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EP 0 883 356 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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17.04.2002 Patentblatt 2002/16 |
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Anmeldetag: 30.01.1997 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: A44C 17/00 |
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE9700/196 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9729/661 (21.08.1997 Gazette 1997/36) |
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GESCHLIFFENER EDELSTEIN
POLISHED GEMSTONE
PIERRE PRECIEUSE POLIE
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI MC NL |
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Priorität: |
19.02.1996 DE 19605876
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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16.12.1998 Patentblatt 1998/51 |
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Patentinhaber: Atelier Bunz GmbH |
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75335 Dobel (DE) |
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Erfinder: |
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- BUNZ, Georg
D-75335 Dobel (DE)
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Vertreter: Frank, Gerhard, Dipl.-Phys. et al |
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Patentanwälte
Mayer, Frank, Reinhardt,
Schwarzwaldstrasse 1A 75173 Pforzheim 75173 Pforzheim (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 202 302
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DE-A- 4 210 995
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Edelstein mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Ein derartiger Edelsteinschliff ist beispielsweise aus der DE-PS 15 57 625 bekannt,
wo eine gleiche Anzahl von Oberteil-Facetten und Unterteil-Facetten das Erscheinungsbild
und dessen optische Eigenschaften festlegen.
[0003] Ein vergleichbarer Schliff ist aus der DE 42 10 995 A1 bekannt, wo spezielle Winkel
zwischen den Oberteil-Facetten und den Unterteil-Facetten zu einem besonders auffallenden
Erscheinungsbild des geschliffenen Edelsteins führen sollen, im wesentlichen durch
flächige Wirkungen, die sich in ihrer Helligkeit unterscheiden.
[0004] Eine Weiterbildung dieser Schliffarten zeigt die DE 32 02 302 A1, wo Außenfacetten
die Rondistenebene umfassen.
[0005] Schließlich zeigt DE 27 20 267 C2 einen Brillanten, der eine sehr komplexe Struktur
von geschliffenen Flächen aufweist, darunter auch schmale, dreieckige Facetten, die
in Gruppen zusammengefaßt, sich vom Bereich nahe der Spitze des Brillanten fächerartig
bis zu umlaufenden Seitenfacetten aufweiten. Das Zusammenspiel der Vielzahl unterschiedlicher
Facetten führt in seiner optischen Wirkung ebenfalls zu einem komplexen, eher verwirrenden
Erscheinungsbild.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, unter Beibehaltung der Urform des Diamantkristalls
einen Schliff anzubringen, der hinsichtlich Brillanz und Helligkeitswirkung ein neues
Erscheinungsbild bietet.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0008] Die fächerartig ausgehende Gruppe der Zusatzfacetten am Unterteil führt bei Betrachtung
des Edelsteins vom Oberteil her für den Betrachter zu einer Reflexion derart, daß
an den vier pyramidenförmigen Oberteilfacetten je Facettenfläche eine strahlen- oder
sternförmige Lichtwirkung entsteht, die im Gegensatz zu den bisher bekannten eher
flächigen Lichtwirkungen bei den eingangs erwähnten bekannten Schliffarten steht.
[0009] Die vierfache Lichtbündelung führt dabei zu Reflexionserscheinungen, von der die
Gesamtoberfläche des Diamanten mehrfach durchdrungen wird.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0011] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des geschliffenen Edelsteins, schräg von unten her,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf den Edelstein in Richtung des Pfeils A der Fig. 3,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Edelsteins in Richtung des Pfeils C der Fig. 4 und
- Fig. 4
- eine Unteransicht des Edelsteins in Richtung des Pfeils B der Fig. 3.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0012] Über der quadratischen Rondistenebene erhebt sich das Oberteil des Edelsteins, das
aus vier gleich großen, zu einer oberen Kalette zulaufenden, Oberteil-Facetten 20...23
besteht. Die Oberteil-Facette bildet hierbei ein gleichschenkliges Dreieck.
[0013] Das Unterteil des Diamanten beinhaltet vier Unterteil-Facetten 10... 13, die ebenfalls
ein gleichschenkliges Dreieck bilden.
[0014] Die gemeinsame Basisseite von Oberteil-Facetten und Unterteil-Facetten wird von einem
umlaufenden Facettenband 30 senkrecht zur Rondistenebene gebildet.
[0015] Von den vier Ecken der Rondistenebene erstrecken sich vier Gruppen 40...43 von schmalen,
im wesentlichen dreieckigen, Zusatzfacetten zwischen den Seitenkanten der Unterteil-Facetten
10..13 derart, daß ihre Schmalseiten in den Verbindungslinien zwischen den Spitzen
der Unterteil-Facetten 10..13 mit den Schmalseiten der Zusatz-Facetten der jeweils
benachbarten Gruppe aneinanderstoßen. Dabei besteht jede Gruppe aus einer zentralen
Zusatzfacette, deren dachähnliche Schmalseiten eine pyramidenförmige Kalette K des
Unterteils bilden und an die sich beidseitig beim dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils vier schmale, dreieckige Zusatzfacetten anschließen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die zentrale Zusatzfacette ebenfalls als schmales Dreieck ausgebildet, es ist
jedoch auch möglich (nicht dargestellt), die zentrale Zusatzfacette mit parallelen
Seitenkanten zu versehen, so daß sie in ihrer Wirkung etwa dem umlaufenden Facettenband
30 entspricht. Die Ebenen benachbarter Zusatzfacetten sind um einen sehr spitzen Winkel
gegeneinander geneigt, so daß beim dargestellten Ausführungsbeispiel die 36 Zusatzfacetten
den Edelstein zwischen den Unterteil-Facetten 10...13 kuppelförmig nach unten abschließen.
[0016] Der Winkel α zwischen den Oberteil-Facetten 20...23 liegt je nach Edelsteinart zwischen
23° und 30°, der Winkel β zwischen den Unterteil-Facetten 10...13 und der Rondistenebene
liegt zwischen 34° und 43°.
[0017] Das Erscheinungsbild dieses derart geschliffenen Edelsteins wird wesentlich durch
die kuppelähnliche Anordnung der Zusatz-Facetten bestimmt, die durch die Vielzahl
der auftretenden Neigungs- und Brechungswinkel bei gleichmäßig von unten einfallendem
Licht ein lebendiges optisches Bild auf den Oberteil-Facetten widerspiegelt, das durch
gleichmäßig angeordnete oder verteilte sternenähnliche Lichtwirkungen gekennzeichnet
ist, die in ihrer Geometrie die natürlich vorgegebene Geometrie des Edelsteins lebendig
wiedergeben.
1. Edelstein, dem im Oberteil und Unterteil über und unter der Rondistenebene jeweils
mindestens vier gleich große Facetten angeschliffen sind, die eine parallele Basiskante
aufweisen, wobei der Winkel ( α ) zwischen einer Oberteil-Facette (20...23) und der
Rondistenebene geringer ist als der Winkel ( β ) zwischen einer Unterteil-Facette
(10...13) und der Rondistenebene,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Seitenkanten der Unterteil-Facetten (10,11,12,13) jeweils eine von einer
Rondistenebene fächerartig ausgehende Gruppe (40...43) von schmalen, dreieckigen Zusatz-Facetten
vorgesehen ist, deren Schmalseiten in den Verbindungslinien zwischen den Spitzen der
Unterteil-Facetten (10,11,12,13) mit den Schmalseiten der Zusatzfacetten der jeweils
benachbarten Gruppe aneinanderstoßen.
2. Edelstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel ( α ) zwischen jeder der Oberteil-Facetten (20...23) und der Rondistenebene
von 23° bis 30° beträgt.
3. Edelstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel ( β ) zwischen jeder der Unterteil-Facetten (10...13) und der Rondistenebene
von 34° bis 43° beträgt.
4. Edelstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gruppe (40...43) von Zusatzfacetten aus mindestens drei Zusatzfacetten gebildet
ist, deren Längsseiten einen spitzen Winkel von etwa 5° bis 15° einschließen.
5. Edelstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebenen benachbarter Zusatzfacetten um einen Winkel von etwa 1° bis 3° gegeneinander
geneigt sind, so daß die insgesamt mindestens 12 Zusatzfacetten den Edelstein kuppelähnlich
nach unten abschließen.
6. Edelstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rondiste ein umlaufendes Facettenband (30) aufweist.
7. Edelstein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Gruppe (40...43) eine zentrale Zusatzfacette vorhanden ist, deren Schmalseiten
die pyramidenförmige Kalette (K) des Unterteils bilden, und an die sich beidseitig
jeweils mindestens eine Zusatzfacette anschließt.
8. Edelstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rondistenebene kreisförmig oder quadratisch ist.
1. Gemstone on which respectively at least four facets of identical size are cut in the
upper portion and the lower portion above and below the girdle plane, which have a
parallel base edge, the angle (α) between an upper portion facet (20...23) and the
girdle plane being smaller than the angle (β) between a lower portion facet (10...13)
and the girdle plane, characterised in that a group of narrow, triangular additional facets is provided extending fan-like from
a girdle plane between each of the side edges of the lower portion facets (10, 11,
12, 13), the narrow sides of which meet in the connecting lines between the tips of
the lower portion facets (10, 11, 12, 13) the narrow sides of the additional facets
of the respective adjacent group.
2. Gemstone according to claim 1, characterised in that the angle (α) between each of the upper portion facets (20...23) and the girdle plane
is between 23° and 30°.
3. Gemstone according to claim 1, characterised in that the angle (β) between each of the lower portion facets (10...13) and the girdle plane
is between 34° and 43°.
4. Gemstone according to claim 1, characterised in that each group (40...43) of additional facets is formed from at least three additional
facets, the longitudinal sides of which enclose. an acute angle of roughly 5° to 15°.
5. Gemstone according to claim 1, characterised in that the planes of adjacent additional facets are inclined in respect of one another at
an angle of roughly 1° to 3°, such that the altogether at least twelve additional
facets terminate the gemstone downwards a dome-shaped manner.
6. Gemstone according to claim 1, characterised in that the girdle plane has a circumferential facet band (30).
7. Gemstone according to claim 4, characterised in that there is present in each group (40...43) a central additional facet, the narrow sides
of which form the pyramid-shaped cap K of the lower portion, and with which at least
one additional facet communicates on each side.
8. Gemstone according to claim 1, characterised in that the girdle plane is circular or square.
1. Pierre précieuse dans la partie supérieure et la partie inférieure de laquelle, au-dessus
et au-dessous du plan du rondiste, sont taillées respectivement au moins quatre facettes
de mêmes dimensions qui présentent une arête de base parallèle, l'angle (α) entre
une facette de partie supérieure (20...23) et le plan du rondiste étant inférieur
à l'angle (β) entre une facette de partie inférieure (10...13) et le plan du rondiste,
caractérisée en ce qu'il est prévu, entre les arêtes latérales des facettes de partie inférieure (1à, 11,
12, 13) respectivement un groupe (40....43) de facettes supplémentaires étroites et
triangulaires, partant en éventail d'un plan du rondiste, dont les petits côtés sont
jointifs, dans les lignes de liaison entre les pointes des facettes des parties inférieures
(10, 11, 12, 13), avec les petits côtés des facettes supplémentaires du groupe voisin
respectif.
2. Pierre précieuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'angle (α) entre chacune des facettes de partie supérieure (20...23) et le plan
du rondiste est de 23° à 30°.
3. Pierre précieuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'angle (β) entre chacune des facettes des parties inférieures (10...13) et le plan
du rondiste est de 34° à 43°.
4. Pierre précieuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que chaque groupe (40...43) de facettes supplémentaires est constitué d'au moins trois
facettes supplémentaires dont les côtés longitudinaux enferment un angle aigu d'environ
5° à 15°.
5. Pierre précieuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que les plans des facettes supplémentaires voisines sont inclinés l'un par rapport à
l'autre d'un angle d'environ 1° à 3°, ce qui fait que les facettes supplémentaires,
au nombre minimum de 12 au total, terminent la pierre précieuse vers le bas à la manière
d'un dôme.
6. Pierre précieuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que le rondiste présente une bande de facettes (30) périphérique.
7. Pierre précieuse selon la revendication 4, caractérisée en ce que dans chaque groupe (40...43) se trouve une facette supplémentaire centrale dont les
petits côtés forment la surface (K) pyramidale de partie inférieure, et à laquelle
se rattache sur chacun des deux côtés au moins une facette supplémentaire.
8. Pierre précieuse selon la revendication 1, caractérisée en ce que le plan du rondiste est de forme circulaire ou carrée.

