(19)
(11) EP 1 146 494 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
12.12.2001  Patentblatt  2001/50

(21) Anmeldenummer: 00106649.7

(22) Anmeldetag:  29.03.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G08C 17/02, H04B 7/26

(54)

Funkgesteuerte Handmessgeräte im Master-/Slave-Betrieb

Radio-controlled manual measuring instruments in master-slave operation

Instruments de mesure manuels radiocommandés en mode maître-esclave


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
17.10.2001  Patentblatt  2001/42

(73) Patentinhaber: Wittig Test Technology GmbH
71034 Böblingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wittig, Thomas Marcus
    71034 Böblingen (DE)
  • Wittig, Erich
    71034 Böblingen (DE)

(74) Vertreter: KOHLER SCHMID + PARTNER 
Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 511 794
FR-A- 2 780 217
EP-A- 0 616 201
US-A- 5 285 443
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 009, no. 019 (E-292), 25. Januar 1985 (1985-01-25) -& JP 59 165545 A (HITACHI SEISAKUSHO KK), 18. September 1984 (1984-09-18)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1999, no. 02, 26. Februar 1999 (1999-02-26) -& JP 10 308698 A (SHARP CORP), 17. November 1998 (1998-11-17)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 067 (E-0885), 7. Februar 1990 (1990-02-07) -& JP 01 286536 A (NEC CORP), 17. November 1989 (1989-11-17)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 009, no. 244 (E-346), 30. September 1985 (1985-09-30) -& JP 60 094555 A (MITSUBISHI DENKI KK), 27. Mai 1985 (1985-05-27)
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung mit mehreren identisch aufgebauten digitalen Speicheroszilloskopen.

[0002] Ein derartige Anordnung ist beispielsweise mit dem Speicheroszilloskop "osziFox" der WTT Wittig Testelektronik, D-71034 Böblingen möglich.

[0003] In Fig. 2 ist ein Handmeßgerät 20 in Form eines mikroprozessorgesteuerten digitalen Speicheroszilloskops gezeigt, das auch als Digitalvoltmeter betrieben werden kann. Das Handmeßgerät 20 weist außen an seinem handlichen Stiftgehäuse 21 eine Meßspitze 22 auf, deren Signale im Handmeßgerät 20 selbst weiterbearbeitet und angezeigt werden können. Dazu werden die mittels eines Verstärkers 23 verstärkten Signale der Meßspitze 22 einer Steuereinrichtung (CPU) 24 zugeführt, die die Aufnahme und Ausgabe der Meßdaten steuert. Die Meßdaten werden dann entweder auf einer LCD-Anzeige 25 am Handmeßgerät 20 direkt angezeigt oder an eine Datenverarbeitungseinheit 26 (z.B. PC, Palmtop oder Laptop) weitergeleitet. Dazu weist das Handmeßgerät 20 eine RS232-Schnittstelle 27 auf, die über ein Kabel 28 mit der seriellen Schnittstelle 29 der Datenverarbeitungseinheit 26 verbunden ist.

[0004] Allerdings ist mit diesen bekannten Handmeßgeräten jeweils nur ein Einkanalbetrieb möglich. Denn die Meßdaten von mehreren parallelen Handmeßgeräten können, auch wenn sie an die gleiche Datenverarbeitungseinheit angeschlossen sind, aufgrund von Laufzeitunterschieden nicht zeitgleich überlagert angezeigt werden.

[0005] JP-A-59165545 (abstract) offenbart eine Meßanordnung, welche eine synchronisierte Meßaufnahme aller Geräte ermöglicht. Die Synchronisierung geht von einem bestimmten Gerät, dem "Master" aus.

[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung anzugeben, welche nicht diese Einschränkung anfweist.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Am Handmeßgerät ist ein Schalter oder Taster zum Einstellen auf den Master- oder Slavebetrieb vorgesehen. Der Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, daß die Handmeßgeräte für den Masterbetrieb und die Handmeßgeräte für den Slavebetrieb identisch aufgebaut sein können. Durch kurzes Betätigen kann der Bediener das für ihn jeweils günstigste Handmeßgeräte, z.B. das jeweils nächstgelegene Handmeßgerät, als Master-Gerät auswählen und sich dort auch die Meßdaten der anderen als Slave-Geräte betriebenen Handmeßgeräte anzeigen lassen.

[0009] Bei einer bevorzugten Variante wird das Steuersignal drahtlos übertragen, und zwar im hochfrequenten GHz-Bereich, damit das im allgemeinen nur ein einziges Bit umfassende Steuersignal möglichst verzögerungsfrei an alle anderen Handmeßgeräte gesendet wird. Eine Verkabelung der einzelnen Handmeßgeräte untereinander ist somit nicht erforderlich.

[0010] Bei einer bevorzugten Variante werden die Meßdaten aller Handmeßgeräte an eine zentrale Datenverarbeitungseinheit, insbesondere drahtlos übertragen, in der die Meßdaten aufbereitet und dann zentral angezeigt werden können. Die Datenverarbeitungseinheit kann entweder eine externe Datenverarbeitungseinheit, wie z.B. ein PC, oder aber in das Master-Gerät integriert sein. Dazu werden die Meßdaten aller anderen Handmeßgeräte an das Master-Gerät übertragen.

[0011] Die Meßdaten können vom Master-Gerät an die Slave-Geräte über Kabel übertragen werden, jedoch ist es von besonderem Vorteil, auch die Meßdaten drahtlos an die zentrale Datenverarbeitungseinheit zur Weiterverarbeitung zu senden. Eine Verkabelung der Handmeßgeräte untereinander ist somit nicht erforderlich.

[0012] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Master-Geräts ist an die als zentrale Datenverarbeitungseinheit betriebene Steuereinrichtung ein Empfänger zum Empfang der von den als Slave-Geräten betriebenen anderen Handmeßgeräten übertragenen Meßdaten angeschlossen. Das Master-Gerät kann so die Meßdaten aller Handmeßgeräte auswerten und dem Bediener auf einer von der Steuereinrichtung gesteuerten Anzeige anzeigen. Dazu kann entweder eine Anzeige des Master-Geräts oder ein daran angeschlossenes separates Anzeigeteil verwendet werden.

[0013] Von Vorteil ist es, wenn der bzw. die Sender und/ oder der Empfänger in einem auswechselbaren Funkschnittstellenmodul vorgesehen sind. Durch diesen modularen Aufbau des Handmeßgeräts kann der Bediener vor Ort je nach Bedarf das geeignete Modul verwenden.

[0014] Es zeigt:
Fig. 1
eine Anordnung aus erfindungsgemäßen Handmeßgeräten, wobei ein Handmeßgerät als Master-Gerät und die anderen Handmeßgeräte als Slave-Geräte betrieben werden; und
Fig. 2
ein Handmeßgerät für den Einkanalbetrieb nach dem Stand der Technik.


[0015] Die in Fig. 1 gezeigte Meßanordnung 1 umfaßt mehrere, identisch aufgebaute Handmeßgeräte 2 in Form von mikroprozessorgesteuerten digitalen Speicheroszilloskope. Jedes Handmeßgerät 2 weist außen an seinem handlichen Stiftgehäuse 3 eine Meßspitze 4 auf, deren Signale im Handmeßgerät 2 weiterbearbeitet und angezeigt werden können. Dazu werden die mittels eines Verstärkers 5 verstärkten Signale der Meßspitze 4 einer Steuereinrichtung (CPU) 6 zugeführt, die die Aufnahme und Ausgabe der Meßdaten steuert. Diese Meßdaten können dann entweder auf einer LCD-Anzeige 7 des Handmeßgeräts 2 direkt anzeigt oder an eine Datenverarbeitungseinheit weiterleitet werden. Eine Funkschnittstelle 8 mit Sender und Empfänger ist im Handmeßgerät 2 vorgesehen und mit der Steuereinrichtung 6 verbunden, um einen Datenaustausch mit anderen Handmeßgeräten 2 und/oder mit einer stationären oder mobilen Datenverarbeitungseinheit 9 (z.B. PC, Palmtop oder Laptop etc.) zu ermöglichen. Eine entsprechende Funkschnittstelle 10 mit Sender und Empfänger ist dazu in der Datenverarbeitungseinheit 9 vorgesehen.

[0016] Die Funkschnittstelle 8 des Handmeßgeräts 2 ist als auswechselbares Modul ausgebildet, um es gegen andere Module, z.B. gegen ein RS232-Schnittstellenmodul, austauschen zu können.

[0017] In der in Fig. 1 gezeigten Anordnung wird das obere Handmeßgerät 2 als Master-Gerät und alle anderen Handmeßgeräte 2 als Slave-Geräte betrieben, die von dem Master-Gerät gesteuert werden. Für eine synchrone Meßaufnahme aller Handmeßgeräte 2 wird in der Steuereinrichtung 6 des Master-Geräts ein zentrales Steuersignal 11 erzeugt, das über die Funkschnittstelle 8 drahtlos an alle als Slave-Geräte betriebenen Handmeßgeräte 2 gesendet wird. Das Steuersignal, das nur ein einziges Bit umfaßt, wird im hochfrequenten GHz-Bereich gesendet und dient für alle Handmeßgeräte 2 als Startsignal, um die Meßaufnahme synchron zu starten. Zeitgleich mit dem Senden des Steuersignals 11 beginnt auch die Meßaufnahme im Master-Gerät, so daß durch das zentrale Steuersignal 11 alle Handmeßgeräte 2 zueinander synchronisiert sind. Die jeweiligen Meßdaten werden über die Funkschnittstellen 8 der einzelnen Handmeßgeräten 2 als Funkdaten 12 an die Funkschnittstelle 10 der Datenverarbeitungseinheit 9 drahtlos übertragen.

[0018] Anstelle an die Datenverarbeitungseinheit 9 können alle Slave-Geräte ihre Meßdaten auch an das Master-Gerät übertragen, dessen Steuereinrichtung 6 dann alle Meßdaten auswerten und auf einer an das Master-Gerät angeschlossenen Anzeige darstellen kann. Dazu kann entweder die LCD-Anzeige 7 des Master-Geräts oder ein daran angeschlossenes separates Anzeigeteil verwendet werden. So wird das Master-Gerät als Datenverarbeitungseinheit genutzt.

[0019] An jedem Handmeßgerät 2 ist ein Schalter (nicht gezeigt) vorgesehen, um es entweder auf den Master- oder den Slavebetrieb einzustellen. Vorzugsweise ist der Schalter ein Taster, so daß durch kurzes Betätigen das jeweilige Handmeßgerät 2 als Master-Gerät eingestellt werden kann. Bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung kann der Bediener, nachdem alle Handmeßgeräte 2 an ihre Meßstellen angeschlossen sind, dann jeweils durch kurzes Betätigen des Tasters ein gewünschtes Handmeßgerät 2 als Master-Gerät auswählen.


Ansprüche

1. Meßanordnung mit mehreren identisch aufgebauten digitalen Speicheroszilloskopen (2), wobei jedes digitale Speicheroszilloskop (2) einen Schalter oder Taster zum Einstellen auf entweder Master- oder Slavebetrieb aufweist und wobei zur synchronisierten Meßaufnahme aller digitalen Speicheroszilloskope (2) das eine als Master betriebene digitale Speicheroszilloskop (2) ein Steuersignal (11) an sich und an alle anderen als Slave-Geräte betriebenen digitalen Speicheroszilloskope (2) insbesondere zeitgleich abgibt.
 
2. Meßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes digitale Speicheroszilloskop (2) eine Steuereinrichtung (6), welche die Aufnahme und Ausgabe der Meßdaten steuert, einen von der Steuereinrichtung (6) gesteuerten Sender zur insbesondere drahtlosen Abgabe des zentralen Steuersignals (11) und von Meßdaten sowie einen an die Steuereinrichtung (6) angeschlossenen Empfänger zum insbesondere drahtlosen Empfangen des zentralen Steuersignals (11) und von Meßdaten aufweist.
 
3. Meßanordnung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine zentrale Datenverarbeitungseinheit (9), an welche die Meßdaten aller digitaler Speicheroszilloskope (2) insbesondere drahtlos übertragen werden.
 
4. Meßanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedes digitale Speicheroszilloskop (2) eine von der Steuereinrichtung (6) gesteuerte Anzeige (7) aufweist.
 
5. Meßanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Sender und/oder Empfänger jedes digitalen Speicheroszilloskops (2) in einem auswechselbaren Modul vorgesehen sind.
 


Claims

1. Measuring arrangement comprising several digital storage oscilloscopes (2) of identical construction, wherein each digital storage oscilloscope (2) comprises a switch or key for setting either to master or slave operation, and wherein for synchronized measurement of all digital storage oscilloscopes (2), the digital storage oscilloscope (2) which is operated as master, outputs a control signal (11) per se and to all other digital storage oscilloscopes (2) which are operated as slave devices substantially at the same time.
 
2. Measuring arrangement according to claim 1, characterized in that each digital storage oscilloscope (2) comprises a control device (6) which controls reception and output of the measuring data, a transmitter controlled by the control device (6) for, in particular, wireless output of the central control signal (11) and of measuring data and a receiver connected to the control device (6) for, in particular, wireless reception of the central control signal (11) and of measuring data.
 
3. Measuring arrangement according to claim 1 or 2, characterized by a central data processing unit (9) to which the measuring data of all digital storage oscilloscopes (2) are transmitted, in particular without wire.
 
4. Measuring arrangement according to any one of the preceding claims, characterized in that each digital storage oscilloscope (2) comprises a display (7) controlled by the control device (6).
 
5. Measuring arrangement according to any one of the preceding claims, characterized in that transmitter and/or receiver of each digital storage oscilloscope (2) are provided in an exchangeable module.
 


Revendications

1. Appareil de mesure équipé de plusieurs oscilloscopes à mémoire numériques de structure identique (2), chaque oscilloscope à mémoire numérique (2) comportant un commutateur ou une touche en vue du passage, soit en fonctionnement maître, soit en fonctionnement esclave, et en vue de la réception de mesure synchronisée de tous les oscilloscopes à mémoire numériques (2), l'oscilloscope à mémoire numérique (2) actionné en tant que maître délivre en particulier simultanément un signal de commande (11) à lui-même et à tous les autres oscilloscopes à mémoire numériques (2) actionnés en tant qu'appareils esclaves.
 
2. Appareil de mesure selon la revendication 1, caractérisé en ce que chaque oscilloscope à mémoire numérique (2) comporte un dispositif de commande (6), qui commande la réception et la délivrance des données de mesure, un émetteur commandé par le dispositif de commande (6) en particulier en vue de la délivrance sans fil du signal de commande central (11) et de données de mesure ainsi qu'un récepteur relié au dispositif de commande (6) en particulier en vue de la réception sans fil du signal de commande central (11) et de données de mesure.
 
3. Appareil de mesure selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par une unité de traitement de données centrale (9), à laquelle sont transmises, en particulier sans fil, les données de mesure de tous les oscilloscopes à mémoire numériques (2).
 
4. Appareil de mesure selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que chaque oscilloscope à mémoire numérique (2) comporte un affichage (7) commandé par le dispositif de commande (6).
 
5. Appareil de mesure selon l'une des revendication précédente, caractérisé en ce que l'émetteur et/ou le récepteur de chaque oscilloscope à mémoire numérique (2) sont prévus dans un module interchangeable.
 




Zeichnung