(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sortierung von Furnierteppichen, wobei die
Furnierteppiche entsprechend vorgegebener Kriterien, wie Größe, Aussehen, Qualität
usw. in verschiedene Klassen eingeteilt werden und die gewählte Klasse über eine Spracherkennung
eingegeben wird, welcher die Bedienperson die gewählte Klassifizierung des jeweiligen
Furnierteppichs über Tonsignale mitteilt.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Durch diese Maßnahmen soll ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen werden, welche
eine schnellere, einfachere und sichere Eingabe der gewählten Klassifizierung gewährleistet.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sortierung von Furnierteppichen.
[0002] Furnierteppiche werden für unterschiedliche Zwecke bzw. Produkte hergestellt. Sie
dienen u. a. zum Beschichten von Türen, Möbel, Verkleidungen usw.
[0003] Bei der Herstellung von Furnierteppichen werden einzelne Furnierstücke zu Furnierteppichen
verbunden. Dies geschieht auf sog. Furnierzusammensetzmaschinen. Gerade in großen
Betrieben werden große Mengen von Furnierteppichen hergestellt. Da für die unterschiedlichen
Einsatzzwecke verschiedene Qualitäten und/oder unterschiedliche Größen erforderlich
sind, muss nach der Herstellung der Furnierteppiche eine Sortierung vorgenommen werden,
bei der die Furnierteppiche z. B. nach Qualität der Furniere, wie Maserung, Farbe
u. dgl. sowie aufgrund der durch die Holzmaserung erzeugten Bilder, nach der Fugenqualität
und nach der Größe sortiert werden. Dazu werden die auf Paletten o. dgl. gestapelten
Furnierteppiche von einer Bedienperson visuell oder alternativ von einem Kamerasystem
in Verbindung mit einer Bildauswertung klassifiziert.
[0004] Wenn seitens der Bedienperson bzw. seitens des Kamerasystems eine Einteilung in eine
bestimmte Kategorie erfolgt ist, muss die Bedienperson den gerade klassifizierten
Furnierteppich von der Palette o. dgl. einer Weiterbearbeitung, wie einer Besäum-
und Endverklebemaschine, oder einer Transporteinrichtung zuführen, welche die klassifizierten
Furnierteppiche zu einem der zugehörigen Klasse zugeordneten Furnierstapel fördert.
[0005] Aufgrund der Größe des Furnierteppichs muss die Bedienperson den Furnierteppich oftmals
mit beiden Händen ergreifen, um ihn auf die Transporteinrichtung zu legen bzw. um
ihn der Weiterverarbeitung zuzuführen. Da somit aber beide Hände bereits für das Handling
der Furnierteppiche benötigt werden, besteht keine Möglichkeit mehr, z. B. durch eine
manuelle Eingabe, die gewählte Klassifizierung für den jeweilige Furnierteppich festzulegen.
Dies kann nur vor oder nach dem Handling des jeweiligen Furnierteppichs erfolgen.
Dadurch tritt aber nicht nur eine Verzögerung bei der Weiterbearbeitung bzw. beim
Transportes des Furnierteppichs auf, sondern es kann auch zu Fehlern bei der Eingabe
kommen, z. B., wenn die Bedienperson abgelenkt wurde und dadurch die gewählte Klasse
als solche vergessen hat bzw. aufgrund der Störung die gewählte Klasse nicht eingegeben
hat.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche eine schnellere, einfachere und sichere
Eingabe der gewählten Klassifizierung gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0008] Aufgrund der Tatsache, dass die Eingabe der Klassifizierung über eine Spracherkennung
erfolgt, kann die Eingabe der gewählten Klasse direkt während des Handlings des Furnierteppichs
erfolgen. Dadurch ist eine schnellere Bearbeitung möglich und weiterhin sind durch
die vereinfachte Eingabe Fehlerquellen minimiert. Auch die Akzeptanz durch die Bedienperson
wird verbessert, da nicht mehr irgendwelche Knöpfe zur Angabe der gewählten Klasse
gedrückt werden müssen, sondern in einfacher Weise verbal die zutreffende Klasse eingegeben
werden kann.
[0009] Die Aufgabe wird weiterhin hinsichtlich der Vorrichtung durch die im Anspruch 6 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0010] Durch die Ausgestaltung der Vorrichtung mit einem im Bewegungsbereich der Bedienperson
vorgesehenen Gerät zur Spracheingabe, insbes. einem Mikrofon, ist es in einfacher
Weise möglich, dass die Bedienperson direkt während des Handlings der Furnierteppiche
die gewählte Klassifizierung selbst dann eingeben kann, wenn sie gerade keine Hand
frei hat. Dies entlastet die Bedienperson und führt somit zu einer schnelleren Weiterbearbeitung
der Furnierteppiche.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Wenn nach einer vorteilhaften Weiterbildung die in den Tonsignalen enthaltenen Informationen
über die Spracherkennung den Transport und/oder die Weiterverarbeitung der Furnierteppiche
steuern, ist gewährleistet, dass entsprechend den jeweiligen Tonsignalen eine sichere
und fehlerfreie Weiterbearbeitung der Furnierteppiche erfolgen kann.
[0013] Damit ungewollte Störgeräusche nicht zu einer Falschablage der Furnierteppiche oder
zu einer Störung der Sortieranlage führen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die
Erfassung der Tonsignale nur in einem definierten Zeitraum erfolgt. Somit kann sichergestellt
werden, dass nur die gewünschten Informationen zu einer Beeinflussung der Steuerung
verwendet werden. Der Zeitraum für die Erfassung der Tonsignale wird gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Bedienperson akustisch und/oder optisch angezeigt. Dazu kann eine
akustische und/oder optische Anzeigevorrichtung vorgesehen sein, welche den für die
Erfassung der Tonsignale zu Verfügung stehenden Zeitraum anzeigt. Infolge dieser Anzeige
weiß die Bedienperson genau, wann sie die Steuerung über Tonsignale beeinflussen kann.
Dies erhöht die Sicherheit der Klassifizierung.
[0014] Damit nicht jedes beliebige Tonsignal Einfluss auf die Steuerung nehmen kann, ist
nach einer bevorzugten Weiterbildung eine Erkennungssoftware vorgesehen, welche die
eingegebenen Tonsignale mit einer vorgegebenen Sequenz vergleicht. Wenn die vorgegebenen
Sequenzen den Ablageplätzen zugeordnet sind, kann durch diese Maßnahme eine fehlerfreie
Zuordnung zu den einzelnen Ablageplätzen sichergestellt werden.
[0015] Um den Bewegungsbereich der Bedienperson nicht unnötig einzuschränken, kann nach
einer bevorzugten Weiterbildung das Gerät zur Spracheingabe auch an der Bedienperson
angebracht sein.
[0016] Da aus Lärmschutzgründen in vielen Fällen von der Bedienperson auch Kopfhörer getragen
werden, ist es besonders vorteilhaft, wenn das Gerät zur Spracheingabe an einem von
der Bedienperson getragenen Kopfhörer angebracht ist. Über diesen kann vorzugsweise
auch das Signal für die Anzeige des Eingabezeitraums ausgegeben wird. Somit können
Ein- und Ausgabegerät sinnvoll miteinander verbunden werden, wobei zusätzlich noch
Aspekte des Arbeitsschutzes berücksichtigt werden können.
[0017] Damit in einem solchen Fall die Bedienperson nicht durch Kabel o. dgl. in ihrem Bewegungsfreiraum
eingeschränkt wird, ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass die
Übertragung vom Gerät zur Spracheingabe und zum Kopfhörer drahtlos erfolgt.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0019] Die auf Paletten o. dgl. gestapelten Furnierteppiche werden von einer Bedienperson
visuell oder über ein Kamerasystem in Verbindung mit einer Bildauswertung klassifiziert.
Während die Bedienperson den gerade klassifizierten Furnierteppich von der Palette
o. dgl. aufnimmt und einer Weiterbearbeitung zuführt, wird ein im Bewegungsbereich
der Bedienperson vorgesehenes Spracheingabegerät, wie z. B. ein Mikrofon für einen
definierten Zeitraum angeschaltet. Dieser Zeitraum wird der Bedienperson über optische
und/oder akustische Signale kenntlich gemacht. Während dieses Zeitraums spricht die
Bedienperson die gewählte Klassifizierung in das Mikrofon. Eine Spracherkennung vergleicht
die gesprochene Tonfolge mit vorgegebenen Sequenzen, welche den Ablageplätzen in der
Sortieranlage zugeordnet sind, und steuert aufgrund der gewonnenen Informationen den
Produktstrom und die Zuleitung zu einem der Ablageplätze, indem sie z. B. Weichen
beeinflusst, über welche der Furnierteppich dem jeweiligen Ablageplatz zugeführt wird.
[0020] Das Spracheingabegerät kann auch an der Bedienperson selbst angebracht sein, z. B.
an ihrer Kleidung, oder mit einem Kopfhörer verbunden sein, über den dann auch das
akustische Signal zur Anzeige des Eingabezeitraums ausgegeben werden kann. Um in so
einem Fall die Bewegungsfreiheit der Bedienperson nicht unnötig einzuschränken, kann
die Übertragung auch drahtlos erfolgen.
[0021] Die klassifizierten Furnierteppiche werden entlang einer Transportstrecke gefördert,
an der sich mehrere Ablageplätze befinden. Die Ablageplätze können z. B. von Paletten
o. dgl. gebildet sein. Jede Palette ist dabei einer bestimmten Klasse zugeordnet.
Die Furnierteppiche werden von einer Transporteinrichtung, z. B. in Form von Bändern,
entlang der Transportstrecke transportiert. Wenn die Furnierteppiche im Bereich ihrer
Klasse angekommen sind, lassen sich die Bänder der Transporteinrichtung vertikal so
bewegen, dass der Furnierteppich von der Transporteinrichtung nach oben, nach unten
oder auch zur Seite abgenommen werden kann, um im Bereich seiner Klasse auf einem
Stapel abgelegt zu werden. Das Ablegen kann so erfolgen, dass der Furnierteppich an
einer Kante, z. B. an seiner Vorderkante gegriffen und über den vorhandenen Furnierstapel
bis zu dessen Vorderkante gezogen und dort positioniert abgelegt wird.
[0022] Im Verlauf der Transportstrecke sind mindestens genau so viele Ablageplätze vorhanden,
wie Klassen gebildet werden sollen. Es ist jedoch auch denkbar, einige zusätzliche
freie Ablageplätze vorzusehen. Wenn nämlich ein Furnierstapel an einem Ablageplatz
seine maximale Stapelhöhe erreicht hat, kann über die in Verbindung mit der Spracherkennung
vorgesehene Steuerung einer dieser freien Ablageplätze mit der Klassifizierung des
vollen Ablageplatzes versehen werden, so dass fortan die Furnierteppiche zu diesem
neuen Ablageplatz gefördert werden. Gleichzeitig kann die Steuerung eine Meldung erzeugen,
dass eine volle Palette an einem Ablageplatz vorhanden ist. Diese kann nun gegen eine
neue, leere ausgetauscht werden. Aufgrund dieser Maßnahme ist ein kontinuierlicher
Betrieb der Sortieranlage gewährleistet.
1. Verfahren zur Sortierung von Furnierteppichen, wobei die Furnierteppiche entsprechend
vorgegebener Kriterien, wie Größe, Aussehen, Qualität usw. in verschiedene Klassen
eingeteilt werden und die gewählte Klasse über eine Spracherkennung eingegeben wird,
welcher die Bedienperson die gewählte Klassifizierung des jeweiligen Furnierteppichs
über Tonsignale mitteilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die in den Tonsignalen enthaltenen Informationen
über die Spracherkennung den Transport und/oder die Weiterverarbeitung der Furnierteppiche
steuern.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Erfassung der Tonsignale
nur in einem definierten Zeitraum erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zeitraum für die Erfassung
der Tonsignale der Bedienperson akustisch und/oder optisch angezeigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Erkennungssoftware die
eingegebenen Tonsignale mit einer vorgegebenen Sequenz vergleicht.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren nach Anspruch 1, wobei im Bewegungsbereich
der Bedienperson ein Gerät zur Spracheingabe, insbes. ein Mikrofon, vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei eine akustische und/oder optische Anzeigevorrichtung
vorgesehen ist, welche den für die Erfassung der Tonsignale zu Verfügung stehenden
Zeitraum anzeigt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Gerät zur Spracheingabe an der Bedienperson
angebracht ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei das Gerät zur Spracheingabe an
einem von der Bedienperson getragenen Kopfhörer angebracht ist, über den auch das
Signal für die Anzeige des Eingabezeitraums ausgegeben wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei die Übertragung vom Gerät zur
Spracheingabe und zum Kopfhörer drahtlos erfolgt.