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EP 1 023 942 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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27.03.2002 Patentblatt 2002/13 |
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Anmeldetag: 29.01.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B02C 18/18 |
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Zerkleinerungsvorrichtung mit wenigstens einer drehenden Welle
Shredding device with at least one rotary shaft
Dispositif déchiqueteur ayant au moins un axe rotatif
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL |
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.08.2000 Patentblatt 2000/31 |
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Patentinhaber: SID Société Industrielle de la Doux S.A. |
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2123 St-Sulpice (CH) |
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Erfinder: |
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- Few,Simon Leslie Deane
London (GB)
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Vertreter: Büchel, Kurt F., Dr. |
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Patentbüro Büchel & Partner AG
Letzanaweg 25-27 9495 Triesen 9495 Triesen (LI) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 006 261 EP-A- 0 736 327
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EP-A- 0 401 620
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, welche zum Zerkleinern von Produkten jedwelcher Art, insbesondere im Rahmen von
Aufbereitungsmassnahmen, z.B. bei der Entsorgung bzw. Wiederverwertung von Abfallstoffen
eingesetzt wird.
[0002] Bei solchen Zerkleinerungsmaschinen kann es sich z.B. um Rotorscheren handeln, deren
Zerkleinerungseffekt dadurch erreicht wird, dass an ihrem Umfang mit Zähnen versehene
Rotorscheiben (Schneideringe) gegeneinander drehen. Der dadurch erreichte Schneid-,
Reiss- und Brucheffekt ist unter anderem eine Funktion der Distanz zwischen der Nase
der Rotorscheiben und der dieser jeweils gegenüberliegenden Fläche, sowie der Distanz
zwischen den Seitenflächen der Rotorscheiben.
[0003] In Abhängigkeit von dem zu zerkleinernden Material ist der Verschleiss der Rotorscheiben
bzw. der Rotorscheibensegmente mehr oder weniger gross, wobei der Zerkleinerungseffekt
durch die verschleissbedingte, zunehmende Vergrösserung der frontalen und seitlichen
Zwischenräume abnimmt.
[0004] Um die gewünschte Funktionsfähigkeit wieder herzustellen, müssen die verschlissenen
Teile ausgetauscht und / oder aufgearbeitet werden (Problemstellung 1).
[0005] Im Falle von Zerkleinerungsmaschinen, die unter speziell harten Bedingungen arbeiten,
beschränkt der Verschleiss sich jedoch nicht nur auf die eigentlichen Rotorscheibensegmente
bzw. Zerkleinerungswerkzeuge, sondern betrifft auch die zwischen den Rotorscheibensegmenten
liegende Wellenoberfläche (Problemstellung 2). Diesen Verschleiss hat man bisher durch
den Einsatz gehärteter Wellen (sehr teuer!) oder durch die Abdeckung mit Distanzhaltern
zu verhindern, oder durch das Aufschweissen von Material auf verschlissene Stellen
zu beseitigen gesucht. Beide letztgenannten Massnahmen sind aber ebenfalls sehr umständlich,
insbesondere der Austausch verschlissener Distanzhalter, bzw. gefährlich, wie z.B.
das Schweissen in der Umgebung von Chemieabfällen.
[0006] Ausserdem werden die Rotoren bzw. Distanzhalter durch den Verschleiss statisch geschwächt
(Bruchgefahr) und die Abstreifer funktionieren schlechter (Problemstellung 3).
[0007] Aufgrund der hohen Anforderungen an die Stabilität und Sicherheit der Zerkleinerungsvorrichtungen
und der sich daraus ergebenden hohen Gewichte ist ein Austausch der Rotoren und/oder
der Distanzhalter aufgrund der dadurch verursachten Stillstandszeiten, der notwendigen
Hebezeuge sowie eventuell baulicher Massnahmen, sowie schliesslich aufgrund des qualitätsbedingten,
hohen Preises der Rotoren mit bedeutenden Kosten verbunden.
[0008] Das in der EP-A1-6.261 (deren Inhalt hiemit als im Rahmen dieser Beschreibung geoffenbart
gilt) beschriebene System der ohne Wellendemontage austauschbaren Zerkleinerungswerkzeuge
bzw. Rotorscheibensegmente mit U-förmigem Querschnitt, ebenso wie das in der US-A-3,991,944
beschriebene System erlauben, Zeit und Kosten für den Austausch der verschlissenen
Rotorscheibensegmente (Problemstellung 1) ausreichend zu reduzieren, tragen jedoch
nichts zur Lösung der Problemstellungen 2 und 3 bei.
[0009] Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die Problemstellungen 2 und 3
preisgünstig zu lösen, ohne aber die bekannte Lösung für die Problemstellung 1 zu
vernachlässigen. Diese Aufgabe wird durch die Kombination der im Kennzeichen des Anspruchs
1 beschriebenen Merkmale mit denjenigen aus seinem Oberbegriff gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Kennzeichen der abhängigen Ansprüche beschrieben.
[0010] Aufgrund der langen Lebensdauer von Zerkleinerungsvorrichtungen ist es wünschenswert,
dass auch bestehende Modelle mit einem minimalen Aufwand mit den neuartigen Rotorscheibensegmenten
in U-Form mit Wellenschutz-Fortsätzen bestückt werden können. Solche Rotoren werden
vorzugsweise für Zerkleinerungsanlagen mit Hydraulikantrieb verwendet, welche durch
geeignete Massnahmen - z.B. durch Umkehrdrehungen, Wegfahren der Gegenmesser, oder
automatischen Stillstand der Anlage - die Gefahr des Rotorenbruchs oder des Verschleisses
bei extrem schwierigen Ausgangsprodukten zusätzlich mindern.
[0011] Sinngemäss können solche Rotoren jedoch in analoger Weise auch für andere Zerkleinerungsmaschinen
(Schnell- oder Langsamläufer), unabhängig von deren Antriebsart (z.B. hydraulisch,
elektrisch, oder mittels Verbrennungsmotoren), der Anzahl der festen oder drehenden
Rotoren (z.B. 1,2,3 oder auch mehr) eingesetzt werden.
[0012] In der beiliegenden Zeichnung eines ringförmigen Bundes und des darüber gestülpten
Rotorscheibensegmentes im Schnitt wird die Erfindung beispeilhaft näher erläutert.
Es zeigen
Fig.1 den Stand der Technik nach der EP-B1-6,261, und die
Fig.2 bis 4 erfindungsgemäss verbesserte Ausführungsformen des Rotorscheibensegmentes.
[0013] Auf einer Welle 1 sind ringförmige, bei einer praktischen Ausführungsform axial etwa
30-40 mm breite Bunde 2 angeordnet, die in an sich bekannter Weise entweder einstückig
mit dieser ausgebildet sind (Fig.1 bis 4) oder (nicht dargestellt) auf eine Sechskant-Welle
geschoben bzw. über eine Zahnverbindung mit ihr verbunden sind.
[0014] Die über die Bunde 6 gestülpten, bei einer praktischen Ausführungsform axial etwa
80-85 mm breiten, U-förmigen Rotorscheibensegmente 2 bzw. 2a (Fig.1 und 2) sind mit
diesen in an sich bekannter Weise, z.B. über eine (nicht dargestellte) vorgespannte
"Zapfen-Schraube"-Einheit verbunden und greifen in ringförmige Nuten 3 bzw. 3a in
der Welle 1 bzw. 1a ein. Dabei sind die ringförmigen Nuten 3a (Fig.2) gegenüber den
Nuten 3 (Fig.1, Stand der Technik) axial verbreitert und nehmen zwei am Schenkelende
des U-förmigen Rotorscheibensegmentes 2a angebrachte Fortsätze 4 auf. Diese schützen
den grösseren Teil der Wellenoberfläche vor dem Verschleiss.
[0015] In der Ausführungsform nach Fig.3 tragen die Rotorscheibensegmente 2b nur einen Fortsatz
4b, der im wesentlichen den gesamten Abstand zwischen zwei benachbarten Rotorscheibensegmenten
2b überbrückt. Dadurch erübrigt sich die Herstellung einer Nut in der Wellenoberfläche.
[0016] Natürlich kann, wie dies in Fig.4 dargestellt ist, auf eine solche Nut auch dann
verzichtet werden - bei gleicher Ausbildung der Welle 1b wie in Fig.3 - wenn die Rotorscheibensegmente
2c an beiden Enden der U-Schenkel Fortsätze 4c tragen, von denen jeder in seiner axialen
Erstreckung so ausgebildet ist, dass ergemeinsam mit dem ihm gegenüberliegenden Fortsatz
4c des jeweils benachbarten Rotorscheibensegmentes 2c - im wesentlichen den gesamten
Abstand zwischen zwei benachbarten Rotorscheibensegmenten 2c überbrückt.
[0017] Der in Fig.3 gezeigte Lichtspalt 5b zwischen dem Fortsatz 4b und dem benachbarten
Rotorscheibensegment 2b, bzw. der in Fig.4 gezeigte Lichtspalt 5c zwischen zwei benachbarten
Fortsätzen 4c kann entweder so klein ausgebildet sein, dass er nur allfällige Wärmedehnungen
aufnimmt, oder bewusst einen Teil der Wellenoberfläche unabgedeckt lassen, was einerseits
eine fertigungstechnische Vereinfachung bedeutet, andererseits einer Verkeilung von
Materialteilchen entgegenwirkt und damit die Demontage erleichtert.
[0018] In der Ausführungsform nach Fig.5 ist die konkave Innenseite der Rotorscheibensegmente
2d mit einer Evolventenverzahnung 7 versehen, die mit einer analogen Verzahnung 8
an der Oberfläche der Welle 1c zusammenwirkt. Eine solche Ausgestaltung ist - gegenüber
einer grundsätzlich möglichen Ausbildung der Welle als Keilwelle oder Sechskantwelle
- bevorzugt, weil die Bruchgefahr verringert, die Montage und Demontage erleichtert,
und die Kraftübertragung verbessert wird.
1. Zerkleinerungsvorrichtung mit wenigstens einer drehenden Welle (1), auf der im Abstand
voneinander ringförmige Bunde (6) angeordnet sind, über welche Bunde (6) U-förmige
Rotorscheibensegmente (2) gestülpt sind, die an ihrem Umfang Zerkleinerungswerkzeuge
tragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorscheibensegmente (2) am Ende wenigstens eines U-Schenkels wenigstens einen
die Oberfläche der Welle (1) im Zwischenraum zum axial beabstandeten, nächsten Rotorscheibensegment
(2) wenigstens teilweise abdeckenden, sich vom U-Schenkel in axialer Wellenrichtung
erstreckenden, auskragenden Fortsatz (4) tragen.
2. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide U-Schenkel einen Fortsatz (4) tragen.
3. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Welle (1) im wesentlichen zur Gänze abgedeckt ist.
4. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Fortsatz (4) gehärtet ist.
5. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Fortsatz (4) in einer an der Welle (1) angeordneten, ringförmigen
Nut (3) versenkt ist.
6. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bund (6) und/oder der wenigstens eine Fortsatz (4) mit der Oberfläche der Welle
(1) über eine Verzahnung, eine polygonale Ausbildung od.dgl. verbunden ist bzw. sind.
1. Shredding device with at least one rotary shaft (1), on which annular collars (6)
are arranged a distance apart, over which collars (6) U-shaped rotor disc segments
(2) are inverted, which carry shredding tools on their circumference, characterized in that the rotor disc segments (2) at the end of at least one U-limb carry at least one
projecting extension (4) extending from the U-limb in the axial shaft direction and
at least partly covering the surface of the shaft (1) in the gap to the axially spaced,
next rotor disc segment (2).
2. Shredding device according to Claim 1, characterized in that both U-limbs carry an extension (4).
3. Shredding device according to any of the preceding Claims, characterized in that the surface of the shaft (1) is substantially completely covered.
4. Shredding device according to any of the preceding Claims, characterized in that the at least one extension (4) has been hardened.
5. Shredding device according to any of the preceding Claims, characterized in that the at least one extension (4) is sunk into an annular groove (3) arranged on the
shaft (1).
6. Shredding device according to any of the preceding Claims, characterized in that the collar (6) and/or the at least one extension (4) is or are connected to the surface
of the shaft (1) via a toothed system, a polygonal construction or the like.
1. Dispositif de déchiquetage, comprenant au moins un arbre rotatif (1), sur lequel sont
disposées à distance l'une de l'autre des collerettes (6) à forme annulaire, collerettes
(6) sur lesquelles sont enfilées des segments de disque de rotor (2) en forme de U,
portant sur leur périphérie des outil de déchiquetage, caractérisé en ce que les segments de disque de rotor (2) portent, à l'extrémité d'au moins une branche
de U, au moins un prolongement (4) en porte-à-faux, s'étendant dans la direction d'arbre
axiale à partir de la branche de U, couvrant au moins partiellement la surface de
l'arbre (1), dans l'espace intermédiaire vis-à-vis du segment de disque de rotor (2)
suivant, espacé axialement.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que les deux branches de U portent un prolongement (4).
3. Dispositif de déchiquetage selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la surface de l'arbre (1) est couverte pratiquement en totalité.
4. Dispositif de déchiquetage selon l'une des révendications précédentes, caractérisé en ce que le au moins un prolongement (4) est durci.
5. Dispositif de déchiquetage selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le au moins un prolongement (4) est noyé dans une gorge (3) annulaire, ménagée sur
l'arbre (1).
6. Dispositif de déchiquetage selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la collerette (6) et/ou le au moins un prolongement (4) est/sont relié(s) à la surface
de l'arbre (1), par l'intermédiaire d'une denture d'un profilage polygonal, ou analogue
