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EP 0 972 872 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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19.12.2001 Patentblatt 2001/51 |
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Anmeldetag: 15.06.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: D04B 21/14 |
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Voluminöse, sprungelastische Mattenstruktur
Voluminous elastic mat structure
Structure de tapis volumineux et élastique
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU NL PT SE |
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Priorität: |
20.06.1998 DE 19827594
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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19.01.2000 Patentblatt 2000/03 |
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Patentinhaber: Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. |
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09125 Chemnitz (DE) |
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Erfinder: |
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- Arnold, Rolf
01257 Dresden (DE)
- Hufnagl, Evelin
01796 Pirna (DE)
- Bartl, Anna-Maria
01277 Dresden (DE)
- Eberhardt, Helmut
01908 Müglitztal (DE)
- Stopp, Jens
08373 Niederlungwitz (DE)
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 212 984 DE-C- 3 716 476 US-A- 4 838 043
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DE-A- 19 707 378 GB-A- 542 349
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine voluminöse, sprungelastische Mattenstruktur, bestehend
aus einem extrem groben Kettengewirke mit eingearbeiteten Schußelementen, die bei
flächiger Belastung ein sehr hohes Rückstellvermögen aufweist und vorzugsweise als
Sitz- und Liegefläche Anwendung findet.
[0002] Sprungelastische kettengewirkte Mattenkonstruktionen bestehen üblicherweise aus Abstandsgewirken
mit zwei Warenstücken, die durch monofile Fäden im Abstand gehalten sind. Ein solches
Abstandsgewirke ist beispielsweise aus der DE-AS 28 57 400 bekannt, das auf einer
Kettenwirkmaschine mit zwei Nadelbarren hergestellt wird. Jede Wirknadelfontur dient
der Herstellung einer Grundware. Monofile Fäden, die von der einen zur anderen Wirknadelfontur
wechseln und dort in die Maschen eingebunden sind, halten die beiden Grundwaren in
einem vorgegebenen Abstand und bieten eine gewisse Druckfestigkeit und Elastizität.
In der praktischen Anwendung stoßen die bekannten Abstandsgewirke auf Grenzen. Inbesondere
bei größeren Abständen der beiden Außenseiten und bei stärkerer Druckbelastung werden
die Abstandsfäden in unzulässiger weise zusammengedrückt.
[0003] Mattenstrukturen aus einem Kettengewirke mit eingearbeiteten Schußelementen sind
hinreichend bekannt, beispielsweise die Verwendung als flexibles Wärmetauscherelement
(DE 35 12 874), bei dem Schläuche für den Transport des Wärmeträgers als Bindungselement
Schuß längs und quer in ein Kettengewirke eingebunden sind. Durch die feste formschlüssige
Einbindung der Schläuche in das Kettengewirke wird deren geometrische Anordnung dauerhaft
gesichert. Die Kettengewirkestruktur nimmt Zugkräfte auf und die Flächenstabilität
wird durch das Einarbeiten von Seilen und Stäben zusätzlich erhöht. Bei einem besonders
voluminösen und dimensionsstabilen Filtermaterial (DE 197 07 378.6) ist luntenartiges
Fasermaterial in Form von Kardenbändern als vorderer und hinterer Durchschuß in Kombination
mit luntenartigen Stehschußfäden gemeinsam mit mäanderförmig verlaufenden Schläuchen
in eine Rechts/Rechts-Maschenstruktur eingebunden. Dieses Filtermaterial dient gleichzeitig
als Wärmeübertrager bei der Warmluft- und Heißgasfiltration. Bei diesen beschriebenen
Mattenstrukturen werden vorzugsweise nichttextile Schußelemente für die entsprechenden
Einsatzgebiete als relativ lose voluminöse Strukturen eingebunden, so daß sich hohe
Druckbelastungen auch über einem längeren Zeitraum nicht ausreichend kompensieren
lassen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Mattenstruktur
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die durch ihre Struktur eine hohe elastische
Verformung ermöglicht, ein hohes Wärmerückhaltevermögen bzw. Wärmeisolation sowie
ein sehr gutes Feuchtigkeitsverhalten gewährleistet und die Bereitstellung unterschiedlicher
Abmessungen für ein breites Anwendungsgebiet pflegeleicht möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Ausführungsbeispiel
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, die einen Ausschnitt
der Mattenstruktur in der Draufsicht zeigt.
[0007] Die in der Zeichnung dargestellte voluminöse, sprungelastische Mattenstruktur besteht
aus einem Rechts/Rechts-Kettengewirke extrem grober Struktur, daß auf einer Raschelmaschine
mit entsprechend dimensionierten Wirkwerkzeugen hergestellt werden kann Vorgespannte
Schußelemente können als zwei getrennte Systeme im Wechsel von den Maschen der vorderen
und hinteren Warenseite eingebunden sein. Der Abstand der beiden Gewirkeseiten des
Grundgewirkes beträgt ca. 12 mm und der Abstand a der Maschenstäbchen ca. 40 mm. In
die Maschenstäbchen (2) der vorderen und hinteren Gewirkeseite sind durchgehende Schußelemente
1 vorzugsweise als Vollschuß eingebunden, die dicht aneinanderliegen. Diese Schußelemente
1 bestehen aus seilartig geformten, losen Faserstrukturen 5 mit einem Durchmesser
von beispielsweise 20 mm. Der Durchmesser der Schußelemente 1 entspricht vorzugsweise
mindestens dem 10fachen Wert des Grundfadens. Im Ausführungsbeispiel bestehen die
Faserstrukturen 5 aus 100 % Baumwollfasern. Sie können auch aus anderen Naturfaserstoffen,
aus Synthesfaserstoffen oder Mischungen daraus hergestellt sein. Umhüllt sind die
seilartig geformten Faserstrukturen 5 mit einem schlauchförmigen, netzartigen Maschenschlauch
3, der aus mindestens vier in Längsrichtung spiralförmig verlaufenden Maschenstäbchen
4 gebildet wird. Die Ummantelung des Maschenschlauches 3 bewirkt, daß die losen Faserstrukturen
5 radial vorgespannt sind. Eine zusätzliche Vorspannung der Schußelemente 1 wird dadurch
erreicht, daß die verdichteten, losen Faserstrukturen 5 im Abstand a in den Maschenstäbchen
2 des Kettengewirkes radial geschnürt eingebunden sind.
[0008] Die Schußelemente 1 können in Längs-und/oder Querrichtung eingebunden sein. Weiters
können zusätzliche textile und/oder nichttextile Verstärkungselemente in Kett- und/oder
Schußrichtung eingebunden sein.
1. Voluminöse sprungelastische Mattenstruktur, bestehend aus einem Kettengewirke mit
eingearbeiteten Schußelementen (1) aus Faserstrukturen (5), dadurch gekennzeichnet, daß die Schußelemente (1) aus seilartig geformten, losen Faserstrukturen (5), welche
durch einen schlauchförmigen, netzartigen Maschenmantel (3) umhüllt und radial vorgespannt
sind, bestehen, die in den Bindungselementen (2) der Kettengewirkestruktur im Abstand
(a) der Wirkmaschenstäbchen radial geschnürt eingebunden sind.
2. Mattenstruktur nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Kettengewirkestruktur ein extrem grobes Rechts/Rechts-Gewirke ist.
3. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannten Schußelemente (1) als durchgehende Parallelschüsse, vorzugsweise
als Vollschuß, eingebunden sind.
4. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannten Schußelemente (1) als zwei getrennte Systeme im Wechsel von den
Maschen der vorderen und hinteren warenseite eingebunden sind.
5. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Maschenmantel (3) aus mindestens vier in Längsrichtung spiralförmig verlaufenden
Maschenstäbchen (4) besteht.
6. Mattenstruktur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußelemente (1) auf beiden Seiten der R/R-Maschenstruktur gleiche oder unterschiedliche
Abmessungen und Materialzusammensetzung aufweisen.
7. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußelemente (1) aus Naturfaserstoffen, synthetischen Faserstoffen oder Mischungen
daraus bestehen.
8. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Schußelemente (1) mindestens dem 10fachen Wert des Grundfadens
der Bindungselemente (2) entspricht.
9. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußelemente (1) in Längs- und/oder in Querrichtung eingebunden sind.
10. Mattenstruktur nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliche textile und/oder nichttextile Verstärkungselemente in Kett- und/oder
Schußrichtung eingebunden sind.
1. Voluminous resilient mat structure consisting of a warp-knitted fabric with weft insertions,
characterized by that these weft insertions (1) consist of rope-like loose fibre structures (5) sheathed
by a tubular net-like sheathing consisting of loops (3), which is radially pre-tensioned,
and that these weft insertions (1) are radially laced up in the structural elements
of the warp-knitted fabric (2) at a distance (a) corresponding to the wales.
2. Mat structure as claimed in claim 1, characterized by that the warp-knitted fabric is an extremely coarse double-faced fabric.
3. Mat structure as claimed in claims 1 to 2, characterized by that the radially pre-tensioned weft insertions (1) are inserted across the full
machine width in every course and return at the fabric selvedges.
4. Mat structure as claimed in claims 1 to 3, characterized by that the radially pre-tensioned weft insertions (1) consist of two separate sets
of threads inserted alternatingly into the stitches of the face and the back of the
fabric.
5. Mat structure as claimed in claims 1 to 4, characterized by that the tubular net-like sheathing (3) consists of at least four wales (4) running
as spirals in the longitudinal direction.
6. Mat structure as claimed in claims 1 to 5, characterized by that the weft insertions (1) have the same or different dimensions and material compositions
on both sides of the double-face warp-knitted fabric.
7. Mat structure as claimed in claims 1 to 6, characterized by that the weft insertions (1) consist of natural fibres, synthetic fibres or blends
of both.
8. Mat structure as claimed in claims 1 to 7, characterized by that the diameter of the weft insertions (1) corresponds to at least 10 times the
value of the ground yarn forming the structural elements (2) of the warp-knitted fabric.
9. Mat structure as claimed in claims 1 to 8, characterized by that elements of the same or similar characteristics as the weft insertions (1) are
inserted longitudinally and/or transversely.
10. Mat structure as claimed in claims 1 to 9, characterized by that additional textile or nontextile reinforcing elements are inserted longitudinally
and/or transversely.
1. Structure matelassée élastique au saut volumineuse composée d'un tissu tricoté en
chaîne avec éléments de trame (1) en structure fibreuse (5) incorporés caractérisée par le fait que les éléments de trame (1) se composent de structures fibreuses en vrac en forme de
cordes (5), qui sont liés par laçage radial dans les éléments d'armure (2) de la structure
de tissu tricoté en chaîne à une distance (a) des colonnes de tricot, habillés par
une enveloppe tricotée du genre filet de forme tubulaire (3) et prétendus en direction
radiale.
2. Structure matelassée selon les revendications 1, caractérisée par le fait que la structure de tissu tricoté en chaîne est un tissu tricoté à mailles extrêmement
grossières à côtes 1 par 1.
3. Structure matelassée selon les revendications 1 à 2, caractérisée par le fait que les éléments de trame (1) prétendus sont liés comme trames parallèles , de préférence
en tant que pleine trame.
4. Structure matelassée selon les revendications 1 à 3, caractérisée par le fait que les éléments de trame (1) prétendus sont liés alternativement en tant que deux systèmes
séparés par les mailles de la côté avant et arrière du tissu.
5. Structure matelassée selon les revendications 1 à 4, caractérisée par le fait que l'enveloppe tricotée (3) se compose d'au moins quatre colonnes en forme de spirale
allant en direction longitudinale (4).
6. Structure matelassée selon la revendication 2, caractérisée par le fait que les éléments de trame (1) présentent de part et d'autre de la structure de mailles
à côtes 1 par 1 sont de mêmes dimensions ou de dimensions différentes et composées
de la même matière ou de matières différentes.
7. Structure matelassée selon les revendications 1 à 6, caractérisée par le fait que les éléments de trame (1) sont composés de matières en fibres naturelles, de matières
en fibres synthétiques ou de mélanges de celles-ci.
8. Structure matelassée selon les revendications 1 à 7, caractérisée par le fait que le diamètre des éléments de trame (1) est d'au moins 10 fois la valeur du fil de
fond des éléments d'armure (2).
9. Structure matelassée selon les revendications 1 à 8, caractérisée par le fait que les éléments de trame (1) sont liés en direction longitudinale et/ou transversale.
10. Structure matelassée selon les revendications 1 à 9, caractérisée par le fait que des éléments de renforcement textiles ou non textiles sont liés dans le sens de la
chaîne et/ou de la trame.
