[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Verbindungsvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei einer derartigen aus der EP 0 964 478 A2 bekannten elektrischen Verbindungsvorrichtung
sind die im Längsschnitt profilierten und an einem Endbereich im Isolierkörper eingespannten
Kontakte an ihrem aus dem Isolierkörper herausragenden freien Ende nach Art eines
liegenden U rückgebogen. Dabei ist derjenige Kontaktpunkt, der mit dem gegenüberliegenden
anderen elektrischen Bauelement kontaktieren soll, am äußersten Ende des rückgebogenen
Teils des freien Endbereichs vorgesehen. Nachteilig hieran ist die relativ große Baulänge
und die relativ aufwendige Formung der Kontakte, denn der dem rückgebogenen freien
und frei bewegbaren Teil des Kontaktes gegenüberliegende weit auskragende Teil muss
relativ stabil ausgeführt sein.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine elektrische Verbindungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die sowohl von der Baulänge als auch vom Konstruktionsaufwand
her günstiger gestaltet ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einer elektrischen Verbindungsvorrichtung der
genannten Art die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
[0005] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind kurze Kontakte erreicht, die zu einer
geringeren Baulänge der gesamten elektrischen Verbindungsvorrichtung führen. Durch
die besondere trapezförmige Ausgestaltung des frei bewegbaren Endbereichs der Kontakte
ist gewährleistet, dass sich bei der Kontaktierung der Kontakte mit dem anderen elektrischen
Bauelement der freie Endbereich der Kontakte in definierter Weise zum einen elektrischen
Bauelement hin bewegt, wobei eine Schwenkbewegung um den Übergang zum Kragbereich
ausgeführt wird. Damit braucht der relativ kurze Kragbereich nicht gesondert verstärkt
werden.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Kontakte ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche
2 und/oder 3.
[0007] Zur Festlegung der elektrischen Verbindungsvorrichtung an dem einen Bauteil sind
in bevorzugter Weise die Merkmale nach Anspruch 4 vorgesehen, so dass keine gesonderten
mechanischen Pinbauteile oder dergleichen an der elektrischen Steckverbindungsvorrichtung
vorgesehen sein müssen.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Isolierkörper entsprechend den Merkmalen nach
Anspruch 5 vorgesehen, wobei gemäß den Merkmalen des Anspruchs 6 in bevorzugter Weise
die Kontakte vom Isolierkörper nach Einlegen in ein Werkzeug umspritzt sind.
[0009] Eine vorteilhafte Halterung der Kontakte im Isolierkörper ergeben sich durch die
Merkmale nach Anspruch 7.
[0010] Zur weiteren Fixierung des Isolierkörpers an dem einen elektrischen Bauelement sind
die Merkmale nach Anspruch 8 vorgesehen, die eine zusätzliche lötende Fixierung an
den Kontaktpunkten abgewandten Bereichen ermöglichen.
[0011] Eine weitere Stabilisierung des Isolierkörpers gegen Biegekräfte ist nach dem Merkmal
des Anspruchs 9 vorgesehen, durch das eine Durchbiegung des Schenkels 22 bei angepresstem
Bauelement 12 vermindert wird.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer perspektivischer Draufsicht eine elektrische Verbindungsvorrichtung
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
- Fig. 2A und 2B
- in vergrößerter Darstellung einen Schnitt längs der Linie IIA-IIA der Fig. 1 mit strichpunktiert
angedeuteten elektrischen Bauelementen bzw. eine Draufsicht auf den Kontakt gemäß
Pfeil IIB der Fig. 2A,
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, jedoch als perspektivische Unteransicht.
- Fig. 4a und 4 b
- eine der Fig. 3 entsprechende Unteransicht einer Variante mit zusätzlicher Abstützung
bzw. ein Schnitt entlang der Linie C-C
[0013] Die in der Zeichnung dargestellte elektrische Verbindungsvorrichtung 10 dient zu
elektrischen Verbinden zweier elektrischer Bauelemente 11 und 12, die bspw. Eine gedruckte
Leiterplatte, eine LCD-Anordnung oder dergleichen sein können. Dabei erfolgt die elektrische
Verbindung zwischen der elektrischen Verbindungseinrichtung 10 und dem einen der Bauelemente
11, 12 mittels Lötverbindung und zwischen der elektrischen Verbindungsvorrichtung
10 und dem anderen der elektrischen Bauelemente 11, 12 lötfrei durch reine Kontaktflächenberührung.
Die elektrische Verbindungsvorrichtung 10 besteht im Wesentlichen aus einem Isolierkörper
13 geeigneter Form und aus mehreren nebeneinander angeordneten und im Isolierkörper
13 eingespannten bzw. umspritzt gehaltenen Kontakten 14, deren endseitige Kontaktpunkte
oder -flächen 18 bzw. 19 mit einer Kontaktfläche 16 des einen elektrischen Bauelementes
11 bzw. mit einer dazu parallelen Kontaktfläche 17 des anderen elektrischen Bauelementes
12 elektrisch kontaktierend verbunden bzw. verbindbar sind.
[0014] Gemäß der zeichnerischen Darstellung ist der Isolierkörper 13 nach Art eines rechteckförmigen
Rahmens mit vier umlaufenden Schenkeln 21, 22, 23 und 24 ausgebildet, von denen jeweils
die beiden Längsschenkel 21 und 22 und die beiden Querschenkel 23 und 24 im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufen. Die einzelnen Schenkel 21 bis 24 besitzen jeweils etwa
gleiche Dicke. Die Unterseite 26 des Isolierkörpers 13 ist dem einen elektrischen
Bauelement 11 und die Oberseite 27 des Isolierkörpers 13 dem anderen elektrischen
Bauelement 12 zugewandt. Der hintere Längsschenkel 22 besitzt eine über die wesentliche
Länge des Randes verlaufende Randausnehmung 28, während die beiden Querschenkel 23
und 24 an einem dem hinteren Längsschenkel 22 abgewandten Bereich eine relativ kurze
Randausnehmung 31 und einen dazu parallel verlaufenden Schlitz 32 aufweisen.
[0015] Die metallischen Kontakte 14, die jeweils ausschließlich in einer Längsausrichtung
verlaufen, sind in einem Einspannbereich 41 vom im Spritzgussverfahren hergestellten
Isolierkörper 13 umspritzt. Jeder metallische Kontakt 14 besitzt einen freien und
frei bewegbaren Endbereich 36, an dessen gebogenem Ende die konvexe Außenfläche den
vorderen Kontaktpunkt 19 bildet. Der freie Endbereich 36 besitzt eine langgestreckte
Trapezform, deren schmale Grundseite 37 in den vorderen Kontaktpunkt 19 einstückig
übergeht und deren breite Grundseite 38 einstückig in einen mit parallelen Seitenrändern
versehenen Kragbereich 39 übergeht, der in den Einspannbereich 41 innerhalb des Längsschenkels
22 des Isolierkörpers 13 übergeht. Der Einspannbereich 41 ist zur Unterseite 26 des
hinteren Längsschenkels 22 abgekröpft und verjüngt sich zum den hinteren flächigen
Kontaktbereich 18 aufweisenden Ende 42, wobei die Kontaktfläche 18 die Unterseite
26 des Längsschenkels 22 des Isolierkörpers 13 überragt. Mittels ihrer hinteren Kontaktfläche
18 sind die Kontakte 14 mit den nicht im Einzelnen dargestellten Kontaktflächen 16
des einen elektrischen Bauelementes 11 verlötet. Das Ende 42 der Kontakte 14 ragt
außerdem in die Randausnehmung 28 des hinteren Längsschenkels 22. Der Kragbereich
39 verläuft etwa parallel zum Ende 42 bzw. zur Unterseite 26 des Isolierkörpers 13.
Der Übergang 44 vom Kragbereich 39 zum freien Endbereich 36 ist derart gebogen, dass
der freie Endbereich 36 unter einen spitzen Winkel aus der Ebene des Isolierkörpers
13 zum anderen elektrischen Bauelement 12 hin verläuft. Der Kragbereich 39 liegt teilweise
an der Unterseite 52 einer Stufe 49 an, die im hinteren Längsschenkel 22 des Isolierkörpers
13 parallel zu dessen Unterseite 26 vorgesehen ist und die in die etwa trapezförmige
Ausnehmung 51 des Rahmens des Isolierkörpers 13 hineinragt.
[0016] In den Schlitz 32 der Querschenkel 23, 24 des Isolierkörpers 13 ist ein Lötwinkel
46 mit seinem einen Schenkel 47 eingesteckt, dessen anderer dazu senkrecht verlaufender
Schenkel 48 in die Randausnehmung 32 ragt. Dieser Schenkel 48 verläuft an der Unterseite
26 des Isolierkörpers 13 und ist mit einer entsprechenden metallischen Gegenfläche
am einen elektrischen Bauelement 11 lötend verbindbar. Dadurch ergibt sich eine stabile
mechanische Verbindung zwischen dem Isolierkörper 13 und dem einen elektrischen Bauelement
11.
[0017] Wird das andere elektrische Bauelement 12 in Richtung des Pfeils A mit seinen entsprechenden
Kontaktflächen 17 auf die vorderen Kontaktpunkte 19 der Verbindungsvorrichtung 10
gebracht und nach unten gedrückt, ergibt sich eine mit einem bestimmten Kontaktdruck
versehene lötfrei kontaktierende elektrische Verbindung. Bei einer Bewegung des Endbereichs
36 zum Isolierkörper 13 hin (Pfeil A) verformt sich der breitere Kragenbereich 39
ebenfalls so, dass der Kontaktpunkt 19 im Wesentlichen parallel zur Unterseite des
Isolierkörpers 13, also etwa horizontal verbleibt. Es verseht sich, dass das elektrische
Bauelement 12 zu Aufrechterhaltung der elektrischen Verbindung mit dem Kontakt 14
an der elektrischen Verbindungsvorrichtung 10 oder an bzw. in einem Gehäuse oder dergleichen
mechanisch fixiert und gehalten wird.
[0018] Durch die oben beschrieben Bewegung und Verformung des Endbereichs 36 bzw. des Kragenbereichs
39 entsteht ein Drehmoment, das zu einer Verbiegung des Längsschenkels 22 führen kann.
Um dem entgegenzuwirken können wie in Fig. 4a dargestellt Auflagenasen 50 zwischen
den Kontakten 14 vorgesehen werden die eine zusätzliche Auflagefläche auf dem Bauelement
11 bieten und eine Versteifung darstellen.
[0019] Wie aus Fig. 4b erkennbar liegt die Auflagefläche 52 dieser Auflagenasen 50 in einer
Ebene mit den Kontaktflächen 16.
1. Elektrische Verbindungsvorrichtung (10) für zwei elektrische Bauelemente (11, 12),
deren Kontaktflächen (16, 17) im Montagezustand einander gegenüberliegen und vorzugsweise
parallel zueinander verlaufen, mit einem Isolierkörper (13), der mit mehreren im Abstand
nebeneinander gehaltenen und im Längsschnitt profilierten einstückigen Kontakten (14)
bestückt ist, deren einer endseitiger Kontaktpunkt (18) die Unterseite (26) des Isolierkörpers
(13) überragt und mit dem einen der elektrischen Bauelemente (11, 12) kontaktierend
verbindbar ist, und deren anderer endseitiger Kontaktpunkt (19) zur Kontaktierung
mit dem anderen der elektrischen Bauelemente (12, 11) an einem aus dem Isolierkörper
(13) herausragenden freien und frei bewegbaren Endbereich (36) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kontakt (14) eine langgestreckte axiale Ausrichtung besitzt und an seinem aus
dem Isolierkörper (13) herausragenden freien und frei bewegbaren Endbereich (19) in
axialer Kontaktrichtung in Draufsicht gesehen eine langgestreckte Trapezform aufweist,
an deren kürzerer Grundseite (37) der andere Kontaktpunkt (18) anschließt oder vorgesehen
ist und deren längere Grundseite (38) in einen Kragbereich (39) übergeht, an den sich
der eine endseitige Kontaktpunkt (18) anschließt.
2. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang (44) vom freien Endbereich (36) zum Kragbereich (39) des Kontaktes (14)
spitzwinklig abgebogen ist.
3. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der endseitige Kontaktpunkt (18) flächig ausgebildet und gegenüber dem Kragbereich
(39) schmäler ist, wobei der Einspannbereich (41) eine sich verjüngende Form besitzt.
4. Verbindungsvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der endseitige Kontaktpunkt (18) mit dem einen elektrischen Bauelement (11) lötend
verbindbar ist.
5. Verbindungsvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (13) rahmenartig ausgebildet ist, in dessen einen Längsschenkel
(22) die Einspannbereiche (41) der Kontakte (14) aufgenommen sind.
6. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspannbereiche (41) vom Längsschenkel (22) umspritzt sind.
7. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsschenkel (22) am inneren Rand mit einer Stufe (49) versehen ist, an deren
Unterseite (52) der Kragbereich (39) des Kontaktes (14) in unbelastetem Zustand anliegt.
8. Verbindungsvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die kurzen Querschenkel (23, 24) des Isolierkörpers (13) den Kontaktpunkten abgewandt
mit einem Lötwinkel (46) bestückt sind.
9. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Längsschenkels (22) im Bereich der Stufe (49) mindestens eine Auflagenase
(50) vorgesehen ist, die sich in Richtung Bauelement (11) erstreckt.
10. Verbindungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (52) der Auflagenase (50) in einer Ebene mit der Kontaktfläche
(16) liegt.