(19)
(11) EP 0 949 021 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
19.12.2001  Patentblatt  2001/51

(21) Anmeldenummer: 99105833.0

(22) Anmeldetag:  23.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B21F 1/00

(54)

Vorrichtung zum Formen von Draht, mit einer Drahtbremseinrichtung

Device for the forming of wire, with a wire braking device

Dispositif pour le formage de fil ayant un dispositif de freinage de fil


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 11.04.1998 DE 19816403

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
13.10.1999  Patentblatt  1999/41

(73) Patentinhaber: WAFIOS Aktiengesellschaft
72764 Reutlingen/Württ. (DE)

(72) Erfinder:
  • Sautter, Dietmar
    72805 Lichtenstein (DE)
  • Schur, Andreas
    72581 Dettingen/Erms (DE)
  • Speck, Norbert
    72768 Reutlingen-Altenburg (DE)

(74) Vertreter: Wolff, Michael, Dipl.-Phys. 
Kirchheimer Strasse 69
70619 Stuttgart
70619 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 19 736 468
DE-C- 4 229 294
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruches 1. Eine solche Drahtformvorrichtung (WAFIOS-FTU 3) ist aus der DE 42 29 294 C1 bekannt gewesen. Diese Vorrichtung weist einen gestellfesten Flansch (118) mit einem Ausleger (140) auf, an dem ein Drahtführungs-Einsatz (136) radial verstellbar gelagert ist, der eine exzentrische Drahtführungsbohrung (137) besitzt und mit einem Schneidwerkzeug (14) zusammenwirkt. Die am Einsatz (136) endende Drahtführung (130) dreht sich stets synchron mit den Einzugswalzenpaaren um die Drahtachse. - Diese Vorrichtung ist bereits so abgewandelt worden, daß der Ausleger am nun drehbaren Flansch mit dem den Draht haltenden Einsatz als Einheit auf einer Kreisbahn um die Drahtachse herumführbar ist, damit die Reibung zwischen Draht und Einsatz beseitigt werden kann. Diesen Vorschlag macht auch die DE 197 36 468 A1 (ITAYA), wo aber die stationäre Drahtführung (80) zwischen hier stationären Drahteinzugswalzen (14 und 15) einerseits und drehbarem Drahthalter (70) andererseits bei einer Drehung des Drahtes um seine Längsachse Reibung erzeugt.
    Eine Besonderheit ist im Falle der DE 197 36 468 A1 ein ferngesteuert drehbarer Drahtgreifer (64), der zum drehfesten Einklemmen des Drahtes an der drehbaren Drahtführung (70) angeordnet ist, die den Draht nicht wie klemmende Einzugswalzen um seine Achse zu drehen vermag.
    Dem Stand der Technik gegenüber zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bis 4 aus; sie ist bevorzugt eine Vorrichtung gemäß Anspruch 5.
    Gegenstand der Erfindung ist auch das Verfahren gemäß Anspruch 6.

    [0002] Aufgabe der Erfindung ist, die geometrische Formgenauigkeit der mit der, aus der DE 42 29 294 C1 bekannten Vorrichtung zum Formen von Draht hergestellten dreidimensionalen Drahtgebilde wesentlich zu verbessern, und dies gleichbleibend, und die Ausbringung der Vorrichtung zu vergrößern, d. h. eine Qualitätssteigerung an fertig fallenden Werkstücken, und eine Leistungssteigerung bei einer Vorrichtung zum Formen dreidimensionalen Werkstücken zu erreichen.

    [0003] Dies wird erfindungsgemäß erstens dadurch erreicht, daß die am Lagerkörper der drehbaren Drahteinzugseinrichtung der Vorrichtung zum Formen von Draht gemäß der DE 42 29 294 C1 starr angeordnete Ausgangs-Drahtführungseinrichtung durch eine an sich bekannte drehbare Drahtführungseinrichtung ersetzt wird, und zweitens dadurch, daß die drehende Drahtführungseinrichtung mit einer erfindungsgemäßen programmgesteuerten und kraftgeregelten Draht-"Brems"-Einrichtung versehen wird, deren Servoantrieb für den Formgebungsverlauf, zusammen mit den Servoantrieben der übrigen Vorrichtungsaggregate von der Maschinensteuerung angesteuert wird.

    [0004] Durch die gemeinsame, aber gentrennte Anordnung 'drehender Drahteinzug' und 'drehende Drahtführung' wird bei Synchronlauf die Gleitreibung in Drehrichtung völlig eliminiert, da beim Drehen des Drahtes keinerlei Relativbewegung zwischen Drahteinzug und Drahtführung auftritt. Dies ist besonders vorteilhaft, weil eine Reibung des Drahtes in der Drahtführung beim Formgebungsprozess zu Ungenauigkeiten bei der Werkstückgeometrie führt. Ferner ist ein 'unbegrenztes' Drehen des Drahtes (hin und her) auch bei stehender Drahtführung möglich.

    [0005] Selbstverständlich ist auch Asynchronlauf von drehendem Drahteinzug und drehender Drahtführung möglich.

    [0006] Der vorgenannte Vorteil der Reibungseleminierung kann durch die erfindungsgemäße, für jeden einzelnen Arbeitsabschnitt an einem zu fertigenden Werkstück programmgesteuert und kraftgeregelt wirkende Drahtbremseinrichtung optimiert werden. So kann die auf den Draht wirkende Bremskraft programmgesteuert so eingestellt sein, daß während des Formgebungsablaufs z.B. beim Umschlagen eines bereits gefertigten Werkstückteils im Drahtformbereich eine dämpfende Wirkung eintritt. Oder es kann bei angemessener programmgesteuerter Bremskraft bei Bearbeitungsvorgängen am stehenden Draht eine haltende bzw. stabilisierende Wirkung erzielt werden, damit sich der Draht gegebenenfalls mit bereits gefertigtem Abschnitt in dessen Winkellage nicht verdrehen kann. Ferner kann die auf den einlaufenden Draht wirkende Bremskraft vom Rechner so definiert vorgegeben werden, daß z.B. beim Winden das Spiel zwischen dem einlaufenden Draht und der Drahtführung so gezielt verringert wird, daß beim Windeprozess eine genaue Federform und Federsteigung erzielt wird, aber der Draht sich noch zuführen lässt.

    [0007] So ließe sich ein zu großes Spiel zwischen Draht und Führung, z.B. herrührend vom Verschleiß der Drahtführung (sich vergrößernde Drahtführungsbohrung), oder aber auch zu großes Spiel, herrührend durch Drahtdurchmessertoleranzen, ausgleichen.

    [0008] Durch diese Verbesserungen bei jedem einzelnen Fertigungsabschnitt wird die Qualität der fertig fallenden Werkstück wesentlich erhöht, und dies gleichbleibend auch bei großer Stückzahl gefertigter Teile.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der durch die Zeichnung beispielhaft schematisch dargestellten bevorzugten Ausführungsform im einzelnen erläutert. Es zeigt
    Fig. 1
    die Ausführungsform in teilweise abgebrochener Darstellung in Seitenansicht
    Fig. 2
    eine Vorderansicht auf einen Teil der Ausführungsform
    Fig. 3
    eine teilweise geschnittene Vergrößerung der Einzelheit A in Fig. 1


    [0010] In Fig. 1 und 2 ist eine drehbare Drahteinzugseinrichtung (10), eine drehbare Drahtführungseinrichtung (12) mit einer Drahtbremseinrichtung (114), eine Drahtformstation (14) und eine Schneideinrichtung (16) zum Ablängen des Werkstückes vom endlosen Draht (18) einer CNC-gesteuerten Vorrichtung zum Formen von Draht zu sehen.

    [0011] Es wird die aus der DE 42 29 294 C1 bekannte, drehbare CNC-gesteuerte Drahteinzugseinrichtung (10) zum intermittierenden Vorschieben des Drahtes (18) in die Drahtformstation (14) und zum CNC-gesteuerten Drehen des Drahtes (18) um ein vorbestimmtes Winkelmaß verwendet

    [0012] Dafür weist die bekannte, in der DE 42 29 294 C1 näher beschriebene CNC-gesteuerte drehbare Drahteinzugseinrichtung (12) ein Einzugsgehäuse (22) auf, in dem insgesamt vier Drahteinzugswalzen (24) drehbar gelagert sind, die den Draht (18) in die Drahtformstation (14) vorschieben. Die Walzen (24) sind dabei paarweise angeordnet und werden von einem ersten CNC-regelbaren Servomotor (26) über zwei Zahnriemengetriebe, von denen hier nur eines (28) gezeigt ist, programmgesteuert drehzahlgeregelt intermittierend, wahlweise vor- und rückwärtsdrehend angetrieben.

    [0013] Zum Drehen des zwischen den Drahteinzugswalzen (24) eingeklemmten eingezogenen Drahtes (18) ist das Einzugsgehäuse (22) der Drahteinzugseinrichtung (10) sellbst in einem an der Vorrichtung zum Formen von Draht befestigten Lagerkörper (30) drehbar gelagert. Das Einzugsgehäuse (22) wird von einem zweiten regelbaren Servomotor (34) über ein Zahnriemengetriebe (36) programmgesteuert, intermittierend wahlweise vor- und rückwärtsdrehend angetrieben.

    [0014] An der in Fig. 1 linken Seite, der Drahteinlaufseite des drehbar gelagerten Einzugsgehäuses (22) ist eine übliche Drahtrichteinrichtung (38) mit horizontal und vertikal angeordneten Richtrollen zum Geradrichten des Drahtes (18) am verlängerten Einzugsgehäuse befestigt. bevor dieser durch das Einzugsgehäuse (22) hindurch zwischen die Einzugswalzen (24) eingeführt wird.

    [0015] An der in Fig. 1 rechten Stirnseite des Lagerkörpers (30) ist als Teil der Drahtführungseinrichtung eine zweigeteilte, aus einem Oberteil (42) und einem Unterteil (44) bestehende und am Einzugsgehäuse (22) gehaltene Drahtführung (48) im Lagerkörper (30) drehbar gelagert. Die Drahtführung (48) erstreckt sich nach links bis an den Auslauf des rechten Drahteinzugswalzenpaares heran und nach rechts bis nahe an einen exzentrischen Drahthalter (52) heran.

    [0016] Der Drahthalter (52) ist Teil der drehbaren Drahtführungseinrichtung (12). Diese besteht auch aus einem, außerhalb der Frontplatte (58) des Maschinengestells in der Platte (58) wälzgelagert um die Drahtachse drehbaren Ausleger (60) an einem drehbaren Flansch (62), der in der Platte (58) mit einer Zahnscheibe (64) eines Zahnriementriebs (66) verschraubt ist. Die Zahnscheibe (64) wird über einen Zahnriemen (68) des Zahnriementriebs (66) von einem dritten CNC-regelbaren Servomotor (70) programmgesteuert, intermittierend, wahlweise vor- und rückwärtsdrehend angetrieben.

    [0017] Am freien Ende des Auslegers (60) ist der Drahthalter (52) lösbar befestigt, der sich axial vor dem vorderen Austritt der mit der Drahteinzugseinrichtung (10) drehbaren Drahtführung (48) befindet.

    [0018] Nun zu den Einzelheiten der Fig. 3:
    Für die Betätigung der Drahtbremseinrichtung (114) ist im Ausleger (60) der drehbaren Drahtführungseinrichtung (12) eine Zugstange (116) gleitend geführt. Das eine Ende der Zugstange (116) ist über einen Bolzen (118) mit einem zweiarmigen Hebel (120) verbunden. Der Hebel (120) ist im Ausleger (60) auf einem Bolzen (122) schwenkbar gelagert. Der freie Hebelarm (124) des Hebels (120) drückt auf das abgerundete Ende eines über eine Druckfeder (126) im (zweiteilig ausgeführten) Drahthalter (52) vorgespannt, gleitend geführten Druckbolzens (128), der an seinem anderen Ende eine prismatische Ausnehmung aufweist. Dieses prismatische Ende des Bolzens (128) wirkt mit dem vorbeilaufenden Draht (18) zusammen, wobei Reibungskräfte Bremskräfte ergeben.

    [0019] Das dem Hebel (120) entgegengesetzte Ende der Zugstange (116) ist mit einem Schaltring (130) fest verbunden. Der Schaltring (130) ist in einer Gleitbüchse (132) axial verschiebbar gelagert, aber radial in der Büchse (132) nicht verdrehbar gehalten. Bei einer Drehbewegung des Flansches (62) dreht sich demnach der Schaltring (130) in gleichem Maße mit. Der Schaltring (130) ist mit einer Umfangsnut (134) an seinem äußeren Umfang versehen, in die zwei Schaltklauen (136) eines zweiarmigen Schalthebels (138) eingreifen.

    [0020] Der Schalthebel (138) ist ungefähr mittig in einem Lager (140) auf einem Bolzen (142) schwenkbar gelagert. Das Lager (140) ist mit der Frontplatte (58) fest verbunden.

    [0021] Der den Schaltklauen (136) entgegengesetzte Arm des Schalthebels (138) ist mit einem ein Innengewinde tragenden Hebelauge (144) versehen, in das eine Gewindespindel (146) eingeschraubt ist. Die Gewindespindel (146) ist über eine Kupplung (148) mit dem Wellenstumpf (150) eines CNC-regelbaren Servomotors (152) drehfest verbunden.

    [0022] Für den Formgebungsprozeß am vorgeschobenen Draht kann mittels der drehbaren Drahtführungseinrichtung (12) der Halter (52) in die dafür günstigste Position gebracht werden, z.B. um ein Herumschlagen eines teilweise gefertigten Werkstückes zu ermöglichen, oder daß der Drahthalter (52) so gedreht wird, daß beim Abschneiden eines fertigen Werkstücks vom endlosen Draht, das Abschneidemesser (100) der Schneideinrichtung (16) den Draht (18) gegen die größere Wandstärke des Halters (52), der gleichzeitig als Gegenmesser dient, abschneidet.

    [0023] Die Drahtformstation (14) ist an der Frontplatte (58), die gleichzeitig die Formgebungsseite der Vorrichtung zum Formen von Draht ist, angeordnet. Sie besteht aus mehreren radial um die Drahtführungsbohrung (74) des Drahthalters (52) befestigten Bearbeitungseinheiten. In Fig. 2 sind drei dieser Einheiten gezeigt und zwar eine Winde-/Biegeeinheit (78), ein CNC-Drehwerk (80) und eine zur Schneideinrichtung (16) gehörende CNC-Schiebereinheit. Die Winde-/ Biegeeinheit (78) ist in der DE 42 29 294.C1 bzw DE 39 15 784 C1 näher beschrieben. In Fig. 1 ist rechts von dem Drahthalter (52) eine vertikale Welle (80) der Winde- /Biegeeinheit (78) senkrecht zur Drahtvorschubeinrichtung angeordnet, die von einem vierten CNC-regelbaren Servomotor (84) drehbar angetrieben wird, wobei das Maß der Wellendrehung, die Drehrichtung und der Stillstand frei wählbar sind. Damit die Welle (80) zusätzlich zu ihrer Drehbewegung auch noch eine gegebenenfalls gleichzeitige Längsbewegung ausführen kann, ist ein weiterer nicht gezeigter CNC-regelbarer Servomotor vorgesehen. Die Größe der Längsbewegung der Welle (82) ist dabei durch die CNC-Steuerung ebenfalls frei wählbar.

    [0024] Am unteren Ende der Welle (82) ist in einer konischen Aufnahme ein auf dem DE 89 15 888 U1 bekannter Werkzeughalter (86) starr, jedoch lösbar befestigt, der mehrere Werkzeuge an seinem Umfang angeordnet und über seine Länge verteilt tragen kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind dies zwei Windewerkzeuge (88) und (90) mit mehreren Wirkzonen für den auflaufenden Draht (18) sowie ein Biegewerkzeug (92).

    [0025] Die zur Schneideinrichtung (16) gehörende Schiebereinheit wird von einem weiteren CNC-regelbaren Servomotor (96) über einen nichtgezeigten Kurbeltrieb und ein ebenfalls nicht gezeigtes Pleuel angetrieben. Das Abschneidemesser (100) ist am freien Ende des in einer Schlittenführung der Schneideinrichtung (16) längsverschieblich gleitend geführten Abschneideschiebers (102) in einer Aufnahme (104) auswechselbar festgehalten.

    [0026] Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist im Ausführungsbeispiel die folgende:

    [0027] Der geradgerichtete und zwischen den Einzugswalzen (24) eingespannte endlose Draht (18) wird bei Aktivierung des ersten Servomotors (26) durch die Drahtführung (48) und den Halter (52) hindurch mittels der CNC-gesteuerten Einzugswalzen (24) intermittierend waagrecht in gerader Linie in die Drahtformstation (14) vorgeschoben und entsprechend den am Werkzeughalter (86) angeordneten, wirksam werdenden Werkzeugen verformt. Das CNC-gesteuerte Zurückziehen des Drahtes ist durch Umkehren der Motor-Drehrichtung ebenfalls möglich.

    [0028] Das Instellungbringen der einzelnen Werkzeuge vor dem Formgebungsprozeß sowie die aktive Werkzeugbewegung für die Formgebung des Werkstücks erfolgen durch die CNC-Ansteuerung der Servomotoren der Winde- / und Biegeeinheit (78) und sind aus der beispielgebenden DE 39 15 784 C1 bekannt.

    [0029] Der mittels der Einzugswalzen (24) zugeführte endlose Draht (18) wird durch den zweiten Servomotor (34) über das Zahnriemengetriebe (36) und das Einzugsgehäuse (22) CNC-gesteuert im vorbestimmten Winkel und im rechten Zeitpunkt gegebenenfalls gleichzeitig mit dem zuführen des Drahtes (18) durch die Einzugswalzen (24), für jeden einzelnen Formgebungsabschnitt des Drahtes in die dafür günstigste räumliche Bearbeitungslage vor Durchführung des nächsten Bearbeitungsschrittes gedreht.

    [0030] Gleichzeitig mit dem Drahtdrehen durch die drehbare Drahteinzugseinrichtung (10) wird bei Synchronlauf von 'drehendem Drahteinzug' und 'drehender Drahtführung' der Drahthalter (52) durch die CNC-Ansteuerung des dritten regelbaren Servomotors (70) in die für den Formgebungsprozess jeweils günstigste Lage gedreht. Gleichzeitig kann die programmgesteuerte und kraftgeregelte Drahtbremseinrichtung (114) durch Aktivierung des CNC-regelbaren Servomotors (152) zur Wirkung gebracht werden. Die Größe der über den Druckbolzen (128) auf den Draht (18) übertragenen Bremskraft wird abhängig vom jeweiligen Formgebungsprozess von der CNC-Maschinensteuerung vorgegeben.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Formen von Draht

    zu Drahterzeugnissen, mit einer geraden Drahtführung (48), einer an deren Einmündung angeordneten Drahteinzugseinrichtung (10), deren den geradlinig eingezogenen Draht (18) drehfest einklemmende Teile (24) gemeinsam mit der Drahtführung (48) um die Drahtachse drehbar sind; und mit einem an der Ausmündung der Drahtführung (48) angeordneten, den aus dieser tretenden Draht (18) weiterführenden Drahthalter (52) an einem Ausleger (60), welcher (52) an seiner Ausmündung mit einem quer zur Drahtachse bewegbaren Schneidwerkzeug (100) zusammenwirkt;

    wobei der Drahtvorschub zu und gegebenenfalls ein Drahtrückzug von dieser Drahthalterausmündung durch die Drahteinzugseinrichtung (10) sowie deren teilweise Drehung um die Drahtachse aufeinander abgestimmt programmsteuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer solchen Vorrichtung mit auf einer Kreisbahn um die Drahtachse herumführbarem Ausleger (60) mit Drahthalter (52) deren Einheit mit einer fernsteuerbaren Drahtbremseinrichtung (114) versehen sind, welche radial auf den vorbeigeschobenen Draht (18) wirkt und dazu programmsteuerbar ist.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtbremseinrichtung (114) ein gefedertes Bremselement (128) an einem Hebel (120) aufweist, der mittels einer angelenkten, parallel zur Drahtachse im Ausleger (60) geführten Druck- und Zugstange (116) um eine die Drahtachse senkrecht kreuzende Achse (118) drehbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer solchen Vorrichtung mit einem um die Drahtachse drehbar am Maschinengestell (58) gelagerten Flansch (62) am Ausleger (60), dessen (62) Antrieb (66) programmsteuerbar ist, eine Trommel (130) koaxial im Flansch (62) und auf der Drahtführung (48) axial verschieb- und drehbar gelagert ist, an welcher (130) das elementferne Ende der Stange (116) als axialer Mitnehmer befestigt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (130) eine die Drahtführungsachse umfahrende Umfangsnut (134) aufweist, in die ein freies Ende eines am Maschinengestell (58) gelagerten Schalthebels (138) formschlüssig eingreift, welcher mittels eines programmsteuerbaren Antriebs (152) drehbar ist, der die Bremskraft erzeugt.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einer an der Ausmündung des Drahthalters (52) drehbar angeordneten Welle (82), deren Längs- und Drehachse der geraden Drahtbahn außerhalb des Drahthalters (52) nahesteht, und mit einem am freien Ende der Welle (82) angeordneten Werkzeughalter (86), der mindestens ein Werkzeug (88 oder 90) zum Winden und/oder Biegen des zugeführten Drahtes (18) trägt, wobei die Dreh- und Verschiebebewegungen der Welle (82) zum Bewegen des Werkzeugs (88 oder 90) in die Drahtbahn oder relativ zu dieser programmsteuerbar sind.
     
    6. Verfahren zum Formen von Draht zu Drahterzeugnissen, bei welchem der beim Einzug begradigte, zu formende Draht in seiner Längsrichtung programmgesteuert zur Formstation vorgeschoben oder von dieser zurückgezogen sowie programmgesteuert um seine gerade Längsachse hin oder her gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsbewegung und/oder die Drehung des zu formenden Drahtes in der Nähe der Formstation programmgesteuert gebremst werden/wird.
     


    Claims

    1. Device for forming wire into wire products, with a straight wire guide (48), a wire intake device (10) which is arranged at the inlet opening thereof and the parts (24), which clamp the rectilinearly drawn-in wire (18) to be secure against rotation, of which are rotatable in common with the wire guide (48) about the wire axis, and with a wire holder (52) which is arranged at an arm (60) at the outlet opening of the wire guide (48), conducts onward the wire (18) issuing therefrom and co-operates at its outlet opening with a cutting tool (100) movable transversely to the wire axis, wherein the wire advance towards and in a given case a wire retraction from this wire holder outlet opening by the wire intake device (10) as well as the partial rotation thereof about the wire axis are program-controllable matched to one another, characterised in that in the case of such a device with an arm (60), which can be guided on a circular path about the wire axis, with a wire holder (52) the unit thereof is provided with a remotely controllable wire braking device (114) which acts radially on the wire (18) pushed past and is program-controllable for that purpose.
     
    2. Device according to claim 1, characterised in that the wire braking device (114) comprises a spring-loaded braking element (128) at a lever (120), which is rotatable about an axis (118) perpendicularly intersecting the wire axis by means of a pivoted push and pull rod (116) guided in the arm (60) parallelly to the wire axis.
     
    3. Device according to claim 2, characterised in that in the case of such a device with a flange (62), which is mounted at the machine frame to be rotatable about the wire axis, at the arm (60), the drive (66) of the flange (62) being program-controllable, a drum (130) is mounted coaxially in the flange (62) and on the wire guide (48) to be axially displaceable and rotatable, the end, which is remote from the element, of the rod (116) being fastened as an axial entrainer to the drum (130).
     
    4. Device according to claim 3, characterised in that the drum (130) comprises a circumferential groove (134) which runs around the wire guidance axis and in which a free end of a switching lever (138) mounted at the machine frame (58) engages in shape-locking manner, the lever being rotatable by means of a program-controllable drive (152) which generates the braking force.
     
    5. Device according to one of claims 1 to 4, with a shaft (82) which is rotatably arranged at the outlet opening of the wire holder (52) and the longitudinal and rotational axis of which is disposed adjacent to the linear wire path outside the wire holder (52), and with a tool holder (86) which is arranged at the free end of the shaft (82) and which carries at least one tool (88 or 90) for coiling and/or bending the fed wire (18), wherein the rotating and displacing movements of the shaft (82) are program-controllable for moving the tool (88 or 90) in the wire path or relative thereto.
     
    6. Method for forming wire into wire products in which the wire, which is straightened at the intake and which is to be formed, is advanced in its longitudinal direction in program-controlled manner to the forming station or retracted therefrom and is rotated back and forth about its straight longitudinal axis in program-controlled manner, characterised in that the longitudinal movement and/or the rotation of the wire, which is to be formed, is or are braked in program-controlled manner in the vicinity of the forming station.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour le formage de fil métallique en produits en fil métallique, comprenant un guide-fil (48) rectiligne et disposé à son entrée un dispositif (10) d'introduction de fil dont les éléments (24), qui serrent le fil (18) introduit en ligne droite en le bloquant en rotation, sont rotatifs conjointement avec le guide-fil (48) autour de l'axe du fil ; et comprenant un porte-fil (52), disposé sur un avant-bras (60) à la sortie du guide-fil (48) et guidant plus loin le fil (18) sortant de ce dernier, le porte-fil (52) coopérant à sa sortie avec un outil (100) de coupe mobile transversalement à l'axe du fil ; l'avancement du fil vers cette sortie de porte-fil, et un éventuel rappel du fil de cette sortie de porte-fil par le dispositif (10) d'introduction de fil, ainsi que la rotation partielle du dispositif (10) d'introduction de fil autour de l'axe du fil, pouvant être commandés par programme en adaptation mutuelle,
    caractérisé en ce que, pour un dispositif de ce genre doté d'un avant-bras (60) pouvant être guidé autour de l'axe du fil sur une trajectoire circulaire et pourvu d'un porte-fil (52), il est prévu pour cet ensemble un dispositif (114) de freinage de fil pouvant être commandé à distance, qui agit radialement sur le fil (18) que l'on fait avancer et qui peut être à cet effet commandé par programme.
     
    2. Dispositif suivant la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif (114) de freinage de fil comporte un élément (128) de freinage à ressort, monté sur un levier (120) qui, au moyen d'une tige (116) articulée de pression et de traction, guidée parallèlement à l'axe du fil dans l'avant-bras (60), est rotatif autour d'un axe (118) croisant perpendiculairement l'axe du fil.
     
    3. Dispositif suivant la revendication 2, caractérisé en ce que, pour un dispositif de ce genre doté d'une bride (62) pour l'avant-bras (60), qui est montée à rotation autour de l'axe du fil sur le bâti (58) de machine et dont l'entraînement (66) peut être commandé par programme, un tambour (130) est monté coaxialement dans la bride (62) et sur le guide-fil (48) à rotation et translation axiale, tambour sur lequel est fixée, comme entraîneur axial, l'extrémité de la tige (116) qui est éloignée de l'élément de freinage.
     
    4. Dispositif suivant la revendication 3, caractérisé en ce que le tambour (130) comporte une rainure (134) périphérique courant autour de l'axe de guidage du fil, rainure dans laquelle pénètre à complémentarité de forme une extrémité libre d'un levier (138) de commutation, qui est monté sur le bâti (58) de machine et qui peut être mis en rotation au moyen d'un entraînement (152) pouvant être commandé par programme, qui produit la force de freinage.
     
    5. Dispositif suivant l'une des revendications 1 à 4, comprenant un arbre (82) qui est monté à rotation à la sortie du porte-fil (52) et dont l'axe longitudinal et de rotation est proche de la trajectoire rectiligne du fil à l'extérieur du porte-fil (52), et comportant un porte-outil (86), qui est disposé à l'extrémité libre de l'arbre (82) et qui porte au moins un outil (88 ou 90) pour enrouler et/ou plier le fil (18) apporté, les mouvements de rotation et de translation de l'arbre (82) pour déplacer l'outil (88 ou 90) dans la trajectoire du fil ou par rapport à celle-ci pouvant être commandés par programme.
     
    6. Procédé pour le formage de fil métallique en produits en fil métallique, suivant lequel le fil à mettre en forme, redressé lors de l'introduction, est, sous la commande d'un programme, avancé dans sa direction longitudinale vers le poste de formage ou rappelé de ce poste de formage, et est, sous la commande d'un programme, mis en rotation en va-et-vient autour de son axe longitudinal rectiligne, caractérisé en ce que le déplacement longitudinal et/ou la rotation du fil à mettre en forme est/sont freiné(s), sous la commande d'un programme, à proximité du poste de formage.
     




    Zeichnung