Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbrennen eines gasförmigen Brennstoff-Oxidator-Gemischs,
insbesondere für eine Kraftwerksanlage.
Stand der Technik
[0002] Aus der EP 0 833 105 A2 ist ein Vormischbrenner bekannt, bei dem in einem Innenraum
ein sich in Strömungsrichtung verjüngender kegelförmiger Innenkörper angeordnet ist.
Eine äußere Ummantelung des Innenraums ist durch tangential angeordnete Lufteingriffskanäle
durchbrochen, durch welche ein Verbrennungsluftstrom in den Innenraum strömt. Hierdurch
kann sich im Innenraum eine Drallströmung ausbilden, die dann über mindestens eine
Brennstoffdüse mit einem Brennstoff angereichert wird. Im nachgeschalteten Mischrohr
erfolgt dann die Gemischbildung der beiden Medien. Das Mischrohr geht anschließend
über einen Querschnittssprung in einen Brennraum über, wobei sich im Bereich der Ebene
des Querschnittssprungs eine Rückströmzone bildet, welche die Stabilität der Verbrennung
gewährleistet. Zur Ausbildung eines derartigen Mischrohrs benötigt der bekannte Vormischbrenner
einen relativ großen Einbauraum. Läßt man das Mischrohr weg, reduziert sich die Stabilität
und Homogenität der Flammen in der Brennkammer. Des weiteren besteht die Gefahr von
Druckpulsationen.
[0003] Aus der US 5 202 303 und der US 5 328 359 sind Katalysatoren bekannt, die aus gewelltem
oder gefaltetem Bahnmaterial aufgebaut sind, wobei ihre Falten oder Wellen eine Vielzahl
von durchströmbaren Kanälen bilden. Bei der Durchströmung eines derartigen Katalysators
wird ein Teil eines Brennstoff-Oxidator-Gemischs verbrannt. Um bei einem solchen Katalysator
eine Überhitzung zu vermeiden, muß die Verbrennung auf nur einen Teil des den Katalysator
durchströmenden Gemischs beschränkt werden. Zu diesem Zweck sind nur einige der Kanäle,
z.B. durch eine entsprechende Beschichtung, katalytisch aktiv ausgebildet, während
die anderen Kanäle katalytisch inaktiv sind. Bei der Durchströmung des Katalysators
findet dann nur innerhalb der katalytisch aktiven Kanäle eine Verbrennung statt, während
die Durchströmung der katalytisch inaktiven Kanäle den Katalysator kühlt. Bei herkömmlichen
Katalysatoren sind jedoch die Katalysatoraustrittstemperaturen zu niedrig, um die
Flammen in der Brennkammer hinreichend zu stabilisieren.
Darstellung der Erfindung
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art eine Ausführungsform anzugeben, die insbesondere hinsichtlich Kompaktheit
ihres Aufbaus und Stabilität und Homogenität der Flammen in der Brennkammer, verbessert
ist.
[0005] Dieses Problem wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, aus dem Brennstoff-Oxidator-Gemisch
eine Drallströmung zu erzeugen und die Temperatur des Gemischs vor dem Eintritt in
die Brennkammer mit einem Katalysator zu erhöhen. Zu diesem Zweck weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine durchströmbare Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung auf, in der ein
Teil des Brennstoff-Oxidator-Gemischs verbrennt und die eine Drallströmung erzeugt.
Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag kann in der Brennkammer die Stabilität und Homogenität
der Flammen erhöht und die Pulsationsgefahr reduziert werden. Darüber hinaus kann
eine derartige Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung in der Strömungsrichtung relativ
kurz bauen, so daß die Vorrichtung insgesamt einen kompakten Aufbau besitzt.
[0007] Grundsätzlich ist es möglich, die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung so auszubilden,
daß sie einen Katalysator und einen stromab unmittelbar daran anschliessenden Drallerzeuger
aufweist. Bevorzugt wird jedoch eine Ausführungsform, bei der die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
einen Katalysator aufweist, der als Drallerzeuger ausgebildet ist. Mit anderen Worten,
der Katalysator bzw. der Katalysatorkörper ist so ausgebildet, daß die daraus austretende
Strömung den gewünschten Drall aufweist. Durch diese Bauweise können zwei Funktionen,
nämlich die katalytische Verbrennung und die Drallerzeugung, in ein kompaktes Bauteil
integriert werden.
[0008] Zweckmäßig besitzt die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung mehrere, im wesentlichen
parallel zueinander, also in der gleichen Richtung verlaufende, durchströmbare Kanäle,
von denen die einen, insbesondere etwa die Hälfte, katalytisch aktiv und die anderen
katalytisch inaktiv ausgebildet sind. Die Kanäle können um eine Längsmittelachse der
Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung verteilt angeordnet sein, wobei sich diese Längsmittelachse
in der Hauptdurchströmungsrichtung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung erstreckt.
Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform können die Kanäle gegenüber der Längsmittelachse
geneigt sein, derart, daß die Längsrichtung der Kanäle jeweils gegenüber einer Geraden
geneigt verläuft, die sich parallel zur Längsmittelachse erstreckt. Hierdurch wird
für die Kanäle eine Anordnung vorgeschlagen, die bewirkt, daß an der Abströmseite
der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung, also an den Austrittsenden der Kanäle, die
gewünschte Drallströmung austritt.
[0009] Um den Druckabfall bei der Durchströmung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
zu reduzieren, kann die Neigung der Kanäle gegenüber der Längsmittelachse in der Strömungsrichtung,
insbesondere stetig oder stufenförmig sowie kontinuierlich oder progressiv, zunehmen,
wobei die Neigung der Kanäle am Eintritt den Wert Null aufweisen kann, das heißt,
die Kanäle verlaufen dann an ihrem Eintritt parallel zur Längsmittelachse.
[0010] Gemäß einer besonderen Weiterbildung kann die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
radial zur Längsmittelachse mehrere Schichten aus einem gewellten oder gefalteten
ersten Bahnmaterial aufweisen, dessen Wellen oder Falten die katalytisch aktiven bzw.
inaktiven Kanäle bilden, wobei radial zwischen zwei benachbarten Schichten eine Zwischenschicht
aus einem glatten zweiten Bahnmaterial angeordnet ist. Dieser Aufbau gewährleistet,
daß radial benachbarte Wellen oder Falten nicht ineinander eindringen können, so daß
die Kanäle stets gleichbleibende Strömungsquerschnitte aufweisen.
[0011] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche Bauteile beziehen. Es zeigen, jeweils
schematisch,
- Fig. 1
- eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Vorrichtung nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht auf eine Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung bei einer
bevorzugten Ausführungsform,
- Fig. 3
- einen Teilquerschnitt durch die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung gemäß Fig. 2.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0013] Entsprechend Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eine durchströmbare
Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 auf, deren Anströmseite 3 ein gasförmiges Brennstoff-Oxidator-Gemisch
4 zugeführt wird, das in Fig. 1 durch Pfeile symbolisiert ist. Die Vorrichtung 1 bildet
einen Brenner mit einer Zuströmleitung 30, in der die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 ist so
ausgebildet, daß darin ein Teil des Brennstoff-Oxidator-Gemischs 4 verbrennt und daß
an einer Abströmseite 5 eine Drallströmung austritt, was durch einen Pfeil 6 symbolisiert
ist. Die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 ist dabei unmittelbar vor einer abrupten
Querschnittserweiterung 7 (Querschnittssprung) angeordnet, die am Eintritt einer Brennkammer
8 ausgebildet ist. Hierdurch kann die Drallströmung sofort aufplatzen.
[0014] Bei einer hinreichend großen Drallzahl kann sich dadurch in der Brennkammer 8 eine
zentrale Rezirkulationszone 9 ausbilden. Entsprechende Wirbel 10 sind durch geschlossene
Pfeillinien angedeutet. Die Rezirkulationszone 9 bildet eine Art Verankerung für eine
homogene Flammenfront 11 in der Brennkammer 8. Eine Stabilisierung der Flammenfront
11 ergibt sich dadurch, daß die zentralen Wirbel 10 eine Vermischung zwischen den
Produkten der homogenen Verbrennung in der Brennkammer 8 mit den teilweise verbrannten
Produkten der katalytischen Verbrennung in der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 unterstützen. Dies entspricht einer internen Abgasrückführung, die eine intensive
Vorheizung der Gesamtmischung bewirkt und gleichzeitig die lokalen Geschwindigkeiten
auf Werte reduziert, die der Flammengeschwindigkeit entsprechen. Dieser Vorgang wird
in entsprechender Weise auch durch eine Rezirkulationszone 12 unterstützt, die durch
die plötzliche Querschnittserweiterung 7 erzeugt wird. Entsprechende Wirbel 13 sind
hier ebenfalls durch geschlossene Pfeillinien angedeutet. Die so erreichte Flammenstabilisierung
unterstützt zusätzlich die komplette Verbrennung und reduziert die Emission von Schadstoffen,
wie z.B. CO und NO
x, aufgrund der verbesserten Durchmischung.
[0015] Eine derartige Vorrichtung kommt z.B. bei Kraftwerksanlagen zum Einsatz und dient
dort zur Erzeugung heißer Gase zum Betrieb einer Turbine, insbesondere einer Gasturbine.
[0016] Wie bereits weiter oben erläutert verbrennt ein Teil des Brennstoff-Oxidator-Gemischs
4 bei der Durchströmung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2, wodurch sich am
Eintritt der Brennkammer 8 die Temperatur des eingeleiteten Brennstoff-Oxidator-Gemischs
erhöht. Diese hohen Temperaturen verbessern zusätzlich die Flammenstabilität und vermeiden
die Entstehung von Pulsationen.
[0017] Die genaue Position der Flammenfront 11 in der Brennkammer 8 kann durch die Geometrie
und/oder die Anordnung und/oder den Aufbau der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 beeinflußt werden.
[0018] Die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 besteht vorzugsweise aus einem Katalysator
14, der als Drallerzeuger ausgebildet ist. Ebenso ist es möglich, den Drallerzeuger
und den Katalysator als separate Bauteile auszubilden, die in Strömungsrichtung hintereinander
angeordnet sind. Eine derartige Ausführungsform ist in Fig. 1 zusätzlich durch eine
unterbrochene Linie angedeutet, welche die Grenze 15 zwischen einem stromauf angeordneten
Katalysator 16 und einem stromab des Katalysators 16 unmittelbar daran anschließenden
Drallerzeuger 17 symbolisiert.
[0019] Entsprechend den Fig. 2 und 3 weist die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 mehrere,
im wesentlichen parallel zueinander verlaufende, durchströmbare Kanäle 18 und 19 auf.
Die einen Kanäle sind als katalytisch aktive Kanäle 18 ausgebildet, während die anderen
Kanäle als katalytisch inaktive Kanäle 19 ausgebildet sind. Zweckmäßig wechseln sich
katalytisch aktive Kanäle 18 und katalytisch inaktive Kanäle 19 ab, wodurch die Kühlwirkung
für den Katalysator 14 bzw. die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 verbessert wird.
Die Kanäle 18, 19 sind um eine Längsmittelachse 20 der hier zylindrisch, insbesondere
kreiszylindrisch, ausgebildeten Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 in radialer
Richtung und in Umfangsrichtung verteilt angeordnet. Die Längsmittelachse 20 verläuft
dabei parallel zur Hauptdurchströmungsrichtung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2.
[0020] Um den Drallerzeuger in den Katalysator 14 zu integrieren, sind die Kanäle 18, 19
gegenüber der Längsmittelachse 20 geneigt, das heißt, die Längsrichtungen der Kanäle
18, 19 verlaufen gegenüber einer Geraden jeweils geneigt, die parallel zur Längsmittelachse
20 verläuft. Dieser Zusammenhang ist in Fig. 2 exemplarisch anhand eines einzelnen
Kanals 18 gezeigt, d.h. eine durch eine unterbrochene Linie dargestellte Längsrichtung
21 dieses Kanals 18 ist um einen Winkel α gegenüber einer ebenfalls durch eine unterbrochene
Linie dargestellte Geraden 22 geneigt, die sich parallel zur Längsmittelachse 20 erstreckt.
[0021] Dieser Neigungswinkel α muß groß genug gewählt werden, um sicherzustellen, daß sich
die zentrale Rezirkulationszone 9 in der Brennkammer 8 ausbilden kann. Darüber hinaus
darf der Neigungswinkel α auch nicht zu groß gewählt werden, um einen zu großen Druckabfall
an der Querschnittserweiterung 7 zu vermeiden. Zumindest bei radial weiter außen angeordneten
Kanälen 18, 19 liegen geeignete Werte für den Winkel α beispielsweise zwischen 30°
und 60°, was z.B. Drallzahlen Ω von 0,4 bis 1,2 entsprechen kann. Sofern die Abströmseite
5 der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 unmittelbar vor der Querschnittserweiterung
7 positioniert ist, können der Neigungswinkel α und somit der Druckverlust der Anordnung
2 reduziert werden.
[0022] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 besitzen alle Kanäle 18, 19 entlang ihrer gesamten
Länge die gleiche Neigung α gegenüber der Längsmittelachse 20. Bei einer hier nicht
gezeigten anderen Ausführungsform kann die Neigung α der Kanäle 18, 19 gegenüber der
Längsmittelachse 20 in der Durchströmungsrichtung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 zunehmen. Diese Neigungsveränderung kann zweckmäßig stetig und progressiv erfolgen.
Insbesondere kann die Neigung α an der Anströmseite der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 den Wert α = 0° aufweisen. Durch diese Gestaltung der Kanäle 18, 19 kann der Strömungswiderstand
der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 optimiert werden. Bei einer anderen Ausführungsform
kann die Neigung α der Kanäle 18, 19 radial von innen nach außen zunehmen. Das bedeutet,
daß bei Kanälen 18, 19, die radial weiter innen angeordnet sind, die Neigung α kleiner
sein kann als bei Kanälen 18, 19, die radial weiter außen angeordnet sind. Diese Maßnahmen
vereinfachen die Herstellung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2.
[0023] Beispielsweise kann die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 einen die Anströmseite
3 enthaltenden ersten Längsabschnitt 23 sowie einen die Abströmseite 5 aufweisenden
zweiten Längsabschnitt 24 besitzen. Diese Längsabschnitte 23, 24 sind in Fig. 2 durch
geschweifte Klammern gekennzeichnet. Die Längsschnitte 23, 24 können - wie hier -
etwa gleich groß sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform können die Kanäle 18
und 19 im ersten Längsabschnitt 23 parallel zur Längsmittelachse 20 verlaufen, während
sie im zweiten Längsabschnitt 24 eine Neigung gegenüber der Längsmittelachse 20 besitzen,
die optional in Strömungsrichtung zunehmen kann. Hierdurch wird der Drallerzeuger
17 im hinteren Längsabschnitt 24 der Anordnung 2 ausgebildet. Zweckmäßig erstreckt
sich der zweite Längsabschnitt 24 über etwa ein Fünftel, ein Viertel oder ein Drittel
der Gesamtlänge der Anordnung 2.
[0024] Entsprechend den Fig. 2 und 3 kann die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 zweckmäßig
dadurch aufgebaut werden, daß ein gewelltes oder gefaltetes erstes Bahnmaterial 25
auf ein flaches oder glattes zweites Bahnmaterial 26 aufgelegt wird. Bezüglich der
Längsmittelachse 20 bildet sich dadurch in radialer Richtung eine Schichtung aus,
wobei die durch das erste Bahnmaterial 25 gebildeten Schichten durch Zwischenschichten
radial voneinander getrennt sind, die vom zweiten Bahnmaterial 26 gebildet sind. Bei
diesem Aufbau gewährleistet das zweite Bahnmaterial 26, daß die Wellen und Falten
des ersten Bahnmaterials 25 der einen Schicht nicht in die Wellen und Falten des ersten
Bahnmaterials 25 einer radial benachbarten Schicht hineinragen können. Vielmehr gewährleisten
die Zwischenschichten aus dem zweiten Bahnmaterial 26 gleichbleibende Kanalquerschnitte.
Die einzelnen Kanäle 18 und 19 werden dabei durch die Wellen oder Falten des ersten
Bahnmaterials 25 gebildet. Zur Ausbildung der katalytisch aktiven Kanäle 18 kann zweckmäßig
eine Seite des ersten Bahnmaterials 25, gemäß Fig. 3 jeweils die Oberseite, mit einer
katalytisch aktiven Beschichtung 27 beschichtet sein. Die gegenüberliegende Unterseite
des ersten Bahnmaterials 25 ist dann unbeschichtet, wodurch die katalytisch inaktiven
Kanäle 19 entstehen. Alternativ oder zusätzlich können auch die Schichten des zweiten
Bahnmaterials 26 einseitig mit der Katalysatorbeschichtung 27 beschichtet sein, um
die katalytisch aktiven Kanäle 18 auszubilden. Zweckmäßig bestehen die Bahnmaterialien
25, 26 aus einem Metallblech, das entsprechend vorgeformt und gegebenenfalls beschichtet
ist.
[0025] Die Bahnmaterialien 25 und 26 können bezüglich der Längsmittelachse 20 konzenrisch
geschichtet sein. Bevorzugt wird jedoch eine Ausführungsform, bei der die Bahnmaterialien
25 und 26 bezüglich der Längsmittelachse 20 spiralförmig gechichtet sind. Hierdurch
ergibt sich eine besonders einfache Möglichkeit zur Hertelung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2:
[0026] Die aufeinander gelegten Bahnmaterialien 25 und 26 werden auf eine Spindel 28 aufgewickelt,
die nach dem Aufwickeln das Zentrum der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 bildet
und sich konzentrisch zur Längsmittelachse 20 erstreckt.
[0027] Die Spindel 28 trägt somit das Bahnmaterial 25, 26, wobei ihr Durchmesser so groß
gewählt ist, daß das Aufwickeln des gewellten oder gefalteten ersten Bahnmaterials
25 noch mit vertretbarem Aufwand realisierbar ist. Die vollständige Wicklung kann
beispielsweise durch Spanndrähte 29 gesichert werden, die umfangsmäßig die Wicklung
umfassen und diese zumindest bis zum Einbau der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 in einen Brenner oder dergleichen in Form halten.
[0028] Zweckmäßig wird diese Spindel 28 so ausgebildet, daß mit ihrer Hilfe die zentrale
Rezirkulationszone 9 bzw. die Flammenfront 11 in der Brennkammer 8 (vgl. Fig. 1) insbesondere
hinsichtlich Form und Position beeinflußt werden kann. Beispielsweise ist die Spindel
28 als durchströmbares Rohr ausgebildet, das eine zentrale Durchströmung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 mit dem Brennstoff-Oxidator-Gemisch 4 ermöglicht. Zweckmäßig kann dann die rohrförmig
ausgebildete Spindel 28 an ihrem Austrittsende eine Austrittsdüse oder eine Austrittsblende
besitzen, wobei es außerdem zweckmäßig sein kann, das Austrittsende so auszubilden,
daß es in Strömungsrichtung konvergiert. Durch diese Maßnahmen können aerodynamische
Größen der in die Brennkammer 8 eintretenden Strömung verändert werden, die sich auf
die Position und Ausdehnung der Flammenfront 11 und/oder der zentralen Rezirkulationszone
9 auswirken.
[0029] Ebenso ist es möglich, in die Spindel 28 eine Lanze für eine Brennstoff- und/oder
Oxidator-Injektion zu integrieren.
[0030] Um den gewünschten Drall erzeugen zu können, benötigt die drallerzeugende Struktur
eine minimale Länge L, die sich dadurch ergibt, daß der Kanaldurchmesser durch den
Tangens des Neigungswinkels α dividiert wird. Die hierdurch ermittelte Länge ist relativ
kurz, so daß auch die oben zu Fig. 1 erläuterte Bauweise mit separatem Katalysator
16 und separatem Drallerzeuger 17 in Strömungsrichtung noch relativ kurz baut. Bei
der integrierten Bauform kann sich die axiale Länge des als Drallerzeuger ausgebildeten
Katalysators 14, also der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2, nach den Anforderungen
der katalytischen Konversion des Systems richten.
[0031] Die integrierte Bauweise der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 ist auch dann
von besonderem Vorteil, wenn die Anordnung 2, wie oben mit Bezug auf Fig. 1 erläutert,
zwei oder mehr Längsabschnitte 23, 24 besitzt, in denen sich die Kanäle 18, 19 hinsichtlich
ihrer Neigung voneinander unterscheiden. Beispielsweise sind die Kanäle 18, 19 im
stromauf liegenden ersten Längsabschnitt 23 gegenüber der Längsmittelachse 20 nicht
geneigt, so daß sie parallel zur Hauptdurchströmungsrichtung verlaufen, während sie
im stromab liegenden Längsabschnitt 24 geneigt sind und so den Drallerzeuger ausbilden.
Die einteilige Bauweise der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung 2 reduziert dabei
Druckverluste beim Übergang zwischen den aufeinanderfolgenden Längsabschnitten 23,
24. Während bei einer Bauweise mit separaten Längsabschnitten 23, 24 für den Übergang
von dem einen Längsabschnitt 23 zum anderen Längsabschnitt 24 zur Erzielung einer
hinreichenden Durchmischung ein Mindestabstand zwischen den aufeinander folgenden
Längsabschnitten 23, 24 eingehalten werden muß, entfällt bei der einstückigen Ausbildung
der Längsabschnitte 23, 24 ein derartiger Übergangs- und Mischbereich, so daß die
erfindungsgemäße Anordnung 2 besonders kurz bauen kann.
[0032] Ein bedeutender Vorteil der hier vorgestellten Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
2 wird darin gesehen, daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung 2 die Zündung einer
homogenen Verbrennungsreaktion innerhalb der Kanäle 18 vermieden werden kann, wodurch
gleichzeitig die Gefahr von Flammenrückschlägen reduziert ist. Um dieses Ziel zu erreichen,
können einerseits die Kanäle 18 mit hinreichend kleinen Strömungsquerschnitten, die
beispielsweise zwischen 1 mm bis 5 mm liegen können, ausgestattet werden. Dies hat
zur Folge, daß sich sehr große Oberflächen ausbilden, was einer Flammenbildung entgegenwirkt
(thermodynamische Flammenauslöschung). Hierdurch kann entlang der Länge der Kanäle
18 die homogene Zündung vermieden werden. Andererseits unterstützt eine katalytisch
aktive Oberfläche innerhalb des Drallerzeugers die Adsorption von Radikalen der homogenen
Phase, wodurch die Entzündung und ein Flammenrückschlag vermieden werden (chemische
Flammenauslöschung).
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
- 3
- Anströmseite von 2
- 4
- Brennstoff-Oxidator-Gemisch
- 5
- Abströmseite von 2
- 6
- Drallströmung
- 7
- Querschnittserweiterung
- 8
- Brennkammer
- 9
- zentrale Rezirkulationszone
- 10
- Wirbel
- 11
- Flammenfront
- 12
- Rezirkulationszone
- 13
- Wirbel
- 14
- Katalysator
- 15
- Grenze
- 16
- Katalysator
- 17
- Drallerzeuger
- 18
- katalytisch aktiver Kanal
- 19
- katalytisch inaktiver Kanal
- 20
- Längsmittelachse von 2
- 21
- Längsrichtung von 18, 19
- 22
- Gerade
- 23
- erster Längsabschnitt
- 24
- zweiter Längsabschnitt
- 25
- erstes Bahnmaterial
- 26
- zweites Bahnmaterial
- 27
- katalytische Beschichtung
- 28
- Spindel
- 29
- Spanndraht
- 30
- Zuströmleitung
1. Vorrichtung zum Verbrennen eines gasförmigen Brennstoff-Oxidator-Gemischs, insbesondere
für eine Kraftwerksanlage, mit einer durchströmbaren Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
(2), in der ein Teil des Brennstoff-Oxidator-Gemischs verbrennt und die eine Drallströmung
(6) erzeugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) einen Katalysator (16) und einen stromab
unmittelbar daran anschließenden Drallerzeuger (17) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) einen Katalysator (14) aufweist, der
als Drallerzeuger ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) unmittelbar stromauf einer abrupten Querschnittserweiterung
(7) am Eintritt einer Brennkammer (8) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) mehrere durchströmbare Kanäle (18, 19)
aufweist, von denen die einen katalytisch aktiv und die anderen katalytisch inaktiv
ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (18, 19) um eine Längsmittelachse (20) der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
(2) verteilt angeordnet sind, die sich in der Hauptdurchströmungsrichtung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
(2) erstreckt, und daß die Kanäle (18, 19) gegenüber der Längsmittelachse (20) der
Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) geneigt sind, derart, daß die Längsrichtungen
(21) der Kanäle (18, 19) jeweils gegenüber einer Geraden (22) geneigt verlaufen, die
parallel zur Längsmittelachse (20) der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung verläuft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Kanäle (18, 19) gegenüber der Längsmittelachse (20) der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
(2) in Strömungsrichtung zunimmt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Kanäle (18, 19) gegenüber der Längsmittelachse (20) der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
(2) radial von innen nach außen zunimmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (18, 19) in einem die Anströmseite (3) der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
(2) enthaltenden ersten Längsabschnitt (23) parallel zur Längsmittelachse (20) der
Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) verlaufen und erst in einem die Abströmseite
(5) der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) enthaltenden zweiten Längsabschnitt
(24) gegenüber der Längsmittelachse (20) der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2)
geneigt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) radial zu einer parallel zur Hauptdurchströmungsrichtung
der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) verlaufenden Längsmittelachse (20) mehrere
Schichten aus einem gewellten oder gefalteten ersten Bahnmaterial (25) aufweist, dessen
Wellen oder Falten die Kanäle (18, 19) bilden, wobei radial zwischen zwei benachbarten
Schichten eine Zwischenschicht aus einem flachen oder glatten zweiten Bahnmaterial
(26) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnmaterialien (25, 26) bezüglich der Längsmittelachse (20) konzentrisch oder
spiralförmig geschichtet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) eine zentrale Spindel (28) aufweist,
die sich konzentrisch zur Längsmittelachse erstreckt und die die Bahnmaterialien (25,
26) trägt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (28) so ausgebildet ist, daß sie eine Rezirkulationszone (9) und/oder
eine Flammenfront (11) in einer stromab der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2)
angeordneten Brennkammer (8) aerodynamisch beeinflußt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (28) als durchströmbares Rohr ausgebildet ist, durch das ein Teil des
Brennstoff-Oxidator-Gemischs die Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) zentral durchströmt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmige Spindel (28) an ihrem Austrittsende konvergiert und/oder eine Austrittsblende
und/oder eine Austrittsdüse aufweist.
16. Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung für eine Vorrichtung (1) zum Verbrennen eines
Brennstoff-Oxidator-Gemischs, insbesondere für eine Kraftwerksanlage, wobei die Katalysator-Drallerzeuger-Anordung
(2) so ausgebildet ist, daß sie vom Brennstoff-Oxidator-Gemisch durchströmbar ist
und daß das Brennstoff-Oxidator-Gemisch bei Durchströmung der Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung
(2) mit einem Drall beaufschlagt wird und zum Teil verbrennt.
17. Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale wenigstens eines der Ansprüche 2 bis 15.
18. Verfahren zum Herstellen einer Katalysator-Drallerzeuger-Anordnung (2) nach Anspruch
16 oder 17 für eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei dem auf
ein gewelltes oder gefaltetes erstes Bahnmaterial (25) ein glattes oder flaches zweites
Bahnmaterial (26) aufgelegt wird und bei dem die aufeinander gelegten Bahnmaterialien
(25, 26) auf eine Spindel (28) aufgewickelt werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen oder Falten gegenüber der Spindellängsachse geneigt verlaufen.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die in Wickelrichtung aufeinander folgenden Wellen oder Falten abwechselnd katalytisch
aktiv und katalytisch inaktiv ausgebildet sind.
21. Verfahren zum Verbrennen eines Brennstoff-Oxidator-Gemischs, insbesondere für eine
Kraftwerksanlage, bei dem das Brennstoff-Oxidator-Gemisch mit einem Drall beaufschlagt
und zum Teil katalytisch verbrannt wird, bevor es in eine Brennkammer eingeleitet
wird.