[0001] Die Erfindung betrifft eine Transport- und Lagerungsvorrichtung für den Transport
und die Lagerung von EG-Hygienerichtlinien unterworfenen Fleisch- und Wurstwaren bzw.
Lebensmitteln sowie unterschiedlicher Güter wie Chemikalien, Sachgüter, Gerätschafien
etc. mit einer Holzpalette mit einer auf Querriegeln lagernden aus Planken bestehenden
Ladefläche und mit an den Seiten und in der Mitte unterhalb der Ladefläche entlang
laufenden Bodenplanken mit Standfüßen.
[0002] Holzpaletten werden üblicherweise zum Transportieren und Lagern unterschiedlicher
Güter verwendet. Sie sind preiswert und umweltfreundlich. Nachteilig ist, daß ihre
Oberfläche nicht völlig glatt ist. Dies führt zu Problemen bei verschiedenen Gütern
mit Hygieneauflagen; Diese dürfen nicht auf Holzpaletten gelagert werden. Auch ergeben
sich Reinigungsprobleme. Das Material Holz ist uneben und hält dadurch leicht Schmutz
fest. Beim Kontakt mit Wasser saugt es sich voll. Dies führt zu längeren Trocknungszeiten.
Späne des Holzes können sich ablösen, so daß ein gewisses Verletzungsrisiko besteht.
Auch können Späne in die auf der Palette gelagerte Ware bzw. Verpackung eindringen
und diese beschädigen. Werden Chemikalien gelagert bzw. transportiert, so können bei
ihrem versehentlichen Austreten diese ins Holz einsickern. Handelt es sich um eine
glitschige oder gar gefährliche Substanz, so muß die gesamte Palette abgeladen und
ersetzt werden. Aus diesen Gründen ist bei bestimmten Chemikalien der Einsatz von
Holzpaletten aus Sicherheitsgründen untersagt. Das Material Holz läßt sich auch schwer
bedrucken. Ein Aufbringen von Hinweisen bzw. Werbungen ist daher schwer möglich.
[0003] Bestehende Hygienerichtlinien für in der EG zugelassene Betriebe schreiben vor, daß
Lebensmittel wie z. B. Fleisch- und Wurstwaren nur auf Plastikpaletten in den Betrieben
gelagert werden dürfen. Kunststoffpaletten kosten DM 85,-- und sind gegenüber Holzpaletten
zu einem Preis von nur DM 15,-- verhältnismäßig teuer.
[0004] Da preiswerte Holzpaletten nicht zugelassen sind, muß eine große Anzahl von Kunststoffpaletten
angeschafft werden, was beträchtliches Kapital bindet. Trotzdem erfolgt die Anlieferung
der Ware zumeist nicht auf Kunststoffpaletten, da es zu aufwendig ist, die Paletten
an den Belieferer zurückzuverbringen. Für den Belieferer aber ist es unwirtschaftlich,
die Paletten aufzugeben, dafür sind die Kunststoffpaletten zu teuer. Somit bleibt
als Konsequenz: Der Transport der Ware erfolgt nach wie vor auf Holzpaletten und vor
Ort muß die Ware von der Holzpalette auf die Kunststoffpalette umgeladen werden, um
sie richtliniengemäß im Betrieb hygienisch lagern zu können. Das aufwendige Umladen
der Ware von der Holzpalette auf die Kunststoffpalette ist zeitaufwendig und damit
kostenintensiv.
[0005] Die benutzten Kunststoffpaletten müssen aufwendig mit Desinfektionsmitteln gereinigt
werden. Auch dies ist zeit- und kostenintensiv.
[0006] Auch ist eine Holzpalette zum Aufbringen von Werbespots ungeeignet. Das Material
Holz läßt dies nur schwer zu. Einfaches Aufdrucken eines Spots ist nicht möglich.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Transport- und Lagerungsvorrichtung zum Transportieren
und Lagern unterschiedlicher Güter der eingangs genannten Gattung besser bedruckbar
und leichter reinigbar und sicherer zu gestalten und den Transport und das Lagern
von EG-Hygienerichtlinien unterworfenen Fleisch- und Wurstwaren bzw. Lebensmitteln,
sicherer und ökonomischer zu gestalten.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß über die Holzpalette eine die
Holzpalette ganz umgebende Hülle aus Plastikfolie bzw. plastikfolienähnlichem Material
palettennah angeordnet ist.
[0009] So ist sichergestellt, daß eine preiswerte Holzpalette verwendet und trotzdem die
Hygienevorschriften für EG-Betriebe erfüllt werden können. Die Holzpalette wird verkleidet
in Plastikfolie oder plastikfolienähnlichen Material.
[0010] Sie wird so abwaschbar und die verkleidete Holzpalette ist wiederverwendbar. Sie
ist transportabel und kann von einem Gabelstapler bewegt werden, ohne daß die Hygiene
der Ware bzw. deren Umgebung beeinträchtigt wird. Die Holzpalette ist einfach mit
Folie zu umhüllen bzw. in diese einzuschweißen und einfach zu lagern.
[0011] Sie deckt den Einsatzbereich einer Kunststoffpalette vollständig ab. Trotzdem ist
die in Folie gekleidete Holzpalette preiswert und steht in keiner Relation zu den
Kosten einer teuren Kunststoffpalette. Es ist dem Zulieferer möglich, vor Ort seine
empfindliche und verderbliche Ware auf die mit Folie umhüllte Palette zu verladen
und transportieren zu lassen. Der Kunde wird nicht belastet, muß nicht hingehen und
die empfangene Ware auf eine den Hygienevorschriften genügende Kunststoffpalette umladen,
statt dessen ist es möglich, die beladene Palette, so wie sie angeliefert wurde, direkt
in den Betrieb zu verbringen und dort einzulagern.
[0012] Die teuren Kunststoffpaletten werden eingespart und es ergeben sich gegenüber der
Verwendung der Kunststoffpaletten keinerlei Nachteile. Das Material der Hülle, also
Plastikfolie, ist preiswert und die Präparation der Hülle einfach und schnell zu bewerkstelligen.
Das Einkleiden der Holzpalette geht ebenfalls schnell und kann auch vor Ort erfolgen.
Die Folie kann einfach gereinigt werden und die mit Folie verkleidete Holzpalette
ist mehrfach verwendbar. Auch eignet sich eine Plastikfolie gut zum Bedrucken von
Werbespots, was eine zusätzliche Geldeinnahme bedeuten kann.
[0013] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Holzpalette in die Hülle
straff eingeschweißt. Vorzugsweise ist die Hülle im Tiefziehverfahren oder im Schrumpfverfahren
um die Holzpalette angeordnet. Bei allen Verfahren erfolgt das Einkleiden der Palette
schnell und unproblematisch.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Hülle in Form der Außenkontur
der Palette angeordnet, wobei sie die Kontur der inneren Standfußkanten und die Unterseite
der Querriegel nachformt. So ist die Palette hygienisch verpackt und leicht zu reinigen.
[0015] Sie kann trotzdem von einem Gabelstapler problemlos aufgenommen werden, da Freiraum
zwischen den Standfüßen der Palette ist. So wird die Folie beim Transportieren durch
den Gabelstapler nicht verletzt. Der fast rechte Winkel der Ausformung der Folie um
die inneren Standfußkanten erlaubt auch die problemlose Identifizierung der Palette
durch ein Computersystem bei computergesteuerter Lagerung.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülle acht Schweißnähte
auf, wobei die Schweißnähte zwischen den Planken der Ladefläche Ober- und Unterseite
der Hülle verbinden. Die Schweißnähte ermöglichen eine besonders gute Ausformung der
Folie zwischen den Standfüßen der Palette.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bestehen Ober- und Unterseite
der Hülle aus unterschiedlichem Folienmaterial und sind unterschiedlich beschichtet.
So ist es möglich, unterschiedliche Bedürfnisse für Oberseite und Unterseite zu berücksichtigen,
z. B. Rutschfestigkeit für die Unterseite durch eine spezielle rutschfeste Folie und
Bakterienschutz für die Oberseite durch eine spezielle Antibakterienbeschichtung der
Folie.
[0018] So ist sichergestellt, daß, selbst wenn die Folie durch Unachtsamkeit leicht beschädigt
wird, die Folie um die Palette palettennah verbleibt und nicht durch Verlust des Unterdruckes
spannungslos wird und durchhängt.
[0019] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Hülle im Bereich einer
vorderen Palettenseite zwei kleine Eingriffslaschen und im Bereich einer hinteren
Palettenseite eine große Eingriffslasche auf. So entstehen Zugangsbereiche zur Palette,
die sich öffnen und schließen lassen je nach Bedarf.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die große Eingriffslasche
zwei senkrechte Schnitte entlang äußerer Standfußkanten und einen die senkrechten
Schnitte verbindenden Horizontalschnitt entlang einer Unterseite der Bodenplanke auf,
wobei die kleinen Eingriffslaschen in Höhe der vorderen Palettenseite zwischen den
Standfüßen der Palette verlaufen, wobei jede Eingriffslasche zwei senkrechte Schnitte
entlang innerer Standfußkanten und einen die senkrechten Schnitte verbindenden Horizontalschnitt
entlang der Unterseite der Bodenplanke aufweist. So kann schnell und mühelos eine
große Einfahröffhung für den Gabelstapler eröffnet werden. Nach dem Transportvorgang
- durch Herausfahren des Gabelstaplers - fällt die Öffnung von selbst zu. Weiter ist
sichergestellt, daß die eingekleidete Palette von jeder Palettenseite verladen und
transportiert werden kann.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Abstand zwischen den
kleinen Eingriffslaschen mindestens so groß wie der Abstand der Zinken eines Gabelstaplers
und der Durchmesser der Eingriffsläschen nicht kleiner als der Querschnittsdurchmesser
der Zinken eines Gabelstaplers. So ist sichergestellt, daß ein herkömmlicher Gabelstapler
sowohl vom Abstand seiner Zinken als auch von deren Durchmesser in die Eingriffslaschen
eingeführt werden kann und somit den Transport der Palette ermöglicht.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Eingriffslaschen in
die Hülle perforiert und/oder eingeschnitten ausgeführt. Die Perforation ist vorteilhaft,
wenn die Hüllen auf Vorrat gefertigt und in die Betriebe geliefert werden. So können
bei der Lagerung der Hüllen die Laschen nicht beschädigt werden, da sie noch in die
Hülle integriert sind. Im Gebrauch ist es kein Aufwand, die Perforationen zu durchschneiden
und die Laschen freizulegen.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Hülle bedruck- und beschichtbar.
Die Hülle kann über mehrere Transportvorgänge um die Palette belassen werden, so daß
Werbeaufdrucke auf der Hülle wirken und ihre Werbefunktion entfalten können. Auch
läßt sich gerade bei Plastikfolie ein Werbeaufdruck leicht und preiswert aufbringen.
[0024] Anhand der Figuren 1 bis 5 werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert, und
zwar zeigt:
- Figur 1 :
- Eine Frontalansicht der vorderen Palettenseite mit übergezogener Hülle im Schnitt,
- Figur 2 :
- eine Frontalansicht der hinteren Palettenseite mit übergezogener Hülle im Schnitt,
- Figur 3 :
- eine Seitenansicht auf die umkleidete Palette mit aufgeklappter großer Eingriffslasche,
- Figur 4 :
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform mit einer der palettenform nachgeformten
Hülle,
- Figur 5 :
- eine Draufsicht gemäß Ausführungsform von Figur 4.
[0025] Die erfindungsgemäße Transport- und Lagerungsvorrichtung besteht aus einer Plastikhülle
1, die größenmäßig so ausgelegt ist, daß sie eine Holzpalette 2, welche für den Transport
von Warengütern üblicherweise verwendet wird, umkleiden kann.
[0026] Zumeist wird die Europalette DIN 15146 verwendet. Grundsätzlich kann jede Art von
Palette verkleidet werden. Erfolgen kann das Verkleiden durch tütenartiges Überziehen
der Folie über die Palette und/oder durch Verschweißen der Folie bzw. durch Verschweißen
der Folie im Schrumpf- oder Tiefziehverfahren.
[0027] Die Palette 2 weist eine Ladefläche 3 mit neun Vierkanthölzern als Standfüße 4 auf.
In Längsrichtung sitzen diese auf sie verbindende Bodenplanken 13. Die drei Bodenplanken
13 verlaufen rechts und links und entlang der Mitte der Ladefläche 3 und verbinden
in Längsrichtung jeweils drei Standfüße 4.
[0028] Die Ladefläche besteht aus fünf Planken 18 a, 18 b, 18 c, 18 d, 18 e. Die Standfüße
4 sind mit ihnen über Querriegel 16, 17 fest verbunden, und zwar verläuft ein Querriegel
17 in der Mitte der Ladefläche und vorne und hinten äußere Querriegel 16. Die Standfüße
4 weisen äußere Standfußkanten 11 und innere Standfußkanten 15 auf. Sie stehen auf
Bodenplanken 13. Zum besseren Verständnis sind die Standfüße der Holzpalette, die
auf der vorderen Palettenseite 8 liegen, mit 4 a, b, c gekennzeichnet, siehe Figur
1.
[0029] Gemäß Ausführungsbeispiel nach Figur 4, 5 umschließt die Hülle 1 die Palette 2 vollständig
und konturnah, wobei die Hülle bzw. die Folie die Kontur der inneren Standfüßkanten
15 und die Unterseite der Querriegel 16, 17 nachformt.
[0030] Sämtliche Außenkonturen der Palette werden so nachgeformt bzw. ausgeformt, daß sie
in Längsrichtung der Palette tunnelartige Bereiche zwischen den die Standfüße verbindenden
Bodenplanken der Holzpalette erzeugen, siehe Figur 4. Um die Folie bzw. Hülle um die
Palette anzuordnen eignet sich z. B. ein Verschweißen der Hülle 1.
[0031] Grundsätzlich kann die Hülle in Oberseite 6' und Unterseite 5' aufgeteilt werden.
Die Oberseite der Folie kann eine besondere Schutzschicht zur Abwehr von Bakterien
und die Unterseite der Folie besonders rutschfest gestaltet sein. Alle Varianten und
Kombinationen sind möglich und richten sich nach den gewünschten Eigenschaften und
dem Einsatzort der verkleideten Palette. Die Oberseite 6' der Hülle kann lediglich
obere Seite der Ladefläche 3 sein, sie kann aber auch, wenn es geboten ist, bis hin
zum Boden reichen, also die seitliche Höhe der Palette implizieren.
[0032] Vorzugsweise wird die Folie bzw. die Hülle um die Palette verschweißt. Danach werden
in den vier Zwischenräumen zwischen den Planken 18 a, b, c, d, e Ober- und Unterseite
der Hülle miteinander verschweißt. Da der Querriegel 17 die Ladenflächenunterseite
in der Mitte der Palette unterbricht, ergeben sich acht Schweißnähte 19.
[0033] Es ist möglich, die Folie auch im Tiefzieh- oder Schrumpfverfahren aufzubringen.
Grundsätzlich muß aber darauf geachtet werden, daß bei einer Verletzung der Folie,
die Gesamtspannung nicht in der Art und Weise nachläßt, daß die Folie von der Palette
herunterhängt.
[0034] Das Material der Hülle 1 sollte eine dehnbare, abwaschbare, beschichtbare, reißfeste
und bedruckbare Plastikfolie sein bzw. ein Material mit ähnlichen Eigenschaften wie
Plastikmaterialien bzw. Folien.
[0035] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1 bis 3 ist die Folie in der Art einer Tüte über
die Palette gezogen. Nur die äußere Kontur wird aufgenommen. Die Folie spannt sich
von den Standfußkanten 11 und verläuft horizontal die Bodenplanken 13 verbindend.
Ober- und Unterseite der Folie verlaufen parallel, siehe Figur 1, 2 und 3.
[0036] Die Hülle 1 muß so ausgelegt werden, daß sie die Palette palettennah umschließt.
Der Abstand zwischen Palette und Hülle sollte nicht größer als 2 cm sein. Die Größe
der Hülle, d. h. der zu wählende Abstand Palette/Hülle ist vom gewählten Plastikfolienmaterial
abhängig. Eine steifere Folie verträgt mehr Abstand zur Palette, ohne daß sie beginnt
von der Palette herunterzuhängen. Wird die Hülle im Schrumpfverfahren oder Tiefziehverfahren
aufgebracht, so hat - verfahrensbedingt - das Hüllenmaterial direkten Kontakt mit
der Palette.
[0037] Die die Palette umgebende Hülle 1 weist zwei Öffnungsbereiche auf, und zwar im Bereich
der vorderen Palettenseite 8 und im Bereich der hinteren Palettenseite 9. Die Öffnungen
in der Folie sind durch Schnitte oder Perforationen vorgenommen.
[0038] Im Öffnungsbereich der Hülle 1 im Bereich der hinteren Palettenseite 10 ist eine
große Eingriffslasche 7. Die Schnittführung zur Erstellung von Lasche 7 erfolgt mit
zwei senkrechten Schnitten entlang der äußeren Standfußkanten 11 und einem horizontalen
Verbindungsschnitt in Höhe der Unterseite der Bodenplanken 13. Die Eingriffslasche
7 fällt vorhangähnlich frei nach unten bis zu den Bodenplanken 13.
[0039] Sie ist vorne und hinten frei beweglich und entsprechend der Form der Palettenseite
10 rechteckig mit rechten Winkeln links und rechts zu den äußeren Standfußkanten 11
hin, siehe Figur 2 und 3.
[0040] Eine Laschenform mit abgerundeten Eckbereichen ist ebenfalls möglich. Hierbei ist
im Bereich der Schnittpunkte: äußere Standfüßkante 11 / Bodenplanke 13 der Winkel
kleiner 45°. Wird die Lasche nachträglich, d. h. bei schon verkleideter Palette, in
die Folie eingeschnitten, so ist nicht immer eine akkurate Schnittführung möglich.
Dadurch entstehen jedoch keine Funktionseinschränkungen.
[0041] Der Öffnungs- bzw. Eingriffsbereich der Hülle 1 im Bereich der vorderen Palettenseite
8 besteht aus zwei Eingriffslaschen 9 a, 9 b. Die Eingriffslasche 9 a verläuft zwischen
den Standfüßen 4 a und 4 b und die Eingriffslasche 9 b verläuft zwischen den Standfüβen
4 b und 4 c.
[0042] Die Eingriffslasche 9 a ist in die Hülle 1 eingeschnitten, und zwar mit zwei senkrechten
Schnitten entlang der inneren Standfußkanten 15 und einen die senkrechten Schnitte
verbindenden Horizontalschnitt entlang der Unterseite der Bodenplanken 13.
[0043] Die kleine Eingriffslasche 9 b ist entsprechend mit zwei senkrechten Schnitten entlang
der inneren Standfußkanten 15 und einen die senkrechten Schnitte verbindenden Horizontalschnitt
entlang der Unterseite der Bodenplanken 13 hergestellt, siehe Figur 1.
[0044] Erfolgt die Schnittführung über den gesamten Standfußabstand 4 a, 4 b bzw. 4 b, 4
c, so resultieren rechteckige Laschen 9 a, 9 b. Die Laschen 9 a, 9 b können auch so
gewählt werden, daß sie nicht den gesamten Abstand zwischen den Standfüßen 4 a, 4
b bzw. 4 b, 4 c ausfüllen, so daß die Laschen 9 a, 9 b U-förmig sind. Der Abstand
zwischen den kleinen Eingriffslaschen 9 a und 9 b muß aber mindestens so groß gewählt
sein, daß die Zinken eines Gabelstaplers eingeführt werden können. Auch der Durchmesser
der Laschen 9 a, 9 b darf nicht kleiner als der Durchmesserquerschnitt der Zinken
eines Gabelstaplers sein.
[0045] Eine Laschenform mit abgerundeten Eckbereichen der Laschen 9 a, 9 b ist ebenfalls
möglich. Hierbei ist im Bereich der Schnittpunkte: innere Standfußkante 15 / Bodenplanke
13 der Winkel kleiner 45 °.
[0046] Die Eingriffslaschen 9 a, 9 b sind ebenfalls nach vorne und nach hinten vorhangähnlich
bewegbar. Sie fallen frei nach unten an die untere Standfußkante 13. Die Eingriffslaschen
7, 9 a, 9 b können in die Hülle perforiert sein.
Im Gebrauch:
[0047] Die gemäß Figur 4 und 5 in die Hülle eingeschweißte Palette kann wie eine Kunststoffpalette
beladen werden. Soll die beladene oder die unbeladene Palette transportiert werden,
so fährt der Gabelstapler auf die Palette zu und führt seine Zinken in die tunnelartigen
Öffnungen, die die Folie formt und freigibt.
[0048] Zwischen den in Längsrichtung mit Bodenplatten verbundenen Standfüßen formen sich
zwei Tunnelwölbungen, die zum Einführen der Gabelstaplerzinken geeignet sind. Selbst
wenn durch eine Unachtsamkeit die Folie an den Seiten oder unterhalb der Ladefläche
beschädigt wird, kommt es nicht zu einem "Durchhängen" der Folie, da die Verschweißung
über acht Schweißnähte erfolgt. Nach dem Einschweißen ist die Palette einsatzfähig
für Transport und Lagerung. An der Folie müssen keine zusätzlichen Maßnahmen vorgenommen
werden.
[0049] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 bis 3 sind verschiedene Einkleidemethoden der
Palette möglich, nämlich das Verschweißen der Folie um die Palette oder aber das Überziehen
der Palette mit einer tütenartig geformten Folie. Wird die Palette eingeschweißt,
so wird die gesamte Palette von der Folie umgeben. Den unteren Teil der Folie berühren
nur die Bodenplanken 13, die Unterseite der Folie verläuft parallel zur Oberseite
der Folie bzw. zur Ladefläche. Die so in die Hülle eingeschweißte Palette kann wie
eine Kunststoffpalette beladen werden.
[0050] Soll die beladene Palette transportiert werden, so fährt der Gabelstapler auf die
Palette zu, führt seine Zinken in die Zwischenräume zwischen den Standfüßen 4 a und
4 b und 4 b und 4 c der Palette 2 und zertrennt an dieser Stelle die Folie. Selbstverständlich
ist diese Maßnahme auch an der hinteren Palettenseite 10 möglich. Die Palette 2 kann
beladen in den Betrieb gebracht und dort gelagert werden. Setzt der Gabelstapler die
Palette ab und fährt unter der Palette weg, so verbleiben im Bereich der Zinken des
Gabelstaplers Beschädigungen an der Folie. Diese sind jedoch unwesentlich und stellen
keine Verletzung der Hygienevorschriften dar. Die Ware darf auf der Palette verbleiben
und im Betrieb so gelagert werden.
[0051] Wird eine Ameise als Hubfahrzeug eingesetzt, so empfiehlt es sich wegen der unter
den Zinken angeordneten Rollen, die Hülle mit Einfahrschlitzen zu versehen. Dies kann
rasch mittels eines Messers erfolgen. Die so erzeugten Schlitze stellen ebenfalls
keine Verletzung der Hygienevorschriften dar. Die Ware darf auf der Palette verbleiben
und im Betrieb so gelagert werden.
Der Gebrauch der tütenartig überzustülpenden Palettenverkleidung läuft wie folgt ab:
[0052] Entweder die Palette ist mit Hülle versehen angeliefert worden oder wird vor Ort
eingekleidet. Zum Einkleiden der Palette wird die große Eingriffslasche 7 aufgeschlagen
bzw. aufgehalten. Die, z. B. von einem Gabelstapler angehobene Holzpalette 2, wird
mit der Plastikhülle 1 überzogen. Dies kann vor Ort auf dem Zuliefergelände erfolgen.
[0053] Die Hülle 1 ist dann ordnungsgemäß übergezogen bzw. übergestülpt worden, wenn die
Palette 2 mit der vorderen Palettenseite 8 an den hinteren Teil der Hülle 1 stößt
und die Eingriffslaschen 9 a, 9 b zwischen den Vierkanthölzern 4 a, 4 b bzw. 4 b,
4 c liegen, siehe Figur 1. Die Palette kann nun abgesetzt werden. Die große Eingriffslasche
7 verkleidet die hintere Palettenseite 10 vollständig.
Die Palette 2 steht vollständig auf der Unterseite 5 der Hülle 1. Die Hülle 1 paßt
dann optimal, wenn die Eingriffslaschen ordnungsgemäß sitzen und die Hülle die Palette
umkleidet ohne an ihr herunterzuhängen.
[0054] Bei einer Hülle mit perforierten Eingriffslaschen wird vor dem Einkleiden der Palette
zuvor die Perforation eingeschnitten und die Laschen geöffnet. Dann wird die Palette
verkleidet wie oben beschrieben.
[0055] Es ist auch möglich, anstelle der vorbereiteten Hülle mit eingeschnittenen oder perforierten
Laschen einen an einer Seite geschlossenen Plastikschlauch einzusetzen und diesen
an Ort und Stelle zu präparieren. Der Plastikschlauchdurchmesser ist auf die Palette
abzustellen. Die Palette 2 darf nur knapp hineinpassen.
[0056] Der Schlauch wird aufgehalten und die Palette 2 mittels Stapler hineingefahren, und
zwar bis das vordere Palettenende 8 an das Ende des Schlauches bzw. am Schlauchboden
ankommt. Nun können im Bereich der vorderen Palettenseite 8 von Hand die Eingriffslaschen
9 a, 9 b eingeschnitten werden. Im Bereich der hinteren Palettenseite 10 wird ein
Überstand in Palettenhöhe belassen.
[0057] Nun wird der gesamte Überstand an der Unterseite 5 und an den Kanten 11 weggeschnitten
und nur der Überstand der Oberseite 6 in voller Palettenquerseitengröße belassen.
Er fällt bis auf die unteren Standfußkanten 13 hinab und verkleidet die hintere Palettenseite
10 vollständig.
[0058] Ist die Palette 2 in die Hülle 1 eingekleidet, so kann die Palette 2 beladen werden.
Soll sie nach dem Ladevorgang versetzt werden, so kann der Gabelstapler an die vordere
Palettenseite 8 heranfahren und seine Zinken durch die Eingriffslaschen 9 a, 9 b führen,
die Eingriffslaschen klappen zurück und geben den Weg frei. Die Palette kann nun normal
vom Gabelstapler angehoben werden.
[0059] Die Palette 2 kann auch von der hinteren Palettenseite 10 per Gabelstapler versetzt
bzw. transportiert werden. Hierzu wird die große Eingriffslasche 7 geöffnet bzw. aufgeklappt
und der Gabelstapler fährt mit seinen Zinken in die Öffnung ein. Er hebt die Palette
an und verfährt sie zum gewünschten Ort. Im Betrieb angekommen, kann die verkleidete
Palette mit Ware gelagert werden.
[0060] Sollten Paletten andere Maße als die üblichen Maße aufweisen, so sind die Abmessungen
der Hülle 1 entsprechend anzupassen.
[0061] Als Hülle 1 können herkömmliche Plastikfolien verwendet werden. Die Folie sollte
bedruckbar sein. Es kann auch plastikfolienähnliches Material verwendet werden, es
muß aber ausreißfest und so stabil sein, daß es zwischen Holz und Ware nicht zerrieben
werden kann bzw. Löcher entstehen.
Stückliste
[0062]
- 1
- Plastikhülle
- 2
- Holzpalette
- 3
- Ladefläche der Holzpalette
- 4
- Standfüße der Holzpalette
- 4 a, b, c
- Standfüße der Holzpalette auf der vorderen Palettenseite
- 5, 5'
- Unterseite der Hülle
- 6, 6'
- Oberseite der Hülle
- 7
- Große Eingriffslasche
- 8
- Vordere Palettenseite
- 9 a, b
- Kleine Eingriffslaschen
- 10
- Hintere Palettenseite
- 11
- Äußere Standfußkanten
- 13
- Bodenplanke
- 15
- Innere Standfußkante
- 16
- Äußerer Querriegel
- 17
- Mittelquerriegel
- 18 a, b, c, d, e
- Planken der Ladefläche
- 19
- Schweißnaht
1. Transport- und Lagerungsvorrichtung für den Transport und die Lagerung von EG-Hygienerichtlinien
unterworfenen Fleisch- und Wurstwaren bzw. Lebensmitteln sowie unterschiedlicher Güter
wie Chemikalien, Sachgüter, Gerätschaften etc., mit einer Holzpalette mit einer auf
Querriegeln lagernden aus Planken bestehenden Ladefläche und mit an den Seiten und
in der Mitte unterhalb der Ladefläche entlang laufenden Bodenplanken mit Standfüßen,
dadurch gekennzeichnet, daß über die Holzpalette (2) eine die Holzpalette (2) ganz umgebende bzw. umschließende
Hülle (1) aus Plastikfolie bzw. plastikfolienähnlichem Material palettennah angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzpalette in die Hülle (1) straff eingeschweißt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (1) im Tiefziehverfahren und/oder im Schrumpfverfahren um die Holzpalette
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (1) in Form der Außenkontur der Palette angeordnet ist, wobei sie die Kontur
der inneren Standfußkanten (15) und die Unterseite der Querriegel (16, 17) nachformt
bzw. ausformt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (1) acht Schweißnähte aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Planken (18 a, 18 b, 18 c, 18 d, 18 e) der Ladefläche (3) Schweißnähte
(19) Oberseite (6') und Unterseite (5') der Hülle (1) verbinden.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Oberseite (6') und Unterseite (5') der Hülle (1) aus unterschiedlichem Folienmaterial
bestehen und/oder unterschiedlich beschichtet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (1) im Bereich einer vorderen Palettenseite (8) zwei kleine Eingriffslaschen
(9 a, 9 b) und im Bereich einer hinteren Palettenseite (10) eine große Eingriffslasche
(7) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die große Eingriffslasche (7) zwei senkrechte Schnitte entlang äußerer Standfußkanten
(11) und einen die senkrechten Schnitte verbindenden Horizontalschnitt entlang einer
Unterseite der Bodenplanke (13) aufweist und die kleinen Eingriffslaschen (9 a, 9
b) in Höhe der vorderen Palettenseite (8) zwischen den Standfüßen (4 a) und (4 b)
und zwischen den Standfüßen (4 b) und (4 c) verlaufen, wobei die kleine Eingriffslasche
(9 a) zwei senkrechte Schnitte entlang innerer Standfußkanten (15) und einen die senkrechten
Schnitte verbindenden Horizontalschnitt entlang der Unterseite der Bodenplanke (13)
aufweist und die kleine Eingriffslasche (9 b) zwei senkrechte Schnitte entlang der
inneren Standfußkanten (15) und einen die senkrechten Schnitte verbindenden Horizontalschnitt
entlang der Unterseite der Bodenplanke (13) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den kleinen Eingriffslaschen (9 a) und (9 b) mindestens so groß
wie der Abstand der Zinken eines Gabelstaplers ist und der Durchmesser der Eingriffslaschen
(9 a) und (9 b) nicht kleiner als der Querschnittsdurchmesser der Zinken eines Gabelstaplers
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffslaschen (7, 9 a, 9 b) in die Hülle (1) perforiert und/oder eingeschnitten
ausgeführt sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie der Hülle (1) bedruck- und beschichtbar ist.