[0001] Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungsmaterial mit einem Schichtträger und einer
strahlungsempfindlichen Schicht, die eine IR-Strahlung absorbierende Komponente enthält
und nach Einwirkung von Infrarotstrahlung in einem wäßrig-alkalischen Entwickler löslich
oder zumindest quellbar wird. Das Material ist unempfindlich gegenüber Weißlicht.
Es eignet sich besonders zur Herstellung von Druckformen für den Offsetdruck.
[0002] Konventionell werden zur Herstellung von Druckformen für den Offsetdruck Aufzeichnungsmaterialien
verwendet, deren strahlungsempfindliche Schicht im ultravioletten und/oder sichtbaren
Bereich empfindlich ist. Durch eine Filmvorlage hindurch wird die Schicht mit Strahlung
der entsprechenden Wellenlänge bebildert und anschließend entwickelt. Neuere Verfahren
kommen ohne eine solche Filmvorlage aus. Die Bebilderung erfolgt dann mit Laserstrahlen
aus digital gesteuerten Lasern ("computer-to-plate"-Verfahren). Laser, die Strahlung
im Bereich des sichtbaren Lichts emittieren, sind jedoch relativ teuer und benötigen
auch spezielle Aufzeichnungsmaterialien (wie sie beispielsweise in der EP-A 0 573
805 (= CA-A 2 097 038) und der EP-A 0 704 764 beschrieben sind).
[0003] Infrarot-Laser, insbesondere Infrarot-Laserdioden, sind dagegen deutlich preiswerter.
Dafür werden jedoch Aufzeichnungsmaterialien gebraucht, die im IR-Bereich, d.h. im
Bereich von etwa 700 bis 1.100 nm, sensibilisiert sind. Zahlreiche dieser Materialien
haben den weiteren Vorteil, daß sie im ultravioletten und sichtbaren Bereich (im folgenden
bezeichnet als UV/VIS) nicht empfindlich sind und folglich bei Tageslicht oder normalem
weißem Kunstlicht verarbeitet werden können. Beispiele dafür sind in den DE-A 25 12
038 (= GB-A 1 489 308), WO 90/12342 sowie EP-A 0 562 952, 0 580 393 und 0 773 112
beschrieben.
[0004] Daneben sind auch Materialien bekannt, die sowohl im UVNIS- als auch im IR-Bereich
sensibilisiert sind (EP-A 0 625 728 und 0 672 954, WO 96/20429). Sie können naturgemäß
nicht bei normaler Beleuchtung verarbeitet werden.
[0005] Es bestand daher der Bedarf, ein Aufzeichnungsmaterial zu schaffen, das im UVNIS-
wie auch im IR-Bereich sensibilisiert ist und dennoch bei normalem Umgebungslicht
mit IR-Strahlen bebildert werden kann. Gelöst wird die Aufgabe mit einer Deckschicht,
die für UVNIS-Strahlung praktisch undurchlässig, für IR-Strahlung dagegen durchlässig
ist und sich mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung entfernen läßt.
[0006] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist damit ein Aufzeichnungsmaterial mit einem
Schichtträger und einer strahlungsempfindlichen, wasserunlöslichen Schicht, die eine
IR-Strahlung absorbierende Komponente enthält und nach Einwirkung von Infrarotstrahlung
in einem wäßrig-alkalischen Entwickler löslich oder zumindest quellbar wird. Das Aufzeichnungsmaterial
ist dadurch gekennzeichnet, daß sich auf der strahlungsempfindlichen Schicht eine
Deckschicht befindet, die für Weißlicht undurchlässig, für Strahlung im IR-Bereich
dagegen durchlässig ist und sich mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung entfernen läßt.
[0007] Durch die Deckschicht wird gleichzeitig die Kratzempfindlichkeit der strahlungsempfindlichen
Schicht stark vermindert. Darüber hinaus verhindert die Deckschicht, daß sich Bestandteile
der strahlungsempfindlichen Schicht, die eventuell bei der Einwirkung der IR-Laserstrahlen
abgelöst wurden, in der Bestrahlungseinrichtung absetzen. Insbesondere bei Innentrommelbelichtern
kann eine Verschmutzung der Laseroptik zu Problemen führen. "Weißlicht" bedeutet Tageslicht
oder Licht von Glühlampen, Leuchtstoffröhren und anderen Beleuchtungsmitteln, die
gewöhnliches weißes Licht abstrahlen. Unter "Strahlung im IR-Bereich" soll hier -
wie allgemein üblich - Strahlung mit einer Wellenlänge von 700 bis 1.100 nm verstanden
werden.
[0008] Bevorzugt ist ein Aufzeichnungsmaterial, das nicht nur im IR-, sondern auch im UV/VIS-Bereich
für eine bildmäßige Differenzierung ausreichend sensibiliert ist, so daß nach dem
Entfernen der Deckschicht auch eine konventionelle UV-Belichtung möglich ist (die
naturgemäß nicht in Weißlichtumgebung, sondern nur bei rotem oder gelbem Sicherheitslicht
erfolgen kann).
[0009] Die Deckschicht enthält allgemein mindestens ein wasserlösliches, organisches, polymeres
Bindemittel und mindestens eine Komponente, die Strahlung im UV/VIS-Bereich absorbiert.
Diese Komponente besitzt vorzugsweise ein Absorptionsmaximum im Bereich von 300 bis
500 nm, speziell im Bereich von 350 bis 450 nm. Besonders geeignete absorbierende
Komponenten sind Farbstoffe und Pigmente. Unter dem Begriff "Farbstoffe" sollen dabei
alle Verbindungen verstanden werden, die in dem angegebenen Bereich absorbieren, auch
wenn sie im sichtbaren Bereich nur wenig oder gar nicht gefärbt sind. Besonders zu
nennen sind Polyhydroxybenzophenone (z.B. 2,4-Dihydroxy-benzophenon), Sudangelb (Color
Index No. 30 = C.I. 30), ®Remazolgelb RTL (Reactive Yellow 24), ®Astrazongelb 3G (C.I.
48055), ®Astrazonorange 3R (Basic Orange 22), Fluoreszenzgelb T (Acid Yellow 245),
®Blankophor PSG (Fluorescent Brightener 113) und Tartrazin X90 (C.I. 19140). Nicht
wasserlösliche UV/VIS-Absorber sind ebenfalls verwendbar, müssen jedoch vorher mit
einem wasserlöslichen Bindemittel dispergiert werden. Das zum Dispergieren verwendete
Bindemittel ist dabei vorzugsweise identisch mit dem übrigen Bindemittel in der Deckschicht.
Der Anteil an UV/VIS-Absorber beträgt allgemein 5 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis
30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile
der Deckschicht. Allgemein sollte er mindestens so hoch sein, daß eine optische Dichte
von mindestens 2 erreicht wird (gemessen gegen weißes Papier als Referenzmaterial).
Vorzugsweise beträgt die optische Dichte der Deckschicht 2,2 bis 2,5. Besonders geeignete
Bindemittel für die Deckschicht sind Polyvinylalkohole, Polyvinylpyrrolidone, teilweise
verseifte Polyvinylacetate, die zusätzlich noch Vinylether- oder Vinylacetal-Einheiten
enthalten können, Gelatine, Kohlenhydrate, Cellulosederivate (z.B. Hydroxyethyl-cellulose),
Gummi arabicum, Polyethylenoxide, Polyvinylether, Poly(meth)acrylate und entsprechende
Mischpolymere. Besonders bevorzugt sind Polyvinylalkohole. Daneben kann die Deckschicht
noch untergeordnete Mengen an Tensiden, oberflächenaktiven Mitteln, inerten Partikeln
und/oder Weichmachern enthalten. Die Dicke der Deckschicht beträgt allgemein bis zu
5 µm, bevorzugt 0,5 bis 2,5 µm. Sie ist so zu wählen, daß sich die darunter liegende
IR-sensitive Schicht noch ohne Probleme bebildern läßt.
[0010] Deckschichten ohne UV/VIS-Absorber sind bereits bekannt und beispielsweise in der
US-A 3 458 311 und der EP-A 352 630 (= US-A 5 273 862) beschrieben. Sie dienen vor
allem dazu, darunter liegende radikalisch polymerisierbare Schichten vor der Einwirkung
von Luftsauerstoff zu schützen, denn Sauerstoff inhibiert die Polymerisation. Gleichzeitig
bewirkt die Deckschicht einen Schutz vor Feuchtigkeit, was zu einer erhöhten Lagerfähigkeit
der Aufzeichnungsmaterialien führt. Aus der EP-A 0 354 475 war auch eine Deckschicht
bekannt, die die darunter liegende photopolymerisierbare Schicht vor Sauerstoff schützt
und gleichzeitig als optischer Filter wirkt. Dazu enthält sie einen Farbstoff, der
Licht mit einer Wellenlänge von 300 bis 700 nm absorbiert, jedoch innerhalb dieses
Bereiches eine Absorptionslücke aufweist. Die Lücke ist so gewählt, daß sie dem Emissionsbereich
der zur Bebilderung verwendeten Lichtquelle entspricht. Die bekannte Deckschicht wird
dann zusammen mit den nichtbestrahlten Bereichen der photopolymerisierbaren Schicht
durch die Entwicklerlösung entfernt.
[0011] Die Zusammensetzung der IR-sensitiven Schicht ist nicht besonders kritisch. Sie muß
jedoch mindestens so weit wasserunlöslich sein, daß sie beim Entfernen der Deckschicht
praktisch nicht angegriffen wird. Bevorzugt ist eine Schicht, die IR- und UVNIS-sensitiv
ist. Eine besonders geeignete Schicht enthält eine IR-absorbierende Komponente, ein
polymeres Bindemittel und eine UV-sensitive Komponente.
[0012] Rußpigmente, wie sie beispielsweise in der WO 96/20429 beschrieben sind, eignen sich
besonders als IR-absorbierende Komponente, denn sie absorbieren über einen breiten
IR-Wellenlängenbereich. Bei ihrer Verwendung können daher sowohl Nd-YAG-Laser, die
bei einer Wellenlänge von 1064 nm arbeiten, als auch preiswerte Laserdioden, die bei
830 nm arbeiten, eingesetzt werden. Bevorzugt sind Rußpigmente mit einem mittleren
Primärteilchendurchmesser von weniger als 80 nm. Mit dem Begriff "Primärteilchen"
sind dabei gemäß DIN 53206 kleinste Teilchen (Einzelteilchen) gemeint, aus denen pulverförmige
Stoffe aufgebaut sind. Sie sind elektronenmikroskopisch als Einzelindividuen erkennbar.
Geeignete Ruße sind Flamm-, Furnace-, oder Channelruße. Die nach dem Verfahren von
Brunauer, Emmett und Teller bestimmte Oberfläche ("BET-Oberfläche") beträgt allgemein
mehr als 10 m
2/g. Besonders geeignete Ruße sind an ihrer Oberfläche oxidiert, wodurch saure Einheiten
entstehen. Die Dispergierung der Rußpartikel mit Bindemittel kann in allgemein bekannten
Vorrichtungen erfolgen. Beispielsweise kann die Mischung aus Pigment und Bindemittel
in einem Dissolver vordispergiert und dann in einer Kugelmühle feindispergiert werden.
Die dabei verwendeten organischen Lösemittel können von den eigentlichen Beschichtungslösemitteln
verschieden sein, vorzugsweise sind sie jedoch identisch. Besonders geeignete Lösemittel
sind Propylenglykol-monomethylether (PGME), Propylenglykol-monomethylether-acetat
(PGMEA), Ethyllactat, Butanon, γ-Butyrolacton, Tetrahydrofuran sowie Gemische davon.
Die Stabilität der so erzeugten Dispersionen läßt sich in manchen Fällen durch Zugabe
von Tensiden und/oder Verdickungsmitteln noch verbessern. In wäßrig-alkalischen Lösungen
lösliche Tenside und Verdickungsmittel sind dabei besonders bevorzugt. Anstelle oder
zusätzlich zu den Rußpigmenten können auch andere wärmeabsorbierende Substanzen, wie
Squarylium-, Cyanin-, Merocyanin- oder Pyryliumverbindungen in der IR-strahlungsempfindlichen
Schicht vorhanden sein. Der Anteil der IR-absorbierenden Komponente beträgt allgemein
0,5 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der nichtflüchtigen Bestandteile der Schicht.
[0013] Die IR-strahlungsempfindliche Schicht enthält daneben ein polymeres Bindemittel.
Besonders geeignet sind dabei Bindemittel mit aciden Gruppen, deren pK
s-Wert bei weniger als 13 liegt. Dazu gehören beispielsweise Polykondensate, wie man
sie bei der Umsetzung von Phenolen oder sulfamoyl- oder carbamoyl-substituierten Aromaten
mit Aldehyden oder Ketonen erhält. "Phenole" können in diesem Zusammenhang neben Phenol
auch substituierte Phenole sein, wie Resorcin, Kresol, Xylenol oder Trimethylphenol.
Der Aldehyd ist vorzugsweise Formaldehyd. Geeignet sind auch Umsetzungsprodukte von
Diisocyanaten mit Diolen oder Diaminen, solange sie acide Einheiten der genannten
Art aufweisen. Weiterhin zu nennen sind Polymere mit Einheiten aus Vinylaromaten,
N-Aryl-(meth)acrylamiden oder Aryl-(meth)acrylaten, wobei diese Einheiten jeweils
noch eine oder mehrere Carboxylgruppen, phenolische Hydroxygruppen, Sulfamoyl- oder
Carbamoylgruppen aufweisen. Spezifische Beispiele sind Polymere mit Einheiten aus
(2-Hydroxy-phenyl)-(meth)acrylat, aus N-(4-Hydroxy-phenyl)-(meth)acrylamid, aus N-(4-sulfamoyl-phenyl)-(meth)acrylamid,
aus N-(4-Hydroxy-3,5-dimethyl-benzyl)-(meth)acrylamid, aus 4-Hydroxy-styrol oder aus
Hydroxyphenyl-maleimid. Die Polymere können zusätzlich Einheiten aus anderen Monomeren,
die keine aciden Gruppen besitzen, enthalten. Das sind beispielsweise Einheiten aus
Olefinen oder Vinylaromaten, Methyl-(meth)acrylat, Phenyl-(meth)acrylat, Benzyl-(meth)acrylat,
Methacrylamid oder Acrylnitril. Der Begriff "(meth)acrylat" steht dabei für "acrylat
und/oder methacrylat". Entsprechendes gilt für "(meth)acrylamid". Der Anteil des Bindemittels
beträgt allgemein 2 bis 98 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 85 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile der Schicht.
[0014] Bei der UVNIS-sensitiven Komponente handelt es sich bevorzugt um ein Oniumsalz. Besonders
geeignet ist auch eine Kombination aus einer säurebildenden Verbindung und einer durch
die aus dieser Verbindung thermisch bzw. photochemisch erzeugten Säure spaltbaren
Verbindung. Bevorzugte säurespaltbare Verbindungen sind Polymere mit hydrophilen,
sauren Gruppen (insbesondere Carboxy- und phenolische Hydroxygruppen), von denen ein
Teil oder alle mit hydrophoben, säurelabilen Gruppen maskiert sind. Nach der säurekatalysierten
Abspaltung der hydrophoben Gruppen ist die Löslichkeit des Polymers in wäßrig-alkalischen
Entwicklern dann wieder stark erhöht. Die hydrophoben, säurelabilen Gruppen sind beispielsweise
tert.-Alkoxycarbonyloxy-, Benzyloxycarbonyloxy- und Alkoxyalkylestergruppen der Formel
-CO-O-CR
1R
2-OR
3, worin R
3 eine (C
1-C
18)Alkylgruppe darstellt und R
1 und R
2 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder eine (C
1-C
18)Alkylgruppe darstellen mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R
1 und R
2 ein Wasserstoffatom ist. Besonders bevorzugt sind
tert.-Butoxycarbonyloxy- und Tetrahydropyranyloxycarbonylgruppen. Besonders gut geeignet
sind Polyhydroxystyrole, deren Hydroxygruppen teilweise oder vollständig in säurespaltbare
Gruppen, wie
tert.-Butoxycarbonyloxygruppen, umgewandelt sind. Solche Polymere mit säurespaltbaren
Gruppen sind beispielsweise in den EP-A 0 652 483 und 0 683 435 (= US-A 5 654 121)
beschrieben. Je nach Art der hydrophoben, säurelabilen Gruppen können bei deren Abspaltung
gasförmige Zersetzungssprodukte entstehen. Bei der Spaltung der
tert.-Butoxycarbonyloxygruppe entsteht beispielsweise CO
2 und Isobuten. Als Säurebildner eignen sich insbesondere Diazonium-, Phosphonium-,
Sulfonium- und lodoniumsalze starker Säuren. Das Gegenion in diesen Salzen ist bevorzugt
Hexafluorophosphat, Hexafluoroantimonat oder Perfluoralkansulfonat.
[0015] Besonders bevorzugt als UV/VIS-strahlungsempfindliche Komponente sind Diazoverbindungen,
speziell Ester oder Amide der 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4- oder -5-sulfonsäure. Dazu
gehören insbesondere Ester aus 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4- oder -5-sulfonsäure und
einer Verbindung mit mindestens einer, bevorzugt mindestens drei phenolischen Hydroxygruppen.
[0016] Ganz besonders bevorzugt sind Verbindungen mit 3 bis 6 phenolischen Hydroxygruppen,
wie 2,3,4-Trihydroxy-benzophenon, 2,3,4-Trihydroxy-3'methyl-, -propyl- oder -isopropyl-benzophenon,
2,3,4,4'-Tetrahydroxy-benzophenon, 2,3,4,2',4'-Pentahydroxy-benzophenon, 2,3,4,2',3',4'-Hexahydroxybenzophenon
und 5,5'-Diacyl-2,3,4,2',3',4'-hexahydroxy-diphenylmethan. Brauchbare Hydroxykomponenten
für die Veresterung sind auch Kondensationsprodukte aus Pyrogallol und Aldehyden oder
Ketonen sowie Kondensationsprodukte aus alkylierten Phenolen und Formaldehyd. Die
Schicht kann auch ein Gemisch mehrerer strahlungsempfindlicher Komponenten enthalten.
Der Anteil der UVNIS-empfindlichen Komponente beträgt allgemein 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt
5 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile
der Schicht.
[0017] Schließlich kann die strahlungsempfindliche Schicht auch noch weitere, in solchen
Schichten allgemein übliche Zusätze in untergeordneten Mengen enthalten. Dazu gehören
Indikatorfarbstoffe (beispielsweise Dialkylaminoazobenzole), photochemische Säurebildner
(beispielsweise Trifluormethansulfonate oder Hexafluorophosphate von Diazodiphenylaminen),
Tenside (bevorzugt fluorhaltige Tenside oder Silikon-Tenside), Polyalkylenoxide zur
Steuerung der Acidität der aciden Gruppen und/oder niedermolekulare Verbindungen mit
aciden Einheiten zur Erhöhung der Entwicklungsgeschwindigkeit.
[0018] Der Schichtträger in dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial ist bevorzugt eine
Aluminiumfolie oder -platte. Geeignet ist auch ein Verbund aus einer Aluminium- und
einer Polyesterfolie. Die Aluminiumoberfläche ist vorzugsweise mechanisch und/oder
elektrochemisch aufgerauht und anodisch oxidiert. Sie kann daneben noch mit einer
geeigneten, in der Regel polymeren Verbindung, hydrophiliert sein. Gut geeignet für
diesen Zweck sind Verbindungen mit Phosphonsäure oder Phosphonateinheiten, insbesondere
Polyvinylphosphonsäure. Der eigentlichen Aufrauhung kann noch eine Entfettung, gegebenenfalls
auch eine weitere mechanische und/oder chemische Aufrauhung vorgeschaltet sein.
[0019] Auf diesen Schichtträger wird dann eine Lösung des beschriebenen IR-strahlungsempfindlichen
Gemisches aufgebracht und getrocknet. Als Beschichtungslösemittel sind die bereits
genannten, allgemein üblichen organischen Lösemittel, wie sie auch bei der Dispergierung
des Rußes eingesetzt werden können, geeignet. Nach dem Trocknen hat die IR-strahlungsempfindliche
Schicht allgemein ein Schichtgewicht von 0,5 bis 5,0 g/m
2, bevorzugt 1,0 bis 3,0 g/m
2, ensprechend etwa 0,5 bis 5,0 µm, bevorzugt etwa 1,0 bis 3,0 µm. Danach wird die
Deckschicht aufgebracht aus einer wäßrigen Lösung oder Dispersion, die gegebenenfalls
auch geringe Mengen an organischen Lösemitteln, d.h. weniger als 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Beschichtungslösemittel für die Deckschicht, enthalten kann.
[0020] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist schließlich auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Druckform für den Offsetdruck aus dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial.
In diesem Verfahren wird das Aufzeichnungsmaterial zunächst mit Infrarotstrahlung
bildmäßig bestrahlt und anschließend in einem üblichen wäßrig-alkalischen Entwickler
bei einer Temperatur von 20 bis 40 °C entwickelt. Beim Entwickeln wird die wasserlösliche
Deckschicht mitentfernt. In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Deckschicht vor oder nach der Bebilderung mit IR-Strahlen, jedoch vor der
Entwicklung, mit Wasser entfernt. Zur Bebilderung mit Infrarotstrahlen sind besonders
Außen- oder Innentrommelbelichter mit Laserdioden (Emissionsmaximum 830 nm) oder Nd-YAG-Lasern
(Emissionsmaximum 1064 nm) geeignet. Der Entwickler weist allgemein ein Verhältnis
von SiO
2 zu Alkalioxid von mindestens 1 auf. Dadurch ist sichergestellt, daß die Aluminiumoxidschicht
des Trägers nicht geschädigt wird. Bevorzugte Alkalioxide sind Na
2O und K
2O, sowie Mischungen davon. Neben Alkalisilikaten kann der Entwickler weitere Komponenten
enthalten, wie Puffersubstanzen, Komplexbildner, Entschäumer, organische Lösemittel
in geringen Mengen, Korrosionsinhibitoren, Farbstoffe, Tenside und/oder Hydrotrope.
Die Entwicklung erfolgt meistens in maschinellen Verarbeitungsanlagen.
[0021] Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der fertigen Druckform, und damit zur Steigerung
der möglichen Druckauflage, kann sie kurzzeitig auf erhöhte Temperaturen erwärmt werden
("Einbrennen"). Dadurch steigt auch die Resistenz der Druckform gegenüber Auswaschmitteln,
Korrekturmitteln und UV-härtbaren Druckfarben. Eine solche thermische Nachbehandlung
ist beispielsweise in der DE-A 14 47 963 (= GB-A 1 154 749) beschrieben.
[0022] Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung erläutern, ohne damit
eine Einschränkung zu bewirken. Prozente sind darin Gewichtsprozente, Verhältnisse
sind Gewichtsverhältnisse, soweit nicht anders angegeben. "Gt" steht für Gewichtsteil(e).
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel):
[0023] UV/VIS- und IR-sensibilisiertes Aufzeichnungsmaterial (UV-Sensibilisierung mit Diazoverbindung),
ohne Deckschicht:
Es wurde eine Beschichtungsdispersion hergestellt aus |
20,0 Gt |
eines Esters aus 1 mol 2,3,4-Trihydroxy-benzophenon und 1,5 mol 1,2-Naphthochinon-2-diazid-5-sulfonylchlorid, |
20,0 Gt |
Rußdispersion der im folgenden angegebenen Zusammensetzung, |
3,0 Gt |
2,4-Dihydroxy-benzophenon, |
57,0 Gt |
Cresol/Xylenol/Formaldehyd-Novolak (®Alnovol SPN 400, 43,5 %ig in Propylenglykol-monomethylether-acetat), |
455,0 Gt |
Propylenglykol-monomethylether (PGME) und |
455,0 Gt |
Tetrahydrofuran. |
Dabei bestand die Rußdispersion aus |
10,0 Gt |
Ruß (®Printex 25), |
10,0 Gt |
Cresol/Xylenol/Formaldehyd-Novolak (®Alnovol SPN 400, 45,3 %ig in PGMEA), |
28,8 Gt |
PGME und |
0,01 Gt |
Silikonöl. |
[0024] Die Beschichtungslösung wurde auf eine in Salzsäure aufgerauhte, in Schwefelsäure
anodisierte und mit Polyvinylphosphonsäure hydrophilierte Aluminiumfolie aufgebracht.
Nach 2 min Trocknen bei 100 °C betrug die Schichtdicke 2 µm.
[0025] Die Bebilderung erfolgte dann in zwei verschiedenen Varianten:
a) In einem Außentrommelbelichter mit einer IR-Laserdiodenleiste (Emissionsmaximum:
830 nm; Leistung jeder einzelnen Diode: 40 mW, Schreibgeschwindigkeit: 1 m/s; Strahlbreite:
10 µm) wurde das Aufzeichnungsmaterial unter Einsatz einer digitalen Rastervorlage
thermisch bebildert.
b) In einem konventionellen Vakuum-Kontaktkopierrahmen wurde das Aufzeichnungsmaterial
unter eine Rastervorlage mit einer metallhalogenid-dotierten Quecksilberdampflampe
mit einer Leistung von 5 kW (Emissionsbereich: 350 bis 450 nm) mit einer Dosis von
700 mJ/cm2 mit UV-Strahlen bebildert.
[0026] Die Entwicklung war für beide bildmäßig bestrahlten Aufzeichnungsmaterialien gleich.
Sie erfolgte in einer herkömmlichen Verarbeitungsanlage mit einer Durchlaufgeschwindigkeit
von 0,4 m/min bei einer Temperatur von 28 °C mit einem wäßrigen Kaliumsilikatentwickler,
der K
2SiO
3 (Normalität: 0,8 mol/l in Wasser) sowie 0,2 Gew.-% O,O'-Bis-carboxymethyl-polyethylenglykol-1000
und 0,4 Gew.-% Pelargonsäure enthielt. Mit beiden Aufzeichnungsmaterialien wurde eine
Punktauflösung von 2 bis 98 % eines 60er Rasters erreicht. Der Bildhintergrund war
schleierfrei. Mit den so hergestellten Offsetdruckplatten konnten mehr als 100.000
einwandfreie Drucke hergestellt werden.
[0027] Zur Ermittlung der Tageslichtempfindlichkeit wurden Proben des Aufzeichnungsmaterials
vor bzw. nach der thermischen Bebilderung, in jedem Fall aber vor der Entwicklung,
unterschiedlich lange dem (UV-haltigen) Tageslicht ausgesetzt. Mit einem Photometer
(spektrale Empfindlichkeit: 300 bis 450 nm) wurde die Energie bestimmt, die dabei
auf das Material einwirkte. Sie betrug etwa 2 mJ pro Quadratzentimeter und pro Minute.
Wenn das Material auch nur 1 min im Tageslicht war, zeigten sich nach der Entwicklung
bereits deutliche Verluste im Spitzpunktbereich, nach 4 min im Tageslicht hatte das
Material keine Resistenz mehr und wurde auch in den unbestrahlten Bereichen vom Entwickler
angegriffen.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel):
[0028] UVNIS- und IR-sensibilisiertes Aufzeichnungsmaterial (UV-Sensibilisierung durch Kombination
von Säurebildner und Polymer mit säurespaltbaren Gruppen), ohne Deckschicht:
Eine Platte aus elektrochemisch aufgerauhtem und anschließend anodisiertem Aluminium
wurde durch Aufschleudern beschichtet mit einer Dispersion aus |
6,7 Gt |
Poly(4-hydroxy-styrol), in dem 30 % der Hydroxygruppen in tert.- Butoxycarbonyloxygruppen und 15 % in 2,3-Dihydroxy-propoxygruppen (wie in der nicht
vorveröffentlichten DE 197 29 067.1 beschrieben) umgewandelt waren, |
0,5 Gt |
4-para-Toluolmercapto-2,5-diethoxy-benzoldiazonium-hexafluorophosphat, |
0,01 Gt |
Silikonöl als Oberflächenverbesserer, |
17,0 Gt |
Rußdispersion (wie im Beispiel 1), |
42,0 Gt |
Propylenglykol-monomethylether und |
34,0 Gt |
Tetrahydrofuran. |
[0029] Nach 1 min Trocknen bei 100 °C betrug das Schichtgewicht 1,8 bis 2,2 g/m
2. Das so hergestellte Aufzeichnungsmaterial wurde mit einem Nd-YAG-Laser (Wellenlänge
1064 nm; Leistung: 10 mW) thermisch bebildert. In den bestrahlten Bereichen waren
Teile der Schicht durch die Gasentwicklung abgelöst, was zu einer Verschmutzung der
Bestrahlungseinrichtung führte.
Anschließend wurde das Material 1 min lang bei 28 °C entwickelt in einem Entwickler
aus |
5,5 Gt |
Natriumsilikat-nonahydrat, |
3,4 Gt |
Trinatriumphosphat-dodecahydrat, |
0,4 Gt |
Mononatriumphosphat (wasserfrei) und |
90,7 Gt |
vollentsalztem Wasser. |
Beispiel 3:
(wie Beispiel 1, jedoch mit Deckschicht)
[0030] Zu jeweils 100 g einer Lösung aus 7 Gt Polyvinylalkohol (mittlerer Polymerisationsgrad
P
W etwa 1.000) und 93 Gt vollentsalztem Wasser ("VE-Wasser") wurden folgende Farbstoffe
bzw. UV-Absorber in den angegebenen Mengen zugegeben:
Beispiel Nr. |
Additiv |
C.I.-Bezeichnung |
Menge [g] |
3a |
Astrazongelb 3G |
48085 |
2,5 |
3b |
Säureorange GG |
16230 |
2,5 |
3c |
®Vitasyn Tartrazin X90 |
19140 |
3,0 |
3d |
Fluoreszenzgelb T |
Acid Yellow 245 |
2,0 |
3e |
®Blankophor PSG |
Fluorescent Brightener 113 |
0,4 |
3f)* |
-- (kein Additiv) |
-- |
-- |
[0031] Die so erhaltenen Deckschichten wurden jeweils auf das Aufzeichnungsmaterial aus
Beispiel 1 aufgetragen und 2 min lang bei 100 °C getrocknet. Das Gewicht der getrockneten
Deckschicht lag dann bei etwa 2 bis 3 g/m
2. Das so erhaltene Material wurde danach - wie im Beispiel 1 a) beschrieben - mit
IR-Strahlen bebildert. Die sich daran anschließende Entwicklung erfolgte ebenfalls
gemäß Beispiel 1. Die damit erhaltenen Druckplatten waren in allen wesentlichen Eigenschaften,
besonders in der Qualität und der Haltbarkeit, mit denen aus Beispiel 1 gleichwertig.
[0032] Um eine konventionelle Belichtung - wie im Beispiel 1 b) beschrieben - durchführen
zu können, wurde die Deckschicht vorher mit gewöhnlichem Leitungswasser abgewaschen.
Die nach dem Entwickeln erhaltenen Druckplatten zeigten praktisch keinen Unterschied
zu denen aus Beispiel 1 b).
[0033] Zur Ermittlung der Tageslichtempfindlichkeit wurden die mit einer Deckschicht versehenen
Aufzeichnungsmaterialien unterschiedlich lange UV-haltigem weißen Licht ausgesetzt.
Die Materialien gemäß den Beispielen 3a bis 3e zeigten selbst nach 6 min noch keinen
Verlust an Resistenz. Bei den Mustern 3a bis 3d war auch nach 12 min Weißlicht nach
der Entwicklung noch kein Verlust in den Spitzpunktbereichen sichtbar. Das Aufzeichnungsmaterial
gemäß 3f zeigte nach 2 min bereits deutlich Spitzpunktverluste.
Beispiel 4:
(wie Beispiel 2, jedoch mit Deckschicht)
[0034] Auf das Aufzeichnungsmaterial gemäß Beispiel 2 wurde eine Beschichtungslösung gemäß
Beispiel 3c oder 3f aufgebracht und getrocknet. Nach 2 min Trocknen bei 100 °C betrug
das Gewicht der so hergestellten Deckschichten wiederum 2 bis 3 g/m
2. Im Gegensatz zum Vergleichsbeispiel 2 lösten sich bei der IR-Bestrahlung keine Bestandteile
aus der Schicht.
Beispiel 5:
[0035]
Auf ein Aufzeichnungsmaterial gemäß Beispiel 2 wurde eine Lösung aus |
5,0 Gt |
Polyvinylpyrrolidon (®Luviskol K 30), |
10,0 Gt |
eines Copolymers aus 70 % Vinylpyrrolidon-Einheiten und 30 % Vinylacetat-Einheiten;
50 %ig in Wasser (®Luviskol VA73 W), |
5,0 Gt |
®Duasyn Säuregelb XX (Acid Yellow 23, C.I. 19140) und |
80,0 Gt |
VE-Wasser |
aufgebracht und 2 min bei 100 °C getrocknet. Nach dem Trocknen betrug das Schichtgewicht
2,5 g/m
2. Das Aufzeichnungsmaterial wurde dann wie im Beispiel 1 a) beschrieben thermisch
bebildert. Die Weißlichtstabilität betrug unter den im Beispiel 1 angegebenen Lichtbedingungen
mindestens 15 min.
Beispiel 6:
(Bestimmung der Kratzempfindlichkeit)
[0036] Aufzeichnungsmaterialien gemäß Beispiel 1 (ohne Deckschicht) und Beispiel 3c (mit
Deckschicht) wurden mit einem Schmißbeständigkeitsprüfer nach Oesterle (Erichsen scar
resistance tester model 435) auf ihre Kratzfestigkeit untersucht. Es wurde jeweils
gemessen, wie groß die auf die Prüfscheibe einwirkende Kraft sein muß, damit nach
der Entwicklung sichtbare Kratzer in der Bildschicht erkennbar sind.
[0037] Bei dem Material gemäß Beispiel 1 genügte eine Kraft von 1 N, um nach der Entwicklung
eine sichtbare Verletzung in den Bildbereichen zu verursachen. Bei dem Material gemäß
Beispiel 3c waren selbst bei einer Krafteinwirkung von 20 N nach der Entwicklung noch
keine Verletzungen der Schicht in den Bildbereichen erkennbar, obwohl dann bereits
eine Verformung des Aluminiumträgers eintrat.
1. Aufzeichnungsmaterial mit einem Schichtträger und einer strahlungsempfindlichen, wasserunlöslichen
Schicht, die eine IR-Strahlung absorbierende Komponente enthält und nach Einwirkung
von Infrarotstrahlung in einem wäßrig-alkalischen Entwickler löslich oder zumindest
quellbar wird, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf der strahlungsempfindlichen Schicht eine Deckschicht befindet, die für Weißlicht
undurchlässig, für Strahlung im IR-Bereich dagegen durchlässig ist und sich mit Wasser
oder einer wäßrigen Lösung entfernen läßt.
2. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die strahlungsempfindliche Schicht auch im UVNIS-Bereich für eine bildmäßige Differenzierung
ausreichend sensibiliert ist.
3. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die IR-Strahlung absorbierende Komponente ein Rußpigment ist.
4. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rußpigment mit einem Bindemittel dispergiert ist.
5. Aufzeichnungsmaterial gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der IR-absorbierenden Komponente 0,5 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 15
Gew.-%, beträgt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile
der Schicht.
6. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht mindestens ein wasserlösliches, organisches, polymeres Bindemittel
und mindestens eine Komponente, die Strahlung im UV/VIS-Bereich absorbiert, enthält.
7. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente, die UV/VIS-Strahlung absorbiert, ein Absorptionsmaximum im Bereich
von 300 bis 500 nm, bevorzugt im Bereich von 350 bis 450 nm, aufweist.
8. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die UV/VIS-Strahlung absorbierende Komponente ein Farbstoff oder ein Pigment ist.
9. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß Anteil der UV/VIS-Strahlung absorbierenden Komponente 5 bis 50 Gew.-%, bevorzugt
20 bis 30 Gew.-%, beträgt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen
Bestandteile der Deckschicht.
10. Aufzeichnungsmaterial gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht eine optische Dichte von mindestens 2,0, bevorzugt 2,2 bis 2,5 aufweist,
gemessen gegen weißes Papier als Referenzmaterial.
11. Aufzeichnungsmaterial gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Deckschicht bis zu 5 µm, bevorzugt 0,5 bis 2,5 µm, beträgt.
12. Aufzeichnungsmaterial gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichtträger eine Aluminiumfolie oder -platte oder ein Verbund aus einer Aluminium-
und einer Polyesterfolie ist.
13. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumoberfläche vorzugsweise mechanisch und/ oder elektrochemisch aufgerauht
und anodisch oxidiert, bevorzugt zusätzlich auch noch hydrophiliert ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Druckform für den Offsetdruck, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Aufzeichnungsmaterial gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13 mit
Infrarotstrahlung bildmäßig bestrahlt und anschließend in einem üblichen wäßrig-alkalischen
Entwickler bei einer Temperatur von 20 bis 40 °C entwickelt.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bebilderung Infrarot-Laser eingesetzt werden.
16. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Bebilderung, aber vor der Entwicklung, die Deckschicht mit Wasser entfernt
wird.
1. Recording material having a substrate and radiation-sensitive water-insoluble layer
which contains a component absorbing IR radiation and which, after the action of infrared
radiation, becomes soluble or at least swellable in an aqueous alkaline developer,
characterized in that a top layer which is opaque to white light but transparent to radiation in the IR
range and can be removed with water or with an aqueous solution is present on the
radiation-sensitive layer.
2. The recording material according to Claim 1, characterized in that the radiation-sensitive layer is sufficiently sensitized for imagewise differentiation
also in the UV/VIS range.
3. Recording material according to Claim 1 or 2, characterized in that the component absorbing IR radiation is a carbon black pigment.
4. Recording material according to Claim 3, characterized in that the carbon black pigment is dispersed with a binder.
5. Recording material according to one or more of Claims 1 to 4, characterized in that the amount of the IR-absorbing component is from 0.5 to 30 % by weight, preferably
from 2 to 15 % by weight, based in each case on the total weight of the nonvolatile
components of the layer.
6. Recording material according to Claim 1 or 2, characterized in that the top layer contains at least one water-soluble, organic, polymeric binder and
at least one component which absorbs radiation in the UV/VIS range.
7. Recording material according to Claim 6, characterized in that the component which absorbs UV/VIS radiation has an absorption maximum in the range
from 300 to 500 nm, preferably in the range from 350 to 450 nm.
8. Recording material according to Claim 7, characterized in that the component absorbing UV/VIS radiation is a dye or a pigment.
9. Recording material according to Claim 7 or 8, characterized in that the amount of the component absorbing UV/VIS radiation is from 5 to 50 % by weight,
preferably from 20 to 30 % by weight, based in each case on the total weight of the
nonvolatile components of the top layer.
10. Recording material according to one or more of Claims 1 to 9, characterized in that the top layer has an optical density of at least 2.0, preferably from 2.2 to 2.5,
measured against white paper as reference material.
11. Recording material according to one or more of Claims 1 to 10, characterized in that the thickness of the top layer is up to 5 µm, preferably from 0.5 to 2.5 µm.
12. Recording material according to one or more of Claims 1 to 11, characterized in that the substrate is an aluminium foil or sheet or a laminate comprising an aluminium
foil and a polyester film.
13. Recording material according to Claim 12, characterized in that the aluminium surface is preferably mechanically and/or electrochemically roughened
and anodically oxidized, preferably additionally hydrophilized.
14. Process for the production of a printing plate for offset printing, characterized in that a recording material according to one or more of Claims 1 to 13 is exposed imagewise
to infrared radiation and then developed in a conventional aqueous alkaline developer
at a temperature of from 20 to 40°C.
15. Process according to Claim 14, characterized in that infrared lasers are used for the recording.
16. Process according to Claim 14, characterized in that the top layer is removed with water after the recording but before the development.
1. Matériau d'enregistrement comprenant un support de couche et une couche insoluble
dans l'eau et sensible au rayonnement qui contient un composant absorbant le rayonnement
infrarouge et qui, suite à l'action du rayonnement infrarouge, est soluble ou au moins
apte à gonfler dans un révélateur aqueux-alcalin, caractérisé en ce qu'une couche de recouvrement est disposée sur la couche sensible au rayonnement, ladite
couche de recouvrement étant imperméable à la lumière blanche, mais étant perméable
à un rayonnement dans le domaine infrarouge et pouvant être éliminée avec de l'eau
ou avec une solution aqueuse.
2. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1, caractérisé en ce que la couche sensible au rayonnement est également soumise à une sensibilisation suffisante
dans le domaine UV/VIS pour une différenciation en forme d'image.
3. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le composant absorbant le rayonnement infrarouge est un pigment à base de noir de
carbone.
4. Matériau d'enregistrement selon la revendication 3, caractérisé en ce que le pigment à base de noir de carbone est mis en dispersion avec un liant.
5. Matériau d'enregistrement selon une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la fraction du composant absorbant le rayonnement infrarouge s'élève de 0,5 à 30
% en poids, de préférence de 2 à 15 % en poids, chaque fois rapportés au poids total
des constituants non volatils de la couche.
6. Matériau d'enregistrement selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la couche de recouvrement contient au moins un liant polymère, organique, soluble
dans l'eau et au moins un composant qui absorbe le rayonnement dans le domaine UV/VIS.
7. Matériau d'enregistrement selon la revendication 6, caractérisé en ce que le composant qui absorbe le rayonnement UV/VIS présente une valeur maximale d'absorption
dans le domaine de 300 à 500 nm, de préférence dans le domaine de 350 à 450 nm.
8. Matériau d'enregistrement selon la revendication 7, caractérisé en ce que le composant absorbant le rayonnement UV/VIS est un colorant ou un pigment.
9. Matériau d'enregistrement selon la revendication 7 ou 8, caractérisé en ce que la fraction du composant absorbant le rayonnement UV/VIS s'élève de 5 à 50 % en poids,
de préférence de 20 à 30 % en poids, chaque fois rapportés au poids total des constituants
non volatils de la couche.
10. Matériau d'enregistrement selon une ou plusieurs des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la couche de recouvrement présent une densité optique d'au moins 2,0, de préférence
de 2,2 à 2,5, mesurée par rapport à du papier blanc à titre de matériau de référence.
11. Matériau d'enregistrement selon une ou plusieurs des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que l'épaisseur de la couche de recouvrement s'élève jusqu'à 5 µm, de préférence de 0,5
à 2,5 µm.
12. Matériau d'enregistrement selon une ou plusieurs des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que le support de couche est une feuille mince ou une plaque en aluminium ou encore un
composite constitué d'une mince feuille d'aluminium et d'une mince feuille de polyester.
13. Matériau d'enregistrement selon la revendications 12, caractérisé en ce que la surface en aluminium est de préférence rendue rugueuse par voie mécanique et/ou
par voie électrochimique et est soumise à une oxydation par voie anodique, de préférence
est en outre rendue hydrophile.
14. Procédé pour la fabrication d'un cliché d'impression pour l'impression offset, caractérisé en ce qu'on expose en forme d'image un matériau d'enregistrement selon une ou plusieurs des
revendications 1 à 13 à un rayonnement infrarouge et on le développe ensuite dans
un révélateur aqueux-alcalin habituel à une température de 20 à 40 °C.
15. Procédé selon la revendication 14, caractérisé en ce qu'on met en oeuvre un laser infrarouge pour l'exposition en forme d'image.
16. Procédé selon la revendication 14, caractérisé en ce que, après l'exposition en forme d'image, mais avant le développement, on élimine la
couche de recouvrement avec de l'eau.