(19)
(11) EP 1 223 255 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.07.2002  Patentblatt  2002/29

(21) Anmeldenummer: 01130010.0

(22) Anmeldetag:  18.12.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.01.2001 DE 10101913

(71) Anmelder: Maas - GmbH
74532 Ilshofen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schilling, Gerd
    74626 Adolzfurt (DE)
  • Maas, Reinhard
    74532 Ilshofen (DE)

(74) Vertreter: Pfiz, Thomas, Dr. et al
Patentanwälte Wolf & Lutz Hauptmannsreute 93
70193 Stuttgart
70193 Stuttgart (DE)

   


(54) Bauelement für die Aussenhaut von Gebäuden


(57) Die Erfindung betrifft ein Bauelement für die Außenhaut von Gebäuden, insbesondere Fassaden, das zur Erzielung einer besonderen optischen Wirkung folgende Merkmale aufweist:

a) eine aus einem Metallblech (16) bestehende Trägertafel (10),

b) eine auf die Trägertafel (10) aufgebrachte Lackbeschichtung (12), wobei

c) die Trägertafel (10) eine durch eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden, gekrümmten und/oder abgekanteten Profilsegmenten (14) gebildete regelmäßige Profilstruktur aufweist und

d) die Lackbeschichtung (12) aus einem auf das ungefärbte Metallblech (16) aufgetragenen, mit Effektpigmenten (20) in nichtdeckender Konzentration versehenen transparenten Beschichtungsmittel (18) besteht.






Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement für die Außenhaut von Gebäuden, insbesondere Fassaden.

[0002] Solche Bauelemente werden häufig beim Bau von Großgebäuden in Form von großflächigen Profiltafeln, insbesondere Aluminiumwellblechen eingesetzt, um auf einfache Weise Fassaden zu errichten und Dächer einzudekken. Durch die Profilierung kann neben der Strukturversteifung zugleich eine ansprechende Gestaltung erreicht werden. Die Profiltafeln sind in der Regel mit einer gegebenenfalls farbig-deckenden Schutzbeschichtung versehen.

[0003] Im Automobilbereich ist es an sich bekannt, für die Fahrzeuglackierung so genannte Effektpigmente, insbesondere Metalleffekt- oder Perlglanzpigmente einzusetzen, welche besondere ästhetische Effekte hervorrufen. Bei diesen als Mehrschichtsystem aufgebauten Lackierungen ist die effektgebende Schicht generell über einer Grundierung aufgebracht.

[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Bauelemente der eingangs angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln ein ästhetisch ansprechendes hochwertiges Erscheinungsbild erreicht wird.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

[0006] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch eine Effektpigmentlackierung in Verbindung mit Profilblechen einen neuartigen optischen Gesamteindruck hervorzurufen. Dementsprechend wird erfindungsgemäß ein Bauelement für die Außenhaut von Gebäuden, insbesondere Fassaden mit folgenden Merkmalen vorgeschlagen:

a) eine aus einem Metallblech bestehende Trägertafel,

b) eine auf die Trägertafel aufgebrachte Lackbeschichtung, wobei

c) die Trägertafel eine durch eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden, gekrümmten und/oder abgekanteten Profilsegmenten gebildete regelmäßige Profilstruktur aufweist und

d) die Lackbeschichtung aus einem auf das ungefärbte Metallblech aufgetragenen, mit Effektpigmenten in nichtdeckender Konzentration versehenen transparenten Beschichtungsmittel besteht.

Dadurch wird quer zum Verlauf der Profilstruktur der Betrachtungswinkel wiederkehrend verändert und somit ein streifenförmiger Farbwechsel durch die Effektlackierung hervorgerufen. Aufgrund der nichtdeckenden Pigmentverteilung tritt unter gegebenen Durchblickwinkeln die unbehandelte Metallfläche optisch hervor, so daß insgesamt der Eindruck einer changierenden Effektlackierung im Wechselspiel mit dem Farbton des ungefärbten Metalluntergrundes entsteht. Dieser neuartige Effekt kann mit geringen Pigmentkonzentrationen erreicht werden, wobei durch die Transparentbeschichtung alle Pigmentteilchen zum Tragen kommen. Speziell bei der Außenhaut von Gebäuden wird eine besonders ansprechende gestalterische Wirkung dahingehend erreicht, daß naturnahe wirkende Farbabstufungen auftreten, während insbesondere bei großflächigen Verkleidungen störende Spiegeleffekte auch bei starker Sonneneinstrahlung vermieden werden.

[0007] Vorteilhafterweise ist die Lackbeschichtung als Einschichtsystem auf das nichtgrundierte Metallblech aufgebracht, so daß der Herstellungsaufwand äußerst gering bleibt.

[0008] Als Effektpigmente können die an sich bekannten Perlglanz-, Metalleffektoder Farbwechsel(Flip-Flop)-Pigmente Einsatz finden. Um den Verbrauch an vergleichsweise teuren Pigmenten zu minimieren und zugleich den metallischen Farbton des Substrats zu betonen, ist es von Vorteil, wenn die Effektpigmente in einer Konzentration von 0,05 bis 5 Gew.% (bezogen auf das Gesamtgewicht), vorzugsweise 1,5 Gew.% in dem Beschichtungsmittel enthalten sind.

[0009] Vorteilhafterweise besteht das transparente Beschichtungsmittel aus einem Klarlack auf Polyester― oder Polyurethanbasis oder einem Wasserlack. Grundsätzlich ist es auch möglich, daß das Beschichtungsmittel aus Polyvinylidenfluoriden besteht.

[0010] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die vorzugsweise durch Walzumformen von Flachmaterial gebildeten Profilsegmente eine Wellenkontur oder Trapezkontur aufweisen, und daß die Trägertafel aus Aluminium-, Stahl-, Edelstahl- oder Zinkblech besteht.

[0011] Um die Blendwirkung weiter zu reduzieren, kann die Trägertafel zumindest beschichtungsseitig eine mattierte Oberfläche aufweisen, was sich vor allem bei Edelstahlblechen vorteilhaft auswirkt.

[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine mit einer Trapezprofilstruktur versehene Trägertafel in einer schaubildlichen Darstellung; und
Fig. 2
einen Ausschnitt der Trägertafel nach Fig. 1 zur Veranschaulichung der Beschichtung in einem nicht maßstäblichen und schematisch stark vereinfachten Schnitt.


[0013] Das in der Zeichnung dargestellte Bauelement dient zur Verkleidung von Gebäudefassaden oder zur Dacheindeckung und besteht im wesentlichen aus einer Trägertafel 10 und einer sichtseitig darauf aufgebrachten speziellen Lackbeschichtung 12.

[0014] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Trägerplatte 10 als Trapezprofil eine durch parallel zueinander verlaufende trapezförmige Profilsegmente 14 gebildete regelmäßige Profilstruktur auf, wie sie insbesondere durch Walzumformen von Aluminiumflachmaterial 16 herstellbar ist.

[0015] Die in Fig. 2 stark vereinfacht dargestellte Lackbeschichtung 12 ist als Einschichtsystem auf das nichtgrundierte ungefärbte Aluminiumblech 16 aufgebracht. Sie besteht im wesentlichen aus einem Klarlack 18 und darin eingebrachten Perlglanzpigmenten 20. Der Klarlack kann in dem Fachmann bekannter Weise beispielsweise auf Polyurethanbasis gebildet sein, während die Perlglanzpigmente aus mit starkbrechendem Metalloxid ummantelten Glimmerplättchen als Träger bestehen können. Solche Pigmente werden beispielsweise von der Firma Merck KGaA unter der Marke Iriodin vertrieben.

[0016] Erfindungsgemäß ist der Klarlack 18 mit Pigmenten 20 in nichtdeckender Konzentration versetzt, zweckmäßig in einer Konzentration von etwa 1,5 Gewichts-% bezogen auf die gesamte Formulierung. Damit wird erreicht, daß die metallische Oberfläche 22 des Aluminiumblechs 16 als Grundfarbe sichtbar durchscheint. Dieser Grundfarbe überlagert erscheint ein farblich changierendes Streifenmuster, wie es aufgrund von Interferenzeffekten an den Perlglanzpigmenten 20 unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln gegenüber den Profilsegmenten 14 mehr oder weniger verstärkt auftritt.


Ansprüche

1. Bauelement für die Außenhaut von Gebäuden, insbesondere Fassaden, umfassend

a) eine aus einem Metallblech (16) bestehende Trägertafel (10),

b) eine auf die Trägertafel (10) aufgebrachte Lackbeschichtung (12), wobei

c) die Trägertafel (10) eine durch eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden, gekrümmten und/oder abgekanteten Profilsegmenten (14) gebildete regelmäßige Profilstruktur aufweist und

d) die Lackbeschichtung (12) aus einem auf das ungefärbte Metallblech (16) aufgetragenen, mit Effektpigmenten (20) in nichtdeckender Konzentration versehenen transparenten Beschichtungsmittel (18) besteht.


 
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackbeschichtung (12) als Einschichtsystem auf das nichtgrundierte Metallblech (16) aufgebracht ist.
 
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpigmente (20) durch Perlglanz-, Metalleffekt- oder Farbwechsel-Pigmente gebildet sind.
 
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpigmente (20) in einer Konzentration von 0,05 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 1,5 Gew.% in dem Beschichtungsmittel (18) enthalten sind.
 
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das transparente Beschichtungsmittel (18) aus einem Klarlack auf Polyester- oder Polyurethanbasis oder einem Wasserlack besteht.
 
6. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmittel (18) aus Polyvinylidenfluoriden besteht.
 
7. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise durch Walzumformen von Flachmaterial gebildeten Profilsegmente (14) eine Wellenkontur oder Trapezkontur aufweisen.
 
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägertafel (10) aus Aluminium-, Stahl-, Edelstahloder Zinkblech besteht.
 
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägertafel (10) zumindest beschichtungsseitig eine mattierte Oberfläche (22) aufweist.
 




Zeichnung