[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen und mechanischem Verbinden von
Bodenpaneelen, die an einer Längs- und einer Querseite mit einer Feder und an der
gegenüberliegenden Längs- und Querseite mit einer zu der Feder korrespondierenden
Nut versehen sind, wobei Feder und Nut so ausgestaltet sind, dass ineinandergesteckte
Paneele in horizontaler Richtung verrasten.
[0002] In der US-A-5,860,267 und der US-A-6,023,907 sind eine Reihe von Verlegeverfahren
beschrieben. Bei den bekannten Verfahren liegen die Paneele in einer ersten Reihe
und mindestens ein Paneel liegt in der zweiten Reihe und ist mit der Längsseite mit
Paneelen der ersten Reihe verbunden. Ein neues Paneel wird teilweise an seiner Querseite
mit dem Paneel in der zweiten Reihe verbunden. Dabei liegt das neue Paneel plan auf
dem Boden auf. Anschließend werden das Paneel aus der zweiten Reihe und das neue Paneel
zusammen angehoben und gegenüber der ersten Reihe abgewinkelt. Das neue Paneel wird
dann relativ zu dem Paneel der zweiten Reihe verschoben, bis es mit seiner Längsseite
in Paneele der ersten Reihe einrastet.
[0003] Anschließend werden das zweite und das neue Paneel wieder herabgeschränkt, so dass
es dann mit der zweiten und der ersten Reihe verriegelt verbunden ist. Gemäß einem
weiteren beschriebenen Verfahren wird das neue Paneel zunächst horizontal in Richtung
der ersten Reihe geschoben, bis die Paneele an den Längskanten einrasten und dann
relativ zur ersten Reihe in Richtung der Querseite des Paneels in der zweiten Reihe
geschoben, bis die Paneele einrasten.
[0004] Das zuerst beschriebene Verfahren ist recht kompliziert auszuführen, weil die den
Bodenbelag verlegende Person mit der einen Hand die Paneele hochschwenken und mit
der anderen das neue Paneel in der abgewinkelten Stellung einschieben muss. Verkantet
sie dabei das neue Paneel, besteht die Gefahr, dass die Feder ab- oder die Nut ausbricht.
Paneele haben eine Länge von bis zu 2,50 m. Es wirkt also ein großer Hebelarm auf
die Feder-Nut-Verbindung. Allein das Eigengewicht eines Paneels kann dazu führen,
dass die Feder-Nut-Verbindung beschädigt wird, wenn die Paneele vom Boden angehoben
werden. Deshalb kann ein derartiges Verlegen im Grunde genommen nur von zwei Personen
durchgeführt werden.
[0005] Damit ein neues Paneel zunächst mit seiner Längsseite mit der vorderen Paneelreihe
verbunden werden kann und dann in Längsrichtung auf das Paneel der zweiten Reihe verschoben
werden kann, ist das Feder-Nut-Profil nach der US-A-6,023,907 an der Verbindungsstelle
mit einem Spiel Δ versehen. Ein in der Verbindungsstelle vorgesehenes Spiel hat aber
den Nachteil, dass die Paneele nicht nur in Richtung der Verbindungsstelle, sondern
auch quer dazu verschiebbar sind. Die Anschlussfuge benachbarter Paneele ist also
nicht dicht und es kann Feuchtigkeit eindringen. Insbesondere bei Laminat-Paneelen
aus MDF oder HDF besteht dann die Gefahr, dass der Kern durch die eindringende Feuchtigkeit
quillt und der Boden zerstört wird. Um diese Gefahr auszuschließen, wird in den vorgenannten
Druckschriften vorgeschlagen, zwischen die Verbindungsstelle eine Dichtungsmasse,
beispielsweise Silikon oder ein Gummiband einzulegen. Eine solche Maßnahme verkompliziert
natürlich das Verlegen. Um die Verbindungsstellen wirklich dicht zu halten, erfordert
es außerdem eine exakte Arbeitsweise, die gerade im Heimwerkerbereich, der mit derartigen
"Klick-Profilen" angesprochen wird, nicht zu erwarten ist.
[0006] Aus diesem Grund werden "Klick-Profile", also Paneele, die so ausgestaltet sind,
dass zwei über eine Feder-Nut-Verbindung miteinander gekoppelte Paneele an der Verbindungsstelle
miteinander verrastet oder verriegelt sind, so ausgebildet, dass in der Verriegelungsstelle
kein Spiel, sondern im Gegenteil eine Vorspannung herrscht, die sicherstellt, dass
die Paneele an ihrer Verbindungsfuge, insbesondere an der Deckseite dicht aneinander
liegen. Zwei an ihren Längsseiten miteinander unter Vorspannung verbundene Paneele,
die eine Länge von mehreren Metern haben, können aufgrund der Reibung in der Verbindungsstelle
nur unter hohem Kraftaufwand zueinander relativ verschoben werden. Um das neu eingesetzte
Paneel mit der Querseite des bereits in der zweiten Reihe liegenden Paneels zu verbinden,
muss die verlegende Person in aller Regel Gewalt anwenden, indem das neue Paneel mit
Hammerschlägen in die gewünschte Richtung getrieben wird. Die Paneele haben eine Stärke
von wenigen Millimetern. Ein unachtsamer Hammerschlag kann nicht nur die durch das
Profil empfindliche Querseite des neues Paneels zerstören, sondern auch zu einer Beschädigung
der oberen Verbindungskante führen, die möglicherweise nicht erkennbar ist. Können
die Paneele durch eine solche Beschädigung an der Trennfuge nicht mehr dicht verlegt
werden, kann hier später Feuchtigkeit eindringen, was zu der bereits beschriebenen
Zerstörung des Fussbodens führen kann.
[0007] Von dieser Problemstellung ausgehend soll ein Verlegeverfahren geschaffen werden,
das es auch ungeübten Personen auf einfache und rasche Weise gestattet, mechanisch
verriegelbare Paneele ("Klick-Profile") zu verlegen, bei denen nach dem Verrasten
konstruktiv in der Verbindungsstelle eine Vorspannung herrscht.
[0008] Zur Problemlösung zeichnet sich das eingangs beschriebene Verfahren durch folgende
Schritte aus:
a) zunächst werden eine Mehrzahl von Paneelen an ihren Querseiten zum Auslegen einer
ersten Reihe auf dem Boden miteinander verbunden und verrastet,
b) anschließend wird ein erstes Paneel mit einem oder zwei Paneelen der ersten Reihe
über die Feder-Nut-Verbindung an der Längsseite am Anfang einer zweiten Reihe verbunden
und verrastet, anschließend
c) wird die Feder eines neuen Paneels in die Nut an der Querseite des ersten Paneels
der zweiten Reihe von der Längsseite aus eingeführt und das neue Paneel in Richtung
der ersten Reihe verschoben, bis es mit einem oder zwei Paneelen der ersten Reihe
verrastet.
[0009] Die Paneele können auch so verlegt werden, dass ein neues Paneel in einer zweiten
Reihe nicht mit der Feder in die Nut eines bereits verlegten Paneels eingeführt sondern
mit seiner Nut auf die Feder eines bereits verlegten Paneels aufgeschoben wird.
[0010] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt eine Relativverschiebung ineinandergesteckter
Profile nur über eine kurze Strecke, bzw. die an der Reibung beteiligte Fläche steigt
mit dem Fortschritt des "Einfädelns" von Feder und Nut linear an. Die zur Überwindung
der steigenden Reibung notwendige Kraft kann von Hand und ohne Zuhilfenahme von Werkzeug
aufgebracht werden, so dass die Gefahr beschädigter Kanten nachhaltig beseitigt ist.
[0011] Mit Hilfe einer Zeichnung soll das erfindungsgemäße Verfahren nachfolgend kurz beschrieben
werden. Es zeigt:
- Figur 1
- -- die schematische Darstellung zweier miteinander verbundener Paneele im Querschnitt;
- Figur 2
- -- die Draufsicht auf einen bereits teilweise verlegten Bodenbelag.
[0012] Die Paneele P sind an ihren Längsseiten 1 und an ihren Querseiten 2 jeweils gegenüberliegend
mit einer Feder 3 und einer Nut 4 versehen. An der Unterseite der Feder 3 sind hier
nicht näher bezeichnete Vorsprünge vorgesehen, die in entsprechende hier ebenfalls
nicht näher bezeichnete Ausnehmungen an der Unterlippe der Nut 4 eingreifen können.
Über die in die Nut 4 eingeschobene Feder 3 können die Paneele P miteinander verriegelt
werden. Die konstruktive Ausgestaltung der Paneele soll nicht weiter erläutert werden.
Diesbezüglich wird auf die deutsche Patentschrift Nr. 198 21 200 verwiesen.
[0013] Zum Verlegen des Bodenbelages wird zunächst von Wand zu Wand eines Raumes eine erste
Reihe I aus Paneelen P
11, P
12, P
13... P
1n gebildet, indem diese Paneele P
11 ... P
1n mit ihren Querseiten 2 verbunden werden. In einer nächsten Reihe II wird ein erstes
Paneel P
21 mit seiner Längsseite mit dem ersten Paneel P
11 der zuvor ausgelegten ersten Reihe I verbunden. Ein in Reihe II neu zu verlegendes
Paneel P
22 wird mit seiner Feder 3 von der Längsseite 1 aus in die Nut 4 des Paneels P
21 eingesetzt und in Richtung der ersten Reihe I verschoben, wobei die Feder 3 in der
Nut 4 gleitet, bis das Paneel P
22 mit seiner Längsseite in die Paneele P
11 und P
12 einrastet. Mit dem Verschieben des Paneels P
22 taucht dessen Feder 3 über einen längeren Bereich in die Nut des Paneels P
21 ein, bis beide Paneele P
21, P
22 entlang ihrer Querseite 2 vollständig miteinander verbunden sind. Das Verlegen nach
diesem Verfahren ist auch so möglich, dass das Paneel P
22 mit seiner Nut 4 auf die Feder 3 des Paneels P
21 aufgesetzt wird.
1. Verfahren zum Verlegen und mechanischem Verbinden von Bodenpaneelen P, die an einer
Längs- und einer Querseite (1,2) mit einer Feder (3) und an der gegenüberligenden
Längs- und Querseite (1,2) mit einer zu der Feder (3) korrespondierenden Nut (4) versehen
sind, wobei Feder (3) und Nut (4) so ausgestaltet sind, dass ineinandergesteckte Paneele
(P) in horizontaler Richtung verrasten, mit folgenden Schritten:
a) Verbinden und Verrasten einer Mehrzahl von Paneelen (P11 ..., P1n) an ihren Querseiten (1) zum Auslegen einer ersten Reihe (I) auf dem Boden eines
Raumes,
b) Verbinden und Verrasten eines ersten Paneels (P21) mit einem oder zwei Paneelen (P11, P12) der ersten Reihe (I) über die Feder-Nut-Verbindung an der Längsseite (2) zum Beginn
einer zweiten Reihe (II),
c) Einschieben der Feder (3) eines zweiten Paneels (P22) in die Nut (4) an der Querseite des ersten Paneels (P21) der zweiten Reihe (II) von der Längsseite aus in Richtung der Paneele (P11 ..., P1n) der ersten Reihe (I) und
d) Verrasten des zweiten Paneels (P22) mit einem oder zwei Paneelen der ersten Reihe (I).
2. Verfahren zum Verlegen und mechanischem Verbinden von Bodenpaneelen (P), die an einer
Längs- und einer Querseite (1,2) mit einer Feder (3) und an der gegenüberligenden
Längs- und Querseite (1,2) mit einer zu der Feder (3) korrespondierenden Nut (4) versehen
sind, wobei Feder (3) und Nut (4) so ausgestaltet sind, dass ineinandergesteckte Paneele
(P) in horizontaler Richtung verrasten, mit folgenden Schritten:
a) Verbinden und Verrasten einer Mehrzahl von Paneelen (P11..., P1n) an ihren Querseiten (1) zum Auslegen einer ersten Reihe (I) auf dem Boden eines
Raumes,
b) Verbinden und Verrasten eines ersten Paneels (P21) mit einem oder zwei Paneelen (P11), (P12) der ersten Reihe (I) über die Feder-Nut-Verbindung an der Längsseite (2) zum Beginn
einer zweiten Reihe (II),
c) Aufschieben der Nut (4) eines zweiten Paneels auf die Feder (3) an der Querseite
des ersten Paneels (P21) der zweiten Reihe (II) von der Längsseite aus in Richtung der Paneele (P11 ..., P1n) der ersten Reihe (I) und
d) Verrasten des zweiten Paneels (P22) mit einem oder zwei Paneelen der ersten Reihe (I).