[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schließmesser (sogenanntes Lockback) mit einer
zwischen zwei Griffschalen (1, 2) schwenkbar angeordneten Klinge (4) und einem Betätigungsmittel
zur Einhandbedienung.
[0002] Nach dem Stand der Technik sind Messer bekannt, die eine Klinge mit einer oberen
Nut aufweisen, welche die im Rücken des Messers befindliche Feder aufnimmt. Das Blockieren
der geöffneten Klinge erfolgt, wenn der Kopf dieser Feder in die Klingennut eingreift.
Durch Anheben der Feder kann die Klinge wieder freigegeben werden. In den nach dem
Stand der Technik bekannten Ausführungsformen ist die Feder in ihrer Mitte angelenkt,
so daß durch ein Drücken auf den dem Kopf angewandten Ende der Kopf der Feder anhebbar
ist und die Klinge freigegeben wird. Dieses Konstruktionsprinzip ist sehr wirkungsvoll,
hat jedoch den Nachteil, daß zum Öffnen des Messers beide Hände benötigt werden.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schließmesser zu schaffen, das unter
Beibehaltung des vorbeschriebenen Funktionsprinzipes und dessen Wirksamkeit mit einer
Hand betätigt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch das Schließmesser nach Anspruch 1 gelöst, das durch einen
Nocken als Betätigungsmittel zum Öffnen und Schließen der Klinge gekennzeichnet ist.
Bei diesem Messer ist es möglich, mit einer Hand die Klinge von der eingeschwenkten
Stellung in die Öffnungsstellung zu führen, dort zu verriegeln und nach Messergebrauch
wieder zu entriegeln und wieder in die Schließstellung zurückzuführen. Durch die erfindungsgemäße
Konstruktion wird der Bedienungskomfort erheblich verbessert. Sogenannte Einhandmechanismen,
die ein Verriegeln der offenen Klinge ermöglichen, sind derzeit sehr begehrt. In dem
erfindungsgemäßen Messer ist ein um den Gelenkzapfen angelenkter Nocken vorhanden,
der als Betätigungsmittel eine zum Verriegeln notwendige Feder bei seiner Drehung
abhebt und die Klinge mitnimmt.
[0005] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] So sind vorzugsweise der Nocken und die Klinge um einen (gemeinsamen) Drehzapfen
schwenkbar angelenkt. Vorzugsweise weist eine der Griffschalen einen Freiraum auf,
den der Nocken durchgreift.
[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der Nocken eine Nut auf, in die eine Feder
nach dem Öffnen der Klinge eingreift und diese verriegelt. Im Regelfall ist ein Verriegeln
der Klinge im eingeschwenkten bzw. geschlossenen Zustand nicht unbedingt notwendig.
Optional kann jedoch der Nocken (5) vorzugsweise zwei im wesentlichen diametral gegenüberliegende
Nuten aufweisen, durch die am Ende der Öffnungs- bzw. Schließbewegung die Klinge in
ihrer jeweiligen Endlage mittels der genannten Feder verriegelbar ist.
[0008] Das Messer ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß der Nocken bei seiner Drehbewegung
aus seiner Endlage die Feder zur Entriegelung der Klinge anhebt.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besitzt der Nocken eine zumindest
im wesentlichen kreisförmige Öffnung, mittels der die Feder ohne ein Mitnehmen der
Klinge anhebbar ist. Nach dem Anheben der Feder und der hiermit erfolgten Entriegelung
der Klinge nimmt der Nocken bei seiner Bewegung die Klinge durch den am Ende eines
Langloches ankommenden Stift mit.
[0010] Zum Anheben der Feder bei Drehung des Nockens ist vorzugsweise ein Stift vorgesehen.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, die Feder endseitig mit einem dachförmigen
Vorsprung auszustatten, der auf dem Nocken aufliegt und der bei Drehung des Nockens
anhebbar ist, wobei der betreffende Nockenteil während des Anhebens entlang einer
entsprechenden Schräge des dachförmigen Vorsprunges entlanggleitet.
[0011] Der Nocken kann gegenüber der Griffschalenaußenfläche vorspringen und/oder eine nicht
glatte, vorzugsweise aufgerauhte oder gerändelte Oberfläche besitzen, welche die Nockenbetätigung
aufgrund der besseren Griffigkeit auch mit nassen Händen oder Handschuhen erleichtert.
[0012] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es auch möglich, daß der Nocken mittels
eines außerhalb des Griffes liegenden Kopfes oder über einen am Griff angebrachten
Mitnehmer (indirekt) betätigbar ist.
[0013] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile des erfindungsgemäßen Schließmessers werden
im folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch die äußere Seitenfläche des Nockens bei geöffneter und verriegelter
Klinge,
- Fig. 2
- eine Teildraufsicht auf das Schließmesser mit geöffneter Klinge,
- Fig. 3
- eine Teilschnittansicht durch die äußere Seitenfläche des Nockens bei geschlossener
und verriegelter Klinge,
- Fig. 4
- eine alternative Ausführungsform des Schließmessers in einer Teilansicht gemäß Fig.
1,
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V - V gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Teildraufsicht auf das Schließmessermittelteil mit geöffneter Klinge und
- Fig. 7
- eine Teildraufsicht auf das Messer gemäß Fig. 4 bis 6 mit geöffneter Klinge.
[0014] Das Schließmesser besitzt zwei Griffschalen sowie eine Feder 3 zum Verriegeln einer
Klinge 4, die schwenkbar um einen Gelenkzapfen 8 zwischen zwei Endlagern geführt werden
kann. Wie Fig. 1 und 4 zu entnehmen ist, rastet der endseitig vorgesehene Kopf der
Feder unter Wirkung einer nicht dargestellten weiteren Feder in eine der beiden Nuten
der Klinge 4 ein, die hierdurch verriegelt ist. Die Verriegelung der Klinge im geschlossenen
Zustand ist nicht unbedingt notwendig, so daß die betreffende Nut dort entfallen kann.
[0015] Die Griffschale 2 weist einen Freiraum auf, durch den der Nocken durchgreift, so
daß er mit einem Finger bzw. Daumen betätigt werden kann. Die Drehführung des Nockens
5 wird durch den Außendurchmesser einer Scheibe 9 gewährleistet, die auf dem Gelenkzapfen
8 angeordnet ist. Diese Scheibe 9 stellt auch die seitliche Führung der Klinge zwischen
den beiden Griffschalen 1 und 2 sicher. Zudem weist der Nocken 5 ein Langloch auf,
das eine durch einen Stift 7 begrenzte Relativbewegung der Klinge 4 zuläßt. Zusätzlich
besitzt der Nocken zwei Außennuten, in denen der in Fig. 1 bis 3 dargestellte Stift
6 lagert.
[0016] Um das Messer zu schließen, positioniert der Besitzer den Daumen auf dem Kopf des
Nockens 5 und leitet die Drehung in Schließrichtung ein, wobei der Nocken 5 von Anfang
an mittels des Stiftes 6 die Feder 3 anhebt und hiermit die Klinge 4 entriegelt. Bei
fortgesetzter Drehung nimmt der Nocken anschließend mittels des Stiftes 7 die Klinge
4 bis zur geschlossenen Stellung mit. Die Relativlage des Nockens 5 gegenüber der
Klinge 4 ermöglicht das Verriegeln der Feder 3. Dieses Verriegeln der Klinge in geschlossenem
Zustand ist optional, d.h., die vorliegende Erfindung erfaßt auch solche Ausführungsformen,
bei denen die Klinge lediglich im geöffneten Zustand verriegelbar ist.
[0017] Um das Messer zu öffnen, positioniert der Benutzer den Daumen auf dem Kopf des Nockens
5 und leitet die Drehung in Öffnungsrichtung der Klinge ein. Wie beim Schließen hebt
der Nocken 5 während einer Schwenkbewegung um ca. 30° die Feder 3 an und nimmt anschließend
die Klinge mit.
[0018] In der Ausführungsform nach Fig. 4 bis 7 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen,
wie zuvor beschrieben, versehen. Im Unterschied zur vorbeschriebenen Ausführungsform
besitzt jedoch die Feder 3 an ihrem freien Ende einen dachförmigen Vorsprung 10, der
zumindest in der Öffnungsstelle der Klinge in eine Nut zu deren Verriegelung eingreift.
Ggf. kann gegenüberliegend eine weitere Nut vorgesehen sein, in die der dachförmige
Vorsprung in Schließstellung der Klinge eingreift und diese auch in dieser Endlage
verriegelt. Durch Drehbetätigung des Nocken 5 wird die Feder 3 zwangsläufig angehoben
und die Klinge entriegelt. Im übrigen entspricht der Aufbau und die Funktionsweise
dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel.
[0019] Grundsätzlich ist es auch möglich, den Nocken 5 durch die Griffschale 1 oder 2 zu
betätigen, wenn diese eine halbrunde Öffnung aufweist, die das Durchführen eines Mitnehmers
ermöglicht. Der Kopf des Nockens 5 kann vorspringend ausgebildet sein, d.h., sich
über die durch die betreffende Griffschale gebildete Ebene hinaus erstrecken. Die
Nockenoberfläche wird bevorzugt rauh ausgeführt bzw. besitzt bei hervorstehendem Nockenkopf
eine Rändelung, was die Griffigkeit des Nockens mit feuchten oder Nassen Händen oder
mit Handschuhen erleichtert.
1. Schließmesser (Lockback) mit einer zwischen zwei Griffschalen (1, 2) schwenkbar angeordneten
Klinge (4) und einem Betätigungsmittel zur Einhandbedienung,
gekennzeichnet durch
einen Nocken (5) als Betätigungsmittel zum Öffnen und Schließen der Klinge (4).
2. Schließmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (5) und die Klinge (4) um einen Gelenkzapfen (8) schwenkbar angelenkt
sind.
3. Schließmesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Griffschalen (1, 2) einen Freiraum aufweist, den der Nocken (5) durchgreift.
4. Schließmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (5) eine Nut aufweist, in die eine Feder (3) nach dem Öffnen der Klinge
(4) eingreift und diese verriegelt, wobei der Nocken (5) vorzugsweise zwei Nuten aufweist,
durch die am Ende der Öffnungs- oder Schließbewegung die Klinge (4) in ihrer jeweiligen
Endlage mittels einer Feder (3) verriegelbar ist.
5. Schließmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (5) bei einer Drehbetätigung aus seiner Endlage eine Feder (3) zur Entriegelung
der Klinge (4) anhebt.
6. Schließmesser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (5) eine zumindest im wesentlichen kreisförmige Öffnung aufweist, mittels
der die Feder ohne eine Mitnehmen der Klinge anhebbar ist.
7. Schließmesser nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Anheben der Feder (3) und der hiermit erfolgten Entriegelung der Klinge
(4) der Nocken (5) die Klinge durch den am Ende eines Langloches ankommenden Stift
(7) mitnimmt.
8. Schließmesser nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet durch einen Stift (6), der bei Drehung des Nockens (5) die Feder (3) anhebt und die Klinge
entriegelt.
9. Schließmesser nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (3) endseitig einen dachförmigen Vorsprung aufweist, der in einer Nockennut
aufliegt und der bei Drehung des Nockens anhebbar ist.
10. Schließmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (5) gegenüber der Griffschalenaußenfläche vorspringt und/oder eine nicht
glatte, vorzugsweise aufgerauhte oder gerändelte Oberfläche aufweist.
11. Schließmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (5) mittels eines außerhalb des Griffes liegenden Kopfes oder über einen
am Griff angebrachten Mitnehmer betätigbar ist.