(19)
(11) EP 0 884 419 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.05.2002  Patentblatt  2002/18

(21) Anmeldenummer: 98110123.1

(22) Anmeldetag:  03.06.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02D 17/08

(54)

Verbauvorrichtung

Shoring device

Dispositif de blindage


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 14.06.1997 DE 19725225

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
16.12.1998  Patentblatt  1998/51

(73) Patentinhaber: Hess, Wilhelm
51379 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hess, Wilhelm
    51379 Leverkusen (DE)

(74) Vertreter: Freischem, Werner, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Freischem, An Gross St. Martin 2
50667 Köln
50667 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 4 230 860
DE-A- 4 404 812
DE-A- 4 322 336
FR-A- 2 249 227
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verbau tiefer Gräben, bestehend aus
    • vertikalen Stützen, die zu beiden Seiten längs des Grabens in gleichen Abständen paarweise einander gegenüberstehend anzuordnen sind,

      die an ihren beiden Seiten Führungskanäle für Verbauplatten aufweisen und

      die an ihren einander zugewandten Innenseiten je einen Führungskanal zur formschlüssigen Führung des Spreizrahmens aufweisen, wobei dieser Führungskanal über einen von zwei Flanschen gebildeten Spalt zugänglich ist und

      die zu beiden Seiten des Führungskanals Rollbahnen aufweisen, gegen die sich Rollen des Spreizrahmens abstützen,

    • mindestens einem Spreizrahmen, der zwischen zwei Stützen eines Stützenpaares angeordnet ist, der über in die Führungskanäle der Stützen eingreifende Teile formschlüssig vertikal verschiebbar geführt ist und der an beiden den Stützen zugewandten Seiten um mindestens zwei im Abstand voneinander angeordnete Achsen sich drehende Rollen aufweist, die beim Heben oder Senken des Spreizrahmens oder der Stützen auf den Rollbahnen der Stütze abrollen,
    • Verbauplatten, deren Ränder in den seitlichen Führungskanälen zweier benachbarter Stützen einer Grabenseite vertikal verschiebbar geführt sind.


    [0002] Eine Verbauvorrichtung dieser Art ist aus der DE 42 30 860 und der DE 44 04 812 bekannt. Die Stütze und deren Stützflansche bestehen aus Stahlblech. Auf diese Stützflansche stützen sich einerseits die Verbauplatten ab und andererseits die quer zum Graben stehenden Spreizrahmen, deren obere und untere Rollenpaare auf den Rollbahnen abrollen, wenn die Spreizrahmen und die Stützen beim Absenken in den Graben oder beim Hochziehen während des Rückbaus relativ zueinander bewegt werden. Der Führungskanal für die Spreizrahmen ist in der Mitte der Innenseite der Stützen angeordnet. Zu beiden Seiten dieses Führungskanals erstrecken sich die Rollbahnen, die von der Außenseite der Stützflansche gebildet sind.

    [0003] Damit von den Stützen auch Zugkräfte auf den Spreizrahmen ausgeübt werden können, ist der Führungskanal an der Innenseite der Stütze durch Flansche teilweise geschlossen. Die Flansche bilden zwischen sich einen Spalt, durch den Teile des Spreizrahmens hindurchgreifen und die Flansche hintergreifen, so daß eine formschlüssige Führung erreicht wird.

    [0004] Bei den bekannten Verbauvorrichtungen dieser Art sind die in den Führungskanal formschlüssig eingreifenden Teile T-förmige Schienen, deren Flansche auf den Innenseiten der Flansche des Führungskanals gleiten.

    [0005] Es hat sich gezeigt, daß bei Vorrichtungen zum Verbau tiefer Gräben nicht nur sehr hohe Druckkräfte auf den Spreizrahmen einwirken, sondern auch sehr hohe Zugkräfte, die von den die Flansche des Führungskanals hintergreifenden Teile des Spreizrahmens aufzunehmen sind. Diese Kräfte sind besonders groß im oberen Bereich des oberen Spreizrahmens, wenn beim Eintreiben eines Stützenpaares in das Erdreich diese nicht genau parallel zueinander stehen, sondern ihre unteren Enden einen kleineren Abstand voneinander haben als ihre oberen Enden. Diese Zugkräfte verursachen so große Reibungskräfte, daß ein Verschieben des Spreizrahmens relativ zu den Stützen erschwert ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verbauvorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß der Spreizrahmen auch bei Aufnahme großer Zugkräfte leichtgängig in den Stützen vertikal geführt ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest im oberen Bereich des Spreizenrahmens an beiden den Stützen zugewandten Seiten je eine um eine horizontale Achse schwenkbare, durch den Spalt in den Führungskanal eingreifende Scheibe gelagert ist, an der innerhalb des Führungskanals im gleichen Abstand oberhalb und unterhalb des Niveaus der Schwenkachse horizontale Achsen angeordnet sind mit zu beiden Seiten der Scheibe befindlichen Rollen, die auf den Innenseiten der Flansche des Führungskanals abrollen.

    [0008] Die verschwenkbare Lagerung der Scheiben am Spreizrahmen bewirkt, daß die vier im Führungskanal befindlichen Rollen einer Scheibe gleich stark belastet werden. Obgleich im Führungskanal nur im Durchmesser kleine Rollen benutzt werden können, können die Rollen gemeinsam große Kräfte aufnehmen.

    [0009] Die Schwenkachse für die Scheiben kann mit den Achsen der oberen, die Druckkräfte übertragenden Rollen zusammenfallen.

    [0010] In der weiteren Beschreibung wird eine Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
    Fig. 1
    eine Teilansicht einer Stütze und eines Spreizrahmens einer Verbauvorrichtung nach der Erfindung,
    Fig. 2
    eine Ansicht nach der Schnittlinie II-II in Fig. 1.


    [0011] Wie die Fig. 2 zeigt, weisen die vertikalen Stützen 1 der Verbauvorrichtung an beiden Seiten Führungskanäle 10 auf, in denen eine äußere Verbauplatte 8 formschlüssig geführt ist. Die äußeren Verbauplatten 8 sowie die inneren Verbauplatten 9 stützen sich auf Stützflansche 15 und 16 der Stützen 1 ab. An ihren Innenseiten haben die Stützen 1 zwei Rollbahnen 2, auf welche sich Rollen 12 und 13 eines Spreizrahmens 3 abstützen. Zwischen den Rollbahnen 2 befindet sich ein Führungskanal 7, der an der Stützeninnenseite durch zwei einen Spalt 23 zwischen sich freilassende Flansche 22 teilweise geschlossen ist. Durch diesen Spalt 23 greifen formschlüssig im Führungskanal 7 geführte Teile 6, 19,20 des Spreizrahmens. Um die Achse 19 schwenkbar ist eine Scheibe 19 gelagert, die durch den Spalt 23 in den Führungskanal 7 eingreift. Im Führungskanal 7 sind an der Scheibe 19 Rollen 20 gelagert, die auf den Innenseiten der Flansche 22 abrollen.

    [0012] Wie Fig. 1 zeigt, hat die Scheibe 19 die Form eines Dreiecks. In einem Eckbereich ist die Scheibe 19 schwenkbar am Spreizrahmen 3 gelagert, und in den beiden anderen Eckbereichen sind Achsen 21 angeordnet für die Rollenpaare 20. Im unteren Bereich ist der Spreizrahmen über eine T-förmige Schiene 6 im Führungskanal 7 formschlüssig geführt.

    [0013] Der Spreizrahmen 3 besteht aus zwei vertikalen Seitenstreben 4, die über eine obere und eine untere Querstrebe 5 starr miteinander verbunden sind. In Höhe der oberen Querstrebe 5 sind um die horizontale Achse 11 drehbar Rollen 12 gelagert, welche die Druckkräfte aufnehmen und auf den Rollbahnen 2 der Stützen 1 abrollen. Um die Achse 11 schwenkbar kann auch die Scheibe 19 am Spreizrahmen 2 angelenkt sein.

    [0014] In Höhe der unteren Querstrebe 5 ist um die Schwenkachse 17 eine Wiege 14 gelagert, an deren freien Enden um Achsen 18 drehbar Rollen 13 gelagert sind.

    Bezugszeichenliste:



    [0015] 
    1
    Stütze
    2
    Rollbahn
    3
    Spreizrahmen
    4
    Seitenstrebe
    5
    Querstrebe
    6
    Schiene
    7
    Führungskanal für Spreizrahmen 3
    8
    äußere Verbauplatte
    9
    innere Verbauplatte
    10
    Führungskanal für Verbauplatten 8,9
    11
    Achse für Rollen 12 und Scheibe 19
    12
    Rolle
    13
    Rolle
    14
    Wiege
    15
    Stützflansch
    16
    Stützflansch
    17
    Achse der Wiege 14
    18
    Achse für Rolle 13
    19
    Scheibe
    20
    Rollen
    21
    Rollenachse
    22
    Flansch
    23
    Spalt



    Ansprüche

    1. Verbauvorrichtung zum Verbau tiefer Gräben, bestehend aus

    - vertikalen Stützen (1), die zu beiden Seiten längs des Grabens in gleichen Abständen paarweise einander gegenüberstehend anzuordnen sind,

    die an ihren beiden Seiten Führungskanäle (10) für Verbauplatten (8,9) aufweisen und

    die an ihren einander zugewandten Innenseiten je einen Führungskanal (7) zur formschlüssigen Führung des Spreizrahmens (3) aufweisen, wobei dieser Führungskanal (7) über einen von zwei Flanschen (22) gebildeten Spalt (23) zugänglich ist und

    die zu beiden Seiten des Führungskanals (7) Rollbahnen (2) aufweisen, gegen die sich Rollen (12,13) des Spreizrahmens (3) abstützen,

    - mindestens einem Spreizrahmen (3), der zwischen zwei Stützen (1) eines Stützenpaares angeordnet ist, der über in die Führungskanäle (7) der Stützen (1) eingreifende Teile (6) formschlüssig vertikal verschiebbar geführt ist und der an beiden den Stützen (1) zugewandten Seiten um mindestens zwei im Abstand voneinander angeordnete Achsen (11,18) sich drehende Rollen (12,13) aufweist, die beim Heben oder Senken des Spreizrahmens (3) oder der Stützen (1) auf den Rollbahnen (2) der Stütze (1) abrollen,

    - Verbauplatten (8,9), deren Ränder in den seitlichen Führungskanälen (10) zweier benachbarter Stützen (1) einer Grabenseite vertikal verschiebbar geführt sind,

    dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im oberen Bereich des Spreizrahmens (3) an beiden den Stützen (1) zugewandten Seiten je eine um eine horizontale Achse schwenkbare, durch den Spalt (23) in den Führungskanal (7) eingreifende Scheibe (19) gelagert ist, an der innerhalb des Führungskanals (7) im gleichen Abstand oberhalb und unterhalb des Niveaus der Schwenkachse horizontale Achsen (21,21') angeordnet sind mit zu beiden Seiten der Scheibe (19) befindlichen Rollen (20), die auf den Innenseiten der Flansche (22) des Führungskanals (7) abrollen.
     
    2. Verbauvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (11) der oberen Rollenpaare (12) des Spreizrahmens (3) als Schwenkachse der Scheiben (19) dienen.
     
    3. Verbauvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise im unteren Bereich des Spreizrahmens (3) an beiden Seiten je eine um eine horizontale Achse (17) schwenkbare Wiege (14) angeordnet ist, an deren freien Enden im gleichen Abstand von der Achse (17) und parallel dazu die auf den Rollbahnen (2) der Stützen (1) ablaufenden Rollen (13) gelagert sind.
     


    Claims

    1. A lining device for lining deep trenches, consisting of

    - vertical supports (1) for equidistant arrangement in pairs opposite each other along both sides of the trench,

    which on both their sides comprise guide channels (10) for lining plates (8, 9) and

    which comprise a guide channel (7) on each of their mutually facing inner sides for form-fitting guidance of the bracing frame (3), said guide channel (7) being accessible via a gap (23) formed by two flanges (22) and

    which comprise roll tracks (2) on both sides of the guide channel (7), against which rest rollers (12, 13) of the bracing frame (3),

    - at least one bracing frame (3), which is arranged between two supports (1) of a support pair, which is guided form-fittingly and in vertically displaceable manner by means of components (6) engaging in the guide channels (7) of the supports (1) and which comprises rollers (12, 13) rotating about at least two spaced axles (11, 18) on the two sides facing the supports (1), which rollers (12, 13) roll on the roll tracks (2) of the support (1) during raising or lowering of the bracing frame (3) or the supports (1),

    - lining plates (8, 9), the edges of which are guided vertically displaceably in the lateral guide channels (10) of two adjacent supports (1) on one side of the trench,

    characterised in that a leaf (19) swivellable about a horizontal axis and engaging through the gap (23) in the guide channel (7) is mounted at least in the upper area of the bracing frame (3) on each of the two sides facing the supports (1), on which leaf (19) horizontal axles (21, 21') are arranged inside the guide channel (7) equidistantly above and below the level of the swivel axis with rollers (20) located on both sides of the leaf (19), which rollers (20) roll on the insides of the flanges (22) of the guide channel (7).
     
    2. A lining device according to claim 1, characterised in that the axles (11) of the upper roller pairs (12) of the bracing frame (3) serve as swivel axes for the leaves (19).
     
    3. A lining device according to claim 1 or claim 2,
    characterised in that a cradle (14) swivellable about a horizontal axle (17) is arranged on each side in a known way in the lower area of the bracing frame (3), at the free ends of which cradle (14) there are mounted equidistantly from the axle (17) and parallel thereto the rollers (13) running on the roll tracks (2) of the supports (1).
     


    Revendications

    1. Dispositif pour le blindage de tranchées profondes, comprenant

    - des étançons verticaux (1) à disposer en vis-à-vis par paires et à intervalles réguliers dans le sens de la longueur des deux côtés de la tranchée,

    comportant sur leurs deux faces latérales des canaux de guidage (10) des panneaux de coffrage (8,9),

    comportant chacun sur leur face interne en regard un canal de guidage (7) destiné à guider en engagement positif le châssis écarteur (3), ledit canal de guidage (7) étant accessible par une fente (23) définie par deux brides (22)

    et comportant de part et d'autre du canal de guidage (7) des chemins de roulement (2) contre lesquels prennent appui des galets (12, 13) du châssis écarteur (3),

    - au moins un châssis écarteur (3) disposé entre deux étançons (1) d'une paire d'étançons, guidé en translation verticale et en engagement positif par des parties (6) qui s'engagent dans les canaux de guidage (7) des étançons (1) et présentant sur ses deux faces orientées vers les étançons (1) des galets (12, 13) tournant au moins autour de deux axes (11, 18) distants l'un de l'autre et roulant sur les chemins de roulement (2) des étançons (1) lorsqu'on relève ou abaisse le châssis écarteur (3) ou les étançons (1).

    - des panneaux de coffrage (8, 9) dont les bords sont guidés en translation verticale dans les canaux de guidage latéraux (10) de deux étançons (1) voisins sur un côté d'une tranchée,

       caractérisé en ce que le châssis écarteur (3) comporte au moins dans sa partie supérieure et sur chacune des deux faces orientées vers les étançons (1) une plaque (19) montée pivotante autour d'un axe horizontal et s'engageant dans le canal de guidage (7) à travers la fente (23), plaque sur laquelle sont agencés à l'intérieur du canal de guidage (7), à égale distance au-dessus et au-dessous du niveau de l'axe de pivotement, des axes horizontaux (21, 21') munis de part et d'autre de la plaque (19) de galets (20) qui roulent sur la face interne des brides (22) du canal de guidage (7).
     
    2. Dispositif de blindage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les axes (11) de la paire de galets supérieure (12) du châssis écarteur (3) servent d'axe de pivotement aux plaques (19).
     
    3. Dispositif de blindage selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le châssis écarteur (3) comporte de manière connue en soi de part et d'autre de sa partie inférieure un étrier (14) pivotant autour d'un axe horizontal (17) et supportant, à ses extrémités libres, à égale distance de l'axe (17) et parallèlement à lui, les galets (13) roulant sur les chemins de roulement (2) des étançons (1).
     




    Zeichnung