(19)
(11) EP 1 240 993 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.2002  Patentblatt  2002/38

(21) Anmeldenummer: 01125935.5

(22) Anmeldetag:  31.10.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B29C 45/18, B29C 47/10, B29C 45/82
// F04B7/04, B29C44/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.02.2001 DE 10107205
25.07.2001 DE 10136243

(71) Anmelder: KLÖCKNER DESMA SCHUHMASCHINEN GmbH
28832 Achim (DE)

(72) Erfinder:
  • Kraemer, Rudolf
    28832 Achim (DE)

(74) Vertreter: Röther, Peter, Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Vor dem Tore 16a
47279 Duisburg
47279 Duisburg (DE)

   


(54) Ventilanordnung zur Steuerung der Zudosierung von fluiden Additiven in eine Kunststoffschmelze


(57) Bei einer Ventilanordnung mit zwei Ventilen (K1,K2) für die Zudosierung von fluiden Additiven in eine in einem Extruder einer Spritzgießmaschine plastifizierte Kunststoffschmelze mit zwei Ventilen ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Ventile extern ansteuerbar sind und ein Ventil (K2) zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung (10,11) von einem Additivvorratsbehälter (7) zu einem Dosierzylinder (D7) einerseits und für die Verbindung zwischen Dosierzylinder (D7) und dem zweiten Ventil (K1) andererseits und dieses zweite Ventil (K1) zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung (11,14) vom Dosierzylinder über das erste Ventil zum Extruder vorgesehen ist.
Desweiteren betrifft die Erfindung eine alternative Ausgestaltung hierzu.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit zwei Ventilen für die Zudosierung von fluiden Additiven in eine in einem Extruder einer Spritzgießmaschine plastifizierte Kunststoffschmelze .

[0002] Eine derartige Vorrichtung ist bereits aus der DE-OS 43 14 941 bekannt. Hierbei geht es um eine Spritzgießeinheit an Spritzgießmaschinen zur Herstellung thermoplastischer Kunststoffteile, wobei die Spritzeinheit einen Plastifizier- und Einspritzzylinder, eine darin axial bewegbare und rotierbare Plastifizier- und Einspritzschnecke, eine gegen den Plastifizierzylinder absperrbare Einspritzdüse sowie eine Farbzudosiereinrichtung mit mindestens einem Farbbehälter aufweist, der über eine Farbzuleitung mit der Spritzeinheit verbunden ist. In die Farbzuleitung ist ein Farbdosierzylinder integriert, dessen Kolbenbewegung mit der Axialbewegung der Plastifizier- und Einspritzschnecke gekoppelt ist.

[0003] In der Zuleitung vom Farbvorratsbehälter zum Dosierzylinder befindet sich ein Rückschlagventil (21). In der Farbzuleitung vom Dosierzylinder zum Extruder befindet sich ein weiteres Rückschlagventil (23).

[0004] Bewegt sich beim Plastifiziervorgang die Schnecke im Extruder nach hinten, bewegt sich der mit dieser Bewegung gekoppelte Kolben des Dosierzylinders ebenfalls nach hinten und gibt einen Raum für aus dem Farbvorratsbehälter abgegebene Farbe frei. Bei diesem Vorgang ist das Rückschlagventil (21) durch den Druck der anströmenden Farbe geöffnet. Wird die dosierte Farbe dann beim Einspritzvorgang über die Zuleitung in den Extruder gedrückt, schließt das Rückschlagventil (21) selbsttätig, während das Rückschlagventil (23) öffnet.

[0005] Das Rückschlagventil (23) ist dafür gedacht, daß beim Plastifiziervorgang keine Kunststoffschmelze in die Farbzuleitung eindringen kann.

[0006] Nachteilig bei dieser vorbekannten Vorrichtung ist allerdings das zwangsläufige Öffnen und Schließen der passiven Rückschlagventile. Darüber hinaus ist nicht ausgeschlossen, daß beim Dosieren der Farbe nicht nur Farbe in den Dosierzylinder gelangt, sondern auch über das Rückschlagventil (23) in den Extruder. Da zu diesem Zeitpunkt aber der Kunststoff im Extruder plastifiziert werden soll, wäre ein vorzeitiges Einströmen von Farbe sehr nachteilhaft.

[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ventilanordnung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die Dosierung von fluiden Additiven und die Abgabe der dosierten Menge dieser Additive in die Kunststoffschmelze exakt geregelt erfolgen kann.

[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch, daß die Ventile extern ansteuerbar sind und ein Ventil zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung von einem Additivvorratsbehälter zu einem Dosierzylinder einerseits und für die Verbindung zwischen Dosierzylinder und dem zweiten Ventil andererseits und dieses zweite Ventil zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung vom Dosierzylinder über das erste Ventil zum Extruder vorgesehen ist.

[0009] Die Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 12 gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Ventil in der Zuleitung vom Additivvorratsbehälter zum Dosierkolben geöffnet ist, während das Ventil in der Zuleitung vom Dosierkolben zum Extruder geschlossen ist, dass beim Plastifiziervorgang die Plastifizierschnecke bei ihrer Rückwärtsbewegung den Dosierkolben im Dosierzylinder in Füllstellung bringt und das zuzudosierende Additiv durch Überdruck im Additiworratsbehälter in den Dosierzylinder einströmt, wonach das Ventil in der Zuleitung zwischen Additivvorratsbehälter und Dosierzylinder geschlossen wird, der Weg vom Dosierzylinder über dieses Ventil zum Ventil in der Zuleitung zum Extruder jedoch freibleibt und nach Öffnen dieses zweiten Ventils die Plastifizierschnecke beim Einspritzvorgang den Dosierkolben zum Ausdrücken des dosierten Additivs aus dem Dosierzylinder über die Zuleitung in den Extruder veranlasst, wo das dosierte Additiv in die ausströmende Kunststoffschmelze eingebracht und mit dieser vermischt wird.

[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0011] Im Gegensatz zur vorbekannten Vorrichtung werden also die Ventile, die für den Dosiervorgang und den Einspritzvorgang des dosierten Additivs in den Extruder verantwortlich sind, nach einem genau festgelegten und überwachten Ablauf von außen gesteuert, so dass gewährleistet ist, dass beim Plastifizieren kein Additiv ungewollt in den Extruder gelangt. Außerdem ist ausgeschlossen, dass bei einem im Laufe des Betriebes durch Additiv zugesetzten Ventil -wie es bei den einfachen Rückschlagventilen im Stand der Technik immer möglich ist- die Vorrichtung weiter arbeitet, da bei einer Abweichung vom festgelegten Verfahrensablauf automatisch eine Not-Ausschaltung durchführbar ist.

[0012] Dabei kann die Ventilsteuerung sowohl separat als auch in die Maschinensteuerung der Gesamtanlage integriert sein.

[0013] Vorteilhafterweise sind beide Ventile Kegelsitzventile, da sich diese zum einen als zuverlässig und zum anderen als bezüglich ihrer Kennlinie als günstig herausgestellt haben.

[0014] Um die Wege für das zu dosierende Material möglichst klein halten zu können -was insbesondere im Hinblick auf Additivwechsel von Bedeutung ist- schlägt Anspruch 3 vor, dass die Ventile im rechten Winkel zueinander angeordnet sind, wobei die Kegelsitze einander benachbart sind und dass (gemäß Anspruch 4) die Ventile sowie deren Ein- und Ausgänge in/an einem Metallblock untergebracht sind.

[0015] Die Ansteuerung der beiden Ventile geschieht bevorzugterweise folgendermaßen:

[0016] Gemäß Anspruch 5 ist das Ventil in der Zuleitung zwischen Additivvorratsbehälter und Dosierzylinder mittels eines Pneumatikzylinders in Offenstellung schaltbar, während nach Anspruch 6 beide Ventile mittels Wegeventilen in die Schaltzustände "drucklos" und "geschlossen" schaltbar sind. Die Funktionsweise wird detaillierter weiter unten dargestellt.

[0017] Während der Plastifizierphase, d.h. wenn sich die Plastifizierschnecke im Plastifizierzylinder nach hinten bewegt, ist die Additivzuleitung vom zweiten Ventil zum Extruder mittels eines druckmittelbetätigten Kolbens/Schiebers gegen den Extruderinnenraum abgesperrt.

[0018] Hierbei mündet die Zuleitung bevorzugtermaßen in dem Kanal, in dem der Kolben verschiebbar geführt ist und der in den Extruder mündet.

[0019] Hierdurch ist sichergestellt, dass während des Plastifiziervorganges keine Schmelze in die Additivzuleitung gelangt und umgekehrt kein Additiv in den Extruder.

[0020] Während sich beim Plastifizieren die Schnecke zurückbewegt, nimmt sie den Dosierkolben durch die mechanische Kopplung (Anspruch 9) mit. Der Kolben macht im Dosierzylinder somit Platz für das aus dem Vorratsbehälter unter Überdruck (Anspruch 8) austretende Additiv.

[0021] Hierbei läuft das in Anspruch 12 offenbarte Verfahren ab, derart, dass die beiden Ventile extern ansteuerbar sind und das Ventil in der Zuleitung vom Additivvorratsbehälter zum Dosierkolben geöffnet wird, während das Ventil in der Zuleitung vom Dosierkolben zum Extruder geschlossen wird, dass beim Plastifiziervorgang die Plastifizierschnecke bei ihrer Rückwärtsbewegung den Dosierkolben im Dosierzylinder in Füllstellung bringt und dass zuzudosierende Additiv durch Überdruck im Additivvorratsbehälter in den Dosierzylinder einströmt, wonach das Ventil in der Zuleitung zwischen Additivvorratsbehälter und Dosierzylinder geschlossen wird, der Weg vom Dosierzylinder über dieses Ventil zum Ventil in der Zuleitung vom Dosierzylinder zum Extruder jedoch frei bleibt und nach Öffnen dieses zweiten Ventils die Plastifizierschnecke beim Einspritzvorgang den Dosierkolben zum Ausdrücken des dosierten Additivs über die Zuleitung in den Extruder veranlasst, wo das dosierte Additiv in die ausströmende Kunststoffschmelze eingebracht wird.

[0022] Bei diesem Verfahren wird selbstverständlich nach Abschluss des Plastifiziervorganges und vor Beginn des Zudosierens der Kolben des Sperrventils in seine Offenstellung gefahren, wodurch die Additivzuleitung mit dem Extruder verbunden wird.

[0023] Bei den zuzudosierenden Additiven kann es sich um flüssige oder pastöse Farbe zum Färben der Kunststoffschmelze oder beispielsweise um Schaumbildner handeln, die zur Herstellung von aufgeschäumten Kunststoffteilen dienen.

[0024] Bei einer alternativen Ausführungsform gemäß Anspruch 16 sind ebenfalls beide Ventile extern ansteuerbar und das erste der Ventile ist zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung von einem Additivvorratsbehälter zu einem Dosierzylinder vorgesehen, aber das zweite Ventil zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung direkt vom Dosierzylinder zum Extruder, wobei von der Zuleitung vom Additivvorratsbehälter zum ersten der Ventile vor diesem Ventil eine zum Additivvoratsbehälter zurückführende Leitung abzweigt.

[0025] Das Verfahren läuft dabei so ab, daß die beiden Ventile extern angesteuert werden und zunächst in der Neutralstellung beide Ventile geschlossen sind und das Additiv vom Additivvoratsbehälter über die Zuleitung zum ersten Ventil und eine Rückführleitung, die vor dem Ventil von der Zuleitung abzweigt, zurück zum Vorratsbehälter zirkuliert,
in der Dosierstellung das erste Ventil geöffnet und das zweite Ventil geschlossen ist, parallel zum Plastifiziervorgang durch Zurückfahren des Dosierkolbens im Dosierzylinder dieser mit Additiv gefüllt wird und überflüssiges Additiv über die Rückführleitung zum Vorratsbehälter zurückgelangt,
in der Injektionsstellung das erste Ventil geschlossen und das zweite Ventil geöffnet ist, das dosierte Additiv aus dem Dosierzylinder über das geöffnete zweite Ventil in die plastifizierte und aus dem Extruder ausströmende Schmelze eingeleitet und zusammen mit der Schmelze in einer nachgeordneten Mischvorrichtung vermischt wird, bevor die Mischung in die Formkavität des Formwerkzeugs der Spritzgießmaschine gelangt, wobei die Zirkulation von Additiv aus dem Vorratsbehälter in diesen zurück weiterhin aufrechterhalten bleibt.

[0026] Dadurch, daß das zweite Ventil direkt am Schmelzeausgang des Extruders vor einer im Ausgangskanal des Extruders integrierten Mischvorrichtung angeordnet ist, ist der Vorrichtungsaufbau gegenüber der ersten Alternative vereinfacht worden, weil hierdurch das zweite Ventil nicht nur die Freigabe der Leitung vom Dosierzylinder zum Extruder veranlasst, sondern auch gleichzeitig das Eindringen von Schmelze beim Plastifiziervorgang in die Additivzuleitung verhindert.

[0027] Dadurch, daß das Additiv in einem Kreislauf in Bewegung gehalten wird, ergeben sich bessere Dosierergebnisse. Darüber hinaus kann praktisch ein sofortiger Additivwechsel (Farbwechsel) stattfinden, ohne daß mehr als ein Spritzgussteil ausgesondert werden muß.

[0028] Die Zirkulationsbewegung des Additivs wird gemäß Anspruch 18 von einer Pumpe bewerkstelligt, wobei gemäß Anspruch 23 das Additiv eine Filteranordnung durchläuft, bevor es über das erste Ventil zum Dosierzylinder gelangt.

[0029] Wie bei der Vorrichtung gemäß Hauptpatentanmeldung ist die Bewegung der Extruderschnecke mit der Bewegung des Dosierkolbens gekoppelt, beispielsweise mittels einer mechanischen Kopplung oder auch hydraulisch mittels eines Proportionalventils.

[0030] Durch die hydraulische Kopplung ist das Mischverhältnis individuell einstellbar.

[0031] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen dargestellt und erläutert.

[0032] Es zeigen:
Fig. 1:
Ventilanordnung in einer ersten Alternative,
Fig. 2:
Ventilanordnung in Neutralstellung (2. Alternative),
Fig. 3:
Ventilanordnung in Dosierstellung, (2. Alternative),
Fig. 4:
Ventilanordnung in Injektionsstellung (2. Alternative).


[0033] In der Zeichnung (Fig. 1) ist schematisiert eine Spritzgießanlage für thermoplastische Kunststoffe dargestellt, von der eine Plastifizier- und Einspritzschnecke mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist. Die Schnecke ist rotierbar und axial verschiebbar in dem Schneckenzylinder 2 angeordnet und über eine geeignete Verbindung 3 mit einem Dosierzylinder DZ gekoppelt, in dem ein Dosierkolben D1 angeordnet ist. Die Schnecke 1 und Schneckenzylinder 2 bilden einen Extruder E1, in dessen Düsenmundstück 4 ein Statikmischer 5 angeordnet ist.

[0034] Schnecke 1 und Dosierkolben D1 sind so miteinander gekoppelt, dass, wenn sich die Plastifizierschnecke beim Plastifiziervorgang nach hinten bewegt, auch der Dosierkolben D1 nach hinten bewegt wird. Dies ist durch den Pfeil P angedeutet. Der Dosierzylinder DZ ist über eine allgemein mit dem Bezugszeichen 6 versehene Ventilanordnung einerseits mit einem Farbvorratsbehälter 7 und andererseits mit dem Extruder E1 verbindbar. Die Ventilanordnung 6 besteht aus zwei Kegelsitzventilen K1 und K2, die in einem Metallblock 8 im rechten Winkel zueinander angeordnet sind, wobei die Kegelsitze 9 einander benachbart sind.

[0035] Vom Farbvorratsbehälter 7 führt eine Zuleitung 10 zum Anschluss F, der vor dem Kegelsitzventil K2 mündet. Ein weiterer Anschluss K im Block 8 ist für die Zuleitung 11 vom Dosierzylinder DZ zum Kegelsitzventil K2 gedacht. Der Anschluss K führt zu einem den Kolben des Kegelsitzventils 2 umgebenden Ringraum 12, der im Metallblock 8 bis zum Kegelsitzventil K1 verlängert ist. Aus dem Kegelsitzventil K1 führt ein weiterer Kanal 13 aus dem Metallblock 8 zum Anschluss E, von dem eine weitere Leitung 14 zu einem Schieberventil 15 führt. Der Schieber bzw. Kolben 16 in diesem Ventil ist in der vorliegenden Darstellung in der Geschlossenstellung gezeigt, in der der Kolben 16 sowohl die Zuleitung 14 als auch die Öffnung 17 im Düsenmundstück 4 des Extruders E1 verschließt. Der Kolben 16 wird mittels eines Ventils V3 betätigt.

[0036] Das Kegelsitzventil K2 wird mittels eines von einem Ventil V1 über einen PE-Wandler durch einen Pneumatikzylinder P1 geöffnet.

[0037] Mittels des Ventils V4 wird das Kegelsitzventil K2 in die Schaltstellungen "geschlossen" sowie "drucklos" geschaltet. Das Kegelsitzventil K1 wird mittels des Ventils V2 ebenfalls in die Schaltstellungen "geschlossen" und "drucklos" geschaltet.

[0038] Durch die mit dem Bezugszeichen 18 versehene Anordnung wird der Farbvorratsbehälter 7 mit einem Behältervordruck von 4 bis 5 bar beaufschlagt.

[0039] Die Vorrichtung arbeitet dabei wie folgt:

1. Dosierzylinder füllen:



[0040] Das Ventil V2 ist stromlos und verschließt mit dem Kegelsitzventil K1 den Anschluss E. Das Ventil V4 wird angesteuert und das Kegelsitzventil K2 wird druckentlastet. Das Ventil V1 wird stromlos. Der Pneumatikzylinder P1 öffnet das Kegelsitzventil K2 . Beim Plastifiziervorgang wird der Dosierkolben über die mechanische Verbindung mit der Schnecke 1 zurückgezogen, und die Farbpaste aus dem Farbvorratsbehälter 7 füllt den Dosierzylinder DZ durch den Behältervordruck von 4 bis 5 bar.

2. Dosierzylinder mit Extruder verbinden (Einspritzvorgang):



[0041] Das Ventil V1 wird angesteuert und der Pneumatikzylinder P1 wird drucklos. Das Ventl V4 wird angesteuert und das Kegelsitzventil K2 verschließt den Anschluss F (vom Farbbehälter) und verbindet den Dosierzylinder DZ über den Anschluss K mit dem Kegelsitzventil K1 über den Ringraum 12.

[0042] Das Ventil V2 wird angesteuert und der Steuerkolben des Kegelsitzventils K1 wird drucklos. Durch den Spritzvorgang wird die Farbpaste aus dem Dosierzylinder DZ mit dem Dosierkolben D1 über den Anschluss K und den Anschluss E zum Extruder E1 geleitet. Zuvor ist der Kolben bzw. Schieber 16 im Ventil 15 mittels des Ventils V3 in die Offenstellung geführt worden, so dass die Zuleitung 14 über den Kolbenkanal und die Öffnung 17 mit dem Extruderinnenraum verbunden ist. Die thermoplastische Kunststoffschmelze wird mit der Farbpaste angereichert, und im Statikmischer 5 werden beide Komponenten miteinander vermischt.

[0043] Dieser ganze Vorgang wird extern gesteuert, beispielsweise computergesteuert, wobei diese Steuerung in der Maschinensteuerung integriert sein kann.

[0044] Sollten bei diesem Verfahren irgendwelche Probleme auftreten, ist eine "Not-Aus-Schaltung" vorgesehen.

[0045] Hierbei werden die Ventile V1, V2 und V4 stromlos. Der Anschluss E wird durch das Kegelsitzventil K1 geschlossen. Der Pneumatikzylinder P1 öffnet das Kegelsitzventil K2, und die Anschlüsse F und K werden miteinander verbunden. Der Dosierzylinder DZ wird zum Farbbehälter hin drucklos.

[0046] Weiterhin ist in eine Leitung, die die Zuleitung 11 mit der Zuleitung 10 verbindet, ein Sicherheitsventil 19 eingebaut, das zum Schutz des Systems vorgesehen ist. Falls eines der Ventile nicht öffnet, kann ein unzulässiger Druckanstieg erfolgen, der das System ohne das Sicherheitsventil 19 zerstören kann.

[0047] In den Zeichnungen Fig. 2 bis 4 ist alternativ eine Spritzgießanlage für thermoplastische Kunststoffe dargestellt, von der eine Plastizier- und Einspritzschnecke (Extruder) mit dem Bezugszeichen 1' versehen ist. Die Schnecke ist rotierbar und axial verschiebbar in dem Schneckenzylinder 2' angeordnet und über eine geeignete Verbindung 3' mit dem Dosierzylinder DZ gekoppelt, in dem ein Dosierkolben D1 angeordnet ist. Die Schnecke 1' und der Schneckenzylinder 2' bilden den Extruder E1, in dessen Düsenmundstück 4' ein Statikmischer 5' angeordnet ist.

[0048] Schnecke 1' und Dosierkolben D1 sind so miteinander gekoppelt, daß, wenn sich die Plastifizierschnecke beim Plastifiziervorgang nach hinten bewegt, auch der Dosierkolben D1 nach hinten bewegt wird. Dies ist durch den Pfeil P angedeutet. Der Dosierzylinder DZ ist über eine allgemein mit dem Bezugszeichen 6' versehene Ventilanordnung einerseits mit einem Farbvorratsbehälter 7' und andererseits mit dem Extruder E1 verbindbar. Die Ventilanordnung 6' besteht aus zwei Kegelsitzventilen K1' und K2'.

[0049] Vom Farbvorratsbehälter 7' führt eine Zuleitung 10' zum Ventil K1'. In dieser Zuleitung 10' ist eine Pumpe 11', im Anschluß daran ein Filtersystem 12' und ein Druckmessgerät 13 angeordnet. Von der Zuleitung 10' zum Ventil K1' führt kurz vor dem Ventil K1' eine Abzweigleitung 14' zum Additivvorratsbehälter 7' zurück. In diese Leitung ist ein Vorspannventil 16' eingeschaltet. Vom Ventil K1' führt eine weitere Leitung 17' zum Dosierzylinder DZ und eine weitere Leitung 18' vom Dosierzylinder DZ zum zweiten Ventil K2', welches direkt am Düsenmundstück 4' zwischen Schneckenspitze und Statikmischer 5' angeordnet ist.

[0050] Die Kopplung zwischen der Plastifizierschnecke 1' und dem Dosierkolben D1 ist hier lediglich angedeutet. Es kann sich um eine mechanische Kopplung handeln aber auch - wie durch die Proportionalhydraulik oberhalb des Dosierkolbens 1' angedeutet - proportional gesteuert sein. Somit kann ein individuelles Mischungsverhältnis eingestellt werden.

[0051] Fig. 2 zeigt die Neutralstellung. Das heißt, es findet keine Plastifierzung statt. Das Additiv zirkuliert vom Vorratsbehälter 7' über die Leitung 10', 14' zurück zum Additivvorratsbehälter 7'. Sowohl das Ventil K1' als auch das Ventil K2' ist geschlossen.

[0052] Fig. 3 zeigt die Dosierphase. Die Plastifizierschnecke 1' rotiert und plastifiziert dabei Kunststoffmaterial und bewegt sich dabei wie durch den Pfeil angedeutet nach hinten. Durch die Kopplung bewegt sich dabei auch der Dosierkolben D1 nach hinten. Das Ventil K1' ist geöffnet, das Ventil K2' ist geschlossen. Additiv beispielsweise Farbe wird über das Ventil K1' in den Dosierzylinder DZ gefördert. Überschüssiges Additiv wird zurück in den Vorratsbehälter gefördert.

[0053] Die Fig. 4 zeigt die Einspritz- bzw. Injektionsphase. Die Schnecke wird in Pfeilrichtung bewegt und dient somit als Einspritzkolben. Durch die Kopplung bewegt sich dabei auch der Dosierkolben D1 im Dosierzylinder DZ nach vorne und drückt bei geschlossenem Ventil K1' und geöffnetem Ventil K2' die dosierte Menge an Additiv über das Ventil K2' in die ausströmende Schmelze, wonach Schmelze und Additiv anschließend im Statikmischer 5' miteinander vermischt werden. Da in dieser Phase das Ventil K1' geschlossen ist, zirkuliert das Additiv vom Vorratsbehälter 7' über die Leitung 10', 14' zurück zum Vorratsbehälter 7'.

[0054] Parallel zum Vorspannventil 16' ist in den Zeichnungen ein Sicherheitsventil 20' vorgesehen.


Ansprüche

1. Ventilanordnung mit zwei Ventilen für die Zudosierung von fluiden Additiven in eine in einem Extruder einer Spritzgießmaschine plastifizierte Kunststoffschmelze, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (K1,K2) extern ansteuerbar sind und ein Ventil (K2) zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung (10,11) von einem Additivvorratsbehälter (7) zu einem Dosierzylinder (DZ) einerseits und für die Verbindung (11) zwischen Dosierzylinder (DZ) und dem zweiten Ventil (K1) andererseits und dieses zweite Ventil (K1) zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung (10,11) vom Dosierzylinder (DZ) über das erste Ventil (K2) zum Extruder (E1) vorgesehen ist.
 
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (K1,K2) Kegelsitzventile sind.
 
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (K1,K2) im rechten Winkel zueinander angeordnet sind, wobei die Kegelsitze (9) einander benachbart sind.
 
4. Ventilanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (K1,K2) in einem Metallblock (8) untergebracht sind.
 
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (K2) in der Zuleitung (10,11) zwischen Additivvorratsbehälter (7) und Dosierzylinder (DZ) mittels eines Pneumatikzylinders (P1) in Offenstellung schaltbar ist.
 
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Ventile (K1,K2) mittels Wegeventilen (V2,V4) in die Schaltzustände "drucklos" und "geschlossen" schaltbar sind.
 
7. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Additivzuleitung (14) vom zweiten Ventil (K1) zum Extruder (E1) in der Plastifizierphase mittels eines druckmittelbetätigten Kolbens (16) gegen den Extruderinnenraum absperrbar ist.
 
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Additivvorratsbehälter (7) ein Überdruck von bis zu 5 bar herrscht.
 
9. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (D1) des Dosierzylinders (DZ) eine mechanische Verbindung (3) mit der axial verschiebbaren Schnecke (1) des Extruders (E1) aufweist.
 
10. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zuzudosierende Additiv Farbe ist.
 
11. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zuzudosierende Additiv ein Schaumbildner ist.
 
12. Verfahren zur Zudosierung von fluiden Additiven in eine in einem Extruder einer Spritzgießmaschine plastifizierte Kunststoffschmelze mit einer Ventilanordnung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Ventile (K1,K2) extern angesteuert werden und das Ventil (K2) in der Zuleitung (10,11) vom Additivvorratsbehälter (7) zum Dosierkolben (D1) geöffnet ist, während das Ventil (K1) in der Zuleitung vom Dosierkolben (D1) zum Extruder (E1) geschlossen ist, dass beim Plastifiziervorgang die Plastifizierschnecke (1) bei ihrer Rückwärtsbewegung den Dosierkolben (D1) im Dosierzylinder (DZ) in Füllstellung bringt und das zuzudosierende Additiv durch Überdruck im Additivvorratsbehälter (7) in den Dosierzylinder (DZ) einströmt, wonach das Ventil (K2) in der Zuleitung (10,11) zwischen Additivvorratsbehälter (7) und Dosierzylinder (DZ) geschlossen wird, der Weg vom Dosierzylinder (DZ) über dieses Ventil (K2) zum Ventil (K1) in der Zuleitung (11,14) vom Dosierzylinder (DZ) zum Extruder (E1) jedoch freibleibt und nach Öffnen dieses zweiten Ventils (K1) die Plastifzierschnecke (1) beim Einspritzvorgang den Dosierkolben (D1) zum Ausdrücken des dosierten Additivs über die Zuleitung (14) in den Extruder (E1) veranlasst, wo das dosierte Additiv in die auströmende Kunststoffschmelze eingebracht und mit dieser vermischt wird.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass während des Plastifiziervorganges die Mündung (17) der Additivzuleitung (14) in den Extruder (E1) mittels eines Ventils (15) verschlossen ist.
 
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass Farbe zudosiert wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schaumbildner zudosiert wird.
 
16. Ventilanordnung mit zwei Ventilen für die Zudosierung von fluiden Additiven in eine in einem Extruder einer Spritzgießmaschine plastifizierten Kunststoffschmelze, dadurch gekennzeichnet, dass beide Ventile (K1',K2') extern ansteuerbar sind und das erste der Ventile (K1') zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung (10') von einem Additivvorratsbehälter (7') zu einem Dosierzylinder (DZ) und das zweite Ventil (K2') zum Freigeben bzw. Absperren der Zuleitung (18') vom Dosierzylinder (DZ) zum Extruder (E1) vorgesehen ist und von der Zuleitung (10') vom Additivvorratsbehälter (7') zum ersten der Ventile (K1') vor diesem Ventil (K1') eine zum Additivvorratsbehälter (7') zurückführende Leitung (14') abzweigt.
 
17. Ventilanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ventil (K2') direkt am Schmelzeausgang (4') des Extruders (E1) vor einer im Ausgangskanal des Extruders (E1) integrierten Mischvorrichtung (5') angeordnet ist.
 
18. Ventilanordnung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass in die Zuleitung (10') vom Additivvorratsbehälter (7') zum ersten der Ventile (K1') eine Pumpe (11') eingeschaltet ist und in der zum Vorratsbehälter (7') zurückführenden Abzweigleitung (14') ein Vorspannventil (16') vorgesehen ist.
 
19. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (K1',K2') druckmittelbetätigte Kegelsitzventile sind.
 
20. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Verschiebebewegung des Kolbens (D1) des Dosierzylinders (DZ) mit der axial verschiebbaren Schnecke (1') des Extruders (E1) gekoppelt ist.
 
21. Verfahren zur Zudosierung von fluiden Additiven in eine in einem Extruder einer Spritzgießmaschine plastifizierte Kunststoffschmelze mit einer Ventilanordnung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Ventile (K1',K2') extern angesteuert werden und zunächst in der Neutralstellung beide Ventile (K1',K2') geschlossen sind und das Additiv vom Additivvorratsbehälter (7') über die Zuleitung (10') zum ersten Ventil (K1') und eine Rückführleitung (14'), die vor dem Ventil (K1') von der Zuleitung (10') abzweigt, zurück zum Vorratsbehälter (7') zirkuliert,

in der Dosierstellung das erste Ventil (K1') geöffnet und das zweite Ventil (K2') geschlossen ist, parallel zum Plastifiziervorgang durch Zurückfahren des Dosierkolbens (D1) im Dosierzylinder (DZ) dieser mit Additiv gefüllt wird und überschüssiges Additiv über die Rückführleitung (14') zum Vorratsbehälter (7') zurückgelangt,

in der Injektionsstellung das erste Ventil (K1') geschlossen und das zweite Ventil (K2') geöffnet ist, das dosierte Additiv aus dem Dosierzylinder (DZ) über das geöffnete zweite Ventil (K2') in die plastifizierte und aus dem Extruder (E1) ausströmende Schmelze eingeleitet und zusammen mit der Schmelze in einer nachgeordneten Mischvorrichtung (5') vermischt wird, bevor die Mischung in die Formkavität des Formwerkzeugs der Spritzgießmaschine gelangt, wobei die Zirkulation von Additiv aus dem Vorratsbehälter (7') in diesen zurück weiterhin aufrechterhalten bleibt.


 
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Zirkulationsbewegung des Additivs vom Vorratsbehälter (7') in den Vorratsbehälter (7') zurück mittels einer Pumpe (11') aufrechterhalten bleibt.
 
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem Vorratsbehälter (7') kommende Additiv eine Filteranordnung (12') durchläuft.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht