[0001] Die Erfindung betrifft ein Luftfilter für eine Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein derartiges Luftfilter ist aus der DE-A-4 413 765 bekannt.
[0002] Bei Brennkraftmaschinen für Fahrzeuge ist der rohluftseitige Einlaß üblicherweise
in einem Bereich angeordnet, in den Kaltluft ungehindert einströmen kann. Der Lufteinlaß
befindet sich daher im Normalfall hinter dem Kühlergrill des Fahrzeugs oder im Bereich
eines Kotflügels. Es hat sich gezeigt, daß in besonders kalten Ländern bei Fahrten,
die durch starken Schneefall bzw. Schneeverwirbelungen beeinträchtigt sind, mit der
Rohluft Schnee angesaugt wird und dieser Schnee sich am Filtereinsatz anlagert und
unter Umständen den Filtereinsatz verstopft. Dies führt zu einem Stillstand des Motors.
[0003] Es ist weiterhin von Nachteil, daß beim Abstellen des Motors der an dem Luftfiltereinsatz
befindliche Schnee antaut und eine Eisschicht bildet, die die Luftzufuhr zum Motor
unterbricht und damit ein Starten des Motors verhindert.
[0004] Es wird deshalb in dem G 93 07 147.7 vorgeschlagen, ein Luftfilter für eine Brennkraftmaschine
zu schaffen, bei dem der Rohlufteinlaß mit einem Sieb versehen ist. Ferner ist ein
zweiter Rohlufteinlaß vorgesehen, welcher eine Klappe aufweist, wobei sich diese Klappe
in Abhängigkeit von dem im Filtergehäuse herrschenden Unterdruck öffnet. Dies bedeutet,
daß ein Eindringen von Schnee durch das Sieb verhindert wird und - falls das Sieb
mit Schnee verstopft ist - die zweite Klappe sich öffnet und dadurch schneefreie Rohluft
angesaugt werden kann. Das Sieb verhindert somit wirksam das Eindringen von Schnee.
Allerdings hat dies auch eine Leistungseinbuße zur Folge, da ein gewisser Anteil des
Rohlufteinlasses durch die Siebstruktur querschnittsverringert wird. Es wurde deshalb
versucht, die Maschenweite des Siebs zu vergrößern. Dies führt jedoch dazu, daß Flugschnee
eindringen kann und die oben geschilderten Nachteile wie Zusetzen des Filtereinsatzes
auftreten.
[0005] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, den Rohlufteinlaßquerschnitt größer
zu gestalten. Auch dies bringt Nachteile mit sich, unter anderem hat dies eine höhere
Ansauggeräuschentwicklung zur Folge.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Luftfilter für eine Brennkraftmaschine
zu schaffen, welches eine optimale Schneeabscheidung gewährleistet und außerdem die
Querschnittsfläche des Rohlufteinlasses nicht oder nur unwesentlich verringert.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnenden
Merkmale gelöst.
[0008] Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß das den Rohlufteinlaß verschließende Sieb
oder die geschlossene Klappe sich in Abhängigkeit von der Rohlufttemperatur öffnet
bzw. schließt. Der Bewegungsablauf kann beispielsweise über einen Wachsthermostaten
gesteuert werden. Damit steht bei einer Temperatur oberhalb eines bestimmten Wertes
der volle Querschnitt der Rohluftöffnung zur Verfügung. Die Brennkraftmaschine kann
ihre maximale Leistung entfalten. Unterhalb der Grenztemperatur, d. h. beispielsweise
bei einer Temperatur von weniger als + 2°C verschließt das Sieb oder die Klappe den
Rohlufteinlaß und verhindert damit das Eindringen von Schnee.
[0009] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, den weiteren Rohlufteinlaß
mit einer gewichts- oder federbelasteten Klappe zu versehen. Die Schließkraft ist
dabei derart bemessen, daß die Klappe erst bei einem Unterdruck öffnet, der dann entsteht,
wenn das Sieb mit Schnee verschlossen ist oder die Klappe aufgrund der Temperatur
die Rohluftöffnung verschlossen hat.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den weiteren Rohlufteinlaß im
Bereich einer schneefreien Zone des Motorraum anzuordnen. Dies kann beispielsweise
hinter dem Luftkühler sein. Es besteht auch die Möglichkeit, diesen Rohlufteinlaß
im Bereich des Auspuffkrümmers anzuordnen, um damit erwärmte Luft anzusaugen.
[0011] Zum Öffnen des mit dem Sieb oder der Klappe versehenen Rohlufteinlasses können verschiedene
Stellelemente vorgesehen sein. Es besteht die Möglichkeit, den Unterdruck im Rohluftbereich
des Luftfilters zu sensieren und ein Stellsignal zu erzeugen, welches in Abhängigkeit
von dem sensierten Unterdruck ein Stellglied aktiviert. Es besteht auch die Möglichkeit,
einen einfachen Dehnstoffthermostaten vorzusehen, der ab einer bestimmten Temperatur
das Sieb oder die Klappe in die entsprechende Position schwenkt. Weitere Möglichkeiten
zum Schwenken des Siebes oder der Klappe sind magnetische Antriebsmittel oder elektrische
Antriebsmittel.
[0012] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen
bei der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und
vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier
Schutz beansprucht wird.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
- Figur 1
- ein Luftfilter mit einem Antischneesystem,
- Figur 2
- eine Variante eines Luftfilters,
- Figur 3
- ein Diagramm des einer Brennkraftmaschine zugeführten Volumenstroms der Ansaugluft.
[0014] Ein Luftfilter gemäß Figur 1 weist ein Luftfiltergehäuse 10 auf. In diesem ist ein
Luftfiltereinsatz 11 angeordnet, welcher beispielsweise aus einem zick-zack-förmig
gefalteten Filterpapier besteht, das mit einer umlaufenden Dichtung 12 versehen ist
und mit dieser in einer Aufnahme des Filtergehäuses 10 angeordnet ist. Der Filtereinsatz
11 trennt einen Reinluftraum 13 von einem Rohluftraum 14. Der Reinluftraum 13 ist
mit einem Anschlußstutzen 15 versehen. Über diesen Anschlußstutzen 15 strömt die gereinigte
Luft zu einer hier nicht dargestellten Brennkraftmaschine. Innerhalb des Rohluftraumes
14 befindet sich ein erstes Ansaugrohr 16, durch welches die Kaltluft der Filtereinrichtung
zugeführt wird. Das Ansaugrohr 16 ist an seinem dem Rohluftraum zugewandten offenen
Ende mit einem Siebkorb 17 versehen. Dieser Siebkorb 17 weist ein Sieb mit einer entsprechend
durch Versuche festgelegten Maschenweite auf und dient dazu, Schnee bzw. Eiskristalle
wirksam abzufangen. Wird dieser Siebkorb mit einer großen Menge Schnee beaufschlagt,
so setzt sich dieser unweigerlich zu. Ein Ansaugen von Luft ist daher über dieses
Ansaugrohr 16 nicht mehr möglich. Ein Ansaugen ist auch dann nicht möglich, wenn der
Siebschwenkkorb durch eine geschlossene Klappe ausgeführt ist.
[0015] Es ist deshalb ein weiteres Ansaugrohr 18 vorgesehen. DerEinlaß dieses Ansaugrohres
ist an einer Stelle innerhalb des Motorraums eines Fahrzeugs angeordnet, die schneefrei
ist. Dies kann beispielsweise im Bereich des Auslaßkrümmers sein oder unmittelbar
hinter dem Kühlergehäuse, wobei bei der Anordnung hinter dem Kühlergehäuse zu beachten
ist, daß diese Einlaßfläche rechtwinklig zu der Kühlerfläche verläuft oder die Einlaßmündung
in Fahrtrichtung gesehen hinter dem Motor liegt.
[0016] Dieses weitere Ansaugrohr ist an seiner inneren, dem Rohluftraum zugewandten Öffnung
mit einer Klappe 19 verschlossen. Die Klappe 19 kann sowohl federbelastet als auch
gewichtsbelastet sein. In der hier gezeigten Darstellung ist diese Klappe als gewichtsbelastete
Klappe ausgestaltet und über das Scharnier 21 drehbar gelagert. Bei einer federbelasteten
Klappe befindet sich die Feder in dem Scharnier 21.
[0017] Sobald der Siebkorb 17 durch Schnee oder Schneekristalle verstopft oder die Klappe
aufgrund der Außentemperatur geschlossen ist, entsteht durch die Ansaugwirkung des
Verbrennungsmotors ein Unterdruck im reinluftseitigen Ansaugrohr, der sich auf die
Rohluftseite bzw. den Rohluftraum 14 fortsetzt. dieser Unterdruck bewirkt ein Öffnen
der Klappe 19, so daß nunmehr über das weitere Ansaugrohr 18 Verbrennungsluft einströmen
kann. Sofern diese Verbrennungsluft angewärmt ist, bewirkt diese Anwärmung ein Abtauen
des im Siebkorb angesammelten Schnees und damit ein Freiwerden des Ansaugrohres 16,
so daß anschließend wieder Frischluft über das Ansaugrohr 16 angesaugt werden kann.
Damit fällt der Unterdruck im Rohluftraum ab, und die Klappe 19 schließt sich wieder.
Das Gewicht der Klappe bzw. die Federkraft bei einer Federbelasteten Klappe ist dabei
so gewählt, daß der Unterdruck, der zum Öffnen der Klappe erforderlich ist, nicht
über einen bestimmten zulässigen Wert hinaus ansteigt.
[0018] Sofern die Temperatur der angesaugten Rohluft über einen Wert ansteigt, bei dem das
Eindringen von Schnee unwahrscheinlich ist, d. h. beispielsweise 4° C, öffnet ein
Wachsthermostat 22 den Siebkorb 17 oder die Klappe. Der Siebkorb 17 oder die Klappe
ist mit einem Scharnier 23 an dem Ansaugrohr 16 befestigt. Damit steht ab dieser Grenztemperatur
der volle Durchtrittsquerschnitt für die Ansaugluft bzw. die Rohluft zur Verfügung,
so daß keine Leistungseinbußen der Brennkraftmaschine zu befürchten sind. Erst ab
einer Temperatur unterhalb der Grenztemperatur verschließt der Wachsthermostat 22
mit dem Siebkorb 17 oder der Klappe das Ansaugrohr 16 und verhindert damit wirksam
das Eindringen von Schnee.
[0019] Figur 2 zeigt eine Variante eines Luftfilters mit einem Antischneesystem. Hier ist
lediglich der Ansaugtrakt 24 eines Luftfilters für eine Brennkraftmaschine gezeigt.
In diesem Ansaugtrakt befindet sich eine Siebscheibe 25 oder Klappe, welche ebenfalls
von einem Wachsthermostat 22 betätigt werden kann. Unterhalb einer Grenztemperatur
von beispielsweise 2°C befindet sich die Siebscheibe 25 oder die Klappe in der hier
gezeigten Stellung, d. h. sofern Schnee durch die Öffnung 26 eintritt, wird dieser
von der Siebscheibe 25 abgefangen. Gleichzeitig ist eine Öffnung 18', d. h. das weitere
Ansaugrohr geöffnet, so daß schneefreie Luft einströmen kann.
[0020] Übersteigt die Ansaugtemperatur den Grenzbereich, dann bewegt sich über den Wachsthermostat
22 die Siebscheibe in die gestrichelt dargestellte Stellung und verschließt das weitere
Ansaugrohr 18 und gibt den vollen Durchtrittsquerschnitt für die Rohluft frei.
[0021] Figur 3 zeigt die verschiedenen Volumenströme, die sich insbesondere bei einer Vorrichtung
gemäß Figur 1 einstellen. Der Volumenstrom V1' ist der Rohluftvolumenstrom bei einer
Klappe, der Volumenstrom V1 bei einem Siebkorb 17 über das Ansaugrohr 16. Oberhalb
einer Grenztemperatur von 2°C steht die volle Querschnittsfläche V1' zur Verfügung,
unterhalb dieser Grenztemperatur verschließt der Siebkorb oder die Klappe das Ansaugrohr
16 und verringert damit den maximalen Volumenstrom. Gleichzeitig öffnet jedoch bei
einem Ansteigen des Unterdrucks im Rohluftbereich 14 des Luftfilters die Klappe 19,
so daß hierüber ein zusätzlicher Volumenstrom V2 in den Rohluftbereich einströmen
kann.
[0022] Der Brennkraftmaschine steht damit in jedem Betriebszustand ausreichend Ansaugluft
zur Verfügung, so daß sowohl bei höheren Temperaturen als auch bei geringeren Temperaturen
diese ihre maximale Leistung erreichen kann.
1. Luftfilter für eine Brennkraftmaschine mit einem Gehäuse, einem in dem Gehäuse angeordneten
Filtereinsatz, einem Reinluftauslaß und wenigstens einem Rohlufteinlaß, wobei der
Rohlufteinlaß mit einem Sieb oder einer Klappe versehen ist und ein weiterer Rohlufteinlaß
vorgesehen ist, welcher eine Klappe aufweist, die einen Rohlufteinlaß verschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (17) in Abhängigkeit von der Rohlufttemperatur öffnet bzw. schließt.
2. Luftfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Rohlufteinlaß (18) mit einer gewichts- oder federbelasteten Klappe (19)
versehen ist.
3. Luftfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Rohlufteinlaß (18) zum Bereich einer schneefreien Zone des Motorraums
führt.
4. Luftfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Öffnen des mit dem Sieb (17) oder einer Klappe versehenen Rohlufteinlasses (16)
ein Dehnstoffthermostat (22) vorgesehen ist.
5. Luftfilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Öffnen des mit einem Sieb (17) oder einer Klappe versehenen Rohlufteinlasses
(16) ein elektrisch oder magnetisch betätigtes Stellelement vorgesehen ist.
1. Air filter for an internal combustion engine, having a housing, a filter element disposed
in the housing, a filtered air outlet and at least one unfiltered air inlet, the unfiltered
air inlet being provided with a screen or a flap, and an additional unfiltered air
inlet being provided, which has a flap which closes an unfiltered air inlet, characterised in that the screen (17) opens or closes in dependence on the unfiltered air temperature.
2. Air filter according to claim 1, characterised in that the additional unfiltered air inlet (18) is provided with a weight- or spring-loaded
flap (19).
3. Air filter according to one of the preceding claims, characterised in that the additional unfiltered air inlet (18) extends to the region of a snow-free zone
of the engine compartment.
4. Air filter according to one of the preceding claims, characterised in that an expansion substance thermostat (22) is provided to open the unfiltered air inlet
(16), which is provided with the screen (17) or a flap.
5. Air filter according to one of the preceding claims, characterised in that an electrically or magnetically actuated control element is provided to open the
unfiltered air inlet (16), which is provided with a screen (17) or a flap.
1. Filtre à air pour moteur à combustion interne, comprenant un boîtier dans lequel est
monté un insert filtrant, une sortie d'air épuré et au moins une entrée d'air brut
équipée d'un tamis ou d'un clapet, une autre entrée d'air brut étant prévue avec un
clapet d'obturation,
caractérisé en ce que
le tamis (17) s'ouvre et se ferme en fonction de la température de l'air brut.
2. Filtre selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'autre entrée d'air brut (18) est équipée d'un clapet (19) sous contrainte pondérale
ou élastique.
3. Filtre selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'autre entrée d'air brut (18) conduit à une zone du compartiment moteur à l'abri
de la neige.
4. Filtre selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
pour ouvrir l'entrée d'air brut (16) équipée d'un tamis (17) ou d'un clapet, il est
prévu un thermostat à dilatation de matière (22).
5. Filtre selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
pour ouvrir l'entrée d'air brut (16) équipée d'un tamis (17) ou d'un clapet, il est
prévu un élément de réglage à commande électrique ou magnétique.