[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entladen bzw. Aufladen von Druckträgern
in Druck- bzw. Kopiermaschinen, insbesondere von Druckträgern beim Durchlaufen der
Transportbahnen von Druck- bzw. Kopiermaschinen, gemäß des Oberbegriffs des Anspruches
1.
[0002] Druckträger wie Papierblätter, Folien oder dergleichen werden beim Durchlaufen der
Transportbahnen von Druck- und Kopiermaschinen elektrisch aufgeladen. Um zu verhindern,
dass bedruckte Papierblätter oder Folien im Ausgabebehälter aneinander oder an ausreichend
elektrisch leitfähigen Bauteilen der Transportbahn haften bleiben, müssen diese elektrischen
Ladungen entfernt werden.
[0003] Es ist bekannt, zu diesem Zweck passive Entladungsvorrichtungen wie Kohlefaser- oder
Edelstahlbürsten oder aktive Entladungsvorrichtungen wie mit Wechselhochspannung betriebene
Corona-Entladungsvorrichtungen mit Corona-Drähten und / oder Ionisatorspitzen einzusetzen.
Dabei werden die erzeugten Ionen von den elektrischen Feldern zwischen den Corona-Drähten
oder der Ionisatorspitzen und der zu entfernenden elektrischen Ladungen angezogen
und kompensieren auf diese Weise deren Wirkung. Die Effizienz der Entladung hängt
von den Umgebungsbedingungen ab.
[0004] Derartige Entladevorrichtungen sind aus der US 5,890,046 bekannt, wobei ein Hochspannungswechselfeld
zwischen zwei Corona-Entladevorrichtungen mit jeweils einem Corona-Draht angelegt
wird und der Druckträger zwischen diesen Corona-Entladevorrichtungen hindurchgeführt
wird. In der obengenannten Erfindung ist dabei eine der Corona-Entladvorrichtungen
auf einer sich drehenden Übertragungswalze montiert, wogegen die zweite Corona-Entladevorrichtung
ortsfest ist.
[0005] In der deutschen Offenlegungsschrift DE 34 27 919A1 wird eine Corona-Entladevorrichtung
dargestellt, die eine gitterartige Führung gegenüber des vorbeigeführten Druckträgers
aufweist. Allerdings handelt es sich bei dieser gitterartigen Führung um eine Gegenelektrode
zu dem innen liegenden Corona-Draht. Außerdem wird der Druckträger zusammen mit einem
den Druckträger transportierenden Endlosband zwischen der Gegenelektrode und dem Corona-Draht
durchgeführt.
[0006] In dem US-Patent 5,552,873 wird eine Führungsvorrichtung innerhalb einer kombinierten
Corona-Lade/Entladevorrichtungen gezeigt, die Stege aufweist, die den Innenbereich
der Enladevorrichtung überbrücken. Die Stege sind im mittleren Bereich der Führungsvorrichtung
weiter als in den Außenbereichen voneinander beabstandet angeordnet. Darüberhinaus
weisen die Stege unterschiedliche Neigung bezüglich der Transportrichtung eines Druckstoffs
über der Entladevorrichtung auf.
[0007] In dem US-Patent 5,130,752 sind ähnliche Stege einer Führungsvorrichtung innerhalb
einer Corona Entladevorrichtungen gezeigt, die entlang der Normalen der Bewegungsrichtung
eines Bedruckstoffs zusätzliche Schrägen aufweisen, die ein Verkanten von Druckstoffen
auf dem Weg entlang der Stege verhindern sollen.
[0008] In der DE 4305686 ist eine vergleichbare Führungsvorrichtung in einer kombinierten
Corona-Lade/Entladevorrichtungen gezeigt, bei der der Rand der Führungsvorrichtung
derart angeordnet ist, um eine Störung zwischen der Ladevorrichtung und der Entladevorrichtung
zu verhindern.
[0009] Ein Problem bei solchen Corona Lade/Entladevorrichtungen ist die Veränderung des
elektrischen Feldes zwischen zwei Corona-Entladevorrichtungen, wenn sich zwischen
den Corona-Drähten ein Druckträger, bzw. kein Druckträger befindet. Ebenfalls ist
eine Abhängigkeit von dem elektrischen Widerstand eines solchen Druckträgers gegeben.
In dem Randbereich des Spaltes zwischen den Corona-Drähten, in dem der Durchlaufspalt
nicht mehr von dem Druckträger bedeckt wird, kann es durch den erheblichen Unterschied
des elektrischen Widerstandes und der damit verbundenen größeren Feldstärke außerhalb
des vom Druckträger überdeckten Bereichs zu Funkenüberschlägen kommen. Derartige Funkenüberschläge
generieren ein für die Steuerung störendes Rauschen und führen im ungünstigen Fall
zu einer Beschädigung der Elektronik.
[0010] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der zum Entladen bzw. Aufladen
von Druckträgem in Druck- bzw. Kopiermaschinen zu schaffen, bei der die Gefahr von
Funkenüberschlägen reduziert ist. Diese Aufgabe wird mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Entladen bzw. Aufladen von Druckträgern in Druck- bzw. Kopiermaschinen
mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst, weitere Merkmale ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
[0011] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erstrecken sich die schmalen Stege der Führungsvorrichtung in einem Winkel α zur Transportrichtung
der Druckträger über die gesamte Breite des Durchlaufspalts. Vorteilhafterweise entspricht
die Breite des Durchlaufspalts im Wesentlichen der Breite B des größten Druckträgerformats,
das mittels der Corona-Entladevorrichtung entladen wird. In einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen die Stege und gegebenenfalls
der Rahmen der Führungsvorrichtung aus einem elektrisch nichtleitenden Material. Dadurch
wird der Einfluss der Führungsvorrichtung auf das elektrische Feld zwischen den Corona-Drähten
minimiert. Dies unterstützt die schlanke Ausgestaltung der Stege, die den Durchlaufspalt
überbrücken und dadurch eine möglichst geringe Fläche des Durchlaufspalts abdecken
und so ebenfalls zu einer möglichst geringen Verzerrung des elektrischen Feldes zwischen
den Corona-Drähten führen.
[0012] Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung zweiteilig auf beiden Seiten des Transportpfades
eines Druckstoffs mit mindestens einem ersten Corona-Draht und einer ersten Führungsvorrichtung
auf einer ersten Seite und mindestens einem zweiten Corona-Draht und einer zweiten
Führungsvorrichtung auf einer zweiten Seite ausgestaltet.
[0013] In einer weiteren besonders Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen
die Stege der Führungsvorrichtung am Rand des Durchlaufspalts einen geringeren Abstand
zueinander auf als die Stege in der Mitte des Durchlaufspalts. Dabei zeichnet sich
der Rand des Führungsspalts dadurch aus, dass für alle zu führenden Druckformate die
Außenkanten der Druckträger sich innerhalb des Randbereichs befinden. Durch den geringeren
Abstand zwischen den Stegen wird erreicht, dass im Mittelbereich nur eine geringe
Abdeckung des Durchlaufspalts verursacht wird, Material eingespart wird und andererseits
im Randbereich mit großer Sicherheit gewährleistet wird, dass beispielsweise Eselsohren,
die die Druckträger aufweisen können, durch die enger beieinander positionierten Stege
aus dem Durchlaufspalt sicher in die Transportbahn geführt werden.
[0014] In einer vorteilhaften Weitergestaltung der Erfindung sind die Stege der Führungsvorrichtung
am Rand des Durchlaufspalts unter einem größeren Winkel gegen die Transportrichtung
des Druckträgers geneigt als in der Mitte des Durchlaufspalts. Dadurch kann vorteilhafterweise
die Führungsfunktion der Stege unterstützt werden. Im Randbereich soll die Führungsvorrichtung
hauptsächlich umgeknickte oder umgebogene Ecken sicher über den Durchlaufspalt leiten.
Diese Funktionalität nimmt mit zunehmendem Winkel zur Transportrichtung bis zu einer
Stellung der Stege von 45° zur Transportrichtung zu. Im Mittelbereich dagegen ist
es die Aufgabe der Stege, die Vorderkante eines Druckträgers sicher über den Durchlaufspalt
zu leiten. Diese Funktion verbessert sich mit kleinerem Winkel der Stege zur Transportrichtung,
da dadurch die Wahrscheinlichkeit, das eine einlaufende Vorderkante sich mit einem
Steg verkantet, reduziert ist. Daher ist es von Vorteil, wenn die Neigung der Stege
zur Transportrichtung von innen nach außen zunimmt.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung weisen die Stege am Rand der Durchlaufspalts
einen Winkel von im Wesentlichen 45° zur Transportrichtung des Druckträgers auf. In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weisen die Stege in der Mitte des Durchlaufspalts
einen Winkel von im Wesentlichen 15° zur Transportrichtung des Druckträgers auf. Besonders
vorteilhaft weisen die Stege zwischen der Mitte und dem Rand des Durchlaufspalts einen
Winkel zwischen von im Wesentlichen 15° bis 45° zur Transportrichtung des Druckträgers
auf, wobei der Winkel nach außen zunimmt.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Führungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass die Stege
an der dem Druckträger zugewandten Seite abgerundet sind. Dadurch wird die Führungsfunktion
der Vorrichtung unterstützt, da die Auflagefläche eines Druckträgers zur Führungsvorrichtung
verringert wird. Außerdem werden dadurch Kanten vermieden, die sonst stets Möglichkeiten
zur Verkantung eines Druckträgers im Transportpfad darstellen.
[0017] In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist die Führungsvorrichtung Einlaufschrägen auf, die in Richtung der Normalen des
Druckträgers gegen die Transportrichtung abgeschrägt sind und einen einlaufenden Druckträger
in Richtung der Mitte des Durchlaufspalts dirigieren. Vorteilhafterweise befindet
sich dabei jeweils eine Einlaufschräge am Eingang und am Ausgang des Durchlaufspalts.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Führungsvorrichtung
je eine Zunge in der Mitte der Schmalseite der Führungsvorrichtung auf der dem Druckträger
abgewandten Seite auf. Die Zungen decken im Randbereich des Durchlaufspalts die Corona-Drähte
gegeneinander ab. Dadurch ist der gerade Weg von einem Corona-Draht zum anderen für
die Corona-Ionen im Randbereich des Durchlaufspalts unterbrochen. Bei der Anwesenheit
eines Druckträgers im Mittelbereich des Durchlaufspalts erhöht sich der Ionen-Strom
im Randbereich, wodurch sich die Gefahr von Funkenüberschlägen dort vergrößert. Durch
die Zungen werden in diesem Bereich jedoch insbesondere in der direkten Verbindungslinie
zwischen zwei Corona-Drähten die Corona-Ionen zu einem großen Teil abgefangen und
tragen dadurch nicht zu einer weiteren Ionisation der Luft im Randbereich des Durchlaufspalts
bei. Dadurch wird die Gefahr von Funkenüberschlägen verringert.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Entfernung der
Enden der Zungen zueinander und damit die Länge der Zungen dem Format des kleinsten
zu verarbeitenden Druckträgers angepasst, insbesondere derart, dass der kleinste zu
verarbeitenden Druckträger, der mittig durch die Führungsvorrichtung läuft, mindestens
die Enden beider Zungen überdeckt. Dadurch wird erreicht, dass bei dem kleinsten zu
verwendenden Format die Gefahr eines Funkenüberschlags noch verringert wird, andererseits
die Abdeckung der Corona-Drähte bei größerformatigen Druckträgern im Randbereich minimiert
ist und dadurch eine optimale Entladung auch des Randbereichs eines Druckträgers erzielt
werden kann.
[0020] Vorteilhafterweise weist jede Zunge einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung eine
Einlaufschräge auf, die in Richtung der Normalen des Druckträgers gegen die Transportrichtung
abgeschrägt ist. Dadurch kann die Führungsfunktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weiter unterstützt werden.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Führungsvorrichtung
auf der dem Druckträger abgewandten Seite Vorrichtungen auf, mittels der sie an der
Entladevorrichtung befestigt werden kann. Dadurch kann der Montageaufwand verringert
und auf die Verwendung von weiteren Befestigungsmitteln verzichtet werden.
[0022] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Führungsvorrichtungen zum Führen von Druckträgern
lässt sich in allen bogenverarbeitenden Maschinen und ihren Komponenten einsetzen,
die mit einer Entladevorrichtung bzw. Aufladevorrichtung ausgestattet sind. Ferner
ist ein Einsatzspektrum bei allen druckträgerverarbeitenden Vorrichtungen eröffnet,
in denen Druckträger entlang eines Transportpfades geleitet werden.
[0023] Die weiteren Merkmale und Vorteile sind der Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen der Erfindung sowie den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Zeichnung zeigt in der
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Ausführung mit einer aktiven Entladungsvorrichtungen
und einer Gegenelektrode in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Ausführung mit zwei aktiven Entladungsvorrichtungen
in schematischer Darstellung,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Draufsicht mit Unterteilung in Rand-
und Mittelbereich,
- Fig. 4
- eine Vergrößerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Randbereich mit Schrägen,
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Ansicht mit einlaufendem Druckträger,
- Fig. 6
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Ansicht von der dem Druckträger
abgewandten Seite mit Zungen,
- Fig. 7
- einen schematische Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Zungen und einer
doppelten Corona- Entladevorrichtung.
[0024] Die folgende Beschreibung nach Fig. 1 bis Fig. 7 bezieht sich auf eine bevorzugte
Ausführungsform der erfinderischen Vorrichtung im Zusammenhang mit einer Entladevorrichtung.
Der Inhalt dieser Beschreibung ist ohne weiteres auf eine Aufladevorrichtung übertragbar.
[0025] Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch den Gesamtaufbau einer Corona-Entladevorrichtung
2, 3 von der zwecks Vereinfachung der Beschreibung nur die erfindungswesentlichen
Bauteile dargestellt bzw. erläutert werden. Weitere, allgemein bekannte und zum Betrieb
der Vorrichtung erforderliche Antriebsmittel oder elektrische Schaltkreise sind nur
schematisch dargestellt bzw. werden nur in allgemeiner Form beschrieben.
[0026] Die Corona-Entladevorrichtung 2, 3 besteht im Wesentlichen aus einem Corona-Draht
5, 5', der in einem Gehäuse 8, 8' gespannt ist und mit einer Hochspannungsquelle 4,
4' verbunden ist. Gegenüber der Corona-Entladevorrichtung 2 befindet sich wie in Fig.
1 dargestellt eine Gegenelektrode 6, die typischerweise geerdet ist. Beim Anlegen
von Hochspannung an den Corona-Draht 5 entsteht ein elektrisches Feld zischen Corona-Draht
5 und Gegenelektrode 6. Bei einer ausreichenden großen elektrischen Spannung, typischerweise
zwischen 3 bis 20 kVpp, werden Luft-Ionen im Nahbereich um den Corona-Draht durch
das dort herrschende Feld beschleunigt und erzeugen dabei weitere Ionen, sogenannte
Corona-Ionen, die sich entlang der Feldlinien 20 (siehe Fig. 7) in Richtung der Gegenelektrode
bewegen. Zwischen der Corona-Entladevorrichtung 2 der Länge L und der Breite B und
der Gegenelektrode 6 befindet sich ein Durchlaufspalt 9 mit einer Höhe H, durch den
Druckträger 7 transportiert werden, um diese zu entladen.
[0027] Befindet sich ein Druckträger 7 zwischen der Corona-Entladevorrichtung 2 und der
Gegenelektrode 6, treffen die Feldlinien 20, die durch das elektrische Feld erzeugt
werden auf den Druckträger, durchstoßen diesen und verlängern sich bis zur Gegenelektrode
6. Entsprechendes trifft für den Feldverlauf bei einer doppelten Corona-Entladevorrichtung
2, 3 zu, bei der sich die Feldlinien entsprechend bis zu dem entgegengesetzten Corona-Draht
5' fortsetzen. Die an dem Corona-Draht 5, 5' erzeugten Corona-Ionen werden dementsprechend
entlang der Feldlinien 20 beschleunigt und treffen auf den Druckträger 7, wobei sie
den Druckträger 7 entladen.
[0028] Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung 1 ist zwischen der eigentlichen Corona-Entladevorrichtung
2, 3 und dem Druckträger 7 an der entsprechenden Corona-Entladevorrichtung 2, 3 befestigt.
Dazu dienen die in Fig. 4 und Fig. 6 dargestellten Nasen 19, die in das Gehäuse 8
der jeweiligen Entladevorrichtung 2, 3 eingesteckt werden können. Dem auf diesem Fachgebiet
tätigen Fachmann ist es selbstverständlich, dass alle anderen, aus dem Stand der Technik
bekannten Mechanismen und / oder Wirkverbindungen zur lösbaren oder unlösbaren Befestigung
eines Kunststoffteils mit einem anderen Gegenstand, nämlich der Führungsvorrichtung
1 mit dem Rahmen der Entladevorrichtung 8, verwendet werden können.
[0029] In Fig. 3 ist eine Führungsvorrichtung 1 in der Draufsicht dargestellt. Innerhalb
eines Rahmens befinden sich eine Vielzahl von schlanken Stegen 11, 12, 13, die den
Rahmen im Wesentlichen in der mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichneten Transportrichtung
verbinden und dabei den Durchlaufspalt 9 der Entladevorrichtung 2, 3 überbrücken.
Die Transportrichtung 10 gibt dabei die Richtung an, in der zu entladende Druckträger
7 die Entladevorrichtung 2, 3 passieren.
[0030] Die Führungsvorrichtung 1 lässt sich entlang der Breite B der Führungsvorrichtung
1 im Wesentlichen in drei Bereiche unterteilen, zwei Randbereiche 14, 14' und einen
Mittelbereich 15. Der Mittelbereich 15 ist dadurch gekennzeichnet, dass er von jedem
mittig durchlaufenden Druckträger 7 stets im Rahmen der inhärenten Toleranzen einer
Transportvorrichtung von einem Druckträger 7 vollständig überdeckt wird.
[0031] In den Randbereichen verlaufen die Außenkanten der Druckträger 7 je nach Format des
Druckträgers 7 weiter innen oder außen. Die Gesamtbreite B des Durchlaufspalts 9 ist
die Obergrenze für die verwendbaren Formate von Druckträgern 7, die mittels der Entladevorrichtung
2, 3 entladen werden können. Innerhalb der Randbereiche 14, 14' haben die Stege 11
einen geringeren Abstand zueinander als die Stege 12, 13 im Mittelbereich 15.
[0032] Bei der hier dargestellten beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
befinden sich 16 Stege 11, 12, 13 auf jeder Führungsvorrichtung 1. Die acht Stege
11, die den Durchlaufspalt der Entladevorrichtung überbrücken, weisen im Randbereich
14, 14' einen größeren Winkel α
1 zur Transportrichtung 10 auf als die Winkel α
2, α
3 der acht Stege 12, 13 im Mittelbereich 15 der Führungsvorrichtung 1. Innerhalb des
Mittelbereichs 15 nimmt der Winkel α
2, α
3 der Stege 12, 13 zur Transportrichtung 10 zur Mitte hin weiter ab.
[0033] In der hier dargestellten Ausführungsform nehmen die Stege 11 in den Randbereichen
14, 14' für den Winkel α
1 zwischen den Stegen 11 und der Transportrichtung 10 einen Wert von 45° an. Im Mittelbereich
nehmen die Stege 12, 13 für den Winkel α
2, α
3 zwischen den Stegen 12, 13 und der Transportrichtung 10 immer in Zweierpaaren von
außen nach innen die Werte von 30° und 15° an. Für einen auf diesem Fachgebiet tätigen
Fachmann ist es selbstverständlich, dass die erfinderische Vorrichtung auch mit einer
von 16 verschiedenen Anzahl von Stegen ausgestattet sein kann und die Winkelwerte
der Winkel α
1, α
2, α
3 von den in dieser Ausführungsform im Rahmen der Ansprüche variieren können.
[0034] In Fig. 4 ist eine halbschräge Seitenansicht der Führungsvorrichtung 1 dargestellt.
Die führende Wirkung, die die Führungsvorrichtung 1 hat, wird durch eine Einlaufschräge
16 bzw. Auslaufschräge 17 unterstützt, die jeweils den Einlaufs- bzw. Auslaufsbereich
des Durchgangsspalts vergrößern und einen Öffnungswinkel β
1 bzw. β
2 zwischen der Transportrichtung 10 aufweisen, so dass die Vorderkante eines einlaufenden
Druckträgers 7 in den eigentlichen Durchlaufspalt 9 gelenkt wird, wie in Fig. 5 dargestellt.
[0035] Um die Führungseigenschaften der Führungsvorrichtung 1 weiter zu verbessern und Beschädigungen
an dem Druckträger 7 zu reduzieren, sind die Stege 11, 12, 13 auf der dem Druckträger
7 zugewandten Seite abgerundet oder mit einer Fase 11a (siehe Fig. 4) versehen, so
dass ein Verkanten der Vorderseite eines durchlaufenden Druckträgers 7 an möglichen
Unebenheiten der Stege 11, 12, 13 vermieden wird.
[0036] In Fig. 6 ist die dem Druckträger 7 abgewandte Seite der Führungsvorrichtung 1 dargestellt.
Unterhalb der Stege 11, 12, 13 befinden sich mittig in Längsrichtung der Führungsvorrichtung
zwei Zungen 18, 18'. Die Länge der Zungen 18, 18' ist derart, dass beim mittigen Durchlaufen
des kleinstformatigsten Druckträgers 7 der Rand des Druckträgers das freie Ende der
Zungen 18, 18' trotz Toleranzen überdeckt. Die Zungen 18, 18' weisen eine den Einlaufschrägen
16 bzw. Auslaufschrägen 17 vergleichbare Fase 18a an der dem einlaufenden Druckträger
7 näher gelegenen Seite auf. In einer alternativen Ausführungsform sind die Zungen
18, 18' anstelle einer Fase 18a mit einer Verrundung versehen.
[0037] In Fig. 7 ist die Wirkungsweise der Zungen 18, 18' im Schnitt durch den Durchlaufspalt
9 und die Entladevorrichtungen 2, 3 gezeigt. Feldlinien 20, 21 bilden sich zwischen
den Corona-Drähten 5, 5' aus und Corona-Ionen werden entlang der Feldlinien 20, 21
beschleunigt, wenn eine ausreichend hohe elektrische Spannungsdifferenz an den Corona-Drähten
5, 5' anliegt. Befindet sich ein Druckträger 7 zwischen den beiden Entladevorrichtungen
2, 3, treffen die Corona-Ionen auf dem Druckträger 7 auf. Durch die Feldbeschaffenheit
bedingt nimmt der Ionen-Strom, ausgehend von der direkten Verbindungslinie 21 zwischen
den beiden Corona-Drähten 5, 5' entlang der Länge L des Durchlaufspalts 9 ab, die
stärkste Entladung eines Druckträgers 7 aber auch die größte Ionisierung der Luft
bei Abwesenheit eines Druckträgers 7 findet also auf der direkten Verbindungslinie
21 statt.
[0038] Im Mittelbereich 15, wo die Zungen 18, 18' nicht einragen (siehe Fig. 3), werden
die Corona-Ionen nur geringfügig durch die schmalen Stege 11, 12, 13 abgehalten, so
dass nur ein geringer Anteil der Corona-Ionen nicht zur Entladung des Druckträgers
7 beiträgt. Durch die Vorwärtsbewegung des Druckträgers 7 einerseits und den Winkel
α
1, α
2, α
3 zwischen den Stegen 11, 12, 13 und der Transportrichtung 10 andererseits kommt es
im Wesentlichen zu einem Überstreichen des Ionen-Stroms entlang der Verbindungslinie
21 zwischen den Corona-Drähten 5, 5' über die ganze Fläche des Druckträgers 7.
[0039] Außerhalb des Druckträgers ist dieser große Ionen-Strom nicht erwünscht, da es durch
die damit verbundene erhebliche Ionisation der Luft zu Funkenüberschlägen zwischen
den Corona-Drähten 5, 5' kommen kann. Dies wird durch die Zungen 18, 18' vermieden,
die den Ionen-Strom auf der direkten Verbindungslinie 21 zwischen den Corona-Drähten
5, 5' unterdrücken und dadurch die Ionisation der Luft im Durchgangsspalt 9 erheblich
reduzieren.
[0040] Die oben beschriebene Wirkung der Reduzierung des Ionenstroms außerhalb der Druckträger
7 wird ebenfalls bei einer nur einteiligen Ausführung der Vorrichtung 2, 3 erreicht,
bei der gegenüber der Entladevorrichtung 2, 3 eine Gegenelektrode 6 angebracht wird
(siehe Fig. 1). Hier ist der stärkste Ionenstrom auf der Flächennormalen der Gegenelektrode
6, die durch den Corona-Draht 5 führt. In diesem Fall ist die Position der Zungen
18, 18' ebenfalls auf dieser Linie stärksten Ionenstroms.
[0041] Die beschriebene Führungsvorrichtung wird im Spritzguss aus Kunststoff hergestellt.
Es ist zu bemerken, dass es sich bei der Führungsvorrichtung 1 einer ersten Entladevorrichtung
2 und der Führungsvorrichtung 1 einer zweiten Entladevorrichtung 3 um eine baugleiche
Vorrichtung handelt, wodurch ein erheblicher Herstellungsaufwand vermieden werden
kann.
[0042] Bezugszeichenliste
- 1
- Führungsvorrichtung
- 2, 3
- Corona-Entladevorrichtung
- 4
- Hochspannungsquelle
- 5, 5'
- Corona-Draht
- 6
- Gegenelektrode
- 7
- Druckträger
- 8, 8'
- Gehäuse
- 9
- Durchlaufspalt
- 11
- Steg im Randbereich
- 12
- Steg im Mittelbereich
- 13
- Steg im Mittelbereich
- 14
- Randbereich
- 15
- Mittelbereich
- 16
- Einlaufschräge
- 17
- Auslaufschräge
- 18, 18'
- Zunge
- 18 a
- Fase
- 19
- Nase
- 20
- Feldlinie / Ionenpfad
- 21
- Feldlinie / unterdrückter Ionenpfad
- L
- Länge des Durchlaufspalts
- B
- Breite des Durchlaufspalts
- H
- Höhe des Durchlaufspalts
- α1
- Winkel zwischen Steg und Transportrichtung im Randbereich
- α2, α3
- Winkel zwischen Steg und Transportrichtung im Mittelbereich
- β1
- Winkel zwischen Einlaufschräge und Transportrichtung
- β2
- Winkel zwischen Auslaufschräge und Transportrichtung
1. Vorrichtung (2, 3) zum Entladen bzw. Aufladen von Druckträgern (7) in Druck- bzw.
Kopiermaschinen, mit mindestens einem Corona-Draht (5, 5'), sowie einer Führungsvorrichtung
(1) für Druckträger (7) mit Stegen (11, 12, 13) die in Transportrichtung (10) den
Innenraum der Entladevorrichtung bzw. Aufladevorrichtung (2, 3) überbrücken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsvorrichtung (1) unterhalb der Stege (11, 12, 13) auf der dem mindestens
einen Corona-Draht (5, 5') zugewandten Seite schmale Zungen (18, 18') aufweist, die
sich in den Randbereichen (14, 14') der Vorrichtung (1) parallel zu dem mindestens
einen Corona-Draht (5, 5') erstrecken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zungen (18, 18') derart unterhalb der Stege (11, 12, 13) parallel zum Corona-Draht
(5, 5') angeordnet sind, dass sie auf der zu den Stegen (11, 12, 13) senkrechten,
durch den Corona-Draht führenden gedachten Linie (71) liegen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (2, 3) zweiteilig auf beiden Seiten des Transportpfades eines Druckstoffs
(7) mit mindestens einem ersten Corona-Draht (5) und einer ersten Führungsvorrichtung
(1) auf einer ersten Seite und mindestens einem zweiten Corona-Draht (5') und einer
zweiten Führungsvorrichtung (1) auf einer zweiten Seite ausgestaltet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zungen (18, 18') derart unterhalb der Stege (11, 12, 13) zu den Corona-Drähten
(5, 5') angeordnet sind, dass sie auf der gedachten Verbindungslinie (71) zwischen
dem ersten Corona-Draht (5) und dem zweiten Corona-Draht (5') liegen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Führungsvorrichtung (1) über die gesamte Breite (B) des Durchlaufspalts
(9) durch die Entladevorrichtung bzw. Aufladevorrichtung (2, 3) erstreckt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsvorrichtung (1) aus einem elektrisch nichtleitenden Material besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (11) der Führungsvorrichtung (1) im Randbereich (14, 14') des Durchlaufspalts
(9) einen geringeren Abstand zueinander aufweisen als die Stege (12, 13) im Mittelbereich
(15) des Durchlaufspalts (9) zueinander aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (11, 12, 13) entlang der Breite (B) des Durchlaufspalts (9) einen Winkel
zwischen von im Wesentlichen 15° bis 45° zur Transportrichtung (10) des Druckträgers
(7) aufweisen, wobei der Winkel nach außen zunimmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (11) der Führungsvorrichtung (1) im Randbereich (14, 14') des Durchlaufspalts
(9) einen Winkel von im Wesentlichen 45° zur Transportrichtung (10) des Druckträgers
(7) aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (13) im Mittelbereich (15) des Durchlaufspalts (9) einen Winkel von im
Wesentlichen 15° zur Transportrichtung des Druckträgers aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (11, 12, 13) an der dem Druckträger (7) zugewandten Seite abgerundet oder
angefast sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsvorrichtung (1) Einlaufschrägen (16) bzw. Auslaufschrägen (17) aufweist,
die einen Winkel (β1,β2) zwischen Transportrichtung (10) aufweist, derart, das die Vorderkanten einlaufender
Druckträger (7) in den Durchlaufspalt (9) geleitet werden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entfernung der Enden der Zungen (18, 18') zueinander dem Format des kleinsten
zu verarbeitenden Druckträgers (7) angepasst ist, derart, dass bei dem kleinsten zu
verarbeitenden Druckträger (7), der mittig durch die Führungsvorrichtung (1) läuft
mindestens die Enden beider Zungen (18, 18') überdeckt sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Zunge (18, 18') eine Einlaufschräge (18a) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsvorrichtung (1) auf der dem Druckträger (7) abgewandten Seite Nasen (19)
aufweist, mittels der sie an der Entladevorrichtung (2, 3) befestigt werden kann.
16. Führungsvorrichtung (1) zur Verwendung in einer Vorrichtung (2, 3) zum Entladen bzw.
Aufladen von Druckträgern (7) in Druck- bzw. Kopiermaschinen, mit mindestens einem
Corona-Draht (5, 5'),
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Führungsvorrichtung (1) um eine Führungsvorrichtung (1) wie in einem
der Ansprüche 1 bis 15 handelt