[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Schotter eines Gleises unter
Vorwärtsbewegung einer Reinigungsmaschine mit einer Vorfahrtgeschwindigkeit, einer
kontinuierlichen Aufnahme des Schotters und Reinigung in einer mit einem hydraulischen
Vibrationsantrieb ausgestatteten Siebanlage, wobei der Vibrationsantrieb im Arbeitseinsatz
einen Betriebsdruck aufweist, sowie eine Reinigungsmaschine zur Reinigung von Schotter
eines Gleises.
[0002] Derartige, beispielsweise durch AT 375 982 bekannte Schotterreinigungsmaschinen fördern
mit Hilfe einer Räumkette bei kontinuierlicher Arbeitsvorfahrt der Maschine unterhalb
eines Gleises befindlichen Schotter in eine Siebanlage. Diese wird durch einen Vibrationsantrieb
in Schwingungen versetzt und trennt somit Abraum vom Schotter. Sowohl durch unterschiedliche
Abraumanteile als auch durch unterschiedliche Konsistenz des Abraumes kann es zu sprunghaften
Änderungen der Siebleistung kommen. Als Folge davon ist die Siebqualität und Siebauslastung
in nachteiliger Weise Schwankungen unterworfen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens
zur Reinigung von Schotter eines Gleises, das eine weitgehend konstante Befüllung
der Siebanlage ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt auch in der Schaffung
einer Reinigungsmaschine, mit der unter geringem konstruktiven Aufwand eine verbesserte
Siebleistung erzielbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Reinigung von Schotter eines Gleises dadurch
gelöst, daß die Vorfahrtgeschwindigkeit der Maschine in Abhängigkeit von Änderungen
des Betriebsdruckes des Vibrationsantriebes derart gesteuert wird, daß zur Erzielung
einer konstanten Siebleistung die Vorfahrtgeschwindigkeit bei Sinken des den Vibrationsantrieb
steuernden Betriebsdruckes erhöht bzw. bei Ansteigen des Betriebsdruckes reduziert
wird.
[0005] Durch diese Beeinflussung des Fahrantriebes in Abhängigkeit von der sich auf den
Betriebsdruck des Vibrationsantriebes auswirkenden Füllmenge der Siebanlage ist auf
sehr einfache und wirkungsvolle Weise die Einstellung einer gewünschten konstanten
Befüllung der Siebanlage möglich. Daraus resultiert in besonders vorteilhafter Weise
eine verbesserte Reinigungsqualität. Außerdem wird eine Überlastung der Siebanlage,
wie dies z.B. bei besonders verschmutztem und verklebtem Schotter der Fall sein könnte,
zuverlässig ausgeschlossen.
[0006] Die eine Reinigungsmaschine betreffende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Regeleinrichtung
mit einem einen Betriebsdruck des Vibrationsantriebes erfassenden Druckgeber und einem
Stellglied zur Beeinflussung eines auf den Fahrantrieb wirksamen Betriebsdruckes vorgesehen
ist.
[0007] Ein derartiger Regelkreis ermöglicht bei einem Minimum an konstruktivem Aufwand eine
verbesserte Einsatzmöglichkeit, indem einerseits die Siebleistung maximierbar ist
und andererseits eine Überlastung der Siebanlage zuverlässig ausschließbar ist. Es
erübrigt sich damit auch eine bisher unter Sicherheitsgefährdung von der Bedienungsperson
visuell vorgenommene Kontrolle des Befüllungszustandes der Siebanlage. Außerdem ist
in besonders vorteilhafter Weise auch ein sehr einfacher nachträglicher Einbau in
ältere Maschinen möglich.
[0008] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnungsbeschreibung.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig.1 eine Seitenansicht einer Reinigungsmaschine, und
Fig.2 eine schematische Darstellung eines Regelkreises.
[0011] Eine in Fig.1 dargestellte Schotterreinigungsmaschine 1 weist einen über Schienenfahrwerke
2 auf einem Gleis 3 verfahrbaren Maschinenrahmen 4 auf. Die Maschine 1 ist zur Aufnahme
von zu reinigendem Schotter 5 mit einer Räumvorrichtung 6 ausgestattet. Diese weist
eine durch einen Hydraulikantrieb 7 in Rotation versetzbare, endlose Räumkette 8 auf,
mit der unter dem Gleis 3 befindlicher Schotter 5 in eine Siebanlage 9 abwerfbar ist.
Diese ist durch einen hydraulischen Vibrationsantrieb 10 in Schwingungen versetzbar.
Der aus der Siebanlage 9 kommende gereinigte Schotter 5 ist über ein in Maschinenlängsrichtung
verlaufendes Förderband 11 auf das Gleis 3 abwerfbar. Der vom Schotter getrennte Abraum
wird über ein weiteres, in Maschinenlängsrichtung verlaufendes Förderband 12 zum vorderen
Maschinenende transportiert. Die Maschine 1 wird durch einen Fahrantrieb 13 im Arbeitseinsatz
kontinuierlich in der durch einen Pfeil 14 dargestellten Arbeitsrichtung bewegt.
[0012] Die verschiedenen Antriebe, insbesondere der Fahrantrieb 13 und der Vibrationsantrieb
10, sind über Hydraulikleitungen 15 an ein Hydrauliksystem 16 angeschlossen.
[0013] Wie aus der schematischen Darstellung in Fig.2 hervorgeht, ist dem Vibrations- und
Fahrantrieb 10,13 eine einen Regelkreis bildende Regeleinrichtung 17 zugeordnet. Diese
setzt sich im wesentlichen aus einem den Betriebsdruck des Vibrationsantriebes 10
erfassenden Druckgeber 18, einem beispielsweise durch einen Servoantrieb 19 gebildeten
Stellglied 21 zur Änderung eines Betriebsdruckes des Fahrantriebes 13 und einem Regler
20 zusammen.
[0014] Insbesondere durch Verklebung von Abraum mit dem Schotter 5 kommt es zu einer oft
sprunghaften Änderung der Siebleistung in der Siebanlage 9. Dies führt zu einer verstärkten
Befüllung der Siebanlage 9 und damit verbunden zu einer Erhöhung des Betriebsdruckes
für den Vibrationsantrieb 10. Diese Betriebsdruckerhöhung wird durch den Druckgeber
18 dem Regler 20 zugeführt, der durch eine entsprechende Stellgröße das Stellglied
21 bzw. den Servoantrieb 19 derartig beeinflußt, daß der Betriebsdruck für den Fahrantrieb
13 entsprechend reduziert wird. Als Folge davon wird die Vorfahrtgeschwindigkeit der
Maschine 1 verringert, so daß durch die Räumkette 8 weniger Schotter 5 aufgenommen
und damit auch weniger Schotter 5 der Siebanlage 9 zugeführt wird. Dies führt wiederum
zu einer Reduktion der in der Siebanlage 9 befindlichen Schottermasse, bis eine entsprechende
Verringerung des Betriebsdruckes des Vibrationsantriebes 10 durch den Druckgeber 18
registriert wird. In weiterer Folge wird durch den Regler 20 wiederum der Betriebsdruck
für den Fahrantrieb 13 und damit die Vorfahrtgeschwindigkeit der Maschine 1 erhöht,
bis die durch den Regler 20 eingestellte Siebleistung erreicht ist.
[0015] Für die Einstellung einer bestimmten konstanten Siebleistung der Siebanlage 9 weist
der Regler 20 eine Einstellmöglichkeit 22 auf. Damit kann in vorteilhafter Weise unabhängig
vom Abraumanteil bzw. dessen Konsistenz eine maximale Siebleistung erzielt werden.
Außerdem läßt sich damit eine Überlastung der Siebanlage 9 zuverlässig ausschließen.
1. Verfahren zur Reinigung von Schotter eines Gleises unter Vorwärtsbewegung einer Reinigungsmaschine
(1) mit einer Vorfahrtgeschwindigkeit, einer kontinuierlichen Aufnahme des Schotters
(5) und Reinigung in einer mit einem hydraulischen Vibrationsantrieb (10) ausgestatteten
Siebanlage (9), wobei der Vibrationsantrieb (10) im Arbeitseinsatz einen Betriebsdruck
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorfahrtgeschwindigkeit der Maschine (1) in Abhängigkeit von Änderungen des Betriebsdruckes
des Vibrationsantriebes (10) derart gesteuert wird, dass zur Erzielung einer konstanten
Siebleistung die Vorfahrtgeschwindigkeit bei Sinken des den Vibrationsantrieb (10)
steuernden Betriebsdruckes erhöht bzw. bei Ansteigen des Betriebsdruckes reduziert
wird.
2. Reinigungsmaschine (1) zur Reinigung von Schotter (5) eines Gleises (3), mit durch
einen Fahrantrieb (13) beaufschlagbaren Schienenfahrwerken (2) und einer durch einen
Vibrationsantrieb (10) in Schwingungen versetzbaren Siebanlage (9), sowie mit einem
Hydrauliksystem (16) zur Beaufschlagung von Fahr- und Vibrationsantrieb (13,10), gekennzeichnet durch eine Regeleinrichtung (17) mit einem einen Betriebsdruck des Vibrationsantriebes
(10) erfassenden Druckgeber (18) und einem Stellglied (21) zur Beeinflussung eines
auf den Fahrantrieb (13) wirksamen Betriebsdruckes.