[0001] Die Erfindung betrifft eine Leiter zum Begehen von Schächten, insbesondere von Abwasserschächten,
mit zwei senkrechten, parallel zueinander verlaufenden Holmen und einer Vielzahl von
Trittelementen, die unlösbar an den Holmen befestigt sind, sowie mit Befestigungsmitteln
zum Befestigen der Leiter an der Schachtwand.
[0002] Im Rahmen von Wartungsarbeiten und Reparaturen ist die Begehbarkeit von Schächten
ein dringendes Erfordernis. Daher finden sich im Kanalbau meist an den Kanalwänden
befestigte Leitern oder Bügel, die in den Schachtquerschnitt vorstehen.
[0003] Solche Bügel sind beispielsweise aus der DE 297 15 681 U1 bekannt. Nachteilig an
diesen Bügeln ist insbesondere der für die Anbringung erforderliche hohe Montageaufwand.
Für jeden Bügel müssen nämlich zwei Bohrungen maßgerecht in die Schachtwand eingebracht
werden.
[0004] Aus der deutschen Patentschrift DE 30 40 981 C1 ist es bekannt, eine Steighilfe mittels
umlaufender Befestigungsringe in einem runden Schacht anzubringen. Die dafür vorgesehen
Steigeisen sind an zwei Vertikalholmen jeweils um eine halbe Schrittlänge zueinander
versetzt angeordnet. Äußerst schwierig und daher auch gefährlich ist das Festhalten
an diesen Steigeisen. Die Steigeisen erlauben kein Umgreifen, sondern müssen kraftraubend
im Zangengriff benutzt werden.
[0005] Es ist weiterhin Stand der Technik, herkömmliche Leitern mittels Streben an einer
Schachtwand zu befestigen. In den sich ergebenden, frei im Raum stehenden Kreuzungspunkten
zwischen den vertikalen Leiterholmen und den Leitersprossen sowie den vertikalen Leiterholmen
und den Befestigungsstreben setzen sich hartnäckige faserige Ablagerungen ab, die
selbst mit leistungsfähigem Reinigungsgerät nur schwer zu entfernen sind. Derartige
Ablagerungen machen nach einiger Zeit das Begehen der Leiter höchst unsicher, wenn
nicht sogar unmöglich.
[0006] Ausgehend von den beschriebenen Nachteilen des Standes der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Schachtleiter zu schaffen, welche die Ablagerung von faserigem
Material verhindert, eine komfortable und sichere Begehung des Schachtes ermöglicht
und einen nur geringen Montageaufwand erfordert.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Leiter der eingangs genannten Art gelöst,
bei welcher die Trittelemente U-förmig ausgebildet sind und von den an der Schachtwand
anliegenden Holmen in den Schachtquerschnitt vorstehen.
[0008] Der entscheidende Vorteil der erfindungsgemäßen Schachtleiter liegt in der Vermeidung
von im Schachtquerschnitt liegenden Kreuzungspunkten zwischen horizontalen und vertikalen
Teilen der Leiter und der dadurch nur noch geringen Möglichkeit, daß sich faserige
Ablagerungen an der Leiter festsetzen. Sollten sich dennoch faserige Teile an der
Leiter ablagern, sind diese von der im wesentlichen linearen unverzweigten Kontur
der Leiter leicht zu entfernen.
[0009] Ein weiterer großer Vorteil der erfindungsgemäßen Leiter liegt in dem geringen Montageaufwand,
da die Leiter an nur wenigen Befestigungspunkten mit den Vertikalholmen an der Schachtwand
angebracht wird. Das im Stand der Technik übliche Einbringen von Steigbügeln in die
Schachtwand und die dafür erforderlichen zahlreichen Bohrungen entfallen. Die Schachtleiter
wird als vorgefertigtes Bauteil an ihrem Einsatzort an der Schachtwand befestigt.
Sollte der Schacht eine außergewöhnlich große Tiefe aufweisen, ist es auch denkbar,
mehrere Teilstücke im Schacht übereinander angeordnet zu befestigen.
[0010] Die einzelnen Trittelemente der erfindungsgemäßen Leiter können sowohl aus Rohrmaterial,
als auch aus Vollmaterial bestehen. Verfügt das Material über eine ausreichende Festigkeit,
empfiehlt sich die Verwendung von Rohrmaterial, da sich dieses im Rahmen der Verarbeitung
leichter biegen läßt, die Beschaffung in der Regel kostengünstiger ist und die Handhabung
aufgrund der Gewichtsersparnis vereinfacht wird. Bei Verwendung von nicht korrosionsbeständigen
Werkstoffen arbeitet man besser mit Vollmaterial, damit insbesondere bei Anwesenheit
von aggressiven Medien die Festigkeit gewährleistet ist.
[0011] Die Erfahrung hat ebenfalls im Hinblick auf die aggressiven Medien in Kanälen gezeigt,
daß es zweckmäßig ist, die erfindungsgemäße Leiter aus V4a Material herzustellen.
Ein zusätzlicher Korrosionsschutz entfällt in vorteilhafter Weise. Die bisher übliche
Beschichtung hielt den starken Belastungen, insbesondere während der Reinigung, selten
stand.
[0012] Das Begehen der Leiter, insbesondere das Festhalten an den Trittelementen, fällt
dem Benutzer sehr viel leichter, wenn die U-förmig ausgebildeten Trittelemente einen
runden Querschnitt aufweisen. Darüber hinaus sollten die U-förmig ausgebildeten Trittelemente
derart ausgebildet sein, daß die beiden Schenkel der U-Form zu dem Abschnitt zwischen
den Schenkeln aus der durch die von dem Abschnitt zwischen den beiden Schenkeln definierten
Horizontalebene hervorstehen und so einen Schutz gegen seitliches Abgleiten von den
Trittelementen bilden. Eine derartige Ausbildung der Trittelemente gewinnt vor allem
in Hinblick auf die meist feuchte, reibungsmindernde Umgebung in Kanälen an Bedeutung.
[0013] Das Risiko eines gefährlichen Abrutschens von der erfindungsgemäßen Leiter wird vorteilhafterweise
dadurch reduziert, daß die Trittelemente auf ihrer Aufstandsfläche mit Erhebungen
versehen sind. Diese Erhebungen können die Gestalt von sphärenhaften Noppen haben,
oder auch zweckmäßig in der Art eines Tränenblechs ausgebildet sein. Die Ausführung
dieser Vorsprünge sollte sowohl ein seitliches, als auch ein frontales Abgleiten von
den Trittelementen verhindern.
[0014] Der Fertigungsaufwand einer erfindungsgemäßen Leiter ist reduziert, wenn die Trittelemente
im wesentlichen aus gebogenen Rohren bestehen. Sollte das verwendete Material jedoch
nach der Biegung nur noch unzureichende Festigkeitseigenschaften aufweisen, ist eine
Ausführung der Trittelemente aus Rohrbögen und geraden Rohrstücken, die miteinander
verschweißt sind, vorzuziehen.
[0015] Sollte die Schachtwand des Schachtes in der die erfindungsgemäße Leiter zu installieren
ist, Vorsprünge und Hinterschneidungen aufweisen, ist es sinnvoll, zwischen der Schachtleiter
und der Schachtwand zur Überbrückung von Unterschieden im Abstandsniveau Distanzscheiben
anzuordnen. Auch hier kommt ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Leiter gegenüber
herkömmlichen Steigbügeln zum Tragen, da Absätze in der Schachtwand bei herkömmlichen
Steigbügeln stets unterschiedliche Tiefenniveaus der Trittelemente zur Schachtwand
zur Folge hatte. Diese Unterschiede können mit der erfindungsgemäßen Leiter durch
das Unterlegen von Distanzscheiben zweckmäßig ausgeglichen werden.
[0016] Zur Verdeutlichung der Erfindung wird im folgenden ein spezielles Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Leiter,
- Fig. 2:
- Eine Sicht von vorne auf eine erfindungsgemäße Leiter und
- Fig. 3:
- Einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Leiter.
[0017] In den Figuren 1, 2 und 3 ist die Leiter jeweils mit dem Bezugszeichen 1 versehen.
Die Leiter 1 besteht im wesentlichen aus zwei vertikalen Holmen 2 und einer Vielzahl
von einzelnen an den beiden vertikalen Holmen 2 angeschweißten Trittelementen 3. Die
Leiter 1 ist in bestimmten vertikalen Abständen mittels Befestigungsmitteln 4 an der
Schachtwand 5 angebracht.
[0018] Die Trittelemente 3 sind in vertikaler Betrachtungsweise U-förmig ausgeführt, wobei
der Abschnitt 6 zwischen den beiden Schenkeln 7 der U-Form derart abgekröpft ist,
daß ein seitliches Abgleiten von den Trittelementen 3 vermieden wird. Der runde Querschnitt
der Trittelemente 3 ermöglicht ein komfortables Festhalten bei der Begehung.
[0019] Die einzelnen Trittelemente 3 sind mit den vertikalen Holmen 2 verschweißt. Sämtliche
Bauteile sind aufgrund ihrer Ausführung in V4A-Material nichtrostend.
[0020] Der Abschnitt 6 zwischen den beiden Schenkeln 7 der U-Form ist dient auf der Oberseite
als Aufstandsfläche 8 und ist dort mit noppenartigen Erhebungen 9 versehen.
1. Leiter (1) zum Begehen von Schächten, insbesondere von Abwasserschächten, mit zwei
senkrechten, parallel zueinander verlaufenden Holmen (2) und einer Vielzahl von Trittelementen
(3), die unlösbar an den Holmen (2) befestigt sind, sowie mit Befestigungsmittel (4)
zum Befestigen der Leiter (1) an der Schachtwand (5),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trittelemente (3) U-förmig ausgebildet sind und von den an der Schachtwand (5)
anliegenden Holmen (2) in den Schachtquerschnitt vorstehen.
2. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmig ausgebildeten Trittelemente (3) aus Rohrmaterial bestehen.
3. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmig ausgebildeten Trittelemente (3) aus Vollmaterial bestehen.
4. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (1) aus V4A-Material besteht.
5. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmig ausgebildeten Trittelemente (3) einen runden Querschnitt aufweisen.
6. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmig ausgebildeten Trittelemente (3) derart gekröpft ausgebildet sind, daß
die beiden Schenkel (7) der U-Form zu dem Abschnitt (6) zwischen den Schenkeln (7)
aus der durch die von dem Abschnitt (6) zwischen den beiden Schenkein (7) definierten
Horizontalebene hervorstehen und so einen Schutz gegen seitliches Abgleiten von den
Trittelementen (3) bilden.
7. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittelemente (3) auf ihrer Aufstandsfläche (8) mit Vorsprüngen versehen sind.
8. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittelemente (3) im wesentlichen aus gebogenen Rohren bestehen.
9. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trittelemente (3) im wesentlichen aus Rohrbögen und geraden Rohrstücken bestehen,
die miteinander verschweißt sind.
10. Leiter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schachtleiter und der Schachtwand (5) zur Überbrückung von Unterschieden
im Abstand Distanzscheiben angeordnet sind.