufgenommen ist. Bei Betätigung der Auslösevorrichtung 8
wird das als Handgriff ausgebildete Gehäuse 600 in die dem Stift 650 abgewandte Richtung
gezogen, so daß dieser aus der Aufnahmenut 670 herausgleitet und der Schlitten 630
durch den Federdruck in Richtung des Dorns 640 schnellt (Fig. 9). Beim Auftreffen
der Platzpatrone 680 auf den Dorn wird diese gezündet und die dadurch freigesetzte
Druckwelle kann durch den Stift 650 in die Auslöseleitung gelangen. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel wird eine mit Schießpulver gefüllte 9 mm-Platzpatrone verwendet.
Durch die Einschraubtiefe des Deckels 610 kann die Vorspannung der Feder 620 justiert
werden, was ein sicheres Auslösen der Platzpatrone ermöglicht. Die Nut 652 weist eine
rote Markierung auf, wodurch der Benutzer erkennt, daß sich die Auslösevorrichtung
im ausgelösten Zustand befindet, sobald diese wie in Fig. 9 sichtbar ist. Durch entsprechende
Ausgestaltung wird ein zurückrutschen des Stiftes 650 verhindert, wodurch die rote
Markierung im "abgeschossenen" Zustand der Auslösevorrichtung immer sichtbar bleibt.
Das Spannen erfolgt durch Entnahme des Deckels 610, wodurch die Feder 620 entspannt
wird und der Schlitten entnommen werden kann. Dann wird eine neue Patrone eingelegt
und der Schlitten bis in die Positon gebracht, in welcher der Stift 650 in die Aufnahmenut
einrastet. Danach wird die Feder 620 erneut durch den Deckel 610 vorgespannt. Der
hohlzylindrische Stift 650 ist über die Auslöseleitung mit der Druckgaseinheit 6 verbunden.
1. Lawinenrettungssystem (1), welches mindestens einen mit dem Benutzer körpernah verbundenen,
als Ballon (219) ausgebildeten aufblasbaren Auftriebskörper (2, 3), eine Befülleinheit
(4, 5), eine Druckgaseinheit (6) mit Druckgasbehälter (7) und eine Auslösevorrichtung
(8) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befülleinheit (4, 5) innerhalb des Auftriebskörpers (2, 3) angeordnet ist.
2. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befülleinheit (4, 5) eine Ejektordüse (250) zum Ansaugen von Umgebungsluft aufweist.
3. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ejektordüse (250) von einem mit Löchern (261) versehenen Mantel (260) umgeben
ist, wodurch eine zweistufige Ejektorwirkung erzeugt wird.
4. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befülleinheit (4, 5) ein mit der Umgebung verbundenes Rückschlagventil (22, 23)
aufweist.
5. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befülleinheit (4, 5) ein Entlüftungsventil zum manuellen Entlüften des Auftriebskörpers
(2, 3) aufweist.
6. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein kombiniertes Rückschlag- und Entlüftungsventil vorgesehen ist.
7. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckgaseinheit (6) eine Vorrichtung zum Öffnen des Druckgasbehälters aufweist.
8. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckgaseinheit (5) über eine Druckgasleitung (18, 19) mit der Befülleinheit
(4, 5) verbunden ist.
9. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslösevorrichtung (8) eine Kammer (605) zum Erzeugen einer kontrollierten Druckwelle
aufweist.
10. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslösevorrichtung (8) als Handgriff zum Zugauslösen ausgebildet ist.
11. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auftriebskörper (2, 3) einen aus zusammenfaltbarem, zerreißfestem Material bestehenden
Mantel (218) aufweist.
12. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auftriebskörper (2, 3) innerhalb des Mantels (218) einen gasdichten Ballon (219)
aufweist.
13. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mantel und Ballongewebe (218, 219) des Auftriebskörpers mit einer Ventilöffnung
(298) der Befülleinheit (4, 5) gasdicht verbunden sind.
14. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei seitlich über den Körper des Benutzers hervorstehende Auftriebskörper (2, 3)
vorgesehen sind.
15. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckgaseinheit (6) in das Rückenteil eines Rucksacks integriert ist und die
Auftriebskörper (2, 3) seitlich mit dem Rucksack (34) verbunden sind.
16. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 4,5 oder 6.
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Abdeckgitter vor dem Ventil vorgesehen ist, um Eindringen von Fremdkörpern in
die Befülleinheit zu verhindern.
17. Lawinenrettungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslöseeinheit (8) über eine ohne Werkzeug betätigbare Schnellkupplung (9) an
eine die Verbindung zur Druckgaseinheit (6) herstellende Auslöseleitung (10) angeschlossen
ist.
1. Avalanche rescue system (1), containing at least one inflatable buoyancy body (2,
3) that is connected to the user in the vicinity of the user's body and realized in
the form of a balloon (219), a filling unit (4, 5), a compressed gas unit (6) with
a compressed gas container (7) and a triggering device (8), characterized by the fact that the filling unit (4, 5) is arranged within the buoyancy body (2, 3).
2. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the filling unit (4, 5) contains an ejector nozzle (250) for attracting
ambient air by suction.
3. Avalanche rescue system according to claim 2, characterized by the fact that the ejector nozzle (250) is surrounded by a jacket (260) with perforations
(261) such that a two-stage ejector effect is achieved.
4. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the filling unit (4, 5) contains a return valve (22, 23) that is connected
to the surroundings.
5. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the filling unit (4, 5) contains a ventilation valve for manually ventilating
the buoyancy body (2, 3).
6. Avalanche rescue system according to claims 4 and 5, characterized by the fact that a combined return and ventilation valve is provided.
7. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the compressed gas unit (6) contains a device for opening the compressed
gas container.
8. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the compressed gas unit (6) is connected to the filling unit (4, 5)
via a compressed gas line (18, 19).
9. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the triggering device (8) contains a chamber (605) for generating a
controlled pressure wave.
10. Avalanche rescue system according to claim 9, characterized by the fact that the triggering device (8) is realized in the form of a handle that
is pulled in order to trigger the system.
11. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the buoyancy body (2, 3) contains an outer layer (218) that consists
of a material that can be folded and is resistant to tearing.
12. Avalanche rescue system according to claim 11, characterized by the fact that the buoyancy body (2, 3) contains a gas-tight balloon (219) within
the outer layer (218).
13. Avalanche rescue system according to claim 12, characterized by the fact that the outer layer fabric and the balloon fabric (218, 219) of the buoyancy
body are connected in a gas-tight fashion to a valve opening (298) of the filling
unit (4, 5).
14. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that two buoyancy bodies (2, 3) are provided which laterally protrude over
the body of the user.
15. Avalanche rescue system according to claim 1, characterized by the fact that the compressed gas unit (6) is integrated into the back section of
a backpack, and by the fact that the buoyancy bodies (2, 3) are laterally connected
to the backpack (34).
16. Avalanche rescue system according to claim 4, 5 or 6, characterized by the fact that a cover screen is provided in front of the valve so as to prevent the
admission of foreign matter into the filling unit.
17. Avalanche rescue system according to one of claims 1-16, characterized by the fact that the triggering device (8) is connected to a triggering line (10) that
produces the connection with the compressed gas unit (6) via a rapid-action coupling
(9) that can be actuated without a tool.
1. Appareil (1) de sauvetage lors d'avalanches, comportant au moins un élément de sustentation
(2, 3) gonflable, conformé en ballon (219), lié à l'utilisateur, près du corps de
celui-ci, une unité de remplissage (4, 5), une unité de gaz sous pression (6) avec
un réservoir de gaz sous pression (7) et un dispositif de déclenchement (8), caractérisé en ce que l'unité de remplissage (4, 5) est disposée à l'intérieur de l'élément de sustentation
(2, 3).
2. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de remplissage (4, 5) comporte une buse d'éjecteur (250) pour aspirer de
l'air ambiant.
3. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 2, caractérisé en ce que la buse d'éjecteur (250) est entourée d'une enveloppe (260) pourvue de trous (261),
ce qui crée un effet d'éjecteur à deux étages.
4. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de remplissage (4, 5) comporte une soupape anti-retour (22, 23) connectée
à l'environnement.
5. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de remplissage (4, 5) comporte une soupape d'évacuation pour la purge manuelle
de l'élément de sustentation (2, 3).
6. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon les revendications 4 et 5, caractérisé en ce qu'il est prévu une soupape combinée anti-retour et de purge.
7. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de gaz sous pression (6) comporte un dispositif pour ouvrir le réservoir
de gaz sous pression.
8. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de gaz sous pression (6) est reliée à l'unité de remplissage (4, 6) par l'intermédiaire
d'une conduite de gaz sous pression (18, 19).
9. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif de déclenchement (8) comprend une chambre (605) pour produire une onde
de pression contrôlée.
10. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 9, caractérisé en ce que le dispositif de déclenchement (8) est agencé sous forme de poignée pour un déclenchement
par traction.
11. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément de sustentation (2, 3) comprend une enveloppe (218) pliable, en un matériau
résistant à la déchirure.
12. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 11, caractérisé en ce que l'élément de sustentation (2, 3) comporte un ballon (219) étanche au gaz disposé
à l'intérieur de l'enveloppe (218)
13. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 12, caractérisé en ce que le tissu de l'enveloppe et le tissu du ballon (218, 219) de l'élément de sustentation
sont reliés à un orifice de soupape (298) de l'unité de remplissage (4, 5).
14. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que deux éléments de sustentation (2, 3) sont prévus en saillie sur le côté du corps
de l'utilisateur.
15. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'unité de gaz sous pression (6) est intégrée dans la partie formant dos d'un sac
à dos et que les éléments de sustentation (2, 3) sont fixés latéralement au sac à
dos (34).
16. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon la revendication 4, 5 ou 6, caractérisé en ce qu'une grille de protection est prévue devant la soupape afin d'empêcher l'entrée de
corps étrangers dans l'unité de remplissage.
17. Appareil de sauvetage lors d'avalanches selon une des revendications 1 à 16, caractérisé en ce que l'unité de déclenchement (8) est raccordée par l'intermédiaire d'un raccord rapide
(9) actionnable sans outil à une conduite de déclenchement (10) qui assure la liaison
avec l'unité de gaz sous pression (6).