[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Halte- und Positioniervorrichtung zum Halten
und Positionieren von Werkzeugen und/oder Maschinen. Die Werkzeuge und/oder Maschinen
dienen insbesondere der Bearbeitung von harten Stoffen, insbesondere der Bearbeitung
von Stein- und/oder Baustoffoberflächen. Die Halte- und Positioniervorrichtung dient
insbesondere dem Halten und Positionieren der Werkzeuge und/oder Maschinen an flächigen
Strukturen, wie z.B. Steinoberflächen oder Baustoffoberflächen, insbesondere Betonoberfläche
oder andere Oberflächen mit einem vergleichbaren Rauigkeitsgrad. Die Flächen sind
vorzugsweise eben, können aber beispielsweise auch eine Krümmung aufweisen.
[0002] Die Werkzeuge und/oder Maschinen dienen insbesondere dazu, Strukturen in die Oberfläche
des harten Stoffes einzubringen. Insbesondere werden Strukturen eingebracht, die den
Steinmetzbearbeitungstechniken des Stockens, Scharrierens, Spitzens, Riffelns, Schleifens
und Bossierens entsprechen. Es können aber beispielsweise auch Bohrlöcher in den harten
Stoff eingebracht werden.
[0003] Die Bearbeitung von harten Oberflächen, insbesondere die Steinbearbeitung und Betonbearbeitung
stellt an den Steinmetz zum Einen hohe körperliche Anforderungen, da die Schlage absorbiert
werden müssen und ein schwerer Hammer mit vier bis sieben Kilogramm gehalten werden
muss, und zum Anderen hohe feinmotorische Ansprüche, da regelmäßige Strukturen mit
gleichmäßiger Tiefe von den Auftraggebern gefordert werden.
[0004] Insbesondere ist es für den Steinmetz nicht möglich, bei Oberflächenbearbeitungstechniken,
die einen konstanten Andruck bei gleichzeitiger Bewegung parallel zur Oberfläche (z.
B. sich drehender Stöße) erfordern, diesen konstanten Andruck für die gesamte Fläche
aufrechtzuerhalten. Deshalb können harte Baustoffe mit einem gleichmäßigen und konstanten
Oberflächenprofil mittels derartiger Oberflächenbearbeitungstechniken, derzeit nicht
erzeugt werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halte- und Positioniervorrichtung bereitzustellen,
die dem Steinmetz seine Arbeit erleichtert und es ihm erlaubt, die Qualität der Oberflächenstrukturen
zu optimieren.
[0006] Vorstehende Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Die Erfindung betrifft eine Halte- und Positioniervorrichtung zum Halten und Positionieren
von Werkzeugen und/oder Maschinen, die der Bearbeitung von harten Stoffen, insbesondere
der Bearbeitung von Stein- und/oder Baustoffoberflächen dienen. Harte Stoffe sind
dabei insbesondere Stoffe mit dem Härtegrad von Beton oder Stein, insbesondere Granit.
Insbesondere ist die Härte, also der Widerstand, den der Stoff dem Eindringen eines
anderen, härteren Körpers entgegensetzt, höher als bei Kalkstein oder Gips. Insbesondere
ist die Härte höher als bei Materialien der Mohsschen Härteskala mit Härtestufe 1,
vorzugsweise höher als bei Materialen mit einer Härtestufe höher als 2, besonders
vorzugsweise höher als 3 oder 4 oder 5.
[0008] Die Halte- und Positioniervorrichtung umfasst vorzugsweise eine Halteeinheit, die
an einer Oberfläche befestigbar ist. Die Oberfläche kann glatt oder rau und eben oder
gekrümmt sein. Vorzugsweise handelt es sich um dieselbe Oberfläche, die mittels der
Halte- und Positioniervorrichtung bearbeitet werden soll.
[0009] Die erfindungsgemäße Halte- und Positioniervorrichtung umfasst weiterhin vorzugsweise
eine Positioniereinheit, an die ein Werkzeug und/oder eine Maschine anbringbar ist
und die ausgebildet ist, um das Werkzeug und/oder die Maschine 210 relativ zur Halteeinheit
110 variabel zu positionieren. Der Abstand zwischen einem Abschnitt der Positioniereinheit,
wo das Werkzeug und/oder die Maschine anbringbar ist, und dem Abschnitt der Positioniereinheit,
der mit der Halteeinheit verbunden ist, ist somit vorzugsweise einstellbar und veränderbar.
Dadurch ist die Position eines angebrachten Werkzeuges und/oder einer angebrachten
Maschine relativ zur Position der Halteeinheit veränderbar. Durch die mechanisch feste
Verbindung der Positioniereinheit mit der Halteeinheit und dadurch, dass die Positioniereinheit
so ausgebildet ist, dass ein Werkzeug oder eine Maschine daran anbringbar ist, wird
ein Benutzer dieser Vorrichtung bei der Führung des Werkzeuges zur Oberflächenbearbeitung
wesentlich entlastet, da die Positionier- und Haltevorrichtung das Werkzeug bzw. die
Maschine zumindest überwiegend trägt. Dadurch ist eine wesentlich präzisere Oberflächenbearbeitung
möglich.
[0010] Um die Halteeinheit an der Oberfläche zu befestigen, sind verschiedene Möglichkeiten
denkbar. Vorzugsweise ist die Halteeinheit mit einem Befestigungsabschnitt versehen,
der lösbar an der Oberfläche befestigbar ist. Vorzugsweise ist der Befestigungsabschnitt
so ausgebildet, dass er zumindest teilweise einen formschlüssigen Kontakt mit der
Oberfläche eingehen kann. Vorzugsweise ist der Befestigungsabschnitt so ausgebildet,
dass er mittels Haften mit der Oberfläche oder der Struktur verbunden wird. Vorzugsweise
wird das Haften durch Fluiddruck und/oder Unterdruck erzielt. Vorzugsweise wird dieser
Unterdruck in einem Raum erzeugt, der sowohl mit der Oberfläche bzw. der Struktur
als auch mit dem Befestigungsabschnitt bzw. der Halteeinheit verbunden ist. Insbesondere
wird dieser Raum durch den Befestigungsabschnitt und im anhaftenden Zustand durch
einen Oberflächenabschnitt umgrenzt. Der Befestigungsabschnitt umfasst vorzugsweise
eine Abdeckung, die diesen Raum abdeckt. Die Abdeckung kann als Kappe oder Platte
ausgebildet sein, die den Raum umschleißt und insbesondere für einen formschlüssigen
Kontakt mit einer Struktur der Oberfläche ausgebildet ist, um so einen geschlossenen
Raum im Falle des Anhaftens zu erzielen. Bei dem Raum kann es sich um einen Leerraum
handeln oder um einen Raum, der mehrere untereinander verbundene Unterräume aufweist,
die im haftenden Zustand sowohl mit der Oberfläche als auch mit dem Befestigungsabschnitt
verbunden sind. Der Unterdruck kann beispielsweise durch Abpumpen erzeugt werden oder
mittels eines Druckfluids, das auf Grund eines Düseneffekts einen Unterdruck erzeugt.
Der Unterdruck kann auch mittels Verdrängung erzielt werden, indem Luft aus dem Raum
verdrängt und die verdrängte Luft über ein Ventil nach außen abgegeben wird, das Ventil
dann verschlossen wird und der verdrängte Raum wieder freigegeben wird. Eine Pumpe
zur Erzeugung des Unterdrucks kann auch in die Halte- und Positioniervorrichtung integriert
werden.
[0011] Um einen formschlüssigen Kontakt zwischen der Halteeinheit und der Struktur, an der
sie befestigt werden soll, bzw. der Oberfläche zu erzielen, sind Ränder der Abdeckung,
die den oben genannten Raum umschließen, vorzugsweise formbar ausgebildet (beispielsweise
Gummiring).
[0012] Die Positioniereinheit umfasst vorzugsweise eine Einrichtung zum Einstellen des Abstands
zwischen der Oberfläche und dem Anbringabschnitt der Positioniereinheit, an der das
Werkzeug und/oder die Maschine angebracht wird. Diese Abstandseinstelleinrichtung
kann beispielsweise wiederum mittels eines Druckfluids betrieben werden, wobei sich
ein Druckzylinderdeckel beispielsweise gegen eine elastische Kraft (z.B. Federkraft)
ausdehnt und dadurch den Abstand einstellt, indem beispielsweise ein mit dem verlagerten
Druckzylinderdeckel verbundener Stößel verschoben wird. Ein besonderer Vorteil dieser
Ausführungsform liegt darin, dass der Druckzylinder gleichzeitig elastische oder dämpfende
oder Druckkraft ausübende Eigenschaften hat. Dadurch wird kompakt sowohl eine Abstandsverstelleinrichtung
als auch eine Andruckeinrichtung bereitgestellt.
[0013] Als elastisches Mittel bzw. Glied kann natürlich nicht nur ein Druckluftzylinder
verwendet werden, sondern können auch Federn oder Blattfedern oder verbiegbares Metall
oder Metallgestänge etc. verwendet werden, die bei einer Verlagerung auf Grund einer
Krafteinwirkung durch das Werkzeug bzw. die Maschine eine Gegenkraft ausüben, um so
das Werkzeug bzw. die Maschine an die Oberfläche anzudrücken. Beispielsweise kann
hierzu die Pqsitioniereinheit einen Arm aufweisen, an dessen Ende die Maschine bzw.
das Werkzeug angebracht ist, wobei der Arm flexibel insbesondere elastisch verbiegbar
ausgestaltet ist. Mittels einer Verstellmechanik (z.B. Zahnränder oder Teleskopmechanik)
kann dann dieser Arm in seiner Position geändert werden, um den Abstand zur Oberfläche
einzustellen. Auch auf diese Weise kann eine kombinierte Andruck- und Abstandsverstelleinrichtung
realisiert werden. Selbstverständlich können natürlich auch die Abstandseinrichtung
und die Andruckeinrichtung getrennt ausgebildet werden. So kann beispielsweise eine
Abstandseinrichtung an dem Abschnitt der Positioniereinheit angebracht werden, der
mit der Halteeinheit verbunden ist. Durch Veränderung des Abstandes zwischen der Halteeinheit
und der Positioniereinheit mittels der Abstandseinrichtung wird dann auch der Abstand
des Werkzeugs bzw. der Maschine zur Oberfläche eingestellt. Auch kann an diesem Ort
oder irgendwo dazwischen ein elastisches Glied oder Dämpfungsglied vorgesehen werden,
um eine Andruckeinrichtung zu realisieren.
[0014] Die Druckfluidzuführeinrichtung kann beispielsweise mittels Kompressoren und/oder
einer Gasflasche usw. realisiert werden, um insbesondere Gas oder eine Flüssigkeit
bevorzugt mit einem Druck größer als der Atmosphärendruck der erfindungsgemäßen Halte-
und Positioniervorrichtung zuzuführen. Das Druckfluid dient vorzugsweise dazu, die
haftende Wirkung der Halteeinheit zu erzielen, indem beispielsweise mittels eines
Düseneffekts Luft aus dem von der Halteeinheit umschlossen Raum zwischen der Halteeinheit
und der Oberfläche angesaugt wird, um dadurch den Unterdruck zu erzeugen.
[0015] Gleichzeitig kann das Druckfluid auch als elastisches Mittel verwendet werden, um
die oben genannte Andruckeinheit zu realisieren, indem beispielsweise ein Druckzylinder
verwendet wird. Gleichzeitig kann auch noch das Druckfluid verwendet werden, um die
einstellbare Abstandseinrichtung zu realisieren. Durch Steuerung des Drucks wird beispielsweise
die Ausdehnung des Druckzylinders gegen ein elastisches Mittel (z.B. Feder) eingestellt
oder eine Mechanik zur Abstandseinstellung gesteuert.
[0016] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Bearbeitungsmaschine, die die vorgenannte
Halte- und Positioniervorrichtung umfasst und zusätzlich eine Maschineneinheit umfasst.
Bei der Maschineneinheit kann es sich um Drucklufthammer, Handschleifmaschinen, Drehschleifmaschinen,
Bohrmaschinen, Fräser, Reinigungsgeräte, insbesondere Oberflächenreinigungsgeräte
(auch Fensterreinigungsgeräte, falls es sich bei der zu behandelnden Oberfläche um
Fenster handelt).
[0017] Die Bearbeitungsmaschine wird im Folgenden auch Oberflächenbearbeitungsmaschine vereinfachend
genannt, wobei zu vermerken ist, dass auch die Herstellung von Vertiefungen im Stoff,
z.B. von Bohrlöchern mittels einer Bohrmaschine damit umfasst ist.
[0018] Der Andruck ist vorzugsweise einstellbar. Umfasst die Andruckeinrichtung ein elastisches
Mittel, so kann dies beispielsweise durch Veränderung der Elastizität des elastischen
Mittels bewerkstelligt werden. Die Elastizität des elastischen Mittels kann beispielsweise
im Falle eines Druckluftzylinders durch Änderung des Drucks in dem Druckluftzylinder
geändert werden. Alternativ kann auch der Druck dadurch erhöht werden, dass der Abstand
zwischen dem Anbringabschnitt der Positioniereinheit und der Oberfläche geändert wird,
so dass es zu einer verstärkten Kompression des elastischen Mittels führt, wodurch
wiederum der Andruck erhöht wird.
[0019] Die Maschineneinheit dient zur Bearbeitung der Oberfläche. Die Oberflächenbearbeitung
erfolgt dabei durch Bewegungen des Bearbeitungswerkzeugs relativ zur Oberfläche bzw.
zu dem Stoff, um Bearbeitungsenergie darauf zu übertragen, insbesondere durch Schlagbewegungen
und/oder Rotationsbewegungen (z. b. Schleif- bzw. Reibbewegungen) eines Bearbeitungswerkzeugs,
das von der Maschineneinheit getätigt wird und Schlagenergie oder Reibungsenergie
auf die zu bearbeitende Oberfläche bringt. Im Gegensatz zu manuell betätigten Einrichtungen,
ist eine Andruckeinrichtung vorgesehen, die es erlaubt, variabel, insbesondere ohne
Einsatz körperlicher Kraft, den Druck (im Folgenden "Bearbeitungsdruck" genannt) einzustellen,
den das Bearbeitungswerkzeug während der Bearbeitung auf eine Oberfläche aufbringt.
Um dies zu ermöglichen, ist die Andruckeinrichtung als Teil der Positioniereinheit
mit der Halteeinheit verbunden, die eine ortsfeste Befestigung der Oberflächenbearbeitungsmaschine
erlaubt. Die Andruckeinrichtung ist insbesondere zwischen der Halteeinheit und dem
Bearbeitungswerkzeug (insbesondere der Maschineneinheit) zwischengeschaltet, wobei
die Halteeinheit die Andruckeinheit abstützt, so dass diese einen Bearbeitungsdruck
auf das Bearbeitungswerkzeug aufbringen kann. Die Andruckeinrichtung ist beispielsweise
als ein Druckluftzylinder ausgebildet, wobei die Andruckeinrichtung den Druck auf
das Bearbeitungswerkzeug mechanisch vermittelt. Da die Andruckeinrichtung vorzugsweise
so mit der Halteeinheit verbunden ist, dass der Abstand zur Oberfläche fixiert oder
mittels der Abstandseinrichtung fest einstellbar ist und da die Halteeinheit im befestigten
Zustand ortsfest ist, kann so ein Druck in Richtung auf das Oberflächenbearbeitungswerkzeug
ausgeübt werden.
[0020] Die Andruckeinrichtung kann den Druck wie erwähnt über ein Fluid, wie zum Beispiel
Luft oder Gas oder eine Flüssigkeit, also hydraulisch auf das Bearbeitungswerkzeug
ausüben. Auch ist eine Druckausübung über mechanische Mittel, wie zum Beispiel Federn
möglich, die beispielsweise in einer viskosen Umgebung gelagert sein können. Auch
eine Verstellung der Relativposition zwischen der Andruckeinrichtung und der Halteeinheit
kann zur Änderung des Bearbeitungsdruckes eingesetzt werden. Die Positionsänderung
umfasst vorzugsweise eine Änderung senkrecht zur Bearbeitungsoberfläche. Zu diesem
Zweck, kann die Position oder eine Vielzahl von Positionen vorzugsweise mittels einer
Mechanik, insbesondere einer Einrastmechanik, oder Verriegelungsmechanik stufenweise
oder kontinuierlich einstellbar sein. Dies kann insbesondere mit einer elastischen
Verbindung zwischen Halteeinheit und Bearbeitungswerkzeug gekoppelt werden. Durch
Annähern (der elastischen Verbindung) an die zu bearbeitende Oberfläche erhöht sich
auf Grund der Elastizität und der von der Oberfläche ausgeübten Gegenkraft der Bearbeitungsdruck.
Der Bearbeitungsdruck kann schließlich auch zur Feineinstellung beispielsweise mittels
des Piezoeffekts eingestellt werden. Die oben genannten verschiedenen Möglichkeiten
der Druckausübung können miteinander kombiniert werden.
[0021] Um den Druck variabel einzustellen, können je nach Art der Druckausübung beispielsweise
Ventile und Druckbegrenzer bei einer Einstellung des Bearbeitungsdrucks mittels Fluiden
oder Elektromotoren insbesondere kombiniert mit elektrischen oder dampfenden Elementen
bei einer Veränderung der Relativposition von Andruckeinrichtung und Halteeinheit
etc. eingesetzt werden.
[0022] Um die Oberfläche gemäß einem vorgegebenen Profil zu bearbeiten, ist das Bearbeitungswerkzeug
vorzugsweise in seiner Position veränderlich. Die Positionsänderung umfasst vorzugsweise
eine Änderung zumindest in etwa parallel zur zu bearbeitenden Oberfläche. Dies wird
vorzugsweise mittels der Positioniereinheit durchgeführt, die insbesondere mechanisch
and/oder elektrisch ausgebildet ist, um die Position des Bearbeitungswerkzeugs relativ
zu einem Befestigungsabschnitt der Halteeinheit zu verändern. Die Halteeinheit ist
mit dem Befestigungsabschnitt mit der Oberfläche einer Struktur (beispielsweise die
zu bearbeitende Oberfläche, Wand oder Fahrzeug) befestigbar. Die Positioniereinheit
kann Schienen, Drehteller, Teleskopabschnitte, Scherenabschnitte, Scharniere, Zahnräder,
Zahnstangen, Riemen, Bänder, Kelten usw. umfassen, um die Relativposition zwischen
dem Bearbeitungswerkzeug und dem Befestigungsabschnitt zu verändern.
[0023] Der oben genannte Befestigungsabschnitt kann so ausgebildet sein, dass er passiv
eine Befestigung an einer Oberfläche erlaubt. Vorzugsweise umfasst der Befestigungsabschnitt
Befestigungsmittel, wie beispielsweise Gewindelöcher, Schrauben, Zwingen usw. Besonders
vorzugsweise handelt es sich bei dem Befestigungsmittel um ein Ansaugbefestigungsmittel,
das mittels der Ausbildung eines Unterdrucks zwischen dem Befestigungsabschnitt und
der Oberfläche einer Struktur das Haften des Befestigungsabschnitts an der Oberfläche
bewirkt.
[0024] Wie bereits oben erwähnt, kann die Andruckeinrichtung mittels eines Druckfluids gesteuert
werden. Ebenfalls kann die Maschineneinheit mittels eines Druckfluids angetrieben
werden. Vorzugsweise ist hierzu eine gemeinsame Druckfluidzuführeinheit vorgesehen,
die sowohl zu der Maschineneinheit als auch zu der Andruckeinrichtung ein Druckfluid
zuführt. Im Falle der Andruckeinheit dient dieses zur Einstellung des Bearbeitungsdrucks
und im Falle der Maschineneinheit zum Antreiben des Bearbeitungswerkzeugs. Um den
für die verschiedenen Zwecke erforderlichen und meist unterschiedlichen Druck bereitzustellen,
umfasst die Druckfluidzuführeinheit vorzugsweise eine Druckeinstelleinrichtung, wie
zum Beispiel ein Druckbegrenzungsventil, und/oder einen Druckfluidverteiler.
[0025] Die Halteeinheit und insbesondere der Befestigungsabschnitt bzw. die Abdeckung (Kappe
oder Platte) kann auch so ausgebildet sein, dass sie im Falle einer gekrümmten Oberfläche
an dieser haften kann. Dazu ist beispielsweise die Abdeckung so ausgebildet, dass
sich die Ränder, die formschlüssig mit der Oberfläche in Kontakt treten, in ihrer
Krümmung der Krümmung der Oberfläche folgen. Vorzugsweise ist hierzu die Form oder
Krümmung der Ränder verstellbar ausgebildet. Auch kann die Positioniereinheit in diesem
Fall mit gekrümmten Abschnitten (Ausleger oder Teleskoparme oder Schienen etc.) ausgebildet
sein, um so ohne das Erfordernis der Abstandsverstellung die Oberfläche bearbeiten
zu können.
[0026] Auch kann die Halte- und Positioniervorrichtung als wandernde Halte- und Positioniervorrichtung
ausgebildet sein. Hierzu weist die Halte- und Positioniervorrichtung vorzugsweise
mindestens zwei Halteeinheiten auf, die an unterschiedlichen Halteabschnitten der
Positioniereinheit vorgesehen sind. Die Relativposition zwischen diesen Halteabschnitten
ist vorzugsweise einstellbar. Ist nun ein Halteabschnitt mit einer Struktur bzw. Oberfläche
fest verbunden und der andere gelöst, so kann die Relativposition zwischen der fest
verbundenen Halteeinheit und der gelösten Halteeinheit mittels der Positioniereinheit
verändert werden. Danach wird die gelöste Halteeinheit an einer anderen Stelle mit
der Oberfläche fest verbunden. Dann wird die erstere Halteeinheit von der Oberfläche
gelöst und in die Nähe der zweiten Halteeinheit mittels der Positioniereinheit bewegt
und dann wieder mit der Oberfläche fest verbunden usw. Auf diese Art und Weise kann
ein schrittweises Wandern erzielt werden. Dieses schrittweise Wandern ist vorzugsweise
ebenfalls mittels Computer steuerbar und/oder fernbedienbar. Dasselbe gilt für die
Positioniereinheit, auch diese ist vorzugsweise fernbedienbar und/oder mittels Computer
steuerbar, um so beliebige Positionen des Werkzeugs bzw. der Maschine anfahren zu
können.
[0027] Die Halte- und Positioniervorrichtung kann weiter mit Drucksensoren versehen werden,
um den Andruck zu überwachen und rückzumelden. In Abhängigkeit von dem festgestellten
Druck kann dann der Andruck nachgeregelt werden, um so jederzeit einen konstanten
Andruck zu gewährleisten.
[0028] Handelt es sich um eine schlagende Bewegung des Werkzeugs bzw. der Maschine, die
das Werkzeug treibt, so sind vorzugsweise die Auslenkung des Schlagens des Werkzeugs
und/oder die Schlaggeschwindigkeit und/oder Schlagfrequenz und/oder Drehzahl und/oder
sonstige Relativbewegungsparameter (relativ zum Stoff/der Oberfläche) steuerbar, insbesondere
fernbedienbar und/oder durch Computer steuerbar. Vorzugsweise erfolgt die Einstellung
zumindest eines dieser Parameter (insbesondere automatisch, z. B. gesteuert durch
einen Computer) in Abhängigkeit von dem eingestellten und/oder gemessenen Andruck,
um das optimale Ergebnis zu erzielen.
[0029] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Bearbeitung eines harten Stoffes,
insbesondere zur Bearbeitung von Stein- und/oder Baustoffoberflächen mit der oben
genannten Bearbeitungsmaschine. Dazu wird vorzugsweise die Bearbeitungsmaschine unter
Zuhilfenahme der Halteeinheit an einer Struktur bzw. Oberfläche, insbesondere der
zu bearbeitenden Oberfläche angebracht. Die Maschineneinheit und/oder das Werkzeug
wird dann mittels der Positioniereinheit bei der zu bearbeitenden Stelle des harten
Stoffes positioniert und an der Stelle dann mittels der Maschineneinheit bzw. dem
Werkzeug bearbeitet. Durch Änderung der Position während des Bearbeitens der Oberfläche
oder durch schrittweises Ändern der Position und sich anschließender Bearbeitung der
Oberfläche wird die Oberfläche bearbeitet. Vorzugsweise wird dabei die Bewegungsfreiheit
der Positioniereinheit weitgehend ausgenutzt. Will man einen anderen Teil der Oberfläche
bearbeiten, der sich vorzugsweise an dem bearbeiteten Oberflächenäbschnitt anschließt,
der aber nicht mehr erreicht werden kann oder den man nicht mehr erreichen will, so
wird die Halteeinheit gelöst und an einer anderen Stelle platziert, die eine Bearbeitung
des nächsten Oberflächenabschnittes erlaubt.
[0030] Die Erfindung betrifft auch einen bearbeiteten Stoff, der durch das oben genannte
Verfahren bearbeitet wurde. Dies trifft insbesondere für Bearbeitungen zu, die eine
Bewegung parallel zur Oberfläche, insbesondere eine Dreh- und/oder Schleifbewegung
erfordern. Gerade bei diesen Bewegungen kann manuell kein gleichmäßiges Oberflächenprofil,
insbesondere nicht mit gleichmäßiger Rauheit oder gleichmäßiger Bearbeitungstiefe
und Bearbeitungsqualität und Optik erzielt werden. Dies ist nur durch die erfindungsgemäße
Bearbeitungsmaschine möglich, die gemäß dem obigen Verfahren eingesetzt wurde und
während der Bearbeitung insbesondere einem gleichmäßigen Ausdruck gewährleistet. Die
Vertiefungen und/oder Rauheit der Oberfläche variiert insbesondere weniger als 30%,
10%, 3% oder 1%.
[0031] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden
detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hervor,
die im Zusammenhang mit den Figuren erläutert wird.
- Figur 1
- zeigt eine Frontansicht in der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Oberflächenbearbeitungsmaschine;
- Figur 2
- zeigt eine Rückansicht der Ausführungsform der Figur 1;
- Figur 3a
- zeigt einen linken, aktiven Teil der Ausführungsform der Figur 1 vergrößert;
- Figur 3b
- zeigt die Ausführungsform der Figur 3a aus der mit B bezeichneten Richtung;
- Figur 4
- zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A-A der Figur 1;
- Figur 5
- zeigt eine Unteransicht der Ansaugplatte.
[0032] Die in Figur 1 gezeigte Oberflächenbearbeitungsmaschine umfasst eine Halte- und Positioniereinheit
100 und eine Hammereinheit 200. Die Hammereinheit 200 ist vorzugsweise starr mit der
Halte- und Positioniereinheit 100 verbunden. Es ist aber auch eine elastische Ausbildung
möglich, um beispielsweise durch eine Bewegung der Verbindung senkrecht zur Oberfläche
den Andruck einzustellen.
[0033] Die Halteeinheit umfasst einen Befestigungsabschnitt 110, der vorzugsweise an einer
beliebigen Struktur befestigbar ist. Bei dieser Struktur handelt es sich vorzugsweise
um die zu bearbeitende Oberfläche. Alternativ kann der Befestigungsabschnitt auch
an einer nicht zu bearbeitenden Struktur oder Oberfläche befestigt werden, wie zum
Beispiel einer Hauswand oder einem Boden, einer Decke oder auch einem Fahrzeug, insbesondere
Baufahrzeug.
[0034] Der Befestigungsabschnitt kann durch (externe) Befestigungsmittel, wie zum Beispiel
Schrauben, Nägel, Zwingen usw. an der Struktur befestigt werden. Bevorzugt umfasst
der Befestigungsabschnitt aber bereits Befestigungsmittel. Bei der in Figur 1 gezeigten
Ausführungsform ist eine Vakuumsaugvorrichtung als Befestigungsmittel vorgesehen.
[0035] Die Vakuumsaugvorrichtung besteht aus einer Ansaugplatte 112, die mit einem Dichtmittel
(beispielsweise Gummiring) an der Oberflächenseite aufweist, die der Struktur zugewandt
ist, an dem die Oberflächenbearbeitungsmaschine zu befestigen ist. Wird die Ansaugplatte
an die Oberfläche angedruckt, so bildet sich ein Hohlraum, der von dem Dichtmittel
113, der Ansaugplatte und der Oberfläche der Struktur 300 umgeben ist bzw. gebildet
wird. Wird die Ansaugplatte an die Oberfläche der Struktur 300 angedrückt und dabei
das Dichtmittel 113 komprimiert, so kann die Luft aus dem genannten Raum durch ein
Ventil oder eine Öffnung 114 entweichen oder alternativ über das Ventil oder die Öffnung
114 durch eine geeignete Saugeinrichtung (z. B. Düse) abgesaugt werden. Danach wird
beispielsweise das Ventil geschlossen oder beispielsweise beständig Luft über eine
Öffnung bzw. das Ventil abgesaugt, so dass sich eine Saughaftung der Platte an der
Struktur 300 ergibt. Die Ansaugplatte 112 kann von beliebiger geometrischer Form sein.
Insbesondere kann die der Struktur 300 zugewandte Oberfläche der Ansaugplatte einen
zum Beispiel durch Ausfräsen der Platte konkave Oberfläche oder sonstige Vertiefung
bilden. Auf diese Art und Weise ist auch eine Befestigung an nichtplanen Oberflächen
der Struktur 300 möglich. Die Ansaugeinrichtung 112 ist über Verbindungsmittel 115
vorzugsweise mit einem Drehtisch 120 verbunden. Der Drehtisch 120 umfasst eine untere
Drehplatte 120a und eine obere Drehplatte 120b, die gegeneinander vorzugsweise um
eine Achse 122 drehbar sind. Der Drehwinkel beträgt vorzugsweise bis zu 360°. Neben
einer Drehplatte können natürlich beliebig andere gestaltete Drehmittel, beispielsweise
kugelförmige Drehmittel oder Schwenkmittel, wie zum Beispiel Scharniere eingesetzt
werden, um eine Bewegung in einer Ebene zu ermöglichen, die vorzugsweise parallel
zur Oberfläche der zu bearbeitenden Struktur ist.
[0036] Das Drehmittel ist vorzugsweise sowohl mit dem Ansaugmittel 112 als auch mit dem
Lager 130 verbunden. Im gezeigten Fall ist die untere Drehplatte 120 mit dem Verbindungsmittel
115 verbunden und die obere Drehplatte 120b ist mit dem Lager 130 verbunden. Das Lager
130 lagert ein Verschiebemittel 140, beispielsweise eine Schiene. Durch Verschieben
des Verschiebemittels wird der Abstand zwischen dem Befestigungsort, d.h. dem Ort
des Befestigungsabschnittes 110 und der Hammereinheit 200 verändert. Auf diese Art
und Weise sind zusammen mit der Dreheinheit sämtliche Freiheitsgrade zur Bewegung
der Hammereinheit verfügbar, die zum Abfahren einer zu bearbeitenden Oberfläche erforderlich
sind. Natürlich kann eine beliebige andere Positionsmechanik verwendet werden, die
diese Freiheitsgrade gewährleistet.
[0037] Mit dem Verschiebemittel, das vorzugsweise starr ausgebildet ist, ist ein Verstellmittel
150 über Stege 151 verbunden. Das Verstellmittel 150 ist in der gezeigten Ausführungsform
einfach als Handgriff ausgebildet und erlaubt die Positionierung der Hammereinheit
und dadurch des oberflächebearbeitenden Hammerwerkzeugs 210 durch eine Bedienperson
an einem gewünschten Ort. Außerdem wird durch das Verstellmittel 150 und die Stege
151 die Verwindungssteifigkeit erhöht.
[0038] Das Verstellmittel kann auch maschinell ausgebildet sein. Beispielsweise können Elektromotoren
vorgesehen sein, die die Positioniereinheit 120, 130, 140 und 150 verlagern, um so
die gewünschte Position für das Hammerwerkzeug 210 festzulegen. Beispielsweise können
die Elektromotoren das Drehmittel 120 ansteuern, um es in eine gewünschte Winkelposition
zu bringen, and/oder das Verschiebemittel 140, um es in eine gewünschte Verschiebeposition
zu bringen. Auf diese Art und Weise kann beispielsweise computergesteuert und/oder
ferngesteuert die Oberfläche mit dem Hammerwerkzeug 210 abgefahren werden, um so ein
exaktes Oberflächenprofil in die zu bearbeitende Struktur 300 einzubringen. Alternativ
oder zusätzlich kann auch der Bearbeitungsdruck mittel einer Steuereinrichtung, beispielsweise
Computer gesteuert werden, indem beispielsweise der Druck auf den Druckzylinder mittels
der Steuereinrichtung geregelt wird. Dadurch ist eine steuerbare Gestaltung des Oberflächenprofils
in allen drei Dimensionen möglich.
[0039] Beispielsweise kann an der Drehplatte 120 ein Zahnkranz vorgesehen werden, der mit
einem anderen Zahnkranz kämmt, der durch einen Elektromotor gedreht wird, um so die
Winkelposition der Drehplatte einzustellen. Entsprechend kann das Verschiebemittel
140 (beispielsweise Schiene) mit einer Zahnstange versehen werden, die ebenfalls mit
einem Zahnkranz kämmt, der über einen Elektromotor getrieben wird, um so die Verschiebeposition
des Verschiebemittels 140 durch Drehen des Zahnkranzes einzustellen.
[0040] Das Verbindungsteil 180 verbindet die Hammermaschine 220 mit der Halte- und Positioniereinheit
100.
[0041] Das Verschiebemittel 140 und das Drehmittel 120 bilden zusammen eine Positioniereinheit,
die bei der gezeigten Ausführungsform ein Verlagern des Hammerwerkzeugs in einer Ebene
zu einem beliebigen Ort der Ebene ermöglichen. Alternativ können natürlich auch andere
Mittel zur Positionseinstellung verwendet werden, wie zum Beispiel Teleskoprohre oder
Scherzangen und die bereits oben erwähnten Scharniere. Die Positioniereinheit kann
aber auch ein Mittel umfassen, um einen weiteren Freiheitsgrad zur Bewegung des Hammerwerkzeugs
zu öffnen, nämlich senkrecht zu der bisher beschriebenen Ebene, also weg oder hin
zu der zu bearbeitenden Flache. Dies kann beispielsweise durch eine Teleskopeinrichtung
bewerkstelligt werden, die beispielsweise zwischen dem Drehmittel 120 und dem Lager
130 zwischengeschaltet ist. Auf diese Art und Weise lassen sich auch Oberflächen bearbeiten,
die nicht plan sind, beispielsweise gekrümmte oder kugelförmige Oberflächen. Auf Grund
der erfindungsgemäßen Andruckeinrichtung ist auch in diesem Fall ein konstanter Bearbeitungsdruck,
falls erwünscht, gewährleistet.
[0042] Bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform dient das Ausfahren des Stabes
242 dazu, den Abstand des Werkzeugs 210 zur Oberfläche einzustellen. Die Position
des Stabes 242 wird durch den Druck in dem Druckluftzylinder 240 eingestellt. Dabei
wirkt auf den Stab 242 über eine Feder (elastisches Mittel) eine Rückstellkraft, die
ihn in den Druckzylinder 240 hineindrückt oder der Druckzylinder wird alleine durch
den Unterdruck, falls keine Feder vorhanden ist, zusammengezogen. Je größer der Druck
in dem Druckzylinder 240 ist, um so weiter ist der Stab 242 ausgefahren. Durch das
Druckbegrenzungsventil 234 ist somit der Abstand des Werkzeugs 240 zur Oberfläche
einstellbar, da die Lage des Werkzeugs 210 direkt mit dem zu dem Werkzeug 210 weisenden
Ende des Stabs 242 gekoppelt ist. Die Kopplung erfolgt über ein Verschiebeelement
221, das einstellt, wie weit das Werkzeug 210 von dem Gehäuse 220 der Hammermaschine
entfernt ist. Das Gehäuse 220 der Hammermaschine ist mit dem Verbindungsteil 180 mit
der Positioniereinheit 100 verbunden und stellt somit einen Anbringabschnitt dar.
Mit diesem Anbringabschnitt ist auch über Gewindestangen 244 der Druckzylinder mechanisch
verbunden.
[0043] Die strichpunktierte Linie stellt den Verlauf der Druckluftleitung dar. Diese läuft
nicht nur zu dem Druckluftzylinder 240, sondern auch zu einem Druckluftanschluss 222
der Hammermaschine 220.
[0044] Vorzugsweise ist die Andruckeinrichtung und/oder die Abstandsverstelleinrichtung
so angeordnet, wie in Fig. 1 (Frontansicht) und Fig. 2 (Rückansicht) gezeigt ist,
nämlich weiter entfernt von der Oberfläche als ein Verstellmittel 140 zur Veränderung
der Position parallel zur Oberfläche, das zwischen der Halteeinheit und dem Werkzeug
bzw. der Maschine angeordnet ist. Auf diese Art und Weise wird die Anordnung möglichst
kompakt gestaltet.
[0045] Die Räder 161 und 162 am linken und rechten Rand der gezeigten Ausführungsform dienen
der leichteren Verschiebbarkeit der Oberflächenbearbeitungsmaschine. Die Räder 161
und 162 rollen vorzugsweise über die zu bearbeitende Oberfläche. Wenn das Rad 162
mit dem Verschiebemittel 150 verbunden ist, ist das Rad 161 mit der Hammermaschine
220 verbunden, genauer mit dem Gehäuse der Hammermaschine 220. Das Hammerwerkzeug
210 bewegt sich relativ zu dem Gehäuse der Hammermaschine 220 auf Grund der Kraft,
die von der Hammermaschine 220 auf das Hammerwerkzeug 210 ausgebildet wird. Die Bewegungsrichtung
ist dabei vorzugsweise senkrecht zur bearbeitenden Oberfläche und die Bewegungsart
ist vorzugsweise schlagend. Zusätzlich kann die Bewegung beispielsweise mit einer
Drehbewegung überlagernd sein. Das Hammerwerkzeug kann beispielsweise als herkömmlicher
Drucklufthammer ausgebildet sein.
[0046] Die Hammermaschine kann natürlich auch elektrisch oder hydraulisch betrieben werden.
in der gezeigten Ausführungsform erfolgt die Betätigung über ein Fluid, vorzugsweise
Luft. Der Druckluftanschluss 170 befindet sich bei der gezeigten Ausführungsform am
rechten Ende des Verschiebemittels 140. Die Fluidleitung oder Druckluftleitung wird
durch das Verschiebemittel entlang der strichpunktierten Linie zu einem 2/2-Wegeventil
geführt. Dieses hat zwei Anschlüsse, einen für die Druckluftzuführ und einen für die
Druckluftabgabe sowie zwei Schaltstellungen. Dadurch wird das Ein- und Ausschalten
ermöglicht. Die Druckluft wird nach dem 2/2-Wegeventil über einen Verteiler (nicht
gezeigt) einerseits über einen Zweig zu dem Druckzylinder 240 und andererseits über
einen weiteren Zweig zu dem Hammerwerkzeug 220 gerührt. In dem erstgenannten Zweig
ist ein Druckbegrenzungsventil 234 und danach ein Manometer 236 in Reihe geschaltet.
Das Druckbegrenzungsventil erlaubt eine variable Einstellung des Innendrucks in dem
Druckzylinder 240. Durch die Einstellung des Innendrucks im Druckzylinder 240 kann
über einen Druckübertrager bzw. Stab 242 der im Druckzylinder 240 aufgebaute Druck
auf das Hammerwerkzeug 210 übertragen werden. Dadurch ist es möglich, den Andruck
einzustellen, der von dem Hammerwerkzeug 210 auf die Oberfläche ausgeübt wird.
[0047] Der Aufbau der Hammereinheit 200 ist in Figur 3a und 3b deutlicher gezeigt. Die beiden
Druckluftzweige sind mit 230a und 230b bezeichnet. Der Druckzylinder 240 ist über
Gewindestangen 244 starr mit dem Gehäuse der Hammermaschine 220 verbunden.
[0048] Der zweite Druckluftzweig 230b ist bei 225 mit dem Druckanschluss 222 der Hammermaschine
220 verbunden. Der Abstand zwischen dem Gehäuse der Hammermaschine 220 und dem Vorderende
des Hammerwerkzeugs 210 ist in Figur 3a mit D1 bezeichnet und in Figur 3b mit D2.
Wie gezeigt, ist dieser Abstand variabel. Dasselbe trifft für den Abstand H1 und H2
zwischen den Druckzylinder und einem beweglichen Teil 221 zu.
[0049] Der Druckzylinder 240 übernimmt die Funktion des Körpers oder der Schulter des Steinmetzes,
denn dieser übt vermittelt über den Druckübertrager bzw. Stab 242 einen Druck entsprechend
dem Innendruck des Druckzylinders auf das bewegliche Hammerwerkzeug aus. Je stärker
dieser Druck ist, desto mehr wird bei einer Schleifbewegung oder Drehbewegung von
der Oberfläche abgetragen. Vorzugsweise übt die Hammermaschine sowohl eine Schlag-
als auch eine Drehbewegung aus, um ein besonders schönes Oberflächenprofil zu erzeugen.
[0050] Figur 4 zeigt eine Seitenansicht entlang der Linie A-A der Figur 1 und zeigt insbesondere
die Lagerung der Schiene 140 in den Lagern 130.
[0051] Figur 5 zeigt eine Unteransicht der Ansaugplatte 112 mit dem Dichtring 113 und Unterteilungen
114, die durch die Bildung von Luftkanälen den Ansaugvorgang begünstigen.
1. Halte- und Positioniervorrichtung zum Halten und Positionieren von insbesondere mindestens
einem Werkzeugen und/oder mindestens einer Maschine für die Bearbeitung von Oberflächen
und/oder harten Stoffen, insbesondere zur Bearbeitung von Stein- und/oder Baustoffoberflächen,
mit einer Halteeinheit (110), die an einer Oberfläche (300) befestigbar ist;
eine Positioniereinheit (120, 130, 140, 240, 242), die mit der Halteeinheit verbunden
ist und an die das Werkzeug und/oder die Maschine anbringbar ist und die ausgebildet
ist, um das Werkzeug und/oder die Maschine (210) relativ zur Halteeinheit (110) variabel
zu positionieren.
2. Halte- und Positioniervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinheit ausgebildet ist, durch Unterdruck an der Oberfläche zu haften.
3. Halte- und Positioniervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinheit eine luftdichte Abdeckung mit einer Luftabgabeöffnung aufweist,
wobei die Abdeckung bei Anlage an die Oberfläche zwischen sich und der abgedeckten
Oberfläche einen Raum einschließt, aus dem über die Luftabgabeöffnung Luft zur Erzeugung
eines Unterdrucks entweichen kann.
4. Halte- und Positioniervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder der Abdeckung, die bei Anlage der Abdeckung an die Oberfläche diese kontaktieren,
verformbar ausgebildet sind.
5. Halte- und Positioniervorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, mit einer Ansaugund/oder
Absaug- und/oder Verdrängungseinheit, die Luft aus dem Raum ansaugt und/oder absaugt
und/oder verdrängt.
6. Halte- und Positioniervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit zur Einstellung des Abstandes zwischen der Oberfläche und
dem an der Positioniereinheit angebrachten Werkzeug und/oder der angebrachten Maschine
ausgebildet ist.
7. Halte- und Positioniervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit eine Andruckeinheit zum Erzeugen eines Bearbeitungs-Andrucks
umfasst, wobei vorzugsweise die Andruckeinheit ein elastisches Mittel umfasst, das
so angeordnet ist, dass es gegen eine Bewegung eines angebrachten Werkzeugs und/oder
einer angebrachten Maschine weg von der Oberfläche eine Kraft ausübt, wobei vorzugsweise
die Kraft einstellbar ist und wobei vorzugsweise die Andruckeinheit zur Einstellung
des Abstandes zwischen der Oberfläche und an der Positioniereinheit angebrachtem Werkzeug
und/oder angebrachter Maschine ausgebildet ist, indem die räumliche Ausdehnung des
elastischen Mittels verändert wird.
8. Halte- und Positioniervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Druckfluidzuführeinheit (170, 232 ,234 ,236), die ein Druckfluid zu der Positioniereinheit
zur Einstellung des Bearbeitungs-Andrucks und/oder Abstandes zwischen der Oberfläche
und an der Positioniereinheit angebrachtem Werkzeug und/oder angebrachter Maschine
und/oder zur Halteeinheit zur Erzeugung des Unterdrucks zuführt.
9. Bearbeitungsmaschine für die Bearbeitung einer Oberfläche und/oder von harten Stoffen,
insbesondere zur Bearbeitung von Stein- und/oder Baustoffoberflächen, mit der Halte-
und Positioniervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, und mit einer Maschineneinheit
(200) zur Bearbeitung der Oberfläche und/oder des harten Stoffes, die an der Positioniereinheit
angebracht ist, wobei die Maschineneinheit ein Werkzeug (210) betätigen kann und insbesondere
das Werkzeug in eine Schlag- und/oder Dreh und/oder Bohrund/oder Hin- und Herbewegung
versetzen kann.
10. Verfahren zur Bearbeitung einer Oberfläche und/oder eines harten Stoffes, insbesondere
zur Bearbeitung von Stein- und/oder Baustoffoberflächen, mittels der Bearbeitungsmaschine
nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) die Bearbeitungsmaschine wird mittels der Halteeinheit an einer Struktur, vorzugsweise
am zu bearbeitenden Stoff und/oder der zu bearbeitenden Oberfläche insbesondere mittels
Unterdruckhaftung befestigt;
b) die Maschineneinheit wird mittels der Positioniereinheit bei der zu bearbeitenden
Stelle des Stoffes und/oder der Oberfläche positioniert und der Stoff und/oder die
Oberfläche wird bearbeitet;
c) durch Veränderung der zu bearbeitenden Stelle mittels der Positioniereinheit wird ein Flächenabschnitt
des Stoffes und/oder die Oberfläche bearbeitet;
vorzugsweise werden zur Bearbeitung einer Fläche, die die Reichweite der Positioniereinheit
überschreitet, noch die folgenden Schritte durchgeführt:
d) die Bearbeitungsmaschine wird insbesondere durch Aufhebung des Unterdrucks gelöst und an einer anderen Stelle gemäß Schritt ) befestigt,
um so einen noch unbearbeitete Flächenabschnitt durch Wiederholung der Schritte b) und c) zu bearbeiten.
11. Bearbeiteter harter Stoff, insbesondere Stein- und/oder Baustoff dessen Oberfläche
bearbeitet wurde, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bearbeitung des Stoffes das Verfahren nach Anspruch 10 durchgeführt wurde, wobei
insbesondere die Oberfläche durch eine Dreh- und/oder Schleifbewegung, insbesondere
parallel zur Oberfläche, insbesondere unter konstantem Andruck mittels der Bearbeitungsmaschine
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 bearbeitet wurde, wobei die Oberfläche insbesondere
gleichmäßige Vertiefungen und/oder eine gleichmäßige Rauheit aufweist.
12. Verwendung einer Halte- und Positioniervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9 zum Halten und Positionieren von Maschinen und/oder Werkzeugen bei der Bearbeitung
von Oberflächen und/oder harten Stoffen, insbesondere von Stein- und/oder Baustoffoberflächen.