[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die schadlose Beseitigung von Abfällen gemäß Tierkörperbeseitigungsgesetz,
durch eine Verbrennung .
[0002] Tierkörperbeseitigungsanlagen gibt es in allen Bundesländern. Sie arbeiten praktisch
alle nach einem System, d.h. bunkern, mechanisch zerkleinern , sterilisieren (wie
auch immer) trocknen , mit einer Schnekkenpresse entfetten , vermahlen und wieder
bunkern. Verbunden hiermit ist eine große Kläranlage für die Reinigung des verdampften
Körperwassers, eine Geruchsbeseitigungsanlage, eine Dampfkesselanlage, um nur die
großen Einheiten zu nennen.
Kernproblem aller Anlagen ist die Entfettung des getrockneten Fleisch - breies . Alle
maschinellen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, angefangen von der Benzinextraktion
(Explosion von Anlagen ) über das Arbeiten mit Perchloräthylen (Per- im Hühnerei !)
führten zu keinem dauerhaften Ergebnis. Die Folge war, eine Entwicklung zu betreiben
mit einer kontinuierlichen Sterilisation , die schonende Behandlung des Rohmaterials
gewährleisten sollte . Um auch die unterschiedlichen Korngrößen der Wärmebehandlung
anzupassen, wurden der Sterilisation Zerkleinerungsanlagen vorgeschaltet . Das Ergebnis
dieser europäischen Entwicklung bekommen wir heute durch die BSE zu spüren .
Als im Jahre 1939 das erste Tierkörperbeseitigungsgesetz erlassen wurde, ging es hauptsächlich
darum, Tierseuchen zu bekämpfen . Es handelte sich praktisch auch nur um Tiere die
relativ frisch , d.h. nicht verwest zur Verarbeitung kamen . Schlachtabfälle, d.h.
Innereien, Därme, Blut, Unterbeine usw. wurden damals gegessen, das heißt: es gab
sie für die Verarbeitung nicht. Heute ist das völlig anders. Die Schlachtabfälle bilden
den Hauptanfall. Auf Grund der Feinheit (Darm, Lunge usw.) haben diese Abfälle eine
große Oberfläche und verwesen sehr schnell .
[0003] Die heute übliche Zerkleinerung tut ein übriges und so kommen in die Verarbeitung
überwiegend geschädigte Abfälle, die keine Faser mehr besitzen, damit bei der Entfettung
dem Pressdruck keine Struktur mehr bieten, so dass kein handelsfähiges Mehl erzeugt
werden kann .
Einen Ausweg bot das Trocknen im Fettbad von ca. 150° C . Dem Laien leuchtete zunächst
ein, dass ein Trocknen in einem Medium von 150° besser sein müsse als die Sterilisation
bei 133°C . Die Tatsache, dass bei der Verdampfung im Fettbad das Fleischpartikelchen
selbst aber erst eine Temperatur über 100°C annimmt, wenn das Körperwasser völlig
verdampft ist - dann wäre das Fleisch verkohlt- , wurde nicht zur Kenntnis genommen.
So muss man bei den mangelhaften Arbeitsverfahren und der Rohstoff-, situation davon
ausgehen , dass auch zukünftig Tiermehl nicht mehr in die Nahrungskette gegeben werden
kann . Bisher ist Stand der Technik, dass nur Mehl verbrannt werden kann, wie z.B.
bereits in der Zementindustrie erprobt und durchgeführt . Ganze Tiere wurden bereits
auch in geringen Stückzahlen verbrannt. Die Verbrennung der Flüssigphase wird bisher
nicht für möglich gehalten .
Gegenstand der Erfindung ist nun , eine hygienische Beseitigung zu konzipieren, die
sowohl Tierseuchen aller Art stoppt, als auch eine Seuchenverschleppung verhindert
. Außerdem muss es unbedingtes Ziel sein , die Investitionskosten so niedrig wie möglich
zu halten.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch erreicht, dass einmal die Zerkleinerung der Rohware
in dem Thermozerkleinerer stattfindet, der im Innern grob mechanisch zerkleinert und
im Heizbetrieb die Masse auf ca. 140°C erhitzt . Eine Sterilisation wird erreicht,
mit höchsten Temperaturen und wählbaren Haltezeiten . Durch die Zerkochung der Abfälle
zu einer pumpfähigen, je nach Bedarf flüssigen oder pasteusen Masse, kann das Gut
in eine Feuerung dosiert eingegeben werden. Eine Herstellung von Tiermehl, so wie
es heute getan wird, wird damit hinfällig. Der große wirtschaftliche Vorteil besteht
darin , dass neben der recht aufwendigen, herkömmlichen Anlage , ca. 80% der sonst
erforderlichen Investitionskosten entfallen, ganz zu schweigen von der Minimierung
der Abwasserklärung und der Geruchsbeseitigung Derartige Anlagen haben speziell im
Sommer immer ihre Probleme und können die vorgegebenen Werte nicht oder kaum einhalten.
[0005] Bild I zeigt eine herkömmliche Anlage mit den heute üblichen . Verarbeitungsstufen.
[0006] Bild II zeigt die in einer Überganszeit u.U. noch einzusetzenden Anlagenteile, wie
Lagerung (1) Zerkleinern (2) Sterilisator (3). Diese Masse kann in den Silozug (4)
gedrückt und dann zu einer Müllverbrennungsanlage (4) abgefahren werden.
[0007] Bild III zeigt den angestrebten Endzustand. Der LkW entleert in den Thermozerkleinerer
(1), in welchen auch Großvieh direkt eingefüllt wird. Nach dem Koch- Sterilisations-
und Zerkleinerungsprozess wird die Masse in einen Zwischenbehälter (2) gedrückt, in
welchem sich Fett absetzen kann . Durch nachdrücken von Kochgut aus dem Thermozerkleinerer
(1) wird abgesetztes Fett abgedrückt und dient zur Aufheizung der Brennkammer . Das
wässrige Kochgut, die Graxe, ein Gemisch aus Körperwasser, Fett und Feststoff, wird
oben in die Brennkammer eingedüst, das Wasser verdunstet und die brennbaren Bestandteile
verbrennen .
[0008] Bild IV zeigt einen oder mehrere Schneidarme, die an der jeweiligen Rührvorrichtung
im Thermozerkleinerer angebracht werden und bei Rotation die Tierkörper grob zerkleinern
.
1. Verfahren zur Verbrennung von Tierkörpern, Schlachtabfällen und Konfiskaten und Vorrichtungen
zur Durchführung des Verfahrens
dadurch gekennzeichnt,
dass die Abfälle mechanisch und thermisch zerkleinert und als Flüssigkeit, bzw. pasteus,
in eine Feuerungsstätte eingespeist werden, bzw. in flüssigem Zustand mit brennbaren,
saugfähigen Materialien vermischt und dann verbrannt werden .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die thermisch zerkleinerten Abfälle zwischengespeichert werden und das abgesetzte
Fett in eine Feuerungsstätte separat eingespeist wird zur Erzeugung der Start- bzw.
Stützfeuerung .
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Verbrennung der Abfälle erzeugte Überschußenergie zur Dampferzeugung
verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mech. Zerkleinerung in einem dampfbeheizten Druckbehälter erfolgt, so dass die
Schneidvorrichtung sterilisierbar ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das in einem Absetzgefäß oben abgesetzte Fett mit der Fleischbreimasse aus dem Thermozerkleinerer,
aus dem Absetzgefäß herausgedrückt wird.