Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Abbrandschaltanordnung gemäss Oberbegriff des Anspruches
1, die sich insbesondere für den Einsatz in Leistungsschaltern eignet, welche zum
Ein- und Ausschalten von Betriebs- und Überströmen in Anlagen für die Erzeugung und
Verteilung von elektrischer Energie dienen.
Stand der Technik
[0002] Aus der EP-A-0 146 671 ist ein Leistungsschalter mit einer Abbrandschaltanordnung
der gattungsgemässen Art bekannt, bei dem beim Abschalten von hohen Strömen der im
Lichtbogenraum entstehende Gasdruck zur Verstärkung der Beblasungswirkung genutzt
wird. Zu diesem Zweck ist der innere Hohlraum des einen, beweglichen, rohrförmigen
Schaltstückes über radiale Auslassöffnungen mit einem ein Löschgas enthaltenden Pumpraum
verbunden, der durch einen mit dem Schaltstück mit beweglichen Zylinder und einen
ortsfesten Kolben festgelegt wird und der bei voneinander getrennten Schaltstücken
über Blaskanäle mit dem Lichtbogenraum in Verbindung steht. Der nach der Trennung
der Schaltstücke im Bereich des Lichtbogens herrschende hohe Druck breitet sich über
eine Eintrittsöffnung am freien Ende des beweglichen Schaltstückes sowie dessen Hohlraum
und die Austrittsöffnungen in den Pumpraum aus und erhöht den in diesem herrschenden
Druck des zur Lichtbogenbeblasung dienenden Löschgases.
[0003] Bei hohen Ausschaltströmen wird im Lichtbogenraum ein sehr hoher Druck aufgebaut,
der eine starke mechanische Beanspruchung der den Lichtbogenraum umgebenden Bauteile
zur Folge hat. Letztere müssen entsprechend massiv ausgebildet werden und sind deshalb
vergleichsweise teuer in der Herstellung. Da die Masse der mit dem beweglichen Schaltstück
mit bewegten Bauteile und der im Pumpraum herrschende, zwischen dem Kolben und dem
Zylinder wirkende Gasdruck die erforderliche Ausschaltleistung des Schalterantriebes
wesentlich mitbestimmen, muss für die Abschaltung hoher Ströme ein entsprechend leistungsstarker
Schalterantrieb eingesetzt werden.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, eine Abbrandschaltanordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei vergleichsweise einfacher und gewichtssparender
Dimensionierung ihrer Bauteile in der Lage ist, auch sehr hohe Ströme auszuschalten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einer Abbrandschaltanordnung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Bei sehr grossen zu schaltenden Strömen wird das Verschliesselement im einen Schaltstück
unter der Wirkung des im Lichtbogenraum herrschenden Gasdruckes aus seiner Grundstellung
heraus verschoben und gibt die Verbindung zwischen der Einlassöffnung und der Auslassöffnung
bzw. den Auslassöffnungen frei, so dass eine Druckentlastung vom Lichtbogenraum in
einen Auspuffraum stattfinden kann. Die vorliegende Erfindung ermöglicht damit eine
gezielte Begrenzung des unmittelbar nach dem Trennen der Schaltstücke auftretenden
Druckanstieges im Lichtbogenraum, was es erlaubt, auch bei einer für das Ausschalten
sehr grosser Ströme vorgesehenen Abbrandschaltanordnung die den Lichtbogenraum umgebenden
Bauteile leichter auszugestalten und den Schalterantrieb für eine kleinere Ausschaltleistung
auszulegen.
[0007] Bevorzugte Weiterausgestaltungen des erfindungsgemässen Leistungsschalters bilden
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele
darstellen, näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- einen axialen Längsschnitt durch die Abbrandschaltanordnung eines Leistungsschalters
mit den Schaltstücken in geschlossenem Zustand,
- Fig. 2
- in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung die Abbrandschaltanordnung kurz nach
dem Trennen der Schaltstücke,
- Fig. 3
- in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung die Abbrandschaltanordnung mit den
Schaltstücken in geöffnetem Zustand,
- Fig. 4
- in vergrössertem Massstab die Schaltstücke der Abbrandschaltanordnung im in der Fig.
1 gezeigten Zustand,
- Fig. 5
- in vergrössertem Massstab die Schaltstücke der Abbrandschaltanordnung im in der Fig.
2 gezeigten Zustand,
- Fig.6
- in einer der Fig. 4 entsprechenden Darstellung eine Variante der in den Fig. 1-5 gezeigten
Ausführungsform mit einer anderen Ausgestaltung des beweglichen Schaltstückes, und
- Fig. 7
- die Schaltstücke der Ausführungsform gemäss Fig. 6 kurz nach ihrer Trennung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0009] Die in den Figuren 1-3 gezeigte Abbrandschaltanordnung eines im übrigen nicht weiter
dargestellten Leistungsschalters entspricht mit Ausnahme der Ausbildung des beweglichen
Schaltstiftes hinsichtlich Aufbau und Anordnung der Bauteile der in der Fig. 3a der
DE-A-198 16 505 dargestellten Abbrandschaltanordnung.
[0010] Die Abbrandschaltanordnung 1 weist zwei in Richtung einer Schaltachse 2 ausgerichtete
Schaltstücke 3 und 4 auf. Das Schaltstück 3 ist ein axial beweglicher Schaltstift,
der mittels eines nicht dargestellten Schalterantriebes in Richtung des Pfeiles A
zwischen einer Einschaltstellung (Fig. 1) und einer Ausschaltstellung (Fig. 3) verschiebbar
ist. Das andere Schaltstück 4 ist als feststehende Kontakttulpe ausgebildet, die in
einer zentralen Öffnung einer Trennwand 5 gelagert ist und mehrere um die Schaltachse
2 herum angeordnete und schräg nach unten gegen letztere gerichtete elastische Kontaktfinger
aufweist, die durch Schlitze voneinander getrennt sind. In seiner Einschaltstellung
ragt der Schaltstift 3 in die Kontakttulpe 4 hinein und wird von deren Kontaktfingern
von aussen berührt (Fig. 1). Der Kontakttulpe 4 gegenüber ist eine die Schaltachse
2 umgebende Düse 6 aus einem elektrisch isolierenden Material angeordnet, die die
Form eines sich nach oben verengenden Trichters hat und in einer zentralen Öffnung
einer weiteren Trennwand 7 befestigt ist. Die Trennwand 7 schliesst einen ersten Auspuffraum
8a nach oben ab.
[0011] In der in der Fig. 3 gezeigten Ausschaltstellung des Schaltstiftes 3 liegt dessen
Spitze unterhalb der Düse 6. Zwischen dem Schaltstift 3 und der Kontakttulpe 4 liegt
dann ein Lichtbogenraum 9, in dem sich beim Trennen der Schaltstücke 3, 4 zwischen
diesen ein Lichtbogen 10 ausbildet (Fig. 2). Der Lichtbogenraum 9 ist von einem ringförmigen
Heizvolumen 11 umgeben, das über einen die Kontakttulpe 4 von der Düse 6 trennenden,
ringförmigen Blasschlitz 12 mit dem Lichtbogenraum 9 in Verbindung steht. Nach aussen
ist das Heizvolumen 11 durch eine umlaufende Wand aus einem elektrisch isolierenden
Material abgeschlossen. Das Heizvolumen 11 ist über Blaskanäle 13 in der Trennwand
7 mit nicht gezeigten Blaszylindern verbunden, in denen durch den Schalterantrieb
betätigte Blaskolben angeordnet sind. In den Auslass jedes Blaskanals 13 in das Heizvolumen
11 ist ein Rückschlagventil 14 eingebaut.
[0012] An den Lichtbogenraum 9 schliesst oben ein Druckraum 15 an, der mit dem Lichtbogenraum
9 durch eine von den Enden der Kontaktfinger der Kontakttulpe 4 gebildete Öffnung
verbunden ist. Der Druckraum 15 ist durch eine oberhalb der Kontakttulpe 4 angeordnete,
ringförmige Abdeckung 16 sowie eine Kappe 17, beide aus elektrisch isolierendem Material,
begrenzt. Die Abdeckung 16 und die von ihr beabstandete Kappe 17 bilden zwischen sich
einen bezüglich der Schaltachse 2 rotationssymmetrischen Rückführkanal 18, der vom
Druckraum 15 allseitig radial nach aussen verläuft und dann in axialer Richtung zum
Heizvolumen 11 geführt ist. In die Auslässe des Rückführkanals 18 in das Heizvolumen
11 ist jeweils ein Rückschlagventil 19 eingebaut. Der Druckraum 15 ist durch eine
Anzahl von gleichmässig über den Umfang verteilte Auspuffrohre 20 mit einem zweiten
Auspuffraum 8b verbunden. Ausserdem sind in der Kappe 17 Entlastungsöffnungen 21 vorgesehen,
die den Rückführkanal 18 mit dem zweiten Auspuffraum 8b verbinden und durch einen
Kolben 22 eines als Sicherheitsventil dienenden Überdruckventiles 23 verschlossen
sind. Diese Kolben 22 werden von Tellerfedern 24 in die Entlastungsöffnungen 21 gepresst.
[0013] Im folgenden wird unter Einbezug der Fig. 4 und 5 der Aufbau des Schaltstiftes 3
näher erläutert.
[0014] Im vorderen, hohlzylindrischen Bereich des Schaltstiftes 3 ist in seinem Inneren
ein Hohlraum 25 ausgebildet. Dieser weist eine an der Schaltstiftspitze 26 vorgesehene
Einlassöffnung 27 sowie mehrere am Umfang des Schaltstiftes 3 verteilte Auslassöffnungen
28 auf. Letztere sind in Richtung der Schaltachse 2 in einem derartigen Abstand von
der Einlassöffnung 27 angeordnet, dass sie in den ersten Auspuffraum 8a münden, sobald
sich der Schaltstift 3 während des Ausschaltvorganges von der Kontakttulpe 4 löst.
Zum Verschliessen der Einlassöffnung 27 ist ein Verschliesselement 29 vorgesehen,
das im Hohlraum 25 in Richtung der Schaltachse 2 verschiebbar geführt ist. Das Verschliesselement
29 ist mit einem Führungsbolzen 30 verbunden, der in einer Führung 31 im Schaltstift
3 geführt ist. Der Führungsbolzen 30 stützt sich mit einem Teller 32 auf einer als
Druckfeder ausgebildeten Schliessfeder 33 ab, die in einem weiteren Hohlraum 34 im
Innern des Schaltstiftes 3 untergebracht ist. Das Verschliesselement 29, der Führungsbolzen
30 und der Teller 32 bestehen aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise
aus Polytetrafluorethylen (PTFE).
[0015] Nachfolgend wird nun die Wirkungsweise der Abbrandschaltanordnung 1 gemäss den Fig.
1-5 beschrieben, wobei ergänzend auf die bereits früher erwähnte DE-A-198 16 505 Bezug
genommen wird.
[0016] Im in den Fig. 1 und 4 gezeigten Einschaltzustand greift der Schaltstift 3 in die
Kontakttulpe 4 ein. Dabei ist die Einlassöffnung 27 an der Schaltstiftspitze 26 durch
das Verschliesselement 29, das in dieser Grundstellung unter der Wirkung der Schliessfeder
33 seine vordere Endlage einnimmt, verschlossen.
[0017] Beim Ausschalten werden zuerst die nicht gezeigten Nennstromkontakte des Leistungsschalters
voneinander getrennt. Nach dem Trennen der Nennstromkontakte kommutiert der Strom
auf die Abbrandschaltanordnung 1. Nun wird der Schaltstift 3 aus der Kontakttulpe
4 gezogen. Zwischen letzterer und dem Schaltstift 3 bildet sich ein Lichtbogen 10
aus, welcher sich durch den Lichtbogenraum 9 erstreckt, der durch die Bewegung des
Schaltstiftes 3 weg von der Kontakttulpe 4 geöffnet wird (Fig. 2 und 5). Der Lichtbogen
10 hat auf bekannte Weise einen Druckaufbau im Lichtbogenraum 9 und im Heizvolumen
11 zur Folge. Dieser Druckaufbau wird unterstützt durch das über die Blaskanäle 13
ins Heizvolumen 11 hinein gepumpte Isoliergas und den Pinchdruck des Lichtbogens 10.
[0018] Übersteigt beim Ausschalten eines sehr grossen Stromes während der Ausschaltbewegung
des Schaltstiftes 3 die auf das Verschliesselement 29 wirkende, durch den Druck im
Lichtbogenraum 9 bzw. im Heizvolumen 11 hervorgerufene Kraft die Schliesskraft der
Schliessfeder 33, so wird das Verschliesselement 29 entgegen der Kraft der Schliessfeder
33 aus seiner vorderen Endlage in eine hintere Endlage zurück bewegt, und zwar bereits
kurz nach der Trennung der Schaltstücke 3, 4 und in einer Phase der Ausschaltbewegung
des Schaltstiftes 3, in der sich dessen Spitze 26 noch zwischen der Düse 6 und der
Kontakttulpe 4 befindet (Fig. 2 und 5). Durch dieses Zurückdrängen des Verschliesselementes
29 wird die Verbindung zwischen der Einlassöffnung 27 und den Auslassöffnungen 28
im Schaltstift 3 freigegeben und es erfolgt eine Druckentlastung aus dem Lichtbogenraum
9 bzw. dem Heizvolumen 11 in den ersten Auspuffraum 8a, wie das in den Fig. 2 und
5 mittels der Pfeile B angedeutet ist. Sobald der Druck im Heizvolumen 11 bzw. im
Lichtbogenraum 9 so weit herabgesetzt ist, dass die auf das Verschliesselement 29
in Öffnungsrichtung wirkende Kraft kleiner ist als die Schliesskraft der Schliessfeder
33, bewegt letztere das Verschliesselement 29 zurück in seine vordere Endlage, in
der es die Einlassöffnung 27 wieder abschliesst.
[0019] Der Druck des Isoliergases im Heizvolumen 11 ist nach einer Druckentlastung über
das Innere des Schaltstiftes 3 noch hoch genug, um auf bekannte Weise ein Löschen
des Lichtbogens 10 zu bewirken. In der Fig. 3 ist die Abbrandschaltanordnung 1 nach
dem Löschen des Lichtbogens und mit den Schaltstücken 3, 4 im vollständig geöffneten
Zustand gezeigt.
[0020] Mit der beschriebenen gezielten Druckentlastung lässt sich schon kurz nach dem Trennen
der Schaltstücke 3, 4 eine Regulierung des Druckaufbaues im Lichtbogenraum 11 erreichen.
Damit kann vermieden werden, dass beim Ausschalten von sehr hohen Strömen, bei denen
der Pinchdruck des Lichtbogens 10 gross ist, die im Heizvolumen 11 angeordneten bzw.
dieses umgebenden Bauteile einer sehr hohen mechanischen Belastung ausgesetzt werden.
Diese Bauteile können deshalb leichter dimensioniert werden. Das Überdruckventil 23
hat nur noch die Funktion eines Sicherheitsventils und hat keinen Einfluss mehr auf
den eigentlichen Ausschaltvorgang.
[0021] Ist beim Ausschalten eines vergleichsweise niedrigen Stromes der sich im Heizvolumen
11 aufbauende Druck nicht genügend gross, um das Verschliesselement 29 gegen die Schliesskraft
der Schliessfeder 33 von der Einlassöffnung 27 weg zu drängen, so bleibt die Verbindung
zwischen der Einlassöffnung 27 und den Auslassöffnungen 28 verschlossen und es kann
kein Druckabbau über das Innere des Schaltstiftes 3 stattfinden. Der in einem solchen
Fall für das Löschen des Lichtbogens 9 benötigte Druck des Isoliergases bleibt somit
erhalten. An der dem Lichtbogen 10 zugekehrten Oberfläche des in seiner vorderen Endlage
gehaltenen Verschliesselementes 29, das wie erwähnt aus einem elektrisch isolierenden
Material besteht, findet ein Abbrand statt. Die dabei erzeugten Gase tragen in erwünschter
Weise zur Erhöhung des Druckes im Heizvolumen 11 bei.
[0022] In den Fig. 6 und 7 ist eine Variante der in den Fig. 1-5 dargestellten Abbrandschaltanordnung
1 gezeigt, bei der das Schaltstück 3 aus einem andern Material besteht. Sich entsprechende
Teile sind daher in den Fig. 6 und 7 gleich wie in den Fig. 1-5 bezeichnet.
[0023] Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 6 und 7 besteht das Verschliesselement 29,
der Führungsbolzen 30 und der Teller 32 aus einem elektrisch leitenden, abbrandfesten
Material, z.B. aus einer Wolfram-Kupfer-Legierung. Das Verschliesselement 29 steht
an mindestens einer Stelle in elektrisch sehr gut leitender Verbindung mit dem Schaltstift
3. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird diese elektrisch leitende Verbindung über
in der Führung 31 angeordnete Kontaktlamellen 35 hergestellt.
[0024] Die in den Fig. 6 und 7 gezeigte Abbrandschaltanordnung, deren Funktionsweise gleich
ist wie diejenige der Ausführungsform gemäss den Fig. 1-5, findet vorzugsweise bei
Leistungsschaltern Anwendung, mit denen sehr hohe Kurzschlussströme abzuschalten sind.
Dem Lichtbogen 10 steht eine Fläche zur Verfügung, die um die Oberfläche des Verschliesselementes
29 grösser ist als die durch den Schaltstift 3 allein gebildete Fläche, was bedeutet,
dass die Stromdichte an den Lichtbogenfusspunkten nicht zu hoch wird. Die Abbrandschaltanordnung
gemäss den Fig. 6 und 7 ist im weiteren geeignet für Schalter, mit denen sehr häufig
kleine Ströme (meist Nennströme) ausgeschaltet werden. Bei solchen Schaltern entlastet
das elektrisch leitende Verschliesselement 29 den Schaltstift 3 von den Folgen des
Abbrandes und trägt damit zu einer Erhöhung von dessen Lebensdauer bei.
[0025] Bei einer dritten, nicht dargestellten Ausführungsform ist das Verschliesselement
29 in seiner vorderen Endlage in einem Abstand von der Eintrittsöffnung 27, aber immer
noch zwischen dieser und den Austrittsöffnungen 28 angeordnet. Das heisst, dass auch
bei dieser Ausführungsform das Verschliesselement 29 in seiner Grundstellung, in der
es durch die Schliessfeder 33 gehalten ist, die Verbindung zwischen der Einlassöffnung
27 und den Auslassöffnungen 28 geschlossen hält. Diese Verbindung wird gleich wie
bei den Ausführungsbeispielen gemäss den Fig. 1-7 erst dann freigegeben, wenn der
Gasdruck im Lichtbogenraum 9 gross genug ist, um ein Zurückdrängen des Verschliesselementes
29 in seine hintere Endlage gegen die Kraft der Schliessfeder 33 zu bewirken.
[0026] Diese dritte Ausführungsform, deren Funktionsweise gleich ist wie diejenige der beiden
andern Ausführungsformen, hat den Vorteil, dass wegen des kurzen vom Verschliesselement
29 zurückzulegenden Weges die Verbindung zwischen der Einlassöffnung 27 und den Auslassöffnungen
28 sehr rasch freigegeben wird. Dies ist von besonderem Vorteil in Fällen, in denen
der Druckanstieg im Heizvolumen 11 bzw. im Lichtbogenraum 9 sehr rasch erfolgt. Für
die Wahl des Materials für das Verschliesselement 29 (und auch den Führungsbolzen
30 sowie den Teller 32) ist vor allem die erforderliche mechanische Stabilität entscheidend.
Auf jeden Fall ist für das Verschliesselement 29 ein abbrandfester Kunststoff oder
ein abbrandfestes Metall zu verwenden, da die das Verschliesselement 29 beaufschlagenden
Gase sehr heiss sind.
[0027] Es versteht sich, dass die vorstehend beschriebenen Abbrandschaltanordnungen im Rahmen
der Erfindung auch anders als wie gezeigt ausgebildet werden können. So ist es zum
Beispiel möglich, die Druckentlastungsanordnung mit dem verschiebbaren Verschliesselement
29 in einem Hohlraum im feststehenden Schaltstück unterzubringen.
[0028] Die erfindungsgemässen Abbrandschaltanordnungen mit einer neuen Ausbildung des einen
Schaltstückes können nicht nur in Leistungsschaltern von der in der DE-A-198 16 505
gezeigten Art eingesetzt werden, sondern auch in Leistungsschaltern von anderer geeigneter
Konstruktion.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Abbrandschaltanordnung
- 2
- Schaltachse
- 3
- erstes Schaltstück (Schaltstift)
- 4
- zweites Schaltstück (Kontakttulpe)
- 5
- Trennwand
- 6
- Düse
- 7
- Trennwand
- 8a, 8b
- Auspuffraum
- 9
- Lichtbogenraum
- 10
- Lichtbogen
- 11
- Heizvolumen
- 12
- Blasschlitz
- 13
- Blaskanal
- 14
- Rückschlagventil
- 15
- Druckraum
- 16
- Abdeckung
- 17
- Kappe
- 18
- Rückführkanal
- 19
- Rückschlagventil
- 20
- Auspuffrohr
- 21
- Entlastungsöffnung
- 22
- Kolben
- 23
- Überdruckventil
- 24
- Tellerfedern
- 25
- Hohlraum
- 26
- Schaltstiftspitze
- 27
- Einlassöffnung
- 28
- Auslassöffnung
- 29
- Verschliesselement
- 30
- Führungsbolzen
- 31
- Führung
- 32
- Teller
- 33
- Schliessfeder
- 34
- Hohlraum
- 35
- Kontaktlamellen
1. Abbrandschaltanordnung für einen Leistungsschalter, die zwei Schaltstücke (3, 4) aufweist,
die relativ zueinander längs einer Schaltachse (2) zwischen einer Einschaltstellung,
in der sie miteinander in Berührung stehen, und einer Ausschaltstellung, in der sie
in axialer Richtung um eine Schaltstrecke voneinander beabstandet sind und miteinander
einen Lichtbogenraum (9) festlegen, umstellbar sind, und mit einem im Inneren des
einen, ersten Schaltstückes (3) vorgesehenen Hohlraum (25), der einerseits mit einer
am freien Ende dieses ersten Schaltstückes (3) ausgebildeten und zum anderen, zweiten
Schaltstück (4) hin gerichteten Einlassöffnung (27) und andererseits mit wenigstens
einer, in Richtung der Schaltachse (2) von der Einlassöffnung (27) beabstandeten,
im ersten Schaltstück (3) vorgesehenen Auslassöffnung (28) verbunden ist, gekennzeichnet durch ein im Hohlraum (25) des ersten Schaltstückes (3) angeordnetes, in Richtung der Schaltachse
(2) verschiebbares Verschliesselement (29), das in einer Grundstellung unter der Wirkung
eines elastischen Rückstellelementes in einer vorderen Endlage gehalten ist, in der
es die wenigstens eine Auslassöffnung (28) gegenüber der Einlassöffnung (27) abschliesst
und aus der es beim Trennen der Schaltstücke (3, 4) durch den einwirkenden Gasdruck im Lichtbogenraum (9) gegen die Kraft des Rückstellelementes
in Richtung von der Einlassöffnung (27) weg in eine hintere Endlage verschiebbar ist,
in der es die Verbindung zwischen der Einlassöffnung (27) und der wenigstens einen
Auslassöffnung (28), die nach dem Trennen der Schaltstücke (3, 4) in einen Auspuffraum
(8a) mündet, freigibt.
2. Abbrandschaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliesselement (29) in seiner Grundstellung die Einlassöffnung (27) verschliesst.
3. Abbrandschaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliesselement (29) in seiner Grundstellung eine zwischen der Einlassöffnung
(27) und der wenigstens einen Auslassöffnung (28) liegende vordere Endlage einnimmt.
4. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliesselement (29) mittels einer im ersten Schaltstück (3) vorgesehenen
Führung (31) längsgeführt ist.
5. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellelement eine Schliessfeder (33) ist.
6. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere über den Umfang des ersten Schaltstückes (3) angeordnete, vom Hohlraum (25)
ausgehende Auslassöffnungen (28) vorhanden sind.
7. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der sich in Richtung der Schaltachse (2) erstreckende Hohlraum (25) am vorderen Ende
(26) des ersten Schaltstückes (3) ausgebildet ist.
8. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliesselement (29) mit einem im ersten Schaltstück (3) längsgeführten Führungsbolzen
(30) verbunden, ist, der auf dem im Innern des ersten Schaltstückes (3) untergebrachten
Rückstellelement abgestützt ist.
9. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliesselement (29) aus einem elektrisch isolierenden Material besteht.
10. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschliesselement (29) aus einem elektrisch leitenden Material besteht und mit
dem ersten Schaltstück (3) elektrisch leitend verbunden ist.
11. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schaltstück (4) ortsfest angeordnet und das erste Schaltstück (3) mittels
eines Schalterantriebes in Richtung der Schaltachse (2) bewegbar ist.
12. Abbrandschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schaltstück (3) als Schaltstift ausgebildet ist.