[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Wendung flächiger Exemplare in
halbtourigen, bogenverarbeitenden Maschinen, wie etwa Rotationsdruckmaschinen.
[0002] DE 37 10 257 A1 bezieht sich auf eine Bogenrotationsdruckmaschine zur Herstellung
von einseitigem Mehrfarbendruck oder Schön- und Widerdruck. In Laufrichtung des bogenförmigen
Materials ist zwischen den Bogenzylinder zweier Druckwerke eine Bogenübergabetrommel
aufgenommen, wobei gemäß dieses Lösungsvorschlags zur Erzielung einer insbesondere
formatunabhängig arbeitenden Bauform vorgeschlagen wird, den Übergabespalt zwischen
dem Bogenübergabezylinder und dem Druckzylinder des zweiten Druckwerkes gegenüber
der normalen Spaltbreite zum Druckzylinder des ersten Druckwerkes vergrößert auszuführen
und der lichte Zwischenraum von einem zum Erfassen der Bogenvorder- oder hinterkante
aus dem Umfang des Bogenübergabezylinders herausbewegbaren Greifersystems überbrückt
wird.
[0003] Auch DE 37 17 093 A1 bezieht sich auf eine Rotationsdruckmaschine für Schöndruck
und Schön- und Widerdruck. Zwischen den Druckzylindern zweier Druckwerke ist in Laufrichtung
des Bogens ein Bogenübergabezylinder angeordnet, wobei allen Zylindern Greifersysteme
zugeordnet sind. Zur Erzielung einer Bauform mit vergrößerter Übergabesicher-heit
auch bei dickerem Bedruckstoff ist ein dem Bogenübergabezylinder nachgeordnetes Bogenauflager
mit im wesentlichen flach gestalteter und etwa zum Bogenübergabezylinder tangential
liegender Auflageroberseite vorgesehen. Auf diese schiebt der Bogenübergabezylinder
den Bogen während der Annäherung seiner die Bogenhinterkante haltenden Greifer mit
der freien Bogenvorderkante voraus auf, wobei der Bogen vom Bogenübergabezylinder
mit der Bogenhinterkante von der Auflageroberseite abgehoben wird.
[0004] Den oben skizzierten Lösungen haftet der Nachteil an, daß das bogenförmige Material
mit der jeweils frisch bedruckten Seite notwendigerweise auf der Mantelfläche der
Übergabetrommel (Speichertrommel) aufliegt und zur Erzielung einer registerhaltigen
Wendung gespannt wird. Aus dieser unvermeidlichen Relativbewegung zwischen Trommelmantel
und Bogen folgen Beschädigungen des Druckbildes.
[0005] DE 196 15 730 A1 bezieht sich auf eine Wendeeinrichtung für eine Druckmaschine, insbesondere
auf eine Bogenrotations-Offsetdruckmaschine. Die Wendeeinrichtung für eine Druckmaschine
umfaßt eine zwischen einem ersten Gegendruckzylinder und einem zweiten Gegendruckzylinder
angeordnete Überführtrommel. Unterhalb dieser befindet sich ein Registerzylinder mit
einer Vielzahl von den Bogen ansaugenden Saugöffnungen, welcher den Bogen nach Öffnung
der Greifereinrichtung registerhaltig in ein Zwischenspeichersystem fördert. In diesem
wird der Bogen auf einer ersten, mit Blasdüsen versehenen Bogenleiteinrichtung in
im wesentlichen gestreckter Form zwischengespeichert. Eine an der Überführtrommel
angeordnete Zangen-Wendegreifereinrichtung ergreift die Hinterkante des im Zwischenspeichersystem
abgelegten Bogens und übergibt diese an eine bekannte, am nachgeordneten Gegendruckzylinder
gebildete Greifereinrichtung, die den in dieser Weise gewendeten Bogen einem nachgeordneten
Druckspalt zum Bedrucken der Bogenunterseite zuführt.
[0006] Der Nachteil dieses Verfahrens ist der Umstand, daß nicht mit gleichzeitigem Greiferschluß
an der Vorder- und Hinterkante des Bogens gearbeitet wird.
[0007] Neben den aus dem Stand der Technik skizzierten Lösungsmöglichkeiten kann das bogenförmige
Material auch auf dem Druckzylinder gespeichert werden. Das bogenförmige Material
wird nach dem Bedrucken auf dem Druckzylinder gespeichert, anschließend von Greifersystemen
der Übergabetrommel erfaßt und gewendet. Beim halbtourigen Maschinenkonzept, d.h.
der Ausführung der Zylinder im Vergleich zum Druckzylinder doppelt großen Zylinderumfang
wird der Druckvorgang beendet, d.h. die Bogen werden ausgedruckt, bis im Schöndruckmodus
die Übergabe seiner Vorderkante an die nachfolgende Übergabetrommel erfolgt. Aus diesem
Grunde ist es erforderlich, zwischen Druckstelle und Übergabezentrale eine vollständige
Bogenlänge vorzusehen. Soll eine Wendung des bogenförmigen Materials vorgenommen werden
können, ist unterhalb des Druckzylinders eine weitere Bogenlänge Platz zum Speichern
des Bogens vorzusehen.
[0008] Aus dem Vorhalten einer weiteren Bogenlänge Platz unterhalb des Druckzylinders ergibt
sich zwingend eine bestimmte Relativanordnung von Übertragungszylinder, d.h. Gummituchzylinder,
Druckzylinder und Übergabetrommel relativ zueinander. Soll vor der Druckstelle noch
der erforderliche Bauraum für die zur Sicherung der Druckqualität erforderlichen Bogenführungselemente
verbleiben, erfordert dies einen großen Zylinderdurchmesser im Verhältnis zur maximalen
Bedruckstofflänge. Damit einher gehen höhere Fertigungs- und Herstellkosten, größere
dynamische Probleme aufgrund der höheren zu bewegenden Massen sowie insgesamt eine
Zunahme der Länge von Druckmaschinen, die in Druckereien die ohnehin knappe Stellfläche
belegen.
[0009] Allen aufgezeigten Lösungen ist die Tatsache gemeinsam, daß sie eine andere Gestaltung
der Übergabetrommel im Wendedruckwerk erfordern, verglichen zur Gestaltung der Übergabetrommel
in übrigen Druckwerken. Daraus entstehen nicht unerhebliche Probleme im Schöndruckmodus,
in welchem eine Mehrfarbenrotationsdruckmaschine auch betrieben werden soll, insbesondere
bei der Verarbeitung eines biegesteiferen Bedruckstoffes wie beispielsweise Karton.
[0010] Ausgehend vom skizzierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
unter Ausnutzung eines gleichzeitigen Greiferschlusses des bogenförmigen Materials
an Vorder- und Hinterkante eine Bogenwendeeinrichtung bereitzustellen, die mit höchster
Genauigkeit arbeitet.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0012] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung sind vor allem darin zu erblicken, daß
die Formgebung des als Übergabetrommel füngierenden bogenführenden Zylinders im Wendedruckwerk
mit derjenigen der Übergabetrommel in einem ausschließlichen Schöndruckwerk identisch
ist. So liegt der Bogentransportweg im Schöndruckmodus der Rotationsdruckmaschine
außerhalb jeglicher für die Bogenwendung erforderlicher Bauteile. Der Transportweg
für bogenförmiges Material, sei es Papier jeglicher Grammatur oder auch biegesteiferen
Karton liegt im Schön- und Widerdruckmodus des Wendedruckwerkes auf der gegenüberliegenden
Seite des als Übergabe fungierenden bogenführenden Zylinders. Die Übergabetrommel,
deren Drehrichtung beispielsweise im Schöndruckmodus dem Uhrzeigersinn entspricht
wird im Schön- und Widerdruckmodus in einer dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Drehrichtung
betrieben und umfaßt beidseitig wirkende Greifersysteme, so daß bogenförmiges Material
in der einen wie der anderen Drehrichtung an der Übergabetrommel fixiert werden kann.
[0013] In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens können die
Wende-/Speichertrommel sowie ein zusätzliches Transportelement außerhalb des Transportpfades
des bogenförmigen Materials an den bogenführenden Zylinder im Schöndruckmodus angeordnet
werden. Damit ergibt sich auch im Wendedruckwerk im Schöndruckmodus der Rotation eine
im wesentlichen dem Bogenlauf durch ein reines Schöndruckwerk entsprechende Bogenpassage,
so daß das Wendedruckwerk im Schöndruckmodus mit demselben hohen Qualitätsstandard
gedruckt wird wie reine Schöndruckwerke.
[0014] Der Transportweg des bogenförmigen Materials im Schön- und Widerdruckmodus erfolgt
auf der Seite der Mantelfläche der Übergabetrommel zwischen den bogenführenden Trommeln,
die dem Transportweg des Bogens im Schöndruckmodus gegenüberliegt. Durch die Ausgestaltung
der Übergabetrommel als ein in beide Drehrichtungen antreibbarer Zylinder läßt sich
der Bogentransportpfad im Schöndruckmodus streng vom Bogentransportpfad im Schön-/Widerdruckmodus
entkoppeln. Zur Erzielung eines kollisionsfreien Transportes auch biegesteiferen Bedruckstoffes
durch das erfindungsgemäß konfigurierte Wendedruckwerk wird die Kontur der Übergabetrommel
in bezug auf die an deren Mantelfläche aufgenommenen Greifersysteme zurückgenommen
gestaltet, so daß ein Ausweichen sowie ein sicheres Speichern des zu wendenden bogenförmigen
Materials an der Übergabetrommel während der Wendung sichergestellt ist.
[0015] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Konfiguration eines Wendedruckwerkes einer
bogenverarbeitenden Rotationsdruckmaschine lassen sich Wende-/Speichertrommel sowie
ein zusätzlich angeordnetes Transportelement lediglich im Betriebsmodus Schön-/Widerdruck
antreiben, während diese Komponenten im reinen Schöndruckbetrieb des Wendedruckwerkes
stillgesetzt werden können. Dadurch läßt sich einerseits Antriebsenergie einsparen,
andererseits wird der reine Schöndruckbetrieb eines erfindungsgemäß konfigurierten
Wendedruckwerkes durch für den Schön/Widerdruckmodus erforderliche Komponenten nicht
beeinflußt.
[0016] Im Schön-/Widerdruckmodus kann der Transportpfad des bogenförmigen Materials, sei
es Bedruckstoff in Papierform leichterer oder schwererer Grammaturen, sei es Bedruckstoff
in Form von biegesteiferem Karton und dessen Wendung, über einen ersten bogenführenden
Zylinder verlaufen, einen entgegengesetzt zur Drehrichtung des Schöndruckmodus rotierenden
Übergabezylinder sowie über eine Wendetrommel und die zusätzliche Transport-einheit,
die ebenfalls zylinderförmig konfiguriert sein kann, an den zweiten bogenführenden
Zylinder verlaufen. Ein weiterer Transportpfad im Schön/Widerdruckmodus des erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Wendedruckwerkes kann über den ersten bogenführenden Zylinder verlaufen;
ferner über einen eintourigen Übergabezylinder, und über die entgegengesetzt zur Drehrichtung
im Schöndruckmodus rotierende Übergabetrommel an einen in dieser Ausführungsvariante
als Wendetrommel fungierenden zusätzlichen Transportzylinder vonstatten gehen. Überdies
ist eine weitere Transportmöglichkeit des bogenförmigen Materials im Schön-/Widerdruckmodus
durch den Transport des Bogens vom ersten bogenführenden Zylinder auf eine Speichertrommel
gegeben, von dort auf eine als Wendetrommel fungierende Übergabetrommel, von dieser
auf ein zusätzliches Transportelement, welches ebenfalls zylinderförmig konfiguriert
sein kann, an die Mantelfläche des zweiten bogenführenden Zylinders.
[0017] Um eine identische Führung des bogenförmigen Materials, sei es Papier leichterer
und schwererer Grammaturen oder biegesteiferer Karton, durch die reinen Schöndruckwerke
als auch das erfindungsgemäß konfigurierte Wendedruckwerk zu erzielen, werden der
erste bogenführende Zylinder, die Übergabetrommel sowie der zweite bogenführende Zylinder
bevorzugt als halbtourige Zylinder ausgeführt, d.h. in im Vergleich zum Druckformzylinder
doppeltem Durchmesser.
[0018] Wende-/Speichertrommel sowie das zusätzliche, ebenfalls zylinderförmig konfigurierte
Transportelement lassen sich demgegenüber eintourig oder in einem ganzzahligen Teiler
in bezug auf den Durchmesser des Druckformzylinders ausbilden. Dies spart Bauraum
ein und ist in bezug auf die noch nicht bedruckte Seite des bogenförmigen Materials
unkritisch, da keine Abschmiererscheinungen auftreten können.
[0019] An der im Wendedruckwerk von zwei halbtourigen bogenführenden Zylindern begrenzten
Übergabetrommel sind beidseitig wirksame Greifersysteme aufgenommen, welche in einer
Ausgestaltungsvariante als Zangengreifer eine etwa 180° umfassende Schwenkbewegung
auszuführen vermögen. Neben einem eine 180° Schwenkbewegung ausführenden Zangengreifer
lassen sich die beidseitig wirksamen Greifersysteme an der Übergabetrommel auch als
Doppelgreifer ausführen mit zwei einander gegenüberliegend, an einer gemeinsamen Achse
getrennt antreibbaren Greiferarme ausbilden. Die Greiferfinger des Doppelgreifers
arbeiten mit jeweils einer separaten Greiferauflagefläche zusammen. Daneben ist es
denkbar, das beidseitig wirkende Greifersystem an der Mantelfläche der Übergabetrommel
auch als kurvengesteuerten, vertikal auf und ab verschiebbaren T-Greifer auszubilden,
dem ebenfalls zwei voneinander getrennte Greiferauflageflächen zugeordnet sein können.
Die Vertikalbewegung des T-Greifers an der Mantelfläche der Übergabetrommel läßt sich
beispielsweise durch eine Hebelübersetzung realisieren, deren Schwenkbewegung um ein
Festlager mittels eines Rollen/Kurvenantriebes erzeugt werden kann.
[0020] Die Greifersysteme der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Übergabetrommel im Wendedruckwerk
lassen sich zur Vermeidung von Kollisionen mit anderen Maschinenkomponenten als im
Schöndruckmodus aktivierbare, d.h. ausfahrbare Systeme gestalten sowie im Schön- und
Widerdruckmodus in eine abgetauchte Position stellbare Greifersysteme ausbilden. Dazu
können die Greifersysteme an der Mantelfläche der Übergabetrommel als Ganzes in die
Mantelfläche der Übergabetrommel einfahrbar ausgebildet sein; schließlich ist es auch
möglich, die Greiferfinger um eine Schwenkachse derart zu gestalten, daß eine einen
180° Kreisbogen beschreibende Klappbewegung möglich ist.
[0021] Mit allen beschriebenen Greifersystemen kann eine Umkehrbeschleunigung des bogenförmigen
Materials, sei es Papier, sei es biegesteiferer Karton über einen verlängerten Zeitraum
hinweg erfolgen, da der Transportweg des bogenförmigen Materials kollisionsfrei durch
den theoretischen Greiferkreis, d.h. der Hüllkurve der Übergabetrommel sowie des zusätzlichen
Transportelementes als Sekante verläuft. Diese Führungsvariante des bogenförmigen
Materials während der Wendung wohnt eine erheblich sanftere Beschleunigungswirkung
inne; ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Führung des bogenförmigen Materials
während der Wendung ist die Erzielung höherer Geschwindigkeiten im Schön- und Widerdruckmodus
der mit dem erfindungsgemäß konfigurierten Wendedruckwerk ausgestatteten Mehrfarbenrotationsdruckmaschine.
Die beschriebenen Greifersysteme tauchen in der kollisionsgefährdeten Lage zu den
beiden Nachbarzylindern in die kreisförmige Kontur der Übergabetrommel ein.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Übergabetrommel und/oder des zusätzlichen
Transportelementes innerhalb des Wendedruckwerkes kann sowohl an der Übergabetrommel
als auch am zusätzlichen Transportelement eine konische Abstützung angebracht werden,
mit welcher insbesondere die Seitenkanten von biegesteiferem Kartonmaterial abgestützt
werden können. Mittels dem konische Auflageflächen aufweisenden Stützelement zusammenarbeitender
Fangeinrichtungen läßt sich biegesteiferes bogenförmiges Material an die Kontaktflächen
der konischen Stützelemente andrücken, um einer zu starken Streckung und damit der
Kollisionsgefahr mit dem nächsten auf einem Zylinder gespeicherten Bogen entgegenzuwirken.
Mittels der aktivierbaren Fanghaken wird insbesondere die Hinterkante steiferer Kartonmaterialien
auf dem Radius des Zylinders gehalten, d.h. von einer durch die diesem Bedruckstoff
innewohnenden Biegesteifigkeit bewirkten Strecklage in eine aufgewickelte Lage, d.h.
an die Mantelfläche angestellte, leicht gekrümmte Lage verbracht. Die geneigte Stützflächen
aufweisende Stützelementanordnung kann sowohl an der Übergabetrommel eingesetzt werden;
in einer anderen Ausführungsvariante kann auf das zusätzliche Transportelement mit
Bauraum bedingt verkleinertem Durchmesser mit einer solchen, die Strecklage biegesteiferen
Materials beeinflussenden Einrichtung versehen werden.
[0023] Am erfindungsgemäß konfigurierten Wendedruckwerk sind sowohl ein Räderzug für den
Schöndruckmodus als auch ein Räderzug für den Schön-/Widerdruckmodus vorgesehen. Im
Schöndruckmodus erfolgt der Antrieb des zweiten bogenführenden Zylinders über einen
ersten Räderzug, aus welchem die Zahnräder der Wendetrommel bzw. des zusätzlichen
Transportelementes ausgekoppelt sind. Im Schön- und Widerdruckmodus erfolgt der Antrieb
des zweiten bogenführenden Zylinders über einen parallel zum ersten Räderzug liegenden
Räderzug, in welchem der Antrieb vom ersten bogenführenden Zylinder beispielsweise
über das die Wendetrommel antreibende Zahnrad an ein weiteres, auf der Welle der Übergabetrommel
gelagertes Zahnrad übergeht und von diesem auf das Zahnrad des zusätzlichen Transportelementes,
welches seinerseits das Antriebsrad des zweiten bogenführenden Zylinders antreibt.
Sämtliche Wellen der aufgeführten Zylinder sind in Wälzlagern reibungsarm in den Seitenwänden
des Wendedruckwerkes gelagert. Zur Umstellung der Räderzüge je nach gewähltem Betriebsmodus
des Wendedruckwerkes ist in den Räderzug bevorzugt auf der Welle der Übergabetrommel
ein Kupplungselement angeordnet, mit welchem die Umstellung von Schöndruckmodus auf
Schön/Widerdruckmodus durch Kuppeln zwischen direktem und indirektem Antrieb über
die Wendetrommel an der Übergabetrommel vorgenommen werden kann. Dabei ist sichergestellt,
daß eine gleichzeitige Verdrehung der Antriebssysteme zueinander so erfolgt, daß die
Wendetrommel formatabhängig genau das Ende des auf dem Druckzylinder liegenden Bogens
erfaßt. Im Schöndruckmodus erfolgt die Umstellung derart, daß die für die Widerdruckkomponenten
in einer Ruhestellung von Wendetrommel und zusätzlichem Transportsystem getrennt werden
und die Übergabetrommel synchronisiert zu den Druckzylindergreifern direkt in den
Antriebsstrang eingekuppelt wird.
[0024] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Konfiguration eines Wendedruckwerkes wird bevorzugt
an Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen eingesetzt, bei der eine - je nach Ausführungsvariante
der bogenverarbeitenden Maschine - Anzahl von reinen Schöndruckwerken vorliegt und
das Wendedruckwerk, in welchem reiner Schöndruckbetrieb sowie Schön-/Widerdruckbetrieb
möglich ist, zwischen diese geschaltet wird. Dank der kompatibel ausgeführten Zylinderdurchmesser
erfährt das zu verarbeitende bogenförmige Material im Schöndruckmodus im erfindungsgemäß
konfigurierten Wendedruckwerk eine Bogenführung, die der Bogenführung in reinen Schöndruckwerken
weitestgehend entspricht. Durch die Trennung der Transportwege des bogenförmigen Materials
im reinen Schöndruckmodus vom Transportweg des bogenförmigen Materials im Schön-/Widerdruckmodus
im erfindungsgemäß konfigurierten Wendedruckwerk sind gegenseitige Beeinflussungen
in den Betriebsmodi ausgeschlossen.
[0025] Im Schöndruckbetrieb erfolgt der Transport des nicht zu wendenden bogenförmigen Materials
über eine optimierte Übergabetrommel, während bei Umschaltung auf Schön/Widerdruckmodus
die für diesen Betriebsmodus am besten geeigneten Zylinderkomponenten zusammengeschaltet
werden.
[0026] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend detaillierter erläutert.
[0027] Es zeigt:
- Figur 1
- eine Zylinderkonfiguration eines erfindungsgemäßen Wendedruckwerkes mit halbtourigem
bogenführenden Zylinder,
- Figur 2
- eine vergrößerte Darstellung eines Zylinderzwickelbereiches,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsvariante einer Zylinderkonfiguration mit halbtourigen Zylindern,
- Figur 4.1
- eine vergrößerte Darstellung eines zusätzlichen Transportelementes,
- Figur 4.2
- eine halbtourige, als Wendetrommel fungierende Übergabetrommel,
- Figuren 5.1 bis 5.5
- Ausführungsvarianten von beidseitig wirksamen Greifersystemen an der Übergabetrommel,
- Figur 6
- die sich im Schöndruckmodus und Schön-/Widerdruckmodus einstellenden Bahnen des Greifersystems
am Umfang der Übergabetrommel,
- Figur 7
- die schematische Darstellung eines konischen Stützelementes an der Übergabetrommel
und/oder eines zusätzlichen Transportelementes,
- Figuren 7.1, 7.2
- eine vergrößerte Darstellung eines Fangelementes in Vorder- und Seitenansicht,
- Figur 8
- ein Geschwindigkeits/Zeitdiagramm für das zusätzlich, beispielsweise zylinderförmig
konfigurierte Transportelement,
- Figur 9
- die Darstellung eines zwischen dem zweiten bogenführenden Zylinder und der Übergabetrommel
aufgenommenen zusätzlichen Transportelementes, ausgeführt in einem ganzzahligen Teiler
des Durchmessers des Druckformzylinders und
- Figur 10
- die Räderzüge samt Kupplungselement zum Antrieb des erfindungsgemäß konfigurierten
Wendedruckwerkes sowohl im reinen Schöndruckmodus als auch im Schön-/Widerdruckmodus.
[0028] Aus der Darstellung gemäß Figur 1 geht eine erste Zylinderkonfiguration eines erfindungsgemäß
konfigurierten Wendedruckwerkes mit halbtourigen bogenführenden Zylindern näher hervor.
[0029] Die Darstellung gemäß Figur 1 zeigt einen ersten bogenführenden Zylinder 2, an dessen
Mantelfläche 3 ein Bogen 1 anliegt. Die Hinterkante des Bogens 1 ist mit 1.1 bezeichnet,
während die Vorderkante des Bogens mit dem Bezugszeichen 1.2 identifiziert ist. Der
erste bogenführende Zylinder rotiert um eine Rotationsachse 4, wobei der Bogen 1 mit
seiner Unterseite 7 an der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 anliegt
und mit seiner bedruckten Oberseite 6, die bereits vierfarbig bedruckt sein kann,
einer Wendetrommel 14 zuweist. Die Vorderkante 1.2 des Bogens 1 ist von einem der
Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 zugeordneten Greifersystem 5
ergriffen. Aus der Darstellung gemäß Figur 1 gehen die einzelnen Zustände der Bewegung
der Bogenvorderkante 1.2 bei der Aufnahme der Hinterkante 1.1 des zu wendenden Bogens
1 durch einen Wendegreifer 15 an einer eintourig ausgebildeten Wendetrommel 14 näher
hervor.
[0030] Der Bogen 1 wird zunächst auf der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden Zylinders
2 gespeichert. Um die Speicherung vornehmen zu können, wird die Vorderkante 1.2 im
Greifersystem 5 des ersten bogenführenden Zylinders 2 bis über eine Übergabezentrale
8 hinaus gehalten und bis in die in Figur 1 darstellte Lage transportiert. Mit 15.0
ist die Position der Bogenhinterkante 1.1 auf der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden
Zylinders 2 gekennzeichnet. Zum Zeitpunkt 15.1 wird die Hinterkante 1.1 des Bogens
1 vom Wendegreifer 15 mittels eines hier nur schematisch dargestellten Saugelementes
erfaßt und von der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 abgehoben.
Danach wird der Bogen 1 gegen die Referenzlage der Vorderkante 1.2 ergriffen, durch
das Greifersystem 5 an der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 in
diesem Greifersystem gestreckt und registerhaltig ausgerichtet. In diesem Moment sind
die Bogenhinterkante 1.1 sowie Bogenvorderkante 1.2 jeweils von einem Fixierungssystem
ergriffen. In der mit 15.2 bezeichneten Position der Hinterkante 1.1 des Bogens 1
ist die Hinterkante 1.1 des ausgerichteten Bogens vom Saugelement an den Wendegreifer
15 der Wendetrommel 14 übergeben. Zu diesem Zeitpunkt nimmt das Haltesystem 5 am ersten
bogenführenden Zylinder 2 seine Position 5.1 ein, d.h. es öffnet zur Freigabe der
Bogenvorderkante 1.2. Das Wendegreifersystem 15 überführt nun die Hinterkante 1.1
des Bogens 1 in eine mit 15.3 bezeichnete Lage. Die Vorderkante 1.2 des Bogens 1 verbleibt
weiter an der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 (Position 5.2).
Auf einer kollisionsfreien Bahn 31 vorbei an der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden
Zylinders 2 wird die alte Hinterkante 1.1 des Bogens, welche nunmehr die neue Bogenvorderkante
darstellt, in Position 15.4 überführt. Zu diesem Zeitpunkt liegt die neue Bogenhinterkante
1.1, d.h. die alte Bogenvorderkante 1.2 in Position 5.3 unterhalb des geöffneten Greifersystems
5 an der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 an. In der mit Bezugszeichen
15.4 bezeichneten Position hat der Wendegreifer 15 der Wendetrommel 14, die um die
Rotationsachse 16 rotiert, eine ca. einem 90° Bogen entsprechende Schwenkbewegung
vorgenommen. Entsprechend der Rotationsbewegung der Wendetrommel 14 um ihre Rotationsachse
16 gelangt die alte Bogenhinterkante 1.1 in die mit Positionszeichen 15.5 bezeichnete
Position unter einer weiteren 90° Schwenkbewegung. Von der mit 15.3 bezeichneten Position
der Bogenhinterkante bis zur mit Position 15.5 bezeichneten Position der alten Bogenhinterkante
1.1 hat der an der Umfangsfläche auf einer kollisionsfreien Bahn 31 geführte Wendegreifer
eine 180°-Schwenkbewegung vollzogen und liegt nun in der Übergabezentrale 13, die
zwischen Rotationsachse 11 einer Übergabetrommel 9 der Rotationsachse 16 der Wendetrommel
14 gebildet ist. Zu diesem Zeitpunkt liegt die Unterseite 7 des Bogens 1 nach außen
weisend, während die bedruckte Oberseite, die beispielsweise zwei-, drei- oder vierfarbig
bedruckt und veredelt sein kann, der Rotationsachse 11 der Übergabetrommel 9 zuweist.
[0031] Die Übergabetrommel 9 rotiert gemäß der Darstellung in Figur 1 entgegen des Uhrzeigersinns
in Richtung 38 im Schön- und Widerdruckmodus bei der Wendung bogenförmigen Materials
1. Die an der Mantelfläche der Übergabetrommel 9 aufgenommenen Greifersysteme 12 beschreiben
eine Hüllkurve 10, wobei die Mantelfläche der Übergabetrommel 11 selbst in zurückgenommener
Kontur ausgebildet sein kann, um die Umkehrbeschleunigung des bogenförmigen Materials
1 während der Wendung über einen verlängerten Zeitraum zu verteilen. Der Transportweg
des Bogens 1 erfolgt durch den theoretischen Greiferkreis 10, d.h. die Hüllkurve der
Übergabetrommel 9 und eines dieser nachgeordneten zusätzlichen Transportelements 17
als Sekante. Dadurch sind die Beschleunigungswirkungen wesentlich sanfter, die mechanischen
Beanspruchungen, insbesondere die Flatterneigung des bogenförmigen Materials, werden
erheblich herabgesetzt. Ferner lassen sich im Betriebsmodus Schön-/Widerdruck höhere
Geschwindigkeiten erzielen.
[0032] An der mit zurückgenommener Kontur beschaffenen Übergabetrommel wird das bogenförmige
Material 1 von einem Halteelement 12 ergriffen und in Position 15.6 gefördert. Mit
Position 15.6 ist die vorlaufende Kante, d.h. die alte Hinterkante 1.1 des Bogens
1, ergriffen durch das Halteelement 12, identifiziert. Der sich an die Einspannstelle
des Bogens 1 anschließende Bereich ragt in die Hüllkurve 11, d.h. den theoretischen
Greiferkreis der Übergabetrommel 9 hinein. Von Position 15.6 wird die alte Bogenhinterkante
1.1 des Bogens in Position 15.7 gefördert, in welcher sie auf einer Übergabezentrale
19 liegt. Die Übergabezentrale 19 wird zwischen der Rotationsachse 11 der Übergabezentrale
und der Rotationsachse 18 eines zusätzlichen Transportelementes 17 gebildet. Ergriffen
von Greif-elementen 32 am Umfang des zusätzlichen Transportelementes 17 erfolgt eine
ca. 90° Umlenkung des Bogens 1 und eine Weiterförderung in Position 15.8. Schließlich
erreicht die alte Hinterkante 1.1 des Bogens Position 15.9, in welche sie auf einer
Übergabezentrale 22 zwischen der Rotationsachse 18 des zusätzlichen Förderelementes
17 und der hier nicht dargestellten Rotationsachse des zweiten bogenführenden Zylinders
20 gelangt. Ergriffen von an diesem zweiten bogenführenden Zylinder 20 aufgenommenen
Halteelementen liegt der Bogen 1 gewendet auf der Mantelfläche 21 des zweiten bogenführenden
Zylinders auf. Der Mantelfläche 21 des zweiten bogenführenden Zylinders 20 weist nunmehr
die bereits bedruckte Oberseite 6 zu, während die noch unbedruckte Unterseite 7 des
Bogens 1 nach außen weist und in nachfolgenden reinen Schöndruckwerken bearbeitet
werden kann.
[0033] Am Umfang des theoretischen Greiferkreises, d.h. der Hüllkurve 10 der Übergabetrommel
9 können beidseitig wirksame Greifersysteme, bezeichnet mit Bezugszeichen 12, 15,
25, 40, 44, 46 aufgenommen werden, die nachfolgend noch eingehender beschrieben werden.
Daneben lassen sich auf dem theoretischen Greiferkreis 10 der Übergabetrommel 9 auch
kollisionsfrei in bestimmten Drehbereichen der Übergabetrommel 9 unter die Hüllkurve
10 zurückstellbare Greifersysteme 12 aufnehmen, die entweder unter den theoretischen
Greiferkreis 10 zurückgestellt werden können oder um 180° geklappt werden können.
Auch diese Ausführungsvarianten werden nachfolgend eingehender beschrieben.
[0034] Mit Bezugszeichen 23 ist ein erster Zwickelbereich bezeichnet, der durch die Umfangsflächen
des ersten bogenführenden Zylinders 2, der Übergabetrommel 3 und die Umfangsfläche
der Wendetrommel 14 gebildet wird. Ein weiterer Zwickelbereich ist mit Bezugszeichen
24 bezeichnet, der einerseits von dem theoretischen Greiferkreis 10 der Übergabetrommel
9 begrenzt ist sowie von der Mantelfläche 21 des zweiten bogenführenden Zylinders
20 und schließlich von der Hüllkurve des zusätzlichen Transportelementes 17.
[0035] Aus der Darstellung gemäß Figur 2 geht eine vergrößerte Wiedergabe eines ersten Zylinderzwickelbereiches
näher hervor.
[0036] Die Bogenhinterkante 1.1 des Bogens 1, der mit seiner Unterseite 7 an der Mantelfläche
3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 anliegt, wird mittels eines hier nur schematisch
wiedergegebenen Saugelementes in Position 15.1 ergriffen und in einen Wendegreifer
15 der Wendetrommel 14 überführt. Der die Hinterkante 1.1 des Bogens 1 erfassende
Wendegreifer führt die Hinterkante von der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden
Zylinders 2 abzunehmenden Bogens in die Position 15.2, 15.3 sowie 15.4 und beschreibt
dabei eine hinter die Hüllkurve der Wendetrommel zurücktretende kollisionsfreie Bahn
31. In Position 15.4 hat die Hinterkante 1.1 des Bogens wieder die Hüllkurve der Wendetrommel
14 erreicht, bevor sie in Position 15.5 an die Halteelemente 12 auf dem theoretischen
Greiferkreis 10 der Übergabetrommel 9 überführt wird. Im in Figur 2 dargestellten
Zustand rotiert die Übergabetrommel in Drehrichtung 38, d.h. der Drehrichtung, die
für einen Schön-/Widerdruckmodus 60 maßgeblich ist. Das Halteelement 12, welches die
Hinterkante 1.1 des Bogens ergriffen hat, fördert diese in Drehrichtung 38 entlang
des theoretischen Greiferkreises 10 an der Übergabetrommel 9. Dabei weist die bedruckte
Oberseite 6 der Übergabetrommel 9 zu, während die Unterseite 7 des Bogens 1 nach außen
weist. Mit Position 28 ist die Schwenkbewegung des Wendegreifers 15 auf der kollisionsfreien
Bahn 31 sowie auf der Hüllkurve der Wendetrommel 14 bezeichnet. Die Schwenkbewegung,
die der Hinterkante 1.1 des Bogens 1 durch die Bewegung des Wendegreifers 15 aufgeprägt
wird, beträgt etwa 180°.
[0037] Aus der Darstellung gemäß Figur 3 geht eine weitere Ausführungsvariante einer Zylinderkonfiguration
eines Wendedruckwerkes mit halbtourigen Zylindern hervor. Von der Mantelfläche 3 des
ersten bogenführenden Zylinders 2 geht der Bogen 1 über eine Übergabetrommel 14.1,
rotierend um Rotationsachse 16, an eine Übergabetrommel 9 über. Die Übergabetrommel
9 rotiert in Drehrichtung 38 entgegen des Uhrzeigersinns im Betriebsmodus Schön-/Widerdruck.
Mit Bezugszeichen 8 ist die erste Übergabezentrale zwischen der Rotationsachse 11
der Übergabetrommel 9 sowie Rotationsachse 4 des ersten bogenführenden Zylinders 2
bezeichnet. Ein erster Zwickelbereich 23 wird von der Mantelfläche 3 des ersten bogenführenden
Zylinders 2 begrenzt, andererseits vom theoretischen Greiferkreis 10 der Übergabetrommel
9 sowie von der Mantelfläche der Trommel 14'. Zwischen der Übergabezentrale 13 zwischen
dem Zylinder 14' und der Übergabetrommel 9 wird das bogenförmige Material an hier
nicht näher dargestellte Greifeinrichtungen übergeben, bevor der Bogen 1 mit seiner
Oberseite 6 nach außen weisend und seiner Unterseite 7 der Rotationsachse 11 der Übergabetrommel
9 zuweisend von Wendegreifern 25 ergriffen wird, die an einer Wendetrommel 14 aufgenommen
sind. Die Positionen, welche der Wendegreifer 25 der Wendetrommel 14 der Hinterkante
des Bogens 1 aufprägt, sind mit Positionszeichen 25.1 bzw. 25.2 bezeichnet. In der
Ausführungsvariante gemäß Figur 3 befindet sich die Wendetrommel 14, im gleichen Durchmesser
beschaffen wie das zusätzliche Transportelement 17 gemäß der Darstellung in Figur
1 an dessen Stelle. Rotierend um die Rotationsachse 18 überführen die Wendegreifer
25 der Wendetrommel 14 die Hinterkante des Bogens 1 in den Bereich der Übergabezentrale
22 zwischen Wendetrommel 14 und dem zweiten bogenführenden Zylinder 20. Dadurch gerät
die bereits bedruckte Oberseite 6 des Bogens 1 in Anlage an die Mantelfläche 21 des
zweiten bogenführenden Zylinders 20, während die noch nicht bedruckte Unterseite 7
nach außen weist und in nachfolgenden Druckvorgängen in reinen Schöndruckwerken oder
auch in Wendedruckwerken bedruckt werden kann.
[0038] Aus der Darstellung gemäß Figur 1 geht eine vergrößerte Wiedergabe eines zusätzlichen
Transportelementes näher hervor.
[0039] Das zusätzliche Transportelement 17 begrenzt mit seiner Hüllkurve einen Zwickelbereich
24, der des weiteren von der Mantelfläche 21 des entgegen des Uhrzeigersinns rotierenden
zweiten bogenführenden Zylinders 20 begrenzt wird und andererseits durch den theoretischen
Greiferkreis 10 der Übergabetrommel 9, die im Schön- und Widerdruckmodus in Drehrichtung
38 rotiert. Die alte Hinterkante 1.1 des Bogens wird auf der Übergabezentrale 19 zwischen
der Rotationsachse 18 des zusätzlichen Transportelementes 17 und der Rotationsachse
11 der Übergabetrommel 9 gebildet. Das Greifersystem 32 des zusätzlichen Transportelementes
17 ergreift die alte Hinterkante 1.1 des Bogens, so daß diese zwischen bewegbarem
Greiferfinger 32 und einer Auflage 36 fixiert ist. Die Greiferfinger 32 werden um
ein Festlager 35 mittels einer Kurvenrolle 33 bewegt, die ihrerseits auf der Kontur
einer Kurve 34 abläuft. Greiferauflage 36 sowie Festlager 35, um welches der Greiferfinger
32 schwenkt, sind an einem um die Rotationsachse 18 schwingenden Arm 30 aufgenommen.
Aus der Darstellung gemäß 4.1 geht überdies hervor, daß dem zusätzlichen Transportelement
17 ein konisch beschaffenes Stützelement 64 zugeordnet sein kann, welches einem um
etwa 90° umzulenkenden biegesteiferen Material als Abstützfläche dient (vgl. Figuren
7 bis 7.2). Hat der Arm 30, der im Uhrzeigersinn um die Rotationsachse 13 rotiert,
die Übergabezentrale 22 zum zweiten bogenführenden Zylinder 20 erreicht, erfolgt die
Übergabe des Bogens 1 mit der alten Hinterkante 1.1 an hier nicht näher dargestellte
Greifersysteme an der Mantelfläche 21 des zweiten bogenführenden Zylinders 20 zur
weiteren Bearbeitung während des Durchlaufes durch die Druckwerke der Rotation.
[0040] Aus der Darstellung gemäß 4.2 geht eine halbtourig konfigurierte Übergabetrommel
hervor, die gemäß dieser Ausführungsvariante als Wendetrommel fungiert. Von der Mantelfläche
3 des ersten bogenführenden Zylinders 2 geht der Bogen 1 mit seiner Oberseite 6 an
die Mantelfläche 27 einer Speichertrommel 26 über. Die Speichertrommel 26 ist bevorzugt
eintourig ausgebildet und rotiert um ihre Rotationsachse 16. An der Mantelfläche der
Speichertrommel 26 sind hier nur schematisch wiedergegebene Haltereinrichtungen 29
vorgesehen, welche die Vorderkante 1.2 des Bogens an der Mantelfläche 27 fixieren.
Die im Uhrzeigersinn rotierende Speichertrommel 26 speichert die Länge des Bogens
1 mit der Vorderkante 1.2 vorauslaufend an der Mantelfläche 27, bevor ein um einen
180°-Bogen schwenkbarer Zangengreifer 25, der am theoretischen Greiferkreis 10 der
mit zurückgenommener Kontur 9 beschaffenen Übergabetrommel 9 vorgesehen ist, die Hinterkante
1.1 des Bogens 1 ergreift. Durch die Rotation der Übergabetrommel 9 um die Rotationsachse
11 in Drehrichtung 38 erfolgt ein Abziehen des vom Zangengreiferelement 25 ergriffenen
Bogens 1 an der Hinterkante 1.1 von der Mantelfläche 27 der Speichertrommel 26. Während
der Rotation der Übergabetrommel 9 in Drehrichtung 38 vollzieht das als Zangengreifer
25 ausgebildete Greifersystem der Übergabetrommel 9 eine mit Bezugszeichen 28 gekennzeichnete,
ca. 180° umfassende Schwenkbewegung. Während der Schwenkbewegung wird erreicht, daß
nunmehr in bezug auf die Übergabetrommel 9 die Unterseite 7 des Bogens 1 nach außen
weist, während die Oberseite 6 der Rotationsachse 11 der Übergabetrommel 9 zuweist.
Im Bereich der Übergabezentrale 19 zwischen der Rotationsachse 11 der Übergabetrommel
und der Rotationsachse 18 des zusätzlichen Transportelementes 17 geht der Bogen 1
an deren Umfang über und wird an der Übergabezentrale 22 an die Mantelfläche 21 des
zweiten bogenführenden Zylinders 20 übergeben. Dort ist der Bogen 1 derart positioniert,
daß die bedruckte Unterseite 6 der Mantelfläche 21 des zweiten bogenführenden Zylinders
20 zuweist, während die noch nicht bedruckte Unterseite 7 nach außen weist. Während
der Rotation des zweiten bogenführenden Zylinders 20 entgegen des Uhrzeigersinns wird
der Bogen 1 mit der Unterseite 7 nach außen weisend weiteren Druckwerken zugeführt,
in denen ein weiteres Bedrucken des Bogens 1 erfolgen kann.
[0041] Den Figuren 5.1 bis 5.5 sind Ausführungsvarianten von beidseits wirksamen Greifersystemen
zu entnehmen.
[0042] Figur 5.1 zeigt beispielsweise einen Zangengreifer 15, 25, 40, der an der mit zurückgenommener
Kontur beschaffenen Übergabetrommel 9 aufgenommen sein kann. Der Zangengreifer umfaßt
Greiferflächen 43 und ist um eine Achse 42 schwenkbar. Die Schwenkbewegung, welche
der Zangengreifer 15, 25, 40 um seine Achse 42 ausführt, ist durch den bogenförmig
konfigurierten Pfeil 28 bzw. 41 gekennzeichnet.
[0043] Figur 5.2 zeigt ein ebenfalls beidseitig wirkendes Greifersystem, welches durch einen
Doppelgreifer 44 gebildet ist. Die Greiferfinger des Doppelgreifers sind an einer
gemeinsamen Achse 42 aufgenommen, wobei jedem Greiferfinger eine separate Greiferauflage
45 zugeordnet ist.
[0044] Figur 5.3 zeigt einen T-Greifer 46, dem ebenfalls unterhalb des T-förmigen Querbalkens
zwei Greiferauflagen 45 zugeordnet sind. Die vertikale Ein- bzw. Ausfahrbewegung des
T-stücks des T-Greifers 46 wird diesem über einen angelenkten Hebel 47 aufgeprägt,
der um ein Auflager 48 schwenkbar ist. Die Schwenkbewegung des Hebels 47 um das Auflager
48 wird durch eine Rolle 49 eingeleitet, die auf der Kontur einer hier nur schematisch
wiedergegebenen Kurve 50 abrollt.
[0045] Aus der Darstellung gemäß 5.4 geht ein Halteelement 12 an der Übergabetrommel 9 hervor,
welches im Schöndruckmodus 59 seine ausgefahrene Position um die Schwenkachse 42 einnimmt.
Im Schön-/Widerdruckmodus 60 nimmt das Halteelement 12 gemäß der Darstellung aus Figur
5.4 eine abgetauchte Position 55 ein. Dazu wird das Greifersystem in toto um ein Auflager
48 geschwenkt. Die Schwenkbewegung des Greifersystemes, aufgenommen an einem Hebel
47 wird diesem durch eine Kurvenrolle 49 aufgeprägt, die ihrerseits auf einer Kurvenkontur
56 abläuft.
[0046] Eine alternative Lösungsmöglichkeit zur kollisionsfreien Greiferführung an der Übergabetrommel
ist durch die Ausführungsvariante eines Greifersystems gemäß Figur 5.5 gegeben. dort
ist das Greifersystem als Klappgreifer ausgebildet, der im Schöndruckmodus 59 mit
einem Auflager 58 unterhalb des theoretischen Greiferkreises 10 der Übergabetrommel
9 zusammenarbeitet. Der Klappgreifer 57 ist um die Achse 42 schwenkbar und beschreibt
während seiner Schwenkbewegung, d.h. sein Eintauchen unterhalb des theoretischen Greiferkreises
10 eine ca. 180°-Drehung, bezeichnet mit 28.
[0047] Aus der Darstellung gemäß Figur 6 gehen die sich im Schöndruckmodus und im Schön/Widerdruckmodus
ergebenden Bahnen des Greifersystems in bezug auf den theoretischen Greiferkreis 10
der Übergabetrommel 9 näher hervor.
[0048] Die in Figur 6 nur schematisch wiedergegebene Zylinderkonfiguration aus erstem bogenführenden
Zylinder 2, Übergabetrommel 9, Wendetrommel 14, zusätzlichem Transportelement 17 und
zweitem bogenführenden Zylinder 20 zeigt, daß die an der Übergabetrommel 9 aufgenommenen
Greifersysteme im Schöndruckmodus 59 eine mit Bezugszeichen 52 bzw. 53, dem Nenndurchmesser
der Übergabetrommel 9 entsprechende Bahn beschreiben. Im Schön- und Widerdruckmodus
60 hingegen sind die der Übergabetrommel 9 zugeordneten Greifersysteme in eine Greiferbahn
54 zurückgestellt, welche hinter den theoretischen Greiferkreis 10 zurücktritt, d.h.
die Greifersysteme finden sich hinter den Nenndurchmesser 52 der Übergabetrommel 9
zurückgestellt. So ist ein kollisionsfreier Betrieb der Übergabetrommel als bogenführende
Trommel im Schöndruckmodus 59 gewährleistet.
[0049] Aus der Figurensequenz 7, 7.1 und 7.2 geht in schematischer Darstellung ein konisches
Stützelement näher hervor, welches sowohl an der Übergabetrommel und/oder einem zusätzlichen
Transportelement aufgenommen sein kann. Das zusätzliche Transportelement 17 bzw. die
Übergabetrommel 9 ist in Seitenwänden 61 bzw. 62 des erfindungsgemäß konfigurierten
Wendedruckwerkes im Lager 69 aufgenommen. Der Antrieb erfolgt an einer Achse 63 über
ein an der Antriebsseite 61 vorgesehenes Zahnrad. Die Schrägflächen 68 umfassenden
konischen Stützelemente 64 sind in bezug auf die Übergabetrommel 9 bzw. das zusätzliche
Transportelement 17 derart positioniert, daß sie ein biegesteiferes Material 65 wie
beispielsweise Karton in dessen Seitenbereich untergreifen. Über eine in Figur 7 nur
in schematischer Ausführungsform wiedergegebene Fangeinrichtung 66 werden die Seitenkanten
des biegesteiferen Kartons 65 an die Schrägflächen 68 der konischen Stützelemente
64 angedrückt, so daß das biegesteifere Material 65 von einer gestreckten, d.h. von
der Umfangsfläche abstehenden Lage in eine der Krümmung der Umfangsfläche von Übergabetrommel
9 bzw. zusätzlichem Transportelement 17 entsprechende Krümmung überführt werden kann.
[0050] Figur 7.1 zeigt den Kontaktbereich des Fangelementes 66 mit den seitlichen Flächen
des biegesteiferen bogenförmigen Materials 65 in vergrößertem Maßstab. Das fanghakenförmig
ausgebildete Fangelement 66 erfährt um eine Schwenkachse eine Schwenkbewegung 67,
in welcher es von einer Offenstellung 72 in eine geschlossene Stellung 73 überführt
wird. Im angestellten Zustand 73 des Fanghakens 66 drückt dieser, auf die Unterseite
7 des biegesteiferen bogenförmigen Materials 65 einwirkend, die Randbereiche der bedruckten
Oberseite 6 an die geneigt ausgeführten Kontaktflächen 68 des konisch oder kegelförmig
ausgeführten Stützelementes 64.
[0051] Aus der Darstellung gemäß Figur 7.2 geht hervor, daß das biegesteifere bogenförmige
Material 65 durch die Anstellung des Fangelementes 66 von einer gestreckten Lage 70
in eine etwa aufgewickelte Lage 71 überführt wird. Dadurch ist die Kollisionsgefahr
des hinteren Bereiches des biegesteiferen (Karton) bogenförmigen Materials 65 mit
anderen stationär aufgenommenen Maschinenkomponenten herabgesetzt. Die Kontaktflächen
68 des konisch oder kegelförmig ausgeführten Stützelementes 64 lassen sich besonders
bevorzugt an einer Übergabetrommel 9 oder an einem zusätzlichen Transportelement 17
in Gestalt eines Transportzylinders aufnehmen.
[0052] Aus der Figur 8 geht ein Geschwindigkeits/Zeitdiagramm eines zusätzlichen Transportelementes
näher hervor. Mit Bezugszeichen 81 ist die Bogenübernahme eines Bogens, sei es Papier
in schwererer oder leichterer Grammatur oder Karton 65, bezeichnet.
[0053] Die Bogenübergabegeschwindigkeit ist mit Bezugszeichen 82 gekennzeichnet, wobei die
Umfangsgeschwindigkeit des Armes 30 des zusätzlichen Transportzylinders nach der Bogenübergabe
82 einen Einbruch erfährt, um kurz vor der nächsten Bogenübernahme 81 des nachfolgenden
Exemplars, sei es ein Bogen 1 aus Papier oder ein biegesteiferer Bedruckstoff wie
beispielsweise Karton 65, wieder auf Bogenübernahmegeschwindigkeit beschleunigt zu
werden.
[0054] Aus der Darstellung gemäß Figur 9 geht in schematischer Wiedergabe eine Ansicht eines
zwischen dem zweiten bogenführenden Zylinder und der Übergabetrommel aufgenommenen
zusätzlichen Transportelementes näher hervor, welches in einem ganzzahligen Teiler
des Durchmessers des Druckformzylinders ausgeführt ist. Dieser aus Bauraumgründen
in sehr kleinem Durchmesser ausgeführte Transportzylinder 17 umfaßt an seiner Umfangsfläche
in diese eintauchende oder aus dieser ausfahrende Greiferelemente 32. Diese können
eine hinter die Mantelfläche des zusätzlichen Transportelementes 17 zurücktretende
Lage 55 einnehmen oder können aus der Mantelfläche des Transportzylinders 17 hinaustreten
und so von der Übergabetrommel 9 bogenförmiges Material 1, 65 übernehmen und an die
Mantelfläche 21 eines zweiten bogenführenden Zylinders 20 überführen. Demnach lassen
sich ähnlich wie an der Übergabetrommel 9 hinter die Mantelfläche zurücktretende Greifelemente
32 auch am zusätzlichen Transportelement 17 in Gestalt eines Transportzylinders aufnehmen.
[0055] Schließlich gehen aus der Darstellung gemäß Figur 10 die Räderzüge samt Kupplungselement
zum Antrieb des erfindungsgemäß konfigurierten Wendedruckwerkes im Schöndruckmodus
wie auch im Schöndruck- und Widerdruckmodus näher hervor.
[0056] Der Räderzug 102, in welchem sich das erfindungsgemäß konfigurierte Wendedruckwerk
im Schön- und Widerdruckmodus betreiben läßt, ist mit Bezugszeichen 102 bezeichnet,
während Bezugszeichen 103 den im reinen Schöndruckbetrieb des Wendedruckwerkes sich
einstellenden Antriebsverlauf bezeichnet. Die einzelnen Wellen von erstem bogenführenden
Zylinder 2, Wendetrommel, Übergabetrommel, zusätzlichem Transportelement sowie zweitem
bogenführenden Zylinder sind sämtlich in einer Seitenwand 99 des Wendedruckwerkes
mit hier nur schematisch wiedergegebenen Lagern 91 drehbar aufgenommen.
[0057] Im Schöndruckmodus 59 verläuft der Antrieb der drei halbtourig ausgebildeten Zylinder
1, 9 und 20 über den Räderzug 103. Es kämmen das Antriebsrad 90 des ersten bogenführenden
Zylinders 2, ein auf der Welle der Übergabetrommel 9 aufgenommenes Antriebszahnrad
104 sowie das Zahnrad 92, welches dem Antrieb des zweiten bogenführenden Zylinders
20 dient, miteinander. Die Antriebszahnräder 93 bzw. 94 von Wendetrommel und zusätzlichem
Transportelement sind stillgesetzt, d.h. aus dem Antriebsstrang ausgekuppelt. In der
Betriebsart Schön- und Widerdruck 60 erfolgt der Antrieb vom Antriebszahnrad 90 des
ersten bogenführenden Zylinders 2 aus auf das Zahnrad 93, welches dem Antrieb der
Wendetrommel 14dient. Von dieser geht der Antrieb über das auf der Welle der Übergabetrommel
9 angeordnete Zahnrad 105 an das Antriebsrad 54 des zusätzlichen Transportelementes
17 über und von diesem auf das Antriebszahnrad 92 des zweiten bogenführenden Zylinders.
In dieser Ausführungsvariante ist das auf der Welle der Übergabetrommel 14 aufgenommene
Zahnrad 104 um den Stellweg a bzw. 96 verschoben und außer Eingriff mit den Zahnrädern
90 bzw. 92 gestellt.
[0058] Mittels des Kupplungselementes 95 läßt sich ein eingekuppelter Zustand 97 sowie ein
ausgekuppelter Zustand 98 erreichen. An der Welle der Übergabetrommel 9 kann beispielsweise
eines der Zahnräder 105 bzw. 104 in axiale Richtung, bezeichnet durch den Stellweg
96 so verschoben werden, daß der Abstand a zum in Eingriff bringen bzw. außer Eingriff
bringen, gerade einer Zahnradbreite entspricht. Das hülsenförmige Element 100, an
dessen Umfang das äußere Zahnrad 105 der Welle der Übergabetrommel 9 befestigt ist,
fährt in eine gestrichelte Position 101 zurück, so daß ein wirksames außer Eingriffbringen
des Zahnrades 104 mit den Antriebszahnrädern 90 bzw. 92 des ersten bzw. zweiten bogenführenden
Zylinders 1, 20 sichergestellt ist.
[0059] Durch diese Wahl der Antriebsräder erfolgt die Umstellung von Schöndruckmodus 59
auf Schön- und Widerdruckmodus 60 durch Kuppeln zwischen direktem und indirektem Antrieb
über Wendetrommel 14 an der Übergabetrommel 9. Dabei erfolgt gleichzeitig eine Verdrehung
der Antriebssysteme derart zueinander, daß die Wendetrommel 14 formatabhängig genau
das Ende des auf dem Druckzylinder jeweils liegenden Bogens 1, 65 erfaßt. Im Schöndruckmodus
59 erfolgt der Antrieb derart, daß die Zahnräder 93 bzw. 94, die im Schön-/Widerdruckmodus
60 erforderlich sind, in einer Ruhestellung von Wendetrommel 14 und zusätzlichem Transportelement
17 ausgekuppelt sind
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Bogen
- 1.1
- Hinterkante
- 1.2
- Vorderkante
- 2
- erster bogenführenden Zylinder
- 3
- Mantelfläche
- 4
- Rotationsachse
- 5
- Greifer
- 5.0
- Vorderkantenlage
- 5.1
- Vorderkantenlage
- 5.2
- Vorderkantenlage
- 5.3
- Vorderkantenlage
- 6
- Oberseite
- 7
- Unterseite
- 8
- Übergabezentrale
- 9
- Übergabetrommel
- 10
- Hüllkurve (theoretischer Greiferkreis)
- 11
- Rotationsachse
- 12
- Halteelement
- 13
- Übergabezentrale
- 14
- Wendetrommel
- 14'
- Übergabezylinder
- 15
- Wendegreifer
- 15.0
- Hinterkantenposition
- 15.1
- Hinterkantenposition
- 15.2
- Hinterkantenposition
- 15.3
- Hinterkantenposition
- 15.4
- Hinterkantenposition
- 15.5
- Hinterkantenposition
- 15.6
- Hinterkantenposition
- 15.7
- Hinterkantenposition
- 15.8
- Hinterkantenposition
- 15.9
- Hinterkantenposition
- 15.10
- Hinterkantenposition
- 16
- Rotationsachse
- 17
- zusätzliches Transportelement
- 18
- Rotationsachse
- 19
- Übergabezentrale
- 20
- zweiter bogenführender Zylinder
- 21
- Mantelfläche
- 22
- Übergabezentrale
- 23
- Zwickel 1, 9, 14
- 24
- Zwickel 9, 17 20
- 25
- Wendegreifer
- 26
- Speicherzylinder
- 27
- Speicherzylindermantel
- 28
- 180° Schwenkbewegung
- 29
- Haltereinrichtung
- 30
- Arm
- 31
- kollisionsfreie Bahn
- 32
- Greifer
- 33
- Kurvenrolle
- 34
- Kurve
- 35
- Festlager
- 36
- Greiferauflage
- 37
- Drehrichtung Schöndruck
- 38
- Drehrichtung Schön- und Widerdruck
- 40
- Zangengreifer
- 41
- 180°-Bogen
- 42
- Achse
- 43
- Greiferflächen
- 44
- Doppelgreifer
- 45
- Auflage
- 46
- T-Greifer
- 47
- Hebel
- 48
- Auflager
- 49
- Kurvenrolle
- 50
- Kurve
- 51
- Greiferbahn Schön- und Widerdruckmodus
- 52
- Nenndurchmesser
- 53
- Greiferauflage Schöndruck
- 54
- Übergabetrommelgreifer aktiv
- 55
- abgetauchte Position
- 56
- Kurve
- 57
- Klappgreifer
- 58
- Auflage
- 59
- Schöndruckmodus
- 60
- Schön- und Widerdruckmodus
- 61
- Antriebseite
- 62
- Bedienseite
- 63
- Achse
- 64
- Kegel/Konuselement
- 65
- Kartonbogen
- 66
- Fangelement
- 67
- Schwenkbewegung
- 68
- Kontaktfläche
- 69
- Lager
- 70
- gestreckte Lage
- 71
- aufgewickelte Lage
- 72
- Fangelement offen
- 73
- Fangelement geschlossen
- 80
- Bogengeschwindigkeit
- 81
- Geschwindigkeit Bogenübernahme
- 82
- Geschwindigkeit Bogenübergabe
- 90
- Antriebsrad 21
- 91
- Lager
- 92
- Antriebsrad 20
- 93
- Antrieb 14
- 94
- Antrieb 17
- 95
- Kupplungselement
- 96
- Stellweg
- 97
- eingekuppelter Zustand
- 98
- ausgekuppelter Zustand
- 99
- Seitenwand
- 100
- Hülse
- 101
- zurückgestellte Lage
- 102
- Schön- und Widerdruckräderzug
- 103
- Schöndruckräderzug
- 104
- Antriebsrad
- 105
- Antriebsrad
1. Einrichtung zur Wendung von Bogen (1, 65) mit einer Übergabetrommel (9), die von zwei
bogenführenden Zylindern (1, 20) begrenzt ist, wobei der Übergabetrommel (9) eine
Wende-/Speichertrommel (14, 26) sowie ein zusätzliches Transportelement (17) zugeordnet
sind und die bogenverarbeitende Rotationsdruckmaschine im Schön- und Schön-/Widerdruckmodus
(59, 60) betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabetrommel (9) im Schöndruckmodus und im Schön/Widerdruckmodus (59, 60)
in entgegengesetzten Drehrichtungen (37, 38) antreibbar und an der gedachten Mantelfläche
(10) der Übergabetrommel (9) in beiden Drehrichtungen (37, 38) der Übergabetrommel
(9) wirksame Greifersysteme (12; 15, 25, 40, 44, 46) aufgenommen sind.
2. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wende-/Speichertrommel (14, 26) und das zusätzliche Transportelement (17) außerhalb
des Transportweges des Bogens (1, 65) an den bogenführenden Zylindern ( 1, 9, 20)
im Schöndruckmodus (59) liegt.
3. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportweg des Bogens (1, 65) im Schön-/Widerdruckmodus (60) auf der Seite
einer Mantelfläche (10) der Übergabetrommel (9) liegt, die dem Transportweg des Bogens
(1, 65) im Schöndruckmodus (59) gegenüberliegt.
4. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabetrommel (9) gegenüber der Hüllkurve (10) der Greifersysteme (12; 15,
25, 40, 44, 46) eine zurückgenommene Kontur aufweist.
5. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wende-/Speichertrommel (14, 26) sowie das zusätzliche Transportelement (17) nur
im Schöndruck-/Widerdruckmodus (60) angetrieben sind, im Schöndruckmodus (59) hingegen
stillgesetzt sind.
6. Einrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schön-/Widerdruckmodus (60) der Transport und die Wendung des Bogens (1, 65) über
einen ersten bogenführenden Zylinder (2), eine entgegengesetzt zur Drehrichtung (37)
des Schöndruckmodus (59) angetriebene Übergabetrommel (9), eine Wendetrommel (14)
sowie ein zusätzliches Transportelement (17) an den zweiten bogenführenden Zylinder
(20) erfolgt.
7. Einrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schön-/Widerdruckmodus (60) der Transportweg des Bogens (1, 65) über einen ersten
bogenführenden Zylinder (2), einen eintourigen Übergabezylinder (14'), die entgegengesetzt
zur Drehrichtung (37) des Schöndruckmodus' (59) angetriebene Übergabetrommel (9) sowie
ein als Wendetrommel fungierendes zusätzliches Transportelement (17) erfolgt.
8. Einrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schön-/Widerdruckmodus (60) der Transportweg des Bogens (1) vom ersten bogenführenden
Zylinder (2) über eine Speichertrommel (26), der als Wendetrommel fungierenden Übergabetrommel
(9, 14) über das zusätzliche Transportelement (17) an die Mantelfläche (21) des zweiten
bogenführenden Zylinders (20) erfolgt.
9. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste bogenführende Zylinder (1), die Übergabetrommel (9) sowie der zweite bogenführende
Zylinder (20) als halbtourige Zylinder ausgeführt sind.
10. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wende-/Speichertrommel (14, 16) sowie das zusätzliche Transportelement (17) eintourig
oder in einem ganzzahligen Teiler in bezug auf den Durchmesser eines Druckformzylinders
ausgebildet sind.
11. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das beidseitig wirksame Greifersystem an der Übergabetrommel (9) als ein eine 180°-Schwenkung
(28, 41) ausführendes Zangengreifersystem (15, 25, 40) beschaffen ist.
12. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das beidseitig wirksame Greifersystem an der Übergabetrommel (9) als ein Doppelgreifer
(44) mit zwei um eine gemeinsame Achse (42) ansteuerbaren Greiferfingern ausgebildet
ist.
13. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das beidseitig wirksame Greifersystem an der Übergabetrommel (9) als kurvengesteuerter,
vertikal verschiebbarer T-Greifer (46) ausgebildet ist, dem zwei Greiferauflageflächen
(45) zugeordnet sind.
14. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Greifersystem (12) an der Übergabetrommel (9) als im Schöndruckmodus (59) aktivierbares
und im Schön- und Widerdruckmodus (60) in eine abgetauchte Position (55) stellbares
Greifersystem ausgebildet ist.
15. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Greifersystem (12) der Übergabetrommel (9) als um eine Achse (42) schwenkbares
Klappengreifersystem (57) beschaffen ist.
16. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Übergabetrommel (9) und/oder am zusätzlichen Transportelement (17) ein eine
geneigte Kontaktfläche (68) aufweisendes Stützelement (64) aufgenommen ist, an welche
biegesteiferes Bogenmaterial (65) mittels eines aktivierbaren Fangelementes (66) anstellbar
ist.
17. Einrichtung gemäß Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das biegesteifere bogenförmige Material (65) mittels der Fangeinrichtung (66) von
einer gestreckten Lage (70) in eine aufgewickelte Lage (71) am Stützelement (64) überführt
wird.
18. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schöndruckmodus (59) der Antrieb des zweiten bogenführenden Zylinders (20) über
einen ersten Räderzug (90, 92; 103) erfolgt.
19. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Schön- und Widerdruckmodus (60) der Antrieb des zweiten bogenführenden Zylinders
(20) über einen zweiten, ein Kupplungselement (59) enthaltenden weiteren Räderzug
(102) erfolgt, der die Zahnräder (90, 92, 93, 94, 104) umfaßt.
20. Druckwerk zum Wenden bogenförmigen Materials (1, 65) mit einer Übergabetrommel (9),
die von zwei bogenführenden Zylindern (1, 20) begrenzt ist, der Übergabetrommel (9)
eine Wende-/Speichertrommel (14, 26) sowie ein zusätzliches Transportelement (17)
zugeordnet sind und die bogenverarbeitende Rotationsdruckmaschine im Schön- und Schön-/Widerdruckmodus
(59, 60) betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabetrommel (9) im Schöndruckmodus und im Schön/Widerdruckmodus (59, 60)
in entgegengesetzten Drehrichtungen (37, 38) antreibbar und an der gedachten Mantelfläche
(10) der Übergabetrommel (9) in beiden Drehrichtungen (37, 38) der Übergabetrommel
(9) wirksame Greifersysteme (12; 15, 25, 40, 44, 46) aufgenommen sind.
21. Mehrfarbenrotationsdruckmaschine mit einer Einrichtung zur Wendung von Bogen (1, 65)
mit einer Übergabetrommel (9), die von zwei bogenführenden Zylindern (1, 20) begrenzt
ist, der Übergabetrommel (9) eine Wende-/Speichertrommel (14, 26) sowie ein zusätzliches
Transportelement (17) zugeordnet sind und die bogenverarbeitende Rotationsdruckmaschine
im Schön- und Schön/Widerdruckmodus (59, 60) betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabetrommel (9) im Schöndruckmodus und im Schön/Widerdruckmodus (59, 60)
in entgegengesetzten Drehrichtungen (37, 38) antreibbar und an der gedachten Mantelfläche
(10) der Übergabetrommel (9) in beiden Drehrichtungen (37, 38) der Übergabetrommel
(9) wirksame Greifersysteme (12; 15, 25, 40, 44, 46) aufgenommen sind.