[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt für eine feuerhemmende Stahltür, - mit einem
Türkasten aus Stahlblech, einer Dämmstoffeinlage und einem Deckel aus Stahlblech,
wobei an innenseitigen Umfangsflächen des Türkastens Verstärkungsbleche angeordnet
sind.
[0002] Gemäß DIN 18082, Teil 3, 1984 sind zur Aussteifung des Türblattes einer feuerfesten
Stahltür Flachstahlstäbe in den Türkasten eingeschweißt. Das Türblatt der in dieser
DIN beschriebenen Stahltür weist eine Dicke von 62 mm auf, wobei in den Türkasten
50 mm und 60 mm breite Verstärkungsbleche eingeschweißt sind. Die Abmessungen sind
erforderlich, damit eine mit dem Türblatt ausgerüstete Feuerschutztür die Bedingungen
der Feuerwiderstandsklasse T 30 (DIN 4102, Teil 5, 1977) erfüllt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türblatt für feuerhemmende Stahltüren
anzugeben, das bei einer geringeren Dicke und geringerem Gewicht einen ausreichenden
Feuerwiderstand aufweist.
[0004] Ausgehend von einem Türblatt des eingangs beschriebenen Aufbaus wird die Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die als gekröpfte Flachprofile ausgebildeten
Verstärkungsbleche mehrere in Längsrichtung verteilt angeordnete Sicken aufweisen
und an Abschnitten zwischen den Sicken an dem Türkasten befestigt sind. Die Sicken
hemmen im Brandfall den Wärmefluss und nehmen bis zum Abriss der vorzugsweise als
Schweißverbindungen ausgeführten Verbindungen Längenausdehnungen der Verstärkungsbleche
auf. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verstärkungsbleche und die damit verbundenen
Effekte verleihen dem Türblatt eine überraschend hohe Formstabilität im Brandfall.
Die erfindungsgemäße Lehre ermöglicht es, ein Türblatt für feuerhemmende Türen der
Feuerwiderstandsklasse T 30 (DIN 4102, Teil 5) mit einer Dicke von weniger als 45
mm auszubilden, wobei das Türblatt Oberflächenbeschichtungen aufweisen kann, z.B.
verzinkt, lackiert oder kunststoffbeschichtet ausgeführt sein kann.
[0005] Da im Brandfall die Flammen nach oben schlagen und der obere Bereich des Türblattes
einer besonderes hohen Beanspruchung ausgesetzt ist, sind die Verstärkungsbleche zumindest
an dem oberen Kastenrand und den vertikalen Längsseiten des Türkastens angeordnet.
Als untere Abschlussleiste kann beispielsweise ein U-Profil in den Türkasten eingesetzt
werden. Bei Türblättern, die wechselweise mit rechtem oder linkem Anschlag einsetzbar
sind und einen umlaufenden Falz aufweisen, sind an allen vier Umfangsflächen des Türkastens
Verstärkungsbleche in erfindungsgemäßer Ausbildung befestigt.
[0006] Für die erfindungsgemäße Lehre ist wesentlich, dass die Verstärkungsbleche an mehreren,
jeweils durch eine Sicke beabstandeten Abschnitten an den Umfangsflächen des Türkastens
angeschweißt sind. Bei Längenausdehnungen, die im Brandfall auftreten, verformen sich
die Sicken und nehmen Verformungsenergie auf. Zweckmäßig weisen die Sicken eine größere
Länge auf als die an dem Türkasten anliegenden Abschnitte zwischen den Sicken. Gemäß
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Verstärkungsbleche ferner mit
einigen Millimetern Abstand von den Ecken des Türkastens angeordnet.
[0007] Die Sicken des gekröpften Verstärkungsbleches haben im Rahmen der erfindungsgemäßen
Lehre auch eine Isolierwirkung, die dazu beiträgt, dass sich die Durchheizzeit des
Türblattes verlängert. Zur Verstärkung der Isolierwirkung kann in die Sicken des Verstärkungsbleches
ein Dämmstoff eingelegt werden. In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das
Verstärkungsblech von einem streifenförmigen Dämmmaterial abgedeckt wird, wobei das
Dämmmaterial in den Abschnitten zwischen den Sicken zweckmäßig doppellagig angeordnet
ist. Die beschriebenen zusätzlichen Dämmmaßnahmen bieten sich für hochbeanspruchte
Abschnitte des Türblattes an. Zweckmäßig ist das Dämmmaterial daher in Verbindung
mit dem an der Kopfseite des Türblattes angeordneten Verstärkungsblech vorgesehen.
[0008] In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, dass der Türkasten nach außen abgewinkelte
Randstreifen aufweist, die an die Umfangsflachen anschließen und mit dem aufliegenden
Deckel verschweißt sind, wobei der Deckel U-förmig abgewinkelte Randabschnitte aufweist,
welche die Randstreifen des Türkastens umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten
Türfalz bilden. An den Umfangsflächen des Türkastens kann ein Absatz angeformt sein,
an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türfalz umgebogenen Randabschnitte des
Deckels aufliegen. Die Breite des Verstärkungsbleches ist bei dieser Ausführung zweckmäßig
so gewählt, dass das Verstärkungsblech sich bis zum Absatz erstreckt. In einem Zwischenraum
zwischen dem Verstärkungsblech und dem Deckel bleibt Platz für die Anordnung von streifenförmigem
Dämmmaterial.
[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine feuerhemmende Stahltür,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte Stahltür in Schlossebene,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Türkasten des Türblattes bei abgenommenen Deckel aus der Blickrichtung
D in Fig. 1,
- Fig. 4
- den Schnitt A-A aus Fig. 3,
- Fig. 5
- den Schnitt B-B aus Fig. 3.
[0010] In den Figuren 1 und 2 ist eine feuerhemmende Stahltür dargestellt mit Zarge 1, Türblatt
2, Schloss 3 und Bändern 4 sowie einem Türschließer 5. Das Türblatt 2 weist einen
Türkasten 6 aus Stahlblech, eine Dämmstoffeinlage 7 sowie einen Deckel 8 aus Stahlblech
auf. An innenseitigen Umfangsflächen des Türkastens 6 sind Verstärkungsbleche 9 angeordnet.
Den Fig. 3 bis 5 entnimmt man, dass die Verstärkungsbleche 9 als gekröpfte Flachprofile
ausgebildet sind und mehrere in Längsrichtung verteilt angeordnete Sicken 10 aufweisen.
An den Abschnitten 11 zwischen den Sicken 10 sind die Verstärkungsbleche 9 an dem
Türkasten 6 befestigt. Die Befestigung kann durch Schweißverbindungen (MIG/MAG), Punktschweißungen
oder Mittelfrequenzschweißverfahren erfolgen. Andere Verbindungsarten wie Stanznieten,
Druckfügen, Schraubverbindungen und dergleichen sollen jedoch nicht ausgeschlossen
sein. Die Sicken 10 weisen eine größere Länge L auf als die an dem Türkasten 6 anliegenden
Abschnitte 11 zwischen den Sicken. Im Brandfall hemmen die Sicken 10 den Wärmefluss
und nehmen bis zum Abriss der punktförmigen Schweißverbindungen Längenausdehnungen
der Verstärkungsbleche 9 auf. Da die als Sicken 10 bezeichneten gekröpften Abschnitte
bei der Temperaturbeanspruchung, die im Brandfall auftritt, Verformungsenergie aufnehmen,
behält das Türblatt 2 über einen langen Zeitraum eine ausreichende Formstabilität
und gewährleistet die raumabschließende Wirkung des Feuerschutzabschlusses. Bei einer
Dicke des Türblattes 2 von weniger als 45 mm ist das Türblatt in der Lage, die Bedingungen
der Feuerwiderstandsklasse T 30 (DIN 4102, Teil 5, 1977) zu erfüllen.
[0011] Im Brandfall ist vor allem der obere Abschnitt des Türblattes 2 durch die nach oben
schlagenden Flammen einer starken Beanspruchung ausgesetzt. Erfindungsgemäß sind die
Verstärkungsbleche 9 daher zumindest an dem oberen Kastenrand und den vertikalen Längsseiten
des Türkastens 6 angeordnet, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Im Ausführungsbeispiel
ist auch der untere Kastenrand durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Verstärkungsblech
verstärkt.
[0012] Der Fig. 3 entnimmt man, dass die Verstärkungsbleche 9 mit einigen Millimetern Abstand
von den Ecken des Türkastens 6 angeordnet sind. Ferner entnimmt man der Darstellung
in Fig. 3, dass in die Sicken 10 des an dem oberen Kastenrand 12 angeordneten Verstärkungsbleches
9 ein Dämmstoff 13 auf mineralischer und/oder keramischer Basis eingelegt ist. Ferner
ist das Verstärkungsblech 9 von einem streifenförmigen Dämmmaterial 13' abgedeckt,
wobei das Dämmmaterial 13' in den Abschnitten 11 zwischen den Sicken 10 doppellagig
angeordnet ist.
[0013] Den Schnittdarstellungen der Fig. 4 und 5 entnimmt man, dass der Türkasten 6 nach
außen abgewinkelte Randstreifen 14 aufweist, die an die Umfangsflächen anschließen
und mit dem aufliegenden Deckel 8 verschweißt sind. Der Deckel 8 weist U-förmig abgewinkelte
Randabschnitte 15 auf, welche die Randstreifen 14 des Türkastens 6 umgreifen und einen
als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz bilden. An den Umfangsflächen des Türkastens
6 ist ein Absatz 16 angeformt, an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türfalz
umgebogenen Randabschnitte 15 aufliegen. Die Breite des Verstärkungsbleches 9 ist
so gewählt, dass das Verstärkungsblech 9 sich bis zum Absatz 16 erstreckt. In einem
Zwischenraum zwischen dem Verstärkungsblech 9 und dem Deckel 8 bleibt Platz für die
Anordnung von streifenförmigem Dämmmaterial 13'.
1. Türblatt für eine feuerhemmende Stahltür mit
einem Türkasten (6) aus Stahlblech,
einer Dämmstoffeinlage (7) und
einem Deckel (8) aus Stahlblech,
wobei an innenseitigen Umfangsflächen des Türkastens (6) Verstärkungsbleche (9) angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die als gekröpfte Flachprofile ausgebildeten Verstärkungsbleche (9) mehrere in Längsrichtung
verteilt angeordnete Sicken (10) aufweisen und an Abschnitten (11) zwischen den Sicken
(10) an dem Türkasten (6) befestigt sind.
2. Türblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsbleche (9) zumindest an dem oberen Kastenrand (12) und den vertikalen
Längsseiten des Türkastens (6) angeordnet sind.
3. Türblatt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein U-Profil als untere Abschlussleiste in den Türkasten (6) eingesetzt ist.
4. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicken (10) eine größere Länge (L) aufweisen als die an dem Türkasten (6) anliegenden
Abschnitte (11) zwischen den Sicken (10).
5. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsbleche (9) mit einigen Millimetern Abstand von den Ecken des Türkastens
(6) angeordnet sind.
6. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die Sicken (10) des Verstärkungsbleches (9) ein Dämmstoff (13) eingelegt ist .
7. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungsblech (9) von einem streifenförmigen Dämmmaterial (13') abgedeckt
ist, wobei das Dämmmaterial (13') in den Abschnitten zwischen den Sicken (10) doppellagig
angeordnet ist.
8. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (6) nach außen abgewinkelte Randstreifen (14) aufweist, die an die
Umfangsflächen anschließen und mit dem aufliegenden Deckel (8) verschweißt sind, wobei
der Deckel (8) U-förmig abgewinkelte Randabschnitte (15) aufweist, welche die Randstreifen
(14) des Türkastens (6) umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz bilden.
9. Türblatt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Umfangsflächen des Türkastens (6) ein Absatz (16) angeformt ist, an dem das
Schenkelende der U-förmig zu einem Türpfalz umgebogenen Randabschnitte (15) des Deckels
(8) aufliegen.
10. Türblatt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Verstärkungsbleches (9) so gewählt ist, dass das Verstärkungsblech
(9) sich bis zum Absatz (16) erstreckt, und dass in einem Zwischenraum zwischen dem
Verstärkungsblech (9) und dem Deckel (8) streifenförmiges Dämmmaterial (13') angeordnet
ist.