[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mast für aus dem Boden versorgte elektrische
Anlagen, wie beispielsweise Beleuchtungen, Verkehrssignalanlagen, Oberleitungen oder
Funkantennen sowie Verfahren zur Monatege eines solchen Masts und für Wartungsarbeiten
an einem solchen Mast.
[0002] Solche, üblicherweise auch als Lichtmast bezeichnete Maste weisen gemäß dem Stand
der Technik ein Stück über dem Boden eine Türe auf, die den Zugang zu den Anschlüssen
der Versorgungsleitungen ermöglicht. Diese Tür muß aufwendig gegen herausfallen, Sabotage
oder Vandalismus geschützt werden.
[0003] Diese Konstruktion gemäß dem Stand der Technik hat folgende Nachteile:
[0004] Die Konstruktion ist anfällig gegen Vandalismus, sie stellt eine Gefahr dar, da hinter
der Tür oft erhebliche Spannungen anliegen, in der Herstellung muß auf große Paßgenauigkeit
der Türen geachtet werden, was erhebliche zusätzliche Fertigungskosten erfordert,
die Statik des Mastes muß auf die Öffnung abgestimmt werden, in diesem Bereich muß
also eine entsprechende Verstärkung vorgesehen werden, die Türen sind optisch nicht
schön und sind im Bodenbereich durch Korrosion gefährdet und können das Eindringen
von Wasser bei Regen oder Schneefall bewirken. Außerdem besteht bei einer Kollision
eines Fahrzeuges mit einem solchen Mast die Gefahr, daß der Mast an der durch die
Tür gebildeten Schwächungsstelle abbricht. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es, einen solchen Mast dergestalt weiterzubilden, daß eine entsprechende Tür nicht
mehr erforderlich ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Auf
diese Weise ist keine Tür mehr erforderlich, da die entsprechenden Anschlußvorrichtungen
durch Anheben des Mastes mit einer entsprechenden Vorrichtung, die beispielsweise
wie ein PKW-Wagenheber ausgeführt sein kann, oder als eine Art Kranarm an einem Wartungsfahrzeug
angeordnet sein kann, zugänglich gemacht werden können.
[0006] Diese erfindungsgemäße Lösung erlaubt keine Möglichkeiten für Vandalismus oder mutwillige
Beschädigung mehr, ohne spezielle Hilfsmittel ist kein Zugang zu den stromführenden
Teilen möglich, der Mast ist wesentlich einfacher zu produzieren, die Statik wird
durch das Außenrohr gewährleistet, welches ja nicht durch Öffnungen geschwächt ist,
ebenso ist ein Eindringen von Wasser, Schnee, etc. ausgeschlossen. Im übrigen ist
auch die Montage und Aufstellung der Masten wesentlich erleichtert, da das Bodenrohr
vormontiert und die entsprechenden elektrischen Leitungen installiert werden können,
und dann später der eigentliche Mast daraufgestülpt werden kann.
[0007] Montage- und Wartungsarbeiten können mit dem Verfahren gemäß der Ansprüche 10 bis
13 erheblich erleichtert werden..
[0008] Besonders bevorzugt ist es dabei, daß das Bodenrohr Nuten für die Führung des zweiten
Rohres, also des Oberteils des Mastes beim Anheben aufweist. Auf diese Weise kann
sichergestellt werden, daß beispielsweise gebogene Lichtmaste oder Maste, die Vekehrssignaleinrichtungen
tragen, nicht versehentlich während der Wartungsarbeiten verdreht werden.
[0009] Es ist dabei besonders bevorzugt, zwei einander gegenüberliegende Nuten in dem Bodenrohr
vorzusehen.
[0010] Um beim Anheben des Oberteils des Mastes ein Verkanten zu vermeiden, ist es besonders
bevorzugt, das Bodenrohr profiliert und mit Kunststoffkedern auszubilden.
[0011] Eine zusätzliche Stabilisierung und eine zusätzliche Sicherung gegen unbefugten Zugriff
auf die elektrischen Einrichtungen im Mast kann vorzugsweise dadurch erreicht werden,
daß im montierten Zustand das Bodenrohr mit dem zweiten Rohr mittels eines quer durch
beide Rohre gesteckten Bolzens verbunden ist, der durch aufgeschraubte Hutmuttern
gesichert ist.
[0012] Bei dieser Ausgestaltung des Mastes kann im Bodenrohr oberhalb der Wartungsöffnung
eine quer durch das Bodenrohr verlaufende Bohrung vorgesehen sein, in die der Bolzen
eingesetzt werden kann, wenn das zweite Rohr angehoben ist. Auf diese Weise kann eine
Sicherung des Oberteils des Mastes gegen Herabrutschen während der Wartungsarbeiten
erreicht werden. Es ist so sichergestellt, daß der Oberteil des Mastes nicht während
der Wartungsarbeit herabrutschen und ggf. das Wartungspersonal verletzen kann.
[0013] Zur Erhöhung der Stabilität des Mastes während der Wartungsarbeiten ist es besonders
bevorzugt, wenn das Bodenrohr im hochgeschobenen Zustand immer weiter als das zweieinhalbfache
des Innendurchmessers des zweiten Rohres in dieses hineinragt.
[0014] Zur weiteren Stabilisierung des Mastes können in den Kunststoffkedern Stahlseile
angeordnet sein.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand des in den beigefügten Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Mast von der Seite (Bodenrohr gestrichelt dargestellt);
und
Fig. 2 einen horizontalen Querschnitt durch den Mast der Fig. 1 in Höhe der seitlich
angeordneten Wartungsöffnung.
[0016] Der erfindungsgemäße Mast für aus dem Boden versorgte elektrische Anlagen wie beispielsweise
Beleuchtungen, Verkehrssignalanlagen, Oberleitungen, Funkantennen oder beleuchtete
Verkehrszeichen besteht aus einem in üblicher Weise im Boden verankerten inneren Rohr,
welches als Bodenrohr 10 bezeichnet wird. Das Bodenrohr 10 weist an der Seite eine
Öffnung 12 mit der Form und Größe der üblichen Wartungsöffnungen bei Lichtmasten auf.
Hinter dieser Öffnung können wie üblich die elektrischen Installationen für die aus
dem Boden zu versorgenden elektrischen Anlagen auf dem Mast angebracht werden. Unterhalb
und oberhalb der Wartungsöffnung 12 sind jeweils quer durch das Bodenrohr verlaufende
Bohrungen angebracht, durch die ein Bolzen 14 gesteckt werden kann.
[0017] Das Bodenrohr erstreckt sich üblicherweise etwa einen Meter hoch aus dem Boden, wobei
die Wartungsöffnung etwa 50 bis 70 cm über dem Boden angeordnet ist. Das Bodenrohr
ist, wie in Fig. 2 dargestellt, profiliert und mit Kunststoffkedern, also mit Randverstärkungen
aus Kunststoff, versehen.
[0018] Auf das Bodenrohr 10 ist ein weiteres Rohr 20 aufgesteckt, welches den Oberteil des
Mastes bildet und die entsprechenden elektrischen Anlagen trägt. Die Kunststoffkedern
des Bodenrohres 10 dienen dazu, ein leichtes Gleiten des weiteren Rohres 20 auf dem
Bodenrohr während der Erstmontage und bei erforderlichen Wartungsarbeiten sowie eine
genaue Passform sicherzustellen.
[0019] In dem Bodenrohr 10 sind weiter zwei Nuten 16, 18 vorgesehen, in die an der Innenseite
des weiteren Rohres 20 angebrachte Stifte (nicht dargestellt) eingreifen können, um
ein Verdrehen des Rohres 20 gegenüber dem Bodenrohr 10 zu verhindern.
[0020] Im fertig montierten Zustand kann das den Oberteil des Mastes bildende Rohr 20 zusätzlich
mit einem durch die untere Querbohrung verlaufenden Bolzen 14, der mit außen angeordneten
Hutmuttern 24 gesichert ist, zusätzlich gegen Verdrehen und unbefugtes Hochheben gesichert
sein. Die entsprechende Anordnung des Bolzens 14 ist in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien
dargestellt.
[0021] Der Bolzen 14 kann aber auch zur Sicherung des Rohres 20 gegen unbeabsichtigtes Herabrutschen
während der Wartungsarbeiten dienen. Zu diesem Zweck dient die oberhalb der Montageöffnung
12 vorgesehene weitere Querbohrung in dem Bodenrohr 10. Wenn der Oberteil des Mastes
entsprechend angehoben ist, kann dort der Bolzen 14 eingesetzt und wiederum mit den
Hutmuttern 24 gesichert werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Oberteil
des Mastes nicht während der Wartungsarbeiten herabrutschen und ggf. das Wartungspersonal
verletzen kann.
[0022] Anstelle ds Bolzens 14 könnte natürlich auch ein entsprechendes Steckschloß eingesetzt
sein, so daß bei Verwendung eines geeigneten Zylinderschlosses eine weiter verbesserte
Sicherung gegen unbefugte Basteleien an dem Mast ermöglicht werden kann.
[0023] Damit der Oberteil des Mastes während der Wartungsarbeiten nicht seitlich gestützt
werden muß, empfiehlt es sich, daß auch bei hochgeschobenem Außenrohr 20 die Unterkante
des Rohres 20 weiterhin mit dem Bodenrohr 10 um mindestens das zweieinhalbfache des
Innenduchmessers des Rohres 20 überlappt, um ein Wegkippen sicher zu verhindern.
[0024] Sofern besonders stabile Masten erforderlich sind, können in den Kunststoffkedern
Stahlseilen eingezogen oder koextrudiert werden, die bei einer Kollision eines Fahrzeugs
mit dem Mast ein Abscheren des Mastes und ein damit verbundenes unkontrolliertes Biegen
oder Umfallen des Mastes verhindern. Diese Stahlseile können darüber hinaus als Absicherung
bis zu der an dem Mast befestigten elektrischen Anlage hochgezogen und mit dieser
verbunden werden. Dadurch kann ein Herunterstürzen der elektrischen Anlage bei einer
Kollision eines Fahrzeugs mit dem Mast in den meisten Fällen verhindert werden.
[0025] Die Montage des erfindungsgemäßen Mastes erfolgt also dergestalt, daß das Bodenrohr
10 wie sonst üblicherweise ein Mast im vorhandenen Grund mit einem Betonrohr, Kunststoffrohr
oder mittels einer Grundplatte, Guß- oder Schweißkonstruktion verankert und eingesandet
wird. Sodann können mit Hilfe der Öffnung 12 die Verkabelungen wie üblich installiert
werden. Sodann wird der Oberteil des Mastes, der das äußere Rohr 20 umfaßt, auf das
Bodenrohr 10 aufgesetzt. Es empfiehlt sich dabei, den Bolzen 14 in die oberhalb der
Öffnung 12 angeordnete Bohrung einzusetzen. Auf diese Weise kann der Oberteil des
Mastes bis auf die Wartungshöhe abgesenkt werden. In diesem Zustand können die zum
Oberteil des Mastes führenden elektrischen Leitungen an die bereits vorhandene mit
dem im Boden verlegten Käbelsystem verbundenen Kabel angeschlossen werden. Sodann
wird der Oberteil des Mastes wieder leicht angehoben, der Bolzen 14 entfernt und der
Mast vollständig abgesenkt. Der Mast kann nun durch Einsetzen des Bolzens 14 in die
untere Querbohrung endgültig befestigt werden. Anstelle des Bolzens 14 oder zusätzlich
dazu kann zur Sicherung des Mastes gegen unbefugten Zugriff auf die elektrischen Anschlüsse
auch ein Steckschloß vorgesehen sein, welches sich durch Bohrungen sowohl im äußeren
Rohr 20 als auch im Bodenrohr 10 erstreckt.
1. Mast für aus dem Boden versorgte elektrische Anlagen wie beispielsweise Beleuchtungen,
Verkehrssignalanlagen, Oberleitungen oder Funkantennen, der aus zwei ineinandergesteckten
Rohren (10, 20) aufgebaut ist, von denen eines, das Bodenrohr (10), im Boden verankert
ist, und das zweite (20) auf dieses aufgesteckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bodenrohr (10) seitlich eine Wartungsöffnung (12) vorgesehen ist, die durch das
aufgesteckte zweite Rohr (20) verschlossen werden und durch Anheben dieses zweiten
Rohres (20) zugänglich gemacht werden kann.
2. Mast nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenrohr (10) Nuten (16, 18) für die Führung des zweiten Rohres (20) beim Anheben
aufweist.
3. Mast nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander gegenüberliegende Nuten (16, 18) in dem Bodenrohr (10) vorgesehen sind.
4. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenrohr (10) profiliert und mit Kunststoffkedern versehen ist.
5. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im montierten Zustand das Bodenrohr (10) mit dem zweiten Rohr (20) mittels mindestens
eines quer durch beide Rohre (10, 20) gesteckten Bolzens (14) verbunden ist, der durch
aufgeschraubte Hutmuttern (24) gesichert ist.
6. Mast nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bodenrohr (10) oberhalb der Wartungsöffnung (12) eine quer durch das Bodenrohr
verlaufende Bohrung vorgesehen ist, in die ein Bolzen (14) eingesetzt werden kann,
wenn das zweite Rohr (20) angehoben ist.
7. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenrohr (10) im hochgeschobenen Zustand noch immer weiter als das 2,5fache
des Innendurchmessers des zweiten Rohres (20) in dieses hineinragt.
8. Mast nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kunststoffkedern Stahlseile angeordnet sind.
9. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere, sich durch beide Rohre (10, 20) erstreckende Bohrung vorgesehen ist,
in die ein Steckschloß eingesetzt werden kann.
10. Verfahren zur Montage eines Masts gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst ein mit einer seitlichen Wartungsöffnung (12) versehenes Bodenrohr (10) im
Boden verankert und an eine im Boden verlegte elektrische Versorgung angeschlossen
wird, und sodann ein zweites Rohr (20) mit größerem Innendurchmesser als der Außendurchmesser
des Bodenrohrs (10) auf dieses dergestalt teilweise aufgesteckt wird, daß sich das
untere Ende des zweiten Rohres (20) noch oberhalb der Wartungsöffnung (12) befindet,
und sodann das zweite Rohr (20) an die elektrische Versorgung im Bodenrohr (10) angeschlossen
wird, und sodann das zweite Rohr (20) vollständig abgesenkt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10 zur Montage eines Mastes gem. Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Rohr (20) zum teilweisen Aufsetzen auf das Bodenrohr (10) auf den bereits
vorher in das Bodenrohr (10) eingesetzten Bolzen (14) aufgesetzt wird, und zum vollständigen
Absenken des zweiten Rohres (20) dieses nochmals leicht angehoben wird, der Bolzen
(14) entfernt wird, das zweite Rohr (20) sodann wieder vollständig abgesenkt wird,
und sodann der Bolzen (14) endgültig in beide Rohre (10, 20) eingesetzt wird.
12. Verfahren zur Wartung eines Masts gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Rohr (20) des Masts dergestalt teilweise angehoben wird, daß sich die
Unterkante des zweiten Rohrs (20) oberhalb der Wartungsöffnung (12) im Bodenrohr (10)
befindet, daß sodann die Wartungsarbeiten durchgeführt werden, und das zweite Rohr
(20) nach Beendigung der Wartungsarbeiten wieder vollständig abgesenkt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12 zur Wartung eines Masts gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst der Bolzen (14) entfernt wird, das zweite Rohr (20) sodann angehoben wird
und der Bolzen (14) dann wieder eingesetzt wird, und das zweite Rohr (20) auf den
Bolzen (14) abgesetzt wird, und nach Abschluß der Wartungsarbeiten das zweite Rohr
(20) wieder angehoben, der Bolzen (14) entfernt und das zweite Rohr (20) dann wieder
vollständig abgesenkt wird, sodann wird der Bolzen (14) wieder in beide Rohre eingesetzt.