[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bandregulierung für
eine Karde, das heisst, eine Maschine, die eine mit einer Garnitur versehene Trommel
(auch Tambour genannt) aufweist, wobei die Garnitur der Trommel mit um den Umfang
der Trommel verteilten Arbeitselemente (z.B. Wanderdeckel) zusammenarbeitet, um eine
Kardierwirkung zu erzielen. Eine solche Maschine umfasst ebenfalls eine Materialzufuhr
z.B. mit einem Briseur - auch Vorreisser genannt - und einer drehzahlsteuerbaren Speisewalze
und einem sogenannten Auslauf, der einen Abnehmer umfasst, welcher von der Trommel
ein Faservlies übernimmt und weitergibt.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer
Karde während einer sogenannten "transienten" Phase, d.h. während einer Periode, wo
sich die Auslaufgeschwindigkeit verändert. Beispiele solcher Phasen sind die Hochlaufphase
beim Anlaufen, die Bremsphase beim Abstellen und die entsprechenden Beschleunigungsphasen
(positive und negative) beim Kannenwechseln.
Stand der Technik
[0003] Eine allgemeine Vorrichtung, um unter anderem die Drehzahlen der Speisewalze sowie
des Abnehmers zu steuern, beschreibt die US-A-4530134. Die Schrift offenbart eine
Vorrichtung, die wichtige Betriebsparameter einer Karde überwacht und Drehzahlen,
beispielsweise von Speisewalze und Abnehmer, anhand eines fixen Programmes kontinuierlich
steuert und regelt. Eine solche mögliche Regelung beschreibt die Schrift FR-A-2515695.
Hier wird ein PI-Regler beschrieben, bei welchem die Regelzeitkonstante des Reglers
in Abhängigkeit der Abzugsgeschwindigkeit oder der Zufuhrgeschwindigkeit eingestellt
wird.
[0004] Der konventionelle Ablauf beim Anlaufen bzw. Bremsen wird nachfolgend anhand der
Figuren beschrieben. Dieser Ablauf dient als Beispiel einer "transienten" Phase, die
anderen transienten Phasen laufen entsprechend ab.
[0005] Dieser heute noch konventionelle Ablauf führt aber bekannterweise zu einem "instabilen"
Faserfluss insbesondere in der Auslaufpartie der Karde. Dies führte bisher zu zwei
ungünstigen Wirkungen:
1. Es war nicht möglich, diesen instabilen Faserfluss einer Regulierung zu unterwerfen,
und
2. die zeitlichen Veränderungen im Faserfluss könnten zu einem Bandbruch führen, was
das erneute Einfädeln (mit anschliessender transienter Phase) erforderte.
[0006] Die Grundaufgabe der Erfindung besteht darin, der gesteuerte Ablauf während einer
transienten Phase derart zu verbessern, dass Bandbrüche vermieden werden können.
[0007] Eine sekundäre Aufgabe (der bevorzugten Lösung) besteht darin, den Ablauf derart
zu verbessern, dass eine Regulierung auch während der transienten Phase eingesetzt
werden kann.
[0008] Die Lösung der Grundaufgabe ist in Anspruch 1 angegeben.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- schematisch eine bekannte Karde mit Sensoren für die Bandregulierung
- Fig. 2
- schematisch eine Bandregulierung
- Fig. 3
- schematisch ein Messorgan am Einlauf (an der Speisewalze)
- Fig. 4
- eine seitliche Ansicht des aus Stufenwalzen gebildeten Messorgans am Auslauf
- Fig. 5
- Querschnitt eines Messorgans am Auslauf
- Fig. 6
- schematisch den Auslauf der Karde nach Fig. 1 mit einem Sensor für die Auslaufgeschwindigkeit
des Kardenbandes
- Fig. 7
- drei Diagramme, wobei das Diagramm (i) den Stand der Technik und die Diagramme (ii)
und (iii) zwei Ausführungen der Erfindung darstellen.
- Fig. 8
- ein Zeit/Geschwindigkeitsdiagramm für den Anlaufvorgang verschiedener Walzen der Karde
nach Fig. 1
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung der Wirkung der Totzeit in einer Karde nach Fig. 1
- Fig.10
- ein Zeitdiagramm zur Erklärung des Verlaufes vom Bandgewicht beim Hochlaufen aus dem
bzw. beim Tieflaufen in den Kriechgang
- Fig.11
- ein erstes Arbeitsprinzip nach der Erfindung
- Fig.12
- ein weiteres Arbeitsprinzip nach der Erfindung
[0010] In Fig. 1 ist eine an sich bekannte Wanderdeckelkarde, z.B. die Karde C50 der Anmelderin,
schematisch dargestellt. Das Fasermaterial wird in der Form von aufgelösten und gereinigten
Flocken in den Füllschacht 20 eingespeist, von einem Briseur 32 (Fig. 3) (auch Vorreisser
genannt) als Wattenvorlage übernommen, einem Tambour (oder Trommel) 40 übergeben und
durch die Zusammenarbeit des Tambours mit einem Wanderdeckelsatz 52 aufgelöst und
gereinigt. Die Deckel des Wanderdeckelsatzes 52 werden durch einen geeigneten Antriebssystem
des Wanderdeckelaggregates über Umlenkrollen einem geschlossenen Pfad entlang (gleichläufig
oder gegenläufig zur Drehrichtung des Tambours) geführt. Fasern aus dem auf dem Tambour
40 befindlichen Vlies werden von einem Abnehmer 70 abgenommen und in einer aus verschiedenen
Walzen bestehenden Auslaufpartie 80 zu einem Faserband 90 gebildet. Dieses Kardenband
90 wird von einer Bandablage (nicht gezeigt) in eine Transportkanne in zykloidischen
Windungen abgelegt.
[0011] Das von der Karde an die nächstfolgende Verarbeitungsstufe z.B. eine Strecke gelieferte
Band soll möglich gleichmässig sein. Daher ist eine Bandregulierung erforderlich.
Diese wird folgend anhand der Figuren 2 bis 6 erläutert.
[0012] Figur 2 zeigt schematisch einen Computer 4 mit Eingangs- und Ausgangssignalen. Eingegeben
werden Signale von zwei Sensoren B5 und B6, die nachfolgend näher erläutert werden,
sowie Signale, welche unter anderem die Geschwindigkeit des Kardenbandes am Auslauf
(Va) und verschiedene Daten wie z.B. Sollwerte für Bandgewicht darstellen. Das Grundprinzip
der konventionellen Bandregulierung beruht auf zwei Massnahmen, nämlich einer "Langzeit"-Regulierung
und einer Regulierung mit "Kurzzeitzusatz" am Einlauf, wo Störgrössen zum Zeitpunkt
der Speisung ausgeglichen werden sollen. Nach dieser Erfindung wird eine dritte Massnahme
getroffen, die aber erst nach einer Erklärung des konventionellen Systems näher erläutert
wird.
[0013] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, erfasst ein Sensor B5, welcher an einer Speisemulde
6B angeordnet ist, die Ungleichmässigkeiten des Gewichts der einlaufenden Wattenvorlage.
Diese entsprechen den Auslenkungen der schwenkbar gelagerten Speisemulde gegenüber
der Speisewalze 6A (siehe auch Fig. 3). Der Sensor B5, wie in Fig. 1 gezeigt, liefert
dem Computer 4 ein querschnittsabhängiges Signal 6. Die Elektronik beeinflusst mit
dem Signal 7 über einen Steuergerät 8 den Antriebsmotor (nicht gezeigt) der Speisewalze
6A und damit die Drehzahl der Speisewalze.
[0014] Der weitere in Fig. 1 gezeigte Sensor B6 tastet das auslaufende Kardenband ab und
liefert ein vom Bandgewicht abhängiges, elektrisches Signal 2 an die Regulierung (den
Computer) 4. Durch einen Trichter 13, siehe Fig. 5, wird das den Bandabzug verlassende
Kardenband an den Klemmpunkt von zwei Stufenwalzen 11, 12 geführt. Die untere Walze
12 ist angetrieben, die obere Walze 11 ist über einen federbelasteten Hebel vertikal
beweglich. Diese Walze wird vom auslaufenden Kardenband angetrieben und der Hub der
Walze 11 (abgebildet aus der Distanz L zwischen den Achsen der beiden Walzen in Fig.
4), entspricht der Dicke des Kardenbandes. Nach einem Bandbruch muss das neue Band
wieder durch den Trichter 13 zwischen den Walzen 11, 12 eingefädelt und an die Bandablage
weitergeleitet werden. Dies erfolgt bei einer relativ niedrigen, konstanten Liefergeschwindigkeit
(im "Kriechgang").
[0015] Ein Ist-Wert wird als Eingangssignal 2 dem Computer 4 unabhängig von der Auslaufgeschwindigkeit
eingelesen und mit dem vorher der Elektronik eingegebenen Bandgewicht-Sollwert verglichen,
vgl. auch Fig.2. Die Drehzahl der Speisewalze wird durch die Steuerung entsprechend
beeinflusst, um das Bandgewicht im Auslauf konstant zu halten.
[0016] Der Sensor B5 liefert Messwerte, welche durch den Computer 4 für den "Kurzzeitzusatz"
verwendet werden, während der Sensor B6 Messwerte liefert, die vom Computer 4 zur
Realisierung einer "Langzeitregulierung" verwendet werden. In Zusammenhang mit der
Langzeitregulierung muss die "Totzeit" der Regelstrecke berücksichtigt werden, d.h.
die Zeit, die Vergeht, nachdem eine Änderung an der Speisewalze durchgeführt wird
bis die entsprechende Wirkung an der Messstelle (am Sensor B6) erscheint. Diese Totzeit
ist in der Karde derart lang, dass die Langzeitregulierung nur zur "Nummerhaltung"
(zur Vermeidung von Drift) verwendet wird.
[0017] Die Totzeit ab der Speisewalze 6A bis zur Messstelle B6 ist in Zusammenhang mit dieser
Erfindung von nur untergeordneter Bedeutung. Es gibt aber eine entsprechende (etwas
kürzere aber immerhin erhebliche) Totzeit ab der Speisewalze 6A bis zur Übergangsstelle
von der Trommel 40 zum Abnehmer 70. Die letztgenannte Totzeit ist von zentraler Bedeutung
in Zusammenhang mit der Erfindung, darauf wird in der Beschreibung der Figuren 7,
8 und 9 zurückgegriffen.
[0018] Die Auslaufgeschwindigkeit wird bei der Veränderung eines Sollwertes (d.h. während
einer transienten Phase, z.B. beim Hochlauf, bzw. beim Tieflauf) von einem Regelkreis
kontrolliert. Dieser dient dazu die Drehzahl des Auslaufmotors 50 in Fig. 6 entsprechend
einzustellen. Der Initiator (Fig. 1) an den Stufenwalzen 11,12 liefert dem Computer
4 Impulse. Diese werden umgerechnet in die Geschwindigkeit am Auslauf (Vauslauf).
Diese Geschwindigkeit wird mit einer vorgegebenen Auslaufgeschwindigkeit verglichen,
vgl Fig. 2. Der resultierende Stellwert 60 wird an den Frequenzumrichter 30 in Fig.6
gegeben.
[0019] Die bekannte Bandregulierung arbeitet nur, nachdem der Betriebszustand erreicht worden
ist, vorausgesetzt, dieser Zustand eine Auslaufgeschwindigkeit grösser als 50m/min
erfordert. Unterhalb 50 m/min, sowie beim Hochlauf und Abbremsen, wird automatisch
auf den unregulierten Betrieb geschaltet, d.h. der Kurzzeitzusatz und die Langzeitregulierung
sind inaktiv. An dieser Stelle setzt die Erfindung ein. Sie betrifft eine Bandregulierung
zur Anwendung während des Hochlauf- und Tieflaufphasen der Auslaufgeschwindigkeit.
Die Erfindung wird vorerst nachfolgend anhand der Diagrammen der Figuren 7, 8 und
9 erklärt.
[0020] In allen drei Diagrammen der Fig. 7 ist der Verlauf des Verhältnisses der Drehzahl
des Abnehmers 32 gegenüber der Speisewalze 6A dargestellt, und zwar (als Beispiel)
beim Anlaufen der Karde aus dem Stillstand.
[0021] Die ersten zwei Abschnitte des Verlaufes sind in allen Diagrammen (i), (ii) und (iii)
gleich, d.h. beim ersten Beschleunigen (Abschnitt a) bis zum Ende der Kriechgangsphase
(Abschnitt b), wo das Einfädeln bei konstanter (niedriger) Auslaufgeschwindigkeit
stattfindet. In allen drei Fällen ist dafür ein konstantes Verhältnis zwischen der
Drehzahl der Speisewalze und derjenigen des Abnehmers gewählt worden. Beim Stand der
Technik (Diagramm i) wird das gleiche Verhältnis beim weiteren Beschleunigen aus dem
Kriechgang bis zur Betriebsgeschwindigkeit (Abschnitt c) aufrechterhalten.
[0022] In der Fig. 7 (ii) gibt es vorerst im Abschnitt c eine "sprungartige" Änderung (mit
einem "Knick") im genannten Verhältnis z.B. deswegen, weil der Hochlauf des Abnehmers
gegenüber dem Hochlauf der Speisewalze verzögert wird. In der Fig. 7 (iii) findet
im Abschnitt c keine sprungartige, sondern eine stetige Veränderung des Verhältnisses
statt, die eine vorerst abfallende Neigung aufweist (verlangsamter Anlauf des Abnehmers
beim gleichzeitigen Auslösen des Hochlaufes beider Walzen).
[0023] Es ist zu bemerken, dass in allen drei Diagrammen das genannte Verhältnis beim Erreichen
der Betriebsgeschwindigkeit gleich ist, da es ein wichtiges Technologieparameter (den
Grundverzug der Maschine) darstellt. In den Diagrammen (ii) und (iii) können die Abschnitte
(c) nicht linear verlaufen, weil nach dem Rückgang am Anfang dieses Abschnittes das
Endziel Z nur durch einen geknickten bzw. einen gekrümmten Verlauf erreicht werden
kann.
[0024] Fig. 8 ist ein Zeitdiagramm für den Anstiegvorgang der Geschwindigkeiten einer Karde
in der sogenannten Durchgangsphase, z.B. in der Phase, wo die unterschiedlichen Walzen
nach Einschalten der Maschine noch nicht ihre Betriebsgeschwindigkeit erreicht haben.
Die Kurven S und A zeigen die ansteigende Geschwindigkeit der Speisewalze 6A und des
Abnehmers 70, Kurven T und V die ansteigende Geschwindigkeit der Trommel 40 und des
Vorreissers 32.
[0025] Die oben erwähnte Durchgangsphase ist z.B. auf der Abszisse zwischen den Zeitwerten
T2 und T3 für die Speisewalze und den Abnehmer ersichtlich. Ebenfalls ein Bremsvorgang
stellt eine Durchgangsphase dar, wie z. B. auf der oben erwähnten Abszisse zwischen
Zeitwerten T4 und Te für die Trommel und den Vorreisser gezeigt ist.
[0026] Ferner zeigt Fig. 8 die Reihenfolge, in welcher die einzelnen Walzen einer Karde
gewöhnlich eingeschaltet werden. Zuerst wird die Trommel 40 (Tambour) eingeschaltet,
siehe Kurve T, danach gleichzeitig der Abnehmer 70 und die Speisewalze 6A, siehe Kurven
A und S. Aus der früheren Patentanmeldung der Anmelderin EP-A-701 012 ist es bekannt,
in der Karde ein separater Asynchromotor für die Speisewalze 6A, ein anderer für die
Trommel 40 (von diesem werden auch Briseur und Wanderdeckel angetrieben ) und ein
separater Asynchromotor für den Auslauf 80 (inklusiver Abnehmer 70) vorzusehen. Weiterhin
ist aus dem Diagramm der Fig. 8 auch ersichtlich, dass im Zeitpunkt T2 auf der Abszisse,
in welchem Speisewalze und Abnehmer anlaufen, die Trommel und der Vorreisser sich
schon bei (oder zumindest in der Nähe) der Betriebsgeschwindigkeit befinden. Darüberhinaus
geht aus dem Vergleich der Kurven A und S hervor, dass die Anstieggeschwindigkeit
des Abnehmers grösser ist als die der Speisewalze, bevor die beiden Walzen ihre jeweiligen
stabilen Betriebsgeschwindigkeiten erreicht haben. Er herrscht aber ein lineares (proportionales)
Verhältnis zwischen der Drehzahl der Speisewalze und derjenigen des Abnehmers. Ferner
ist in den Kurven S und A ein kurzes Zeitinterval (die Kriechgangpause) TA,TB ersichtlich,
in welchem die Geschwindigkeiten des Abnehmers und der Speisewalze konstant bleiben.
Dieses Zeitinterval benötigt man in einer Durchgangsphase für das Einfädeln, d.h.
das Einführen des Kardenbandes zwischen dem Abzug und dem Trichter 13 (Fig. 6) nach
einem Bandbruch.
[0027] Wie nun anhand der Figuren 9 und 10 erklärt werden soll, hat die Totzeit zwischen
der Speisewalze 6A und dem Abnehmer 70 zur Folge, dass in einer Karde nach der Fig.
1 während der Hochlaufphase, auch Beschleunigungsphase genannt, die Bandqualität schlecht
ist, insbesondere ist das Band viel dünner als erforderlich, so dass die Gefahr von
Bandbrüchen gegeben ist. Fig. 9 zeigt schematisch und vereinfacht die Wirkung der
Totzeit in der Bildung eines Kardenbandes aus einer Vorlage während einer transienten
Phase. Mit I, II und III sind die Abschnitte des Faserflusses auf der Speisewalze
(6A), dem Vorreisser und der Trommel (32,40) und dem Auslauf (80) gezeigt. Um die
Darstellung und Erklärung zu vereinfachen, ist die Wirkung des Verzuges (d.h. der
Geschwindigkeitsunterschiede von Walze zu Walze) in Fig. 9 vernachlässigt worden.
Die dargestellten Wirkungen sind nur diejenigen der Geschwindigkeitsänderungen im
Verlaufe des Hochlaufens.
[0028] Die Speisewalze gibt an den Vorreisser und Tambour ein Faservlies (aus einer Wattenvorlage)
mit einer Dicke D, an einen beliebigen Zeitpunkt während des Anlaufens, z.B. am Zeitpunkt
Tw (Fig. 8). Fig. 9 stellt nun ein "Schnappschuss" des Faserflusses durch die Karde
zum gleichen Zeitpunkt Tw dar. Wegen der schon erwähnten Totzeit Tz ab der Speisewalze
6A bis zum Übergang zwischen der Trommel 40 und dem Abnehmer 70 entspricht am Zeitpunkt
Tw die Dicke der Faserschicht an der Übergangstelle zum Abnehmer nicht D sondern D1
(D
1<D). Diese niedrigere Dicke entspricht dem Vlies, welche von der Speisewalze zu einem
früheren Zeitpunkt Tw-Tz an den Vorreisser 32 abgegeben wurde, das aber erst am Zeitpunkt
Tw an der Übergangstelle zum Abnehmer 70 wirksam wird. Am Zeitpunkt Tw-Tz lief der
Abnehmer (nach Fig. 8) mit einer derartigen Drehzahl, dass er eine Faserschicht entsprechend
der Dicke D1 von der Trommel übernehmen und weiterleiten könnte. Am Zeitpunkt Tw läuft
er aber schon mit einer höheren Drehzahl. Der sich schon schnell drehende Abnehmer
"versucht", mehr Material abzunehmen, als ihm zur Verfügung gestellt wird. Damit bildet
sich am Auslauf ein dünnes Band dessen Gewicht unterhalb des vorgesehenen Gewichtes
liegt, siehe Verlauf der Kurve K2 in Fig. 10. Ein ähnliches (aber umgekehrtes) Problem
entsteht in der Abbremsphase, vgl. rechte Seite des Diagramms in Fig. 10, wo ein zu
dickes Kardenband produziert wird, wie nachfolgend näher erklärt wird.
[0029] Ein wesentlicher Grund für die Schwächung des Bandes besteht daher in der Verzögerungszeit
(regelungstechnisch "Totzeit" genannt), welche (im Durchschnitt) eine Faser braucht,
um von der Speisewalze zum Abnehmer zu gelangen.
[0030] Fig 10 stellt eine Hochlauf und -Bremskurve K1 für die Geschwindigkeit des Bandes
und eine Kurve K2 für die Banddicke dar. Auf der linken Ordinate ist die Geschwindigkeit
VA des Bandes angegeben, auf der rechten Ordinate das Bandgewicht in ktex, auf der
Abszisse die Zeit des Hochlaufvorgangs, bzw. des Bremslaufvorgangs. Ferner ist das
Sollwert, bzw. Einstellwert für die Banddicke eingetragen. Wie ersichtlich, ergibt
sich hier für den Hochlauf, d.h. ab einer Auslaufgeschwindigkeit des Bandes im Bereich
15m/s bis zur Betriebsgeschwindigkeit eine unerwünschte Bandbildung, wo ein unterhalb
des Sollwertes liegendes Band produziert wird. Aus der rechten Seite des Diagramms
geht hervor, dass im Bremsvorgang ebenfalls ein unerwünschtes (zu dickes) Band produziert
wird. Diese Probleme sollen u.a. mit der vorliegenden Erfindung beseitigt werden.
[0031] Es werden zwei Lösungsvarianten vorgeschlagen, welche anhand der Figuren 11 und 12
erklärt werden. In diesen Figuren werden nur die Lösungen für den Hochlauf dargestellt,
wobei diese Lösungen auf den Tieflauf angepasst werden können.
[0032] Die erste Ausführungsform sieht eine gegenseitige Verstellung der Geschwindigkeiten
der Walzen am Einlauf und Auslauf vor. Mit anderen Worten der Hochlauf der Geschwindigkeit
des Abnehmers 70 im Auslauf wird gegenüber dem Hochlauf der Geschwindigkeit der Speisewalze
6A im Einlauf derart verschoben, dass der Abnehmer 70 zu einem späteren Zeitpunkt
hochzulaufen beginnt. Damit wird die Speisewalze 6A in der kritischen Periode des
Hochlaufes mehr Material an die Trommel 40 liefern können. Es wird dadurch verhindert,
dass zu einem beliebigen Zeitpunkt beim Abnehmen eines Vlieses von der Trommeloberfäche
sich darauf eine Materialschicht mit einer geringeren Dicke befindet, als diejenige,
die der zum gleichen Zeitpunkt effektiven Drehzahl des Abnehmers entspricht. Es wird
vielmehr eine Materialschicht mit einer genügenden Dicke vorhanden sein, so dass kein
verdünntes Vlies an den Abnehmer übergeben wird. In Fig 10 ist die Verzögerung mit
Kurven VE und VA gezeigt. Kurve VE zeigt den Anstieg der Geschwindigkeit am Einlauf,
Kurve VA den Anstieg der Geschwindigkeit am Auslauf. Die Geschwindigkeit VE beginnt
zum Zeitpunkt TI anzusteigen bis sie zum Zeitpunt TIII ihre vorgesehene Grösse (im
Normalbetrieb der Maschine) erlangt. Die Geschwindigkeit VA beginnt dagegen zu einem
späteren Zeitpunkt TII anzusteigen und erlangt damit auch zu einem späteren Zeitpunkt
TIV ihre vorgesehene Grösse. Damit ergibt sich eine Verzögerung TI,TII auf der Abszisse
t. Wie vorher in Erläuterungen zur Fig. 8 gesagt, beginnt die Verstellung der Geschwindigkeiten
der beiden Walzen zuerst im Zeitpunkt TI ( nicht zum Zeitpunkt T0), da die Zeitperiode
T0-TI für das Einfädeln der Lunte im Bereich des Trichters benötigt wird.
[0033] Der oben beschriebene Vorgang wird dadurch durchgeführt, dass aus dem Computer 4,
wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, zum Zeitpunkt TI ein Signal 7 an den Antriebsmotor
der Speisewalze geht und zu einem späteren Zeitpunkt TII ein Signal 60 an den Antriebsmotor
50 des Abnehmers geht. Um Wiederholungen zu vermeiden wird auf die in der Beschreibung
der Figuren 1 bis 5 näher geschilderten Bandregulierungen verwiesen. Dieses bereits
dargestellte Vorgehen wird im Computer 4 im voraus programmiert und an den Benutzer
mit einem Softwarepaket geliefert.
[0034] Eine weitere Ausführungsform (Fig. 12) der Erfindung liegt daran, dass in der kritischen
Phase die Geschwindgigkeit (VE) der Speisewalze 6A gegenüber derjenigen VA des Abnehmers
70 stärker beschleunigt wird. Dieser Vorgang sei anhand der Fig. 12 näher erläutert.
Unterschiedlich zu dem in Fig. 11 dargestellten Vorgang beginnt die Beeinflussung
der Geschwindigkeit der beiden Walzen am Ein-und Auslauf zum gleichen Zeitpunkt TG.
Während die Geschwindigkeit der Speisewalze zu diesem Zeitpunkt stark ansteigt, wird
dagegen die Beschleunigung des Abnehmers im Zeitinterval TG-TG1 relativ langsam, d.h.
sie beginnt erst im Zeitpunkt TG1 stark anzusteigen. Ferner ist aus diesem Diagramm
auch ersichtlich, dass die Regulierung der Speisewalze bei einer Auslaufgeschwindigkeit
des Bandes von ca 0,15m/min vorgenommen wird und die des Abnehmers bei einer Geschwindigkeit
im Bereich ca 15 m/min. Dieser Vorgang wird in der Weise durchgeführt, dass aus dem
Computer 4 zum demselben Zeitpunkt TG Signale 7 und 60 an die Antriebsmotoren der
beiden Walzen gehen. Die Steigungen der beiden Fahrkurven sind vorprogrammiert.
[0035] Wie schon angedeutet, sind die Vorgänge nach den Figuren 11 und 12 auch für die Tieflaufphase
anpassbar. Gemäss einer Lösung nach der Figur 11 wird die für den Tieflauf erforderliche
Verlangsamung der Speisewalzendrehzahl zu einem früheren Zeitpunkt ausgelöst, als
den entsprechenden Schritt für den Auslauf 80 erfolgt. Gemäss einer Lösung nach der
Figur 12 löst der Computer 4 die Verlangsamung des Abnehmers 70 (des Auslaufes 80)
zum Zeitpunkt aus, wo die Verlangsamung der Speisewalze beginnt, wobei die Steilheit
der "Bremskurve" für die Speisewalze höher als die Steilheit der Bremskurve für den
Auslauf gewählt wird.
[0036] Eine weitere Anwendung der Erfindung soll nun erklärt werden.
[0037] Die Walzen des Auslaufes 80 sind derart aufeinander abgestimmt, dass das am Übergang
von der Trommel 40 zum Abnehmer 70 gebildete Faservlies am Übergang zur nachfolgenden
Walze (Abnahmewalze) praktisch vollständig vom Abnehmer entfernt und danach als Vlies
weitergeleitet wird, bis dieses Vlies zu einem Band 90 zusammengelegt wird. Die Walzen
des Einlaufes sind auf entsprechende Weise aufeinander abgestimmt, so dass das von
der Speisewalze 6A aus der Vorlagewatte abgezogene Faservlies an jedem Übergang als
Vlies weitergeleitet wird, bis die Fasern auf die Trommel 40 gelangen.
[0038] Der Vorgang an der Übergangstelle Trommel/Abnehmer läuft aber anders ab. An dieser
Stelle geht nur ein Anteil der Fasern an den Abnehmer 70 über, die anderen fahren
mit der Trommel weiter (vgl. EP Patentanmeldung Nr. 97810074.1 vom 12.2.97). Der für
das Bandgewicht massgebende Faserbelag auf dem Abnehmer hängt von vielen Faktoren
ab, wovon hier nur zwei von Bedeutung sind, nämlich von
- der Dicke des Faserbelages auf der Trommel 40, und
- der Umfangsgeschwindigkeit des Abnehmers 70 im Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit
der Trommel 40.
[0039] Je dicker der Faserbelag auf der Trommel, desto dicker der Faserbelag auf dem Abnehmer
(bei sonst gegebenen Betriebsparameter). Je niedriger das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeit
des Abnehmers gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit der Trommel (bei sonst gegebenen
Betriebsparameter), desto dicker der Faserbelag auf dem Abnehmer.
[0040] Ein vorbestimmtes Bandgewicht erfordert eine entsprechende Vliesdicke auf dem Abnehmer.
Um dies zu gewährleisten, müssen die beiden genannten Parameter aufeinander abgestimmt
werden, wie anhand der Figuren 9 und 10 für den Fall des Hochlaufes erläutert wurde.
In dem Fall hat der überschneller Abnehmer die "wenigen" ihm zur Verfügung gestellten
Fasern zu viel verzogen und damit verdünnt, was zu einem Riss führen kann. Ein "zu
langsam" drehender Abneher bewirkt ein Stau im Faserfluss, was zu einer Verstopfung
führen kann.
[0041] Es sei nun angenommen, die Auslaufgeschwindigkeit muss zu einem vorbestimmten Zeitpunkt
Tk zuerst vom Wert für den Normalbetrieb auf ein niedrigeres Wert herabgesetzt werden
und dann wieder auf die Betriebsgeschwindigkeit erhöht werden, z.B. um ein Kannenwechsel
durchführen zu können. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird das Sollwert für die Auslaufgeschwindigkeit
gemäss einer vorgegebenen "Bremsrampe" reduziert, was eine sofortige Verlangsamung
des Abnehmers 70 bewirkt. Die Trommel 40 läuft aber mit einer unverminderten Drehzahl
(Umfangsgeschwindigkeit) weiter. Ausserdem führt die Trommel 40 noch eine Faserschicht
dem Abnehmer 70 zu, die von der Speisewalze 6A zu einem Zeitpunkt (Tk-Tz, vgl. Fig.
8) eingespeist wurde. Die Drehzahl der Speisewalze wird natürlich auch zum Zeitpunkt
Tk abgesetzt. Diese Änderung kann aber zu dem Zeitpunkt wegen der Totzeit nichts am
Übergang zum Abnehmer bewirken.
[0042] Das Ergebnis ist eine deutliche Verdickung des Faserbelages auf dem Abnehmer, was
einer merkbaren Erhöhung des Bandgewichts ergibt.
[0043] Wenn die Langzeitregulierung noch zugeschaltet bleibt und die Veränderung des Bandgewichtes
festgestellt, wird sie die Drehzahl der Speisewalze weiter verlangsamen, um die Faserzufuhr
an die Trommel zu reduzieren (eine Verdünnung des Faserbelages auf der Trommel bewirken).
Wegen der schon erwähnten Totzeit, erscheint der Einfluss der reduzierten Zufuhr erst
mit einer Verzögerung auf der Trommeloberfläche - mittlerweile hat aber die Drehzahl
des Abnehmers gemäss der Bremsrampe noch weiter abgenommen. Das Bandgewicht ist (trotz
Einsatz der Regulierung) immer noch zu hoch.
[0044] Am Abschluss des Kannenwechselverfahrens wird die Auslaufgeschwindigkeit wieder erhöht,
um die Karde auf die Sollproduktion (Betriebszustand) wieder hochzufahren. Das Verhältnis
der Umfangsgeschwindigkeit des Abnehmers im Vergleich zur Umfangsgeschwindigkeit der
Trommel wird erhöht, der Abnehmer nimmt einen niedrigeren Anteil des Faserbelages
von der Trommel ab, wobei dieser Faserbelag aus den erwähnten Gründen gegenüber dem
Betriebszustand ausgedünnt ist. Die Dicke des Faserbelags auf dem Abnehmer nimmt wieder
ab. Die Langzeitregelung kann diese Wirkung wegen der Totzeit nicht effektiv entgegenwirken.
Ausserdem enthält der Regelalgorithmus des Langzeitreglers (in der Software bzw. Programmierung
des Computers 4 realisiert) normalerweise einen Integralanteil. Bisher haben Faserflussveränderungen
während einer transienten Phase derart mit diesem Integralanteil des Algorithmus zusammengewirkt,
dass der auftretende Fehler vorerst eher vergrössert wird, bevor er anschliessend
korrigiert werden kann. Die Langzeitregelung ist daher bisher während Hochlauf- und
Tieflaufphasen (d.h. während transienten Phasen) abgeschaltet worden, da sie die Schwankungen
des Bandgewichtes nicht korrigiert, sondern eher einen Ausgleich erschwert.
[0045] Die nachteiligen Wirkungen entstehen bei einer konventionellen Änderung der Auslaufgeschwindigkeit,
weil eine solche Änderung sofort zu einer Änderung des Verhältnisses zwischen den
Umfangsgeschwindigkeiten der Trommel und des Abnehmers führt, was bei sonst gegebenen
Betriebsparameter eine Änderung im Bandgewicht ergibt. Es ist aber nicht möglich,
die anderen einschlägigen Parameter "sofort" zu ändern. Nach dieser Erfindung soll
nun die Faserzufuhr an die Trommel "vorgesteuert" werden, um die unerwünschten Wirkungen
zu vermindern. Dies kann bewerkstelligt werden, weil:
- die Faserzufuhr durch die Drehzahl der Speisewalze beeinflusst werden kann,
- die "Totzeit" (die Zeitverzögerung zwischen einer Drehzahländerung und der Speisewalze
und dem entsprechenden Einfluss an der Übergabestelle Tambour/Abnehmer) feststellbar
ist, und
- der Zeitpunkt einer Sollwertänderung für den Abnehmer in der Computersteuerung "vorbekannt"
(vorprogrammiert) ist.
[0046] Durch die Vorsteuerung der Faserzufuhr wird die Dicke des Faserbelages auf der Trommel
derart zeitlich geändert, dass der nachfolgende Einfluss einer (transienten) Änderung
der Auslaufgeschwindigkeit auf dem Bandgewicht (auf dem Abnehmen von Fasern ab der
Trommel) zumindest teilweise ausgeglichen wird. Die genaue Vorsteuerungscharakteristik
muss in Abhängigkeit von den Einzelheiten der Kardenkonstruktion (empirisch) festgelegt
werden d.h. in Abhängigkeit von der effektiven Totzeit Speisewalze ⇒ Abnahmestelle
sowie von der effektiven Änderung der "Sammelleistung" des Abnehmers bei einer vorgegebenen
Änderung seiner Drehzahl. Da diese Faktoren selber von anderen Betriebsparameter (z.B.
von der effektiven Betriebszahl der Trommel) abhängen können (siehe z.B. DE-C-3143285),
muss allenfalls zusätzliche Wirkungen in der Programmierung berücksichtigt werden,
wobei die Komplexität des Systems vorzugsweise nicht unnötigerweise erhöht werden
soll (nur diejenigen Parameter sollten berücksichtigt werden, die einen merkbaren
Einfluss ausüben).
[0047] Mittels dieser Vorsteuerung ist es ohne weiteres möglich, den Faserfluss während
den transienten Phasen derart zu verbessern, dass Bandbrüche vermieden werden können.
Die Erfindung ermöglicht aber auch eine weitere Verbesserung - der Faserfluss kann
derart stabilisiert werden, dass die Langzeitregulierung auch bei einer transienten
Phase keine störende Wirkung mehr sondern eine Verbesserung der Bandgleichmässigkeit
bewirkt. Der Computer 4 kann daher derart programmiert werden, dass die Langzeitregulierung
schon während des Hochlaufes (nach dem Abschluss des Kriechganges) zugeschaltet wird
und beim Abbremsen bis zu einer entsprechenden Auslaufgeschwindigkeit zugeschaltet
bleibt. Die Langzeitregulierung bleibt auch während dem Kannenwechsel aktiv.
[0048] Eine Verbesserung der Bandgleichmässigkeit kann z.B. dadurch erreicht werden, dass
die Langzeitregulierung ab einer Auslaufgeschwindigkeit von ca. 35 m/min zugeschaltet
werden kann.
[0049] Die vorliegende Erfindung beschränkt sich keinesweges auf die oben nur beispielsweise
genannten Ausführungsformen. Insbesondere ist sie nicht auf den Hochlauf aus dem Kriechgang,
den Tieflauf in den Stillstand bzw. den Kannenwechsel eingeschränkt. Grundsätzlich
kann die Steuerung (der Computer) 41 derart programmiert sein, dass sie eine bevorstehende
transiente Phase erkennt (z.B. über eine Änderung des Sollwertes für die Auslaufgeschwindigkeit)
und eine entsprechende Vorsteuerung des Faserflusses durch das Steuern der Speisewalzendrehzahl
einleitet.
1. Ein Verfahren zum Steuern einer Karde mit einem Abnehmer und einer Speisewalze, die
je einen gesteuerten Antrieb aufweisen, gekennzeichnet durch einen nicht-linearen Verlauf des Verhältnisses zwischen der Drehzahl der Speisewalze
und derjenigen des Abnehmers während zumindest einer transienten Phase.
2. Eine Karde mit einem Abnehmer (70), einer Speisewalze (6A), je einem Antrieb für den
Abnehmer und die Speisewalze und einer Steuerung (4) für die beiden Antriebe, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (4) derart gestaltet ist, dass sie einen nicht-linearen Verlauf des
Verhältnisses zwischen der Drehzahl der Speisewalze (6A) und derjenigen des Abnehmers
(70) während zumindest einer transienten Phase bewirkt.
3. Eine Karde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht-lineare Verlauf eine vorsteuerung des Faserflusses in Hinblick auf eine
bevorstehende Änderung der Auslaufgeschwindigkeit während der transienten Phase bewirkt.
4. Eine Karde nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die transiente Phase den Hochlauf der Karde z.B. aus dem Kriechgang umfasst und die
Steuerung (4) mit einem Steuerungsprogramm für den Hochlauf versehen ist.
5. Eine Karde nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die transiente Phase den Tieflauf der Karde z.B. in den Stillstand umfasst und die
Steuerung (4) mit einem Steuerungsprogramm für den Tieflauf versehen ist.
6. Eine Karde nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die transiente Phase sowohl den Tieflauf wie auch den nachfolgenden Hochlauf umfasst
und die Steuerung (4) mit einem Steuerungsprogramm für diesen Vorgang versehen ist,
z.B. für den Kannenwechsel.
7. Eine Karde nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (B6) für das Bandgewicht vorgeshen ist und die Faserzufuhr in Abhängigkeit
von Messwerten dieses Sensors durch einen Regler gesteuert wird.
8. Eine Karde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler nach einem Regelalgorithmus arbeitet, das einen Integralanteil umfasst.
9. Eine Karde nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler bei Auslaufgeschwindigkeiten unterhab einer vorgegebenen Grenze von der
Steuerung (4) inaktiviert ist.
10. Eine Krade nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler während einer transienten Phase aktiviert ist.
11. Karde mit einer Speisewalze, einem Abnehmer und einer Steuerung, dadurch gekennzeichnet, dass die Speisewalze derart gegenüber dem Abnehmer gesteuert wird, dass beim Hochlaufen
bzw. Abbremsen vorübergehende transiente Erscheinungen bei der Bandbildung zumindest
teilweise ausgeglichen werden.
12. Karde, die eine Speisewalze (6A) und einen Abnehmer (AU) aufweist, dessen Geschwindigkeit
in Durchgangsphasen durch einen Computer 4 beeinflusst wird, dadurch gekennzeichnet, dass beim Hochfahren bzw . Abbremsen die Geschwindigkeit der beiden Walzen miteinander
abgestimmt wird.
13. Karde nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anstieg der Geschwindigkeit des Abnehmers gegenüber der Speisewalze verzögert
wird.
14. Karde nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerung ab dem Kriechgang durchgeführt wird z.B. bei einer Auslaufsgeschwindigkeit
des Bandes im Bereich 15 m/min.
15. Karde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem Computer (4) abgestimmte Signale an die Antriebsmotoren der Speisewalze
(6A) und des Abnehmers (AU) gesandt werden.
16. Karde nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst im Zeitpunkt Tl ein Signal zur Änderung der Geschwindigkeit der Speisewalze
(6A) an den Speisewalzenantrieb ergeht und danach im Zeitpunkt Tll ein Signal an den
Abnehmer (AU) ergeht.
17. Karde nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Signal zur Beeinflussung der Geschwindigkeit der Speisewalze (6A) und des Abnehmers
(AU) zum gleichen Zeitpunkt (TG) ergeht, wobei die Geschwindigkeit der Speisewalze
(6A) zu diesem Zeitpunkt stark verändert wird und die starke Beschleunigung bzw. Verlangsamung
des Abnehmers um den Zeitinterval TG-TG1 verzögert wird.
1. A method for controlling a carding machine with a doffing cylinder and a feed roller,
each of which feature a controlled drive, characterised by a non-linear course of the ratio between the revolution speed of the feed roller
and that of the doffing cylinder during at least one transient phase.
2. A carding machine with a doffing cylinder (70), a feed roller (6A), one drive each
for the doffing cylinder and the feed roller, and a control unit (4) for the two drives,
characterised in that the control unit (4) is designed in such a way that it incurs a non-linear course
of the ratio between the revolution speed of the feed roller (6A) and that of the
doffing cylinder (70) during at least one transient phase.
3. The carding machine according to Claim 2, characterised in that the non-linear course has the effect of a pilot control of the fibre flow in respect
of an imminent change in the output speed during the transient phase.
4. The carding machine according to Claim 2 or 3, characterised in that the transient phase comprises the running up of the carding machine to speed, e.g.
from creep speed, and the control unit (4) is provided with a control program for
running up to speed.
5. The carding machine according to Claim 2 or 3, characterised in that the transient phase comprises the running down from speed of the carding machine,
e.g. to a standstill, and the control unit (4) is provided with a control program
for running down from speed.
6. The carding machine according to Claim 2 or 3, characterised in that the transient phase comprises both the running down from speed as well as the subsequent
running up to speed, and the control unit (4) is provided with a control program for
this purpose, e.g. for can change.
7. The carding machine according to one of Claims 2 to 6, characterised in that a sensor (B6) for the strip weight is provided, and the fibre feed is controlled
by a regulator device as a function of measured values from this sensor.
8. The carding machine according to Claim 7, characterised in that the regulator device operates in accordance with a control algorithm, which comprises
an integral portion.
9. The carding machine according to Claim 7 or 8, characterised in that the regulator device is deactivated by the control unit (4) at output speeds below
a specified limit.
10. The carding machine according to Claim 9, characterised in that the regulator device is activated during a transient phase.
11. A carding machine with a feed roller, doffing cylinder, and a control unit, characterised in that the feed roller is controlled in relation to the doffing cylinder in such a way that,
during running up to speed or braking respectively, temporary transient manifestations
during the strip formation are at least in part compensated for.
12. A carding machine featuring a feed roller (6A) and a doffing cylinder (AU), the speed
of which is influenced in run pass phases by a computer (4), characterised in that, during running up to speed or braking respectively, the speed of the two rollers
is matched to one another.
13. The carding machine according to Claim 12, characterised in that the rise in the speed of the doffing cylinder is reduced in relation to the feed
roller.
14. The carding machine according to Claim 13, characterised in that the reduction is carried out as from creep speed, e.g. during a discharge speed of
the strip in the range of 15 m/min.
15. The carding machine according to Claim 7, characterised in that matched signals from a computer (4) are sent to the drive motors of the feed roller
(6A) and of the doffing cylinder (AU).
16. The carding machine according to Claim 15, characterised in that a signal is first sent at the moment of time TI to the feed roller drive in order
to change the speed of the feed roller (6A), and then at the moment of time TII a
signal is sent to the doffing cylinder (AU).
17. The carding machine according to Claim 15, characterised in that a signal for influencing the speed of the feed roller (6A) and of the doffing cylinder
(AU) is issued at the same moment of time (TG), whereby the speed of the feed roller
(6A) is changed sharply at this moment, and the sharp acceleration or slowing of the
doffing cylinder is delayed by the time interval TG-TG1.
1. Un procédé pour la commande d'une carde avec un peigneur et un cylindre d'alimentation,
qui présentent chacun un entraînement contrôlé, caractérisé par un tracé non linéaire du rapport entre le régime du cylindre d'alimentation et celui
du peigneur pendant au moins une phase transitoire.
2. Une carde avec un peigneur (70), un cylindre d'alimentation (6A), un entraînement
pour le peigneur et pour le cylindre d'alimentation et une commande (4) pour les deux
entraînements, caractérisée en ce que la commande (4) est conçue de telle façon qu'elle induit un tracé non linéaire du
rapport entre le régime du cylindre d'alimentation (6A) et celui du peigneur (70)
pendant au moins une phase transitoire.
3. Une carde selon la revendication 2, caractérisée en ce que le tracé non linéaire induit une pré-commande du flux de fibre par rapport à une
variation imminente de la vitesse de sortie pendant la phase transitoire.
4. Une carde selon la revendication 2 ou 3, caractérisée en ce que la phase transitoire comprend l'accélération de la carde, par exemple à partir de
la vitesse lente, et la commande (4) est pourvue d'un programme de commande pour l'accélération.
5. Une carde selon la revendication 2 ou 3,caractérisée en ce que la phase transitoire comprend le ralentissement de la carde, par exemple jusqu'à
l'arrêt, et la commande (4) est équipée d'un programme de commande pour le ralentissement.
6. Une carde selon la revendication 2 ou 3, caractérisée en ce que la phase transitoire comprend aussi bien le ralentissement que l'accélération successive
et la commande (4) est équipée d'un programme de commande pour cette opération, par
exemple pour le changement de pot.
7. Une carde selon l'une quelconque des revendications 2 à 6, caractérisée en ce qu'un capteur (B6) est prévu pour le poids de bande et l'alimentation en fibre est commandée
par un régulateur en fonction des valeurs mesurées de ce capteur.
8. Une carde selon la revendication 7, caractérisée en ce que le régulateur travaille selon un algorithme de régulation qui comprend une fraction
d'intégrale.
9. Une carde selon la revendication 7 ou 8, caractérisée en ce que le régulateur est désactivé par la commande (4) en cas de vitesses de sortie inférieures
à une limite prédéfinie.
10. Une carde selon la revendication 9, caractérisée en ce que le régulateur est activé pendant une phase transitoire.
11. Carde avec un cylindre d'alimentation, un peigneur et une commande, caractérisée en ce que le cylindre d'alimentation est commandé par rapport au peigneur de telle sorte que
les phénomènes transitoires, qui surviennent lors de l'accélération ou du ralentissement,
sont compensés au moins en partie lors de la formation de ruban.
12. Carde qui présente un cylindre d'alimentation (6A) et un peigneur (AU), dont la vitesse
est influencée par un ordinateur 4 dans des phases de passage, caractérisée en ce que la vitesse des deux cylindres est réciproquement adaptée lors de l'accélération ou
du ralentissement.
13. Carde selon la revendication 12, caractérisée en ce que l'accroissement de la vitesse du peigneur est retardé par rapport au cylindre d'alimentation.
14. Carde selon la revendication 13, caractérisée en ce que la temporisation est effectuée à partir de la vitesse lente, par exemple dans le
cas d'une vitesse de sortie du ruban dans la plage de 15 m/min.
15. Carde selon la revendication 7, caractérisée en ce que des signaux adaptés à partir d'un ordinateur (4) sont envoyés aux moteurs d'entraînement
du cylindre d'alimentation (6A) et du peigneur (AU).
16. Carde selon la revendication 15, caractérisée en ce qu'un signal pour la modification de la vitesse du cylindre d'alimentation (6A) est envoyé
d'abord à l'instant T1 à l'entraînement du signal d'alimentation et un signal est
envoyé ensuite au peigneur à l'instant TII.
17. Carde selon la revendication 15, caractérisée en ce qu'un signal pour influer sur la vitesse du cylindre d'alimentation (6A) et du peigneur
(AU) est envoyé au même instant (TG), sachant que la vitesse du cylindre d'alimentation
(6A) est fortement modifiée à cet instant et que la forte accélération ou le fort
ralentissement du peigneur est retardé de l'intervalle de temps TG-TG1.