(19)
(11) EP 1 254 770 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.11.2002  Patentblatt  2002/45

(21) Anmeldenummer: 02017782.0

(22) Anmeldetag:  21.12.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 30/04, B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 28.12.1998 DE 19860477

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
99964444.6 / 1140501

(71) Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Holm, Helmut
    97250 Erlabrunn (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 12 - 08 - 2002 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Vorrichtung zum Befestigen eines Gummituches


(57) Bei einer Vorrichtung zum Befestigen eines Gummituches (03) auf einem Gummituchzylinder (02) weist mindestens ein Ende (04;06) des Gummituches eine Verstärkungsschiene (07;08) auf, mindestens beide Enden (12;13) der Verstärkungsschiene sind über eine Breite (20) des Gummituches überstehend angeordnet und die Vorrichtung zum Befestigen des Gummituches ist mit den überstehenden Enden zusammenwirkend angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Gummituches auf einem Gummituchzylinder einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Durch die DE 196 16 337 A1 ist eine Gummituchspannvorrichtung bekannt, bei welcher die Gummituchenden jeweils mit einer Einhängeschiene versehenen sind. Dabei wird ein erstes oder vorlaufendes Ende in eine seitliche Aussparung des Zylinderkanals verbracht und ein zweites oder nachlaufendes Ende wird mittels einer Spannleiste radial in den Kanal gezogen und so gespannt.

[0003] Die DE 78 20 773 U1 zeigt ein Gummituch mit Einhängeschienen, wobei die Einhängeschienen über die Breite des Gummituches überstehen.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen eines Gummituches auf einem Gummituchzylinder zu schaffen.

[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß nur ein schmaler sichtbarer Spannkanal vorhanden ist, so daß mit dem Gummituchzylinder eine große Drucklänge erzielt wird. Für diese einfache und zuverlässig arbeitende Vorrichtung wird weder eine Spannspindel noch eine Spannleiste benötigt.

[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

[0008] Es zeigen:
Fig. 1
einen Teilquerschnitt durch einen Zylinder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung entlang der Schnittlinie I -I nach Fig. 2;
Fig. 2
eine Draufsicht auf das Ende eines Zylinders mit der Vorrichtung entsprechend der Darstellung nach Fig. 1.


[0009] Auf der Mantelfläche 01 eines Gummituchzylinders 02 liegt ein Gummituch 03 z. B. mit einer Dicke a von ca. 2 mm und einer Breite b von ca. 1000 mm auf. Am ersten und zweiten Ende 04; 06 des Gummituches 03 ist je eine- z. B. U-förmige -erste Verstärkungsschiene 07 und eine zweite Verstärkungsschiene 08 form- und/oder stoffschlüssig angebracht. Sie sind in Bezug auf ihre Längsachse ausreichend biegesteif. Querschnitt-, Form- und Widerstandsmoment sind entsprechend ausgewählt. Die Verstärkungsschienen 07; 08 stehen jeweils mit ihren ersten (linken) Enden 12 und ihren zweiten (rechten) Enden 13 links und rechts über das Gummituch 03 um mindestens fünf Millimeter seitlich hinaus. Die Verstärkungsschienen 07; 08 sind länger als das Gummituch 03 breit ist.

[0010] Wie gesagt, sind die Enden 04; 06 des Gummituches 03 an den Verstärkungsschienen 07; 08 z. B. mittels Nieten oder durch Kleben, Vulkanisieren usw. befestigt. Die Verstärkungsschienen 07; 08 können jeweils eine Höhe f aufweisen, die das 20- bis 40-fachen der Dicke a des Gummituches 03 beträgt.

[0011] Die in den Zylinderkanal 14 eingekanteten Enden 12, 13 der Verstärkungsschienen 07; 08 ragen über die Breite b des Gummituches 03 wie auch seitlich aus dem Zylinderkanal 14 hinaus.

[0012] Die Enden 04; 06 des Gummituches 03 mit dem an ihnen befestigten Teil der Verstärkungsschienen 07; 08 werden in den etwa in radialer, axialer Richtung des Gummituchzylinders 02 verlaufenden schmalen Zylinderkanal 14 eingeführt. Die Öffnung 16 zur Mantelfläche 01 ist spaltartig (lichte Weite g) .Im Querschnitt ist der Zylinderkanal 14 trapezförmig auf eine lichte Weite h erweitert. Ein trapezförmiger Verlauf des Zylinderkanals 14 ist von Vorteil, weil dadurch die Verstärkungsschienen 07; 08 im Inneren des Zylinderkanals 14 voneinander weg geführt werden können.

[0013] Die Weite 9 der Öffnung 16 kann sehr schmal gehalten werden. Sie entspricht in etwa einer Dicke a des Gummituches 03 zuzüglich der Dicke c einer Verstärkungsschiene 07 plus einem kleinen Zuschlag.

[0014] Zweckmäßigerweise kann der Zylinderkanal 14 durch einen am Kanalboden 17 befestigten, aufragenden, keilförmigen Führungssteg 18- in Fig. 1 gestrichelt dargestellt - in zwei Abteile 19; 21 längsgeteilt sein. Hierdurch wird es möglich, daß jedes Ende 04; 06 des Gummituches 03 in ein eigenes Abteil 19; 21 geführt werden kann. Hierbei werden die Verstärkungsschienen 07; 08 voneinander weg bewegt.

[0015] Links und rechts neben Anfang und Ende des Zylinderkanals 14, direkt neben ihnen oder von ihnen beabstandet ist pro freies Ende der Verstärkungsschienen 07; 08 eine Vorrichtung 20 zur Erzeugung einer Druckkraft auf die freien Enden vorgesehen. Die Vorrichtung 20 stützt sich am Gummizylinderkörper ab und erzeugt eine Druckkraft auf die freien Enden, die in radialer Richtung in Richtung auf die Rotationsachse des Gummituchzylinders 02 wirkt und so das Gummituch 03 festhält und spannt.

[0016] Die Vorrichtungen 20 zur Erzeugung einer Druckkraft sind pro freies Verstärkungsschienenende 07; 08 vorgesehen. Sie bestehen z. B. aus jeweils einem Spannklotz 24; 26, der jeweils mittels lösbarer, formschlüssiger Verbindung -z. B. je einer Schraube 27; 28- seitlich neben dem Zylinderkanal 14 des Gummituchzylinders 02 in Richtung Zylinderrotationsachse bzw. radial auf- und abbewegbar ist und so Druckkräfte auf die freien Enden 12, 13 der Verstärkungsschienen 07; 08 ausüben kann.

[0017] Jeder Spannklotz 24; 26 ist gegen Verdrehung gesichert 8 und hat z. B. jeweils eine die freien Enden 12, 13 der Verstärkungsschienen 07 bzw. 08 umgreifende, anliegende Nase 29.

[0018] Die Spannklötze 24; 26 weisen auch in radialer Richtung verschieden große Abstände zur Mantelfläche 01 des Gummituchzylinders 02 auf (Fig. 1) .Somit sind beide Spannklötze 24 des ersten (vorlaufenden) Endes 04 des Gummituches 03 weiter von der Mantelfläche 01 entfernt als die Spannklötze 26 des zweiten (nachlaufenden) Endes 06 des Gummituches 03.

[0019] Die Vorrichtungen 20 sind jeweils in eine Ausnehmung 23 am Ballen des Gummituchzylinders 02 befestigt. Eine Wand dieser Ausnehmung 23 kann als Verdrehsicherung dienen. Die Vorrichtungen 20 können aber auch an beiden Stirnseiten 22 der Gummizylinderballen befestigt sein.

Bezugszeichenliste



[0020] 
01
Mantelfläche (02)
02
Gummituchzylinder
03
Gummituch
04
Ende, erstes (vorlaufendes) (03)
05
-
06
Ende, zweites (nachlaufendes) (03)
07
Verstärkungsschiene, erste (04)
08
Verstärkungsschiene, zweite (06)
09
-
10
-
11
-
12
Ende, erstes (linkes) (07)
13
Ende, zweites (rechtes) (08)
14
Zylinderkanal, schlitzartig (02)
15
-
16
Öffnung, schlitzartig (14)
17
Kanalboden (14)
18
Führungssteg (14)
19
Abteil, linkes
20
Vorrichtung zum Befestigen
21
Abteil, rechtes
22
Stirnseite (02)
23
Ausnehmung (02)
24
Spannklotz (12)
25
-
26
Spannklotz (13)
27
Schraube
28
Schraube
29
Nase
a
Dicke (03)
b
Breite (03)
c
Dicke (07; 08)
d
Länge (07)
e
Länge (08)
f
Höhe (07; 08)
g
Weite, lichte (16)
h
Weite, lichte (16)



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Befestigen eines Gummituches (03) auf einem Gummituchzylinder (02), wobei mindestens ein Ende (04; 06) des Gummituches (03) eine Verstärkungsschiene (07; 08) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens beide Enden (12; 13) der Verstärkungsschiene (07; 08) über eine Breite (20) des Gummituches überstehend angeordnet sind und dass die Vorrichtung (20) zum Befestigen des Gummituches (03) mit den überstehenden Enden (12; 13) zusammenwirkend angeordnet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (20) einen mittels Schraube (27; 28) höhenverstellbaren Spannklotz (24; 26) aufweist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Zylinderkanals (14) sich in Richtung Kanalboden (17) trapezförmig erweitert.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf einem Kanalboden (17) des Zylinderkanals (14) eine Leiste mit keilförmigem Querschnitt vorgesehen ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannklotz (24; 26) eine Verdrehsicherung aufweist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Enden (12; 13) der Verstärkungsschiene (07; 08) überstehend angeordnet sind und jedem überstehenden Ende eine Vorrichtung (20) zum Befestigen des Gummituches (03) zugeordnet ist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Enden (04; 06) des Gummituches (03) mit Verstärkungsschienen (07; 08) versehen sind und jeder Verstärkungsschiene (07; 08) Vorrichtungen (20) zum Befestigen des Gummituches (03) zugeordnet sind.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (24) zum Befestigen des ersten Endes (04) des Gummituches (03) bezogen auf die axiale Richtung des Gummituchzylinders (02) versetzt zur Vorrichtung (26) zum Befestigen des zweiten Endes (06) des Gummituches (03) angeordnet ist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (24) zum Befestigen des ersten Endes (04) des Gummituches (03) bezogen auf die Umfangsrichtung und/oder radiale Richtung des Gummituchzylinders (02) versetzt zur Vorrichtung (26) zum Befestigen des zweiten Endes (06) des Gummituches (03) angeordnet ist.
 




Zeichnung