[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung einer in Form einer Rolle vorrätig
gehaltenen Materialbahn gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 sowie
eine Vorrichtung zur Verarbeitung einer in Form einer Rolle vorrätig gehaltenen Materialbahn
gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 14.
[0002] Für die Herstellung von Papierbildern ab Vorlagen klassischer oder digitaler Art
werden vermehrt mit Druckern (insbesondere Tintenstrahldruckem) arbeitende sogenannte
Minilabs eingesetzt. Das zu bedruckende Papier wird in der Regel in Rollenform in
einer Kassette vorrätig gehalten, wobei im praktischen Betrieb wechselnd Kassetten
mit unterschiedlichen Papiertypen (Qualitäten), Papierbreiten und Papierlängen zum
Einsatz kommen. Papiertyp, Papierbreite und Papierlänge werden im folgenden als für
die Verarbeitung relevante Eigenschaftsdaten des zu bedruckenden Papiers bezeichnet.
[0003] Für den korrekten und störungsfreien Ablauf der Bildherstellung bzw. die Funktion
des Minilabs ist es notwendig, dass das Minilab bzw. dessen Steuerung Kenntnis von
den Eigenschaftsdaten des jeweils gerade eingesetzten Papiers hat. Bisher wurden diese
Daten dem Minilab durch manuelle Eingabe zugeführt. Dabei kommt es jedoch erfahrungsgemäss
relativ häufig zu Fehleingaben, die dann in der Regel zu einer schlechten Bildqualität
führen. Ausserdem ist es bisher nicht möglich, eine genau Aussage über die in einer
bereits angebrauchten Papierkassette verbliebene Restpapierlänge zu machen.
[0004] Für die automatische Erkennung der Papierbreite ist es bekannt, entsprechend codierte
Papierkassetten einzusetzen. Dabei geht jedoch nicht hervor, um welchen Papiertyp
es sich handelt, und insbesondere nicht, wie gross die noch verbleibende Restpapierlänge
ist.
[0005] Eine weitere Voraussetzung für den korrekten und störungsfreien Ablauf der Bildherstellung
bzw. die Funktion des Minilabs ist, dass das eingesetzte Papier oder allgemein Bahnmaterial
den vom Hersteller des Minilabs vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen genügt. Da
qualitativ hochwertiges Papier verhältnismässig teuer ist, ist die Verlockung gross,
ersatzweise billigeres aber dafür eben minderwertiges Papier einzusetzen. Wenn dann
die auf solchem minderwertigen Papier hergestellten Bilder qualitativ unbefriedigend
ausfallen, wird die Schuld dafür häufig dem Minilab zugeschrieben, was natürlich nicht
im Interesse des Herstellers des Minilabs liegen kann.
[0006] Durch die vorliegende Erfindung soll nun dieses Problem behoben und ein Verfahren
und eine Vorrichtung der gattungsgemässen Art dahingehend verbessert werden, dass
der Einsatz nicht vorgesehener Materialbahnqualitäten zuverlässig verhindert oder
zumindest wirtschaftlich uninteressant für den Betreiber der Verarbeitungsvorrichtung
wird.
[0007] Die Lösung dieser der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ergibt sich aus den im
kennzeichnenden Teil des unabhängigen Anspruchs 1 bzw. des unabhängigen Anspruchs
14 beschriebenen Merkmalen. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
[0008] Gemäss dem grundlegendsten Gedanken der Erfindung wird also die Materialbahn durch
einen eindeutigen maschinenlesbaren Identifikationscode gekennzeichnet und dieser
Code vor der Verarbeitung gelesen und geprüft, wobei die Materialbahn nicht zur Verarbeitung
zugelassen wird, wenn kein gültiger Identifikationscode erkannt wurde. Auf diese Weise
wird die Verwendung nicht zugelassener Materialbahnen unterbunden.
[0009] Eine weitere Aufgabe besteht in einer dahingehenden Verbesserung, dass keine manuellen
Eingaben der verarbeitungsrelevanten Eigenschaftsdaten der zu verarbeitenden Materialbahn
erforderlich sind und damit eine höhere Bedienerfreundlichkeit erreicht und Fehlmanipulationen
weitestgehend ausgeschlossen werden.
[0010] Dies wird gemäss einem weiteren wichtigen Gedanken der Erfindung dadurch erreicht,
dass die relevanten Eigenschaftsdaten der Materialbahn in maschinenlesbarer Form auf
der letzteren aufgezeichnet und dann vor der Verarbeitung abgelesen und zur Einstellung
der Verarbeitungseinrichtung verwendet werden. Nach Beendigung der Verarbeitung werden
die aktualisierten Eigenschaftsdaten wieder auf den verbleibenden Rest der Materialbahn
aufgezeichnet, so dass sie bei der weiteren Verarbeitung der Materialbahn wieder zur
Verfügung stehen. Alternativ werden die Daten mit dem Wickelkörper, auf welchem die
Materialbahn aufgerollt ist, verbunden, wobei als Träger für die Daten vorzugsweise
ein passives Speicherelement eingesetzt wird, welches durch elektromagnetische Wellen
aktiviert und angesprochen werden kann.
[0011] Ganz besonders zweckmässig ist es nach einem weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung,
wenn für die Zulässigkeitsprüfung einer Materialbahn nicht nur der Identifikationscode,
sondern dieser in Kombination mit der Restlänge der in der Rolle befindlichen Materialbahn
verwendet wird. Auf diese Weise lassen sich Manipulationsversuche mit für die Praxis
ausreichender Sicherheit unterbinden.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Übersichtsdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen
Verarbeitungsvorrichtung,
- Fig. 2
- ein Anfangsstück einer erfindungsgemäss mit einem maschinenlesbaren Code versehenen
Materialbahn,
- Fig. 3
- eine schematische Übersichtsdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen
Verarbeitungsvorrichtung und
- Fig. 4
- ein Ablaufschema des erfindungsgemässen Verfahrens.
[0013] Die erfindungsgemässe Verarbeitungsvorrichtung umfasst eine eigentliche Verarbeitungseinheit
1, eine für deren Steuerung und Bedienung vorgesehene Steuerungseinheit 2, eine als
Strichcodeleser ausgebildete Leseeinrichtung 3, eine als Strichcodedrucker ausgebildete
Aufzeichnungseinrichtung 4 und eine Verwaltungseinrichtung 5. Ferner ist eine Kassette
6 vorgesehen, in welcher sich eine Rolle 7 einer auf einen Wickelkörper 8 aufgewickelten,
zu verarbeitenden Materialbahn P befindet, die der Verarbeitungseinheit 1 über nicht
dargestellte Transportmittel zur Verarbeitung zugeführt wird. Mit Ausnahme des Vorhandenseins
der Leseeinrichtung 3, der Aufzeichnungseinrichtung 4 und der Verwaltungseinrichtung
5 entspricht die Verarbeitungsvorrichtung voll und ganz dem Stand der Technik, so
dass sich eine nähere Erläuterung erübrigt.
[0014] Im Falle eines Minilab oder einer vergleichbaren Verarbeitungsvorrichtung handelt
es sich bei der Verarbeitungseinheit 1 um die konventionellen bilderzeugenden Komponenten
eines Minilab, insbesondere um den für die Bildaufzeichnung eingesetzten Drucker und
die dazugehörige Peripherie. Die Steuerungseinheit 2 entspricht dann den in einem
Minilab üblicherweise vorhandenen Funktionseinheiten zur Steuerung und Bedienung des
Minilab, und bei der Materialbahn P handelt es sich um das zu bedruckende Papier.
Auch und gerade in diesem Fall erübrigt sich eine nähere Erläuterung.
[0015] Neu gegenüber herkömmlichen Verarbeitungsvorrichtungen im allgemeinen bzw. Minilabs
im speziellen ist das Vorhandensein der Leseeinrichtung 3, der Aufzeichnungseinrichtung
4 und der Verwaltungseinrichtung 5. Im folgenden wird die Erfindung nur noch anhand
des Anwendungsfalls Minilab näher beschrieben, wobei sich jedoch versteht, dass die
Ausführungen in gleicher oder analoger Weise auch für beliebige Arten der Verarbeitung
einer Materialbahn gelten.
[0016] Wie schon einleitend erwähnt, ist eine Voraussetzung für den korrekten und störungsfreien
Ablauf der Bildherstellung bzw. die Funktion des Minilabs, dass das eingesetzte Papier
oder allgemein Bahnmaterial den vom Hersteller des Minilabs vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen
genügt, oder mit anderen Worten, dass das vorgesehene "richtige" Papier bzw. Bahnmaterial
eingesetzt wird. Um dies mit für die Praxis ausreichender Sicherheit zu gewährleisten,
wird gemäss dem grundlegendsten Gedanken der Erfindung das Papier mit einem eindeutigen,
vorzugsweise einmaligen, maschinenlesbaren Identifikationscode, beispielsweise etwa
einer Seriennummer, gekennzeichnet. Der Identifikationscode wird vor der Verarbeitung
des Papiers in der Verarbeitungsvorrichtung maschinell gelesen und auf Korrektheit
geprüft. Wenn kein korrekter Identifikationscode festgestellt werden konnte, wird
die Verarbeitung des betreffenden Papiers blockiert.
[0017] Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 ist der Identifikationscode in Form
eines Strichcodes 9 auf den Anfang 10 des Papiers P aufgedruckt, wie dies in Fig.
2 dargestellt ist. Wenn eine Papierkassette 6 an die Verarbeitungseinheit 1 angekoppelt
wird, wird der Identifikationscode von der Leseeinrichtung 3 abgelesen und der Steuerungseinheit
2 zugeführt. Diese gibt den Identifikationscode an die Verwaltungseinrichtung 5 weiter.
Die Verwaltungseinrichtung 5 kann selbstverständlich auch Bestandteil der Steuerungseinheit
2 sein. Sie ist so ausgebildet, dass sie durch den Operator der Verarbeitungsvorrichtung
nicht manipuliert werden kann.
[0018] In der Verwaltungseinrichtung 5 sind alle zulässigen Identifikationscodes gespeichert.
Die Verwaltungseinrichtung prüft den vom Papier P eingelesenen aktuellen Identifikationscode
auf Übereinstimmung mit einem gespeicherten zulässigen Identifikationscode und teilt
das Prüfungsergebnis der Steuerungseinheit 2 in geeigneter Form mit. Je nach Prüfungsergebnis
akzeptiert diese das eingesetzte Papier P oder blockiert die Verarbeitung desselben,
wobei natürlich eine passende Meldung erzeugt wird.
[0019] Wenn die Verarbeitung des Papiers P beendet ist und noch Papier in der Rolle 7 übrig
ist, wird der Identifikationscode mittels der Aufzeichnungseinrichtung 4 wieder in
maschinenlesbarer Form auf den (dann neuen) Anfang 10 des Papiers P aufgedruckt.
[0020] Es versteht sich, dass die Steuerungseinheit 2 zur Kommunikation mit dem Strichcodeleser
3, dem Strichcodedrucker 4 und der Verwaltungseinrichtung 5 ausgebildet sein muss.
Dazu bedarf jedoch der Fachmann keiner näheren Erläuterung.
[0021] Für die einwandfreie und störungsfreie Funktion des Minilabs (oder vergleichbaren
Bildherstellungseinrichtung) ist es femer wichtig, dass die Steuerungseinheit (u.a.a.)
die verarbeitungssrelevanten Eigenschaftsdaten des jeweils gerade im Einsatz befindlichen
Papiers kennt. Zu diesen Eigenschaftsdaten gehören insbesondere der Papiertyp, anhand
von welchem das korrekte Druckerprofil eingestellt wird, die Papierbreite, welche
die möglichen Bildformate festlegt, und die vorhandene (Rest-) Papierlänge, welche
das mit dem vorrätigen Papier bearbeitbare Auftragsvolumen bestimmt. Diese Eigenschaftsdaten
wurden bisher manuell eingegeben und dann von der Steuerungseinheit entsprechend verwertet.
[0022] Gemäss einem weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung werden nun diese Eigenschaftsdaten
nicht mehr von Hand eingegeben, sondern auf die Papierbahn aufgezeichnet und zu Beginn
der Verarbeitung von dort abgelesen und der Steuerungseinheit zugeführt, so dass diese
anhand der eingelesenen Daten (in an sich bekannter Weise) die nötigen Einstellungen
vornehmen kann. Die Eigenschaftsdaten werden, wie die Figur 2 zeigt, ebenfalls in
Form eines Strichcodes 9 auf den Anfang (vorlaufendes Ende) 10 der Papierbahn P aufgedruckt.
Für eine neue Papierrolle 7 kann dies vorzugsweise herstellerseitig oder auch vor
dem erstmaligen Einsatz der Papierrolle beim Anwender erfolgen. Das Auslesen dieses
Strichcodes 9 erfolgt wiederum in an sich bekannter Weise mittels des (an sich konventionellen)
Strichcodelesers 3.
[0023] Wenn die Papierrolle 7 entfernt wird und sie noch nicht leer ist, werden gemäss einem
weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung die (aktuellen) Eigenschaftsdaten der Papierbahn
P wieder auf den Anfang der verbliebenen Restpapiermenge aufgebracht, so dass sie
für den nächsten Einsatz wieder zur Verfügung stehen. Die Aufbringung des Strichcodes
erfolgt wie für den Identifikationscode in an sich bekannter Weise mittels des (an
sich konventionellen) Strichcodedruckers 4.
[0024] Nach Abarbeitung eines Druckauftrags ist die verbleibende Restpapierlänge in der
Rolle 7 natürlich geringer als die anfängliche nominelle Länge. Aufgezeichnet wird
jetzt selbstverständlich nicht die Anfangslänge, sondern die noch verbleibende Restlänge
(Anfangslänge - aktueller Papierverbrauch). Auf diese Weise ist die Steuerungseinheit
2 beim Ankoppeln einer Papierrolle 7 stets über die verfügbare Restpapiermenge informiert.
[0025] Das Aufdrucken der (aktualisierten) Eigenschaftsdaten kann auch nach jedem Druckauftrag
erfolgen, auch wenn die Papierrolle P nicht entfernt wird. Selbstverständlich kann
der Code z.B. auch auf ein Klebeetikett gedruckt und dieses dann auf der Papierbahn
angebracht werden.
[0026] Durch das Anbringen des Strichcodes (oder eines anderen maschinenlesbaren Codes)
am Anfang der Papierrolle ist diese gewissermassen "plombiert". Wenn der Strichcode
fehlt, kann davon ausgegangen werden, dass bereits Papier entnommen worden ist. In
diesem Fall müssen die Eigenschaftsdaten (wie bisher auch) manuell in die Steuerungseinheit
eingegeben werden.
[0027] Gemäss einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Sicherheit gegen Manipulationsversuche
dadurch erhöht werden, dass der Identifikationscode des Papiers mit der (Rest-)Länge
des Papiers in der Papierrolle 7 verknüpft wird. In der Verwaltungseinrichtung 5 werden
dazu die Anfangs- bzw. Restlängen der verarbeiteten Papiere in Zuordnung zu den jeweiligen
Identifikationscodes gespeichert. Wenn eine Papierrolle 7 eingesetzt wird, deren eingelesene
Restlänge nicht mit der zuvor bei der letztmaligen Verarbeitung abgespeicherten Restlänge
übereinstimmt, insbesondere wenn die eingelesene Restlänge grösser ist als die abgespeicherte
Restlänge, wird die Verarbeitung der betreffenden Papierrolle 7 blockiert.
[0028] In der Figur 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Verarbeitungsvorrichtung
dargestellt. Diese Variante ist für Papier P bzw. allgemein Materialbahnen vorgesehen,
bei denen der Identifikationscode und die Eigenschaftsdaten des Papiers nicht auf
dem Papier selbst, sondern gemäss einem weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung in
maschinenlesbarer Form am Wickelkörper 8 der Papierrolle 7 angebracht sind. Die Anbringung
bzw. Verbindung des Identifikationscodes und der Eigenschaftsdaten am Wickelkörper
8 erfolgt dabei vorzugsweise in solcher Art und Weise, dass sie nicht zerstörungsfrei
gelöst werden kann.
[0029] Als Träger für den Identifikationscode und die Eigenschaftsdaten ist ganz besonders
ein passives Speicherelement ohne eigene Stromversorgung geeignet, das durch elektromagnetische
Wellen aktiviert und angesprochen werden kann. Ein solches Speicherelement besteht
im wesentlichen aus einer integrierten Schaltung mit Sende/-Empfangsfunktionen und
Datenspeicher und einer in der Regel spulenförmigen Antenne, über welche einerseits
die erforderliche Betriebsenergie zugeführt wird und anderseits Daten empfangen und
gesendet werden können. Geeignete passive Speicherelemente und die zugehörigen Geräte
(Transponder) zur Kommunikation mit den Speicherelementen sind allgemein bekannt und
werden z.B. von der Firma Texas Instruments, Dallas, Texas, USA unter dem Handelsnamen
Tag-it ™ vertrieben.
[0030] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist am Wickelkörper 8 aller zugelassenen Papierrollen
7 ein solches passives Speicherelement 30 befestigt und enthält in seinem Datenspeicher
den Identifikationscode und die Eigenschaftsdaten des Papiers P.
[0031] Die Leseeinrichtung 3 und die Aufzeichnungseinrichtung 4 sind zusammen als für die
Kommunikation mit dem passiven Speicherelement eingerichteter Sendeempfänger ("Transponder")
ausgebildet und können auf (begrenzte) Distanz einerseits Daten aus dem Speicherelement
30 auslesen und anderseits Daten an das Speicherelement senden und dort abspeichern.
Der Sendeempfänger 3-4 wird natürlich in an sich bekannter Weise von der Steuerungseinheit
2 angesteuert.
[0032] Die Auswertung der mittels des Sendeempfängers 3-4 von der Papierrolle 7 eingelesenen
Daten (Identifikationscode und Eigenschaftsdaten des Papiers P) erfolgt in gleicher
Weise wie beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2.
[0033] Die Fig. 4 zeigt in einer schematischen Übersicht die wesentlichsten Schritte des
erfindungsgemässen Verarbeitungsverfahrens. Die einzelnen Kasten des Verfahrensschemas
sind selbsterklärend und bedürfen deshalb keiner weiteren Erläuterung.
[0034] Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich besonders gut für eine zentrale Verwaltung.
Hierbei befindet sich, wie in Fig. 3 dargestellt, die Verwaltungseinrichtung 5 in
einer von der Verarbeitungsvorrichtung 1-2 entfernten Verwaltungszentrale 50 und ist
mit der Steuerungseinheit 2 über einen Telekommunikationskanal 52 verbunden bzw. verbindbar.
Die Kommunikation kann dabei z.B. über je ein Modem 51 bzw. 21 erfolgen.
[0035] Die Verwaltungszentrale befindet sich beispielsweise beim Hersteller der Verarbeitungseinrichtung
und erlaubt diesem, den Einsatz zugelassener Papiersorten zentral zu überwachen. Die
zentrale Verwaltungseinrichtung 5 kann dabei selbstverständlich mit mehreren Verarbeitungsvorrichtungen
1-2 verbunden sein bzw. mit diesen zusammenarbeiten.
[0036] Gemäss einem weiteren Aspekt der Erfindung kann die Verwaltungseinrichtung 5 so ausgebildet
sein, dass für jede an sie angeschlossene Verarbeitungsvorrichtung in Abhängigkeit
von gewissen Bedingungen Identifikationscodes selektiv aktiviert (freigeschaltet)
werden können. Eine solche Bedingung kann z.B. darin bestehen, dass der Betreiber
der Verarbeitungsvorrichtung eine Papierrolle mit dem betreffenden Identifikationscode
erworben hat.
[0037] Ferner kann die Verwaltungseinrichtung 5 auch so ausgebildet sein, dass sie erkennt,
wenn eine Paperrolle 7 mit einem gültigen Identifikationscode erstmals eingesetzt
wird. Die zentrale Verwaltungseinrichtung 5 kann dann ein passendes Aktionsprogramm,
beispielsweise etwa eine Fakturierung, auslösen oder durchführen.
[0038] Das erfindungsgemässe Verfahren ist sehr bedienerfreundlich und schliesst den Einsatz
nicht zugelassener Papiersorten sowie Fehlmanipulationen weitestgehend aus.
[0039] Die erfindungsgemässe Kennzeichnung mit einem maschinenlesbaren Identifikationscode,
insbesondere unter Verwendung von durch elektromagnetische Wellen aktivierbaren Speicherelementen,
kann auch auf andere Verbrauchsmaterialien für die Verarbeitungsvorrichtung ausgedehnt
werden. Im Falle von Minilabs oder vergleichbaren Bildherstellungsvorrichtungen können
beispielsweise insbesondere auch die Behälter für Drucktinten mit Identifikationscodes
versehen werden, so dass der Einsatz nicht zugelassener Drucktinten verhindert werden
kann.
1. Verfahren zur Verarbeitung einer in Form einer Rolle (7) vorrätig gehaltenen Materialbahn
(P) in einer insbesondere als Printer ausgebildeten Verarbeitungsvorrichtung (1,2),
dadurch gekennzeichnet, dass mit der Materialbahn (P) oder mit einem Wickelkörper (8), auf dem die Materialbahn
aufgewickelt ist, ein vorzugsweise einmaliger Identifikationscode in maschinenlesbarer
Form verbunden wird, dass der Identifikationscode zu Beginn der Verarbeitung maschinell
gelesen und mittels einer durch den Benutzer nicht manipulierbaren Verwaltungseinrichtung
(5) ausgewertet wird, und dass die Verarbeitung der Materialbahn (P) durch die Verwaltungseinrichtung
(5) blockiert wird, wenn diese keinen gültigen Identifikationscode feststellen konnte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Eigenschaftsdaten von für die Verarbeitung der Materialbahn (P) relevanten
Eigenschaften derselben mit der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8) in maschinenlesbarer
Form verbunden werden, dass die Eigenschaftsdaten zu Beginn der Verarbeitung maschinell
gelesen und die Verarbeitungsvorrichtung (1,2) anhand der gelesenen Eigenschaftsdaten
eingestellt wird, und dass zumindest die gegebenenfalls während der Verarbeitung veränderten
Eigenschaftsdaten der Materialbahn zumindest nach einer teilweisen Verarbeitung der
Materialbahn wieder in maschinenlesbarer Form mit der verbleibenden Materialbahn (P)
oder dem Wickelkörper (8) verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zu den mit der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8) verbundenen Eigenschaftsdaten
die Anfangs- bzw. Restlänge der in der Rolle (7) vorrätigen Materialbahn (P) gehört,
und dass die nach der Verarbeitung der Materialbahn verbleibende Restlänge der Materialbahn
wieder in maschinenlesbarer Form mit der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8)
verbunden wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die nach der teilweisen Verarbeitung der Materialbahn (P) in der Rolle (7) verbleibende
Restlänge derselben in der Verwaltungseinrichtung (5) in Zuordnung zum Identifikationscode
der Materialbahn gespeichert wird und dass vor Beginn jeder Verarbeitung der Materialbahn
(P) geprüft wird, ob die von der Materialbahn oder dem Wickelkörper maschinell gelesene
Restlänge der Materialbahn mit der in der Verwaltungseinrichtung gespeicherten Restlänge
übereinstimmt, wobei im Falle der Nichtübereinstimmung die Verarbeitung der Materialbahn
blockiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zu den mit der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8) verbundenen Eigenschaftsdaten
die Breite der Materialbahn (P) gehört.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass zu den mit der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8) verbundenen Eigenschaftsdaten
der Typ der Materialbahn (P) gehört.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationscode und ggf. die Eigenschaftsdaten der Materialbahn (P) in Form
eines maschinenlesbaren Codes (9) auf den Anfang (10) der Materialbahn (P) aufgebracht
werden, und dass der Identifikationscode und gegebenenfalls während der Verarbeitung
veränderte Eigenschaftsdaten der Materialbahn wieder in Form eines maschinenlesbaren
Codes (9) auf den nach der teilweisen Verarbeitung der Materialbahn (P) verbleibenden
neuen Anfang (10) derselben aufgebracht werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationscode und die Eigenschaftsdaten in Form eines Strichcodes (9) auf
die Materialbahn (P) aufgedruckt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationscode und ggf. die Eigenschaftsdaten in einem durch elektromagnetische
Felder aktivierbaren und ansprechbaren Speicherelement (30) gespeichert werden, welches
vorzugsweise nicht zerstörungsfrei lösbar mit dem Wickelkörper (8) der Materialbahn
(P) verbunden wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungseinrichtung (5) in der Verarbeitungsvorrichtung (1,2) oder in fester
Zuordnung zu derselben angeordnet wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungseinrichtung (5) in einer Verwaltungszentrale (50) entfernt von der
Verarbeitungsvorrichtung (1,2) angeordnet und mit einer oder mehreren Verarbeitungsvorrichtungen
über einen Telekommunikationskanal (52) verbunden wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Verwaltungseinrichtung (5) selektiv Identifikationscodes aktiviert bzw.
deaktiviert werden, wobei nur Materialbahnen (P) mit aktiviertem Identifikationscode
zur Verarbeitung in der Verarbeitungsvorrichtung (1,2) zugelassen werden.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Verwaltungseinrichtung (5) anhand des Identifikationscodes festgestellt
wird, wenn eine Materialbahn (P) erstmalig in der Verarbeitungsvorrichtung (1,2) verarbeitet
wird, und dass dadurch ein vorgesehenes Aktionsprogramm ausgelöst wird.
14. Vorrichtung zur Verarbeitung einer in Form einer Rolle (7) vorrätig gehaltenen Materialbahn
(P), mit einer insbesondere als Printer ausgebildeten Verarbeitungseinheit (1) und
einer rechnerbasierten Steuerungseinheit (2) für die letztere, dadurch gekennzeichnet, dass eine maschinelle Leseeinrichtung (3) vorgesehen ist, welche einen mit der Materialbahn
(P) oder mit einem Wickelkörper (8), auf dem die Materialbahn aufgewickelt ist, verbundenen
maschinenlesbaren Identifikationscode der Materialbahn ausliest, und dass eine mit
der Leseeinrichtung (3) und der Steuerungseinheit (2) zusammenarbeitende, durch den
Benutzer nicht manipulierbare Verwaltungseinrichtung (5) vorgesehen ist, welche den
von der Leseeinrichtung (3) eingelesenen Identifikationscode erhält und auswertet
und welche über die Steuerungseinheit (2) die Verarbeitung der Materialbahn (P) blockiert,
wenn sie keinen gültigen Identifikationscode feststellen konnte.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinrichtung (3) dazu ausgebildet ist, zusätzliche mit der Materialbahn (P)
oder dem Wickelkörper (8) in maschinenlesbarer Form verbundene Eigenschaftsdaten von
für die Verarbeitung der Materialbahn (P) relevanten Eigenschaften derselben zu lesen
und der Steuerungseinheit (2) zuzuführen, wobei die Steuerungseinheit (2) aufgrund
der ihr zugeführten Eigenschaftsdaten die Verarbeitungseinheit (1) auf die Eigenschaften
der Materialbahn (P) einstellt, und dass eine mit der Steuerungseinheit (2) zusammenarbeitende
Aufzeichnungseinrichtung (4) vorgesehen ist, welche zumindest die gegebenenfalls während
der Verarbeitung veränderten Eigenschaftsdaten der Materialbahn (P) zumindest nach
einer teilweisen Verarbeitung der Materialbahn wieder in maschinenlesbarer Form mit
der verbleibenden Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8) verbindet.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zu den mit der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8) verbundenen Eigenschaftsdaten
die Anfangs- bzw. Restlänge der in der Rolle (7) vorrätigen Materialbahn (P) gehört,
dass die Leseeinrichtung (3) die Anfangs- bzw. Restlänge liest, dass die Steuerungseinheit
(2) die nach der Verarbeitung der Materialbahn verbleibende Restlänge der Materialbahn
ermittelt, und dass die Aufzeichnungseinrichtung (4) die verbleibende Restlänge der
Materialbahn wieder in maschinenlesbarer Form mit der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper
(8) verbindet.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungseinrichtung (5) die nach der teilweisen Verarbeitung der Materialbahn
(P) verbleibende Restlänge derselben in Zuordnung zum Identifikationscode der Materialbahn
speichert und dass die Verwaltungseinrichtung (5) vor Beginn jeder Verarbeitung der
Materialbahn prüft, ob die von der Materialbahn (P) oder dem Wickelkörper (8) maschinell
gelesene Restlänge der Materialbahn mit der in ihr gespeicherten Restlänge übereinstimmt,
wobei sie im Falle der Nichtübereinstimmung die Verarbeitung der Materialbahn (P)
über die Steuerungseinheit (2) blockiert.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14-17, dadurch gekennzeichnet, dass die Leseeinrichtung (3) ein Strichcodeleser und die Aufzeichnungseinrichtung (4)
ein Strichcodedrucker ist, und dass die Steuerungseinheit (2) zusammen mit der Aufzeichnungseinrichtung
(4) dazu eingerichtet ist, den Identifikationscode und die nach der teilweisen Verarbeitung
der Materialbahn (P) verbleibende Restlänge der in der Rolle (7) vorrätigen Materialbahn
(P) auf die letztere aufzudrucken.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14-17, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikationscode und ggf. die Eigenschaftsdaten in einem durch elektromagnetische
Felder aktivierbaren und ansprechbaren Speicherelement (30) gespeichert sind, welches
vorzugsweise nicht zerstörungsfrei lösbar mit dem Wickelkörper (8) der Materialbahn
(P) verbunden ist, und dass die Leseeinrichtung (3) und die Aufzeichnungseinrichtung
(4) als Sendeempfänger für die Ansteuerung des Speicherelements (30) ausgebildet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14-19, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungseinrichtung (5) in der Verarbeitungseinheit (1) angeordnet oder als
Teil der Steuerungseinheit (2) ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14-19, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungseinrichtung (5) von der Verarbeitungsvorrichtung (1,2) entfernt angeordnet
ist und mit dieser über einen Telekommunikationskanal (52) verbindbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20-21, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungseinrichtung (5) dazu ausgebildet ist, selektiv Identifikationscodes
zu aktivieren bzw. zu deaktivieren und nur Materialbahnen (P) mit aktiviertem Identifikationscode
zur Verarbeitung in der Verarbeitungsvorrichtung (1,2) zuzulassen.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20-22, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwaltungseinrichtung (5) dazu ausgebildet ist, anhand des Identifikationscodes
festzustellen, wenn eine Materialbahn (P) erstmalig in der Verarbeitungsvorrichtung
(1,2) verarbeitet wird, und dadurch ein vorgesehenes Aktionsprogramm auszulösen oder
durchzuführen.