[0001] Die Erfindung betrifft einen kraftgetriebener Winkelschrauber mit einem Gehäuse umfassend
ein Hauptgehäuseteil, in dem ein Antrieb, ein damit gekoppeltes Untersetzungsgetriebe
und eine davon angetriebene Spindel aufgenommen sind, und mit einem Winkelkopf, der
eine von der Spindel angetriebene und winklig dazu angeordnete Werkzeugspindel zum
Antrieb eines Werkzeugs und ein Winkelkopfgehäuse aufweist, das mit dem Hauptgehäuseteil
über eine Verstelleinrichtung winkelmäßig verstellbar verbunden ist.
[0002] Ein derartiger Winkelschrauber ist aus der EP 691 185 A1 bekannt.
[0003] Winkelschrauber mit einem verdrehbaren Winkelkopf, in dem eine Werkzeugspindel zum
Antrieb eines Werkzeugs winklig zu einer von einem Getriebe angetriebenen Spindel
angeordnet ist, haben gegenüber herkömmlichen kraftgetriebenen Schraubern, deren Werkzeugaufnahme
unmittelbar an der Spindel angeordnet und somit in Längsrichtung des Schraubers ausgerichtet
ist, mehrere Vorteile. Zum einen ermöglicht die Verdrehbarkeit des Winkelkopfes unterschiedliche
Bedienpositionen, wodurch insbesondere bei beengten Verhältnissen häufig ein ergonomischeres
Arbeiten möglich wird. Vor allem jedoch führt das vom Schrauber aufgenommene Reaktionsmoment
beim Eindrehen und Lösen von Schrauben nicht zu einem Verdrehen des Schraubers um
dessen Längsachse, sondern zu einem Verschwenken des Schraubers um die winklig angeordnete
Werkzeugspindelachse. Derartige Schwenkbewegungen lassen sich von einer Bedienperson
wesentlich leichter aufnehmen als Drehungen des Schraubers um seine Längsachse.
[0004] Der als sog. Stabwinkelschrauber ausgeführte Winkelschrauber, der aus der eingangs
genannten EP 691 185 A1 bekannt ist, weist einen verdrehbaren Winkelkopf auf, der
über eine Schraubverbindung mit einem Hauptgehäuseteil des Winkelschraubers verbunden
ist. In dem Hauptgehäuseteil sind ein Antrieb und ein Untersetzungsgetriebe des Winkelschraubers
drehfest festgelegt. Die Schraubverbindung, die sich unmittelbar an dem Übergang zwischen
dem Winkelkopf und dem Hauptgehäuseteil befindet, wird über eine Sicherungsmutter
gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert. Da beim Betrieb des Winkelschraubers zwischen
dem Winkelkopf und dem Hauptgehäuseteil relativ große Drehmomente auftreten, ist als
zusätzliche Verdrehsicherung eine Verriegelung mit Hilfe eines Raststiftes vorgesehen.
In einer Verrastungsposition erstreckt sich der Raststift durch Bohrungen, die in
dem Winkelkopf und dem Hauptgehäuseteil im Bereich der Schraubverbindung in radialer
Richtung verlaufen und durch gegenseitiges Verdrehen in Deckung gebracht sind. Auf
diese Weise kann der Winkelkopf in mehreren Positionen so drehfest gegenüber dem Hauptgehäuseteil
verrastet werden, daß sich während des Betriebes des Winkelschraubers dessen Winkelkopf
nicht unbeabsichtigt verstellen kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Winkelschrauber der eingangs genannten Art derart
zu verbessern, daß die Verdrehbarkeit zwischen dem Winkelkopf und dem Hauptgehäuseteil
auf konstruktiv einfachere und damit kostengünstigere Weise ermöglicht wird.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Winkelschrauber der eingangs genannten
Art dadurch, daß das Untersetzungsgetriebe ein ein Reaktionsmoment gegenüber der Spindel
aufnehmendes Reaktionsteil aufweist, das mit dem Winkelkopfgehäuse drehfest verbunden
und über die Verstelleinrichtung mit dem Antrieb gekoppelt ist.
[0007] Die drehfeste Verbindung des Reaktionsteiles mit dem Winkelkopfgehäuses bei gleichzeitiger
Kopplung mit dem Antrieb über die Verstelleinrichtung bedeutet mit anderen Worten,
daß das Reaktionsteil selbst dann drehfest mit dem Winkelkopfgehäuse verbunden ist,
wenn die Verstelleinrichtung vollständig gelöst und somit der Winkelkopf gegenüber
dem Hauptgehäuseteil verdrehbar ist. Bei den bekannten Winkelschraubern ist hingegen
das Reaktionsteil stets unmittelbar, d.h. nicht über die Verstelleinrichtung, drehfest
mit dem Antrieb oder einem daran festgelegten Hauptgehäuseteil verbunden. Diese andere
Festlegung des Reaktionsteiles gegenüber den beiden winkelmäßig zueinander verstellbaren
Teilen des Winkelschraubers hat erhebliche Auswirkungen auf die Drehmomente, die beim
Betrieb des Winkelschraubers zwischen dem Winkelkopfgehäuse und dem Hauptgehäuseteil
wirken und von der Verstelleinrichtung aufgenommen werden müssen.
[0008] Zur Erläuterung sei hierzu angenommen, daß die Spindel durch eine fest angezogene
Schraube blockiert sei, so daß das vom Antrieb erzeugte Drehmoment vollständig von
den Gehäuseteilen des Winkelschraubers aufgenommen werden muß. Zwischen dem Antrieb
und dem Untersetzungsgetriebe wirkt dann das vom Antrieb erzeugte Drehmoment, und
zwar zum einen über den dazwischen liegenden Spindelabschnitt und zum anderen - als
Gegenmoment - zwischen den Gehäuseteilen, die mit dem Reaktionsteil des Untersetzungsgetriebes
bzw. des Antriebs verbunden sind. Dieses Drehmoment ist um den Untersetzungsfaktor
des Untersetzungsgetriebes kleiner als dasjenige, welches zwischen dem Untersetzungsgetriebe
und dem Winkelkopf wirkt. Dies erlaubt es, die Verstelleinrichtung wesentlich einfacher
und weniger massiv auszuführen als die bekannten Verstelleinrichtungen, die eine verstellbare
Verbindung zwischen dem Reaktionsteil des Untersetzungsgetriebes und dem Winkelkopfgehäuse
herstellen.
[0009] Aufgrund der vergleichsweise geringen Drehmomente, die von der Verstelleinrichtung
aufgenommen werden müssen, ist es dadurch sogar möglich, während des Betriebes des
Winkelschraubers oder auch bei festsitzender Schraube den Winkelkopf zu verdrehen.
[0010] Auf Sicherungsmuttern oder zusätzliche Verrastungsmechanismen kann deswegen grundsätzlich
verzichtet werden. Statt dessen genügt es, die Verstelleinrichtung als einfache Schraubverbindung
auszuführen. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es natürlich auch möglich, einen
Rastmechanismus vorzusehen, falls z.B. definierte Relativpositionen zwischen dem Winkelkopf
und dem Hauptgehäuseteil gewünscht sind. Aus Gründen der Drehmomentübertragung ist
ein solcher Rastmechanismus jedoch nicht erforderlich. Falls dennoch ein derartiger,
an sich bekannter Rastmechanismus gewünscht ist, so kann dieser ebenfalls sehr einfach
und leicht aufgebaut sein, da er keine nennenswerten Drehmomente aufzunehmen braucht.
[0011] Entsprechende Überlegungen gelten natürlich auch für Winkelschrauber, bei denen das
Reaktionsteil des Untersetzungsgetriebes nicht unmittelbar, sondern über eine Drehmomentbegrenzungskupplung
an dem Winkelkopfgehäuse festgelegt ist.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Winkelschrauber daher
eine Drehmomentbegrenzungskupplung mit einem ersten und einem zweiten Kupplungsteil
auf, die bei geschlossener Drehmomentbegrenzungskupplung in Eingriff sind, wobei das
erste Kupplungsteil mit dem Winkelkopfgehäuse drehfest verbunden und über die Verstelleinrichtung
mit dem Antrieb gekoppelt ist, und wobei das zweite Kupplungsteil drehfest mit dem
Reaktionsteil des Untersetzungsgetriebes verbunden ist.
[0013] Gegenüber Drehmomentbegrenzungskupplungen, die unmittelbar zwischen zwei Abschnitten
eines Antriebsstranges angeordnet sind, hat dies den Vorteil, daß keine Drehbewegung
der beiden Kupplungsteile bei geschlossener Drehmomentbegrenzungskupplung erfolgt.
Dadurch wirken auf die Kupplungsteile und ggf. dazwischen angeordnete Wälzkörper keine
nennenswerten Fliehkräfte, die zu einem erhöhten Verschleiß führen. Da zum Lösen der
Drehmomentbegrenzungskupplung die beiden Kupplungsteile in axialer Richtung entgegen
einer von einer Druckfeder erzeugten Verspannung voneinander entfernt werden müssen,
kann dabei entweder das erste oder das zweite Kupplungsteil axial verschiebbar in
dem Gehäuse angeordnet sein. Um eine gegenseitige Verdrehbarkeit der beiden Kupplungsteile
zu ermöglichen, muß zudem eines dieser Teile verdrehbar in dem Gehäuse angeordnet
sein.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist das erste Kupplungsteil
in axialer Richtung verschiebbar in dem Gehäuse angeordnet ist und das Reaktionsteil
gegenüber dem Gehäuse frei drehbar.
[0015] Auf diese Weise wird die axiale Verschiebbarkeit und die Drehbarkeit auf unterschiedliche
Kupplungsteile aufgeteilt, wodurch deren Festlegung im Gehäuse des Winkelschraubers
vereinfacht wird.
[0016] Dabei ist es außerdem bevorzugt, wenn ein Schalter zum Abschalten des Winkelschraubers
vorgesehen ist, der durch das erste Kupplungsteil betätigbar ist.
[0017] Auf diese Weise wird verhindert, daß ein Antrieb des Winkelschraubers nach einem
Lösen der Drehmomentbegrenzungskupplung weiter auf die Kupplungsteile wirkt und somit
zu einem fortgesetzten Umlauf des wenigstens einen Wälzkörpers zwischen den beiden
Kupplungsteilen führt.
[0018] Ferner ist es bevorzugt, wenn das Reaktionsteil ein mehrere Planetenräder aufnehmendes
Hohlrad eines Planetenradgetriebes ist.
[0019] Planetenradgetriebe sind aufgrund ihrer Kräfteverteilung besonders zuverlässig und
langlebig und eignen sich deswegen besonders für kraftgetriebene Winkelschrauber im
gewerblichen Bereich.
[0020] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Darin
zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Winkelschrauber in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- einen vorderen Abschnitt des in Fig. 1 gezeigten Winkelschraubers, wobei durch einen
Gehäuseausschnitt schematisch angedeutete Teile im Inneren des Winkelschraubers erkennbar
sind;
- Fig. 3
- einen axialen Schnitt durch einen Abschnitt eines Antriebsstrangs des in den Fig.
1 und 2 dargestellten Winkelschraubers, in dem ein Planetenradgetriebe und eine Drehmomentbegrenzungskupplung
in teilgeschnittener Darstellung erkennbar sind.
[0022] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer, als sog. Stabwinkelschrauber ausgeführter Winkelschrauber
in einer Seitenansicht dargestellt und insgesamt mit 10 bezeichnet. Der Winkelschrauber
10 weist ein Gehäuse 11 mit einem Hauptgehäuseteil 12 auf, an dem ein Griffabschnitt
16 ausgebildet ist. Von dort aus ist ein Hauptschalter 18 bequem für eine Bedienperson
betätigbar. An dem vorderen Ende des Hauptgehäuseteils 12 ist drehbar ein Winkelkopfgehäuse
19 eines Winkelkopfes 20 befestigt, von dem rechtwinklig zu einer Längsachse des Winkelschraubers
10 eine Werkzeugaufnahme 22 absteht.
[0023] An dem Übergang zwischen dem Winkelkopfgehäuse 19 und dem Hauptgehäuseteil 12 ist
ein Drehring 28 verdrehbar gegenüber dem Hauptgehäuseteil 12 angeordnet. Durch darin
eingebrachte Schlitze 30, von denen in Fig. 1 nur der zum Betrachter weisende erkennbar
ist, kann ein Werkzeug in den Winkelschrauber 10 eingeführt werden, mit dem das Auslösemoment
des Winkelschraubers 10 in noch näher zu erläuternder Weise eingestellt werden kann.
[0024] Fig. 2 zeigt einen Teil des in Fig. 1 dargestellten Winkelschraubers 10 mit teilweise
entfernten Gehäuseteilen. Die durch die Gehäuseöffnung hindurch erkennbaren Teile
des Winkelschraubers 10 sind dabei nur schematisch angedeutet.
[0025] Der Winkelschrauber 10 weist einen beispielsweise als Elektromotor ausgeführten Antrieb
32 auf, der drehfest an einer gegenüber dem Hauptgehäuseteil 12 festgelegten Trägerhülse
34 befestigt ist. Der Antrieb 32 treibt über eine Zwischenwelle 36 ein Untersetzungsgetriebe
in Form eines Planetenradgetriebes 38 an, welches abtriebsseitig eine Spindel 40 in
Drehung versetzt. Die Spindel 40 treibt über eine in dem Winkelkopf 20 angeordnete
Kegelradverzahnung 46 eine Werkzeugspindel 44 an, die an ihrem freien Ende die Werkzeugaufnahme
22 trägt.
[0026] Ferner ist in Fig. 2 eine Drehmomentbegrenzungskupplung 50 schematisch dargestellt,
die ein ein Reaktionsmoment gegenüber der Spindel 40 aufnehmendes Reaktionsteil des
Planetenradgetriebes 38 mit einer Stellhülse 52 kuppelt. Die Stellhülse 52 ist einstückig
mit einem Winkelkopfgehäuse 19 ausgebildet oder über eines oder mehrere Zwischenteile
drehfest mit diesem verbunden. Um den Winkelkopf 20 zu verdrehen, z.B. in die in Fig.
2 gestrichelt dargestellte Position, wird der gesamte Winkelkopf 20, d.h. das Winkelkopfgehäuse
19 mit darin aufgenommenen Lagern 55 und 56 für die Spindeln 40 und 44 sowie die Stellhülse
52, gegenüber der gehäusefesten Trägerhülse 34 entlang einer hier als Verschraubung
ausgeführten Verstelleinrichtung 58 verdreht. Bei geschlossener Drehmomentbegrenzungskupplung
50 ist dabei auch das Reaktionsteil des Planetenradgetriebes 38 gegenüber dem Winkelkopf
20 drehfest festgelegt und über die Verstelleinrichtung 58 mit dem Antrieb 32 gekoppelt.
[0027] Diese Festlegung des Planetenradgetriebes 38 an dem Winkelkopf 20 bei gleichzeitiger
Kopplung an den Antrieb 32 über die Verstelleinrichtung 58 hat gegenüber der herkömmlichen
Festlegung an dem Hauptgehäuseteil 12 erhebliche Vorteile, wie sich aus den nachfolgenden
Überlegungen ergibt.
[0028] Es sei hierzu angenommen, daß die Spindel 40 durch eine fest angezogene Schraube
blockiert sei, so daß das vom Antrieb 32 erzeugte Drehmoment vollständig von den Gehäuseteilen
des Winkelschraubers 10 aufgenommen werden muß. Auf die Zwischenwelle 36 zwischen
dem Antrieb 32 und dem Planetenradgetriebe 38 wirkt dann das von dem Antrieb 32 erzeugte
Drehmoment. Ein entsprechendes Gegenmoment gleicher Größe wird - bei als geschlossen
angenommener Drehmomentbegrenzungskupplung 50 - von den Gehäuseteilen, nämlich der
Trägerhülse 34 und der Stellhülse 52 aufgenommen. Dieses Drehmoment ist um den Untersetzungsfaktor
des Planetenradgetriebes 38 kleiner als das Drehmoment, das zwischen dem Planetenradgetriebe
38 und dem Winkelkopfgehäuse 19 wirkt. Die Verstelleinrichtung 58 kann deswegen als
einfache Schraubverbindung ausgeführt sein, die einen zusätzlichen Rastmechanismus
aufweisen kann. Aus Gründen der Drehmomentübertragung ist ein solcher Rastmechanismus
jedoch nicht erforderlich. Falls dennoch ein derartiger, an sich bekannter Rastmechanismus
gewünscht ist, so kann dieser ebenfalls sehr einfach und leicht aufgebaut sein, da
er nur kleine Drehmomente aufzunehmen braucht.
[0029] Fig. 3 zeigt in einem axialen Schnitt Einzelheiten von in Fig. 2 nur schematisch
dargestellten Teilen im Inneren des Winkelschraubers 10.
[0030] Auf einen Läuferstutzen 60 des in Fig. 3 nur angedeuteten Antriebs 32 ist eine Zwischenwelle
62 drehfest aufgeschoben, die einstückig mit einem ersten Sonnenrad 64 des zweistufig
ausgeführten Planetenradgetriebes 38 ausgebildet ist. Das erste Sonnenrad 64 kämmt
mit drei ersten Planetenrädern 66 einer ersten Planetenradstufe, von denen in Fig.
3 nur zwei erkennbar sind.
[0031] Die ersten Planetenräder 66 sind an einem ersten Planetenradträger 68 drehbar befestigt
und kämmen gleichzeitig mit einem Hohlrad 70, welches sich über die gesamte axiale
Länge des Planetenradgetriebes 38 erstreckt. Der erste Planetenradträger 68 ist mit
einem zweiten Sonnenrad 72 einstückig ausgebildet oder drehfest verbunden, welches
mit zweiten Planetenrädern 74 kämmt. Die zweiten Planetenräder 74 sind ihrerseits
an einem zweiten Planetenradträger 76 drehbar gelagert und kämmen ebenfalls mit dem
Hohlrad 70. Planetenradachsen 82, auf denen die zweiten Planetenräder 74 geführt sind,
durchsetzen dabei den zweiten Planetenradträger 76 und bilden auf dessen getriebeabgewandter
Seite Stutzen 80. Diese greifen an Flügeln eines Mitnahmerads 84 an, das die als Sechskant
ausgeführte Spindel 40 antreibt und sich in axialer Richtung an einem von einem Sprengring
85 gehaltenen Ring 87 abstützt. Die Stutzen 80 und das Mitnahmerad 84 bilden eine
Spielkupplung 86.
[0032] Das Hohlrad 70, welches gegenüber der Zwischenwelle 62 und der Spindel 40 ein Reaktionsmoment
übernimmt und somit das Reaktionsteil des Planetenradgetriebes 38 darstellt, ist über
ein Lager 88 drehbar in der mit dem Antrieb 32 verschraubten Trägerhülse 34 und der
damit über die Verstelleinrichtung 58 verbundenen Stellhülse 52 aufgenommen. Das Hohlrad
70 ist an der Stellhülse 52 (bzw. einem damit drehfest verbundenen Teil) über die
Drehmomentbegrenzungskupplung 50 festgelegt. Diese umfaßt einen drehfest in das Hohlrad
70 eingeschraubten Nockenring 90, dessen über das Hohlrad 70 hervorstehende Schulter
92 sich ebenfalls über das Lager 88 an der Stellhülse 52 abstützt, sowie einen Schaltring
96, der über eine Druckfeder 94 gegen den Nockenring 90 verspannt ist. Der Schaltring
96 ist axial, d.h. in Längsrichtung 95 der Spindel 40, verschiebbar, jedoch drehfest
in einer mit der Stellhülse 52 verbundenen Zwischenhülse 98 aufgenommen.
[0033] Die drehfeste, aber axial verschiebbare Anordnung des Schaltrings 96 wird mit Hilfe
von ersten und zweiten Längsnuten 100 bzw. 101 erzielt, die auf einer Umfangsfläche
des Schaltrings 96 bzw. innenseitig auf der Zwischenhülse 98 angeordnet sind und mit
Führungskugeln 102 zusammenwirken. Über die in den ersten und zweiten Längsnuten 100
bzw. 101 abrollenden Führungskugeln 102 können der Schaltring 96 und die Zwischenhülse
98 zueinander in axialer Richtung verschoben werden, wobei ein in die Zwischenhülse
98 eingesetzter Sprengring 105 ein Herausfallen der Führungskugeln 102 verhindert.
[0034] An der dem Nockenring 90 zugewandten Seite des Schaltrings 96 sind umfangsseitig
drei Rollen 104 auf Achsen 106 drehbar befestigt. Die Rollen 104 können auf einer
Nockenlaufbahn 108 abrollen, die auf einer dem Schaltring 96 zugewandten Stirnseite
des Nockenrings 90 ausgebildet ist.
[0035] Rückwärtig stützt sich die Druckfeder 94 an einer Spannscheibe 110 ab, die in axialer
Richtung verschiebbar in der Zwischenhülse 98 aufgenommen ist. Auf die Spannscheibe
110 wirken vier über den Umfang gleichmäßig verteilte Spannbolzen 112 ein, die in
Bohrungen 114, die in einer Schulter der Zwischenhülse 98 angebracht sind, geführt
sind und sich an einem Stellring 116 abstützen. Der Stellring 116 läßt sich auf einem
außen an der Zwischenhülse 98 aufgebrachten Gewindeabschnitt 118 in der Längsrichtung
95 durch Verdrehen verschieben. Eine Längsverschiebung des Stellrings 116 auf dem
Gewindeabschnitt 118 der Zwischenhülse 98 wird über die Spannbolzen 112 und die Spannscheibe
110 auf die Druckfeder 94 übertragen, so daß auf diese Weise die Vorspannung zwischen
dem Schaltring 96 und dem Nokkenring 90 verändert werden kann. Zur Betätigung des
Stellrings 116 wird ein Werkzeug, z.B. ein Schraubendreher, durch einen der Schlitze
30 im Drehring 28 (siehe Fig. 1) hindurch in eine von mehreren an dem Stellring 116
ausgebildeten Steckbuchsen 122 eingeführt. Sodann kann der Stellring 116 zusammen
mit dem Drehring 28 so weit verdreht werden, bis die gewünschte Verspannung der Druckfeder
94 und damit das Auslösemoment der Drehmomentbegrenzungskupplung 50 erreicht ist.
[0036] Während des Eindrehens einer Schraube liegen die Rollen 104 an auf der Nockenbahn
108 ausgebildeten Nocken derart an, daß das auf das Hohlrad 70 ausgeübte Reaktionsmoment
über die Nocken, die Rollen 104 und den Schaltring 96 auf die Zwischenhülse 98 und
dadurch auf die drehfest damit verbundene Stellhülse 52 übertragen wird, so daß das
Hohlrad 70 während des Eindrehens einer Schraube ruht. Wenn das Drehmoment zunimmt,
so wächst das auf den Nockenring 90 wirkende Drehmoment soweit an, bis sich schließlich
der Nockenring 90 zu drehen beginnt und dabei mit seinen Nocken die Rollen 104 und
damit den Schaltring 96 entgegen der Kraft der Druckfeder 94 anhebt. Bei weiterer
Drehung des Nockenrings 90 läuft dieser dann mit seinen Nocken unter den Rollen 104
hinweg, so daß sich die Rollen 104 mit dem Schaltring 96 schließlich wieder unter
dem Druck der Druckfeder 94 absenken.
[0037] Während der Drehung des Nockenrings 90 und des damit verbundenen Hohlrads 70 ist
das Planetenradgetriebe 38 nicht mehr drehfest festgelegt, so daß das vom Antrieb
32 auf die Spindel 40 ausgeübte Drehmoment praktisch auf Null reduziert wird. Bei
dem Anheben des Schaltrings 96 entgegen der Kraft der Druckfeder 94 löst der Schaltring
96 einen Schalter 124 aus, der durch die Zwischenhülse 98 in einen oberhalb des Schaltrings
96 verbleibenden Freiraum 128 hineinragt. Der Schalter 124 unterbricht die Spannungsversorgung
für den Antrieb 32 und stellt damit sicher, daß sich nach Überschreiten des Auslösemomentes
der Nockenring 90 nicht mehrfach unter dem Schaltring 96 hinwegdreht.
1. Kraftgetriebener Winkelschrauber (10) mit einem Gehäuse (11) umfassend ein Hauptgehäuseteil
(12), in dem ein Antrieb (32), ein damit gekoppeltes Untersetzungsgetriebe (38) und
eine davon angetriebene Spindel (40) aufgenommen sind, und mit einem Winkelkopf (20),
der eine von der Spindel (40) angetriebene und winklig dazu angeordnete Werkzeugspindel
(44) zum Antrieb eines Werkzeugs und ein Winkelkopfgehäuse (19) aufweist, das mit
dem Hauptgehäuseteil (12) über eine Verstelleinrichtung (58) winkelmäßig verstellbar
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersetzungsgetriebe (38) ein ein Reaktionsmoment gegenüber der Spindel (40)
aufnehmendes Reaktionsteil (70) aufweist, das mit dem Winkelkopfgehäuse (19) drehfest
verbunden und über die Verstelleinrichtung (58) mit dem Antrieb (32) gekoppelt ist.
2. Winkelschrauber nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Drehmomentbegrenzungskupplung (50), die ein erstes (96) und ein zweites (90)
Kupplungsteil aufweist, die bei geschlossener Drehmomentbegrenzungskupplung (50) in
Eingriff sind, wobei das erste Kupplungsteil (96) mit dem Winkelkopfgehäuse (19) drehfest
verbunden und über die Verstelleinrichtung (58) mit dem Antrieb (32) gekoppelt ist,
und wobei das zweite Kupplungsteil (90) drehfest mit dem Reaktionsteil (70) des Untersetzungsgetriebes
(38) verbunden ist.
3. Winkelschrauber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Kupplungsteil (96) in axialer Richtung (95) verschiebbar in dem Gehäuse
(11) angeordnet ist, und daß das Reaktionsteil gegenüber dem Gehäuse (11) frei drehbar
ist.
4. Winkelschrauber nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Schalter (124) zum Abschalten des Winkelschraubers (10), der durch das erste Kupplungsteil (96) betätigbar ist.
5. Winkelschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsteil ein mehrere Planetenräder (66, 74) aufnehmendes Hohlrad (70) eines
Planetenradgetriebes (38) ist.
6. Winkelschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (58) einen Rastmechanismus aufweist.