(19)
(11) EP 1 066 428 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.11.2002  Patentblatt  2002/48

(21) Anmeldenummer: 99919081.2

(22) Anmeldetag:  12.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02D 17/08
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9900/719
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9904/9144 (30.09.1999 Gazette  1999/39)

(54)

GRABENVERBAUVORRICHTUNG

TRENCH SHEETING DEVICE

DISPOSITIF DE COFFRAGE DE TRANCHEE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 26.03.1998 DE 19813282

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
10.01.2001  Patentblatt  2001/02

(73) Patentinhaber: Richter, Wolfgang
52393 Hürtgenwald (DE)

(72) Erfinder:
  • KRINGS, Josef
    D-52525 Heinsberg (DE)

(74) Vertreter: von Creytz, Dietrich, Dipl.-Phys. 
Tannenweg 25
41844 Wegberg
41844 Wegberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 027 576
GB-A- 1 407 799
EP-A- 0 748 899
US-A- 4 345 857
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Grabenverbauvorrichtung bestehend aus Grabenverbauboxen, die aus je zwei gegeneinander mit Grabenbreite mit Hilfe von Spindelspreizen abgestützten Standard-Grabenplatten aufgebaut sind, und aus mindestens einer Schachtverbaubox, die eine die Grabenbreite übersteigende Weite - gemessen quer zur Grabenlängsrichtung - besitzt und eine Standard-Grabenplatte auf jeder Schachtwand sowie quer zur Grabenlängsrichtung stehend an die Längsenden jeder der Grabenplatten lösbar angesetzte Schachtplatten umfaßt, welche letztere nach dem Einbringen in den Boden mit den Grabenplatten einer angrenzenden Grabenverbaubox koppelbar sind.

    [0002] Im Grabenverbau - z.B. zwecks Kanalverlegung - werden Grabenplatten mit Hilfe von Spindelspreizen paarweise gegeneinander abgestützt. Die einzelne Grabenplatte ist im allgemeinen rechteckig, sie besitzt an der in den Boden zu treibenden Unterkante eine Schneide und ist an der der Schneide gegenüberliegenden Oberkante - also die sogenannte Amboßkante - so stabil ausgebildet, daß sie mit der Baggerschaufel in den Boden zu drücken ist. An den nach dem Einbau etwa senkrechten Seitenkanten kann eine solche Grabenplatte, im allgemeinen auf der zum Graben hingewendeten Innenfläche, fest angeformte, insbesondere angeschweißte, Laschen zum Verbinden von in Grabenlängsrichtung benachbarter Grabenplatten besitzen. Außerdem werden auf den Innenflächen jeder Grabenplatte Lagerpositionen für die Spindelspreizen vorgesehen. Eine Spindelspreize ist ein Stempel, der, beispielsweise in der Mitte, eine Schraubspindel besitzt, mit deren Hilfe der Stempel länger oder kürzer gemacht werden kann. Ein Paar von Grabenplatten wird zum Bilden einer Grabenverbaubox im allgemeinen durch vier Spindelspreize stabilisiert.

    [0003] Mit Hilfe einer tonnenschweren Grabenverbauvorrichtung werden, z.B. in Straßen, oft mehrere Meter tiefe Gräben hergestellt, an deren Boden Kanalröhren, z.B. für Abwasserkanäle, zu verlegen sind. Im Zuge eines Kanals werden in gewissen Abständen Revisionsschächte benötigt. Solche Schächte werden oft gemauert, ihr Durchmesser ist im allgemeinen wesentlich größer als der Durchmesser der jeweiligen Rohrleitung. Aus Erspamisgründen wird der Graben auf dem größten Teil seiner Länge, dort wo nur die Kanalröhre zu verlegen ist, gerade so breit gemacht, wie es zum Verlegen der Kanalröhre erforderlich ist. Diese Grabenbreite reicht zum Bau eines Revisionsschachts meist nicht aus. Dort muß der quer zur Längsrichtung der Kanalröhre gemessene Abstand der gegeneinander abgestützten Grabenplatten wesentlich größer im übrigen Teil des Grabens sein. In der Praxis macht der Übergang von der Normalbreite des Grabens zu der größeren Schachtbreite Probleme. Da man Investitionen für Spezialteile zum Herstellen einer den Platz eines zu bauenden Revisionsschachts umgebenden Schachtbox scheut, werden oft die abenteuerlichsten Hilfsmittel zum Abstützen des Schachtbereichs eingesetzt. Alternativ bringt man den Graben oft schon mit Abstand von dem für den Revisionsschacht vorgesehenen Platz auf die Schachtweite. Das bedeutet entweder eine Einsturzgefahr oder erheblich mehr abzutransportierendes Erdreich, als eigentlich zum Bau des Kanals und des Schachts erforderlich wäre.

    [0004] Eine Grabenverbauvorrichtung in die möglicherweise eine Schachtverbaubox integrierbar ist, wird in EP-A-0027 576 offenbart. Nach dieser Druckschrift kann in eine Reihe von Grabenverbauboxen mit Normalbreite eine Erweiterung eingebaut werden. An den Seiten dieser Erweiterung können Grabenplatten (Verbauplatten) wie im normal breiten Graben verwendet werden. Zum Ausgleich der sich ändernden Grabenweite werden an den Enden der Grabenplatten - über höhenverstellbare Klemmschuhe - Verbindungsstücke, die teleskopartig verlängert werden können, eingesetzt. Die Verbindungsstücke besitzen an ihren Längsenden Bohrungen. Den Bohrungen zugeordnet sind an den im wesentlichen vertikalen Längsenden der (eingebauten) Grabenplatten Bolzen. Nach dem Einbau der Grabenplatten werden jeweils benachbarte Längskanten dadurch miteinander gekuppelt, daß zwei sich an benachbarten Wänden gegenüberstehende Bolzen mit einem der Verbindungsstükke verbunden werden. Hierbei werden die beiden Bohrungen des Verbindungsstücks über die Bolzen gehakt. Der horizontale Abstand der beiden Bohrungen kann durch Verändern eines in das Verbindungsstück integrierten Teleskops an den tatsächlichen Abstand der Bolzen angepaßt werden. Ein vertikaler Versatz benachbarter Montageplatten soll im Bekannten mit Hilfe einer höherverstellbaren Klemmverbindung - bestehend aus Klemmschuh (an der einen Platte) und zugehöriger Klemmschiene (an der anderen Platte) - ausgeglichen werden können.

    [0005] In der beschriebenen Weise soll es nach der vorgenannten EPA-A-00 27 576 möglich sein, einen Teil der beim Eintreiben der Grabenplatten in den Boden immer auftretenden Ungenauigkeiten auszugleichen. Allerdings, für einen Ausgleich von Eintreib-Ungenauigkeiten in Richtung von Grabentiefe, -breite und -länge, die oft zugleich auftreten, sind im Bekannten drei verschiedene Hilfsmittel mit im Graben zu montierenden Schraub- und Klemmverbindungen erforderlich. Für den rauhen Tiefbaubetrieb mit Schutz, Rost und häufigen Biegebelastungen sind solche Anpaßmittel ungeeignet

    [0006] Zusätzlich zu den mühsam zu montierenden Verbindungsteilen muß im Bekannten gemäß vorgenannter Druckschrift eine Kanaldiele in den Boden getrieben werden, trotzdem bleiben an den Grenzen zwischen den Standard-Grabenplatten und der Kanaldiele Spalte offen, durch die sandiger Untergrund in den Schacht rieseln kann. Die bekannte Vorrichtung ist nach dem Eintreiben aber nicht nur schwierig zu montieren, oft gelingt es gar nicht, sie ist auch aufwendig wegen des komplizierten Teleskopteils und erfordert wegen der diversen Einzelteile eine umfangreiche Lagerhaltung von Spezialteilen.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in einen normalen - also aus Standard-Grabenplatten bestehenden - Grabenverbau zu integrierende Schachtverbaubox zu schaffen, die im wesentlichen mit Standard-Grabenplatten auskommt, so daß die Menge des abzugrabenden Erdreichs und die Einsturzgefahr minimiert wird. Ferner sollen Vorkehrungen getroffen werden, die es erlauben, Ungenauigkeiten beim Eintreiben der Schachtverbaubox oder der vorhergehenden Grabenverbaubox mit dem Tiefbau gemäßen Mitteln auszugleichen.

    [0008] Ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 besteht die erfindungsgemäße Lösung für die eingangs angegebene Grabenverbauvorrichtung mit längs des Grabens aufeinanderfolgenden Grabenverbauboxen und mindestens einer Schachtverbaubox darin, daß die Schachtverbaubox vor dem Einbringen in den Boden mit angesetzten Schachtplatten als im horizontalen Querschnitt U-förmiges Gebilde einteilig wirkend aufrichtbar ist und daß die jeweilige Kupplung von Schachtplatte und angrenzender Grabenplatte aus einem vertikal liegenden, ersten Bolzen sowie einem horizontal beweglich gegenüber Grabenplatte oder Schachtplatte jeweils an dieser gelagerten, vertikal beweglich mit dem ersten Bolzen verbundenen, zweiten Bolzen besteht. Einige Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.

    [0009] Eine erfindungsgemäße Schachtverbaubox besteht also im eingebauten Zustand aus zwei nach dem Einbau im horizontalen Querschnitt etwa U-förmigen Gebilden, wobei die aus Standard-Grabenplatten gebildeten Basis-Linien der U-Form durch herkömmliche Spindelspreize auf einen solchen gegenseitigen Abstand gehalten werden, daß der gegenseitige Abstand der sich gegenüberliegenden freien Enden der U-Schenkel, das sind die freien senkrechten Kanten der Schachtplatten, etwa ebenso groß ist, wie die normale Grabenbreite, das ist der gegenseitige Abstand der Grabenplatten im Normalteil des Grabens, wo nur ein Rohr zu verlegen ist.

    [0010] Die erfindungsgemäßen Schachtplatten sind im Prinzip ähnlich wie Standard-Grabenplatten aufgebaut; sie sind jedoch in horizontaler Richtung - gemessen an der aufgerichteten Platte - viel schmaler als die normalen Grabenplatten. In der Praxis ist ihre Verwendung auch nicht auf den Einsatz bei Schachtboxen beschränkt, vielmehr finden sie überall Anwendung, wo Grabenplatten mit geringerer als der Normallänge gebraucht werden. eine erfindungsgemäße Schachtverbaubox kann daher mit Hilfe an der Baustelle vorhandener Bauteile zusammengesetzt werden.

    [0011] Erfindungsgemäß wird die Schachtplatte mit der Grabenplatte über eine formschlüssige Bolzen-Ösen-Kupplung so verbunden, daß das zu der U-Form aufgerichtete Gebilde von zwei Schachtplatten und einer Grabenplatte in sich unbeweglich - wie einteilig wirkend - in den Boden gedrückt werden kann. Zu diesem Zweck besitzt die Schachtplatte ebenso wie die Grabenplatte an der Unterkante eine Schneide. Die Kupplung der zur Schachtverbaubox gehörigen Grabenplatte mit den an ihre beiden Längsenden anzusetzenden Schachtplatten besteht vorzugsweise aus einer Bolzen-Steckverbindung, die so geometrisch ausgebildet und der Form der aneinandergrenzenden Plattenränder angepaßt ist, daß nach dem Einstecken des Bolzens eine gegenseitige Bewegung von Grabenplatte und Schachtplatte ausgeschlossen ist.

    [0012] Eine aufgerichtete, erfindungsgemäße Schachtverbaubox mit zwei einander gegenüberliegenden Standard-Grabenplatten und insgesamt vier an die Längsenden der Grabenplatten unbeweglich angesetzten Schachtplatten wird zum Herstellen eines Schachts unter Zuhilfenahme der Spindelspreize aufgerichtet und an der vorgesehenen Position im Anschluß an die letzte vorhergehende Grabenbox in den Boden eingedrückt; hierbei wird der Erdboden im erforderlichen Maße abgebaggert oder auf sonstige Weise abtransportiert. Beim Einbringen der Schachtverbaubox wird dafür Sorge getragen, daß die einander zugewandten freien Enden der sich gegenüberstehenden U-Schenkel (Schachtplatten) der Schachtverbaubox möglichst exakt angrenzend an die freien Längsenden der vorher eingebrachten Grabenverbaubox gelangen. Nach Fertigstellung dieser Arbeit werden die freien Enden der U-Schenkel mit den freien Längsenden der Grabenplatte der angrenzenden Grabenverbaubox gekuppelt.
    An der Kupplungsstelle von Schacht- und Grabenverbaubox werden erfindungsgemäß Vorkehrungen getroffen, die es erlauben, Ungenauigkeiten beim Eintreiben der Schachtverbaubox oder der vorhergehenden Grabenverbaubox auszugleichen. Vorzugsweise wird zwischen Schachtplatte und angrenzender Grabenplatte eine Kupplung mit einer vertikal liegenden Schiene der Grabenplatte und mit einem horizontal beweglich gegenüber der Schachtplatte an dieser gelagerten Schlitten vorgesehen, wobei der Schlitten vertikal beweglich mit der Schiene zu verbinden sein soll; (alternativ kann die Schiene an der Schachtplatte befestigt und der Schlitten an der Grabenplatte gelagert werden). Eine solche Verbindung ermöglicht es, sowohl Ungenauigkeiten, die oft in der Größenordnung mehrerer cm liegen, in horizontaler Richtung als auch in vertikaler Richtung auszugleichen.

    [0013] Besonders einfach wird diese Ausgestaltung der Erfindung, wenn sowohl die Schiene als auch der Schlitten als Bolzen ausgebildet werden und wenn der den Schlitten bildende Bolzen mit einem Auge über den die Schiene bildenden Bolzen greift.

    [0014] Wenn das Auge die Schiene mit Spiel umfaßt, kann die erfindungsgemäße Kupplung die Verbindung an dieser Stelle sogar dann stabil herstellen, wenn die Plattenebenen gegeneinander winkel-verdreht im Boden positioniert sind. Für einen Ausgleich horizontaler Verschiebungen der Schachtbox gegenüber der angrenzenden Grabenbox kann es ferner günstig sein, wenn der den Schlitten bildende Bolzen durch einen horizontalen Schlitz der Schachtplatte greift und auf der Schachtseite durch ein Widerlager gegen von der Grabenplatte herrührende Kräfte gesichert wird (auch betreffend den Schlitz gilt die vorgenannte Alternative, das heißt der Austausch von Graben- und Schachtplatte).

    [0015] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1 und 2
    Aufriß und Draufsicht auf einen Grabenverbau mit an eine normale Grabenverbaubox angrenzender Schachtverbaubox;
    Fig. 3
    eine Vergrößerung der Verbindungsstelle von Grabenverbaubox und Schachtverbaubox nach Fig. 1; und
    Fig. 4 und 5
    eine vergrößerte Draufsicht der Verbindungsstelle von Grabenverbaubox und Schachtverbaubox nach Fig. 2.


    [0016] Anhand der Fig. 1 bis 4 wird die Erfindung näher beschrieben. Die Grabenverbauvorrichtung gemäß Ausführungsbeispiel besteht aus Grabenverbauboxen 1, die jeweils aus einem Paar von Standard-Grabenplatten 2 aufgebaut sind. Die Grabenplatten 2 werden mit Hilfe von Spindelspreizen 3, die in auf der dem Graben 4 zugewandten Innenfläche 5 der Grabenplatten vorgesehenen Spreizenlagern 6 aufgenommen werden. Im allgemeinen werden zwei Grabenplatten 2 zum Bilden einer Grabenverbaubox 1 durch vier Spindelspreize 3, die in den vier Spreizenlagern 6 jeder Grabenplatte 2 aufgenommen werden, gegeneinander abgestützt. Der jeweilige Graben 4 wird so breit (und so tief) gemacht, daß eine in Grabenlängsrichtung L zu verlegende Rohrleitung, insbesondere ein Abwasserkanal 7, am Grabenboden Platz hat. Beim Baggern des Grabens 4 werden die Grabenplatten 2 voran mit der am unteren Ende vorgesehenen Schneide 8 in den Boden getrieben. Zum Eintreiben wird beispielsweise mit der Schaufel des verwendeten Baggers gegen die Oberkante, die sogenannte Amboßkante 9, der jeweiligen Grabenplatte 2 gedrückt. Jede etwa rechteckige Grabenplatte besitzt zwei nach dem Aufrichten vertikale Längskanten 10, an denen Vorrichtungen, z.B. angeschweißte Laschen 11, mit Bohrungen, z.B. für einen Bolzen 12, vorgesehen sind. Über die Laschen 11 und Bolzen 12 sowie über nicht dargestellte weitere Verbindungsstücke können im Graben 4 aneinandergrenzende Grabenverbauboxen 1 miteinander gekuppelt werden.

    [0017] In einem Kanal 7 werden in gewissen Abständen Revisionsschächte benötigt. Diese bestehen aus einem gemauerten Schacht 13, dessen Durchmesser D im allgemeinen größer ist als die zum Verlegen eines üblichen Kanals 7 erforderliche lichte Breite d des Grabens 4 im Bereich einer normalen Grabenverbaubox 1. An den Stellen, an denen ein Schacht 13 gebaut werden soll, ist daher eine Schachtverbaubox erforderlich. Die Schachtverbaubox gemäß Ausführungsbeispiel wird insgesamt mit 14 bezeichnet. Sie besteht aus einem Paar gegeneinander durch übliche Spindelspreize 3 abgestützte Standard-Grabenplatten 2 an den zur Längsrichtung L parallelen Schachtlängswänden und aus (bei einer vollständigen Schachtverbaubox) vier Schachtplatten 15, die den Übergang zwischen der breiten Schachtbox 14 und der relativ schmalen Grabenverbaubox 1 sichern.

    [0018] Zum Aufrichten der Schachtverbaubox 14 gemäß Ausführungsbeispiel werden an der Schachtplatte 15 angeschweißte Zungen 16 mit an der Innenfläche 5 der Grabenplatte 2 vorgesehenen Laschen 17 durch Bolzen 18 verbunden. Bei dieser formschlüssigen Kupplung wird dafür Sorge getragen, daß die an die genannte Lasche 17 angrenzende Längskante 10 der Grabenplatte 2 stumpf an die dem Schacht zugewendete Innenfläche 19 der Schachtplatte 15 stößt und daß die Zunge 16 mit einer Längskante 20 an der Innenfläche 5 der Grabenplatte 2 anliegt. Eine gegenseitige Bewegung von Schachtplatte 15 und Grabenplatte 2 ist unter diesen Umständen nicht mehr möglich; im allgemeinen werden längs der Längskante 10 mindestens zwei Verbindungen mit je einem Bolzen 12, wie in Fig. 1 und 3 dargestellt, vorgesehen.

    [0019] Eine mit Hilfe von im allgemeinen vier Spindelspreizen 3 aufgerichtete Schachtverbaubox, bestehend aus zwei Grabenplatten 2 und vier Schachtplatten 15, wird insgesamt - ähnlich wie eine aufgerichtete Grabenverbaubox 1 - in den Boden eingebracht. Wenn die Schachtverbaubox 15 die endgültige Position erreicht hat, wird sie mit den vertikalen Längskanten 10 der angrenzenden Grabenverbaubox 1 gekuppelt, wie das insbesondere anhand der vergrößerten Darstellungen von Fig. 3 bis 5 dargestellt ist. Ähnlich wird natürlich eine an eine Schachtverbaubox anschließende Grabenverbaubox gekuppelt. Diese Kupplungen müssen eine Anpassung an Ungenauigkeiten beim Eintreiben von Schachtverbaubox 14 bzw. Grabenverbaubox 1 in horizontalen und vertikalen Richtungen erlauben. In dem rauhen Betrieb am Bau und wegen des unvorhersehbaren Bodengefüges ist eine cm-genaue Positionierung der zu verbindenden Teile von Grabenverbaubox 1 und Schachtverbaubox 14 im allgemeinen nicht realisierbar.

    [0020] Für den Fall, daß die Grabenverbaubox 1 bis zu einer anderen Tiefe in den Boden eingebracht wird als die Schachtverbaubox 14, wird eine Kupplung vorgesehen, die in entsprechend großen vertikalen Höhendifferenzen eine feste Verbindung der Boxen 1 und 14 ermöglicht. Hierzu wird im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 eine Augenschraube 21, das heißt ein Bolzen mit einem Auge 22 zum Hindurchstecken eines Bolzens 23 vorgesehen. Der Bolzen 23 gemäß Ausführungsbeispiel wird in nahe einer Längskante 10 einer Grabenplatte 2 vorgesehenen Laschen 24 aufgenommen, so daß er nach dem Einbau (im Boden) im wesentlichen vertikal steht. Die Augenschraube 21 wird durch die Schachtplatte 15 hindurchgezogen und auf deren Innenseite 19 mit einem Widerlager 25, z.B. einer Schraube oder einem Keil, so gehalten, daß die Augenschraube 21 an dieser Stelle, zumindest nach dem Anziehen des Widerlagers 25 gegen die dem Erdreich zugewendeten Außenfläche 26 der Schachtplatte 15 , eine feste Verbindung zwischen dem Längsende 10 der Grabenplatte 2 und der Schachtplatte 15 herstellt. Vor dem Festziehen des Widerlagers 25 kann die Augenschraube 21 mit ihrem Auge 22 so auf dem Bolzen 23 verschoben werden, daß die Augenschraube 21 problemlos durch die ihr zugeordnete Öffnung der Schachtplatte 15 hindurchzustecken ist. Diese Öffnung läßt im Rahmen der Erfindung eine Anpassung der Kupplung an eventuelle Ungenauigkeiten der horizontalen Zuordnung der zu verbindenden Boxen 1 und 14 zu. Vorzugsweise wird nämlich die der Augenschraube 21 in der Schachtplatte 15 zugeordnete Öffnung nicht als Loch, sondern als Schlitz 27 ausgebildet. In diesem Schlitz 27 kann die Augenschraube 21 in horizontaler Richtung 28 eventuellen Unstimmigkeiten beim Einbringen der einen oder anderen Box 1, 14 - ebenso wie in Richtung 29 längs des Bolzens 23 - folgen.

    [0021] Fig. 4 zeigt den Schlitz 27 in der Ansicht A (Blickrichtung senkrecht auf die Schachtplatte 15). Die Augenschraube 21 kann nach Fig. 4 in vertikaler Richtung 29 längs des Bolzens 23 und in horizontaler Richtung 28 längs des Schlitzes 27 verschoben werden. - Wenn Winkelverdrehungen der Boxen 1 und 14 bzw. deren Teile zu befürchten sind, kann auch eine Anpassung in entsprechender Umfangsrichtung 30 (in Bezug auf die Achse des Bolzens 23) ermöglicht, wenn nämlich die lichte Weite des Auges 22 ein entsprechendes Spiel gegenüber dem Durchmesser des Bolzens 23 besitzt.

    Bezugszeichenliste



    [0022] 
    1 =
    Grabenverbaubox
    2 =
    Grabenplatte
    3 =
    Spindelspreize
    4 =
    Graben
    5 =
    Innenfläche (2)
    6 =
    Spreizenlager
    7 =
    Kanal
    8 =
    Schneide
    9 =
    Amboßkante
    10 =
    Längskante (2)
    11 =
    Lasche
    12 =
    Bolzen
    13 =
    Schacht
    14 =
    Schachtverbaubox
    15 =
    Schachtplatte
    16 =
    Zunge
    17 =
    Lasche
    18 =
    Bolzen
    19 =
    Innenfläche (15)
    20 =
    Längskante (16)
    21 =
    Augerischraube
    22 =
    Auge
    23 =
    Bolzen
    24 =
    Lasche
    25 =
    Widerlager
    26 =
    Außenfläche (15)
    27 =
    Schlitz
    28 =
    horizontale Richtung
    29 =
    vertikale Richtung
    30 =
    Umfangsrichtung (23)



    Ansprüche

    1. Grabenverbauvorrichtung bestehend aus Grabenverbauboxen (1), die aus je zwei gegeneinander mit Grabenbreite (d) mit Hilfe von Spindelspreizen (3) abgestützten Standard-Grabenplatten (2) aufgebaut sind, und aus mindestens einer Schachtverbaubox (14), die eine die Grabenbreite (d) übersteigende Weite - gemessen quer zur Grabenlängsrichtung (L) - besitzt und eine Standard-Grabenplatte (2) auf jeder Schachtwand sowie quer zur Grabenlängsrichtung (L) stehend an die Längsenden jeder der Grabenplatten (2) lösbar angesetzte Schachtplatten (15) umfaßt, welche letztere nach dem Einbringen in den Boden mit den Grabenplatten (2) einer angrenzenden Grabenverbaubox (1) koppelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtverbaubox (14) vor dem Einbringen in den Boden mit angesetzten Schachtplatten (15) als im horizontalen Querschnitt U-förmiges Gebilde einteilig wirkend aufrichtbar ist und daß die jeweilige Kupplung von Schachtplatte (15) und angrenzender Grabenplatte (2) aus einem vertikal liegenden, ersten Bolzen (23) sowie einem horizontal beweglich gegenüber Grabenplatte (2) oder Schachtplatte (15) jeweils an dieser gelagerten, vertikal beweglich mit dem ersten Bolzen (23) verbundenen, zweiten Bolzen (21) besteht.
     
    2. Grabenverbauvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bolzen (21) mit einem Auge (22) über ersten Bolzen (23) greift.
     
    3. Grabenverbauvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bolzen (21) durch einen horizontalen Schlitz (27) der Schachtplatte (15) greift und auf deren dem Schacht zugewendeten Innenfläche (19) durch ein Widerlager (25) gegen von der zur Grabenverbaubox (1) gehörenden Grabenplatte (2) herrührende Kräfte gesichert ist.
     


    Claims

    1. Trench sheeting device consisting of trench sheeting boxes (1) each constructed from two standard trench plates (2) supported opposite one another at trench width (d) with the aid of spindle braces (3), and comprising at least one trench sheeting box (14) with a width exceeding the trench width (d) - measured transversely to the length (L) of the trench - and having a standard trench plate (2) on each shaft wall and shaft plates (15) detachably placed at the longitudinal ends of each of the trench plates (2) and located transversely to the length (L) of the trench, the shaft plates (15) being couplable, once introduced into the ground, to the trench plates (2) of an adjoining trench sheeting box (1), characterised in that prior to introduction into the ground the shaft sheeting box (14) can be erected with attached shaft plates (15) as a structure which is U-shaped in horizontal cross-section so as to act as one part and in that the respective coupling of shaft plate (15) and adjoining trench plate (2) consists of a vertical first bolt (23) and a vertically movably second bolt (21) which is horizontally movable with respect to trench plate (2) or shaft plate (15) and mounted thereon in each case and connected to the first bolt (23).
     
    2. Trench sheeting device according to claim 1, characterised in that the second bolt (21) engages with an eye (22) via first bolts (23).
     
    3. Trench sheeting device according to claim 1 or 2, characterised in that the second bolt (21) engages through a horizontal slot (27) of the shaft plate (15) and is secured on the inner face (19) thereof facing the shaft by an abutment (25) against forces emanating from the trench plate (2) belonging to the trench sheeting box (1).
     


    Revendications

    1. Dispositif de coffrage de tranchées composé de caisses de coffrage de tranchées (1), qui sont constituées chacune par deux plaques de tranchée standardisées (2) qui s'appuient l'une sur l'autre par l'intermédiaire d'écarteurs à broches (3) en étant séparées par une largeur de tranchée (d), et d'au moins une caisse de coffrage de puits standardisée (14), qui présente une largeur - mesurée selon une direction transversale par rapport à la direction longitudinale de la tranchée (L) - qui dépasse la largeur de tranchée (d) et qui comprend une plaque de tranchée standardisée (2) sur chaque paroi du puits ainsi que des plaques de puits (15), qui sont placées de manière amovible debout transversalement par rapport à la direction longitudinale de la tranchée (L) sur les extrémités longitudinales de chacune des plaques de tranchée, ces dernières pouvant être couplées, après leur mise en place dans le sol, avec les plaques de tranchée (2) d'une caisse de coffrage de tranchée (1) voisine, caractérisé en ce que la caisse de coffrage de puits standardisée (14) peut être dressée de manière opérante, avant sa mise en place dans le sol, en une seule pièce avec ses plaques de puits (15) montées, sous la forme d'une structure ayant la forme d'un "U" en section transversale et en ce que chacun des couplages de plaques de puits (15) et de plaque de tranchée voisine (2) est constitué d'un premier boulon (23) qui est disposé verticalement ainsi que d'un deuxième boulon (21) qui peut se déplacer horizontalement par rapport à la plaque de tranchée (2) ou la plaque de puits (15) et qui est, à chaque fois, monté sur ces dernières en étant relié, avec possibilité de déplacement vertical, avec le premier boulon (23).
     
    2. Dispositif de coffrage de tranchées selon la revendication 1, caractérisé en ce que le deuxième boulon (21) s'accroche sur le premier boulon (23) au moyen d'un oeillet (22).
     
    3. Dispositif de coffrage de tranchées selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le deuxième boulon (21) s'accroche par une fente horizontale (27) de la plaque de puits (15) et est bloqué sur la face intérieure (19) de cette dernière qui est dirigée vers le puits, au moyen d'une butée (25), contre les forces provenant de la plaque de tranchée (2) appartenant à la caisse de coffrage de tranchée (1).
     




    Zeichnung