[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschließen oder Öffnen des Abstichloches
eines metallurgischen Gefäßes, insbesondere eines Elektrolichtbogenofens, das zum
Abstechen der Metallschmelze in senkrechter Gefäßposition steht, unter Anwendung eines
Schieberverschlusses und den zugehörigen Bodenabstich.
[0002] Elektrolichtbogenofen-Gefäße sind gegenwärtig mit einem Erkeranbau ausgestattet,
in dem sich außen das Abstichloch befindet. Das Abstechen der Metallschmelze (flüssiger
Stahl) kann nur durch Kippen des Gefäßes in Richtung des Erkeranbaus erfolgen, wobei
am Abstichloch ein Schieber geöffnet wird. Vor der Schieberplatte befindet sich Sand
als Füllmasse, der die Metallschmelze vor dem Anfrieren an die Schieberplatte hindern
soll. Der Sand wird von oben in den Abstichkanal (meist von Hand) eingefüllt, solange
der Ofen noch nicht gekippt ist, falls er zum Abstechen überhaupt gekippt werden muss.
[0003] Anstelle dieser konventionellen Gestaltung ist auch schon für die Arbeit mit einer
Füllmasse vorgeschlagen worden, um einen schlackenfreien Abstich zu erzielen (DE 198
26 085 A1), den Stopfen mit einer Stopfenhülle zu versehen und in der Stopfenhülle
einen hitzbeständigen, fließfähigen Stoff aufzunehmen und den Einführzeitpunkt automatisch
zu steuern. Nach dem Einsatz wird die Abstichöffnung von der Außenseite des Gefäßes
verschlossen. Das Material der Stopfenhülle ändert seine Konsistenz und / oder seine
Form , so dass sich der fließfähige Stoff in der Abstichöffnung abdichtend ausbreitet.
Die Lösung ist zwar von hoher Qualität, wird jedoch nicht von allen Betreibern solcher
Gefäße angenommen.
[0004] Ein anderes Verfahren zum Verschließen des Bodenabstichs eines metallurgischen Gefäßes
besteht in dem Einbringen eines mit einem Bindemittel vermischten fließfähigen Materials
in die Bodenabstichöffnung ( EP 0 624 769 A1). Der Verbrennungsrückstand des Bindemittels
verstopft die Abstichöffnung und wird durch eine mechanische Absperrvorrichtung vor
dem Herausrieseln gehindert. Bei der Absperrvorrichtung handelt es sich jedoch auch
nur um eine übliche Platte.
[0005] Es ist ferner ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschließen des Abstichloches
eines feststehenden, nicht kippbaren Elektro-Metallschmelzofens bekannt ( DE 32 30
646 C1), die sich ebenfalls der üblichen Platte bedient, um eine vorher unter Druck
von außen eingebrachte Stopfmasse und eines schüttfähigen feuerfesten Materials zum
Verdrängen der Schmelze nach oben einzusetzen.
[0006] Beim Arbeiten ohne Füllmasse besteht immer die Gefahr, dass Ablagerungen den Abstichkanal
verschließen, so dass ein Öffnen des Schiebers noch keinen Stahlabfluss bewirkt.
[0007] Beim Arbeiten mit Füllmasse reichen Verbrennungsrückstände von Umhüllungen nicht
aus, um die Ablagerungen eingefrorener Metallschmelze im Abstichloch zu beseitigen.
Ein Arbeiten ausschließlich mit Füllmasse erzeugt die Gefahr, dass die Füllmasse nur
einen Teil des Querschnitts des Abstichkanals ausfüllt. Der Rand des Abstichlochs
ist mit verfestigtem, teilweise erstarrtem Stahl angefüllt und die Füllmasse befindet
sich dann im Zentrum. Nach wenigen Schmelzzyklen kommt es zu einem ungewollten, völligen
Verschluss des Abstichkanals. Ein Öffnen ist dann nicht mehr möglich.
[0008] Das Hauptproblem bei Verwendung von Schiebern unter Pfannen oder metallurgischen
Öfen aller Art ist die mangelhafte Standzeit der Schieberplatten. Für den Fall, dass
die Schieberplatte unmittelbar mit Flüssigmetall, wie z.B. Flüssigstahl in Kontakt
kommt, bilden sich Risse und die Schieberplatte verformt sich, wodurch die Dichtfunktion
gefährdet ist. Bei anhaltendem Kontakt, z.B. mehrere Minuten lang, sind schwerwiegende
Schädigungen an der Schieberplatte die Folge. Die Standzeit beträgt im allgemeinen
nur ca. 1 Stunde.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Abdichten und das erneute Öffnen des
Abstichkanals sicherer, d.h. eindeutiger und wiederholbar zu gestalten.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass nach Beenden eines
Abstechvorgangs zuerst ein oberer Linearschieber geschlossen und nach Ablaufen der
restlichen Metallschmelze ein unter dem oberen Linearschieber befindlicher unterer
Linearschieber geschlossen wird und dass anschließend der Raum zwischen dem oberen
Linearschieber und dem unteren Linearschieber mit rieselfähiger Füllmasse in kurzer
Zeit gefüllt und nach dem Füllen der obere Linearschieber wieder geöffnet wird. Dabei
muss die eingeförderte Füllmasse nicht eine Flüssigstahlsäule verdrängen. Das Einbringen
der Füllmasse, z.B. des Sands, erfolgt nur nach Überwinden der Reibungswiderstände
in einem Transportkanal eines Fördermittels. Der Abstichkanal bleibt stets voll offen.
Der Energieaufwand ist für das Einfördern der Füllmasse gering und die erzielte Wirkung
ist demgegenüber sehr groß.
[0011] Das vorstehend geschilderte Problem der Schädigungen an Schieberplatten tritt daher
nicht auf, weil zwischen der Schieberplatte und dem Flüssigstahl eine Schicht der
Füllmasse liegt. In diesem Fall beträgt die Standzeit einer Schieberplatte zumindest
eine ganze Woche bei einem Elektrolichtbogenofen-Betrieb. Der wesentliche Vorteil
der Erfindung liegt somit darin, dass bei Einhaltung der beschriebenen Vorgehensweise,
die obere Schieberplatte nur sehr kurzen Zeit mit Flüssigstahl in Berührung kommt,
dann ist der Stauraum mit Füllmasse gefüllt und der obere Schieber kann geöffnet werden,
so dass es nicht zur Schädigung der oberen Schieberplatte kommen kann. Die untere
Schieberplatte ist ohnehin durch die Füllmasse geschützt.
[0012] Eine Zeitersparnis im Sinn einer unerwünschten Benetzung des oberen Linearschiebers
wird nach weiteren Schritten dadurch erzielt, dass die Füllmasse unter Hochdruck in
den Raum zwischen den Linearschiebern eingefördert wird.
[0013] Ein Anbacken von Metallschmelze am oberen Linearschieber kann außerdem dadurch gehemmt
werden, indem durch Spülsteine im Lochstein des Gefäßbodens Inertgas für eine Badbewegung
der Metallschmelze von oben nach unten zwecks Wärmeaustauschs eingebracht wird.
[0014] Die angestrebte Temperaturvergleichmäßigung über dem oberen Linearschieber kann außerdem
durch weitere Maßnahmen unterstützt werden, indem eine im Lochstein angeordnete Heizvorrichtung
zusätzlich zum Inertgas-Einbringen eingeschaltet wird.
[0015] Die gestellte Aufgabe wird bei einem Bodenabstich für ein metallurgisches Gefäß,
insbesondere für einen Elektrolichtbogenofen, das beim Abstechen der Metallschmelze
in einer senkrechten Gefäßposition steht, mit einer Verschlusseinrichtung, die eine
Schieberplatte aufweist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass unter der Abstichöffnung
zwei selbständig betätigbare Linearschieber mit einem vertikalen Abstand in einem
gemeinsamen Gehäuse übereinander angeordnet sind, die mit ihren Abstichkanälen auf
einer gemeinsamen Abstichkanalachse liegen. Der obere Linearschieber ist dadurch nur
allein der Metallschmelze ausgesetzt und schützt den unteren Linearschieber bis zum
Einbringen einer auf dem unteren Linearschieber aufzubauenden Füllmasse.
[0016] Dabei ist es vorteilhaft, dass der Raum zwischen den Linearschiebern mit Füllmasse
auffüllbar ist. Dadurch kann die Last der Metallsäule vom oberen Linearschieber aufgefangen
werden, bis auf dem unteren Linearschieber die Füllmasse aufgebaut ist, wonach dann
nur noch der untere Linearschieber, geschützt durch die Füllmasse, die Last der Metallsäule
übernimmt und der obere Linearschieber wieder in seiner geschützten Lage verbleibt.
[0017] Die Zeit für die Übergabe der Last der Metallsäule von dem oberen Linearschieber
auf den unteren Linearschieber kann durch einen schnellen Aufbau der Füllmasse auf
dem unteren Linearschieber verkürzt werden, indem an den Raum zwischen den Linearschiebern
ein Hochdruckförderer für eine rieselfähige Füllmasse angeschlossen ist.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Hochdruckförderer für
die rieselfähige Füllmasse eine an einen Vorratsbehälter in einem Förderkanal angeschlossene
Förderschnecke aufweist, dass in Förderrichtung hinter der Förderschnecke ein den
Förderkanal sperrendes oder freigebendes Absperrorgan angeordnet ist und dass in einem
zu dem Förderkanal senkrecht verlaufenden Hochdruckkanal, der mit dem Raum zwischen
den Linearschiebem verbunden ist, dem Raum gegenüberliegend eine Hochdruck-Kolben-Zylinder-Einheit
angeordnet ist. Dadurch kann die Füllmasse in kürzester Zeit in den Raum zwischen
den Linearschiebern eingespeist werden, wodurch der obere Linearschieber entlastet
werden kann. Der obere Linearschieber schützt in dieser Zeit den unteren Linearschieber
vor dem Einfluss der Metallschmelze.
[0019] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das den Förderkanal sperrende
oder freigebende Absperrorgan aus einer Schieberplatte mit einer Durchgangsöffnung
für die Freigabestellung besteht, wobei die Schieberplatte an einen Hydrozylinder
über ein Hebelgetriebe angeschlossen ist. Dadurch werden nur sichere und bewährte
Bauelemente eingesetzt, die ohne Risiko betrieben werden können.
[0020] Andere Merkmale bestehen darin, dass im Gefäßboden des metallurgischen Gefäßes im
Lochstein eine Heizvorrichtung und / oder ein oder mehrere Spülsteine zur Einleitung
von Inertgas zwecks Baddurchmischung und Badbewegung vorgesehen sind. Dadurch kann
ein unterstützender Schutz für den oberen Linearschieber im kurzen Zeitraum des Aufbaus
der Füllmasse im Raum zwischen den Linearschiebern erzielt werden.
[0021] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und werden nachfolgend
näher erläutert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen senkrechten Schnitt durch den Bodenabstich eines metallurgischen Gefäßes,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Füllmassen-Förderer,
- Fig. 3
- einen senkrechten Schnitt durch den Gefäßboden mit Heizvorrichtung
und
- Fig. 4
- einen horizontalen Schnitt in der Mittenebene des Kolbens für die Füllmasse.
[0023] Der Bodenabstich für ein metallurgisches Gefäß 1 in einem Gefäßboden 1a, z.B. in
einem Elektrolichtbogenofen, ist unterhalb eines Abstichlochs 2 bei senkrechter Gefäßposition
4 vorgesehen. Die Metallschmelze 3, z.B. Flüssigstahl, durchströmt das Abstichloch
2, danach einen geöffneten oberen Linearschieber 5, einen Raum 7, dann den geöffneten
Linearschieber 6, wobei der jeweilige Abstichkanal 5a bzw. 6a auf einer gemeinsamen
Abstichkanalachse 15 liegt und die Metallschmelze 3 das Gefäß 1 durch ein Abstichrohr
2a verläßt.
[0024] Der Bodenabstich wird in einem Verfahren betrieben, das das Verschließen oder das
Öffnen des Abstichlochs 2 zum Abstechen der Metallschmelze 3 in senkrechter Gefäßposition
erlaubt. Nach Beenden eines Abstechvorgangs wird zuerst der obere Linearschieber 5
geschlossen und nach Auslaufen der restlichen Metallschmelze 3 der untere Linearschieber
6. Anschließend wird der Raum 7 zwischen dem oberen Linearschieber 5 und dem unteren
Linearschieber 6 mit rieselfähiger Füllmasse 8, z.B. Sand, in kurzer Zeit gefüllt
und nach dem Füllen wird der obere Linearschieber 5 wieder geöffnet. Die im Gefäß
1 während des Einschmelzens gebildete Metallschmelze 3 stützt sich dann auf die im
Raum 7 befindliche Füllmasse 8 und damit auf den unteren Linearschieber 6.
[0025] Die Zeit des Verschließens des oberen Linearschiebers 5 wird erheblich verkürzt,
indem die Füllmasse 8 unter Hochdruck in den Raum 7 eingedrückt wird. Um den oberen
Linearschieber 5 in dieser Zeit nicht zu stark abzukühlen, wird durch einen Spülstein
9, der als einer der Lochsteine 10 im Gefäßboden eingesetzt werden kann, Inertgas
für eine Badbewegung der Metallschmelze 3 von oben nach unten zwecks Wärmeaustauschs
eingeblasen. Jeweils nach den sich einstellenden Temperaturverhältnissen kann einer
der Lochsteine 10 mit einer Heizeinrichtung 11 ausgestattet sein, so dass mittels
der Heizeinrichtung 11 noch Wärme zugeführt werden kann, um ein Einfrieren des Abstichlochs
und damit ein Anbacken von erstarrender Metallschmelze 3 zu vermeiden.
[0026] Der Raum 7 unter der Abstichöffnung 12 wird durch einen vertikalen Abstand 13 zwischen
dem oberen Linearschieber 5 und dem unteren Linearschieber 6 gebildet, wobei beide
Linearschieber 5 und 6 von einem gemeinsamen Gehäuse 14 umschlossen sind. Der Raum
7 wird durch die Säule der Abstichöffnung 12 gebildet und ist (Fig. 1) mit einem Hochdruckförderer
16 verbunden. Der Hochdruckförderer 16 ist näher in Fig. 2 dargestellt. Aus einem
Vorratsbehälter 17 gelangt die Füllmasse 8, z.B. Sand, in einen Förderkanal 18 und
wird in Förderrichtung 18a mittels einer Förderschnecke 19 gefördert. Am Ende des
Förderkanals 18 ist ein Absperrorgan 20 vorgesehen, das als Schieberplatte 20a ausgebildet
ist. In der Schieberplatte 20a befindet sich eine Durchgangsöffnung 20b. Die Schieberplatte
20a wird mittels eines ersten Hebelgetriebes 24 über ein über einen Hydro-Zylinder
23 auf einem Rahmengestell in Pfeilrichtung hin- und herbewegt. In Fig. 2 ist die
Schließstellung gezeichnet. In Offenstellung der Schieberplatte 20a gelangt der Sand
oder eine andere Füllmasse 8 in einen Hochdruckkanal 21, der über ein Druckrohr 25
den Sand in den Raum 7 schießt. Für den Hochdrucktransport sorgt eine Hochdruck-Kolben-Zylinder-Einheit
22, die ebenfalls über ein zweites Hebelgetriebe 26 und eine zweite Kolben-Zylinder-Einheit
27 die Beschleunigung dem Sand überträgt.
[0027] In Fig. 4 ist in der gezeichneten Stellung ein freier Durchfluss des Abstichkanals
3a gewährleistet. Dabei kann der flüssige Stahl den Förderkanal 18 für die Füllmasse
8 nicht beschädigen. Ein schnelles Füllen wird u.a. durch die beiderseitig zur Mitten-achse
geführten Förderkanäle 18 erreicht, wenn der Schließkolben 28 in Pfeilrichtung verschoben
wird. In der geöffneten Stellung kann die Füllmasse 8 in den Abstichkanal 3a eintreten
und ihn füllen. Der Schließkolben 28 dient beim Schließen der Verdichtung der Füllmasse
8.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- metallurgisches Gefäß
- 1a
- Gefäßboden
- 2
- Abstichloch
- 2a
- Abstichrohr
- 3
- Metallschmelze
- 3a
- Schließkolben
- 4
- senkrechte Gefäßposition
- 5
- oberer Linearschieber
- 5a
- Abstichkanal
- 6
- unterer Linearschieber
- 6a
- Abstichkanal
- 7
- Raum zwischen den Linearschiebern
- 8
- rieselfähige Füllmasse
- 9
- Spülstein
- 10
- Lochstein
- 11
- Heizvorrichtung
- 12
- Abstichöffnung
- 13
- vertikaler Abstand der Linearschieber
- 14
- Gehäuse
- 15
- Abstichkanalachse
- 16
- Hochdruckförderer
- 17
- Vorratsbehälter
- 18
- Förderkanal
- 18a
- Förderrichtung
- 19
- Förderschnecke
- 20
- Absperrorgan
- 20a
- Schieberplatte
- 20b
- Durchgangsöffnung
- 21
- Hochdruckkanal
- 22
- Hochdruck-Kolben-Zylinder-Einheit
- 23
- Hydro-Zylinder
- 24
- erstes Hebelgetriebe
- 25
- Druckrohr
- 26
- zweites Hebelgetriebe
- 27
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 28
- Schließkolben
1. Verfahren zum Verschließen oder Öffnen des Abstichloches eines metallurgischen Gefäßes,
insbesondere eines Elektrolichtbogenofens, das zum Abstechen der Metallschmelze in
senkrechter Gefäßposition steht, unter Anwendung eines Schieberverschlusses,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Beenden eines Abstechvorgangs zuerst ein oberer Linearschieber geschlossen und
nach Ablaufen der restlichen Metallschmelze ein unter dem oberen Linearschieber befindlicher
unterer Linearschieber geschlossen wird und dass anschließend der Raum zwischen dem
oberen Linearschieber und dem unteren Linearschieber mit rieselfähiger Füllmasse in
kurzer Zeit gefüllt und nach dem Füllen der obere Linearschieber wieder geöffnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllmasse unter Hochdruck in den Raum zwischen den Linearschiebern eingefördert
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Spülsteine im Lochstein des Gefäßbodens Inertgas für eine Badbewegung der Metallschmelze
von oben nach unten zwecks Wärmeaustauschs eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine im Lochstein angeordnete Heizvorrichtung zusätzlich zum Inertgas-Einbringen
eingeschaltet wird.
5. Bodenabstich für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere für einen Elektrolichtbogenofen,
das beim Abstechen der Metallschmelze in einer senkrechten Gefäßposition steht, mit
einer Verschlusseinrichtung, die eine Schieberplatte aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass unter der Abstichöffnung (12) zwei selbständig betätigbare Linearschieber (5; 6)
mit einem vertikalen Abstand (13) in einem gemeinsamen Gehäuse (14) übereinander angeordnet
sind, die mit ihren Abstichkanälen (5a; 6a) auf einer gemeinsamen Abstichkanalachse
(15) liegen.
6. Bodenabstich nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Raum (7) zwischen den Linearschiebern (5; 6) mit Füllmasse (8) auffüllbar ist.
7. Bodenabstich nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Raum (7) zwischen den Linearschiebern (5; 6) ein Hochdruckförderer (16) für
die rieselfähige Füllmasse (8) angeschlossen ist.
8. Bodenabstich nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hochdruckförderer (16) für die rieselfähige Füllmasse (8) eine an einen Vorratsbehälter
(17) in einem Förderkanal (18) angeschlossene Förderschnecke (19) aufweist, dass in
Förderrichtung (18a) hinter der Förderschnecke (19) ein den Förderkanal (18) sperrendes
oder freigebendes Absperrorgan (20) angeordnet ist und dass in einem zu dem Förderkanal
(18) senkrecht verlaufenden Hochdruckkanal (21), der mit dem Raum (7) zwischen den
Linearschiebern (5; 6) verbunden ist, dem Raum (7) gegenüberliegend eine Hochdruck-Kolben-Zylinder-Einheit
(22) angeordnet ist.
9. Bodenabstich nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das den Förderkanal (18) sperrende oder freigebende Absperrorgan (20) aus einer Schieberplatte
(20a) mit einer Durchgangsöffnung (20b) für die Freigabestellung besteht, wobei die
Schieberplatte (20a) an einen Hydrozylinder (23) über ein Hebelgetriebe (24) angeschlossen
ist.
10. Bodenabstich nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Gefäßboden (1a) des metallurgischen Gefäßes (1) im Lochstein (10) eine Heizvorrichtung
(11) und / oder ein oder mehrere Spülsteine (9) zur Einleitung von Inertgas zwecks
Baddurchmischung und Badbewegung vorgesehen sind.