(19)
(11) EP 1 073 812 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
12.12.2001  Patentblatt  2001/50

(21) Anmeldenummer: 00909087.9

(22) Anmeldetag:  20.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 13/04
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP0000/401
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 0043/609 (27.07.2000 Gazette  2000/30)

(54)

BAUELEMENT MIT STÜTZGITTER UND HERSTELLUNGSVERFAHREN

BUILDING COMPONENT WITH A SUPPORT GRID AND METHOD OF PRODUCING THE SAME

ELEMENT DE CONSTRUCTION COMPORTANT UNE GRILLE SUPPORT ET PROCEDE DE FABRICATION


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 22.01.1999 DE 29901016 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.02.2001  Patentblatt  2001/06

(73) Patentinhaber: Wiehofsky, Fritz
86938 Schondorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Wiehofsky, Fritz
    86938 Schondorf (DE)

(74) Vertreter: Ernicke, Hans-Dieter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. H.-D. Ernicke Dipl.-Ing. Klaus Ernicke Schwibbogenplatz 2b
86153 Augsburg
86153 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 386 324
DE-U- 29 608 066
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement für verputzbare Außen- und Innenwände und ein Verfahren zu seiner Herstellung mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.

    [0002] Ein solches Bauelement ist aus dem DE-G 296 08 066 bekannt. Die hier gezeigte Dämmplatte besteht aus einem Plattenelement mit einer Faserschicht und gegebenenfalls einer Stützschicht. Auf der außenliegenden Oberfläche der Faserschicht ist ein Putzträger mit einem eingelagerten Stützgitter angebracht. Der Putzträger besteht aus einer Beschichtung, die von einem innig durchmengten Gemisch aus einer Dispersion und kurzen geschnittenen Fasern gebildet wird. Das Stützgitter haftet über der Beschichtung an der Oberfläche der Faserschicht und wird zusätzlich durch mehrere Dübel fixiert. Das vorbekannte Bauelement hat einen gewissen Bauaufwand bei der Herstellung. Insbesondere muß das Stützgitter nachträglich mit der Dämmschicht verbunden und bis zum Auftrag der Beschichtung vorläufig fixiert werden.

    [0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein besseres Bauelement aufzuzeigen.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.

    [0005] Das erfindungsgemäße Bauelement und das Herstellungsverfahren haben den Vorteil, daß sie mit einem geringeren Herstellungsaufwand und entsprechend niedrigeren Kosten auskommen. Die Herstellung wird zudem vereinfacht. Außerdem ist die Verbindung zwischen der Faserschicht und dem eingelegten Stützgitter besser. Durch die Verbindung von Stützgitter und Faserschicht kann das Plattenelement als vorgefertigtes Teil angeliefert werden und braucht dann nur noch mit dem Putzträger versehen zu werden. Dieser Putzträger besteht vorzugsweise in einer Beschichtung entsprechend des DE-U-296 08 066.

    [0006] In der bevorzugten Ausführungsform ist das Stützgitter in der Oberfläche der Faserschicht zumindest teilweise versenkt eingebettet und dadurch auf besonders innige Weise mit der Faserschicht verbunden. Bei der Herstellung der Faserschicht beziehungsweise des Plattenelements sind die vorzugsweise mineralischen Fasern klebrig und verbinden sich dadurch von selbst und auf einfache Weise mit dem aufgelegten Stützgitter. Hierbei ist es ferner von Vorteil, wenn das Stützgitter bei der Faserplattenherstellung auf die noch unverdichtete Faserschicht aufgelegt und zusammen mit den Fasern anschließend verpreßt wird. Dieser gemeinsame Preßvorgang verbessert ebenfalls die Verbindung zwischen Fasern und Stützgitter.

    [0007] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
    Figur 1:
    einen abgeschnittenen und teilweise abgebrochenen Querschnitt durch ein Bauelement und
    Figur 2:
    eine Draufsicht auf das Bauelement von Figur 1.


    [0008] In den Zeichnungen ist ein plattenförmiges Bauelement (1) für verputzbare Außen- und Innenwände dargestellt. Es ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Dämmplatte ausgebildet. Es kann sich auch um eine Bauplatte oder eine andere Art von Bauelement (1) handeln. Das Bauelement (1) besteht aus einem faserhaltigen, ein- oder mehrschichtigen Plattenelement (5) und einem Putzträger (3), der einen gut haftenden Untergrund für einen geeigneten Innen- oder Außenputz (11) bietet.

    [0009] Der Putzträger (3) kann beliebig ausgebildet sein. In der gezeigten Ausführungsform besteht er aus einer Beschichtung (6) auf der außenliegenden Oberfläche (2) des Plattenelements (5). Die Beschichtung (6) wird von einem innig durchmengten Gemisch aus einem Bindemittel und kurzen geschnittenen Fasern gebildet. Das Bindemittel ist vorzugsweise eine Dispersion, insbesondere eine Kunststoffdispersion. Das Gemisch wird in flüssiger oder pastöser Form auf die Oberfläche (2) des Bauelements (1) aufgebracht. Nach dem Aushärten bildet die Beschichtung (6) eine rauhe, harte und stabile putztragende Schicht. Diese Schicht ist zudem zähelastisch und hat eine gewisse Flexibilität, wodurch sie der Elastizität von Wärmedämmplatten oder anderen Untergründen zumindest teilweise folgen kann. Die Beschichtung (6) entspricht vorzugsweise der aus dem DE-U-296 08 066 bekannten Ausführung.

    [0010] Das Plattenelement (5) besitzt mindestens eine Faserschicht (4), die vorzugsweise die Funktion einer Dämmschicht, insbesondere zur Wärme- oder Schalldämmung, hat. Zusätzlich können ein oder mehrere zusätzliche Schichten (9), z.B. eine stabile Grundplatte vorhanden sein. In der Faserschicht (4) sind die Fasern (10) in geeigneter Weise angeordnet. Sie sind vorzugsweise verwirbelt und mit unregelmäßiger Orientierung vermischt.

    [0011] Die Faserschicht (4) besteht aus beliebig geeigneten Fasern (10), bei denen es sich z.B. um mineralische Fasern handelt. Die Fasern (10) können auch aus Kunststoff oder natürlichen Materialien, z.B. Hanf oder Baumwolle bestehen. Ferner können Fasergemische eingesetzt werden. Zudem kann die Faserschicht (4) Bindemittel und andere Zusatzstoffe enthalten.

    [0012] In die Faserschicht (4) ist an der außen liegenden Oberfläche (2) ein Stützgitter (7) eingelegt oder integriert. Das Stützgitter (7) wird bei der Herstellung der Faserschicht (4) bzw. des Plattenelements (5) eingebracht und dabei vorzugsweise zumindest teilweise versenkt in der Oberflache (2) eingebettet. Das Stützgitter (7) kann teilweise eingebettet sein und dadurch noch ein kleines Stück über die Oberfläche (2) hinausstehen. Es kann alternativ aber auch vollkommen eingebettet sein. Das Stutzgitter (7) ist mit der Faserschicht (4) durch den einbettenden Formschluß und gegebenenfalls auch auf andere Weise, z.B. durch eine Verklebung, verbunden und fixiert.

    [0013] Die Fasern (10) werden bei der Herstellung der Faserschicht (4) zunächst in eine geeignete Aufnahme gefüllt, wobei z.B. am Ende oder kurz nach dem Füllvorgang das Stützgitter (7) zugeführt und auf das Faserbett aufgelegt wird. Das Stützgitter (7) kann dabei bereits in die Oberfläche des Faserbettes zumindest teilweise eingedrückt und eingebettet werden. Die Fasern (10) haben in diesem Stadium eine klebrige Oberfläche und verkleben dadurch mit dem Stützgitter (7). Anschließend kann die locker geschüttete Faserschicht (4) zusammen mit dem Stützgitter (7) von einer geeigneten Preßvorrichtung auf die gewünschte Faserplattendicke zusammengepreßt und verdichtet werden.

    [0014] Auf das vorgefertigte Plattenelement (5) mit dem eingelegten Stützgitter (7) wird anschließend der Putzträger (3) und insbesondere die Beschichtung (6) in geeigneter Weise aufgebracht und damit das Bauelement (1) fertiggestellt.

    [0015] Das Bauelement (1) kann in beliebig geeigneter Weise auf einem Untergrund (12), z.B. einem Mauerwerk, befestigt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden hierzu Dübel (8) verwendet, die durch das Bauelement (1) getrieben werden und die mit ihrem Kopf auf dem Putzträger (3) beziehungsweise der Beschichtung (6) aufliegen. Die Oberfläche der Faserschicht (4) ist durch das Stützgitter (2) armiert und verstärkt. Sie stützt die vom Dübel (8) eingeleiteten Haltekräfte ab und sichert das Bauelement (1) gegen unerwünschtes Loslösen vom Untergrund (12), insbesondere gegen die Einwirkung von Windsogkräften. Das Stützgitter (7) erlaubt eine klebefreie und nur gedübelte Montage des Bauelements (1). Auf dem derart am Mauerwerk (12) befestigten Bauelement (1) kann anschließend der Putz (11) aufgetragen werden.

    [0016] Das Stützgitter (7) besteht vorzugsweise aus Kunststoff, Glasfasern oder anderen geeigneten Materialien. Das Stützgitter (7) kann in Form eines Gewebes vorliegen. Es hat eine geeignete Maschenweite, um einerseits die Dübel (8) aufzunehmen und andererseits die gewünschte Stütz- und Armierfunktion zu bieten.

    BEZUGSZEICHENLISTE



    [0017] 
    1
    Bauelement, Dämmplatte
    2
    Oberfläche
    3
    Putzträger
    4
    Faserschicht, Dämmschicht
    5
    Plattenelement
    6
    Beschichtung
    7
    Stützgitter, Gewebe
    8
    Dübel
    9
    zusätzliche Plattenschicht
    10
    Faser
    11
    Putz
    12
    Untergrund, Mauerwerk



    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Bauelement (1) für verputzbare Außen- und Innenwände, insbesondere einer Dämmplatte, Bauplatte oder dgl., bestehend aus mindestens einem Plattenelement (5), welches eine Faserschicht (4) aufweist, aus einem Stützgitter (7) und aus einem außenseitigen Putzträger (3), dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Plattenelements (5) in der äußeren Oberfläche (2) der Faserschicht (4) ein Stützgitter (7) eingelegt und fixiert wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgitter (7) in der Oberfläche (2) zumindest teilweise versenkt eingebettet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgitter (7) in der Oberfläche (2) mit den Fasern (10) verklebt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgitter (7) in der Oberfläche (2) mit den Fasern (10) verpreßt wird.
     
    5. Bauelement für verputzbare Außen- und Innenwände, insbesondere Dämmplatte, Bauplatte oder dgl., bestehend aus mindestens einem Plattenelement (5), welches eine Faserschicht (4) aufweist, aus einem Stützgitter (7) und aus einem außenseitigen Putzträger (3), dadurch gekennzeichnet, daß das Bauelement (1) ein bei der Herstellung des Plattenelements (5) in der äußeren Oberfläche (2) der Faserschicht (4) eingelegtes und fixiertes Stützgitter (7) aufweist.
     
    6. Bauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgitter (7) in der Oberfläche (2) zumindest teilweise versenkt eingebettet ist.
     
    7. Bauelement nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgitter (7) in der Oberfläche (2) mit den Fasern (10) verklebt ist.
     
    8. Bauelement nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgitter (7) in der Oberfläche (2) mit den Fasern (10) verpreßt ist.
     


    Claims

    1. Method of producing a structural element (1) for plasterable external and internal walls, in particular an insulating panel, structural panel or the like, comprising at least one panel element (5), which has a fibre layer (4), a supporting grid (7) and an outer plaster base (3), characterized in that, during the production of the panel element (5), a supporting grid (7) is positioned, and fixed, in the outer surface (2) of the fibre layer (4).
     
    2. Method according to Claim 1, characterized in that the supporting grid (7) is embedded in an at least partially sunken manner in the surface (2).
     
    3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the supporting grid (7) is adhesively bonded to the fibres (10) in the surface (2).
     
    4. Method according to Claim 1, 2 or 3, characterized in that the supporting grid (7) is pressed with the fibres (10) in the surface (2).
     
    5. Structural element for plasterable external and internal walls, in particular an insulating panel, structural panel or the like, comprising at least one panel element (5), which has a fibre layer (4), a supporting grid (7) and an outer plaster base (3), characterized in that the structural element (1) has a supporting grid (7) which, during the production of the panel element (5), is positioned, and fixed, in the outer surface (2) of the fibre layer (4).
     
    6. Structural element according to Claim 5, characterized in that the supporting grid (7) is embedded in an at least partially sunken manner in the surface (2).
     
    7. Structural element according to Claim 5 or 6, characterized in that the supporting grid (7) is adhesively bonded to the fibres (10) in the surface (2).
     
    8. Structural element according to Claim 5, 6 or 7, characterized in that the supporting grid (7) is pressed with the fibres (10) in the surface (2).
     


    Revendications

    1. Procédé pour produire un élément (1) de construction pour des cloisons extérieures et intérieures pouvant être revêtues d'enduit, notamment d'un panneau calorifuge, d'un panneau mural ou analogue, constitué d'au moins un élément (5) de panneau qui comporte une couche (4) de fibres, d'une grille (7) de support et d'un support (3) d'enduit situé du côté extérieur, caractérisé en ce que, lors de la production de l'élément (5) de panneau, on insère et on immobilise une grille (7) de support dans la surface (2) extérieure de la couche (4) de fibres.
     
    2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que la grille (7) de support est enrobée dans la surface (2) en étant au moins partiellement noyée.
     
    3. Procédé suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la grille (7) de support dans la surface (2) est collée aux fibres (10).
     
    4. Procédé suivant la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que la grille (7) de support dans la surface (2) est pressée par les fibres (10).
     
    5. Composant pour des cloisons extérieures et intérieures pouvant être revêtues d'enduit, notamment un panneau calorifuge, un panneau mural ou analogue, constitué d'au moins un élément (5) de panneau qui comporte une couche (4) de fibres, d'une grille (7) de support et d'un support (3) d'enduit situé du côté extérieur, caractérisé en ce que l'élément (1) de construction comporte une grille (7) de support insérée et fixée dans la surface (2) extérieure de la couche (4) de fibres.
     
    6. Elément de construction suivant la revendication 5, caractérisé en ce que la grille (7) de support est enrobée dans la surface (2) en étant au moins partiellement noyée.
     
    7. Elément de construction suivant la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce que la grille (7) de support dans la surface (2) est collée aux fibres (10).
     
    8. Elément de construction suivant la revendication 5, 6 ou 7, caractérisé en ce que la grille (7) de support dans la surface (2) est pressée par les fibres (10).
     




    Zeichnung