[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Wasserkühlstrecke für die Kühlung von aus einer
Walzenstraße herangeführtem Walzgut wie Draht oder Feinstahl mit mehreren, nebeneinander
liegenden Kühlrohren, die unterschiedlich, den Querschnitten des Walzgutes angepaßte
Innendurchmesser aufweisen und jeweils eine, aus einer geradlinigen Folge mehrerer
Rohrabschnitte bestehende Kühlrohranordnung bilden, die gemeinsam auf einem, horizontal,
quer zur Bewegungsbahn des Walzgutes verschiebbaren Träger angeordnet, wahlweise in
diese Bewegungsbahn ein- und ausbringbar sind, wobei die Kühlwasserzufuhr zu den einzelnen
Kühlrohrabschnitten über Kühlkopfdüsen und, diesen zugeordnete, zuflußsteuerbare Ventilanordnungen
bewirkt wird.
[0002] In der nicht vorveröffentlichten DE 199 60 638 ist eine Wasserkühlstrecke dieser
Art beschrieben, die aus mehreren, parallel nebeneinander auf einem quer verschiebbaren
Träger angeordneten Kühlrohren mit unterschiedlichen Innendurchmessern besteht, mit
dessen Hilfe die Kühlrohre in die Bewegungsbahn des Walzgutes und aus dieser heraus
bringbar sind. Die Kühlrohre sind mit dem Träger in einem Wasserkasten angeordnet
und weisen einen gemeinsamen, an ihren Eingangsmündungen angeordneten Kühlkopf mit
mehreren entsprechend dimensionierten, dem Kühlkopf zugeordneten Düsen für das Kühlwasser
auf. Diesen Düsen ist ein Drehschieber vorgeordnet, der der jeweils in Arbeitsposition
befindlichen Düse Kühlwasser zuleitet. Anstelle dieses Drehschiebers können, wie in
dieser Druckschrift weiter ausgeführt wird, andere Steuereinrichtungen, z.B. Stellklappen,
Schieberventile oder auch Einzelventile verwendet werden. Diese Ausbildungsform weist
den Nachteil auf, dass das Auswechseln der Kühlrohre und der mit diesen verbundenen
Kühlköpfe und Steuereinrichtungen einen erheblichen Bauaufwand mit sich bringt und
für das Auswechseln erfahrenes Bedienungspersonal erfordert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Wasserkühlstrecken dieser grundsätzlichen
Ausbildung den Bauaufwand zu verringern und die Bedienung zu vereinfachen.
[0004] Ausgehend von einer bekannten, zum internen Stand der Technik gehörenden Wasserkühlstrecke,
bei der eine Reihe von Kühlrohrabschnitten hintereinander in einem gemeinsamen Kühlwasserkasten
angeordnet ist und mit den Eingangsmündungen der einzelnen Kühlrohrabschnitte Kühlköpfe
verbindbar sind, die von Schraub-Halteelementen gehalten werden, wobei die Wasserversorgung
der Kühlköpfe über separate Zuleitungsrohre und, außerhalb des Wasserkastens angeordnete
Schnellschaltventile erfolgt, wird die obengenannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass die Eingangs- und Ausgangsenden der einzelnen Rohrabschnitte der Kühlrohranordnung
in selbstständige WasserkastenModule münden, die gemeinsam fest auf einem, den horizontal
verschiebbaren Träger bildenden Wasserzuführrohr angeordnet sind. Dabei können in
jedem der Wasserkastenmodule einzelne selbstständige, zwischen den Mündungen der jeweiligen
Rohrabschnitte der Kühlrohranordnung auswechselbare und mit zugeordneten Schnellschaltventilen
verbindbare Kühlkopfdüsenelemente verwendet werden. In den am Anfang und am Ende der
Wasserkühlstrecke angeordneten Wasserkastenmodulen können dabei den Kühlkopfdüsenelementen
ebenfalls auswechselbare Blasdüsenelemente vor- bzw. nachgeordnet werden, und des
weiteren in diesen Wasserkühlmodulen Stellelemente zur Justierung dieser Kühlkopfdüsenelemente
und Blasdüsenelemente vorgesehen werden. Die Wasserkastenmodule weisen zweckmäßig
eine schwenk- und verriegelbare Abdeckung auf, in der spannbare Halteelemente für
die Kühlkopfdüsenelemente und die Blasdüsenelemente angeordnet sind. Weiter können
in den Wasserkastenmodulen pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Schnellschaltklappen
vorgesehen werden, die mit der Wasserzuführvorrichtung verbunden sind.
[0005] Diese erfindungsgemäße Ausbildung der Wasserkühlstrecke erlaubt es, die in den einzelnen
Wasserkastenmodulen befindlichen Kühlkopfdüsenelemente und auch die Blasdüsenelemente
ohne Schwierigkeiten auszubauen und auszuwechseln. Ebenso können die zwischen den
Wasserkastenmodulen angeordneten Rohrabschnitte ohne Schwierigkeiten ausgebaut und
ausgetauscht werden. Da die einzelnen Kühlrohranordnungen durch die Querverschiebung
des Tragrohres in und außer Betriebsposition bringbar sind und jede für sich über
die Schnellschaltventile mit Kühlwasser versorgt werden kann, sind für solche Auswechselarbeiten
nur kurze Unterbrechungen des das Walzgut zuführenden Walzbetriebs notwendig.
[0006] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- die Wasserkühlstrecke im Längsschnitt, von der Seite gesehen,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf einen Teilabschnitt der Wasserkühlstrecke im Horizontalschnitt
in vergrößertem Maßstab und
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie A-A durch Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
[0007] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, sind auf das Wasserzuführrohr WZR mit Abständen voneinander,
hier vier, Wasserkastenmodule WKM aufgesetzt und auf, nicht dargestellte Weise mit
diesem fest verbunden. Das Wasserzuführrohr WZR liegt mit Gleitträgern ST, horizontal
in Richtung des Doppelpfeils P (vgl. Fig. 2) auf ortsfesten Fundamenten F auf und
kann auf nicht dargestellte Weise mit Hilfe von Zylinderaggregaten oder anderen Stellelementen
in einer horizontalen Ebene verschoben werden. In die jeweils benachbarten Wasserkastenmodule
WKMa, WKMb, WKMc und WKMd sind Kühlrohrabschnitte, hier jeweils drei dieser Abschnitte,
in Fig. 2 mit KRA1, KRA2 und KRA3 bezeichnet, mit Abstand nebeneinander in einer horizontalen
Ebene angeordnet und von den Seitenwänden SW der jeweiligen Wasserkastenmodule WKM
gehalten; sie weisen unterschiedliche Innendurchmesser d1, d2, d3 auf und kragen dabei
mit ihren Mündungen M1, M2, M3 in die Wasserkastenmodule WKM hinein.
[0008] In den Wasserkastenmodulen (vgl. auch Fig. 3) sind, abgestützt auf dem Wasserzuführrohr
WZR Schnellschaltventile SSV1, SSV2, SSV3 angeordnet, auf die jeweils Kühlkopfdüsenelemente
KDE1, KDE2, KDE3 auswechselbar aufsetzbar sind; sie können dabei auf nicht dargestellte
Weise mittels pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer Zylinderaggregate, Federn,
Keilen oder auch mit Schrauben lösbar befestigt oder auch, wie dargestellt, von einem
Spannelement SP gehalten werden, das mit einer an das Wasserkastenmodul WKM angelenkten
Abdeckung AD verbunden ist. In den eingangsseitig oder ausgangsseitig der Wasserkühlstrecke
angeordneten Wasserkastenmodulen WKMa und WKMb sind zusätzlich zu den Kühlkopfdüsenelementen
KDE1 und KDE2, vor- bzw. nachgeordnet, Blasdüsenelemente BLE1, BLE2 und BLE3, ebenfalls
auswechselbar einsetzbar; sie können dabei mit den gleichen Mitteln gehalten werden
wie die Kühlkopfdüsenelemente KDE. Diese Kühlkopfdüsenelemente und die Blasdüsenelemente
können, nachdem sie eingesetzt worden sind, auf nicht dargestellte Weise mit Hilfe
von Gewinden und Führungen oder Spannmuttern gegen Anschläge justiert werden. In den
Wasserkühlmodulen WKM lassen sich ferner pneumatisch oder hydraulisch betätigbare
Schnellabschaltklappen zur Unterdrückung von Druckstößen aus dem Wasserzuführrohr
WZR anordnen.
Bezugszeichenliste
[0009]
- WZR
- Wasserzuführrohr
- WKMa, WKMb, WKMc, WKMd
- Wasserkastenmodul
- F
- Fundament
- KRA1, KRA2, KRA3
- Kühlrohrabschnitt
- SW
- Seitenwand (der WKM)
- d1
- Innendurchmesser (des KRA1)
- d2
- Innendurchmesser (des KRA2)
- d3
- Innendurchmesser (des KRA3)
- M1
- Mündungen (des KRA1)
- M2
- Mündungen (des KRA2)
- M3
- Mündungen (des KRA3)
- SSV1
- Schnellschaltventil
- SSV2
- Schnellschaltventil
- SSV3
- Schnellschaltventil
- KDE1
- Kühlkopfdüsenelement
- KDE2
- Kühlkopfdüsenelement
- KDE3
- Kühlkopfdüsenelement
- SP
- Spannelement
- AD
- Abdeckung
- BLE1
- Blasdüsenelement
- BLE2
- Blasdüsenelement
- BLE3
- Blasdüsenelement
- ST
- Gleitträger
- WR
- Walzrichtung
- P
- (Doppelpfeil)
1. Wasserkühlstrecke für die Kühlung von aus einer Walzenstraße herangeführtem Walzgut,
wie Draht oder Feinstahl mit mehreren, parallel nebeneinander liegenden Kühlrohren,
die unterschiedliche, dem Querschnitt des Walzguts angepaßte Innendurchmesser aufweisen
und jeweils eine aus einer geradlinigen Folge mehrerer Rohrabschnitt (KRA) bestehende
Kühlrohranordnung bilden, die gemeinsam auf einem horizontal, quer zur Bewegungsbahn
des Walzgutes verschiebbaren Träger (ST) angeordnet, wahlweise in diese Bewegungsbahn
ein- und ausbringbar sind, wobei die Kühlwasserzufuhr zu den einzelnen Kühlrohrabschnitten
(KRA) über Kühlkopfdüsen (KDE) und, diesen zugeordnete, zuflußsteuerbare Ventilanordnungen
bewirkt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Eingangs- und Ausgangsenden der einzelnen Kühlrohrabschnitt (KRA1, KRA2, KRA3)
der Kühlrohranordnung in selbständige Wasserkasten-Modulen (WKMa, WKMb, WKMc, WKMd)
münden, die gemeinsam fest auf einem, den horizontal verschiebbaren Träger bildenden
Wasserzuführrohr (WZR) angeordnet sind.
2. Wasserkühlstrecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in jedem der Wasserkastenmodule (WKMa, WKMb, WKMc, WKMd) einzelne selbstständige,
zwischen den Mündungen der jeweiligen Kühlrohrabschnitte (KRA1, KRA2, KRA3) der Rohrabschnitte
auswechselbar und mit zugeordneten Schnellschaltventilen (SSV) verbindbare Kühlkopfdüsenelemente
(KDE1, KDE2, KDE3) angeordnet sind.
3. Wasserkühlstrecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem am Anfang und am Ende der Wasserkühlstrecke angeordneten Wasserkastenmodul
(WKMa, WKMd), den Kühlkopfdüsenelementen (KDE1, KDE2, KDE3) ebenfalls auswechselbare
Blasdüsenelemente (BLE1, BLE2, BLE3) nachgeordnet sind.
4. Wasserkühlstrecke nach den Ansprüchen 2 und 3,
gekennzeichnet durch
in den Wasserkühlmodulen (WKMa, WKMb, WKMc, WKMd) angeordnete Stellelemente zum Justieren
der Kühlkopfdüsenelemente (KDE1, KDE2, KDE3) und Blasdüsenelemente (BLE1, BLE2, BLE3).
5. Wasserkühlstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserkastenmodule (WKMa, WKMb, WKMc, WKMd) eine schwenk- und verriegelbare Abdeckung
(AD) aufweisen.
6. Wasserkühlstrecke nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
in der Abdeckung (AD) angeordnete, spannbare Halteelemente (SP) für die Kühlkopfdüsenelemente
(KDE1, KDE2, KDE3) und Blasdüsenelemente (BLE1, BLE2, BLE3)
7. Wasserkühlstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch,
in den Wasserkühlmodulen (WKMa, WKMc, WKMd) angeordnete, mit dem Wasserzuführrohr
(WZR) verbundene, pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Schnellschaltklappen.