[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement für die Außenhaut von Gebäuden, insbesondere
Fassaden.
[0002] Solche Bauelemente werden häufig beim Bau von Großgebäuden in Form von großflächigen
Profiltafeln, insbesondere Aluminiumwellblechen eingesetzt, um auf einfache Weise
Fassaden zu errichten und Dächer einzudekken. Durch die Profilierung kann neben der
Strukturversteifung zugleich eine ansprechende Gestaltung erreicht werden. Die Profiltafeln
sind in der Regel mit einer gegebenenfalls farbig-deckenden Schutzbeschichtung versehen.
[0003] Im Automobilbereich ist es an sich bekannt, für die Fahrzeuglackierung so genannte
Effektpigmente, insbesondere Metalleffekt- oder Perlglanzpigmente einzusetzen, welche
besondere ästhetische Effekte hervorrufen. Bei diesen als Mehrschichtsystem aufgebauten
Lackierungen ist die effektgebende Schicht generell über einer Grundierung aufgebracht.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Bauelemente der eingangs
angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln ein ästhetisch
ansprechendes hochwertiges Erscheinungsbild erreicht wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination
vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch eine Effektpigmentlackierung in Verbindung
mit Profilblechen einen neuartigen optischen Gesamteindruck hervorzurufen. Dementsprechend
wird erfindungsgemäß ein Bauelement für die Außenhaut von Gebäuden, insbesondere Fassaden
mit folgenden Merkmalen vorgeschlagen:
a) eine aus einem Metallblech bestehende Trägertafel,
b) eine auf die Trägertafel aufgebrachte Lackbeschichtung, wobei
c) die Trägertafel eine durch eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden,
gekrümmten und/oder abgekanteten Profilsegmenten gebildete regelmäßige Profilstruktur
aufweist und
d) die Lackbeschichtung aus einem auf das ungefärbte Metallblech aufgetragenen, mit
Effektpigmenten in nichtdeckender Konzentration versehenen transparenten Beschichtungsmittel
besteht.
Dadurch wird quer zum Verlauf der Profilstruktur der Betrachtungswinkel wiederkehrend
verändert und somit ein streifenförmiger Farbwechsel durch die Effektlackierung hervorgerufen.
Aufgrund der nichtdeckenden Pigmentverteilung tritt unter gegebenen Durchblickwinkeln
die unbehandelte Metallfläche optisch hervor, so daß insgesamt der Eindruck einer
changierenden Effektlackierung im Wechselspiel mit dem Farbton des ungefärbten Metalluntergrundes
entsteht. Dieser neuartige Effekt kann mit geringen Pigmentkonzentrationen erreicht
werden, wobei durch die Transparentbeschichtung alle Pigmentteilchen zum Tragen kommen.
Speziell bei der Außenhaut von Gebäuden wird eine besonders ansprechende gestalterische
Wirkung dahingehend erreicht, daß naturnahe wirkende Farbabstufungen auftreten, während
insbesondere bei großflächigen Verkleidungen störende Spiegeleffekte auch bei starker
Sonneneinstrahlung vermieden werden.
[0007] Vorteilhafterweise ist die Lackbeschichtung als Einschichtsystem auf das nichtgrundierte
Metallblech aufgebracht, so daß der Herstellungsaufwand äußerst gering bleibt.
[0008] Als Effektpigmente können die an sich bekannten Perlglanz-, Metalleffektoder Farbwechsel(Flip-Flop)-Pigmente
Einsatz finden. Um den Verbrauch an vergleichsweise teuren Pigmenten zu minimieren
und zugleich den metallischen Farbton des Substrats zu betonen, ist es von Vorteil,
wenn die Effektpigmente in einer Konzentration von 0,05 bis 5 Gew.% (bezogen auf das
Gesamtgewicht), vorzugsweise 1,5 Gew.% in dem Beschichtungsmittel enthalten sind.
[0009] Vorteilhafterweise besteht das transparente Beschichtungsmittel aus einem Klarlack
auf Polyester― oder Polyurethanbasis oder einem Wasserlack. Grundsätzlich ist es auch
möglich, daß das Beschichtungsmittel aus Polyvinylidenfluoriden besteht.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die vorzugsweise
durch Walzumformen von Flachmaterial gebildeten Profilsegmente eine Wellenkontur oder
Trapezkontur aufweisen, und daß die Trägertafel aus Aluminium-, Stahl-, Edelstahl-
oder Zinkblech besteht.
[0011] Um die Blendwirkung weiter zu reduzieren, kann die Trägertafel zumindest beschichtungsseitig
eine mattierte Oberfläche aufweisen, was sich vor allem bei Edelstahlblechen vorteilhaft
auswirkt.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine mit einer Trapezprofilstruktur versehene Trägertafel in einer schaubildlichen
Darstellung; und
- Fig. 2
- einen Ausschnitt der Trägertafel nach Fig. 1 zur Veranschaulichung der Beschichtung
in einem nicht maßstäblichen und schematisch stark vereinfachten Schnitt.
[0013] Das in der Zeichnung dargestellte Bauelement dient zur Verkleidung von Gebäudefassaden
oder zur Dacheindeckung und besteht im wesentlichen aus einer Trägertafel 10 und einer
sichtseitig darauf aufgebrachten speziellen Lackbeschichtung 12.
[0014] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Trägerplatte 10 als Trapezprofil eine durch
parallel zueinander verlaufende trapezförmige Profilsegmente 14 gebildete regelmäßige
Profilstruktur auf, wie sie insbesondere durch Walzumformen von Aluminiumflachmaterial
16 herstellbar ist.
[0015] Die in Fig. 2 stark vereinfacht dargestellte Lackbeschichtung 12 ist als Einschichtsystem
auf das nichtgrundierte ungefärbte Aluminiumblech 16 aufgebracht. Sie besteht im wesentlichen
aus einem Klarlack 18 und darin eingebrachten Perlglanzpigmenten 20. Der Klarlack
kann in dem Fachmann bekannter Weise beispielsweise auf Polyurethanbasis gebildet
sein, während die Perlglanzpigmente aus mit starkbrechendem Metalloxid ummantelten
Glimmerplättchen als Träger bestehen können. Solche Pigmente werden beispielsweise
von der Firma Merck KGaA unter der Marke Iriodin vertrieben.
[0016] Erfindungsgemäß ist der Klarlack 18 mit Pigmenten 20 in nichtdeckender Konzentration
versetzt, zweckmäßig in einer Konzentration von etwa 1,5 Gewichts-% bezogen auf die
gesamte Formulierung. Damit wird erreicht, daß die metallische Oberfläche 22 des Aluminiumblechs
16 als Grundfarbe sichtbar durchscheint. Dieser Grundfarbe überlagert erscheint ein
farblich changierendes Streifenmuster, wie es aufgrund von Interferenzeffekten an
den Perlglanzpigmenten 20 unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln gegenüber den
Profilsegmenten 14 mehr oder weniger verstärkt auftritt.
1. Bauelement für die Außenhaut von Gebäuden, insbesondere Fassaden, umfassend
a) eine aus einem Metallblech (16) bestehende Trägertafel (10),
b) eine auf die Trägertafel (10) aufgebrachte Lackbeschichtung (12), wobei
c) die Trägertafel (10) eine durch eine Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden,
gekrümmten und/oder abgekanteten Profilsegmenten (14) gebildete regelmäßige Profilstruktur
aufweist und
d) die Lackbeschichtung (12) aus einem auf das ungefärbte Metallblech (16) aufgetragenen,
mit Effektpigmenten (20) in nichtdeckender Konzentration versehenen transparenten
Beschichtungsmittel (18) besteht.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackbeschichtung (12) als Einschichtsystem auf das nichtgrundierte Metallblech
(16) aufgebracht ist.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpigmente (20) durch Perlglanz-, Metalleffekt- oder Farbwechsel-Pigmente
gebildet sind.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Effektpigmente (20) in einer Konzentration von 0,05 bis 5 Gew.%, vorzugsweise
1,5 Gew.% in dem Beschichtungsmittel (18) enthalten sind.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das transparente Beschichtungsmittel (18) aus einem Klarlack auf Polyester- oder
Polyurethanbasis oder einem Wasserlack besteht.
6. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmittel (18) aus Polyvinylidenfluoriden besteht.
7. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise durch Walzumformen von Flachmaterial gebildeten Profilsegmente (14)
eine Wellenkontur oder Trapezkontur aufweisen.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägertafel (10) aus Aluminium-, Stahl-, Edelstahloder Zinkblech besteht.
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägertafel (10) zumindest beschichtungsseitig eine mattierte Oberfläche (22)
aufweist.