Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft die Konstruktion von Vorrichtungen zur Beeinflussung der Strömung
eines strömenden Mediums, genauer, die Konstruktion von Strömungsgeneratoren geregelter
hydrodynamischer Kavitation in einem Strom.
[0002] Diese Vorrichtungen können als Grundlage dienen für:
Kavitationswärmegeneratoren, die vorzugsweise in mit Wärmebatterien ausgestatteten
autonomen geschlossenen Systemen der Wärmeversorgung (insbesondere der Warmwasserversorgung
von Wohn-, öffentlichen und Industriegebäuden) eingesetzt werden können, die von kostenfreien
Energiequellen oder über elektrische Leitungen (möglichst zu Zeiten des "Nachttarifs")
betrieben werden;
Heizmischer von wenigstens zwei unterschiedlichen flüssigen Stoffen, unabhängig von
ihrer Fähigkeit zur gegenseitigen Auflösung und insbesondere für Heizmischer:
- zur Vorbereitung von stabilen Wasser-Schweröl-Emulsionen vorzugsweise unmittelbar
vor dem Einspritzen in eine Brennkammer, z.B. Dampfkessel, oder in Industrieöfen,
- zur Homogenisierung und gleichzeitigen Sterilisierung von Lebensmitteln wie Milch,
Gemüse- und Obstsäften u.ä.;
Äußere Durchflußerhitzer/-aktivatoren flüssiger Gemische in Verbindung mit periodisch
aktiven behälterartigen chemischen Apparaten;
Durchflußreaktoren/-erhitzer zur Durchführung chemischer Reaktionen;
Reaktoren-Erhitzer zur thermomechanochemischen Bearbeitung viskoser organischer Stoffe,
z.B. Thermomechanodestruktion von Abfällen der Rohölbearbeitung.
[0003] Hier und im weiteren sind durch den Terminus "strömendes Medium" bezeichnet:
vorzugsweise Newton'sche Flüssigkeiten (z.B. Wasser, Wasserlösungen, Wasseremulsionen
wie Milch, Wassersuspensionen niedriger Konzentration, Biere u.ä), falls es um Stoffe
geht, in denen Kavitation erzeugt wird, sowie
zähflüssige nicht Newton'sche Flüssigkeiten wie Schweröle, flüssige Oligomere oder
Polymere, der Zusammensetzung nach beliebigen Suspensionen und Emulsionen und Gase
(z.B. Luft, Kohlenstoffdioxid u.ä.), falls es um Stoffe geht, die als Störungsstrahlen
in den Hauptstrom eines strömenden Mediums eingeführt werden.
Stand der Technik
[0004] Kavitation, d.h. die Störung der Geschlossenheit einer Flüssigkeit aufgrund von lokalen
Druckabfällen unterhalb eines kritischen Wertes, der praktisch gleich dem Druck des
gesättigten Dampfes dieser Flüssigkeit bei bestimmter Temperatur ist, wird in der
Technik üblicherweise als nicht wünschenswerte Erscheinung angesehen. In der Tat verringert
Kavitation, die spontan während des Betriebes von Schiffstriebwerken, von Arbeitsrädern
von Wasserturbinen und von Arbeitsorganen von Pumpen oder Wassermotoren auftritt,
deren Wirkungsgrad, verursacht intensive Erosion, erzeugt starken Lärm und kann zu
vorzeitiger (und was besonders gefährlich ist - zu unerwarteter) Zerstörung der genannten
Teile der Wassermaschinen führen. Unter genau diesem Gesichtspunkt ist ungeregelte
Kavitation und ihre Folgen in den meisten Enzyklopädiehandbüchern beschrieben (s.
z.B. Artikel "cavitation", cavitation erosion", "cavitation noise" im Wörterbuch von
McGrow-Hill, Dictionary of Scientific and Technical Terms", zweite Ausgabe, S. 261).
[0005] Daher werden Verfahren zur Wärmeerzeugung mittels Umwandlung kinetischer Energie
einer Flüssigkeit in Wärmeenergie und chemische Prozesse im Strom einer Flüssigkeit
gewöhnlich möglichst so durchgeführt, daß Kavitation ausgeschlossen wird.
[0006] Aus der Beschreibung des Urheberscheins der UdSSR 1 627 790 ist z.B. ein Hochreibungswärmegenerator
bekannt, in dem die Erwärmung eines flüssigen Mediums infolge seiner Reibung an den
Arbeitsorganen erfolgt, die durch einen Windantrieb in Rotation gebracht werden. Dieser
Generator arbeitet nahezu laminar, wodurch Kavitation ausgeschlossen wird, und er
ist deshalb sehr sicher im Betrieb. Er verfügt jedoch über eine niedrige spezifische
Leistungsfähigkeit und ebenso eine niedrige Wärmeproduktivität.
[0007] Der wesentlich leistungsfähigere und produktivere Wärmegenerator nach dem UdSSR-Urheberschein
1 703 924 verfügt über einen Rückumlaufkreislauf eines flüssigen Wärmeträgers mit
einer Zentrifugalpumpe als Mittel zur Flüssigkeitsbeschleunigung und einem Wasser-Wasser
Rohrmantelwärmetauscher als Mittel zur Wärmeableitung. Die Erwärmung des flüssigen
Mediums erfolgt in einem solchen Wärmegenerator infolge seiner intensiven Verwirbelung.
Daher ist zur Vermeidung von Kavitation am mittleren Eingangsstutzen der Pumpe dieses
Wärmegenerators eine "Strahlenvorrichtung" (Düse) angebracht, die die Versorgung der
Pumpe mit einer unter einem höheren, die Kavitation ausschließenden Druck stehenden
Flüssigkeit gewährleistet.
[0008] Unter bestimten Bedingungen ist Kavitation jedoch sehr nützlich, und sie wird verbreitet
in der Technik eingesetzt, z.B.: Zur Säuberung beliebiger Maschinenteile von Fettverschmutzungen
vor der Aufbringung einer Deckschicht; zum Erhalt stabiler Suspensionen oder Emulsionen
mittels Dispergieren fester oder flüssiger Stoffe in mit ihnen nicht vermischbaren
oder sie nicht auflösenden Flüssigkeiten usw. Diese Verfahren werden üblicherweise
unter Verwendung von Vorrichtungen zur Erzeugung geregelter akustischer Kavitation
mittels Ultraschall durchgeführt (s. z.B. "Politehni
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2002/19/DOC/EPNWA1/EP97933984NWA1/imgb0001)
eskij slovar"', M.; "Sovetskaâ Ėncyklopediâ", 1976, Art. "Ul'trazvukovaâ obrabotka"
(Bearbeitung durch Ultraschall), S. 520).
[0009] In der Tat ist Ultraschall sehr geeignet als "Kavitationsfaktor", da die Schwingungsamplitude
und seine Leistungsdichte vorzugsweise im flüssigen Medium genau und gleichmäßig reguliert
werden können, und er praktisch unersätzlich in Fällen ist, wenn Kavitation in nicht
Newton'schen (hochviskosen oder plastischen) Flüssigkeiten zu erzeugen ist oder in
beliebigen Flüssigkeiten, die sich in nicht festen Gefäßen befinden.
[0010] Für viele der oben genannten Anwendungsgebiete der regulierten Kavitation sind die
Verfahren vorzugsweise in einem intensiven Strom eines flüssigen Mediums durchzuführen,
dessen Gesamtmasse oder der Verbrauch sehr groß sein können. Zum Beispiel können geschlossene
Wärmeversorgungsrückumlaufsysteme von mehreren Tonnen bis zu mehreren Dutzend Tonnen
Wasser aufnehmen, und der Schwerölverbrauch in Wärmesystemen leistungsstarker Dampfkessel
von Wärmeelektrostationen kann von mehreren Dutzend bis zu mehreren Hundert Tonnen
pro Tag betragen.
[0011] Bei diesen Bedingungen ist die Verwendung gerade der hydrodynamischen Kavitation
und entsprechender Vorrichtungen zur Beeinflussung der Strömung eines strömenden Mediums
wünschenswert, die eine regulierbare Generierung und einen Kollaps der Hohlräume gewährleisten.
[0012] Aus solchen Vorrichtungen kommt der vorgeschlagenen die Vorrichtung am nächsten,
deren Konstruktion aus dem Buch von L.I. Sedov, "Mehanika splo
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2002/19/DOC/EPNWA1/EP97933984NWA1/imgb0002)
noj sredy" (Mechanik eines geschlossenen Mediums), Bd. 2, M., 1976, S. 82, bekannt
ist. Sie weist (auch wenn es nicht deutlich gezeigt ist) einen achsensymmetrischen
Durchflußkanal zum Durchpumpen des Hauptanteils des strömenden Mediums und Vorrichtungen
zur Erzeugung einer hydrodynamischen Kavitation auf. Eine der Vorrichtungen weist
die Form eines mit dem Durchflußkanal koaxialen schlecht umströmbaren Körpers auf,
der an der Wand des Kanals mit wenigstens einer Halterung befestigt ist. Im Inneren
des Körpers befindet sich eine mit dem Durchflußkanal ebenfalls koaxiale Auslaßöffnung
zur Einführung eines Störungsstrahls eines fließenden Mediums entgegen der Strömungsrichtung
des Hauptstroms. Die Öffnung kommuniziert mit einer Flüssigkeitsquelle zur Bildung
des Störungsstrahls über eine Aussparung im Körper der Halterung und über eine Öffnung
in der Wand des Durchflußkanals. Der genannte Störungsstrahl dient als zweites Mittel
zur Erzeugung der hydrodynamischen Kavitation.
[0013] Es versteht sich von selbst, daß durch eine Änderung der Form des schlecht umströmbaren
Körpers und des Verhältnisses zwischen dem Druck des Hauptstroms und dem Druck des
Störungsstrahls des strömenden Mediums der Kavitationsprozess grundsätzlich geregelt
werden kann.
[0014] Die Verwendung des schlecht umströmbaren Körpers in der bekannten Vorrichtung als
wesentliches Mittel zur Erzeugung der hydrodynamischen Kavitation führt jedoch zu
unvertretbaren hydraulischen Verlusten und ist dafür verantwortlich, daß der Wirkungsgrad
wesentlich niedriger ist, als theoretisch möglich wäre. Außerdem führt die zusätzliche
Generierung von Hohlräumen durch den Gegenstrahl, der aus der Aussparung des schlecht
umströmbaren Körpers austritt, dazu, daß die meisten mechanischen Belastungen infolge
des Kollapses der Hohlräume auf den genannten Körper und seine Halterung(en) wirken,
wodurch die Zuverlässigkeit der Vorrichtung verringert wird. Und schließlich führt
die Vereinigung eines mechanischen und eines hydraulischen Mittels der Generierung
der Kavitation zu intensiven Schwingungen im Strom, die an die Kanalwände weitergegeben
werden, und verwandelt die ganze Vorrichtung in eine starke Quelle hydrodynamischen
Lärms.
Kurze Beschreibung des Wesens der Erfindung
[0015] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, durch Optimierung der Organisationsmittel
des Zusammenwirkens des Hauptstroms mit dem in ihn einzuführenden Störungsstrahl eine
solche Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines strömenden Mediums mit Erzeugung
einer regulierbaren hydrodynamischen Kavitation zu schaffen, in der die hydraulischen
Verluste und der Lärm deutlich verringert werden (und die Zuverlässigkeit und der
Wirkungsgrad entsprechend erhöht werden), und die eine möglichst einfache Regulierung
der Generierungsprozesse und des Kollapses der Hohlräume gewährleistet.
[0016] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der Vorrichtung zur Beeinflussung
der Strömung eines strömenden Mediums, umfassend einen achsensymmetrischen Durchflußkanal
zum Durchpumpen des Hauptanteils des strömenden Mediums und eine Öffnung in der Wand
des Kanals zur Einführung eines Störungsstrahls in den Hauptstrom und zur Erzeugung
hydrodynamischer Kavitation erfindungsgemäß die genannte Öffnung direkt in den Kanalraum
führt und ihre geometrische Achse die geometrische Achse des Kanals in einem Winkel
schneidet, der in einem Bereich zwischen -60° bis +45° gewählt wird.
[0017] Bei Einführung des Störungsstrahls über die direkt in den Kanalraum führende Öffnung
bilden sich bei unwesentlicher Drosselung des Hauptstroms des strömenden Mediums Hohlräume,
deren Kollaps sich im wesentlich geringeren Maße sowohl auf die Zuverlässigkeit der
Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines strömenden Mediums selbst auswirkt,
als auch auf die an sie angeschlossenen technologischen Geräte (Heizsysteme, chemische
Apparate usw.). Tatsächlich breiten sich die chaotischen Schwingungen des strömenden
Mediums bei Kollaps der Hohlräume frei entlang des Kanals vorzugsweise im strömenden
Medium aus und klingen stromabwärts, hinter dem Bereich des Zusammenwirkens der Strahlen,
relativ schnell von sich aus ab, wodurch Vibrationen und Lärm reduziert werden.
[0018] Ein erster zusätzlicher Unterschied besteht darin, daß die Vorrichtung zumindest
eine weitere in der Wand des Durchflußkanals angeordnete und ebenfalls direkt in ihn
führende Öffnung zum Einführen in den Hauptstrom eines zusätzlichen Störungsstrahls
desselben oder eines der Zusammensetzung nach anderen strömenden Mediums aufweist.
Dies erlaubt bei Bedarf, zum einen, die Kavitation im begrenzten Umfang zu intensivieren
oder die Kavitationszone entlang des Kanals "auszudehnen", und zum zweiten, in den
Hauptstrom des strömenden Mediums der chemischen Zusammensetzung nach unterschiedliche
Bestandteile einzuführen.
[0019] Ein zweiter, den ersten ergänzender Unterschied besteht darin, daß das Verhältnis
des Durchmessers d
1 jeder Öffnung in der Kanalwand zum Innendurchmesser D
K des Kanals (d
1/D
K) 0,125 nicht überschreitet. Dies erlaubt, zum einen, die Zuverlässigkeit der vorgeschlagenen
Vorrichtung durch eine Begrenzung der maximal möglichen Größe der Hohlräume zu erhöhen,
und zum zweiten, bei Bedarf sowohl den Hauptstrom als auch die Störungsstrahlen von
ein und derselben Quelle des strömenden Mediums möglichst effektiv zu bilden.
[0020] Ein dritter, den ersten ergänzender Unterschied sieht vor, daß die Öffnungsausgänge
entlang des Kanalumfangs in ungefähr einer Querebene angeordnet sind. Dies erlaubt,
eine möglichst intensive Kavitation in einem dem Volumen nach sehr begrenzten Abschnitt
des Kanals auszulösen, was besonders wichtig ist bei der Emulsion oder Suspension
entsprechend hochviskoser flüssiger oder stabiler fester Stoffe in einem strömenden
Dispersionsmedium und bei thermomechanochemischer Bearbeitung hochviskoser Stoffe
(insbesondere bei thermomechanischem Polymerabbau).
[0021] Ein vierter, den dritten ergänzender Unterschied sieht vor, daß die genannten Ausgangsöffnungen
zum Einführen der Störungsstrahlen in gleichen Winkelabständen angeordnet sind. In
diesem Fall treten die oben genannten Vorteile der vorgeschlagenen Vorrichtung als
Dispersionsmittel besonders deutlich hervor.
[0022] Ein fünfter, den ersten ergänzender Unterschied sieht vor, daß die Ausgangsöffnungen
zum Einführen der Störungsstrahlen hintereinander entlang des Kanals angeordnet sind.
In dieser Ausführungsform, bei Verwendung der vorgeschlagenen Vorrichtung zum Erwärmen
des strömenden Mediums, ist es möglich, lokale Übererwärmung der Kanalwände zu vermeiden,
und bei ihrer Verwendung zur Dispersion kann die Größe der Emulsions- und Suspensionsteilchen
deutlich verringert werden, bei kleinerer Stärke der einzelnen hydraulischen Schläge
als im oben beschriebenen Fall.
[0023] Ein sechster, den fünfen ergänzender Unterschied sieht vor, daß die Kreuzungspunkte
der geometrischen Achsen der Öffnungen zum Einführen der Störungsstrahlen und der
geometrischen Achse des Kanals in unterschiedlichen linearen Abständen b
1 voneinander angeordnet sind, die unter Berücksichtigung der folgenden Bedingungen
gewählt wurden:
- b1
- nicht weniger als 0,5 DK, ausgehend vom Eingang in den zylindrischen Bereich des Durchflußkanals in Strömungsrichtung,
- b2
- nicht weniger als 4d1, ausgehend vom Kreuzungspunkt der geometrischen Achse der ersten Öffnung mit der
geometrischen Achse des Durchflußkanals in Strömungsrichtung, und jede weitere,
- b1
- nicht weniger als 4di-1, ausgehend vom Kreuzungspunkt der geometrischen Achse der Öffnung (i-1) mit der geometrischen
Achse des Durchflußkanals in Strömungsrichtung,
wobei
- DK -
- der bereits genannte Innendurchmesser des Kanals ist, und
- d1 -
- Durchmesser der entsprechenden Öffnungen.
[0024] Bei Einhaltung dieser Bedingungen, wie in Versuchen festgestellt wurde, fängt jede
folgende Etappe der Kavitationsauslösung in der Strömung des fließenden Mediums nach
dem Kollaps der Hohlräume an, die beim Einsprühen des vorangegangenen Störungsstrahls
entstanden sind. Dadurch wird der Prozeß "glatter" und die Zuverlässigkeit der vorgeschlagenen
Vorrichtung wird zusätzlich erhöht.
[0025] Ein siebter, den ersten ergänzender Unterschied sieht vor, daß in der Wand des genannten
Kanals zumindest eine Öffnung zum Einführen von Gas in das fließende Medium vorgesehen
ist, die in Strömungsrichtung hinter der Öffnung zum Einführen des Störungsstrahls
angeordnet ist. Der Hauptvorteil dieser Ausführungsform der vorgeschlagenen Vorrichtung
besteht in der künstlichen Dämpfung der Kavitation stromabwärts. Dies ist besonders
wichtig in solchen Fällen, wenn die vorgeschlagene Vorrichtung als Aktivator chemischer
Prozesse in gegenüber übermäßigen thermomechanochemischen Einflüssen empfindlichen
Reaktionsgemischen eingesetzt wird. Ein anderer Vorteil dieser Ausführungsform besteht
in der Möglichkeit der Sättigung des fließenden Mediums mit beliebigem, für seine
weitere Verwendung nützlichen Gas (z.B. bei der Herstellung schäumender Getränke),
sowie in der Möglichkeit einer wiederholten Karbonisierung solcher fließenden Medien,
wie Bier, bei ihrer thermomechanischen Sterilisation vor dem Abfüllen in Dosen zur
langfristigen Ausbewahrung.
[0026] Ein achter, den siebten ergänzender Unterschied sieht vor, daß die Vorrichtung eine
Öffnung zum Einführen von Gas in das fließende Medium aufweist, die in Strömungsrichtung
nach der letzten Öffnung zum Einführen des Störungsstrahls angeordnet ist. Diese Ausführungsform
des Erfindungsgedankens ist besonders einfach.
[0027] Ein neunter, den siebten ergänzender Unterschied sieht vor, daß die vorgeschlagene
Vorrichtung mehrere Öffnungen zum Einführen von Gas in das fließende Medium aufweist,
wobei die geometrischen Achsen dieser Öffnungen und der Öffnungen zum Einführen der
Störungsstrahlen ungefähr in einer Ebene angeordnet sind. Diese Ausführungsform der
vorgeschlagenen Vorrichtung ist besonders effektiv bei Sättigung des fließenden Mediums
mit Gasen.
[0028] Ein zehnter, den siebten ergänzender Unterschied sieht vor, daß die geometrische
Achse jeder Öffnung zum Einführen von Gasen die Achse des Kanals in einem Winkel kreuzt,
ausgewählt aus dem Bereich von -10° bis +60°. Bei Einhaltung dieser Bedingung erfolgt
die Dämpfung der Kavitation im fließenden Medium stromabwärts von der Stelle der Einführung
des Störungsstrahls aus besonders effektiv.
[0029] Ein elfter zusätzlicher Unterschied sieht vor, daß der genannte Kanal zum Durchpumpen
des Hauptstroms des fließenden Mediums einen zylindrischen Abschnitt und eine Eingangsdüse
aufweist, deren Muffe zum Anschluß an das Beschleunigungsmittel des fließenden Mediums
in den Kanal vorgesehen ist. Dadurch wird die Beschleunigung des Hauptstroms des fließenden
Mediums vor der Auslösung der Kavitation gewährleistet.
[0030] Ein zwölfter, den elften ergänzender Unterschied besteht darin, daß wenigstens eine
Öffnung zum Einführen des Störungsstrahls des fließenden Mediums in seinen Hauptstrom
in Form eines Umgehungsrohrstutzens ausgebildet ist, dessen Eingangsabschnitt zum
Anschluß an das Beschleunigungsmittel des fließenden Mediums in den Kanal vorgesehen
ist. Somit werden Voraussetzungen für die Abstimmung des Drucks des Hauptstroms des
fließenden Mediums und der Störungsstrahlen geschaffen.
[0031] Ein dreizehnter, den zwölften ergänzender Unterschied besteht darin, daß der genannte
Umgehungsstutzen mit einem Regler des Durchgangsquerschnitts versehen ist, wodurch
eine Anpassung der vorgeschlagenen Vorrichtung an die erforderlichen Bedingungen der
Kavitation unmittelbar während ihres Betriebes möglich wird.
[0032] Und schließlich besteht ein vierzehnter, den dreizehnten ergänzender Unterschied
darin, daß der genannte Umgehungsstutzen an das Beschleunigungsmittel des fließenden
Mediums über den Düsenraum angeschlossen ist. Dadurch wird die beste Abstimmung des
Drucks des Hauptstroms des fließenden Mediums und des Störungsstrahls erreicht.
Bevorzugte Ausführung des Erfindungsgedankens
[0033] Im weiteren wird die Erfindung durch eine genaue Beschreibung der Konstruktion und
der Funktion der vorgeschlagenen Vorrichtung mit Verweis auf die beigefügten Zeichnungen
erläutert, in denen gezeigt ist:
- Fig. 1 -
- die einfachste Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums
(im Längsschnitt);
- Fig. 2 -
- eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums mit einer
Vielzahl von Öffnungen zum Einführen von Störungsstrahlen und/oder Beruhigungsgasen
und/oder anderer Stoffe (im Längsschnitt);
- Fig. 3 -
- den Schnitt A-A von Fig. 1;
- Fig. 4 -
- eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums mit einer
Öffnung zum Einführen eines Kavitationsberuhigungsgases (im Längsschnitt);
- Fig. 5 -
- eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums mit zwei
unterschiedlich gerichteten Öffnungen zum Einführen von Störungs- strahlen (im Längsschnitt);
- Fig. 6 -
- eine einfachste Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums
mit Eingangsdüse (im Längsschnitt);
- Fig. 7 -
- eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums mit Eingangsdüse
und Umgehungsstutzen (im Längsschnitt);
- Fig. 8 -
- schematisch die Seitenansicht mit teilweisem Schnitt entlang des Wärmeakkumulatorgefässes
einer wärmeerzeugenden Vorrichtung auf der Grundlage der Vorrichtung zur Beeinflussung
der Strömung eines fließenden Mediums;
- Fig. 9 -
- die Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 8 von oben.
[0034] Die Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums (s. Fig.
1) weist zumindest einen achsensymmetrischen, durch eine Wand 1 begrenzten Durchflußkanal
zum Durchpumpen des Hauptstroms des fließenden Mediums auf und wenigstens eine Öffnung
2 in der Wand 1 des genannten Kanals zum Einführen eines Störungsstrahls desselben
oder der chemischen Zusammensetzung nach anderen fließenden Mediums in seinen Hauptstrom
zur Auslösung einer hydrodynamischen Kavitation. Die Öffnung 2 muß direkt in den Durchflußkanal
geöffnet sein, und ihre geometrische Achse muß die geometrische Achse des Kanals unter
einem Winkel zwischen -60° und +45° kreuzen.
[0035] Hier und im weiteren werden die Neigungswinkel von der 0° berechnet, was der Senkrechten
der geometrischen Achse des Kanals entspricht, der durch die Wand 1 des begrenzt wird.
Dabei weisen die Angaben (-) und (+) auf solche Neigungswinkel der geometrischen Achsen
der Öffnungen 2 zu der geometrischen Achse des Kanals hin, bei denen die Störungsstrahlen
entgegen bzw. mit der Strömungsrichtung des Hauptstroms des fließenden Mediums verlaufen.
[0036] Es ist anzumerken, daß bei der absoluten Größe der Neigungswinkel innerhalb der genannten
Grenzen die Zusammenwirkung des Hauptstroms und des Störungsstrahls mit der Generierung
und dem Kollaps der Hohlräume am effektivsten abläuft. In der Tat haben experimentelle
Untersuchungen gezeigt, daß bei Winkel über +45° der Prozeß der Hohlraumgenerierung
um so unstabiler wird, je mehr der Störungsstrahl mit dem Hauptstrom gerichtet ist.
Bei Winkeln unter-60° wird der Prozeß des Hohlraumkollapses umso mehr entlang des
achsensymmetrischen Kanals "ausgedehnt", je mehr der Störungsstrahl dem Hauptstrom
entgegen gerichtet ist.
[0037] Es ist außerdem anzumerken, daß es auch bei nur einer Öffnung 2 möglich ist, zur
Bildung des Störungsstrahls auch ein solches fließendes Medium zu verwenden, dessen
chemische Zusammensetzung und physikalische Eigenschaften (z.B. Viskosität und/oder
Dichte) sich wesentlich von der Zusammensetzung und den Eigenschaften des fließenden
Mediums unterscheiden, das zur Bildung des Hauptstroms verwendet wurde.
[0038] Die technologischen Möglichkeiten der vorgeschlagenen Vorrichtung vergrößern sich
jedoch erheblich, wenn die Anzahl der Öffnungen 2 in der Wand 1, die sich direkt in
den Durchflußkanal öffnen und zu seiner geometrischen Achse in im angegebenen Bereich
liegenden Winkeln geneigt sind, nicht weniger als (vorzugsweise mehr als) zwei ist.
[0039] In diesem Fall sind zwei Grundanordnungen der Ausgänge der Öffnungen 2 bezüglich
des Durchflußkanals möglich:
hintereinander entlang des Kanals, wie in Fig. 2 zu sehen, oder
in Umfangsrichtung des Kanals auf ungefähr einer Ebene und, vorzugsweise, in gleichen
Winkelabständen, wie in Fig. 3 zu sehen.
[0040] Es versteht sich von selbst, daß unter bestimmten technologischen Anforderungen auch
eine Kombination der beiden Anordnungen der Ausgänge der Öffnungen 2 möglich ist.
[0041] Es ist in der Tat so, daß bei einer Anordnung der Ausgänge der Öffnungen 2 hintereinander
sich der Bereich der Kavitation entlang des Kanals "ausdehnt", wodurch bei einem relativ
weichen Betrieb die Komponenten (z.B. Fetttropfen in Milch) effektiv innerhalb des
fließenden Mediums dispergiert werden können und/oder gleiche oder unterschiedliche
Zusätze in den Hauptstrom des fließenden Mediums eingeführt und vermischt werden können.
[0042] Falls jedoch die Ausgänge der Öffnungen 2 in Umfangsrichtung des Durchflußkanals,
z.B. in einer Ebene angeordnet sind, erfolgt die Generierung der Hohlräume in einem
sehr begrenzten Umfang, wodurch durch intensive hydraulische Schläge sogar hochstabile
feste Zusätze zum Hauptstrom des fließenden Medium dispergiert werden können oder
Polymere, kubische Verarbeitungsreste (besonders hochviskoser) Rohöle, Gummiteilchen
usw. mechanochemisch abgebaut werden können.
[0043] Einem Fachmann ist klar, daß im letzteren Fall die Wand 1 des Durchflußkanals um
den Bereich der intensiven Kavitation herum zur Verringerung der Unfallgefahr unter
Verwendung bekannter Verfahren und Mittel zusätzlich verstärkt werden kann.
[0044] Unabhängig von der Anordnung der Öffnungen 2 bezüglich des Durchflußkanals zueinander,
ist es jedoch wünschenswert (s. Fig. 2), daß das Verhältnis des Durchmessers d
1 jeder Öffnung 2 zum Innendurchmesser D
K des Kanals (d
1/D
K) nicht über 0,125 liegt. Bei Einhaltung dieser Bedingung ist eine Überdeckung des
Zwischenraumes des Durchflußkanals durch die sich bildenden Hohlräume praktisch ausgeschlossen,
und entsprechend ihr Kollaps mit direkter (nicht über eine Schicht des fließenden
Mediums weitergeleiteter) Weitergabe der Schlagimpulse an die Wand 1. Bei der Bildung
des Hauptstroms und der Störungsstrahlen aus derselben Quelle des fließenden Mediums
ist es außerdem möglich, die Größe der sich bildenden Hohlräume und die Höhe des hydrodynamischen
Lärms zu stabilisieren.
[0045] Es ist zusätzlich anzumerken, daß die Ausgänge der hintereinander entlang des Durchflußkanals
angeordneten Öffnungen 2 (s. Fig. 2) sich vorzugsweise in unterschiedlichen linearen
Abständen befinden sollten, die unter Berücksichtigung der folgenden Bedingungen gewählt
wurden:
- b1
- nicht weniger als 0,5 DK, ausgehend vom Eingang in den zylindrischen Bereich des Durchflußkanals in Strömungsrichtung,
- b2
- nicht weniger als 4d1, ausgehend vom Kreuzungspunkt der geometrischen Achse der ersten Öffnung mit der
geometrischen Achse des Durchflußkanals in Strömungsrichtung, und jede weitere,
- b1
- nicht weniger als 4di-1, ausgehend vom Kreuzungspunkt der geometrischen Achse der Öffnung (i-1) mit der geometrischen
Achse des Durchflußkanals in Strömungsrichtung,
wobei
- DK -
- der bereits genannte Innendurchmesser des Kanals ist, und
- d1 -
- Durchmesser der entsprechenden Öffnungen.
[0046] Wie bereits oben erwähnt, fängt bei dieser Anordnung der Ausgänge der Öffnungen 2
in den Durchflußkanal jede folgende Etappe der Kavitationsauslösung in der Strömung
des fließenden Mediums nach dem Kollaps der Hohlräume an, die beim Einsprühen des
vorangegangenen Störungsstrahls entstanden sind. Dieser Effekt, der der erheblichen
Erhöhung der Zuverlässigkeit der vorgeschlagenen Vorrichtung dient, ist besonders
bei Einhaltung der vorher genannten Bedingung (d
1/D
K)<0,125 zu beobachten.
[0047] Es ist zweckmäßig (s. Fig. 2 und 4), in der Wand 1 des genannten Kanals wenigstens
eine Öffnung 3 zum Einführen von Gas in das fließende Medium zu haben, die stromabwärts
im Abstand zur Öffnung 2 für die Einführung des Störungsstrahls angeordnet ist.
[0048] Dabei ist es wünschenswert, daß die geometrische Achse jeder dieser Öffnungen 3 zum
Einführen von Gas die geometrische Achse des Kanals unter einem Winkel zwischen -10°
und +60° kreuzt.
[0049] Diese Neigungswinkel werden ebenfalls von 0° ausgehend berechnet, die der Senkrechten
der geometrischen Achse des durch die Wand 1 begrenzten Kanals entsprechen. Dabei
weisen die Angaben (-) und (+) auf solche Neigungswinkel der geometrischen Achsen
der Öffnungen 3 zu der geometrischen Achse des Kanals hin, bei denen die Gasströme
entgegen bzw. mit der Strömungsrichtung des Hauptstroms des fließenden Mediums verlaufen.
[0050] Falls nur eine Öffnung 3 zum Einführen von Gas vorhanden ist, ist es wünschenswert,
sie hinter der letzten Öffnung 2 zum Einführen der Störungsstrahlen (s. Fig. 4) anzuordnen.
Falls jedoch mehrere Öffnungen 3 vorhanden sind, so ist es wünschenswert, die geometrischen
Achsen dieser Öffnungen 3 und der Öffnungen 2 zum Einführen der Störungsstrahlen ungefähr
in einer Ebene anzuordnen (s. erneut Fig. 2). Die Ausgänge der Öffnungen 3 sind stromabwärts
bezüglich der vorangegangenen Öffnungen 2 anzuordnen.
[0051] Die Hauptaufgabe der Einführung von Gas in den Strom des kavitierenden fließenden
Mediums besteht in der Beruhigung dieses Mediums, der Reduzierung des hydrodynamischen
Geräuschs und, entsprechend, die Erhöhung der Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung als solche sowie der technologischen Systeme, in die diese eingebaut werden
soll.
[0052] Es versteht sich von selbst, daß das Gas, das lediglich zur Erfüllung der genannten
Aufgabe dient, nach der Beruhigung des fließenden Mediums von diesem zu trennen ist,
und daß diese Trennung mit allgemein bekannten und kommerziell zugänglichen Mitteln
erfolgen kann.
[0053] Die technologischen Möglichkiten, die durch die beschriebene Ausführungsform des
Erfindungsgedankens möglich sind, sind dadurch jedoch nicht ausgeschöpft. Zum Beispiel
ist ein Einsatz der beschriebenen Vorrichtung für die Sterilisation solcher schäumender
Getränke wie Bier möglich. In diesem Fall gewährleistet die Verwendung der Öffnungen
3 die Resaturation des Bierstroms mit Carbonatgas, das nach dessen Erwärmung ausgetreten
ist.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorgeschlagenen Vorrichtung (s. Fig. 6)
weist der Kanal zum Durchpumpen des Hauptstroms des fließenden Mediums einen zylindrischen
Abschnitt 4 und eine Eingangsdüse 5 auf, deren Muffe zum Anschluß an das Beschleunigungsmittel
des fließenden Mediums in den Kanal vorgesehen ist.
[0055] Dabei ist wünschenswert, jede Öffnung 2 zum Einführen des Störungsstrahls des fließenden
Mediums in seinen Hauptstrom als eine Verlängerung des Umgehungsstutzens 6 auszubilden,
der zum Anschluß an das genannte Beschleunigungsmittel vorgesehen ist, insbesondere
über einen Raum der Düse 5, wie in Fig. 7 gezeigt.
[0056] Es ist außerdem zweckmäßig, jeden genannten Umgehungsstutzen 6 mit einem Regler 7
des Durchgangsquerschnitts zu versehen.
[0057] Zur vollständigen Erläuterung des Wesens der vorgeschlagenen Vorrichtung und der
Möglichkeiten ihres praktischen Einsatzes ist in Fig. 8 und 9 schematisch eine wärmeerzeugende
Vorrichtung gezeigt. Sie weist einen Elektromotor (oder eine andere Energiequelle)
8 auf, vorzugsweise eine Zentrifugalpumpe 9, ein Wärmeakkumulatorgefäß 10, dessen
unterer Teil über einen Zufuhrstutzen 11 an einen Einlauf der Pumpe 9 angeschlossen
ist, eine Vorrichtung 12 zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums,
die an einen Beschleunigungsstutzen der Pumpe 9 angeschlossen ist, und einen Gas-
(vorzugsweise Luft-) Vorratsseparator 13, der über dem Deckel (oder auf dem Deckel)
des Wärmeakkumulatorgefässes 10 angeordnet ist und zwischen dem Gasraum (Luftraum)
des Gefässes 10 und einem Durchflußkanal der Vorrichtung 12 zwischengeschaltet ist.
[0058] Zur Erzeugung und Aufrechterhaltung der Kavitation in der Vorrichtung 12 sind (in
diesem Fall zwei, Fig. 9) Umgehungsstutzen 6 mit Reglern 7 des Durchgangsquerschnitts
vorgesehen, die den Raum des Beschleunigungsstutzens der Pumpe 9 mit dem zylindrischen
Durchflußkanal der Vorrichtung 12 so verbinden, wie oben beschrieben.
[0059] Die Pumpe 9, die Vorrichtung 12 und das Wärmeakkumulatorgefäß 10 bilden zusammen
einen Rückumlaufkreislauf eines fließenden Mediums, an den auf eine für einen Fachmann
bekannte Art Wärmeenergieverbraucher angeschlossen werden können, z.B. allgemein bekannte
Batterien zur Wassererwärmung.
[0060] Der obere Teil des Wärmeakkumulatorgefässes 10, der Vorratsseparator 13 mit den Gasstutzen
14 und ein Teil des Durchflußkanals der Vorrichtung 12 bilden zusammen einen Rückumlaufkreislauf
eines Gases (Luft).
[0061] Obwohl es in Fig. 8 nicht deutlich gezeigt ist, sind die Ausgänge der Öffnungen aus
den Umgehungsstutzen 6 in den Durchflußkanal der Vorrichtung 12 z.B. in einem Winkel
von ungefähr -45° entgegengesetzt dem Hauptstrom ausgerichtet, und der Ausgang in
denselben Raum aus dem Gasstutzen 14 ist z.B. in einem Winkel von ungefähr +40° in
Fließrichtung des Hauptstroms des fließenden Mediums ausgerichtet.
[0062] Die Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums, wie in verschiedenen
Ausführungsbeispielen des Erfindungsgedankens oben beschrieben, kann wie folgt zur
Erzeugung geregelter hydrodynamischer Kavitation eingesetzt werden.
[0063] Wie in Fig. 1 gezeigt, wird durch den durch die Wand 1 begrenzten Durchflußkanal
unter Druck der Hauptstrom (gekennzeichnet durch drei parallele Pfeile) eines fließenden
Mediums gepumpt. Wenigstens ein Störungsstrahl eines (gleichen oder eines anderen)
fließenden Mediums (schraffiert dargestellt) wird in den Hauptstrom gespritzt, wodurch
es zu einem lokalen Druckabfall der Flüssigkeit im Hauptstrom unterhalb des kritischen
Wertes und zur Bildung von Hohlräumen kommt, die durch eine achsensymmetrische (im
vorliegenden Fall mit zwei Öffnungen 2) gebogene Konturlinie gekennzeichnet sind.
[0064] Diese Hohlräume zerfallen gewöhnlich in einzelne kleinere "Leerräume", die eigenständig
stromabwärts im Inneren des Durchflußkanals kollabieren, wobei kinetische Energie
des Drucks des Hauptstroms des fließenden Mediums vorzugsweise in Wärmeenergie umgewandelt
wird und, in gewissem Maße, in Energie mechanischerSchwingungen (i.d.R. in Hörfrequenz).
[0065] Die Regulierung der Kavitation in einer solchen einfachsten Ausführungsform ist möglich
durch eine Änderung des Verhältnisses des Drucks und/oder des Durchflusses im Hauptstrom
des fließenden Mediums und des Drucks und/oder des Durchflusses des fließenden Mediums
in den Störungsstrahlen.
[0066] Wie in Fig. 2 zu sehen, kann durch die Öffnungen 3, deren Ausgänge stromabwärts bezüglich
der vorangegangenen Öffnungen 2 angeordnet sind, ein Beruhigungsgas in den Hauptstrom
des fließenden Mediums eingeblasen werden, das den Kollaps der Hohlräume erleichtert,
oder ein anderes gasähnliches (Re)Agent zur Sättigung des fließenden Mediums und/oder
zur Durchführung chemischer Reaktionen in ihm.
[0067] In den einfachsten Fällen jedoch, wenn lediglich eine Reduzierung des hydrodynamischen
Lärmpegels erforderlich ist, ist es ausreichend, ein Beruhigungsgas über eine Öffnung
3, die stromabwärts bezüglich aller Öffnungen 2 angordnet ist (s. Fig. 4), einzublasen.
[0068] Wie bereits erwähnt, können beim Einführen von Störungsstrahlen über mehrere in Umfangsrichtung
der Wand 1 angeordnete Öffnungen 2 (Fig. 3) in den Hauptstrom des fließenden Mediums
starke hydraulische Schläge erzeugt werden, ausreichend für eine thermomechanochemische
Bearbeitung (vorzugsweiseAbbau)oligomereroder polymerer Stoffe.
[0069] Die Einführung unterschiedlich ausgerichteter Störungsstrahlen unter Verwendung der
Vorrichtung nach Fig. 5 ist besonders bevorzugt bei Kavitationsvorbereitungen von
Emulsionen und Suspensionen aus der chemischen Zusammensetzung nach und den Eigenschaften
nach unterschiedlichen Stoffen auf der Grundlage beliebiger flüssiger Dispersionsmittel,
die zur Bildung des Hauptstroms des fließenden Mediums verwendet werden.
[0070] Die zusätzliche Beschleunigung des fließenden Mediums in der Düse (s. Fig. 6) dient
der effektiveren Umwandlung der kinetischen Energie der Flüssigkeit in Wärmeenergie,
und die Verwendung der Umgehungsstutzen 6 (insbesondere) mit den Reglern 7 ihres Durchgangsquerschnitts
und, entsprechend, der Verbrauch des fließenden Mediums zur Bildung der Störungsstrahlen
erlaubt einen effektiven Einfluß auf die Bildung von Hohlräumen im Hauptstrom.
[0071] Bei Verwendung der Vorrichtung 12 zur Beeinflussung der Strömung eines strömenden
Mediums in einer wärmeerzeugenden Vorrichtung (Fig. 8, 9) sollten als wichtigste Besonderheiten
ihrer Arbeit der ununterbrochene und gleichzeitige Durchfluß zur Rezirkulation des
flüssigen Wärmeträgers durch das Wärmeakkumulatorgefäß 10 sind die Trennung des Beruhigungsgases
vom flüssigen Wärmeträger im oberen Teil des Wärmeakkumulatorgefässes 10 und die Rezirkulation
des Beruhigungsgases durch den Vorratsseparator 13, den Gasstutzen 14 und einen Teil
des Durchflußkanals der Vorrichtung 12 zu erwähnen.
[0072] Es versteht sich von selbst, daß die genannten Beispiele der konstruktiven Verwirklichung
des Erfindungsgedankens und die Beispiele der technologischen Möglichkeiten nicht
alle Aspekte der industriellen Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung abdecken.
1. Vorrichtung zur Beeinflussung der Strömung eines fließenden Mediums, umfassend einen
achsensymmetrischen Durchflußkanal zum Durchpumpen des Hauptanteils des strömenden
Mediums und eine Öffnung (2) in der Wand (1) des Kanals zur Einführung eines Störungsstrahls
in den Hauptstrom und zur Erzeugung hydrodynamischer Kavitation, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (2) direkt in den Kanalraum führt und ihre geometrische Achse die geometrische
Achse des Kanals in einem Winkel kreuzt, der in einem Bereich zwischen -60° bis 45°
liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zumindest eine weitere in der Wand des Durchflußkanals angeordnete
und ebenfalls direkt in ihn führende Öffnung (2, 3) zum Einführen eines zusätzlichen
Störungsstrahl desselben oder eines der Zusammensetzung nach anderen strömenden Mediums
in den Hauptstrom aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Durchmessers d1 jeder Öffnung (2, 3) in der Kanalwand zum Innendurchmesser DK des Kanals (d1/DK) 0,125 nicht überschreitet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgänge der Öffnungen (2, 3) auf dem Kanalumfang in etwa einer Ebene angeordnet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsöffnungen (2, 3) zum Einführen der Störungsstrahlen in gleichen Winkelabständen
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsöffnungen (2, 3) zum Einführen der Störungsstrahlen entlang des Kanals
hintereinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kreuzungspunkte der geometrischen Achsen der Öffnungen (2) zum Einführen der
Störungsstrahlen und der geometrischen Achse des Kanals in unterschiedlichen linearen
Abständen b
1 voneinander angeordnet sind, die unter Berücksichtigung der folgenden Bedingungen
gewählt wurden:
b1 nicht weniger als 0,5 DK, ausgehend vom Eingang in den zylindrischen Bereich des Durchflußkanals in Strömungsrichtung,
b2 nicht weniger als 4d1, ausgehend vom Kreuzungspunkt der geometrischen Achse der ersten Öffnung mit der
geometrischen Achse des Durchflußkanals in Strömungsrichtung, und jede weitere,
b1 nicht weniger als 4di-1, ausgehend vom Kreuzungspunkt der geometrischen Achse der Öffnung (i-1) mit der geometrischen
Achse des Durchflußkanals in Strömungsrichtung,
wobei
DK - der bereits genannte Innendurchmesser des Kanals ist, und
d1 - Durchmesser der entsprechenden Öffnungen (2).
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand (1) des Kanals zumindest eine Öffnung (3) zum Einführen von Gas in das
fließende Medium vorgesehen ist, die in Strömungsrichtung hinter der Öffnung zum Einführen
des Störungsstrahls angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Öffnung (3) zum Einführen von Gas in das fließende Medium aufweist, die
in Strömungsrichtung hinter der letzten Öffnung zum Einführen des Störungsstrahls
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere Öffnungen (3) zum Einführen von Gas in das fließende Medium aufweist,
wobei die geometrische Achsen dieser Öffnungen und der Öffnungen zum Einführen der
Störungsstrahlen in etwa einer Ebene angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrische Achse jeder Öffnung (3) zum Einführen von Gasen die geometrische
Achse des Kanals in einem Winkel zwischen -10° und +60° kreuzt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal zum Durchpumpen des Hauptstroms des fließenden Mediums einen zylindrischen
Abschnitt (4) und eine Eingangsdüse (5) aufweist, deren Muffe zum Anschluß an das
Beschleunigungsmittel des fließenden Mediums in den Kanal vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Öffnung zum Einführen des Störungsstrahls des fließenden Mediums
in seinen Hauptstrom in Form eines Umgehungsrohrstutzens (6) ausgebildet ist, dessen
Eingangsabschnitt zum Anschluß an das Beschleunigungsmittel des fließenden Mediums
in den Kanal vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Umgehungsrohrstutzen (6) mit einem Regler (7) des Durchgangsquerschnitts versehen
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Umgehungsrohrstutzen (6) an das Beschleunigungsmittel des fließenden Mediums
über den Düsenraum angeschlossen ist.