(19)
(11) EP 0 941 919 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.04.2002  Patentblatt  2002/16

(21) Anmeldenummer: 98101449.1

(22) Anmeldetag:  09.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B63B 1/00, B63B 41/00

(54)

LKS Lift-Kiel-System für Segelyachten

Retractable keel for sailboats

Quille télescopique pour voilier


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE DK ES FI FR GB GR IT NL SE

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.09.1999  Patentblatt  1999/37

(73) Patentinhaber: Krüger, Hellmut
82340 Feldafing (DE)

(72) Erfinder:
  • Krüger, Hellmut
    82340 Feldafing (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 189 154
DE-A- 4 226 545
FR-A- 2 395 886
US-A- 3 381 648
EP-A- 0 816 219
DE-B- 2 835 085
GB-A- 819 916
US-A- 3 497 990
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Lift-Kiel-System gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
    Ein derartiges System ist aus GB-A-819916 bekannt.
    Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Lift-Kiel-System vorzuschlagen, bei dem der Hebemechanismus hauptsächlich ausserhalb des Bootsrumpfes angeordnet ist, und der im ausgefahrenen Zustand eine stabile Einheit bildet. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

    [0002] Das von mir neu entwickelte Lift-Kiel-System ist für die meisten Segelyachten in allen Größen und den unterschiedlichsten Kielformen verwendbar.

    [0003] Der Ballastkiel kann, je nach Ausführung, um bis zu 50 % in die obere Kielhälfte (13) eingezogen werden.
    Auch eine nachträgliche Umrüstung von Segelyachten ist in vielen Fällen möglich.

    [0004] Der Lift-Kiel wird, je nach Grösse und Ballastgewicht, mit einer - mehreren oder mit parallel angeordneten Spindeln (6) oder Hubeinrichtungen in sich zusammengezogen oder abgesenkt.

    [0005] Die Antriebsspindel (6) wird mit einem Hub- und Drucklager (3) zwischen Schiffsrumpf und oberer Kielhälfte stabil befestigt. Durch die links oder rechts drehende Spindel (6) und über eine Gewindeplatte (9) im unteren Hubkiel wird der Kiel hoch oder runter geliftet.

    [0006] Über Antriebsketten (4) oder spezielle Steuereinrichtungen laufen die Spindeln (6) oder Hub- und Senkeinrichtungen syncron.

    [0007] Der abzusenkende Teil vom LKS-Kiel wird über Gleitschienen (16) stabil gehalten
    und kann senkrecht oder auch leicht schräg nach achtern geführt werden.

    [0008] Über ein Rohrsystem (7) können die Spindeln oder Hubeinrichtungen chemisch gereinigt oder geschmiert werden.

    [0009] Die Befestigungen und Durchführung (3) zur Kielaufhängung und Bilge sind wasserdicht ausgeführt.

    [0010] Der ausgefahrene Hubkiel liegt auf einer Sicherheits-Anschlagplatte (15) auf und bildet durch den Druck der gespannten Spindel (6) eine schwingungsfreie und stabile Einheit mit der oberen Kielhälfte.

    [0011] Der Antrieb der Hubeinrichtung kann je nach Größe und Wunsch per Hand (1) oder automtisch mit Elektroantrieb (2) erfolgen und hat Platz in einer üblichen Bilge unter den Bodenbrettern.

    [0012] Bei ausgefahrenem Liftkiel kann der Schwerpunkt bzw. Drehpunkt tiefergelegt werden, was zu mehr Stabilität und weniger Krängung der Yacht unter Segel führt. Dadurch kann die Yacht leichter und schneller sein und auch preiswerter konstruiert werden.

    [0013] Bei eingezogenem Liftkiel können Flachwassergebiete überfahren werden und Liegeplätze mit weniger Wassertiefe genutzt werden.


    Ansprüche

    1. Lift-Kiel-System für Segelyachten, wobei der Kiel aus zwei Teilen im ausgefahrenen Zustand, einem oberen und einem unteren Teil besteht, und der untere Teil von Spindeln in den oberen Teil hineinfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, das bei eingezogenem unteren Teil, der Kiel um ca. 50 % verkürzt wind,
    die Spindeln im oberen Teil eingebaut sind,
    der Antrieb der Spindeln in einer Bilge unter den Bodenbrettern Platz findet und bei ausgefahrenem Kiel der untere Teil auf einem Sicherheitsanschlag von den Spindeln gedrückt wird und eine stabile Einheit bildet.
     
    2. Lift-Kiel-System gemäß Anspruch 1
    dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel aus einem oberen, teilweise hohlen Kielteil und einem im abgesenktem Zustand unleren Kielteil mit Ballast (12) aus Stahl mit Bleifüllung oder aus Gusseisen besteht .
     
    3. Lift-Kiel-System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass
    das untere Kielteil wird in Gleitschienen (16) geführt, was ein Verkanten verhindert und auch bei Algen- oder Muschel-Bewuchs die Funktion gewährleistet.
     
    4. Lift-Kiel-System gemäß Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet dass
    über einen Anschluss (7) und einer Kontrollöffnung (5) die in einem Edelstahl-Führungsrohr (11) liegenden Spindeln (6) von Muschelbewuchs chemisch gereinigt oder geschmiert werden können.
     
    5. Lift-Kiel-System gemäß Anspruch 1
    dadurch, gekennzeichnet, dass bei einer besonders gefährlichen Grundberührung oder Havarie, die dafür vorgesehene Sollbruchstelle an der Hub- und Druckplatte (9) der Gewindespindel bricht und sich der Kiel so ineinander schieben lässt.
     
    6. Lift-Kiel-System gemäß Anspruch 1
    dadurch gekennzeichnet, dass Segelyachten mit einem Flossenkiel auch nachträglich, ohne Beeinträchtigung der Inneneinrichtung, hiermit umgerüstet werden können.
     


    Claims

    1. Retractable keel system for sailing boats, wherein the keel is consisting of two parts in the extended state, a upper and a lower part and, wherein the lower part by spindles can be moved into the upper part, characterized in that in the retracted state of the lower part the keel is shortened by about 50%, in that the spindles are mounted in the upper part, in that the drive of the spindles is positioned in a bilge below the floor boards and, in that in the extended state of the keel the lower part is pressed onto a safeting abutment and is forming a stable unit.
     
    2. Retractable keel system according to claim 1, characterized in that the keel is consisting of an upper partly hollow keel member and a, in the extended state, lower keel member having a ballast (12) of steel with a lead-filling or of pig iron.
     
    3. Retractable keel system according to claim 1, characterized in that the lower keel member is guided in sliding rails (16) preventing a setting up on edge and assuring the function, too, with shell growth or algae growth.
     
    4. Retractable keel system according to claim 1, characterized in that the spindles (6) positioned in a stainless steel guiding tube (11) can be chemically cleaned from shell growth or grease by means of a connector (7) and a control opening (5).
     
    5. Retractable keel system according to claim 1, characterized in that in case of an extremely dangerous contact with the bottom or collision, the predetermined breaking point on the lifting- and pressure-plate (9) of the threaded spindle is breakened and the keel can be pushed in one other.
     
    6. Retractable keel system according to claim 1, characterized in that sailing yachts, having a fin keel, can be subsequently provided therewith without impairing the interior furnishing.
     


    Revendications

    1. Système de relevage de quille pour voiliers, la quille étant constituée de deux parties à l'état extrait, une partie supérieure et une partie inférieure, et la partie inférieure pouvant être déplacée à l'intérieur de la partie supérieure, par des broches, caractérisé en ce que la quille est raccourcie d'environ 50 % lorsque la partie inférieure est rentrée, les broches sont incorporées à la partie supérieure, le dispositif d'entraînement des broches trouve place dans un fond de cale au-dessous des planches du plancher et, lorsque la quille est extraite, la partie inférieure est pressée par les broches sur une butée de sûreté et forme une unité stable.
     
    2. Système de relevage de quille selon la revendication 1, caractérisé en ce que la quille est constituée d'une partie supérieure, partiellement creuse et d'une partie inférieure à l'état abaissé avec ballast (12) en acier et garnissage de plomb ou en fonte de fer.
     
    3. Système de relevage de quille selon la revendication 1, caractérisé en ce que la partie inférieure de la quille est guidée dans des glissières (16), ce qui empêche un coincement et garantit le fonctionnement même en cas de présence de végétation d'algues ou de coquillages.
     
    4. Système de relevage de quille selon la revendication 1, caractérisé en ce que les broches (6), qui se trouvent dans un tube de guidage (11) en acier spécial, peuvent être nettoyées chimiquement des coquillages ou lubrifiées, à travers un raccord (7) et une ouverture de contrôle (5).
     
    5. Système de relevage de quille selon la revendication 1, caractérisé en ce que dans le cas d'un contact au fond particulièrement dangereux ou en cas d'avarie, le point destiné à la rupture, prévu à cet effet sur la plaque de levage et plaque de compression (9) de la broche filetée, se brise et les parties de la quille peuvent ainsi coulisser l'une dans l'autre.
     
    6. Système de relevage de quille selon la revendication 1, caractérisé en ce que les voiliers avec une quille latérale peuvent aussi être équipés après-coup, sans gêne pour l'équipement intérieur.
     




    Zeichnung