Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft Geminitenside, gegebenenfalls in Verbindung mit in Spül- und
Reinigungsmittel üblichen Inhaltsstoffen, gegebenenfalls mit weiteren nichtionischen
Tensiden und anionischen Tensiden sowie die Verwendung derartiger Geminitenside zur
Verbesserung des Netzverhaltens und der Kunststoffverträglichkeit, zur vereinfachten
Herstellung von festen Reinigern und als schaumdämpfendes Tensid in Klarspülformulierungen.
Stand der Technik
[0002] Mittel für das Spülen und Reinigen harter, nichttextiler Oberflächen, die im Haushalt
und Gewerbesektor vorkommen, sollen meist bei Anwendung ein geringfügiges Schaumvolumen
entwickeln, das sich innerhalb von wenigen Minuten signifikant weiter verringert.
Mittel dieser Art sind seit langem bekannt und im Markt etabliert. Es handelt sich
dabei im wesentlichen um wäßrige Tensidlösungen unterschiedlicher Art mit oder ohne
Zusatz von Buildem, Lösungsvermittlern (Hydrotropen) oder Lösungsmitteln. Zum Nachweis
der Wirksamkeit bei Beginn der Reinigungsarbeit wird vom Verbraucher zwar ein gewisses
Schäumen der Anwendungslösung gewünscht, der Schaum soll jedoch rasch zusammenfallen,
damit einmal gereinigte Flächen nicht nachgewischt werden müssen. Zu diesem Zweck
werden Mittel der genannten Art üblicherweise mit schwach schäumenden nichtionischen
Tensiden versetzt.
Besonders an maschinell gespültes Geschirr werden heute höhere Anforderungen gestellt
als an manuell gespültes Geschirr. So wird auch ein von Speiseresten völlig gereinigtes
Geschirr dann als nicht einwandfrei bewertet, wenn es nach dem maschinellen Geschirrspülen
noch weißliche, auf Wasserhärte oder anderen mineralischen Salzen beruhende Flecken
aufweist, die mangels Netzmittel aus eingetrockneten Wassertropfen stammen.
Um glanzklares und fleckenloses Geschirr zu erhalten, setzt man daher Klarspüler ein.
Der Zusatz von flüssigem oder festem Klarspüler, der separat zugegeben werden kann,
oder bereits in gebrauchsfertiger Darreichungsform mit dem Reinigungsmittel und/oder
Regeneriersalz zusammen ("2 in 1", "3 in 1", z.B. in Form von Tabs und Pulvern) vorliegt,
sorgt dafür, dass das Wasser möglichst vollständig vom Spülgut abläuft, sodass die
unterschiedlichen Oberflächen am Ende des Spülprogramms rückstandsfrei und glänzend
sind.
[0003] Marktübliche Spül- und Reinigungsmittel stellen Gemische z.B. aus nichtionischen
Tensiden, Lösungsvermittlern, organischen Säuren und Lösungsmitteln, Wasser sowie
ggf. Konservierungsmittel und Duftstoffe dar.
Die Aufgabe der Tenside in diesen Mitteln besteht darin, die Grenzflächenspannung
des Wassers so zu beeinflussen, dass es in einem möglichst dünnen, zusammenhängenden
Film vom Spülgut ablaufen kann, so dass beim anschließenden Trocknungsvorgang keine
Wassertropfen, Streifen oder Filme zurückbleiben (sogenannte Netzwirkung bzw. Netzverhalten).
Deswegen müssen diese Tenside auch den durch Speisereste auftretenden Schaum in der
Geschirrspülmaschine dämpfen. Da Klarspüler meist Säuren für eine Verbesserung des
Klartrockeneffekts enthalten, müssen die eingesetzten Tenside zusätzlich relativ hydrolyseunempfindlich
gegenüber Säuren sein.
Kombinierte Produkte aus Geschirr-Reiniger mit eingebautem Klarspüler werden sowohl
im Haushalt als auch im gewerblichen Bereichen immer mehr eingesetzt. In Haushaltsgeschirrspülern
wurde der Klarspüler vorher zudosiert und nach dem Vorspül- und Reinigungsgang bei
knapp 40°C - 65°C in die Spülkammer freigesetzt. Aus den kombinierten Geschirrspülmitteln
(z.B. "2 in 1"- Tabs oder Pulver) löst sich der Klarspüler zeitversetzt zum Reinigungsmittel
und wird so in die Spülkammer dosiert.
[0004] Die gewerblichen Geschirrspülmaschinen arbeiten mit nur einer Reinigungsflotte, die
lediglich durch Zugabe der Spüllösung aus dem vorhergehenden Spülvorgang erneuert
wird. Es findet also während des gesamten Spülprogrammes kein vollständiger Wasseraustausch
statt. Daher müssen die Spül- und Reinigungsmittel auch schaumdämpfend wirken, temperaturstabil
sein bei einem starken Temperaturgefälle von 85-35°C und außerdem ausreichend stabil
gegen Alkali und Aktivchlor sein.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war Spül- und Reinigungsmittel bereitzustellen,
die gleichzeitig ein gutes Schaum- und Reinigungsverhalten, insbesondere jedoch ein
sehr gutes Ablaufverhalten, d.h. eine Verbesserung des Netzverhaltens an Kunststoffoberflächen
sowie eine hohe Materialverträglichkeit, insbesondere mit Kunststoffen, zeigen. Außerdem
sollten sich vereinfacht feste Reiniger-Formulierungen herstellen lassen.
Die Aufgabe wurde gelöst, indem ausgewählte Tenside vom Typ Geminitenside eingesetzt
werden.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Gegenstand der Erfindung sind Geminitenside der Formel (I),
in der für Reinen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis
22, vorzugsweise 8 bis 18, insbesondere 8 bis 12 Kohlenstoffatomen und x für 5 bis
90, vorzugsweise 10 bis 45 und insbesondere 12 bis 35 steht.
Geminitenside
[0007] Allgemein werden Geminitenside durch Umsetzung von 1,2-Epoxyalkanen (CH
2CHO-R), wobei R für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
Alkyl- und/oder Alkenylrest steht, mit Polyolen hergestellt.
[0008] Hierbei ist Polyol als die Sammelbezeichnung für mehrwertige Alkohole bzw. Polyalkylenglycole,
d. h. als eine organische Verbindung, die mindestens zwei Hydroxy-Gruppen im Mol enthält,
zu betrachten. Unter den Polyalkylenglycolen sind auch Umsetzungsprodukte von mehrwertigen
Alkoholen mit Alkoxylierungsreagenzien wie Ethylenoxid und Propylenoxid zu verstehen.
[0009] Im Sinne der Erfindung wird Polyethylenglycol
HO-[OCH2CH2]x-OH als Polyol eingesetzt.
Besonders bevorzugt sind Geminitenside der Formel (I), wobei x für 10 bis 45, vorzugsweise
für 12 bis 35 steht.
Ganz besonders bevorzugt sind Geminitenside der Formel (I), wobei R für einen linearen
oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen steht.
[0010] Weiterhin bevorzugt sind Geminitenside der Formel (I), wobei R für einen linearen
Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 10 Kohlenstoffatomen, steht.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform sind Geminitenside der Formel (I) bevorzugt, die
dadurch gekennzeichnet sind, dass sie mindestens 80 Gew.%, vorzugsweise 85 bis 100
Gew.%, insbesondere 95 bis 100 Gew.% Geminitenside enthalten, bei denen alle freien
Hydroxygruppen des Polyethylenglycols mit 1,2-Epoxyalkan-Einheiten verschlossen sind.
[0012] Weiterhin werden in einer weiteren Ausführungsform Spül- und Reinigungsmittel beansprucht,
die die erfindungsgemäßen Geminitenside sowie weitere, in Spül- und Reinigungsmittel
übliche Inhaltsstoffe enthalten.
Diese üblichen Inhaltsstoffe können, wie nachfolgend beschrieben, Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglycoside, weitere nichtionische Tenside, anionische Tenside, Builder,
Enzyme und weitere Hilfs- und Zusatzstoffe sein.
Ganz besonders bevorzugt sind hierbei Spül- und Reinigungsmittel, die Geminitenside
der Formel (I) enthalten, in der x für 5 bis 90, vorzugsweise 10 bis 45, insbesondere
12 bis 35 und R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit
4 bis 22 Kohlenstoffatomen steht.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
[0013] In einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel
Alkylund/oder Alkenyloligoglykoside der Formel (II).
wobei R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht, enthalten
sind.
[0014] Sie können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten
werden.
Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit
5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl-
und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligo
glucoside.
Der
Alkylrest R
1 kann sich von primären
gesättigten Alkoholen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol-1, Capron-, Önanth-, Capryl-, Pelargon-,
Caprinalkohol, Undecanol-1, Laurylalkohol, Tridecanol-1, Myristylalkohol, Pentadecanol-1,
Cetylalkohol, Palmitylakohol, Heptadecanol-1, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Nonadecanol-1,
Arachidylalkohol, Heneicosanol-1, und Behenylalkohol sowie deren technische Mischungen,
wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder
im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten
werden.
Der
Alkenylrest R
1 kann sich von primären
ungesättigten Alkoholen ableiten. Typische Beispiele
ungesättigter Alkohole sind Undecen-1-ol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Ricinolalkohol, Linoleylalkohol,
Linolenylalkohol, Gadoleylalkohol, Arachidonalkohol, Erucaalkohol, Brassidylalkohol,
Palmoleylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, sowie deren technische Gemische,
die wie oben beschrieben erhalten werden können.
[0015] Bevorzugt werden Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1, die sich von primären Alkoholen mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen ableiten.
Insbesondere geeignet sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge C
8-C
10, die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C
12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer
C
9/11-Oxoalkohole.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten.
[0016] Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (II) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP),
d.h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen
1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muss und hier
insbesondere die Werte p = 1 bis 3 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes
Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine
gebrochene Zahl darstellt.
Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad
p von 1,1 bis 2,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside
bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 2,0 ist und insbesondere zwischen 1,2 und
1,7 liegt.
[0017] Bevorzugt werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside der Formel (II) eingesetzt,
wobei p für Zahlen von 1 bis 3 und R
1 für einen Alkylrest mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen steht.
[0018] In
einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel 0,01 bis 25 Gew.%, vorzugsweise
0,025 bis 20 Gew.% und insbesondere 0,1 bis 15 Gew.% Geminitenside der Formel (I)
berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel.
Aktivsubstanz definiert sich hier als die Masse an Tensid (gerechnet als Reinstoff
zu 100%), die in dem Mittel enthalten sind.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel 0,01 bis 30 Gew.%, vorzugsweise
0,1 bis 20 Gew.% und insbesondere 0,2 bis 15 Gew.% Alkylund/oder Alkenyloligoglykoside
der Formel (II) berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel.
Nichtionische Tenside
[0020] Die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel können weitere nichtionische Tenside
enthalten. Typische Beispiele für
nichtionische Tenside sind Alkoxylate von Alkanolen, endgruppenverschlossene Alkoxylate von Alkanolen ohne
freie OH-Gruppen , alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester, Aminoxide, Alkylphenolpolyglycolether,
Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte
Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester,
Sorbitanester, und Polysorbate. Sofem die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten
enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Bevorzugt sind die weiteren nichtionische Tenside ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird
von
Alkoxylaten von Alkanolen, insbesondere Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether (FAEO/PO) der Formel
(III) bzw. Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether (FAPO/EO) der Formel
(IV),
endgruppenverschlossene Alkoxylate von Alkanole, insbesondere endgruppenverschlossene Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
bzw. endgruppenverschlossene Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether,
und
Fettsäureniedrigalkylester und
Aminoxiden.
Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform werden Fettalkoholpoly
ethylenglykol/poly
propylenglykolether der Formel (III), die gegebenenfalls endgruppenverschlossen sind,
eingesetzt, in der R
6 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, R
7 für H oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, n1 für eine Zahl von 1 bis 40,
vorzugsweise 1 bis 30,
insbesondere 1 bis 15, und m für 0 oder eine Zahl von 1 bis 10 steht.
Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether
[0022] Ebenso geeignet sind Fettalkoholpoly
propylenglykol/poly
ethylenglykolether der Formel (IV), die gegebenenfalls endgruppenverschlossen sind,
in der R
8 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, R
9 für H oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, q für eine Zahl von 1 bis 5 und
r für eine Zahl von 0 bis 15 steht.
[0023] Einer bevorzugten Ausführungsform entsprechend enthalten die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
der Formel (III), in der R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n1 für eine Zahl von 1 bis 10, und m für 0 und R
7 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei um Anlagerungsprodukte von 1 bis 10
Mol Ethylenoxid an monofunktionelle Alkohole. Als Alkohole sind die oben beschriebenen
Alkohole wie Fettalkohole, Oxoalkohole und Guerbetalkohole geeignet.
Auch geeignet sind von solchen Alkoholethoxylaten solche, die eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Weitere geeignete Vertreter von nichtendgruppenverschlossenen Vertretern sind solche der Formel (III),
in der R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n1 für eine Zahl von 2 bis 7, m für eine Zahl von 3 bis 7 und R
7 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei um Anlagerungsprodukte von zunächst
mit 2 bis 7 Mol Ethylenoxid und dann mit 3 bis 7 Mol Propylenoxid alkoxylierten monofunktionellen
Alkohole der schon beschriebenen Art.
[0024] Die endgruppenverschlossenen Verbindungen der Formel (III) sind mit einer Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen verschlossen (R
7). Häufig werden derartige Verbindungen in der Literatur auch als Mischether bezeichnet.
Geeignete Vertreter sind Methylgruppenverschlossene Verbindungen der Formel (III),
in denen R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n1 für eine Zahl von 2 bis 7, m für eine Zahl von 3 bis 7 und R
7 für eine Methylgruppe steht. Derartige Verbindungen können leicht durch Umsetzung
der entsprechenden nicht endgruppenverschlossenen Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
mit Methylchlorid in Gegenwart einer Base hergestellt werden.
[0025] Geeignete Vertreter von Alkylgruppenverschlossenen Verbindungen sind solche der Formel
(III), in denen R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n1 für eine Zahl von 5 bis 15, m für 0 und R
7 für eine Alkylgruppe mit 4 bis 8 C-Atomen steht. Bevorzugt wird der Endgruppenverschluß
mit einer geradkettigen oder verzweigten
Butylgruppe durchgeführt, indem der entsprechende Fettalkoholpolyethylenglykolether mit n-Butylchlorid
oder mit tert. Butylchlorid in Gegenwart von Basen umgesetzt wird.
[0026] Anstelle der Verbindungen der Formel (III) oder in Mischung mit ihnen können gegebenenfalls
endgruppenverschlossene Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether der Formel
(IV) enthalten sein. Derartige Verbindungen werden beispielsweise in der deutschen
Offenlegungsschrift DE-A1- 43 23 252 beschrieben. Besonders bevorzugte Vertreter der
Verbindungen der Formel (IV) sind solche, in denen R
8 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, q für eine Zahl von 1 bis 5, r für eine Zahl von 1 bis 6 und R
9 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um Anlagerungsprodukte
von 1 bis 5 Mol Propylenoxid und von 1 bis 6 Mol Ethylenoxid an monofunktionelle Alkohole,
die bereits im Zusammenhang mit den Geminitensiden als geeignet beschrieben worden
sind.
Alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester
[0027] Als
alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester kommen Tenside der Formel
(V) in Betracht,
in der R
10CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
11 für Wasserstoff oder Methyl, R
12 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und w für Zahlen
von 1 bis 20 steht. Typische Beispiele sind die formalen Einschubprodukte von durchschnittlich
1 bis 20 und vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid in die Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- und tert.-Butylester von Capronsäure, Caprylsäure,
2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Üblicherweise erfolgt die Herstellung
der Produkte durch Insertion der Alkylenoxide in die Carbonylesterbindung in Gegenwart
spezieller Katalysatoren, wie z.B. calcinierter Hydrotalcit. Besonders bevorzugt sind
Umsetzungsprodukte von durchschnittlich 5 bis 10 Mol Ethylenoxid in die Esterbindung
von technischen Kokosfettsäuremethylestern.
Aminoxide
[0028] Als
Aminoxide können Verbindungen der Formel
(VI) und/oder eingesetzt werden.
Bei der Herstellung der Aminoxide der Formel
(VI) geht man von tertiären Fettaminen aus, die mindestens einen langen Alkylrest aufweisen,
und oxidiert sie in Gegenwart von Wasserstoffperoxid. Bei den im Sinne der Erfindung
in Betracht kommenden Aminoxiden der Formel
(VI), steht R
13 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18
Kohlenstoffatomen, sowie R
14 und R
15 unabhängig voneinander für R
13 oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Vorzugsweise werden Aminoxide der Formel
(VI) eingesetzt, in der R
13 und R
14 für C
12/14- bzw. C
12/18-Kokosalkylreste stehen und R
15 einen Methyl- oder einen Hydroxyethylrest bedeutet. Ebenfalls bevorzugt sind Aminoxide
der Formel
(VI), in denen R
13 für einen C
12/14- bzw. C
12/18- Kokosalkylrest steht und R
14 und R
15 die Bedeutung eines Methyl- oder Hydroxyethylrestes haben.
Weitere geeignete Aminoxide sind
Alkylamido-aminoxide der Formel
(VII), wobei der Alkylamido-Rest R
23CONH durch die Reaktion von linearen oder verzweigten Carbonsäuren, vorzugsweise mit
6 bis 22, bevorzugt mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere aus C
12/14- bzw. C
12/18- Fettsäuren mit Aminen entsteht. Dabei stellt R
24 eine linerare oder verzweigte Alkylengruppe dar mit 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4
Kohlenstoffatomen und R
14 und R
15 haben die in Formel
(VI) angegebene Bedeutung.
[0029] Die
weiteren nichtionischen Tenside können in den erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmitteln in Mengen von 0,1 bis
15 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.%, insbesondere 1 bis 8 Gew.% enthalten sein,
berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel.
[0030] Gemäß der vorliegenden Erfindung können die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel
anionische Tenside enthalten.
Anionische Tenside
[0031] Typische Beispiele für
anionische Tenside sind Seifen,
Alkylbenzolsulfonate, sekundäre Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate,
α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren,
Alkyl- und/oder Alkenylsulfate, Alkylethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate,
Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren wie beispielsweise Acyllactylate,
Acyltartrate, Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern
die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle,
vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
[0032] Vorzugsweise sind die
anionischen Tenside ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkylund/oder Alkenylsulfate, Alkylethersulfate,
Alkylbenzolsulfonate, Monoglycerid(ether)sulfate und Alkansulfonate, insbesondere
Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, sekundäre Alkansulfonate und lineare
Alkylbenzolsulfonate.
Alkyl- und/oder Alkenylsulfate
[0033] Unter Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten, die auch häufig als Fettalkoholsulfate bezeichnet
werden, sind die Sulfatierungsprodukte primärer Alkohole zu verstehen, die der Formel
(VIII) folgen,
in der R
16 für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit
6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Typische Beispiele für Alkylsulfate, die im Sinne der Erfindung Anwendung finden können,
sind die Sulfatierungsprodukte von Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technischen Gemischen, die durch Hochdruckhydrierung
technischer Methylesterfraktionen oder Aldehyden aus der Roelenschen Oxosynthese erhalten
werden. Die Sulfatierungsprodukte können vorzugsweise in Form ihrer Alkalisalze und
insbesondere ihrer Natriumsalze eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Alkylsulfate
auf Basis von C
16/18-Talgfettalkoholen bzw. pflanzliche Fettalkohole vergleichbarer C-Kettenverteilung
in Form ihrer Natriumsalze.
Alkylethersulfate
[0034] Alkylethersulfate ("Ethersulfate") stellen bekannte anionische Tenside dar, die großtechnisch
durch SO
3- oder Chlorsulfonsäure (CSA)-Sulfatierung von Fettalkohol- oder Oxoalkoholpolyglycolethern
und nachfolgende Neutralisation hergestellt werden. Im Sinne der Erfindung kommen
Ethersulfate in Betracht, die der Formel (IX) folgen,
in der R
17 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
a für Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium,
Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Typische Beispiele sind die
Sulfate von Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 1 bis 10 und insbesondere 2
bis 5 Mol Ethylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Die Ethersulfate können dabei sowohl eine konventionelle als auch eine eingeengte
Homologenverteilung aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Ethersulfaten
auf Basis von Addukten von durchschnittlich 2 bis 3 Mol Ethylenoxid an technische
C
12/14- bzw. C
12/18- Kokosfettalkoholfraktionen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Alkylbenzolsulfonate
[0035] Alkylbenzolsulfonate folgen vorzugsweise der Formel (X),
in der R
18 für einen verzweigten, vorzugsweise jedoch linearen Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Ph für einen Phenylrest und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium,
Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Vorzugsweise werden Dodecylbenzolsulfonate,
Tetradecylbenzolsulfonate, Hexadecylbenzolsulfonate sowie deren technische Gemische
in Form der Natriumsalze eingesetzt.
Monoalycerid(ether)sulfate
[0036] Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate stellen bekannte anionische Tenside
dar, die nach den einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten
werden können. Üblicherweise geht man zu ihrer Herstellung von Triglyceriden aus,
die gegebenenfalls nach Ethoxylierung zu den Monoglyceriden umgeestert und nachfolgend
sulfatiert und neutralisiert werden. Gleichfalls ist es möglich, die Partialglyceride
mit geeigneten Sulfatierungsmitteln, vorzugsweise gasförmiges Schwefeltrioxid oder
Chlorsulfonsäure umzusetzen [vgl.
EP 0561825 B1, EP 0561999 B1 (Henkel)]. Die neutralisierten Stoffe können - falls gewünscht - einer Ultrafiltration
unterworfen werden, um den Elektrolytgehalt auf ein gewünschtes Maß zu vermindern
[DE 4204700 A1 (Henkel)]. Übersichten zur Chemie der Monoglyceridsulfate sind beispielsweise von
A. K. Biswas et al. in
J.Am.Oil.Chem.Soc. 37, 171 (1960) und F. U. Ahmed
J.Am.Oil.Chem.Soc. 67, 8 (1990) erschienen. Die im Sinne der Erfindung einzusetzenden
Monoglycerid(ether)sulfate folgen der Formel
(XI),
in der R
19CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, c,
d und e in Summe für 0 oder für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und X
für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht. Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung
geeignete Monoglycerid(ether)sulfate sind die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid,
Kokosfettsäuremonoglycerid, Palmitinsäuremonoglycerid, Stearinsäuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid
und Talgfettsäuremonoglycerid sowie deren Ethylenoxidaddukte mit Schwefeltrioxid oder
Chlorsulfonsäure in Form ihrer Natriumsalze. Vorzugsweise werden Monoglyceridsulfate
der Formel
(XI) eingesetzt, in der R
19CO für einen linearen Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
Alkansulfonate
[0037] Unter Alkansulfonate versteht man Verbindungen der Formel
(XII).
R
20 und R
21 stehen für Alkylreste, wobei R
20 und R
21 zusammen nicht mehr als 50 Kohlenstoffatome haben sollen.
[0038] Zweckmäßigerweise können die Spül- und Reinigungsmittel 0,01 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 0,25 bis 15
Gew.%, insbesondere 0,4 bis 10 Gew.%
anionische Tenside enthalten, berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel. Den zu 100 Gew.%
fehlenden Rest können Hilfs- und Zusatzstoffe sowie Wasser darstellen.
Hilfs- und Zusatzstoffe
[0039] Die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel können als
übliche Inhaltstsstoffe bzw. Hilfs- und Zusatzstoffe, beispielsweise
Lösungsvermittler wie Cumolsulfonat, Ethanol, Isopropylalkohol, Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylglycol,
Diethylenglycol, Propylenglycolmonobutylether, Polyethylen- bzw. polypropylenglycolether
mit Molmassen von 600 bis 1 500 000, vorzugsweise mit einer Molmasse von 400 000 bis
800 000, oder insbesondere Butyldiglycol enthalten.
Weiterhin können
Abrasivstoffe, wie Quarz- bzw. Holzmehl oder Polyethylenreibkörper enthalten sein.
In vielen Fällen ist eine zusätzliche bakterizide Wirkung erwünscht, weswegen die
Spül- und Reinigungsmittel kationische Tenside oder Biozide, beispielsweise Glucoprotamin,
enthalten können.
Geeignete
Builder sind Zeolithe, Schichtsilicate, Phosphate sowie Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Citronensäure und deren Salz, sowie anorganische Phosphonsäuren.
[0040] Unter den als Peroxy-
Bleichmittel dienenden Verbindungen haben das Natriumperborat-Tetrahydrat und das Natriumperborat-Monohydrat
eine besondere Bedeutung. Weitere Bleichmittel sind beispielsweise Peroxycarbonat,
Citratperhydrate sowie H
2O
2-liefernde persaure Salze der Persäuren wie Perbenzoate, Peroxyphthalate oder Diperoxydodecandisäure.
Sie werden üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 40 Gew.-% eingesetzt. Bevorzugt ist
der Einsatz von Natriumperborat-Monohydrat in Mengen von 10 bis 20 Gew.-% und insbesondere
von 10 bis 15 Gew.-%. Weiterhin bevorzugt ist der Einsatz von Natrium-percarbonat
in Verbindung mit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycosiden.
[0041] Als
Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipase, Amylasen, Cellulasen bzw. deren
Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie
Bacillus subtilis, Bacillus lichenformis und Strptomyces griseus gewonnene enzymatische
Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen,
die aus Bacillus lentes gewonnen werden, eingesetzt. Ihr Anteil kann etwa 0,1 bis
6, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-% betragen. Die Enzyme können an Träger-stoffen adsorbiert
oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen.
[0042] Zusätzlich zu mono- und polyfunktionellen Alkoholen und Phosphonaten können die Mittel
weitere
Enzymstabilisatoren enthalten. Beispielsweise können 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat eingesetzt werden.
Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen und einem
Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert
sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise
von Borsäure, Boroxid, Borax und anderen Alkalimetallboratenwie den Salzen der Orthoborsäure
(H
3BO
3), der Metaborsäure (HBO
2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H
2B
4O
7).
[0043] Beim Einsatz im maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Mitteln
übliche
Schauminhibitoren zuzusetzen. Geeignete Schauminhibitoren enthalten beispielsweise bekannte Organoolysiloxane
und/oder Paraffine oder Wachse. Weiterhin enthalten sein können
Schaumregulatoren, wie beispielsweise Seife, Fettsäuren, insbesondere Kokosfettsäure und Palmkernfettsäure.
[0044] Als
Verdickungsmittel können beispielsweise gehärtetes Rizinusöl, Salze von langkettigen Fettsäuren, die
vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,5 bis 2
Gew.-%, beispielsweise Natrium-, Kalium-, Aluminium-, Magnesium- und Titan-Stearate
oder die Natrium und/oder Kaliumsalze der Behensäure, sowie weitere polymere Verbindungen
eingesetzt werden. Zu den letzten gehören bevorzugt Polyvinylpyrrolidon, Urethane
und die Salze polymerer Polycarboxylate, beispielsweisehomopolymerer oder copolymerer
Polyacrylate, Polymethacrylate und insbesondere Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure,
vorzugsweise solche aus 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure. Die relative Molekülmasse der
Homopolymeren liegt im allgemeinen zwischen 1000 und 100000, die der Copolymeren zwischen
2000 und 200000, vorzugsweise zwischen 50000 bis 120000, bezogen auf die freie Säure.
Insbesondere sind auch wasserlösliche Polyacrylate geeignet, die beispielsweise mit
etwa 1% eines Polyallylethers der Sucrose quervernetzt sind und die eine relative
Molekülmasse oberhalb 1000000 besitzen Beispiele hierfür sind unter dem Namen Carbopol®
940 und 941 erhältliche Polymere. Die quervernetzten Polyacrylate werden vorzugsweise
in Mengen nicht über 1 Gew.-% besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 bis 0,7 Gew.-%
eingesetzt.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform sind Spül- und Reinigungsmittel, vorzugsweise für
automatische Geschirrspülmaschinen, bevorzugt, die 0,1 bis 15, vorzugsweise 0,5 bis
12 Gew.% Tenside enthalten, die Geminitenside der Formel (I) enthalten,
insbesondere solche auf Basis von Polyethylenglycol, wobei x für 10 bis 45, R für einen linearen
Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen steht.
Außerdem enthalten die erfindungsgemäßen Mittel 5 bis 90, vorzugsweise 10 bis 80 Gew.%
Builder, 0,1 bis 6 Gew.% Reinigungsmittelenzym, optional 0,1 bis 40, vorzugsweise
0,5 bis 30 Gew.% Bleichmittel und Hilfs- und Zusatzstoffe. Gew. % ist bezogen auf
das Mittel zu verstehen.
[0046] Ganz besonders bevorzugt sind hierbei pulverförmige oder tablettenförmige Geschirr-Reinigungsmittel,
die gleichzeitig auch eine Klarspülfunktion aufweisen können. Insbesondere bevorzugt
sind dabei die eingangs beschriebenen "2 in 1" und "3 in 1" Rezepturen für das automatische
Geschirrspülen.
[0047] Ein weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Geminitensiden
der Formel (I) zum Spülen und Reinigen von harten Oberflächen, vorzugsweise im Haushalt
und den industriellen- und institutionellen Bereich.
[0048] Besonders geeignet ist der Einsatz in Geschirr-Reinigern, Badezimmerreiniger, Fußbodenreiniger,
Reiniger nach dem clean shower Konzept (z.B. Badezimmerreiniger, der vor und nach
dem Duschen auf Wände und Armaturen aufgesprüht wird, damit das Wasser und Seifenreste
besser ablaufen, und dadurch ein Nachwischen entfällt), Cockpit-Reiniger (Auto, Flugzeug,
Schiff, Motorrad), Fensterreiniger und Allzweckreiniger. Harte Oberflächen sind u.a.
Keramikflächen, Metallflächen, lackierte Flächen, Kunststoffoberflächen und Oberflächen
aus Glas, Stein, Beton, Porzellan und Holz.
[0049] Insbesondere bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Geminitenside der
Formel (I) zur Verbesserung des Netzverhaltens in Spül- und Reinigungsmitteln, vorzugsweise
auf harten Oberflächen, insbesondere in maschinellen Geschirr-Reinigem, die Klarspülmittel
enthalten.
[0050] Weiterhin bevorzugt ist die Verwendung von Geminitensiden der Formel (I) zur Verbesserung
der Kunstoffverträglichkeit in Spül- und Reinigungsmitteln, insbesondere in maschinelle
Geschirr-Reinigern, die Klarspülmittel enthalten.
[0051] Bevorzugt weiterhin ist die Verwendung von Geminitensiden der Formel (I) in Kombination
mit Alkylund/oder Alkenyloligoglykosiden in den bisher aufgeführten Reinigungsbereichen.
[0052] Ganz besonders bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Geminitenside der Formel (I),
gegebenenfalls in Kombination mit den bereits beschriebenen weiteren Tensiden, zur
vereinfachten Herstellung von festen Reinigerformulierungen. Die erfindungsgemäßen
Geminitensiden können aufgrund ihrer höheren Schmelzpunkte einfacher in Spül- und
Reinigungsmittel-Formulierungen, insbesondere in feste Reiniger eingearbeitet werden.
[0053] Außerdem bevorzugt ist die Verwendung von Geminitensiden gemäß Formel (I) als schaumdämpfendes
Tensid in Spül- und Reinigungsmitteln.
[0054] Im Gegensatz zu den bisher bekannten Hydroxymischethern zeichnen sich die erfindungsgemäßen
Geminitenside, neben ihrer schaumdämpfenden Wirkung und der hohen Verträglichkeit,
insbesondere gegenüber Kunststoff, durch ihre höheren Schmelzpunkte aus. Dadurch sind
sie besonders zur vereinfachten Herstellung von festen Formulierungen geeignet. Ebenso
lösen sich die Geminitenside, durch ihre höheren Schmelzpunkte, später in der Reinungsflotte
auf und entfalten zeitversetzt, und in höherer Konzentration ihre Wirkung. Dieser
Effekt kann besonders vorteilhaft in maschinellen Geschirrspülmitteln mit eingebauten
Klarspüler genutzt werden.
Beispiele
Screening - Methode zur Bewertung der Benetzungseigenschaften von Tensid - Lösungen
gegenüber Kunststoffmaterialien
[0055] Die Benetzungseigenschaften von Tensidlösungen gegenüber Kunststoffen wurden in einem
vereinfachten Screening in Anlehnung an die Bedingungen / Testparameter in einer handelsüblichen
Geschirrspülmaschine, jedoch ohne die Verwendung einer solchen, bestimmt.
[0056] Zur Bewertung der Benetzungseigenschaften werden Kunststoff - Prüfkörper der Abmessung
20 x 5 cm zuerst mit 1%iger NaOH und dann mit iso - Propanol gereinigt. Die so vorbehandelten
Prüfkörper werden dann in die zu prüfenden Lösung getaucht und direkt wieder entfernt.
Die Bewertung erfolgt visuell durch Aufstellung einer Rangliste bzw. nach einer Notenscala
von 1 - 5. Dabei bedeutet 5, daß spontanes Aufreißen des Flüssigkeitsfilms auftritt
und die Benetzung vollständig aufgehoben wird. Note 5 wird bei Verwendung von Wasser
erhalten. Die Note 1 bedeutet vollständige Benetzung der Kunststoffoberfläche bei
einem gleichmäßigem Ablauf des Flüssigkeitsfilms.
Testparameter:
[0057]
Wasserhärte |
2°d |
Salzfracht |
700ppm |
Temperatur |
60°C |
Tensidkonzentration |
0,1% |
Prüfkörper:
[0058] PP (Polypropylen); PE (Polyethylen); PC (Polycarbonat);
[0059] In Tabelle 1 sind die Versuchsergebnisse dargestellt, wobei V1 bis V2 Vergleichsversuche
und I, II und III die erfindungsgemäßen Beispiele wiedergeben.
Tabelle 1:
Benetzungseigenschaften an Kunststoffen |
Zusammensetzung in % Aktivsubstanz |
V1 |
V2 |
I |
II |
III |
2-Hydroxydodecylether-PEG 600-2-Hydroxydodecylether1 |
- |
- |
- |
- |
0,1 |
2-Hydroxydodecylether-PEG 1000-2-Hydroxydodecylether2 |
- |
- |
- |
0,1 |
- |
2-Hydroxydodecylether-PEG 1500-2-Hydroxydodecylether3 |
- |
- |
0,1 |
|
- |
|
Poly Tergent SLF-18B-45* |
- |
0,1 |
|
- |
|
|
Wasser, 2°d / 700ppm NaCI |
100 |
99,9 |
99,9 |
99,9 |
99,9 |
Benetzungseigenschaften an Kunststoffen |
|
|
|
|
|
Temperatur: 60°C / Kunststoff "PP" |
5 |
4 |
2 |
1 |
3 |
Temperatur: 60°C / Kunststoff "PE" |
5 |
3 |
2 |
1 |
4 |
Temperatur: 60°C/Kunststoff "PC" |
5 |
4 |
2 |
1 |
3 |
|
|
|
|
|
|
*: Alkoholalkoxylat der Firma Olin Chemicals mit 1 PO und 22 EO, |
1: Geminitensid mit durchschnittlich 13 [OCH2CH2]-Einheiten |
2: Geminitensid mit durchschnittlich 22 [OCH2CH2]-Einheiten |
3: Geminitensid mit durchschnittlich 34 [OCH2CH2]-Einheiten |
[0060] Der Tabelle 2 sind die Schmelzpunkte der Geminitenside zu entnehmen.
Tabelle 2
Schmelzpunkte/bereiche |
°C |
2-Hydroxydodecylether-PEG 600-2-Hydroxydodecylether |
27 |
2-Hydroxydodecylether-PEG 1000-2-Hydroxydodecylether |
36 |
2-Hydroxydodecylether-PEG 1500-2-Hydroxydodecylether |
43 |
C 12/14 FA 5EO+4PO ° |
bei Raumtemperatur flüssig |
Poly Tergent SLF-18B-45* |
27-32 |
*: Alkoholalkoxylat der Firma Olin Chemicals mit 1 PO und 22 EO, |
°: C12/14-Fettalkoholpolyglycolether mit 5 EO und 4 PO |
[0061] Zur Formulierung von Kombinationsprodukten aus Geschirrspülmittel und Klarspülmittel
("2 in 1". "3 in 1") eianen sich die Geminitenside mit Schmelzpunkten von über 35°C.
Tabelle 3:
Beispielrezepturen von maschinellen Geschirr-Spülmittel |
|
1 |
2 |
3 |
|
Aktivsubstanz in % |
2-Hydroxydodecylether-PEG 600-2-Hydroxydodecylether |
14 |
|
|
2-Hydroxydodecylether-PEG 1000-2-Hydroxydodecylether |
|
14 |
|
2-Hydroxydodecylether-PEG 1500-2-Hydroxydodecylether |
|
|
14 |
|
Natrium-Tripolyphosphat |
45 |
45 |
45 |
Natrium-Perborat |
12 |
12 |
12 |
Soda |
15 |
15 |
15 |
Wasserglas 2.0 |
10 |
10 |
10 |
Enzyme (Protease, Amylase) |
2 |
2 |
2 |
Weitere Inhaltsstoffe |
ad 100 |
1. Geminitenside gemäß Formel (I)
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis
22 Kohlenstoffatomen und x für 5 bis 90 steht.
2. Geminitenside der Formel (I) nach Anspruch 1, wobei x für 10 bis 45, vorzugsweise
12 bis 35 steht.
3. Geminitenside der Formel (I) nach Anspruch 1 und/oder 2, wobei R für einen linearen
oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen steht.
4. Geminitenside der Formel (I) nach einem der Anspüche 1 bis 3, wobei R für einen linearen
Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen steht
5. Geminitenside der Formel (I) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens 80 Gew.% Geminitenside enthalten, bei denen alle freien Hydroxygruppen
des Polyethylenglycols mit 1,2-Epoxyalkanen verschlossen sind.
6. Spül- und Reinigungsmittel, enthaltend Geminitenside der Formel (I) nach Anspruch
1 bis 5, sowie weitere in Spül- und Reinigungsmitteln übliche Inhaltsstoffe.
7. Spül- und Reinigungsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie Geminitenside der Formel (I) enthalten, in der x für 5 bis 90, vorzugsweise 10
bis 45, insbesondere 12 bis 35, R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder
Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen steht.
8. Spül- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass sie Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside der Formel (II) enthalten.
wobei R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht, enthalten
sind.
9. Spül- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 6 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass sieberechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel- 0,01 bis 25 Gew.% Geminitenside
der Formel (I) enthalten.
10. Spül- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sieberechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel - 0,01 bis 30 Gew.% Alkyl-
und/oder Alkenyloligoglykoside der Formel (II) enthalten.
11. Spül- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie weitere nichtionische Tenside enthalten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkoxylaten
von Alkanolen, endgruppenverschlossenen Alkoxylaten von Alkanolen, alkoxylierten Fettsäureniedrigalkylestem
und Aminoxiden.
12. Spül- und Reinigungsmittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie - berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel - 0,1 bis 15 Gew.% weitere nichtionische Tenside enthalten.
13. Spül- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie als weitere Komponente anionische Tenside enthalten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkyl- und/oder
Alkenylsulfaten, Alkylethersulfate, Alkylbenzolsulfonate, Monoglycerldtether)sulfate
und Alkansulfonate.
14. Spül- und Reinigungsmittel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie - berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel - 0,01 bis 20 Gew.% anionische Tenside enthalten.
15. Spül- und Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 6 bis 14, enthaltend
a. 0,1 bis 15 Gew.% -bezogen auf die Mittel- Tenside, die Geminitenside der Formel
(I) enthalten
b. 5 bis 90 Gew.% -bezogen auf die Mittel- Builder
c. 0,1 bis 6 Gew.% -bezogen auf die Mittel- Reinigungsmittelenzym
d. optional 0,1 bis 40 Gew.% -bezogen auf die Mittel- Bleichmittel und
e. weitere Hilfs- und Zusatzstoffe.
16. Verwendung von Geminitensiden gemäß Formel (I) in Anspruch 1 zum Spülen und Reinigen
von harten Oberflächen.
17. Verwendung von Geminitensiden gemäß Formel (I) in Anspruch 1, zur Verbesserung des
Netzverhaltens, in Spül- und Reinigungsmitteln.
18. Verwendung von Geminitensiden gemäß Formel (I) in Anspruch 1, zur Verbesserung der
Kunststoffverträglichkeit, in Spül- und Reinigungsmitteln, insbesondere in maschinellen
Geschirr-Reinigern, die Klarspülmittel enthalten.
19. Verwendung von Geminitensiden gemäß Formel (I) in Anspruch 1 zur vereinfachten Herstellung
von festen Reinigerformulierungen.
20. Verwendung von Geminitensiden gemäß Formel (I) in Anspruch 1 als schaumdämpfendes
Tensid in Spül- und Reinigungsmitteln.