(19)
(11) EP 1 191 181 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.2002  Patentblatt  2002/13

(21) Anmeldenummer: 00120388.4

(22) Anmeldetag:  18.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/82, E06B 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Novoferm GmbH
46459 Rees (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Albrecht, Rainer Harald, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Sozien, Theaterplatz 3
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Türblatt für eine feuerhemmende Stahltür


(57) Die Erfindung betrifft ein Türblatt für eine feuerhemmende Stahltür mit einem Türkasten aus Stahlblech, einer Dämmstoffeinlage und einem Deckel aus Stahlblech, wobei an innenseitigen Umfangsflächen des Türkastens Verstärkungsbleche (9) angeordnet sind. Erfindungsgemäß sind die Verstärkungsbleche (9) als gekröpfte Flachprofile ausgebildet und weisen mehrere in Längsrichtung verteilt angeordnete Sicken (10) auf. An Abschnitten (11) zwischen den Sicken (10) sind die Verstärkungsbleche (9) an dem Türkasten befestigt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt für eine feuerhemmende Stahltür, - mit einem Türkasten aus Stahlblech, einer Dämmstoffeinlage und einem Deckel aus Stahlblech, wobei an innenseitigen Umfangsflächen des Türkastens Verstärkungsbleche angeordnet sind.

[0002] Gemäß DIN 18082, Teil 3, 1984 sind zur Aussteifung des Türblattes einer feuerfesten Stahltür Flachstahlstäbe in den Türkasten eingeschweißt. Das Türblatt der in dieser DIN beschriebenen Stahltür weist eine Dicke von 62 mm auf, wobei in den Türkasten 50 mm und 60 mm breite Verstärkungsbleche eingeschweißt sind. Die Abmessungen sind erforderlich, damit eine mit dem Türblatt ausgerüstete Feuerschutztür die Bedingungen der Feuerwiderstandsklasse T 30 (DIN 4102, Teil 5, 1977) erfüllt.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türblatt für feuerhemmende Stahltüren anzugeben, das bei einer geringeren Dicke und geringerem Gewicht einen ausreichenden Feuerwiderstand aufweist.

[0004] Ausgehend von einem Türblatt des eingangs beschriebenen Aufbaus wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die als gekröpfte Flachprofile ausgebildeten Verstärkungsbleche mehrere in Längsrichtung verteilt angeordnete Sicken aufweisen und an Abschnitten zwischen den Sicken an dem Türkasten befestigt sind. Die Sicken hemmen im Brandfall den Wärmefluss und nehmen bis zum Abriss der vorzugsweise als Schweißverbindungen ausgeführten Verbindungen Längenausdehnungen der Verstärkungsbleche auf. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verstärkungsbleche und die damit verbundenen Effekte verleihen dem Türblatt eine überraschend hohe Formstabilität im Brandfall. Die erfindungsgemäße Lehre ermöglicht es, ein Türblatt für feuerhemmende Türen der Feuerwiderstandsklasse T 30 (DIN 4102, Teil 5) mit einer Dicke von weniger als 45 mm auszubilden, wobei das Türblatt Oberflächenbeschichtungen aufweisen kann, z.B. verzinkt, lackiert oder kunststoffbeschichtet ausgeführt sein kann.

[0005] Da im Brandfall die Flammen nach oben schlagen und der obere Bereich des Türblattes einer besonderes hohen Beanspruchung ausgesetzt ist, sind die Verstärkungsbleche zumindest an dem oberen Kastenrand und den vertikalen Längsseiten des Türkastens angeordnet. Als untere Abschlussleiste kann beispielsweise ein U-Profil in den Türkasten eingesetzt werden. Bei Türblättern, die wechselweise mit rechtem oder linkem Anschlag einsetzbar sind und einen umlaufenden Falz aufweisen, sind an allen vier Umfangsflächen des Türkastens Verstärkungsbleche in erfindungsgemäßer Ausbildung befestigt.

[0006] Für die erfindungsgemäße Lehre ist wesentlich, dass die Verstärkungsbleche an mehreren, jeweils durch eine Sicke beabstandeten Abschnitten an den Umfangsflächen des Türkastens angeschweißt sind. Bei Längenausdehnungen, die im Brandfall auftreten, verformen sich die Sicken und nehmen Verformungsenergie auf. Zweckmäßig weisen die Sicken eine größere Länge auf als die an dem Türkasten anliegenden Abschnitte zwischen den Sicken. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Verstärkungsbleche ferner mit einigen Millimetern Abstand von den Ecken des Türkastens angeordnet.

[0007] Die Sicken des gekröpften Verstärkungsbleches haben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre auch eine Isolierwirkung, die dazu beiträgt, dass sich die Durchheizzeit des Türblattes verlängert. Zur Verstärkung der Isolierwirkung kann in die Sicken des Verstärkungsbleches ein Dämmstoff eingelegt werden. In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Verstärkungsblech von einem streifenförmigen Dämmmaterial abgedeckt wird, wobei das Dämmmaterial in den Abschnitten zwischen den Sicken zweckmäßig doppellagig angeordnet ist. Die beschriebenen zusätzlichen Dämmmaßnahmen bieten sich für hochbeanspruchte Abschnitte des Türblattes an. Zweckmäßig ist das Dämmmaterial daher in Verbindung mit dem an der Kopfseite des Türblattes angeordneten Verstärkungsblech vorgesehen.

[0008] In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, dass der Türkasten nach außen abgewinkelte Randstreifen aufweist, die an die Umfangsflachen anschließen und mit dem aufliegenden Deckel verschweißt sind, wobei der Deckel U-förmig abgewinkelte Randabschnitte aufweist, welche die Randstreifen des Türkastens umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz bilden. An den Umfangsflächen des Türkastens kann ein Absatz angeformt sein, an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türfalz umgebogenen Randabschnitte des Deckels aufliegen. Die Breite des Verstärkungsbleches ist bei dieser Ausführung zweckmäßig so gewählt, dass das Verstärkungsblech sich bis zum Absatz erstreckt. In einem Zwischenraum zwischen dem Verstärkungsblech und dem Deckel bleibt Platz für die Anordnung von streifenförmigem Dämmmaterial.

[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
Fig. 1
einen Längsschnitt durch eine feuerhemmende Stahltür,
Fig. 2
einen Querschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Stahltür in Schlossebene,
Fig. 3
eine Draufsicht auf den Türkasten des Türblattes bei abgenommenen Deckel aus der Blickrichtung D in Fig. 1,
Fig. 4
den Schnitt A-A aus Fig. 3,
Fig. 5
den Schnitt B-B aus Fig. 3.


[0010] In den Figuren 1 und 2 ist eine feuerhemmende Stahltür dargestellt mit Zarge 1, Türblatt 2, Schloss 3 und Bändern 4 sowie einem Türschließer 5. Das Türblatt 2 weist einen Türkasten 6 aus Stahlblech, eine Dämmstoffeinlage 7 sowie einen Deckel 8 aus Stahlblech auf. An innenseitigen Umfangsflächen des Türkastens 6 sind Verstärkungsbleche 9 angeordnet. Den Fig. 3 bis 5 entnimmt man, dass die Verstärkungsbleche 9 als gekröpfte Flachprofile ausgebildet sind und mehrere in Längsrichtung verteilt angeordnete Sicken 10 aufweisen. An den Abschnitten 11 zwischen den Sicken 10 sind die Verstärkungsbleche 9 an dem Türkasten 6 befestigt. Die Befestigung kann durch Schweißverbindungen (MIG/MAG), Punktschweißungen oder Mittelfrequenzschweißverfahren erfolgen. Andere Verbindungsarten wie Stanznieten, Druckfügen, Schraubverbindungen und dergleichen sollen jedoch nicht ausgeschlossen sein. Die Sicken 10 weisen eine größere Länge L auf als die an dem Türkasten 6 anliegenden Abschnitte 11 zwischen den Sicken. Im Brandfall hemmen die Sicken 10 den Wärmefluss und nehmen bis zum Abriss der punktförmigen Schweißverbindungen Längenausdehnungen der Verstärkungsbleche 9 auf. Da die als Sicken 10 bezeichneten gekröpften Abschnitte bei der Temperaturbeanspruchung, die im Brandfall auftritt, Verformungsenergie aufnehmen, behält das Türblatt 2 über einen langen Zeitraum eine ausreichende Formstabilität und gewährleistet die raumabschließende Wirkung des Feuerschutzabschlusses. Bei einer Dicke des Türblattes 2 von weniger als 45 mm ist das Türblatt in der Lage, die Bedingungen der Feuerwiderstandsklasse T 30 (DIN 4102, Teil 5, 1977) zu erfüllen.

[0011] Im Brandfall ist vor allem der obere Abschnitt des Türblattes 2 durch die nach oben schlagenden Flammen einer starken Beanspruchung ausgesetzt. Erfindungsgemäß sind die Verstärkungsbleche 9 daher zumindest an dem oberen Kastenrand und den vertikalen Längsseiten des Türkastens 6 angeordnet, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Im Ausführungsbeispiel ist auch der untere Kastenrand durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Verstärkungsblech verstärkt.

[0012] Der Fig. 3 entnimmt man, dass die Verstärkungsbleche 9 mit einigen Millimetern Abstand von den Ecken des Türkastens 6 angeordnet sind. Ferner entnimmt man der Darstellung in Fig. 3, dass in die Sicken 10 des an dem oberen Kastenrand 12 angeordneten Verstärkungsbleches 9 ein Dämmstoff 13 auf mineralischer und/oder keramischer Basis eingelegt ist. Ferner ist das Verstärkungsblech 9 von einem streifenförmigen Dämmmaterial 13' abgedeckt, wobei das Dämmmaterial 13' in den Abschnitten 11 zwischen den Sicken 10 doppellagig angeordnet ist.

[0013] Den Schnittdarstellungen der Fig. 4 und 5 entnimmt man, dass der Türkasten 6 nach außen abgewinkelte Randstreifen 14 aufweist, die an die Umfangsflächen anschließen und mit dem aufliegenden Deckel 8 verschweißt sind. Der Deckel 8 weist U-förmig abgewinkelte Randabschnitte 15 auf, welche die Randstreifen 14 des Türkastens 6 umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz bilden. An den Umfangsflächen des Türkastens 6 ist ein Absatz 16 angeformt, an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türfalz umgebogenen Randabschnitte 15 aufliegen. Die Breite des Verstärkungsbleches 9 ist so gewählt, dass das Verstärkungsblech 9 sich bis zum Absatz 16 erstreckt. In einem Zwischenraum zwischen dem Verstärkungsblech 9 und dem Deckel 8 bleibt Platz für die Anordnung von streifenförmigem Dämmmaterial 13'.


Ansprüche

1. Türblatt für eine feuerhemmende Stahltür mit

einem Türkasten (6) aus Stahlblech,

einer Dämmstoffeinlage (7) und

einem Deckel (8) aus Stahlblech,

wobei an innenseitigen Umfangsflächen des Türkastens (6) Verstärkungsbleche (9) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die als gekröpfte Flachprofile ausgebildeten Verstärkungsbleche (9) mehrere in Längsrichtung verteilt angeordnete Sicken (10) aufweisen und an Abschnitten (11) zwischen den Sicken (10) an dem Türkasten (6) befestigt sind.
 
2. Türblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsbleche (9) zumindest an dem oberen Kastenrand (12) und den vertikalen Längsseiten des Türkastens (6) angeordnet sind.
 
3. Türblatt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein U-Profil als untere Abschlussleiste in den Türkasten (6) eingesetzt ist.
 
4. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (10) eine größere Länge (L) aufweisen als die an dem Türkasten (6) anliegenden Abschnitte (11) zwischen den Sicken (10).
 
5. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsbleche (9) mit einigen Millimetern Abstand von den Ecken des Türkastens (6) angeordnet sind.
 
6. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die Sicken (10) des Verstärkungsbleches (9) ein Dämmstoff (13) eingelegt ist .
 
7. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsblech (9) von einem streifenförmigen Dämmmaterial (13') abgedeckt ist, wobei das Dämmmaterial (13') in den Abschnitten zwischen den Sicken (10) doppellagig angeordnet ist.
 
8. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (6) nach außen abgewinkelte Randstreifen (14) aufweist, die an die Umfangsflächen anschließen und mit dem aufliegenden Deckel (8) verschweißt sind, wobei der Deckel (8) U-förmig abgewinkelte Randabschnitte (15) aufweist, welche die Randstreifen (14) des Türkastens (6) umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz bilden.
 
9. Türblatt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Umfangsflächen des Türkastens (6) ein Absatz (16) angeformt ist, an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türpfalz umgebogenen Randabschnitte (15) des Deckels (8) aufliegen.
 
10. Türblatt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Verstärkungsbleches (9) so gewählt ist, dass das Verstärkungsblech (9) sich bis zum Absatz (16) erstreckt, und dass in einem Zwischenraum zwischen dem Verstärkungsblech (9) und dem Deckel (8) streifenförmiges Dämmmaterial (13') angeordnet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht