(19)
(11) EP 1 162 325 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.12.2001  Patentblatt  2001/50

(21) Anmeldenummer: 01113328.7

(22) Anmeldetag:  31.05.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.06.2000 DE 10028262

(71) Anmelder: Wilhelm Layher Vermögensverwaltungs-GmbH
74363 Güglingen-Eibensbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Clemens, Gerhard, Dr.-Ing. et al
Patentanwaltskanzlei, Müller, Clemens & Hach, Lerchenstrasse 56
74074 Heilbronn
74074 Heilbronn (DE)

   


(54) Planendachkonstruktion


(57) Eine Planendachkonstruktion (10) mit mehreren parallel beabstandet zueinander angeordneten an/auf einer Unterkonstruktion (22) gelagerten Dachbindern, insbesondere Gitterträgern (12) mit Obergurt (14), Diagonalen (15) und Untergurt (16) besitzt seitliche Abstützeinheiten (20) für die Dachbinder und eine Dachhaut.
Die Dachhaut ist als Plane (18) ausgebildet; auf dem Obergurt (16) des Binders ist eine Anschlussprofil-einheit (24) lösbar aufgesattelt oder der Obergurt stellt eine Anschlussprofileinheit dar; an oder in der Anschlussprofileinheit (24) ist eine das Einschlagen/Einschrauben von Befestigungsmitteln erlaubende Vollprofileinheit angeordnet; die Plane (18) ist über in die Vollprofileinheit eingeschlagene/eingeschraubte Befestigungsmittel an die Anschlussprofileinheit (24) angeschlossen; an der Anschlussprofileinheit (24) sind Anschlusselemente (28) zum lösbaren Anschluss der seitlichen Abstützeinheiten (20) vorhanden.







Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende eine Planendachkonstruktion mit mehreren parallel beabstandet zueinander angeordneten an/auf einer Unterkonstruktion gelagerten Dachbindern, insbesondere Gitterträgern mit Obergurt, Diagonalen und Untergurt, seitlichen Abstützeinheiten für die Dachbinder und einer Dachhaut.

STAND DER TECHNIK



[0002] Aus dem deutschen Patent 35 42 610 ist ein Schnell-Montage-Hallendach bekannt, bei dem die Dachbinder-Obergurte als nach oben offene Profile mit im Wesentlichen vertikal verlaufenden Schenkeln ausgebildet sind. Die Dachhautelemente weisen einen Rahmen auf, wobei in Neigungsrichtung des Daches verlaufende Randleisten einen nach unten gerichteten Schenkel aufweisen, der in das nach oben offene Profil des Dachbinderobergurtes eingreift. Die Dachhautelemente selbst sind als im Querschnitt trapez- oder wellenförmige Stahlbleche ausgebildet. Eine derartige Konstruktion hat sich in der Praxis bewährt, ermöglicht eine schnelle Montage beziehungsweise Demontage und ist geeignet, große Spannweiten abzudecken. Die Dachhautelemente mit ihrem Rahmen können aufgrund ihres Gewichtes nur mit einem Hebezeug montiert werden. Für die Montage wird in jedem Fall ein Kran benötigt.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0003] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung das technische Problem beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, eine Planendachkonstruktion der eingangs genannten Art anzugeben, die durch Verwendung von im Gerüstbau bekannten Serienteilen eine wirtschaftliche Herstellung gewährleistet, eine ausreichende Tragsicherheit umsetzt und eine dauerhaft zuverlässige Funktion ermöglicht.

[0004] Die erfindungsgemäße Planendachkonstruktion ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

[0005] Die erfindungsgemäße Planendachkonstruktion der eingangs genannten Art zeichnet sich demgemäß dadurch aus, dass die Dachhaut als Plane ausgebildet ist, auf dem Obergurt des Binders eine Anschlussprofileinheit lösbar aufgesattelt ist, an oder in der Anschlussprofileinheit eine das
Einschlagen/Einschrauben von Befestigungsmitteln erlaubende Vollprofileinheit angeordnet ist, die Plane über in die Vollprofileinheit eingeschlagene/eingeschraubte Befestigungsmittel an die Anschlussprofileinheit angeschlossen ist und an der Anschlussprofileinheit Anschlusselemente zum lösbaren Anschluss der seitlichen Abstützeinheiten vorhanden sind.

[0006] Der Obergurt des Binders kann alternativ selbst als Anschlussprofileinheit ausgebildet sein.

[0007] Eine konstruktiv besonders einfach umzusetzende und eine wirtschaftliche Herstellung ermöglichende Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlussprofileinheit einen nach oben offenen U-Profilquerschnitt aufweist und die Vollprofileinheit als in der Anschlussprofileinheit angeordnetes Kantholz ausgebildet ist.

[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlussprofileinheit über Vorsprungeinheiten mit Rohrkupplungen an dem Obergurt des Gitterträgers angeschlossen ist.

[0009] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung, die die Montage beziehungsweise Demontage stark vereinfacht, zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlusselemente als Einhängetaschen mit Keil ausgebildet sind, in die eine in den Endbereichen der Abstützeinheiten vorhandene Vorsprungeinheit eingeführt ist und die Vorsprungeinheit mittels des Keiles jeweils lösbar in den Einhängetaschen arretiert ist.

[0010] Im Hinblick auf eine wirtschaftliche Herstellung der Gesamtkonstruktion zeichnet sich eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass die seitlichen Abstützeinheiten als Geländerstäbe eines bekannten Standard-Gerüstsystem, insbesondere des Blitz-Gerüstsystems der Firma Layher, ausgebildet sind.

[0011] Dabei kann eine Ausführungsvariante der seitlichen Abstützeinheiten vorteilhaft eingesetzt werden, die sich dadurch auszeichnet, dass die seitlichen Abstützeinheiten als rahmenartiges Doppelstabgeländer eines bekannten Standard-Gerüsts, insbesondere des Blitz-Gerüsts der Firma Layher, ausgebildet sind. Derartige Doppelgeländer sind von den Montagepersonen problemlos manuell handhabbar, da sie ein relativ geringes Gewicht aufweisen und in einfacher Art und Weise mit der beschriebenen Keilklemmtechnik an die Anschlussprofileinheit angeschlossen werden können.

[0012] In der Praxis gelangt man zu einer genügend steifen Konstruktion, wenn zwischen den Dachbindern abwechselnd Doppelgeländer und im benachbarten Feld zwischen den Dachbindern einfache Geländerstäbe eingesetzt werden.

[0013] Um die Handhabbarkeit der Plane montagetechnisch gesehen einfach zu gestalten, weist eine Planeneinheit im Wesentlichen den Abstand zweier Dachbinder auf, die insbesondere überlappend an der Vollprofileinheit befestigt werden können.

[0014] Bevorzugt ist der Abstand der seitlichen Abstützeinheiten untereinander im Bereich zwischen 40 cm (Zentimeter) und 60 cm (Zentimeter) gewählt, was einer Wassersackbildung der Plane entgegenwirkt.

[0015] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Planendachkonstruktion zeichnet sich dadurch aus, dass auf der Anschlussprofileinheit und/oder der Vollprofileinheit eine hutförmige, nach unten offene Abdeckprofileinheit angeschlossen ist, die mit ihren Schenkeln die angeschlossene Plane nach unten drückt, wodurch innerhalb der Plane eine gewisse Vorspannung erzeugt wird. Die Abdeckprofileinheit ist bevorzugt verschraubt mit der Vollprofileinheit ausgebildet und dient einerseits zu Abdichtungszwecken und andererseits zum Spannen der Dachplanen, was ebenfalls einer Wassersackbildung entgegenwirkt.

[0016] Eine hinsichtlich der konstruktiven Ausgestaltung besonders bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Anschlusselemente für die seitlichen Abstützeinheiten unterseitig an der Anschlussprofileinheit angeschlossen sind. Durch diese Maßnahme lässt sich ein kompakter Dachaufbau erzielen, wobei gleichzeitig eine Stützung der Planen durch die Abschlusseinheit gewährleistet wird, was einer Wassersackbildung entgegenwirkt.

[0017] Eine besonders wirtschaftlich herzustellende Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus, dass die Gitterträger als serienmäßig hergestellte Gerüstbauteile eines bekannten Standard-Gerüsts, insbesondere des Blitz-Gerüsts der Firma Layher, ausgebildet sind.

[0018] Die Gitterträger sind bevorzugt aus Aluminium und die Anschlussprofileinheiten können bevorzugt aus Stahl ausgebildet sein.

[0019] Hinsichtlich einer besonders wirtschaftlichen Montageweise ist es besonders vorteilhaft, die Plane mit eingeschlagenen, insbesondere getackerten, Metallklammern an der Vollprofileinheit zu befestigen.

[0020] Die vorgeschlagene Konstruktion stellt eine kostengünstige Dachlösung dar, wobei in wirtschaftlicher Hinsicht besonders zu Buche schlägt, dass größtenteils aus dem Gerüstbau bekannte Serienteile eingesetzt werden können. Damit ist der Gerüstbauer in der Lage, mit vorhandenen Serien-Gerüstteilen unter Einsatz der Anschlussprofileinheit und der Vollprofileinheit eine dauerhaft und zuverlässig funktionierende Hallenkonstruktion zu erstellen. Die Unterkonstruktion für die Dachkonstruktion kann aus Standard-Gerüstbauteilen bestehen oder spezielle Auflagerkonstruktionen für die Dachkonstruktion aufweisen.

[0021] Insbesondere ist hervorzuheben, dass die Binderaussteiffung am Obergurt durch die standardisierten Doppelgeländer-elemente aufgrund der geringen Abstände der Doppelgeländer verhindern, dass sich Wassersäcke bilden. Die Befestigung der Dachplanen mit getackerten Metallklammern auf dem Kantholz der Abschlussprofileinheit beschleunigt die Montage erheblich. Das Vorsehen einer Abdeckprofileinheit erhöht einerseits die Dichtigkeit und sorgt andererseits für eine gewisse Vorspannung der Dachplanen, was wiederum einer Wassersackbildung entgegenwirkt.

[0022] Mit der vorgeschlagenen Konstruktion sind Spannweiten bis zu 15 m problemlos umsetzbar. Durch den Einsatz von Serien-Gerüstteilen wird ein nicht unerheblicher wirtschaftlicher Vorteil bei der Erstellung von Hallendächern ermöglicht.

[0023] Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Planendachkonstruktion bestehen darin, dass unter Einsatz von normalen aus dem Gerüstbau bekannten Serienteilen eine Dachkonstruktion mit hoher Aussteifung wirtschaftlich erstellt werden kann. Durch den Einsatz von Geländer-bauteilen zur seitlichen Stützung der Binder in relativ engem Abstand wird einer Wassersackbildung zuverlässig entgegengewirkt. Gleichzeitig wird durch die oberseitig angeschlossene Abdeckprofileinheit neben einer zuverlässigen Abdichtung im Überlappungsbereich der Planen eine gleichzeitige Vorspannung der Planen erzielt, sodass eine Wassersackbildung zuverlässig vermieden kann. Durch die genannten Maßnahmen/Merkmale können die üblicherweise bei Planendachkonstruktionen auftretenden Flatterbewegungen und Geräusche weitestgehend vermieden werden.Gleichzeitig können als Planen die im Gerüstbau üblichen, billigen Abdeckplanen verwendet werden. Der Einsatz von relativ teuren Planen mit Kedern und entsprechenden Kederschienen ist bei der erfindungsgemäßen Konstruktion nicht erforderlich.

[0024] Die Gerüstbauplanen werden in einfacher Art und Weise auf der Anschlussprofileinheit festgetackert und die Abdeckprofileinheit sorgt anschließend für eine zuverlässige und regendichte Abdeckung bei gleichzeitiger Vorspannung der Planen.

[0025] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch das nachstehend angegebene Ausführungsbeispiel. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG



[0026] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Beispiels näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
Fig. 1
Ansicht einer Planendachkonstruktion, ausgebildet als Satteldach mit zwei Gitterträgern und aufgesattelten Anschlussprofileinheiten,
Fig. 2
schematischer Schnitt durch die Dachkonstruktion gemäß Fig. 1 entlang Schnittführung I-I mit zusätzlich dargestellter Plane und Abdeckprofileinheit im noch nicht befestigten Zustand,
Fig. 3
schematische Detailperspektivuntersicht unter eine Planendachkonstruktion gemäß Fig. 1 ohne Darstellung der Planen und der Unterkonstruktion für die Binder,
Fig. 4
schematische Untersichtsperspektivdarstellung des Details A gemäß Fig. 3 in Explosionsdarstellung und
Fig. 5
schematischer Schnitt durch eine Anschlussprofileinheit mit Vollprofileinheit unter Darstellung des Anschlusses der seitlichen Abstützeinheiten und der angeschlossenen Abdeckprofileinheit.

WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG



[0027] Die in Fig. 1 im Querschnitt schematisch dargestellte Planendachkonstruktion 10 weist in diesem Querschnitt zwei jeweils nach außen geneigte Dachbinder 12 auf, die im Firstbereich über Verbindungselemente 48 miteinander verbunden sind, sodass eine Satteldachkontur ensteht. Die Dachbinder 12 sind als Gitterträger 12 aus Aluminium mit einem rohrförmigen Obergurt 14, einem rohrförmigen Untergurt 16 und steigenden und fallenden Rohrdiagonalen 15 ausgebildet.

[0028] Im unteren Endbereich ist jeder Gitterträger 12 an eine in Fig. 1 schematisch dargestellte Unterkonstruktion 22 angeschlossen. Diese Unterkonstruktion 22 kann beispielsweise einen gelenkigen Anschluss der Gitterträger 12 darstellen. Es ist auch möglich, dass der Obergurt 14 und der Untergurt 16 in diesem Bereich an Gerüststiele in bekannter Art und Weise angeschlossen sind. Die Gitterträger 12 stammen wiederum aus einem im Stand der Technik bekannten Gerüsttragsystem, beispielsweise aus dem sogenannten Layher-Blitz-Gerüstsystem.

[0029] Auf die Obergurte 14 der Gitterträger 12 ist jeweils eine über die gesamte Länge des Gitterträgers 12 verlaufende Anschlussprofileinheit 24 aufgesattelt, wobei unterseitig an der Anschlussprofileinheit 24 Vorsprungeinheiten 30 angeschlossen sind, deren Endbereich wiederum eine Rohrkupplung 32 zum lösbar klemmenden Anschluss an den Obergurt 14 des Dachbinders 12 aufweist. Die Anschlussprofileinheit 24 ist als nach oben offene U-Profileinheit ausgebildet, wobei deren Innenraum eine Vollprofileinheit 26, die als Kantholz ausgebildet ist, derart ausfüllt, dass die nach oben weisenden Enden der Stege der U-Profileinheit 24 bündig mit der Oberseite des Kantholzes 26 abschließen.

[0030] In dem Zwischenbereich zwischen dem Obergurt 14 und dem Gitterträger 12 und der Anschlussprofileinheit 24 sind unterseitig an der Anschlussprofileinheit 24 Anschlusselemente 28 angeschlossen, die in einem geringeren Abstand A unterienander als der Abstand B der Vorsprungeinheiten 30 in Längsrichtung der Anschlussprofileinheit 24 angeschlossen sind.

[0031] Die Anschlussprofileinheit 24 ist durch seitliche Abstützeinheiten 20 (siehe Fig. 3 beziehungsweise Fig. 4) gegen seitliches Ausweichen gesichert. Durch die Verbindung mit dem Gitterträger 12 wirkt die seitliche Abstützung 20 auch auf den Gitterträger 12.

[0032] Die seitlichen Abstützeinheiten 20 sind als rahmenartige Doppelgeländer 20 ausgebildet, die jeweils zwei in einem Abstand A in Längsrichtung zur Anschlussprofileinheit 24 beabstandet vorhandene Einzelstäbe 21 aufweist, die im Endbereich durch eine Querstrebe 23 zu einem Rahmen verbunden sind. Im stirnseitigen Endbereich jedes Einzelstabes 21 ist eine rechtwinklig zu diesem gebogene, abgeflachte Vorsprungeinheit 38 vorhanden, die in die Anschlusselemente 28 der Anschlussprofileinheit 24 eingeführt werden können, wobei die Anschlusselemente 28 als Einhängetaschen 34 mit Keil 36 (Fig. 5) ausgebildet sind.

[0033] Die Doppelgeländer 20 sind ebenfalls standardisierte Gerüstsystem-Bauteile aus dem bekannten Layher-Blitz-Gerüstsystem. Der klemmende lösbare Anschluss mittels des Keiles 36 der Einhängetasche 34 der von beiden Seiten in die Einhängetasche 34 eingeführten Vorsprungeinheiten 38 der Doppelgeländer 20 mittels eines Hammerschlages stellt einen äußerst einfachen und effektiven Schnell-Montage-Anschluss der Doppelgeländer 20 an das U-Profil 24 dar.

[0034] Zwischen zwei in Längsrichtung mit dem Abstand C vorhandenen Gitterträgerpaaren 12 ist auf der Anschlussprofileinheit 24 eine Plane 18 befestigt. Die Befestigung der Plane 18 beziehungsweise der auf beiden Seiten der Anschlussprofileinheit 24 ankommenden Planen 18 ist in Fig. 5 schematisch im Querschnitt dargestellt. Jede Plane 18 wird über die Anschlussprofileinheit 24 gezogen, sodass sie in einfacher Art und Weise beispielsweise mittels Metallklammern 42 an der Vollprofileinheit 26 (Kantholz 26) angetackert werden kann. Sodann wird die Plane 18 der gegenüberliegenden Seite über die Anschlussprofileinheit 24 gezogen und ebenfalls mit Metallklammern 42 angetackert. Schließlich ist noch eine nach unten hutförmig offene Abdeckprofileinheit 40 mit nach unten weisenden Schenkeln 46 vorhanden, deren lichter Innenabstand größer ist als der Außenabstand der Schenkel 46 der Anschlussprofileinheit 24. Durch die Schenkel 46 der Abdeckprofileinheit 40 wird die Plane 18 nach unten gedrückt, wodurch eine gewisse Vorspannung erzeugt wird und die Plane 18 auf den seitlichen Abstützeinheiten 20 nahezu aufliegt. Die Abdeckprofileinheit 40 ist über Schrauben 44 mit der Vollprofileinheit 26 verbunden.

[0035] Der Abstand C der Gitterträger 12 liegt bei einem konkreten Ausführungsbeispiel bei 257 cm (Zentimeter). Im Gerüstbau übliche, einfache Planen weisen eine Breite von 270 cm (Zentimeter) auf, sodass mit diesen Planen eine ausreichende Überlappung im Bereich der Anschlussprofileinheit 24 gegeben ist.

[0036] Mit der dargestellten Konstruktion ist eine äußerst kostengünstige Dachlösung möglich, da größtenteils Serienteile aus dem Gerüstbau eingesetzt werden können.

[0037] Der standardisierte Aufbau eines Schnell-Montage-Hallendaches kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden. Nachdem die Unterkonstruktion 22 beispielsweise aus Layher-Blitz- oder Layher-Allround-Gerüstsystem-Bauteilen erstellt ist, werden zumindest zwei in Längsrichtung beabstandet zueinander angeordnete Sattelbinder, bestehend aus zwei Gitterträgern 12, an der Unterkonstruktion 22 befestigt. Danach werden die Anschlussprofileinheiten 24 mit eingelegtem Kantholz 26 über die Rohrkupplungen 32 am Obergurt 14 der Gitterträger 12 befestigt. Anschließend erfolgt die Aussteifung der Binder beziehungsweise Gitterträger 12 am Obergurt 14 beziehungsweise an der Anschlussprofileinheit 24 durch die seitlichen Abstützeinheiten 20 (Doppelgeländer) als Serien-Bauteile in einfacher Art und Weise durch Einfügen der Vorsprungeinheiten 38 in die Einhängetaschen 34 und anschließendem Hammerschlag auf den Keil 36. Die geringen Abstände der Doppelgeländer 20, die bevorzugt im Bereich zwischen 40 cm (Zentimeter) bis 60 cm (Zentimeter) liegen, verhindern das Entstehen von Wassersäcken. Anschließend werden weitere Sattelbinder aufgestellt und mit dem Doppelgeländer 20 seitlich ausgesteift. Die Dachplanen 18 werden dann auf das Kantholz 26 getackert, wobei dann am Planenstoß die Abdeckflächen aufgeschraubt werden, die zum Abdichten und zum Spannen der Dachplanen 18 dienen. Durch das Spannen der Dachplanen 18 wird einer Wassersackbildung weiter entgegengewirkt. Zudem wird die Plane 18 durch die Vorspannung unempfindlich gegen Flatterbewegungen infolge Windeinfluss.

[0038] Bevorzugt sind die Gitterträger 12 aus Aluminium und weisen in einem Ausführungsbeispiel eine Systemhöhe von 45 cm (Zentimeter) auf. Mit einer derartigen Konstruktion sind Spannweiten von bis zu 15 m (Meter) ohne Schneelast problemlos abtragbar. Mittels eines zusätzlichen Zugbandes, das von Binderende zu Binderende je Sattelbinder gespannt wird, wird eine Abtragung einer erhöhten Dachlast, zum Beispiel zusätzliche Schneelast, ermöglicht.

[0039] Die dargestellte Dachkonstruktion 10 ermöglicht eine äußerst schnelle Montage beziehungsweise Demontage und setzt in Verbindung mit der Verwendung von vielen Serien-Gerüstteilen eine wirtschaftliche Lösung um.


Ansprüche

1. Planendachkonstruktion (10) mit

- mehreren parallel beabstandet zueinander angeordneten an/auf einer Unterkonstruktion (22) gelagerten Dachbindern, insbesondere Gitterträgern (12) mit Obergurt (14), Diagonalen (15) und Untergurt (16),

- seitlichen Abstützeinheiten (20) für die Dachbinder und

- einer Dachhaut,
dadurch gekennzeichnet, dass

- die Dachhaut als Plane (18) ausgebildet ist,

- auf dem Obergurt (16) des Binders eine Anschlussprofileinheit (24) lösbar aufgesattelt ist oder der Obergurt eine Anschlussprofileinheit darstellt,

- an oder in der Anschlussprofileinheit (24) eine das Einschlagen/Einschrauben von Befestigungsmitteln erlaubende Vollprofileinheit (26) angeordnet ist,

- die Plane (18) über in die Vollprofileinheit (26) eingeschlagene/eingeschraubte Befestigungsmittel an die Anschlussprofileinheit (24) angeschlossen ist und

- an der Anschlussprofileinheit (24) Anschlusselemente (28) zum lösbaren Anschluss der seitlichen Abstützeinheiten (20) vorhanden sind.


 
2. Planendachkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlussprofileinheit (24) einen nach oben offenen U-Profilquerschnitt aufweist und die Vollprofileinheit (26) als in der Anschlussprofileinheit (24) angeordnetes Kantholz ausgebildet ist.
 
3. Planendachkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlussprofileinheit (24) über Vorsprungeinheiten (30) mit Rohrkupplungen (32) an dem Obergurt (14) des Gitterträgers (12) angeschlossen ist.
 
4. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlusselemente (28) als Einhängetaschen (34) mit Keil (36) ausgebildet sind, in die eine in den Endbereichen der Abstützeinheiten (20) jeweils vorhandene Vorsprungeinheit (38) eingeführt ist und die Vorsprungeinheit (38) mittels des Keiles (36) jeweils lösbar in den Einhängetaschen (34) arretiert ist.
 
5. Planendachkonstruktion nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Abstützeinheiten (20) als serienmäßig hergestellte Geländerstäbe eines bekannten Standard-Gerüstsystem, insbesondere des Blitz-Gerüstsystems der Firma Layher, ausgebildet sind.
 
6. Planendachkonstruktion nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Abstützeinheiten (20) als rahmenartiges serienmäßig hergestelltes Doppelstabgeländer eines bekannten Standard-Gerüsts, insbesondere des Blitz-Gerüsts der Firma Layher, ausgebildet sind.
 
7. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand der seitlichen Abstützeinheiten (20) untereinander im Bereich zwischen 40 cm (Zentimeter) und 60 cm (Zentimeter) liegt.
 
8. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite der Plane im Wesentlichen dem Abstand zweier Dachbinder entspricht.
 
9. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Anschlussprofileinheit (24) und/oder der Vollprofileinheit (26) eine hutförmige, nach unten offene Abdeckprofileinheit (40) angeschlossen ist, die mit ihren Schenkeln die angeschlossene Plane (18) nach unten drückt, wodurch innerhalb der Plane (18) eine Vorspannung erzeugt wird.
 
10. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlusselemente (28) für die seitlichen Abstützeinheiten (20) unterseitig an der Anschlussprofileinheit (24) angeschlossen sind.
 
11. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gitterträger als serienmäßig hergestelltes Gerüstbauteil eines bekannten Standard-Gerüsts, insbesondere des Blitz-Gerüsts der Firma Layher, ausgebildet sind.
 
12. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gitterträger aus Aluminium bestehen.
 
13. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anschlussprofileinheit aus Stahl besteht.
 
14. Planendachkonstruktion nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plane (18) mit eingeschlagenen, insbesondere getackerten Metallklammern (42) an der Vollprofileinheit (26) befestigt ist.
 
15. Planendachkonstruktion nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdeckprofileinheit (40) mittels Schrauben (44) mit der Vollprofileinheit (26) verbunden ist.
 




Zeichnung