TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hochspannungsschaltanlage mit einem eingebauten
mehrpoligen Leistungsschalter gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der Schrift EP 0 847 586 B1 ist ein als Hybridschalter ausgebildeter Leistungsschalter
bekannt, der in einer elektrischen Hochspannungsschaltanlage eingesetzt werden kann.
Dieser Hybridleistungsschalter weist zwei in Reihe geschaltete Löschkammern auf, von
denen eine erste mit SF
6-Gas als Lösch- und Isoliermedium gefüllt ist, und eine zweite als Vakuumschaltkammer
ausgebildet ist. Die zweite Löschkammer ist aussen von SF
6-Gas umgeben. Die Hauptkontakte der beiden Löschkammern werden über ein zentrales
Hebelgetriebe von einem gemeinsamen Antrieb simultan betätigt. Der Antrieb liegt auf
Erdpotential und die Antriebsbewegungen werden mittels einer Isolierstange auf das
auf Hochspannungspotential liegende zentrale Hebelgetriebe übertragen. Diese Isolierstange
verläuft im Innern eines hohlen Stützisolators, welcher einerseits die Isolierstange
schützt und andererseits die Löschkammern trägt und gegen Erde isoliert.
[0003] Diese Isolierstange verteuert den Hybridleistungsschalter und mit ihm die Hochspannungsschaltanlage.
Der Antrieb des Hybridleistungsschalters muss vergleichsweise kräftig ausgelegt werden,
da er die Masse der Isolierstange mitbewegen muss, was ihn ebenfalls verteuert. Die
grössere bewegte Masse benötigt ferner aufwendigere Dämpfungseinrichtungen für die
Abdämpfung der überschüssigen Bewegungsenergie gegen Ende des jeweiligen Schaltvorgangs.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Die Erfindung, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die
Aufgabe, eine Hochspannungsschaltanlage mit einem Leistungsschalter zu schaffen, die
besonders preisgünstig zu erstellen ist.
[0005] Bei diesem Leistungsschalter wird die vergleichsweise teure Isolierstange für die
Betätigung der Löschkammern eingespart, was den Leistungsschalter und mit ihm die
Hochspannungsschaltanlage kostengünstiger macht. Als besonders vorteilhaft erweist
es sich jedoch, dass der Antrieb für die Löschkammern auf Hochspannungspotential in
unmittelbarer Nachbarschaft der Löschkammern angeordnet werden kann, und dass zudem
die Energieversorgung für den Antrieb preisgünstig erstellt werden kann. Die Befehle
für die Ansteuerung des Antriebs werden in der Regel mittels eines Lichtleiters auf
das Hochspannungspotential übertragen.
[0006] Jeder Pol des Leistungsschalters kann für sich allein für Revisionen und Kontrollen
sehr einfach, d. h. ohne aufwendige Montagearbeiten aus der Hochspannungsschaltanlage
entfernt werden. Es ist demnach möglich, den jeweiligen Pol des Leistungsschalters
ähnlich einfach wie eine Hochspannungssicherung auszuwechseln und einen Ersatzpol
einzubauen, während der ersetzte Pol revidiert wird. Für die Montage und Demontage
des Pols in der Hochspannungsschaltanlage braucht die Isoliergasfüllung nicht abgelassen
zu werden. Die Verfügbarkeit der Hochspannungsschaltanlage wird durch diese einfache
Montage sehr vorteilhaft erhöht.
[0007] Die durch die Erfindung erreichte Vorteile sind, besonders wenn als Leistungsschalter
ein Hybridleistungsschalter eingesetzt wird, auch darin zu sehen, dass die mechanischen
Reaktionskräfte, die aufgrund der wesentlich kleineren bewegten Massen in dem Leistungsschalter
auftreten, vergleichsweise gering sind, sodass für deren Aufnahme keine besonders
kräftigen und teuren Fundamente benötigt werden.
[0008] Bei dem Einsatz von Hybridleistungsschaltern hat es sich als besonders vorteilhaft
herausgestellt, dass, abhängig von dem SF
6-Gehalt in der Gasfüllung der Löschkammer, gegenüber konventionellen Leistungsschaltern
ein um den Faktor 5 bis 15 geringerer Löschdruck in der Löschkammer erforderlich ist.
Der Antrieb und auch die übrigen Bauelemente können deshalb für geringere Kraft- und
Druckbelastungen ausgelegt werden, wodurch dieser Hybridleistungsschalter zusätzlich
vorteilhaft verbilligt wird.
[0009] Die weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vorteile werden nachstehend
anhand der Zeichnung, welche lediglich einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher
erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
Es zeigen:
[0011]
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Hochspannungsschaltanlage in welche ein stark
vereinfacht dargestellter Hybridleistungsschalter eingebaut ist,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer Hochspannungsschaltanlage in welche ebenfalls
ein stark vereinfacht dargestellter Hybridleistungsschalter eingebaut ist,
Fig. 3 eine Seitenansicht des in der zweiten Ausführungsform der Hochspannungsschaltanlage
eingesetzten Hybridleistungsschalters,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform einer Hochspannungsschaltanlage in welche ein stark
vereinfacht dargestellter herkömmlicher Leistungsschalter eingebaut ist, und
Fig. 5 eine Seitenansicht des in der dritten Ausführungsform der Hochspannungsschaltanlage
eingesetzten Leistungsschalters.
[0012] Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente
sind nicht dargestellt bzw. nicht beschrieben.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0013] Die Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer ersten Ausführungsform einer Hochspannungsschaltanlage
in welche ein stark vereinfacht dargestellter Pol eines mehrpoligen Hybridleistungsschalters
1 im ausgeschalteten Zustand eingebaut ist. Dieser Hybridleistungsschalter 1 weist
zwei in Reihe geschaltete Löschkammern 2 und 3 auf, die hier entlang einer gemeinsamen
Längsachse 4 erstreckt montiert und konzentrisch zu dieser angeordnet sind. Die erste
Löschkammer 2 ist hier als gasisolierte Schaltkammer ausgeführt, die mit einem Isoliergas
oder Isoliergasgemisch gefüllt ist, die zweite Löschkammer 3 ist als Vakuumschaltkammer
ausgeführt und wird von dem Isoliergas umschlossen. Es ist jedoch durchaus möglich,
die Schaltstelle dieser zweiten Löschkammer 3 auch mittels anderer Schaltprinzipien
zu realisieren.
[0014] Zwischen den beiden Löschkammern 2 und 3 ist ein Getriebe 5 angeordnet, welches die
Bewegung eines Antriebs 6 umsetzt in die axiale Bewegung der Löschkammern 2 und 3.
Der Antrieb 6 ist hier rechtwinklig zur Längsachse 4 angeordnet. Das Getriebe 5 und
die Löschkammer 3 sind in einem gasgefüllten, mit dem Innern der Löschkammer 2 verbundenen
Gehäuse 7 angeordnet. Das Gehäuse 7 kann ein oder mehrteilig ausgeführt sein, der
Teil dieses Gehäuses 7, der die zweite Löschkammer 3 umgibt, ist jedoch stets aus
einem Isoliermaterial gefertigt.
[0015] Bei dem Hybridleistungsschalter 1 sind Mittel vorgesehen, welche beim Ausschaltvorgang
stets einen zeitlichen Vorlauf der Bewegung der ersten Löschkammer 2 gegenüber der
Bewegung der zweiten Löschkammer 3 und beim Einschaltvorgang stets einen zeitlichen
Vorlauf der Bewegung der zweiten Löschkammer 3 gegenüber der Bewegung der ersten Löschkammer
2 sicherstellen. Als Lösch- und Isoliermedium der ersten Löschkammer 2 wird ein druckbeaufschlagtes
Gas oder ein Gasgemisch verwendet. Als Lösch- und Isoliermedium wird in der ersten
Löschkammer 2 reines SF
6-Gas oder ein Gemisch von N
2-Gas mit SF
6-Gas eingesetzt oder ein Gemisch aus Druckluft mit anderen elektronegativen Gasen.
Der Hybridleistungsschalter 1 ist so ausgelegt, dass der beim Ausschalten auftretende
Druckaufbau im Lösch- und Isoliermedium der ersten Löschkammer 2 einen spezifischen
kritischen Druckbereich nicht übersteigt, sodass das Lösch- und Isoliermedium während
des Beblasens des Lichtbogens stets mit einer Strömungsgeschwindigkeit im Bereich
unterhalb der Schallgeschwindigkeit strömt.
[0016] Als Lösch- und Isoliermedium kann in der ersten Löschkammer 2 auch ein Gemisch aus
CO
2-Gas mit O
2-Gas eingesetzt werden, wobei der O
2-Anteil im Bereich von 5% bis 30% liegt, oder ein Gemisch aus CH
4-Gas mit H
2-Gas, wobei der H
2-Anteil im Bereich von 5% bis 30% liegt, vorzugsweise wird jedoch ein Gasgemisch mit
einem Anteil von 5% bis 50% SF
6-Gas eingesetzt.
[0017] Bei dem beschriebenen Hybridleistungsschalter 1 hat es sich als besonders vorteilhaft
herausgestellt, dass, abhängig von dem SF
6-Gehalt in der Gasfüllung der Löschkammer 2, gegenüber konventionellen Leistungsschaltern
ein um den Faktor 5 bis 15 geringerer Löschdruck in der Löschkammer 2 erforderlich
ist. Der Antrieb und auch die übrigen Bauelemente können deshalb für geringere Kraft-
und Druckbelastungen ausgelegt werden, was den Hybridleistungsschalter 1 und mit ihm
die Hochspannungsschaltanlage zusätzlich vorteilhaft verbilligt.
[0018] Bei dem Hybridleistungsschalter 1 sind Mittel, beispielsweise Widerstände oder Steuerkapazitäten,
vorgesehen, die im Verlaufe eines Ausschaltvorgangs eine technisch sinnvolle Spannungsverteilung
über die erste 2 und die zweite Löschkammer 3 gewährleisten. Diese Mittel sind nicht
dargestellt, sie werden als bekannt vorausgesetzt.
[0019] Nicht dargestellte, auf dem gleichen Hochspannungspotential wie der Antrieb 6 liegende,
aufladbare Kondensatoren versorgen den Antriebsmotor mit der nötigen elektrischen
Energie. Als Antriebsmotor kann beispielsweise ein elektronisch regelbarer Gleichstromantrieb
eingesetzt werden. Diese Ausführungsvariante ist als besonders wirtschaftlich anzusehen
und zudem ermöglicht sie es, mit einfachen Mitteln die Kontaktgeschwindigkeiten des
Hybridleistungsschalters 1 an die jeweiligen besonderen betrieblichen Anforderungen
anzupassen. Das zwischen den beiden Löschkammern 2 und 3 angeordnete Getriebe 5 verknüpft
die Bewegungen der beiden Löschkammern 2 und 3 miteinander und stimmt deren Bewegungsabläufe
technisch sinnvoll aufeinander ab. Statt des Gleichstromantriebs kann jedoch auch
ein Linearmotor eingesetzt werden. Die Steuerbefehle für den Antrieb 6 werden beispielsweise
über einen Lichtleiter auf das Hochspannungspotential übertragen, es sind jedoch auch
andere Übertragungsarten vorstellbar.
[0020] In die Wand des Gehäuses 7 ist ein mechanisches Druckreduzierventil 8 eingebaut,
welches das Innere des Gehäuses 7 mit dem Inneren einer angeflanschten Gasspeicherflasche
9 verbindet. In der Gasspeicherflasche 9 ist ein so grosser Vorrat des Isoliergases
oder des Isoliergasgemisches unter Druck gespeichert, dass die eventuell bei diesem
Hybridleistungsschalter 1 auftretenden Leckverluste über das Druckreduzierventil 8
automatisch ausgeglichen werden können. Der Vorrat in der Gasspeicherflasche 9 kann
so dimensioniert werden, dass während eines Revisionszyklus des Hybridleistungsschalters
1 kein separates Nachfüllen desselben nötig ist. Wenn der Druck in der Gasspeicherflasche
9 so gross ist, dass mit einer Verflüssigung des Isoliergases gerechnet werden muss,
so ist es sinnvoll, diese seitlich oder schräg von unten her anzuflanschen, um zu
vermeiden, dass das flüssige Isoliergas in das Innere des Hybridleistungsschalters
1 einströmt.
[0021] Auf der dem Getriebe 5 abgewandten Seite der Löschkammer 2 ist ein metallisches Anschlussstück
10 angebracht, welches auf der der Löschkammer 2 abgewandten Seite messerförmig ausgebildet
ist. Auf der dem Getriebe 5 abgewandten Seite der Löschkammer 3 ist ein metallisches
Anschlussstück 11 angebracht, welches auf der der Löschkammer 3 abgewandten Seite
messerförmig ausgebildet ist. Mittels der Anschlussstücke 10 und 11 ist der Hybridleistungsschalter
1 elektrisch leitend mit Anschlussklemmen 12 und 13 der Schaltanlage verbunden. Das
Anschlussstück 10 ist mit der Anschlussklemme 12 und das Anschlussstück 11 mit der
Anschlussklemme 13 verbunden. Die Anschlussklemmen 12 und 13 weisen jeweils u-förmig
ausgebildete, einseitig offene federnde Gegenkontakte auf, in welche die messerförmig
ausgebildeten Enden der Anschlussstücke 10 und 11 von der Seite her einfahren, sodass
ein sehr guter Stromübergang sichergestellt wird. Der federnde Gegenkontakt der Anschlussklemme
12 ist auf der dem Betrachter zugewandten Seite offen ausgebildet, der federnde Gegenkontakt
der Anschlussklemme 13 ist auf der dem Betrachter abgewandten Seite offen ausgebildet.
[0022] Die Anschlussklemme 12 ist mit einer Sammelschiene 14 der Hochspannungsschaltanlage
verbunden, welche der Stromzuführung zum Hybridleistungsschalter 1 dient. Die Anschlussklemme
12 wird durch einen Stützisolator 15 getragen, dessen erdseitiges Ende mit einem metallischen
Traggestell 16 verbunden ist. Das Traggestell 16 ist mit einem auf Erdpotential gelegenen
Fundament 17 verschraubt. Die Anschlussklemme 13 ist mit einer Sammelschiene 18 der
Hochspannungsschaltanlage verbunden, welche der Stromzuführung zum Hybridleistungsschalter
1 dient. Die Anschlussklemme 13 wird durch einen Stützisolator 19 getragen, dessen
erdseitiges Ende mit einem metallischen Traggestell 20 verbunden ist. Das Traggestell
20 ist ebenfalls mit dem Fundament 17 verschraubt.
[0023] Der Pol des Hybridleistungsschalters 1 ist hier um eine rechtwinklig zur Längsachse
4 und senkrecht zum Fundament 17 verlaufende Achse 21 drehbar angeordnet. Ein Pfeil
22 gibt die Richtung an in welche der Pol des Hybridleistungsschalters 1 ausgeschwenkt
werden kann. In der Regel wird hier eine Schwenkung um 90° aus der gezeigten Stellung
heraus durchgeführt, um zwischen den Anschlussklemmen 12 und 13 auf einfache Weise
eine Trennstrecke zu erhalten. Auf diese Art kann ein in konventionellen Hochspannungsschaltanlagen
in der Regel in Reihe zu den Leistungsschaltern angeordneter Trenner eingespart werden.
Diese Schwenkung erfolgt hier in einer waagrechten Ebene parallel zu der Fundamentoberfläche.
Es ist jedoch prinzipiell möglich, die Schwenkungsebene etwas zu neigen, um beispielsweise
die Spannungsabstände zu den Nachbarphasen zu optimieren. In diesem Fall werden die
Anschlussstücke 11 und 12 und die Anschlussklemmen 12 und 13 entsprechend geneigt
und aneinander angepasst.
[0024] Der Pol des Hybridleistungsschalters 1 wird durch einen Isolator 23 getragen, der
mittels eines metallischen Traggestells 24 mit dem Fundament 17 verbunden ist. Der
Isolator 23 weist einen oberen Flansch 25 auf, auf diesem oberen Flansch 25 ist ein
schematisch dargestelltes Drehlager 26 befestigt, welches den Pol des Hybridleistungsschalters
1 trägt, und welches so ausgelegt ist, dass ein einfaches Trennen und Abheben des
Pols möglich ist. Der Antrieb 6 ragt in das Innere des Isolators 23 hinein. Der Antrieb
6 ist so umschaltbar, dass er entweder den Pol des Hybridleistungsschalters 1 ausschaltet
oder einschaltet, wenn dieser in der gezeigten Stellung steht, oder den Pol in Richtung
des Pfeils 22 schwenkt, wenn dieser in Ausschaltstellung ist. Eine Blockierung stellt
sicher, dass die Schwenkbewegung nur in der Ausschaltstellung des Hybridleistungsschalters
1 durchgeführt werden kann. Der Hybridleistungsschalter 1 ist in der gezeigten Hochspannungsschaltanlage
als ein Teil einer Sammelschiene eingebaut, sodass der Platzbedarf für seine Aufstellung
vergleichsweise gering ist.
[0025] Die Anschlussklemmen 12 und 13 sind in der Regel in einer Ebene parallel zu der Fundamentebene
angeordnet. Es ist jedoch ohne weiteres möglich, dass die Anschlussklemmen 12 und
13 gegenüber der Waagrechten geneigt angeordnet sind, sodass die Pole in entsprechend
schrägen Ebenen geschwenkt werden können. Prinzipiell ist es möglich, die Pole auch
senkrecht anzuordnen, allerdings müsste dann das Drehlager 26 und auch seine Halterung
entsprechend ausgelegt werden.
[0026] Bei derartigen Hochspannungsschaltanlagen können alle Pole des Hybridleistungsschalters
1 in einer Ebene parallel zueinander angeordnet oder in unterschiedlichen Ebenen parallel
zueinander angeordnet sein, sie können aber auch in einer Ebene winklig zueinander
angeordnet oder in unterschiedlichen Ebenen winklig zueinander angeordnet sein. Die
Pole des Hybridleistungsschalters 1 können auf die vielfältigste Art in der Hochspannungsschaltanlage
positioniert werden, sodass diese Anlage besonders platzsparend ausgebildet werden
kann.
[0027] Da jeder Pol des Hybridleistungsschalters 1 mit einem separaten Antrieb 6 versehen
ist, kann jeder Pol des Hybridleistungsschalters 1 separat ausgewechselt werden. Ferner
ist es vorteilhaft möglich, die einzelnen Pole des Hybridleistungsschalters 1 nicht
in unmittelbarer Nachbarschaft voneinander anzuordnen, sondern jeden Pol für sich
dort, wo in der entsprechenden Phase der Hochspannungsschaltanlage gerade Platz ist.
Auf diese Art gelingt es, den für die Hochspannungsschaltanlage verfügbaren Raum optimal
zu nutzen.
[0028] Die Figur 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer zweiten Ausführungsform einer Hochspannungsschaltanlage
in welche ein stark vereinfacht dargestellter Pol eines Hybridleistungsschalters 1
im ausgeschalteten Zustand eingebaut ist. Dieser Hybridleistungsschalter 1 ist gleich
aufgebaut, wie der in der Figur 1 gezeigte. Dieser Hybridleistungsschalter 1 ist ebenfalls
im Verlauf einer Sammelschiene angeordnet, allerdings ist er, wie aus der Figur 3
besser ersichtlich ist, um eine Drehachse 27 schwenkbar. Die Drehachse 27 verläuft
senkrecht zur Längsachse 4 und liegt hier in einer waagrechten Ebene parallel zur
Fundamentoberfläche. Es ist durchaus vorstellbar, dass diese Ebene auch einen Winkel
gegenüber der Waagrechten aufweisen könnte. In der Figur 2 ist der Hybridleistungsschalter
1 in zwei verschiedenen Positionen dargestellt, einmal in einer schrägen Zwischenstellung
während der Schwenkbewegung in Richtung des Pfeils 22, und ein zweites Mal in der
waagrechten Position im Verlauf der Sammelschiene. Bei dieser Ausführung wird die
Trennstelle dadurch erzeugt, dass der Hybridleistungsschalter 1 aus seiner waagrechten
Position um 90° in eine senkrechte Position geschwenkt wird.
[0029] Wie die Figur 3 weiter zeigt, ist der obere Flansch 25 des Isolators 23 mit einem
Gehäuse 28 verbunden, welches im Innern den Antrieb 6 trägt und welches zudem als
Halterung für das den Pol des Hybridleistungsschalters 1 tragende Drehlager 26 dient.
[0030] Die Figur 4 zeigt einen Ausschnitt aus einer dritten Ausführungsform einer Hochspannungsschaltanlage
in welche ein stark vereinfacht dargestellter Pol eines herkömmlichen Leistungsschalters
29 eingebaut ist. Dieser Pol weist zwei in Reihe geschaltete Löschkammern 30 und 31
auf, die im ausgeschalteten Zustand dargestellt sind, und die hier entlang einer gemeinsamen
Längsachse 4 erstreckt montiert und konzentrisch zu dieser angeordnet sind. Die beiden
Löschkammern 30 und 31 sind hier als gasisolierte Schaltkammern ausgeführt, die mit
einem Isoliergas oder einem Isoliergasgemisch gefüllt sind.
[0031] Wie aus der Figur 5 besser ersichtlich ist, ist zwischen den beiden Löschkammern
30 und 31 ein Getriebe 5 angeordnet, welches die Bewegung eines Antriebs 6 umsetzt
in die axiale Bewegung der Löschkammern 30 und 31. Der Antrieb 6 ist hier rechtwinklig
zur Längsachse 4 angeordnet. Das Getriebe 5 ist in einem gasgefüllten, mit dem Innern
der Löschkammern 30 und 31 verbundenen metallischen Zwischengehäuse 32 angeordnet.
[0032] Bei dem Leistungsschalter 29 sind Mittel, beispielsweise Widerstände oder Steuerkapazitäten,
vorgesehen, die im Verlaufe eines Ausschaltvorgangs eine technisch sinnvolle Spannungsverteilung
auf die beiden Löschkammern 30 und 31 gewährleisten. Diese Mittel sind hier nicht
dargestellt.
[0033] Nicht dargestellte, auf dem gleichen Hochspannungspotential wie der Antrieb 6 liegende,
aufladbare Kondensatoren versorgen den Antriebsmotor mit der elektrischen Energie,
die für die Ausschalt- und Einschaltbewegungen der Löschkammern 30 und 31 und auch
für die Schwenkbewegung nötig ist. Die Steuerbefehle für den Antrieb 6 werden in der
Regel über einen Lichtleiter auf das Hochspannungspotential übertragen.
[0034] In die Wand des Zwischengehäuses 32 ist ein mechanisches Druckreduzierventil eingebaut,
welches das Innere des Zwischengehäuses 32 mit dem Inneren einer angeflanschten Gasspeicherflasche
9 verbindet. In der Gasspeicherflasche 9 ist ein so grosser Vorrat des Isoliergases
oder Isoliergasgemisches unter Druck gespeichert, dass die eventuell auftretenden
Leckverluste über das Druckreduzierventil automatisch ausgeglichen werden können.
Der Vorrat in der Gasspeicherflasche 9 kann so dimensioniert werden, dass während
eines Revisionszyklus des mit zwei Kammern versehenen Leistungsschalters 29 kein separates
Nachfüllen desselben nötig ist.
[0035] Dieser Leistungsschalter 29 ist ebenfalls im Verlauf einer Sammelschiene angeordnet,
er ist, wie aus der Figur 5 besser ersichtlich ist, um eine Drehachse 27 schwenkbar.
Die Drehachse 27 verläuft senkrecht zur Längsachse 4 und liegt hier in einer waagrechten
Ebene parallel zur Fundamentoberfläche. Es ist durchaus vorstellbar, dass diese Ebene
auch einen Winkel gegenüber der Waagrechten aufweisen könnte. In der Figur 4 ist der
Leistungsschalter 29 in zwei verschiedenen Positionen dargestellt, einmal in einer
schrägen Zwischenstellung während der Schwenkbewegung in Richtung des Pfeils 22, und
ein zweites Mal in der waagrechten Position im Verlauf der Sammelschiene. Bei dieser
Ausführung wird die Trennstelle dadurch erzeugt, dass der Leistungsschalter 29 aus
seiner waagrechten Position um 90° in eine senkrechte Position geschwenkt wird.
[0036] Wie die Figur 5 weiter zeigt, ist der obere Flansch 25 des Isolators 23 mit einem
Gehäuse 28 verbunden, welches im Innern den Antrieb 6 trägt und welches zudem als
Halterung für das den Hybridleistungsschalter 1 tragende Drehlager 26 dient.
[0037] Diese Hochspannungsschaltanlage weist eine vorteilhaft hohe Verfügbarkeit auf, da
jeder Pol des Leistungsschalters für sich allein aus der Anlage entfernt werden kann.
Für den betreffenden Pol kann während seiner Revision sehr einfach ein Ersatzpol eingebaut
werden.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0038]
- 1
- Hybridleistungsschalter
- 2,3
- Löschkammer
- 4
- Längsachse
- 5
- Getriebe
- 6
- Antrieb
- 7
- Gehäuse
- 8
- Druckreduzierventil
- 9
- Gasspeicherflasche
- 10,11
- Anschlussstück
- 12,13
- Anschlussklemme
- 14
- Sammelschiene
- 15
- Stützisolator
- 16
- Traggestell
- 17
- Fundament
- 18
- Sammelschiene
- 19
- Stützisolator
- 20
- Traggestell
- 21
- Achse
- 22
- Pfeil
- 23
- Isolator
- 24
- Traggestell
- 25
- oberer Flansch
- 26
- Drehlager
- 27
- Drehachse
- 28
- Gehäuse
- 29
- Leistungsschalter
- 30,31
- Löschkammer
- 32
- Zwischengehäuse
1. Hochspannungsschaltanlage mit Sammelschienen (14,18) und diese tragende Stützisolatoren
(15,19) und Traggestelle (16,20), mit einem mehrpoligen Schaltgerät welches pro Pol
mindestens eine Löschkammer (2,3,30,31) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass jeder Pol des Schaltgeräts mit einem separaten, auf Hochspannungspotential gelegenen
Antrieb (6) versehen ist,
- dass jeder Pol des Schaltgeräts für sich mit einem ihn tragenden Isolator (23) und mit
Anschlussklemmen (12,13), die durch die Stützisolatoren (15,19) und die Traggestelle
(16,20) der Hochspannungsschaltanlage gehalten sind, verbindbar ist,
- dass jeder Pol des Schaltgeräts separat auswechselbar ist, und
- dass jeder Pol des Schaltgeräts um eine Achse (21,27) schwenkbar gelagert ist.
2. Hochspannungsschaltanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Achse (21,27) vorzugsweise senkrecht oder parallel zu einer Fundamentoberfläche
angeordnet ist, und
- dass das Schwenken der Pole vorzugsweise in Ebenen senkrecht oder parallel zu der Fundamentoberfläche
erfolgt.
3. Hochspannungsschaltanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Anschlussklemmen (12,13) vorzugsweise waagrecht angeordnet sind oder, dass die
Anschlussklemmen (12,13) gegenüber der Waagrechten geneigt angeordnet sind.
4. Hochspannungsschaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass alle Pole des Schaltgeräts in einer Ebene parallel zueinander angeordnet sind oder,
dass sie in unterschiedlichen Ebenen parallel zueinander angeordnet sind oder, dass
sie in einer Ebene winklig zueinander angeordnet sind oder, dass sie in unterschiedlichen
Ebenen winklig zueinander angeordnet sind.
5. Hochspannungsschaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass als Schaltgerät ein Hybridleistungsschalter (1) oder ein herkömmlicher Leistungsschalter
(29) eingesetzt wird.
6. Hochspannungsschaltanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass bei diesem Hybridleistungsschalter (1) mindestens zwei mit unterschiedlichen Löschmedien
gefüllte Löschkammern (2,3) vorgesehen sind, wobei das Lösch- und Isoliermedium der
ersten Löschkammer (2) die zweite Löschkammer (3) isolierend umgibt.
7. Hochspannungsschaltanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass als Lösch- und Isoliermedium der ersten Löschkammer (2) ein druckbeaufschlagtes Gas
oder ein Gasgemisch verwendet wird, und
- dass als zweite Löschkammer (3) mindestens eine Vakuumschaltkammer vorgesehen ist.
8. Hochspannungsschaltanlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der beim Ausschalten auftretende Druckaufbau im Lösch- und Isoliermedium der ersten
Löschkammer (2) einen spezifischen kritischen Druckbereich nicht übersteigt, sodass
das Lösch- und Isoliermedium während des Beblasens des Lichtbogens stets mit einer
Strömungsgeschwindigkeit im Bereich unterhalb der Schallgeschwindigkeit strömt.
9. Hochspannungsschaltanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
- dass als Lösch- und Isoliermedium in der ersten Löschkammer (2) reines SF6-Gas oder ein Gemisch von N2-Gas mit SF6-Gas eingesetzt wird oder ein Gemisch aus Druckluft mit anderen elektronegativen Gasen.
10. Hybridleistungsschalter nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Fülldruck der ersten Löschkammer (2) im Bereich von 3 bar bis 22 bar, vorzugsweise
jedoch bei 9 bar, liegt.
11. Hochspannungsschaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass jeder Pol des Schaltgeräts mit einer Gasspeicherflasche (9) und einem mit dieser
zusammenwirkenden Druckreduzierventil (8) versehen ist.