(19)
(11) EP 1 161 313 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.11.2002  Patentblatt  2002/48

(21) Anmeldenummer: 00929223.6

(22) Anmeldetag:  14.03.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B21B 37/28
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE0000/831
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 0005/4900 (21.09.2000 Gazette  2000/38)

(54)

PLANHEITSREGELUNG ZUR ERZIELUNG VON PLANEM KALTBAND

CONTROL OF SURFACE EVENNESS FOR OBTAINING EVEN COLD STRIP

REGLAGE DE PLANEITE PERMETTANT D'OBTENIR UNE BANDE A FROID PLANE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 15.03.1999 DE 19912796

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.12.2001  Patentblatt  2001/50

(73) Patentinhaber: SMS Demag AG
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • HAASE, Folker
    D-59439 Holzwickede (DE)
  • SAUER, Wolfgang
    D-40629 Düsseldorf (DE)

(74) Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. 
Meissner & Meissner, Patentanwaltsbüro, Hohenzollerndamm 89
14199 Berlin
14199 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 850 704
DE-A- 2 927 769
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 006, no. 263 (M-181), 22. Dezember 1982 (1982-12-22) -& JP 57 156821 A (TOKYO SHIBAURA DENKI KK), 28. September 1982 (1982-09-28)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 009, no. 142 (M-388), 18. Juni 1985 (1985-06-18) -& JP 60 021113 A (SHIN NIPPON SEITETSU KK), 2. Februar 1985 (1985-02-02)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 016, no. 335 (M-1283), 21. Juli 1992 (1992-07-21) -& JP 04 100618 A (NIPPON STEEL CORP), 2. April 1992 (1992-04-02)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 017, no. 114 (M-1377), 9. März 1993 (1993-03-09) -& JP 04 300008 A (NIPPON STEEL CORP), 23. Oktober 1992 (1992-10-23)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 016, no. 119 (M-1225), 25. März 1992 (1992-03-25) -& JP 03 285707 A (KOBE STEEL LTD), 16. Dezember 1991 (1991-12-16)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 015, no. 002 (M-1065), 7. Januar 1991 (1991-01-07) -& JP 02 255209 A (NIPPON STEEL CORP), 16. Oktober 1990 (1990-10-16)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 018, no. 217 (M-1594), 19. April 1994 (1994-04-19) -& JP 06 015321 A (KAWASAKI STEEL CORP), 25. Januar 1994 (1994-01-25)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 501 (M-1043), 2. November 1990 (1990-11-02) -& JP 02 207909 A (SUMITOMO METAL IND LTD), 17. August 1990 (1990-08-17)
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Walzen eines Walzbandes in einer Bandstrasse mit zumindest zwei Walzgerüsten oder einem Einzelgerüst mit jeweils oberen und unteren ggf. einstellbaren Arbeitswalzen, die sich ggf. unmittelbar oder über Zwischenwalzen an Stützwalzen abstützen und in denen zur Zustandsänderung des Walzbandes mindestens ein Stich gewalzt wird, wobei für das Walzband eine Zielspannungsverteilung bzw. eine beliebige Zielunplanheitsform vorgegeben und mit der faktisch erreichten Spannungsverteilung verglichen wird, und zur Verfügung stehende mechanisch oder physikalisch wirksame Stellglieder in der Art eingesetzt werden, daß die Differenz zwischen vorgegebener und faktisch erreichter Spannungsverteilung möglichst weitgehend minimiert wird.

[0002] Die Planheitsmessung von kaltgewalztem Band erfolgt gewöhnlich mittels Planheitsmessrollen, welche die aktuelle Spannungsverteilung über die Bandbreite messen. Die Messung erfolgt üblicherweise auf der Auslaufseite des Walzgerüstes, wo mittlere Bandtemperaturen zwischen 80 und 160° C auftreten. Sinngemäß gilt das auch für andere Metalle wie Aluminium oder Kupfer.

[0003] Erfahrungsgemäß treten zwischen Bandmitte und Bandkante Temperaturgradienten in der Größenordnung von 10° - 30°C auf. In Figur 1 sind dazu beispielhaft zwei beim Reversierwalzen von Edelstahl gemessene Bandtemperaturverteilungen aufgetragen. Geht man von dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Stahl von etwa 1.2 10-5 / Grad und einem Elastizitätsmodul von 210000 N/mm2 aus, so induziert ein Temperaturunterschied von 10 Grad bereits eine Spannungsdifferenz von etwa 25 N/mm2 im kaltgewalzten Stahlband; angestrebt wird aber üblicherweise, die Spannungsunterschiede über der Bandbreite unter 20 N/mm2 zu halten. Ohne Planheitsregelung hätte diese temperaturinduzierte Spannung keinen Einfluß auf die Planheit des Endproduktes, dem abgekühlten Band, zumindest dann nicht, wenn sie im elastischen Bereich bleibt.

[0004] Mit der Planheitsregelung soll die Kontur des Walzspaltes so geregelt werden, daß die Bandplanheit oder eine gezielte Unplanheitsform erhalten bleibt oder erzielt wird. Ein Problem besteht aber gerade darin, daß die Meßgröße die Spannungsverteilung im warmen Band ist, die mit der beschriebenen temperaturinduzierten Spannung (im obigen Beispiel mehr als 25 N/mm2) behaftet ist. Das heißt, die bekannte Planheitsregelung mit einer target flatness oder Zielfunktion für planes Band wird auch diese temperaturinduzierte Spannung im warmen Band ausregeln. Nach dem Auskühlung und Abklingen des Temperaturunterschiedes wird im abgekühlten Band der Zielunplanheitsform ein Spannungsanteil entsprechend der temperaturinduzierten Spannung jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen zusätzlich überlagert.

[0005] Die Ziel-Spannungsverteilungen oder Ziel-Unplanheitsformen könnten für ein gegebenes Produkt zusammen mit einer gegebenen Walz- bzw. speziellen Kühlstrategie im Prinzip auch so vorgegeben werden, daß man eine ausreichende Planheit des abgekühlten Produktes erhält. Allerdings ist die Suche nach den erforderlichen Zielfunktionen oder Unplanheitsformen ein aufwendiger empirischer Prozeß, der für jedes Produkt ein Abwickeln des Bundes mit Probenentnahme erforderlich macht.

[0006] Technologisch zufriedenstellender wäre es, nicht mehr zwischen der meßbaren Planheit im warmen Zustand unmittelbar hinter dem Walzspalt und den für verschiedene Produkte und Walzstrategien verschiedenen Kaltunplanheitsformen der abgekühlten Bunde unterscheiden zu müssen.

[0007] In den Jahren 1973 und 1975 ist in Ermangelung einer damals noch nicht entwickelten direkten Messung der Bandspannung mittels Zugspannungsmessrollen und nachfolgender Regelung oder Messung der lokalen Bandlängung vorgeschlagen worden, die Bandtemperaturverteilung selber zu messen (DE-A-2 349 611 und DE-A-2 554 246). Unterschiede in der Bandtemperatur über der Breite werden dort in direkter Weise als Unterschied im Umformgrad über der Breite interpretiert und dieser Unterschied im Umformgrad wiederum als Ursache für Planheitsfehler. Indem nun die Temperaturunterschiede im Band in direkter Weise in Unterschiede der Kühlmittelbeaufschlagung auf die Walze umgerechnet werden, sollte die Walzenkontur und damit die lokalen Umformgrade verändert werden.

[0008] Dieses Verfahren ist mindestens deshalb unvollständig, weil Temperaturunterschiede nicht nur wegen unterschiedlicher Umformgrade auftreten, sondern auch andere Ursachen haben, wie thermische Walzenprofile, unterschiedliche Kühlschmiermittelflüsse und das größere Verhältnis Oberfläche/Volumen an der Bandkante besonders im aufgewickelten Zustand, wodurch die Temperatur zur Bandkante hin üblicherweise abfällt. Dagegen ist der Umformgrad beim Walzen von dünnen Stahlbändern wegen der Einbettung des Walzgutes in die Walze üblicherweise an der Bandkante höher, und trotzdem ist die Temperatur an der Kante wegen der soeben beschriebenen Effekte in der Summe niedriger.

[0009] Das in den Patentanmeldungen DE-A-2 349 611 und DE-A-2 554 246 beschriebene Verfahren hat sich demzufolge auch nicht durchgesetzt, sondern wurde später durch die beschriebene direkte Messung der Zugspannungsverteilung mit nachfolgender Regelung ersetzt. Dabei ist eines der Stellglieder dieser Regelung weiterhin die lokale Steuerung der Kühlmittelmenge der Arbeitswalze, die üblicherweise den Restfehler minimieren soll, der von den anderen Stellgliedern wie Walzenbiegung, Verschiebung oder auch der aufblasbaren Walze nicht abgedeckt werden kann.

[0010] In der Firmendruckschrift "ABB Automation and Drives (Dokument 3BSE005258) vom 17.02.94, Seite 3" ist der technische Stand der Planheitsregelung zu diesem Zeitpunkt wie folgt zusammengefaßt:

1. Definition einer Ziel-Planheit

2. Messen der Band- Planheit

3. Berechnung des Planheitsfehlers

4. Beschreibung der Funktion jedes mechanischen Walzspaltstellgliedes mittels Einflussfunktionen.

5. Bestmögliche Überlagerung der Einflussfunktionen um den Planheitsfehler zu eliminieren

6. Verwendung der Walzspaltstellglieder um den Walzspalt einzustellen

7. Verwendung der lokal einstellbaren Walzenkühlung zur selektiven Einstellung des Walzspaltes durch thermisch hervorgerufene Arbeitswalzen-Durchmesseränderungen



[0011] Diesen Stand der Technik findet man auch in der europäischen Patentanmeldung EP 0850704 A1 ergänzt durch den Hinweis, daß zur Erzielung eines in kaltem Zustand planen Bandes beim warmen Band über die Bandlängen unterschiedliche Unplanheitsformen vorgegeben werden. Keine Aussagen findet man beim Stand der Technik darüber, was die genaue Ursache eines im kalten Zustand unplanen Bandes ist, nämlich wie oben beschrieben, das dem technischen Stand entsprechende Regelkonzept selbst, im Zusammenspiel mit inhomogenen Temperaturverteilungen über die Bandbreite. Ebenfalls keine Aussagen findet man darüber, was man neben bloßer Empirie ("im warmen Band unterschiedliche Unplanheitsformen") dagegen tun kann.

[0012] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Planheitsregelung zu finden, mit dem nicht mehr zwischen der messbaren Planheit im warmen Zustand unmittelbar hinter dem Walzspalt und den für verschiedene Produkte und Wafzstrategien verschiedenen Kaltunplanheitsformen der abgekühlten Bunde unterschieden werden muß und mit dem im warmen Zustand die gleichen Planheits- bzw Unplanheitsformen vorgegeben werden können.

[0013] Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, daß neben der eigentlichen Spannungsverteilung im warmen Band auch die Bandtemperaturverteilung über die Bandbreite erfaßt und hieraus rechnerisch die Spannungsverteilung ermittelt wird, welche sich nach dem Abkühlen des Bandes einstellen würde, wenn das Band im warmen Zustand mit der hinter dem Walzspalt bestehenden Temperaturverteilung spannungsfrei wäre, und daß diese temperaturinduzierte Spannungverteilung zur Korrektur der faktisch erreichten Spannung benutzt wird, bevor diese mit der Zielunplanheitsform verglichen wird.

[0014] Der Vorteil dieses erfindungsgemäßen Vorschlages besteht darin, daß die Formulierung der Zielfunktion für die Planheit gezielt so erfolgen kann, daß auf direktem Wege eine bestmögliche Planheit des abgekühlten Bundes erreicht wird. Im Gegensatz zu der Absicht der DE-A-2 349 611 und DE-A-2 554 246 benutzt die Erfindung die Temperaturmessung nicht als eine direkt mit der Unplanheit verknüpfte Messgröße (diese Aufgabe übernimmt die Zugspannungsmessrolle), sondern entsprechend der technologischen Erkenntnisse der Unplanheitsursachen als eine ergänzende Korrekturgröße zur mittlerweile direkt meßbaren Zugspannung im warmen Band, so daß die Regelung in jedem Einzelfall gezielt abgekühltes Kaltband mit definierter Planheit erreichen kann.

[0015] Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungs- Figur 2 erläutert. Das Band wird in Laufrichtung rechnerisch in Streifen zerlegt, praktischerweise, aber nicht notwendigerweise mit einer Streifenbreite, wie sie von der verwendeten Zugspannungsmessrolle vorgeben ist. Diese beträgt in vielen technisch ausgeführten Fällen ca. 52 mm und entspricht in der Regel auch der Teilung der Düsen auf den Kühlbalken. Für jeden dieser Streifen i wird aus den Temperatursignalen eine mittlere Temperatur Ti ermittelt. Sind die Temperatursignale nicht in einer - im angegebenen Beispiel - 52 mm Teilung gegeben, so muß vorher noch eine Interpolation auf diese Streifenteilung erfolgen. Außerdem wird eine mittlere Temperatur Tm über die gesamte Bandbreite errechnet. Auf der Auslaufseite wird die Differenz der Streifentemperaturen TAi von der mittleren Temperatur TAm mit ΔTAi bezeichnet

Indem die Werte ΔTAi mit dem thermischen Ausdehnungkoeffizienten des Walzgutes α auf der Auslaufseite multipliziert werden, erhält man eine gedachte relative Längenänderung ΔLAi/LAm

dieser Streifen im Vergleich zur mittleren Länge LAm aller dieser Streifen. Da diese Streifen aber zusammenhängend sind, können sie diese Längenänderung nicht einnehmen, sondern sie werden unter Spannung (annähernd) auf der Länge LAm .gehalten, welche die mittlere Bandtemperatur vorgibt. Diese streifenbezogene Spannung σTAi beträgt dann

mit E als dem Elastizitätsmodul des Walzgutes.
Das Vorzeichen ergibt sich aus der Konvention, daß Zugspannungen mit positivem und Druckspannungen mit negativem Vorzeichen versehen sind.
Werden jegliche Spannungsgradienten von den Stellgliedern im warmen Band ausgeregelt, so verbleibt im abgekühlten Band die Spannung σa
Bei temperaturunabhängigen Werkstoffwerten α und E ist dies der negative Ausdruck von (3):

Die Formeln (2) bis (4) geben eine erste Näherung für die Umrechnung von der Temperaturverteilung auf die Spannungsverteilung an, denn:
  • die Werkstoffwerte α und E sind nicht völlig temperaturunabhängig und
  • die einzelnen Streifen werden nicht völlig auf die durch die mittlere Temperatur vorgegebene Länge Lm zurückgezogen, sondern verharren im Prinzip auf leicht unterschiedlichen Längen Li≠Lm, was zu etwas verminderten Spannungen führt, als nach (4) berechnet wird.
    Um diese Längenkontour Li zu berechnen kann ein ähnliches Verfahren gewählt werden, wie es im Kapitel "Thermoelastic coupling" auf Seite 20 des Artikels Thermal camber model for hot and cold rolling für eine zylindrische Walze beschrieben wurde. Die dort resultierende Formel (26) für den zylindrischen Fall läßt erkennen, daß die radiale Ausdehnungskontur R(z) verschwindet, wenn R sehr groß wird. Analog verschwindet auch die longitudinale Bandlängenkontur Li in unserem Fall, wenn die Bandlänge Lm sehr groß wird, womit die Berechnung nach (1)-(4) praktisch ausreicht


[0017] Im Vergleich zu empirisch ermittelten Zielfunktionen, welche implizit einen thermisch induzierten Spannungsanteil enthalten können, hat das erfindungsgemäße Verfahren weitere Vorteile:

[0018] Durch den Wegfall der Inspektion des abgekühlten Bundes ist die Ermittlung von Zielunplanheiten für das warme Band wesentlich vereinfacht. Streuungen der Kaltunplanheit aufgrund von Temperaturschwankungen werden vermieden. Unterschiede in den Zielunplanheiten für verschiedene Produkte werden vermindert. Bei Anwendung der neuen Kühlstrategien für das Band brauchen die Zielunplanheiten nicht angepaßt zu werden. Bunde, die bisher im Kalteinsatz gewalzt werden und demzufolge nach jedem Stich größenordnungsmäßig einen Tag auskühlen, können nach kürzerer Zeit weiter gewalzt werden, sofern nicht die zulässige Gesamttemperatur überschritten wird. Auch hier gilt dann, daß durch das neue Verfahren das Ziel Unplanheit von der Wartezeit zwischen den Stichen unabhängig wird.


Ansprüche

1. Verfahren zum Walzen eines Walzbandes in einer Bandstrasse mit zumindest zwei Walzgerüsten oder einem Einzelgerüst mit jeweils oberen und unteren ggf. einstellbaren Arbeitswalzen, die sich ggf. unmittelbar oder über Zwischenwalzen an Stützwalzen abstützen und in denen zur Zustandsänderung des Walzbandes mindestens ein Stich gewalzt wird, wobei für das Walzband eine Zielspannungsverteilung bzw. eine beliebige Zielunplanheitsform vorgegeben und mit der faktisch erreichten Spannungsverteilung verglichen wird, und zur Verfügung stehende mechanisch oder physikalisch wirksame Stellglieder in der Art eingesetzt werden, daß die Differenz zwischen vorgegebener und faktisch erreichter Spannungsverteilung möglichst weitgehend minimiert wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß neben der eigentlichen Spannungsverteilung im warmen Band auch die Bandtemperaturverteilung über die Bandbreite erfaßt und hieraus rechnerisch die Spannungsverteilung ermittelt wird, welche sich nach dem Abkühlen des Bandes einstellen würde, wenn das Band im warmen Zustand mit der hinter dem Walzspalt bestehenden Temperaturverteilung spannungsfrei wäre, und daß diese temperaturinduzierte Spannungverteilung zur Korrektur der faktisch erreichten Spannung benutzt wird, bevor diese mit der Zielunplanheitsform verglichen wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die temperaturinduzierte Spannungsverteilung von der faktischen Spannungsverteilung subtrahiert wird, die resultierende Spannungsverteilung mit der Zielunplanheitsform verglichen wird, daraus die Differenz errechnet und zur Verfügung stehende mechanisch oder physikalisch wirksame Stellglieder in der Art eingesetzt werden, daß die Differenz möglichst weitgehend minimiert wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die temperaturinduzierte Spannungsverteilung zu der Zielunplanheitsform addiert wird, die faktisch ermittelte Planheitsverteilung mit dieser Summenverteilung verglichen wird, daraus die Differenz errechnet und zur Verfügung stehende mechanisch oder physikalisch wirksame Stellglieder in der Art eingesetzt werden, daß die Differenz möglichst weitgehend minimiert wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Sinne eines technologischen Kompromisses mehrerer Gesichtspunkte der Planheitsreglung die temperaturinduzierte Spannungsverteilung vor der Weiterverarbeitung mit einem Verstärkungsfaktor multipliziert wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Sinne einer technologischen Profilgewichtung dieser Verstärkungsfaktor für jeden Bandstreifen einen unterschiedlichen Wert hat.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5;
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandtemperaturverteilung hinter dem Walzspalt meßtechnisch, vorzugsweise berührungslos erfaßt wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5;
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandtemperaturverteilung hinter dem Walzspalt aus einem Rechenmodell abgeleitet wird.
 


Claims

1. Method of rolling a strip in a strip mill with at least two rolling stands or a single stand, each having top and bottom working rolls which can be adjusted if required and which rest, directly or by means of intermediate rollers as applicable, on backup rolls, and in which at least one pass is rolled in order to change the condition of the rolled strip; a target stress distribution or any desired target non-flat shape is preset for the strip and compared with the stress distribution actually achieved, and available control elements, with mechanical or physical operation, are applied in such a way that the difference between the preset and actual stress distribution is minimised as far as possible
characterised in that
in addition to the actual stress distribution in the hot strip, the strip temperature distribution is recorded right across the width of the strip, and from this is ascertained by computer the stress distribution that would apply after the cooling of the strip if the strip, in its hot condition, were stress-free at the temperature distribution prevailing behind the roll gap; and that this temperature-induced stress distribution is used to correct the actual stress before the latter is compared with the target non-flat shape.
 
2. Method as in Claim 1
characterised in that
the temperature-induced stress distribution is subtracted from the actual stress distribution, the resulting stress distribution is compared with the target non-flat shape, the difference between them is calculated, and available control elements with mechanical and physical operation are applied in such a way that the difference is minimised as far as possible.
 
3. Method as in Claim 1
characterised in that
the temperature-induced stress distribution is added to the target non-flat shape, the flatness distribution actually established is compared with this total distribution, the difference between them is calculated, and available control elements with mechanical and physical operation are applied in such a way that the difference is minimised as far as possible.
 
4. Method as in one of Claims 1 to 3
characterised in that
as a technological compromise of several aspects of flatness control, the temperature-induced stress distribution is multiplied by a gain factor before further processing.
 
5. Method as in Claim 4
characterised in that
as a technological shape weighting, this gain factor has a different value for each strip.
 
6. Method as in one of Claims 1 to 5
characterised in that
the strip temperature distribution behind the roll gap is detected by a measuring method, preferably a non-contact one.
 
7. Method as in one of Claims 1 to 5
characterised in that
the strip temperature distribution behind the roll gap is derived from a computational model.
 


Revendications

1. Procédé pour laminer un feuillard dans un train à feuillards, comportant au moins deux cages de laminoir ou une cage individuelle avec, à chaque fois, des cylindres de travail supérieur et inférieur, le cas échéant réglables, qui s'appuient le cas échéant directement ou par des cylindres intermédiaires sur des cylindres d'appui et dans lesquels, pour modifier l'état du feuillard, au moins une passe est effectuée, une répartition de contrainte visée ou une forme de non planéité visée quelconque étant prédéfinie pour le feuillard et étant comparée à la répartition de contrainte réellement atteinte, et des organes de réglage disponibles efficaces de façon mécanique ou physique étant utilisés de façon que la différence entre la répartition de contrainte prédéfinie et la répartition de contrainte réellement atteinte soit le plus largement possible minimisée,
caractérisé en ce que, à côté de la répartition de contrainte proprement dite dans le feuillard chaud, également la répartition de température du feuillard est détectée sur la largeur du feuillard et, de là, la répartition de contrainte est déterminée par calcul, laquelle a été réglée après le refroidissement du feuillard lorsque le feuillard, dans l'état chaud, était sans contrainte avec la répartition de température existant derrière la fente des cylindres, et en ce que cette répartition de contrainte induite par la température est utilisée pour corriger la contrainte réellement atteinte avant que celle-ci soit comparée avec la forme de non planéité visée.
 
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que la répartition de contrainte induite par la température est soustraite de la répartition de contrainte réelle, la répartition de contrainte résultante est comparée avec la forme de non planéité visée, de là, la différence est calculée, et des organes de réglage disponibles efficaces mécaniquement ou physiquement sont utilisés de façon que la différence soit le plus largement possible minimisée.
 
3. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que la répartition de contrainte induite par la température est ajoutée à la forme de non planéité visée, la répartition de planéité réellement détectée est comparée à cette répartition de somme, la différence est calculée à partir de là, et des organes de réglage disponibles efficaces mécaniquement ou physiquement sont utilisés de manière que la différence soit le plus largement possible minimisée.
 
4. Procédé selon la revendication 1 à 3,
caractérisé en ce que, dans le sens d'un compromis technologique de plusieurs points de vue du réglage de planéité, la répartition de contrainte induite par la température, avant le traitement ultérieur, est multipliée par un facteur d'amplification.
 
5. Procédé selon la revendication 4,
caractérisé en ce que, dans le sens d'une pondération de profil technologique, ce facteur d'amplification présente une valeur différente pour chaque bande de feuillard.
 
6. Procédé selon une des revendications 1 - 5,
caractérisé en ce que la répartition de température du feuillard est détectée derrière la fente des cylindres par une technique de mesure, avantageusement sans contact.
 
7. Procédé selon une des revendications 1 - 5,
caractérisé en ce que la répartition de température du feuillard derrière la fente des cylindres est dérivée d'un modèle de calcul.
 




Zeichnung