[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen einer Antriebseinheit in einem
Aufzugsschacht, wobei die Antriebseinheit mittels Hebezeug im Aufzugsschacht hochgehoben
wird und anschliessend an einem Lager angeordnet wird.
[0002] Aus der Schrift WO 98/40305 ist ein Verfahren zur Installation eines Aufzugsantriebes
für einen maschinenraumlosen Aufzug bekannt geworden. An einem im Schachtkopf angeordneten
Lasthaken wird eine Hebezeug angebracht, mittels dem die an einer Führungsschiene
vormontierte Antriebseinheit im Aufzugsschacht hochgezogen und auf dem obersten Stockwerk
zwischengelagert wird. Danach wird die Aufzugskabine hochgezogen und auf dem obersten
Stockwerk dachbündig gesichert. Das Dach der Aufzugskabine dient nun als Arbeitsbühne,
von der aus die Antriebseinheit mittels des Hebezeuges in die Endlage gehoben wird.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass die Schachtkopfhöhe wegen
des Hebezeuges ein bestimmtes Mass aufweisen muss. Die Schachtkopfdecke muss mindestens
um die Gesamtlänge des Hebezeuges höher sein als die Oberkante der Antriebseinheit
in der Endlage. Weil der Lasthaken an der Schachtwand angeordnet ist, stört die Schachtwand
beim Hochziehen der Antriebseinheit in die Endlage.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und ein
Verfahren anzugeben, bei dem die Antriebseinheit auch bei knappen Platzverhältnissen
im Schachtkopf anbringbar ist.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass ein raumsparender Aufzug realisierbar ist. Die Antriebseinheit kann direkt unter
der Schachtkopfdecke angeordnet werden. Die Schritte zur Durchführung der Installation
der Antriebseinheit sind einfach, leicht verständlich und zeitsparend. Der Materialaufwand
ist gering, es können Standardbauteile verwendet werden. Die Sicherheit für die die
Installation ausführenden Personen ist gewährleistet. Die Antriebseinheit kann mit
dem erfindungsgemässen Verfahren in ihrer Endlage genau positioniert werden.
[0006] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
[0007]
Fig. 1
das erfindungsgemässe Verfahren zum Anbringen einer Antriebseinheit im Schachtkopf
eines Aufzugsschachtes,
Fig. 2
ein zur Installation der Antriebseinheit vorbereitetes Lager,
Fig. 3
die mittels Hilfsschienen in die Endlage gebrachte Antriebseinheit,
Fig. 4
die mit dem Lager verschraubte Antriebseinheit und
Fig. 5
Einzelheiten der Verbindung der Antriebseinheit mit dem Lager.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Aufzugsanlage mit einem Aufzugsschacht 1, in dem Führungsschienen
2 zur Führung einer nicht gezeigten Aufzugskabine und eines nicht gezeigten Gegengewichtes
angeordnet sind. Der Aufzugsschacht 1 wird durch Schachtwände 3 und eine Schachtkopfdecke
4 begrenzt. Ein oberstes Stockwerk ist mit 5, das darunterliegende Stockwerk ist mit
6 bezeichnet. Zu Installationszwecken ist im Aufzugsschacht ein Gerüst 7 aufgebaut,
wobei auf der Höhe eines für eine Antriebseinheit 8 vorgesehenen Lagers 9 eine Arbeitsbühne
10 mittels Brettern 11 aufbaubar ist.
[0009] Die Antriebseinheit 8 steht auf dem obersten Stockwerk 5 bereit zum Anbringen an
dem an den Führungsschienen 2 abgestützten Lager 9. Die aus Motor 12, Bremseinheit
13 und Treibscheibe 14 bestehende Antriebseinheit 8 muss vom Stockwerk 5 in den Aufzugsschacht
1 gehoben werden und im Aufzugsschacht 1 über die Höhe des Lagers 9 gehoben werden.
Dazu sind an der Schachtkopfdecke 4 eine erste Umlenkrolle 15 und eine zweite Umlenkrolle
16 und an der Schachtwand 3 eine dritte Umlenkrolle 17 angeordnet. Die dritte Umlenkrolle
17 dient der Umlenkung eines ersten Seils 18, das einenends mit einem Hebezeug 19,
beispielsweise einer Hebelwinde verbunden ist und anderenends einen Haken 20 aufweist.
Die Seilkräfte werden an einem Fixpunkt 21 in das Gebäude eingeleitet. Der Haken 20
greift in eine Schlaufe 22 eines zweiten Seils 23 ein, wobei das zweite Seil 23 über
die zweite Umlenkrolle 16 und eine Seilhälfte über die erste Umlenkrolle 15 geführt
sind. Die Seilenden des zweiten Seils 23 sind etwa mittig mit der Antriebseinheit
8 verbunden. Auf dem obersten Stockwerk 5 liegen Hilfsschienen 24 bereit.
[0010] Ein erster Monteur 25 bedient das Hebezeug 19, wobei die Antriebseinheit 8 angehoben
wird. Ein zweiter Monteur 26 überwacht und kontrolliert die Bewegung der Antriebseinheit
8 mit einem beispielsweise an einer Lastöse 27 angeordneten Hilfsseil 28. Die Antriebseinheit
8 gleitet in den Aufzugsschacht 1 und wird dann bis über Oberkant der Arbeitsbühne
10 bzw. des Lagers 9 angehoben. Dann wird die Arbeitsbühne 10 mittels der Bretter
11 eingerichtet und die Hilfsschienen 24 am Lager angeordnet.
[0011] Fig. 2 zeigt das zur Installation der Antriebseinheit 8 vorbereitete Lager 9. Das
Lager 9 besteht aus einer an den Führungsschienen 2 angeordneten Konsole 29, die Bohrungen
für Gewindebolzen 30, Bohrungen für Schienenschrauben 31 und Bohrungen für Befestigungsschrauben
32 aufweist. In Fig. 2. sind die Hilfsschienen 24 mittels der Schienenschrauben 31
lösbar mit der Konsole 29 verbunden, wobei die Schienen 24 der einfacheren Montage
wegen wandseitig Langschlitze 33 aufweisen. Ausserdem sind Unterlagen 34 zur Schwingungsdämmung
vorgesehen. Oberkant der Hilfsschienen 24 ist etwa 5 mm höher als Oberkant der Unterlagen
24. Zudem überragen die Hilfsschienen 24 wie in Fig. 3 gezeigt die Konsole 29.
[0012] Nachdem die Hilfsschienen 24 montiert sind, wird die Antriebseinheit 8 mittels des
Hebezeuges 19 auf die Hilfsschienen 24 abgesenkt und auf den Hilfsschienen 24 in die
Endlage (Konsole 29) geschoben. Dann wird die Antriebseinheit 8 wie in Fig. 3 gezeigt
durch Eindrehen der Gewindebolzen 30 angehoben, wobei die Gewindebolzen 30 in kleinen
Schritten so eingedreht werden, dass die Antriebseinheit 8 beim Anheben nicht in Schieflage
kommt. Nach dem Entfernen der Hilfsschienen 24 werden die Gewindebolzen 30 in kleinen
Schritten so ausgedreht, dass die Antriebseinheit 8 beim Absenken auf die Unterlagen
34 nicht in Schieflage kommt.
[0013] Nachdem die Antriebseinheit 8 auf den Unterlagen 34 aufliegt, werden die Befestigungsschrauben
32 lose in die Antriebseinheit 8 eingedreht, wobei für die lösbare Verbindung der
Antriebseinheit 8 mit der Konsole 29 wie in Fig. 5 dargestellt Distanzhülsen 35, Pufferscheiben
36 und Unterlagsscheiben 37 vorgesehen sind. Dann werden die Gewindebolzen 34 wie
in Fig. 4 gezeigt von der Konsole 29 entfernt und die Antriebseinheit 8 mit der Konsole
29 lösbar mittels der Befestigungsschrauben 32, der Distanzhülsen 35, der Pufferscheiben
36 und der Unterlagsscheiben 37 fest verbunden, wobei die Antriebseinheit 8 mittels
der Unterlagen 34 und die Befestigungsschrauben 32 mittels der Pufferscheiben 36 gegenüber
der Konsole 29 schwingungsmässig isoliert sind.
[0014] Die Installation der Antriebseinheit 8 kann auch von unteren Stockwerken aus erfolgen.
In diesem Fall sind längere Seile 18, 23 notwendig, was einen günstigeren Seilwinkel
zwischen erstem Seil 18 und zweitem Seil 23 zur Folge hat.
1. Verfahren zum Anbringen einer Antriebseinheit in einem Aufzugsschacht, wobei die Antriebseinheit
mittels Hebezeug im Aufzugsschacht hochgehoben wird und anschliessend an einem Lager
angeordnet wird.
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (8) nach dem Hochheben auf einer Hilfseinrichtung (24) abgesetzt
und mittels der Hilfseinrichtung (24) in die Endlage gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Hochheben der Antriebseinheit (8) am Lager (9) Hilfsschienen (24) angeordnet
werden, auf die die Antriebseinheit (8) abgesetzt wird und auf denen die Antriebseinheit
(8) anschliessend in die Endlage geschoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Entfernen der Hilfsschienen (24) die Antriebseinheit (8) mittels am Lager (9)
angeordneten Bolzen (30) angehoben wird und nach dem Entfernen der Hilfsschienen (24)
die Antriebseinheit (8) mittels der Bolzen (30) auf das Lager (9) abgesenkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (8) mit dem Lager (9) lösbar verbunden wird und danach die Bolzen
(30) entfernt werden.