[0001] Die Erfindung betrifft eine Förderanlage, insbesondere eine Elektrohängebahn, zur
Beförderung von Gegenständen mit
a) einem Wegesystem, insbesondere einem Tragschienensystem;
b) einer Mehrzahl von Wagen, die auf dem Wegesystem geführt verfahrbar sind und jeweils
einen Antriebsmotor aufweisen;
c) einer zentralen Steuerung, welche die Bewegung der Wagen auf dem Wegesystem steuert
und koordiniert;
wobei
d) das Wegesystem mindestens eine Stelle aufweist, an welcher eine Einflußnahme auf
einen an dieser Stelle befindlichen Wagen erforderlich ist.
[0002] Förderanlagen dieser Art werden zur Beförderung unterschiedlichster Gegenstände,
insbesondere auch zur Beförderung von Fahrzeugkarosserien in Lackieranlagen, eingesetzt.
Bei bekannten Ausführungsformen von Elektrohängebahnen, die zu diesen Förderanlagen
gehören, ist das gesamte Tragschienensystem durch Schienenschnitte in einzelne "Blöcke"
unterteilt, an die jeweils durch die zentrale Steuerung die Betriebsspannung gelegt
wird, mit denen die Antriebsmotoren von im fraglichen Block befindlichen Wagen betrieben
werden sollen. Diese bekannte Art der Wagensteuerung ist sehr aufwendig, da Schienenschnitte
sehr teuer sind und der Verkabelungsaufwand erheblich ist. Darüber hinaus sind derartige
bekannte Elektrohängebahnen sehr unflexibel, da die Stellen, an denen eine Einflußnahme
auf die Wagen möglich ist, durch die Schienenschnitte vorgegeben sind. Sollen diese
Stellen verlagert werden, ist die Einbringung neuer Schienenschnitte und die Aufhebung
vorhandener Schienenschnitte erforderlich. Reparatur- und Wartungsarbeiten an den
Schienenschnitten sind sehr zeitintensiv.
[0003] Ähnliche Problemstellungen ergeben sich auch bei anderen schienengebundenen Förderanlagen
und bei Förderanlagen, in denen die Wagen zwar nicht durch Schienen aber durch eine
andere Führungseinrichtung in ihrer Richtung geführt sind, beispielsweise bei fahrerlosen
Transportsystemen, die auf Rädern einer in den Boden eingelassenen Induktionsschleife
folgen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Förderanlage der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß sie insgesamt preiswert und hinsichtlich der Stellen, an
denen eine Einflußnahme auf die Wagen möglich ist, flexibel ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
e) das Wegesystem an den Stellen, an denen eine Einflußnahme auf den Wagen erforderlich
ist, einen Codeträger aufweist, der einen auslesbaren, eine bestimmte Aktion des Wagens
codierenden Code trägt;
f) jeder Wagen aufweist:
fa) eine Code-Leseeinrichtung, welche mit dem Codeträger zusammenwirkt;
fb) eine Wagensteuerung, welche die Signale der Code-Leseeinrichtung auswertet und
die von dem empfangenen Code codierte Aktion des Wagens auslöst.
[0006] Eine erfindungsgemäße Förderanlage wird somit durch ein offenes Steuerungssystem
kontrolliert, welches Programmoder Parameteränderungen über standartisiserte Prozeduren
möglich macht. Ist die Förderanlage als Elektrohängebahn ausgebildet, kann das gesamte
Tragschienensystem durchgehend, also ohne Schienenschnitte, ausgeführt sein. In welcher
Weise die einzelnen auf dem Tragschienensystem befindlichen Wagen die dort abnehmbare
Betriebsspannung umsetzen, hängt von den Informationen ab, die von den entlang des
Tragschienensystems angeordneten Codeträgern an die Wagen übermittelt wird. So kann
der Codeträger beispielsweise einen Code enthalten, der ein Anhalten des Wagens codiert.
Kommt ein bestimmter Wagen an diesem Codeträger an und wird der fragliche Code von
der Code-Leseeinrichtung des Wagens ausgelesen, so identifiziert die Wagensteuerung
den durch den Code vorgegebenen Befehl und hält demzufolge den Antriebsmotor des Wagens
an. In ähnlicher Weise können andere Aktionen, beispielsweise die Verlangsamung der
Fahrtgeschwindigkeit des jeweiligen Wagens, durch die Wagensteuerung veranlaßt werden.
Das System ist außerordentlich flexibel, da die Anbringung eines Codeträgers an jeder
beliebigen Stelle des Tragschienensystems - auch nachträglich - möglich ist. Ebenso
können bereits platzierte Codeträger ohne weiteres abgenommen oder versetzt werden.
Im letzten Falle werden die entsprechenden von den fraglichen Codes codierten Aktionen
an einer anderen Stelle des Wegesystems durchgeführt. Der Verkabelungsaufwand bei
schienengeführten Anlagen ist erheblich reduziert, da nicht mehr einzelne Abschnitte
des gesamten Schienensystems gesondert gespeist werden müssen. Auch Reparaturen oder
sonstige Wartungsarbeiten sind einfach und preiswert durchzuführen.
[0007] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Förderanlage
kommuniziert jede Wagensteuerung über einen Datenbus mit der zentralen Steuerung.
Jede Wagensteuerung kann somit Informationen an die zentrale Steuerung übermitteln
und auch Befehle von der zentralen Steuerung erhalten. Beispielsweise kann die zentrale
Steuerung einem bestimmten Wagen, der zum Stillstand gebracht wurde, den Befehl übermitteln,
die Fahrt wieder aufzunehmen.
[0008] Zweckmäßigerweise ist jede Wagensteuerung über einen Schleifkontakt mit dem als Schleifleitung
ausgebildeten Datenbus in Verbindung. Der Datenbus braucht also nur im wesentlichen
parallel zu der die Betriebsspannung führenden Schleifleitung entlang des Wegesystems
verlegt zu werden.
[0009] Besonders störungsfrei auch in schmutzigen Umgebungen arbeitet eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher der Codeträger einen Transponder umfaßt, der einen Speicher
aufweist, in dem der Code abgespeichert ist, und bei welcher die Code-Leseeinrichtung
eine Sende/Empfangseinrichtung umfaßt, welche den Transponder abfragt.
[0010] Alternativ kann in solchen Umgebungen, in denen die Verschmutzungsgefahr geringer
ist, auch ein Codeträger eingesetzt werden, der einen Bar-Code trägt, wobei die Code-Leseeinrichtung
einen Bar-Codelesekopf aufweist. Derartige Bar-Codeleseköpfe sind preiswert auf dem
Markt erhältlich.
[0011] Bevorzugt wird ferner, wenn jeder Wagen einen Abstandssensor aufweist, der den Abstand
vom vorauslaufenden Wagen überwacht. Mit Hilfe derartiger Abstandssensoren läßt sich
die Koordinierung der Wagenbewegungen auf dem Wegesystem weitgehend ohne Eingriffe
der zentralen Steuerung abwickeln. Spricht der Abstandssensor an und zeigt damit das
Unterschreiten eines bestimmten Mindestabstands zum vorauslaufenden Wagen an, so werden
die bisher ausgeführten, die Bewegung des fraglichen Wagens steuernden Befehle so
überspielt, daß der Mindestabstand zum vorauslaufenden Wagen eingehalten wird.
[0012] In manchen Fällen ist es erforderlich, eine bestimmte Aktion des Wagens an einer
sehr genau definierten Stelle innerhalb des Wegesystems einzuleiten. Dann reicht unter
Umständen die Ortsauflösung, mit welcher Codeträger und Code-Leseeinrichtung arbeiten,
für sich alleine nicht mehr aus. In diesem Fall wird eine Ausgestaltung der Erfindung
eingesetzt, bei welcher an den fraglichen Stellen des Tragschienensystems außer dem
Codeträger eine Ortsmarkierung angeordnet ist und bei welcher jeder Wagen mit einem
entsprechenden Sensor versehen ist, der mit der Ortsmarkierung zusammenwirkt, wobei
die Aktion, welche durch den von der Code-Leseeinrichtung an die Wagensteuerung übermittelten
Code codiert wird, erst dann ausgeführt wird, wenn der Sensor auf die Ortsmarkierung
angesprochen hat. Sensor und Ortsmarkierungen stehen mit sehr großer Ortsauflösung
zur Verfügung. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung löst also das Erkennen eines
Codes durch die Code-Leseeinrichtung noch nicht unmittelbar die jeweilige Aktion aus;
vielmehr ist hierfür als zweite Bedingung erforderlich, daß der Sensor ein entsprechendes
Signal abgibt. Hierdurch ist sicher gestellt, daß die fragliche Aktion mit hoher Präzision
an der gewünschten Stelle veranlaßt wird.
[0013] Im einfachsten Fall kann die Ortsmarkierung aus einem Stück Metallblech bestehen.
Alternativ kann es sich dabei um ein Feld mit einer Hell/Dunkelgrenze handeln.
[0014] Bevorzugt wird weiter eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher jede Wagensteuerung
einen Controller mit Speicher enthält, in dem Codes und von dem Code codierte Aktionen
abgespeichert sind und entsprechend verifiziert werden. Dann kann die Wagensteuerung
autonome Aktionen durchführen, wenn ihr ein bestimmter Code übermittelt wurde, ohne
mit der Zentralsteuerung kommunizieren zu müssen.
[0015] Bei Wegesystemen, die sich über längere Entfernungen erstrecken, wird ein Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Förderanlage eingesetzt, bei welcher der zentralen Steuerung
mehrere Bereichscontroller untergeordnet sind, über die jeweils bestimmte Abschnitte
des Wegesystems verwaltet werden.
[0016] Die Codeerkennung kann, wie oben schon geschildert, bereits in den einzelnen Wagensteuerungen
erfolgen. Zusätzlich oder alternativ ist es jedoch auch möglich, daß die zentrale
Steuerung und/oder die Bereichscontroller einen Speicher enthalten, in dem Codes und
von diesen Codes codierte Aktionen abgespeichert sind. In diesem Fall übermittelt
also jede Wagensteuerung über den Datenbus den von ihr enthaltenen Code an die zentrale
Steuerung. Diese identifiziert die Aktion, die von dem fraglichen Code codiert wird,
und schickt erneut über den Datenbus einen Befehl an die Wagensteuerung, mit dem die
ennstprechende Aktion ausgelöst wird.
[0017] Vorzugsweise umfaßt die Förderanlage einen frei handhabbaren Codeträger, in dem die
Kenndaten eines Wagens abspeicherbar sind und der mit der Code-Leseeinrichtung eines
neu in die Förderanlage eingebrachten Wagens zu dessen Initialisierung im System zusammenwirkt.
Auf diese Weise läßt sich etwa ein defekter, aus dem System herausgenommener Wagen
leicht durch einen anderen Wagen ersetzen. Dieser erhält die zu seiner Eingliederung
in das Gesamtsystem erforderlichen Kenndaten und Informationen über den fraglichen,
frei handhabbaren Codeträger eingelesen. Dies kann ohne besondere Kenntnisse von jeder
Bedienungsperson sicher durchgeführt werden. Jeder Wagen führt in einer entsprechenden
Aufnahme seinen Initialsierungs-Codeträger stets mit sich, sodaß er jederzeit griffbereit
ist; bei Initialisierung eines neuen Wagens wird der hierfür verwendete Codeträger
in die Aufnahme des neuen Wagens gegeben.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen
- Figur 1
- in der Seitenansicht einen Ausschnitt der Tragschiene einer Elektrohängebahn, auf
dem sich ein Wagen befindet;
- Figur 2
- in vergrößertem Maßstab und perspektivisch von schräg unten einen Ausschnitt von Figur
1 im Bereich des vorderen Wagenendes;
- Figur 3
- das Blockschaltbild der Steuerung der Elektrohängebahn.
[0019] In den Figuren 1 und 2 ist mit dem Bezugszeichen 1 die Tragschiene einer Elektrohängebahn
bezeichnet, die über eine nicht dargestellte Tragstruktur an einem Gebäude oder einer
Stahlkonstruktion abgehängt ist. Auf der Tragschiene 1 bewegen sich unter der Kontrolle
einer Steuerung, die weiter unten näher beschrieben wird, mehrere Wagen 2, von denen
in Figur 1 einer gezeigt ist. Jeder dieser Wagen 2 besitzt ein vorderes Laufwerk 3
sowie ein hinteres Laufwerk 4, die an der Tragschiene 1 durch nicht dargestellte Rollen
geführt sind und an denen ein unterhalb der Tragschiene 1 verlaufender, die Laufwerke
3 und 4 verbindender Lastträger 5 befestigt ist. Der Lastträger 5 weist zwei Befestigungseinrichtungen
6, 7 auf, an welchen die zu fördernde Last festgelegt werden kann.
[0020] Das vordere Laufwerk 3 trägt den Antriebsmotor 8, der über ein Getriebe 9 auf eine
nicht dargestellte Antriebsrolle des vorderen Laufwerks 3 wirkt. An einer Seite des
vorderen Laufwerks 3 ist außerdem ein Kasten 10 befestigt, in dem sich die weiter
unten näher erläuterten wagenseitige Steuerung befindet. Ein Kabel 11 führt vom Kasten
10 zum Antriebsmotor 8 und versorgt diesen mit Strom.
[0021] Im Inneren des vorderen Laufwerks 3 befinden sich außerdem Stromabnehmer, die in
der Zeichnung nicht erkennbar sind und in Schleifkontakt mit Schleifleitungen 13,
14 stehen, die auf der Seitenfläche der Tragschiene 1 befestigt sind. Die Schleifleitung
13 führt die Betriebsspannung für den Antriebsmotor 8, während die Schleifleitung
14 als CAN-Bus ausgebildet ist, über den in noch zu beschreibender Weise die im Kasten
10 untergebrachte Wagensteuerung mit der zentralen Steuerung der Elektrohängebahn
kommunizieren kann.
[0022] Am vorderen Ende des Wagens 2 befindet sich ein Vorläufer 15, der sich mit einer
Art Nase unterhalb der Tragschiene 1 nach vorne erstreckt und an seinem vordersten
Ende einen Gummipuffer 16 aufweist. Am Vorläufer 15 ist außerdem ein. Abstandssensor
17 befestigt, der den Abstand zum jeweils auf der Tragschiene 1 vorauslaufenden Wagen
2 überwacht und der zur besseren "Ausleuchtung" des vor dem Wagen 2 liegenden Streckenabschnittes
bei Kurvenfahrten um eine senkrechte Achse verschwenkbar ist. Schließlich ist am Vorläufer
15 eine Code-Leseeinrichtung 18 angeordnet, die sich in geringem Abstand unterhalb
der Unterseite der Tragschiene 1 erstreckt. Die Code-Leseeinrichtung 18 kommuniziert
in noch zu beschreibender Weise mit an der Unterseite der Tragschiene 1 angebrachten
Transpondern 21 sowie Ortsmarkierungen 20.
[0023] Am hinteren Ende jeden Wagens 2 befindet sich ein Nachläufer 21, der an seinem hinteren
Ende eine Stoßplatte 22 trägt. Die Stoßplatte 22 fängt ggf. den Aufprall des Gummipuffers
16 eines nachfolgenden Wagens 2 auf.
[0024] Ein Reflektor 23, der in der Draufsicht von oben bogenförmig gekrümmt sein kann,
reflektiert die vom Abstandssensor 17 des nachlaufenden Wagens 2 ausgesandte Strahlung
zu diesem Abstandssensor 17 zurück und erleichtert auf diese Weise die Abstandsüberwachung.
[0025] Die Vielzahl von Wagen 2, die sich auf der Tragschiene 1 bewegen, wird von einer
Steuerung kontrolliert, die schematisch in Figur 3 als Blockschaltbild gezeigt ist.
[0026] In Figur 3 sind aus den Figuren 1 und 2 wiederzuerkennen die Tragschiene 1 sowie
der an deren Unterseite angebrachte Transponder 21 und die Ortsmarkierung 20. Die
Schleifleitung 13 sowie der CAN-Bus 14 sind aus Darstellungsgründen losgelöst von
der Tragschiene 1 gezeigt, an der sie tatsächlich, wie oben erwähnt, befestigt sind.
[0027] In einem Schaltschrank 24 ist die zentrale Steuerung (SPS) 25 untergebracht, die
bei größeren Anlagen über Bereichscontroller 26, von denen einer dargestellt ist,
an den CAN-Bus 14 angeschlossen ist. Außerdem sind in dem zentralen Schaltschrank
24 die Sicherung 27 sowie der Schalter 28 für die auf der Schleifleitung 13 liegende
Betriebsspannung enthalten.
[0028] Wie bereits erwähnt, weist jeder Wagen 2 eine eigene Wagensteuerung 29 auf. Diese
kommuniziert über einen Schleifkontakt 30 mit dem CAN-Bus 14. Außerdem werden der
Wagensteuerung 29 die Ausgangssignale einer Sende/Empfangseinrichtung 32, welche mit
den an der Tragschiene 1 angebrachten Transpondern 21 kommuniziert, eines Sensors
33, der mit den an der Tragschiene 1 angebrachten Ortsmarkierungen 20 kommuniziert,
sowie des Abstandssensors 17 zugeführt. Die Wagensteuerung 29 bestromt den Antriebsmotor
8 entsprechend den ihr zugeführten Signalen und veranlaßt gegebenenfalls weitere Funktionen,
beispielsweise die Verdrehung des Abstandssensors 17 um die vertikale Achse.
[0029] Der Transponder 21 enthält einen Speicher, auf dem ein bestimmter Code abgespeichert
ist, sowie eine Schaltung, welche in der Lage ist, einen von den Sende/Empfangseinrichtungen
32 der verschiedenen Wagen 2 ausgesandten Abfrageimpuls zu erkennen, daraufhin den
Code aus dem Speicher auszulesen und als Quittierungssignal an die Sende/Empfangseinrichtung
32 zurückzusenden. Diese Schaltungsanordnung kann so ausgelegt werden, daß sie ihren
Energiebedarf aus dem Abfragesignal der Sende/Empfangseinrichtung 32 schöpft, also
keine gesonderte Batterie benötigt.
[0030] Bei der Ortsmarkierung 20 kann es sich um ein einfaches Blech handeln, welches von
einem auf Netall ansprechenden Sensor 33 besonders gut erkannt werden kann. Alternativ
kann beispielsweise ein Markierungsfeld eingesetzt werden, das eine Hell/Dunkelgrenze
aufweist, die von einem optischen Sensor abgetastet wird.
[0031] Die Transponder 21 und die Ortsmarkierungen 20 sind an denjenigen Stellen entlang
der Tragschiene 1 angeordnet, an denen steuernd auf den diese Stelle passierenden
Wagen 2 eingewirkt werden soll. So können Transponder 21 und Ortsmarkierungen 20 beispielsweise
am Beginn von Streckenabschnitten angeordnet werden, in denen die Geschwindigkeit
der Wagen 2 auf einen geringeren Wert reduziert werden soll, sowie an solchen Stellen,
wo die Geschwindigkeit wieder auf einen erhöhten Wert angehoben werden kann. Anbringungsstellen
für Transponder 21 und Ortsmarkierungen 20 sind beispielsweise außerdem Positionen,
an denen die Wagen 2 zum Stillstand kommen sollen.
[0032] Die Funktionsweise der beschriebenen Elektrohängebahn ist folgende, wobei angenommen
werden soll, daß die Wagen 2 an dem Anbringungsort des dargestellten Transponders
21 bzw. der Ortsmarkierung 20 zum Stillstand kommen sollen.
[0033] Der betrachtete Wagen 2 nähert sich der fraglichen Stelle in Figur 1 von links kommend,
bis die kontinuierlich Abfrageimpulse aussendende Sende/Empfangseinrichtung 32 in
den Empfangsbereich des Transponders 21 kommt; der Transponder 21 antwortet nunmehr
auf einen Abfrageimpuls mit einem entsprechenden Quittierimpuls, mit dem es seinen
Code der Wagensteuerung 29 übermittelt. Die Wagensteuerung 29 weiß entweder aus einem
eigenen Speicher oder durch die Kommunikation mit dem Bereichscontroller 26 und der
zentralen Steuerung 25 über den Bus 14, was bei Empfang dieses Codes zu veranlassen
ist. Allerdings führt die Wagensteuerung 29 diesen Befehl zunächst noch nicht aus,
da die Art der Kommunikation zwischen der Sende/Empfangseinrichtung 32 und dem Transponder
21 noch keine ausreichende örtliche Auflösung erlaubt. Die Ausführung des Befehls
wird durch die Wagensteuerung 29 daher erst dann freigegeben, wenn der Sensor 33 auch
die Ortsmarkierung 20 erfaßt und dies an die Wagensteuerung 29 signalisiert. Der Sensor
33 arbeitet mit einer sehr viel besseren örtlichen Auflösung als Sende/Empfangseinrichtung
32 und Transponder 21, so daß der von dem empfangenen Code bezeichnete Steuerbefehl,
im Beispielsfall der Befehl, den Wagen 2 anzuhalten, exakt an der richtigen Stelle
ausgeführt wird. Hierzu stellt die Wagensteuerung 29 den Antriebsmotor 8 ab.
[0034] Soll der Wagen 2 weiterfahren, so wird seiner Wagensteuerung 29 von der zentralen
Steuerung 25 bzw. dem zuständigen Bereichscontroller 26 über den Bus 14 ein entsprechender
adressierter Befehl zugeleitet. Die Wagensteuerung 29 bestromt nunmehr den Antriebsmotor
8 wieder, so daß der Wagen 2 zunächst frei weiterfährt, bis er auf einen neuen Transponder
21 trifft und von diesem neue Informationen erhält.
[0035] Die freie Fahrt der Wagen 2 wird zusätzlich durch die an den einzelnen Wagen 2 angebrachten
Abstandssensoren 17 kontrolliert. Wird ein bestimmter Mindestabstand zum vorauslaufenden
Wagen 2 unterschritten, wird die Geschwindigkeit des jeweiligen Wagens 2 entsprechend
reduziert; ggf. wird der Wagen 2 auch angehalten, bis sich der vorlaufende Wagen 2
wieder bewegt.
[0036] Beim oben beschriebenen Ausführungsbeispiel waren an einer Stelle der Tragschiene
1, an welcher auf die Wagensteuerungen 29 Einfluß genommen werden soll, sowohl ein
Transponder 21 als auch eine zusätzliche Ortsmarkierung 20 angebracht. Dies erhöht,
wie bereits erwähnt, die Genauigkeit des Orts, an dem die Einflußnahme geschieht.
Kommt es jedoch auf eine große Ortsgenauigkeit weniger an, kann auf den Sensor 33
und die Ortsmarkierung 20 verzichtet werden. In diesem Fall führt die Wagensteuerung
29 unmittelbar nach Erhalt eines entsprechenden Signals von der Sende/Empfangseinrichtung
32 den durch den empfangenen Code vorgegebenen Befehl aus.
[0037] Die Datenverbindung zwischen der zentralen Steuerung 25 und den einzelnen Wagensteuerungen
29 ermöglicht außer den bereits beschriebenen Funktionen ein Programm-Download, ein
zentrales Download der Fahrzeugparameter, der FU-Parameter, der anlagenspezifischen
Fahr-, Positionier- und Lastwechseltabellen, eine Synchronisierung mit anderen Fahrzeugen
und Förderlinien sowie eine zentrale Versionskontrolle.
1. Förderanlage, insbesondere Elektrohängebahn, zur Beförderung von Gegenständen mit
a) einem Wegesystem, insbesondere Tragschienensystem;
b) einer Mehrzahl von Wagen, die auf dem Wegesystem geführt verfahrbar sind und jeweils
einen Antriebsmotor aufweisen;
c) einer zentralen Steuerung, welche die Bewegung der Wagen auf dem Wegesystem steuert
und koordiniert;
wobei
d) das Wegesystem mindestens eine Stelle aufweist, an welcher eine Einflußnahme auf
einen an dieser Stelle befindlichen Wagen erforderlich ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
e) das Wegesystem (1) an den Stellen, an denen eine Einflußnahme auf den Wagen (2)
erforderlich ist, einen Codeträger (21) aufweist, der einen auslesbaren, eine bestimmte
Aktion des Wagens (2) codierenden Code trägt;
f) jeder Wagen (2) aufweist:
fa) eine Code-Leseeinrichtung (18), welche mit dem Codeträger (21) zusammenwirkt;
fb) eine Wagensteuerung (29), welche die Signale der Code-Leseeinrichtung (18) auswertet
und die von dem empfangenen Code codierte Aktion des Wagens (2) ausführt.
2. Förderanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wagensteuerung (19) über einen Datenbus (14) mit der zentralen Steuerung (25)
kommuniziert.
3. Förderanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wagensteuerung (29) über einen Schleifkontakt (30) mit dem als Schleifleitung
ausgebildeten Datenbus (14) in Verbindung steht.
4. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Codeträger einen Transponder (21) umfaßt, der einen Speicher aufweist, in dem
der Code abgespeichert ist, und daß die Code-Leseeinrichtung eine Sende/Empfangseinrichtung
(18) umfaßt, welche den Transponder (21) abfragt.
5. Förderanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Codeträger einen Bar-Code trägt und die Code-Leseeinrichtung einen Bar-Codelesekopf
aufweist.
6. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wagen (2) einen Abstandssensor (17) aufweist, der den Abstand zum vorauslaufenden
Wagen (2) überwacht.
7. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einer Stelle des Wegesystems (1), an welcher eine Beeinflussung des
Wagens (2) erforderlich ist, außer dem Codeträger (21) eine Ortsmarkierung (20) angeordnet
ist und daß jeder Wagen (2) mit einem entsprechenden Sensor (33) versehen ist, der
mit der Ortsmarkierung (20) zusammenwirkt, wobei die Aktion, welche durch den von
der Code-Leseeinrichtung (18) an die Wagensteuerung (29) übermittelten Code codiert
wird, erst dann ausgeführt wird, wenn der Sensor (33) auf die Ortsmarkierung (20)
angesprochen hat.
8. Förderanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ortsmarkierung (20) ein Stück Metallblech ist.
9. Förderanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ortsmarkierung ein Feld mit einer Hell/Dunkelgrenze ist.
10. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wagensteuerung (29) einen Controller mit Speicher enthält, in dem Codes und
von dem Code codierte Aktionen abgespeichert sind und entsprechend verfiziert werden.
11. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zentralen Steuerung (25) mehrere Bereichscontroller (26) untergeordnet sind,
über die jeweils bestimmte Abschnitte des Wegesystems (1) verwaltet werden.
12. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Steuerung (25) und/oder die Bereichscontroller (26) einen Speicher enthalten,
in dem Codes und von diesen Codes codierte Aktionen abgespeichert sind.
13. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen frei handhabbaren Codeträger umfaßt, in dem die Kenndaten eines Wagens
(2) abspeicherbar sind und der mit der Code-Leseeinrichtung (18) eines neu in die
Förderanlage eingebrachten Wagens (2) zu dessen Initialisierung zusammenwirkt.