[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs.
[0002] Es ist bekannt Schleifvorrichtungen zum periodischen Nachschleifen der Deckelgarnituren
bei Karden zu verwenden. Das Nachschleifen bzw. Schärfen der Deckelgarnituren ist
erforderlich, sobald eine bestimmte Menge Fasern kardiert wurde. Die durch das Kardieren
der Fasern abgestumpften Garnituren verschlechtern das Kardierergebnis erheblich.
Es ist deshalb in regelmäßigen Abständen erforderlich, die Garnituren wieder zu schärfen.
Dies geschieht üblicherweise mittels einer Schleifvorrichtung, welche in der Karde,
vorzugsweise nur während des Schleifvorganges, angeordnet wird. Im Bedarfsfall wird
die Schleifvorrichtung den Deckelgarnituren zugestellt und es werden die Spitzen der
Deckelgarnituren geschliffen. Das Schleifen erfolgt beispielsweise bei der Hochleistungskarde
C 50 der Maschinenfabrik Rieter AG dadurch, daß eine Schleifwalze langsam mit einer
Mikrometerschraube zugestellt wird, bis ein leichtes Schleifgeräusch zu hören ist.
Je nach Art der Garniturdrähte treten Schleiffunken auf. Sobald das Schleifgeräusch
oder die Schleiffunken über die gesamte Länge des Deckelstabes und der Garnituren
des Deckelstabes gleichmäßig auftreten, ist dies das Zeichen dafür, daß alle Garniturdrähte
von der Schleifvorrichtung beaufschlagt wurden und geschärft wurden.
[0003] Die Deckelstäbe sind umlaufend oberhalb der Trommel angeordnet. Sie wirken dabei
nur zeitweise in einem Arbeitsbereich mit der Garnitur der Trommel zusammen. Die Schleifvorrichtung
kann dabei in einem zweiten Abschnitt angeordnet sein, in welchem die Deckelstäbe
nicht mit der Trommel zusammenwirken. Die Garniturdrähte sind in diesem zweiten Abschnitt
nicht nach unten in Richtung auf die Trommel gerichtet, sondern nach oben. Dadurch
ergibt sich, daß die Deckelstäbe in dem Abschnitt, in welchem die Garnituren geschliffen
werden, eine Durchbiegung auf Grund ihrer Eigengewichte haben, die in entgegengesetzter
Richtung, im Vergleich zu ihrer Stellung während des Zusammenwirkens mit der Trommelgarnitur,
ist. Diese "falsche" Durchbiegung beim Schleifen bewirkt in der Arbeitsstellung der
Deckelstäbe einen falschen Abstand der Deckelgarnitur von der Trommelgarnitur zumindest
in der Mitte der Deckelstäbe.
[0004] Eine zweite Möglichkeit des Schleifens der Deckelstäbe besteht darin, daß die Deckelstäbe
von der Karde entfernt werden und auf einer speziellen Schleifmaschine geschliffen
werden. Diese Schleifmaschine besteht beispielsweise aus einer Vollschleifwalze mit
darüber angeordnetem, beweglichem Schlitten zur Aufnahme von 1 bis 4 Deckel. Beim
Schleifen führt der Schlitten die Deckel über der Walze ständig hin und her, bis sie
auf eine genau eingestellte Höhe abgeschliffen sind. Eine dazu ähnliche Vorrichtung
zeigt die CH-A-281 392.
[0005] Beide Schleifmöglichkeiten haben Nachteile. Beim Schleifen der Deckelstäbe in der
Karde ist der zur Verfügung stehende Raum für die Schleifeinrichtung stark begrenzt.
Außerdem wird beim Schleifen der Deckel in der Karde die Produktion der Karde über
längere Zeit eingestellt, so daß die Produktivität der Karde abnimmt. Beim Schleifen
der Deckel außerhalb der Karde besteht der Nachteil, daß die Genauigkeit der geschliffenen
Deckelstäbe nur schwer zu kontrollieren ist, insbesondere in bezug auf andere geschliffene
Deckelstäbe, welche in der Karde ihren Einsatz finden.
[0006] Schleifwalzen zum Schleifen von Garnituren von Faserbehandlungswalzen sind an sich
bekannt und werden beim Schleifen je nachdem ob Tambour oder Abnehmer im oberen oder
obersten Bereich der zu schleifenden Walze angesetzt.
[0007] Ein Nachteil entsteht beim Schleifen von beispielsweise mehr als einem Meter langen
Faserbehandlungswalzen, wenn die Schleifwalze entsprechend ihrem Gewicht und ihrer
Konstruktion einen Durchhang aufweist, aufgrund dessen ein Fehler in der Garniturhöhe,
über die Länge der Faserbehandlungswalze gesehen, entsteht. D.h. in der Mitte der
Faserbehandlungswalze ist die Garnitur aufgrund des Durchhanges der Schleifwalze anders
zurückgeschliffen als an den Enden der Walze.
[0008] Bei Karden mit einer Walzenlänge von einem Meter oder weniger, konnte dieser Fehler
je nach Schleifwalzenkonstruktion als innerhalb einer Fehler-Toleranz akzeptiert werden.
Bei Faserbehandlungswalzen, welche jedoch länger als einen Meter sind wird die Bedingung
an die Festigkeit der Schleifwalze, um das Durchbiegen praktisch zu vermeiden, so
groß, daß die Schleifwalzenherstellung und der Betrieb mit der Schleifwalze umständlich
und teuer wird.
[0009] Es mußte deshalb eine Lösung gefunden werden, um auch bei Faserbehandlungswalzen
größerer Längen, Schleifwalzen verwenden zu können, an welche nicht vorgenannte Bedingungen
betreffend Festigkeit und Betrieb gestellt werden mußten.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit welcher oben geschilderte Nachteile vermieden werden und mit welcher
Faserbehandlungswalzen und insbesondere die Deckelstäbe auch zueinander die richtige
Höhe und Gleichmäßigkeit der Garnituren aufweisen.
[0011] Die Aufgabe wird gelöst durch Vorrichtungen mit den Merkmalen der Ansprüche.
[0012] In einem Verfahren zum Messen von geschliffenen Deckelgarnituren an einem Deckelstab
für eine Karde wird der zu messende erste Deckelstab seitlich eingespannt. Diese Einspannung
kann in einer eigenen Meßvorrichtung erfolgen oder aber in vorteilhafter Weise in
der Schleifvorrichtung selbst, so daß der Deckelstab in einer Einspannung geschliffen
und anschließend gemessen wird. Der Deckelstab ist dabei so eingespannt, daß er entsprechend
seines Eigengewichts an sich durchgebogen ist. Vorteilhafterweise zeigen dabei die
Deckelgarnituren des ersten Deckelstabes nach oben. Der Deckelstab ist mit einer Kompensationsvorrichtung
beaufschlagt, welche die "falsche" Durchbiegung des Deckelstabes dahingehend kompensiert,
daß eine Durchbiegung wie im eingebauten und kardierenden Zustand in der Karde simuliert
wird. Auf die Laufflächen dieses ersten Deckelstabes wird ein Gegenstück aufgelegt.
Es wird vorzugsweise ein gleichartiger Deckelstab als Gegenstück verwendet, der bereits
eine geschliffenen Garnitur aufweist. Mit diesem zweiten Deckelstab als Gegenstück
wird die gleiche Durchbiegung wie im in die Karde eingebauten Zustand erzielt. Durch
das Aufeinanderlegen von Deckelstab und Gegenstück auf den Laufflächen des Deckelstabes
wird eine Bezugsfläche gewählt, welche auch beim späteren Einbau des Deckelstabes
in der Karde maßgebend ist. Es kann daher davon ausgegangen werden, daß, wenn die
Garnitur in bezug auf die Lauffläche ordnungsgemäß geschliffen ist, der Deckelstab
auch im eingebauten Zustand in der Karde einen ordnungsgemäßen Zustand aufweist. Wenn
erster Deckelstab und Gegenstück bzw. zweiter Deckelstab aufeinanderliegen, entsteht
ein Spalt zwischen der geschliffenen Garnitur des ersten Deckelstabes und dem Gegenstück
bzw. der geschliffenen Garnitur des zweiten Deckelstabes. Im Idealfall ist der Abstand
dieses Spaltes über die gesamte Länge des Deckelstabes gleichbleibend. Es wird deshalb
die Dicke dieses Spaltes zumindest an einigen Stellen der Länge des Dekkelstabes gemessen,
um festzustellen, ob der Schleifvorgang korrekt ausgeführt wurde. Wenn der Spalt unterschiedliche
Dicken aufweist, ist davon auszugehen, daß ein Fehler während des Schleifens des Deckelstabes
aufgetreten ist, wodurch der Schleifvorgang mit geänderten Einstellungen zu wiederholen
ist bzw. das Schleifsystem korrigiert werden muss.
[0013] Um einen bestimmten Abstand zwischen Garnitur und Gegenstück zu erzielen, welcher
einen meßbaren Spalt aufweist, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß der Spalt mit
jeweils einem Distanzstück definierter Größe zwischen den Laufflächen des ersten Deckelstabes
und dem Gegenstück oder den Laufflächen des zweiten Deckelstabes erzeugt wird. Das
Distanzstück bewirkt, daß insbesondere beim Aufeinanderlegen von zwei Deckelstäben
die geschliffenen Garnituren einen Abstand zueinander aufweisen, welcher auf seine
Gleichmäßigkeit hin über die ganze Länge des Deckelstabes überprüft werden kann. Der
Abstand zwischen Deckelstab und Gegenstück ist dabei so zu wählen, daß ein Spalt entsteht,
der anschließend vermessen werden kann. Der Spalt sollte nicht zu groß sein, damit
Toleranzen bei der anschließenden Messung gering zu halten sind.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn der Abstand zwischen dem ersten
Deckelstab und dem Gegenstück mittels einer Blattlehre gemessen wird, die entlang
des Spaltes zwischen erstem Deckelstab und Gegenstück bewegt wird. Ändert sich die
Distanz zwischen Blattlehre und Spalt, so ist davon auszugehen, daß ein fehlerhafter
Schleifvorgang stattgefunden hat.
[0015] Anstelle einer Blattlehre ist in einer automatisierteren Ausführung der Erfindung
der Einsatz von einem oder mehreren Sensoren vorteilhaft, welche den Abstand zwischen
dem ersten Deckelstab und dem Gegenstück messen. Der Sensor kann dabei über die Länge
des Deckelstabes hinweg bewegt werden und die Unterschiede in der Spaltdicke registrieren,
oder es können mehrere Sensoren stationär angeordnet sein, welche an typischen Stellen
des Deckelstabes den Abstand messen und miteinander vergleichen. Ein Vergleich darf
dabei keine wesentlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Abständen ergeben.
[0016] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schleifen von Deckelgarnituren einer Karde
ist mit einer Einspannvorrichtung für einen zu schleifenden ersten Deckelstab und
einer Schleifvorrichtung ausgestattet. Die Einspannvorrichtung oder die Schleifvorrichtung
ist mit einem Schlitten einer Linearführung verbunden, so daß die Einspannvorrichtung
und die Schleifvorrichtung im wesentlichen rechtwinklig zueinander bewegbar sind.
Der Abstand der Einspannvorrichtung in bezug zur Oberfläche der Schleifvorrichtung
ist einstellbar. Der Deckel ist dabei vorzugsweise derart in der Einspannvorrichtung
angeordnet, daß die Deckelgarnitur nach oben zeigt. Der Deckel hängt damit durch sein
Eigengewicht, das in der Einspannvorrichtung auf den Deckel wirkt, durch. Der Schleifvorgang
erfolgt dadurch, daß die Schleifvorrichtung und die Einspannvorrichtung mit dem Deckelstab
im wesentlichen rechtwinklig zueinander bewegbar sind und dadurch die Deckelgarnitur
von der Schleifvorrichtung geschliffen wird. Um die richtige Schleiftiefe zu erhalten
und eventuelle Durchbiegungen ausgleichen zu können, ist der Abstand der Einspannvorrichtung
im Bezug zur Oberfläche der Schleifvorrichtung einstellbar. Durch die Einstellbarkeit
der Einspannvorrichtung sowie der Linearführung der Bewegung der Einspannvorrichtung
in Bezug auf die Schleifvorrichtung wird ein exaktes Schleifen der Deckelgarnituren
erreicht.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Schleifvorrichtung eine Kompensationsvorrichtung
zugeordnet ist. Eine Kompensationsvorrichtung kann mittels Aufbringung eines Drehmoments
auf den Deckelstab erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kompensationsvorrichtung
auf die Rückseite des zu schleifenden Deckelstabes und entgegen die Durchbiegung des
Deckelstabes drückt. Damit wird die Durchbiegung des Deckelstabes, welche auf Grund
seines Eigengewichtes erfolgt, kompensiert. Darüber hinaus wird der Deckelstab durch
die Kompensationsvorrichtung vorteilhafterweise noch weiter durchgebogen, so daß die
tatsächliche Durchbiegung während des Einsatzes in der Karde dargestellt wird. Die
zu schleifende Oberfläche der Deckelgarnitur ist somit im wesentlichen eben bzw. wird
nach dem Schleifvorgang eben sein.
[0018] Insbesondere, wenn die Einspannvorrichtung mit dem Schlitten der Linearführung bewegt
wird, ist es vorteilhaft, wenn die Kompensationsvorrichtung an dem Schlitten angeordnet
ist. Andernfalls ist es vorteilhaft, wenn die Kompensationsvorrichtung direkt an der
Einspannvorrichtung befestigt ist. Damit wird sichergestellt, daß die Kompensationsvorrichtung
den Deckelstab stets in der vorgesehenen Gegenbiegung hält und damit einen exakten
und gleichmäßigen Schleifvorgang ermöglicht. Insbesondere bei der Anordnung an dem
Schlitten der Linearführung für die Einspannvorrichtung wird damit sichergestellt,
daß die Kompensationsvorrichtung zusammen mit dem Schlitten und dem eingespannten
Deckelstab bewegt wird und somit keine Relativbewegung zwischen Kompensationsvorrichtung
und Deckelstab erfolgt. Eine exakte Einstellung der Kompensationsvorrichtung in bezug
auf den zu schleifenden Deckelstab ist damit gewährleistet.
[0019] Meist ist es ausreichend, wenn die Kompensationsvorrichtung bezüglich der Länge des
Deckelstabes im wesentlichen mittig angeordnet ist. Damit ist eine ausreichende Gegenbiegung
des Deckelstabes gegen sein Eigengewicht und ein gleichmäßiges Schleifen der Deckelgarnitur
ermöglicht.
[0020] Besonders einfach ist die Konstruktion der Kompensationsvorrichtung, wenn die Kompensationsvorrichtung
um eine Achse drehbar gelagert ist. Die Kraftaufbringung auf die Rückseite des Deckelstabes
ist damit sehr einfach zu gestalten.
[0021] Ist an dem vom Deckelstab abgewandten Ende der Kompensationsvorrichtung ein Gegengewicht
angeordnet, so wird durch einen entsprechenden Hebelarm bewirkt, daß die Kompensationsvorrichtung
sehr einfach ausgestaltet sein kann. Mittels des Gegengewichtes wird eine vorherbestimmbare
Kraft gegen die Durchbiegung des Deckelstabes bewirkt. Das Gegengewicht kann auch
mittels eines pneumatisch einstellbaren Kolbens oder eines entsprechenden analogen
Bauelementes erfolgen. Durch einen entsprechenden Hebelarm bewirkt das Gegengewicht
ein Andrücken der Kompensationsvorrichtung gegen die Rückseite des Deckelstabes indem
es eine Drehung der Kompensationsvorrichtung um die Achse bewirkt. Um eine vorbestimmte
Durchbiegung des Deckelstabes zu erzielen, ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Abstand
eines Druckstückes und/oder des Gegengewichtes von der Achse einstellbar ist. Dadurch
werden die Hebelverhältnisse verändert, wodurch eine unterschiedliche Kraft auf den
Deckelstab aufgebracht wird.
[0022] Vorteilhafterweise ist an dem Schlitten der Linearführung eine zweite, in Längsrichtung
der Schleifvorrichtung bzw. in Achsrichtung der Schleifwalze ausgerichtete Linearführung
mit einem Schlitten für eine Abrichteinrichtung angeordnet. Durch die konstruktive
Verbindung der Abrichteinrichtung mit der Linearführung für die Einspannvorrichtung
bzw. die Schleifvorrichtung wird eine exakte Zuordnung und Einstellbarkeit der Elemente
zueinander gewährleistet. Die beiden Linearführungen sind dabei vorteilhafterweise
auf einem gemeinsamen Maschinenbelt montiert, so daß die Zuordnung stets exakt eingestellt
ist. Um einen entsprechenden Verschleiß der Schleifvorrichtung kompensieren zu können,
ist das Abrichtelement vorzugsweise im Bezug zur Oberfläche der Schleifvorrichtung
einstellbar.
[0023] In besonders vorteilhafter Weise hat die Einspannvorrichtung einen Anschlag zur definierten
Aufnahme des Deckelstabes, insbesondere bezüglich der Lauffläche des Deckelstabes.
Nachdem die Lauffläche des Deckelstabes eine maßgebliche Fläche für die exakte Zuordnung
der Deckelgarnituren zu einer Trommelgarnitur in der Karde ist, hat es sich als besonders
vorteilhaft herausgestellt, wenn die Einspannvorrichtung den Deckel an der Lauffläche
definiert erfaßt. Damit ist der Abstand zwischen Lauffläche und Spitzen der Deckelgarnitur
genau bestimmbar und die Einspannvorrichtung in bezug zur Schleifvorrichtung dementsprechend
einstellbar.
[0024] Ist im Bereich der Einspannvorrichtung eine Aufnahme für das Gegenstück bzw. den
zweiten Deckelstab angeordnet, so ist ohne einer Entnahme des ersten Deckelstabes
die Vermessung der Deckelgarnitur des ersten Deckelstabes möglich. Es wird hierbei
lediglich das Gegenstück bzw. der zweite Deckelstab in der Aufnahme der Einspannvorrichtung
angeordnet, wodurch ein definierter Spalt zwischen Gegenstück und Deckelgarnitur entsteht.
Dieser Spalt ist anschließend mit dem erfinderischen Verfahren auszuwerten, wodurch
die Exaktheit des Schleifvorganges überprüfbar ist. Wird ein zweiter Deckelstab für
diese Messung verwendet, so ist außerdem gewährleistet, daß die Deckelstäbe, welche
anschließend in der Karde eingesetzt werden, alle gleich geschliffen sind. Um einen
zweiten Deckelstab für die Messung des Schleifvorganges heranziehen zu können, ist
es vorteilhaft, wenn der zweite Deckelstab mit seiner Garnitur entgegen der Garnitur
des ersten in der Einspannvorrichtung angeordneten Deckelstabes angeordnet ist. Dadurch,
daß die beiden Garnituren einander gegenüberstehen, ist eine Ungleichmäßigkeit in
der Schleifung der Garnituren sehr schnell und einfach feststellbar. Außerdem kann
festgestellt werden, ob die Kompensationsvorrichtung die Durchbiegung des Deckelstabes
in ausreichender Weise bewirkt hat.
[0025] Die Messung erfolgt dabei derart, daß der erste Deckelstab in seinem mittleren Bereich
von der Kompensationsvorrichtung nach oben gedrückt wird, wodurch eine gerade Linie
der Garnitur über die Länge des Deckelstabes entsteht. Der zweite Deckelstab, welcher
oberhalb des ersten Deckelstabes in der Aufnahme der Einspannvorrichtung angeordnet
ist, hängt mit der entsprechenden Durchbiegung durch, da es sich hierbei um einen
gleichartigen Deckelstab mit gleichen Biegeverhältnissen handelt; d.h. es entsteht
auch in diesem Fall eine gerade Linie der Garnitur. Wenn beide Deckelstäbe gleich
geschliffen wurden, ist der Spalt, welcher zwischen den Deckelgarnituren entsteht,
über die gesamte Länge des Deckelstabes hinweg gleichmäßig. Falls beim Schleifvorgang
ein Fehler aufgetreten ist, wird an dieser Stelle die Dicke des Spaltes gegenüber
den anderen Stellen differieren. Dies ist ein Zeichen dafür, daß der Deckelstab nochmals
nachgeschliffen werden muß, so lange, bis ein gleichmäßiger Spalt über die gesamte
Länge des Deckelstabes entstanden ist.
[0026] Um eine definierte Auflagefläche für die Deckelstäbe bzw. den Deckelstab und das
Gegenstück zu erhalten, ist vorzugsweise die Lauffläche des Dekkelstabes heranzuziehen.
Bei zwei Deckelstäben, welche miteinander verglichen werden, dienen vorteilhafterweise
beide Laufflächen direkt oder indirekt zur Verbindung der Deckelstäbe. Je nach Ausgestaltung
der Laufflächen der Deckelstäbe, kann bereits ein Spalt entstehen, wenn die Laufflächen
direkt aufeinander gelegt und miteinander verbunden werden. In den meisten Fällen
wird es erforderlich sein, daß die Laufflächen lediglich indirekt als Verbindungsstellen
dienen, indem beispielsweise ein Distanzstück zwischen die Laufflächen geklemmt wird.
Die Distanzstücke, welche sehr exakt gefertigt sind, bewirken durch ihre Anordnung
an den Laufflächen der Deckelstäbe, daß ein definierter Abstand der Deckelstäbe, entsprechend
ihrem Einsatz in der Karde, entsteht. Der damit entstandene Spalt sollte gleichmäßig
sein und kann zuverlässig vermessen werden.
[0027] Ist die Abrichteinrichtung zusammen mit der Schleifvorrichtung auf einem Maschinenbett
angeordnet, so wird in vorteilhafter Weise eine exakte Zuordnung von Abrichteinrichtung
und Schleifvorrichtung bewirkt und ein sehr genaues Schleifen ermöglicht. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn zusätzlich auch die Linearführung für den Deckelstab auf
diesem Maschinenbett angeordnet ist, da hierbei auch die Einstellung von Deckelstab
zu Schleifvorrichtung bzw. Abrichteinrichtung sehr genau erfolgen kann.
[0028] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schleifwalze in der Halterung
entfernbar angeordnet. Hierdurch ist es möglich, die Schleifwalze problemlos aus dem
Abrichtgerät zu entnehmen und mit einer neuen Schleifwalze auszutauschen. Es ist aber
auch möglich, die abgerichtete Schleifwalze für das Schleifen von Faserbehandlungswalzen
in der Karde einzusetzen. Das Schleif- und Abrichtgerät arbeitet somit als Wartungsgerät
für die Schleifwalze und als Schleifgerät für die Deckelstäbe (Doppelfunktion bzw.
"Kombi-Gerät").
[0029] Ist das Abrichtelement unterhalb der Schleifwalze angeordnet, so daß die Schleifwalze
von unten her gegen die Schleifwalze gerichtet abgerichtet wird, so entsteht ein definierter
Schleifvorgang, wobei die Schleifwalze nach dem Abrichten eine definierte Form aufweist,
bei welcher der Durchhang der Schleifwalze sehr einfach zu bestimmen ist.
[0030] Zur Lösung der Aufgabe dient ein weiteres Verfahren zum Schleifen sog. Garnituren
von Faserbehandlungswalzen, beispielsweise an einer Karde, mittels einer Schleifwalze.
Die Schleifwalze ist einem Umfangsbereich der Faserbehandlungswalze vor oder nach
der obersten Mantellinie in eine von einer Parallellage zur Faserbehandlungswalze
abweichenden Lage gegen die Faserbehandlungswalze gebracht, um dabei die Garnituren
zu schleifen. Es liegt dabei die Berührungslinie der Schleifwalze über die ganze Länge
an und bildet dabei eine entsprechende Bogenlinie an der Oberfläche der Faserbehandlungswalze.
Die Berührungslinie ist dabei derart, daß sie ein gleichmäßiges Schleifen der Garnituren
bewirkt. Es wird hierbei in erfindungsgemäßer Weise der Durchhang beim Abrichten der
Schleifwalze durch eine entsprechende Lage der Schleifwalze beim Schleifen der Garnituren
kompensiert. Die dabei entstehende tatsächliche Berührungslinie ist dabei so, daß
die Garnituren ordnungsgemäß geschliffen werden.
[0031] Durch die oben genannte Berührungslinie kann in vorteilhafter Weise eine Schleifwalze
eingesetzt werden, welche beim Abrichten eine rotationshyperboloid-förmige Form erhalten
hat. Es sind daher beim Abrichten der Schleifwalze keine besonderen Vorkehrungen zu
treffen, um eine derartige rotationshyperboloid-förmige Form zu vermeiden. Das Abrichten
kann daher auf sehr einfache Art und Weise geschehen. Der Durchhang der Schleifwalze
wird dabei durch das erfindungsgemäße Verfahren kompensiert.
[0032] Um unterschiedliche Durchhänge der abgerichteten Schleifwalze zu kompensieren, ist
in vorteilhafter Weise die Lage der Schleifwalze anpaßbar, bis die genannte Berührungslinie
entsteht.
[0033] Alternativ wird die Schleifwalze an der obersten Mantellinie der Faserbehandlungswalze
angeordnet, wobei die tiefste Mantellinie der Schleifwalze diese oberste Mantellinie
der Faserbehandlungswalze berührt. Auch hierdurch wird der Durchhang der Schleifwalze
beim Schleifen der Garnituren kompensiert, da die Garnitur an derselben Stelle der
Schleifwalze zum Schleifen anliegt, wo zuvor auch das Abrichtelement zum Abrichten
der Schleifwalze angeordnet war.
[0034] In einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schleifen der Garnitur einer Faserbehandlungswalze
sind im Bereich der Faserbehandlungswalzen Mittel vorgesehen, welche die passende
Lage der Drehachse der Schleifwalze an der Faserbehandlungswalze gewährleisten. Die
Schleifwalze ist dabei in diese Mittel einzubringen, um die Garnitur der Faserbehandlungswalze
zu schleifen. Die Mittel können dabei so vorgesehen sein, daß der zu erwartende Durchhang
der Schleifwalze bereits kompensiert und somit die zuvor genannte Berührungslinie
zwischen Schleifwalze und Faserbehandlungswalze erhalten wird.
[0035] Um unterschiedliche Durchhänge der Schleifwalze zu kompensieren, ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Mittel verstellbare Drehlager sind, welche in ihrer Lage an
die unterschiedlichen Formen, insbesondere hyperboloidförmigen Formen der Schleifwalze
anpaßbar sind. Die Anpassung erfolgt dabei derart, daß eine einheitliche Berührungslinie
zwischen Schleifwalze und Faserbehandlungswalze entsteht.
[0036] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen
- Figur 1
- eine Prinzipskizze einer Karde mit Deckeln, welche ohne Kompensationsvorrichtung geschliffen
wurden,
- Figur 2
- eine Prinzipskizze einer Karde mit Deckeln, welche mit Kompensationsvorrichtung geschliffen
wurden,
- Figur 3
- eine Prinzipskizze zum Messen des Spaltes zwischen zwei Deckelstäben,
- Figur 4
- zwei aufeinander angeordnete Deckelstäbe,
- Figur 5
- ein Ausführungsbeispiel einer Kompensationsvorrichtung,
- Figur 6
- ein Ausführungsbeispiel einer Schleifvorrichtung in Seitenansicht,
- Figur 7
- ein Ausführungsbeispiel einer Schleifvorrichtung in Vorderansicht.
- Figur 8
- eine halbschematisch dargestellte Schleifwalze mit einer Abrichtart gemäß des Standes
der Technik sowie einer erfindungsgemässen Abrichtart.
- Figur 9
- eine Schleifwalze, abgerichtet gemäß Stand der Technik, in Blickrichtung C von Fig.
8
- Figur 10
- eine erfindungsgemäss abgerichtete Schleifwalze, in Blickrichtung C von Fig. 8
- Figur 11
- eine erfindungsgemässe Schleifwalze, drehbar gelagert, in Blickrichtung D von Fig.
10
- Figur 12
- einen Querschnitt durch die Fig. 11 entlang der Schnittlinien I-I
- Figur 13
- die Anwendung der erfindungsgemässen Schleifwalze an einer Faserbehandlungswalze,
mit zwei Arten der Anwendung, halbschematisch dargestellt
- Figur 14
- eine Seitenansicht der Fig. 13, in Blickrichtung B in Fig. 13
- Figur 15
- eine Abrichtvorrichtung für die erfindungsgemässe Schleifwalze, halbschematisch dargestellt
- Figur 16
- ein Schnitt durch die Fig. 15 entlang den Schnittlinien II - II
[0037] Figur 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Karde ohne Kompensationsvorrichtung. Die Kardentrommel
1 ist mit einem Trommelgarniturdraht 5 spiralförmig bewickelt. Die vorliegende Darstellung
der Figur 1 zeigt einen Deckelstab 2', welcher in Arbeitsposition mit der Trommel
1 steht. Aufgrund seiner Länge von über einem Meter und seinem Eigengewicht ist der
Deckelstab 2' nach unten durchgebogen. Die Durchbiegung ist zur Verdeutlichung wesentlich
stärker dargestellt, als sie tatsächlich auftritt. Die Durchbiegung ist im Betrieb
lediglich wenige Hundertstel Millimeter. Aber bereits diese Durchbiegung kann dazu
führen, daß die Deckelgarnitur 4 mit der Trommelgarnitur in Berührung kommt, wenn
die Deckelgarnitur 4 nicht an diese Durchbiegung angepaßt ist, wie es in dieser Figur
1 dargestellt ist.
[0038] Das Schleifen des Deckelstabs 2 mittels einer Schleifwalze 8 ohne Kompensationsvorrichtung
ist im oberen Bereich der Figur 1 dargestellt.
[0039] Durch das Eigengewicht des Deckelstabes 2 wird der Deckelstab 2 in der Schleifposition
nach unten durchgebogen. Die Schleifwalze 8, welche üblicherweise ein wesentlich größeres
Widerstandsmoment aufweist und dadurch nahezu keine Durchbiegung im Vergleich zum
Deckelstab 2 hat, bewirkt, daß die mittig angeordnete Deckelgarnitur 4 länger als
die seitlich angeordnete Garnitur 4 wird. Beim Eintritt des Deckelstabs 2 in die Arbeitsposition,
wird der Deckelstab 2, nun als Deckelstab 2', entgegen der Durchbiegung während des
Schleifvorganges gebogen. Hierdurch wird bewirkt, daß die zu wenig geschliffenen und
somit zu langen Zähne der Deckelgarnitur 4 nun im Vergleich zu den seitlichen Zähnen
der Deckelgarnitur 4 noch näher an die Trommelgarnitur 5 heranreichen. Dadurch wird
der Abstand zwischen Deckelgarnitur 4 und Trommelgarnitur 5 in der Mitte der Trommel
sehr gering im Vergleich zum äußeren Bereich der Trommel. Hierdurch besteht die Gefahr,
daß die Deckel- und die Trommelgarnitur sich gegenseitig berühren und beschädigt werden.
[0040] Um eine Beschädigungsgefahr zu reduzieren ist eine Kompensationsvorrichtung vorgesehen,
welche die Durchbiegung während des Arbeitsvorganges simuliert und welche in Bezug
auf die axiale Länge des Deckelstabes 2 im wesentlichen mittig gegen den Deckelstab
2 drückt (siehe Fig. 2). Damit wird erreicht, daß der Deckelstab 2 entgegen seiner
Durchbiegung aufgrund des Eigengewichtes ausgelenkt wird. Durch die Auslenkung wird
der Deckelstab 2 in seiner Mitte näher an die Schleifwalze 8 herangeführt, wodurch
die Dekkelgarnitur 4 in der Mitte mehr geschliffen wird als an den seitlichen Bereichen,
wodurch sich in den mittleren Bereichen kürzere Zähne ergeben. Im Arbeitsbereich,
das heißt in dem Bereich, in welchem der Deckelstab 2' mit der Trommel 1 zusammenwirkt,
biegt sich der Deckelstab 2' durch sein Eigengewicht in der Mitte durch. Dadurch,
daß die Deckelgarnitur 4 in der Mitte kürzer geschliffen ist, als an den Seiten des
Deckelstabes, wird die Durchbiegung des Deckelstabes mittels der kürzeren Deckelgarnitur
kompensiert. Der Abstand zwischen der Deckelgarnitur 4 und der Trommelgarnitur 5 ist
somit über die gesamte Länge konstant oder zumindest in einem vorbestimmten Abstand
zueinander. Der Abstand kann auch derart eingestellt sein, daß der Abstand zwischen
der Deckelgarnitur 4 und der Trommelgarnitur 5 in der Mitte der Trommel etwas größer
ist als an den seitlichen Bereichen. Damit wird bewirkt, daß der Faserfluß mehr auf
die Mitte der Trommel konzentriert ist und ein seitliches Ausweichen der Fasern aus
der Trommel vermieden wird. Ein derartiges Abstandsverhältnis kann dadurch bewirkt
werden, daß die Durchbiegung des Deckelstabes 2' beim Schleifen etwas größer gewählt
wird, als die Durchbiegung durch das Eigengewicht des Dekkelstabes 2 im Arbeitsbereich
ist. Dadurch werden die mittleren Deckelgarniturzähne noch mehr abgeschliffen und
führen zu einem etwas größeren Abstand zu der Trommelgarnitur 5.
[0041] Die erforderliche Durchbiegung des Deckelstabes 2 beim Schleifvorgang wird am einfachsten
dadurch erzielt, daß die Kompensationsvorrichtung mittig gegen den Deckelstabrücken
drückt. Dies ist anhand des in Figur 2 dargestellten Pfeiles symbolisiert. Eine derartige
Krafteinleitung bewirkt eine Durchbiegung des Deckelstabes 2, wie sie durch sein Eigengewicht
in der Arbeitsposition erfolgt.
[0042] In Figur 3 ist eine Prinzipskizze eines Deckelstabes 2 mit einer geschliffenen Deckelgarnitur
4 dargestellt, über welcher ein Referenzdeckelstab 30 mit einer bereits geschliffenen
Referenzgarnitur 31 angeordnet ist. Auf den Dekkelstab 2 wirkt eine Kompensationsvorrichtung
10 in Richtung des dargestellten Pfeiles. Damit wird der Deckelstab 2, ebenso wie
während des Schleifvorganges, entgegen der Gravitationskraft nach oben gebogen, wodurch
eine Durchbiegung simuliert wird, wie sie der Deckelstab 2 während des normalen Betriebes,
nämlich wenn er sich um 180° gedreht, mit Deckelgarnitur 4 nach unten in der Karde
befinden würde. Der Referenzdeckelstab 30 ist derart über dem Deckelstab 2 angeordnet,
daß er, wie in eingebautem Zustand in der Karde, durchhängt. Durch den Durchhang wird
die Referenzgarnitur 31, welche nach unten angeordnet ist, in einer im wesentlichen
geraden Linie abgehängt.
[0043] Die beiden Deckelstäbe 2 und 30 sind an Laufflächen 25 bzw. 26 jeweils miteinander
mittels eines Distanzstückes 35 verbunden. Das Distanzstück 35 bewirkt, daß die Deckelstäbe
2 und 30 in einem Abstand voneinander sind, so daß die Garnituren 4 und 31 in einem
vorbestimmten Abstand d voneinander entfernt sind. Der Abstand d muß über die gesamte
Länge der Dekkelstäbe 2 und 30 konstant sein, wenn die Kompensationsvorrichtung 10
und die Schleifwalze 8 richtig eingestellt bzw. abgerichtet waren. Dieser konstante
Abstand d ist ein Maß für den richtigen Schleifvorgang, wodurch im späteren Einsatz
in der Karde gewährleistet wird, daß ein hervorragendes Kardierergebnis erzielt werden
kann.
[0044] Die Lagerung des Deckelstabes 2 ist derart, daß der Kompensationsvorrichtung 10 über
die Laufflächen 25 ein Widerstand entgegengestellt wird, welcher über die noch später
beschriebene Einspannung des Deckelstabes 2 erfolgt. Die Einspannung muß derart sein,
daß die Biegung des Deckelstabes 2 im wesentlichen seiner natürlichen Biegung im Einsatz
in der Karde entspricht. Ebenso ist die Lagerung des Referenzdeckelstabes 30 auf den
Distanzstücken 35 so vorzusehen, daß der natürlichen Biegung des Referenzdeckelstabes
30 bzw. der Biegung des Referenzdeckelstabes 30 während seiner Lagerung in der Karde
während des Betriebes nichts entgegensteht. Ein richtiges Meßergebnis kann nur dann
erzielt werden, wenn die Lagerung jeweils so ausgestaltet ist, wie sie auf den jeweiligen
Deckelstab 2 bzw. 30 während seines Einsatzes in der Karde erfolgt.
[0045] Figur 4 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch den Deckelstab 2 und den Referenzdeckelstab
30. Die beiden Deckelstäbe sind um 180° gedreht zueinander angeordnet. Dadurch sind
die Deckelgarnituren 4 und die Referenzgarnituren 31 gegeneinander gerichtet. Durch
den zuvor beschriebenen vorbestimmten Abstand der beiden Deckelstäbe 2 und 30, auf
Grund der Distanzstücke 35, entsteht zwischen den Deckelgamituren 4 und 31 ein vorbestimmter
Abstand d. Dieser Abstand d kann beispielsweise mittels einer Blattlehre 40 gemessen
werden, indem die Blattlehre an mehreren Stellen des Abstandes d eingeführt wird und
der verbleibende Abstand zwischen Blattlehre und Garnitur 4 bzw. 31 beurteilt wird.
Die Blattlehre kann für den Meßvorgang auch von einem Ende des Deckelstabes bis zum
anderen Ende des Deckelstabes hindurchgeführt werden, wodurch Unterschiede in den
Abständen bemerkbar werden. Eine genauere Messung des Abstandes d kann mittels Sensoren
erfolgen, welche an mehreren oder allen Stellen auf der Länge der Deckelstäbe 2 bzw.
30 den Abstand d mißt. Es kann hierbei eine noch exaktere Beurteilung des richtigen
Schleifvorganges erfolgen.
[0046] Sollte bei der Messung festgestellt werden, daß der Abstand d über die Länge der
Deckelstäbe in unzulässiger Weise differiert, so hat der Schleifvorgang erneut zu
erfolgen, wobei die Kompensationsvorrichtung mit einer veränderten Anpressung an den
Deckelrücken zu wirken hat. Evtl. kann auch die Schleifvorrichtung erneut abzurichten
sein, um ein brauchbares Schleifergebnis zu erhalten. Nach der erneuten Einstellung
oder Abrichtung der Schleifvorrichtung ist der Meßvorgang mittels der Blattlehre bzw.
dem Sensor erneut vorzunehmen.
[0047] In Figur 5 ist ein konkretes Ausführungsbeispiel einer Kompensationsvorrichtung 10
dargestellt. Die Kompensationsvorrichtung 10 ist auf der Spannachse 15 gelagert. Durch
das Gewicht und die Gestaltung der Kompensationsvorrichtung 10 ist es üblicherweise
ausreichend, wenn die Kompensationsvorrichtung 10 lediglich auf der Spannachse 15
aufliegt. Eine weitere Befestigung der Kompensationsvorrichtung 10 ist üblicherweise
nicht erforderlich. Die Kompensationsvorrichtung 10 ist auf der Spannachse 15 in ihrer
Position lediglich durch Zentrierringe 18, axial gehalten. Alternativ kann auch eine
Eindrehung in der Spannachse die axiale Zentrierung bewirken.
[0048] Die Kompensationsvorrichtung 10 weist den Druckarm 11 und den Gewichtshebel 12 auf.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind Druckarm 11 und Gewichtshebel 12 zwei
separate Bauteile. Druckarm 11 liegt auf der Spannachse 15 auf. An einem Ende des
Druckarms 11 ist das Gleitstück 17 befestigt. Das andere Ende des Druckarms 11 ist
in dem Gewichtshebel 12 für eine in Bezug auf die Spannachse 15 axiale Position von
Druckarm 11 und Gewichtshebel 12 mit einer Lasche 19 verbunden. Weiterhin ist an diesem
Ende des Druckarms 11 eine Distanzschraube 14 angeordnet. Mittels der Distanzschraube
14 ist der Abstand des Druckarms 11 von dem Arbeitsbereich der Deckelstäbe veränderbar.
Ein Haken 20 des Gewichtshebels 12 sichert den Gewichtshebel 12 an der Spannachse
15 bzw. dem Zentrierring 18. Das Gegengewicht 13 ist ebenso wie das Gleitstück 17
mittels Schrauben 21 an dem Gewichtshebel 12 bzw. dem Druckarm 11 befestigt.
[0049] Anstelle des Gegengewichts 13 oder anstelle der gesamten dargestellten Kompensationsvorrichtung
10 kann beispielsweise eine pneumatische Kompensationsvorrichtung vorgesehen sein,
mit welcher in vorbestimmbarer Weise und mit einer ausreichender Wiederholgenauigkeit
gegen den Rücken des Deckelstabes während des Schleifvorganges und der Messung der
Deckelgarnituren gedrückt werden kann. Das Gegengewicht 13 könnte aber durch einen
Krafterzeuger (z.B. einer Feder) ersetzt werden.
[0050] Figur 6 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Schleif- und Abrichtvorrichtung.
Die Schleifvorrichtung, hier die Schleifwalze 8, ist oberhalb des Deckelstabes 2 angeordnet.
Sie ist stationär in bezug auf eine Linearführung 44 angeordnet. An der Linearführung
44 ist ein Schlitten 45 mittels zweier Hülsen 46 beweglich angeordnet. Der Schlitten
45 ist danach entlang der Linearführung 44 unter der stationären Schleifwalze 8 hin-
und herbewegbar mittels eines nicht dargestellten Antriebes. An dem Schlitten 45 ist
eine Einspannvorrichtung 43 für den Deckelstab 2 angeordnet. Die Einspannvorrichtung
43 weist Anschläge 47 auf, welche mit der Lauffläche 25 des Deckelstabes 2 zusammenwirken.
Gegen die Anschläge 47 wird der Deckelstab 2 mittels der Kompensationsvorrichtung
10 angedrückt. Die Kompensationsvorrichtung 10 ist um die Achse 15 schwenkbar und
wirkt auf den Rücken des Deckelstabes 2, so daß wie oben beschrieben eine Vorspannung
des Deckelstabes 2 erfolgen kann. Die Achse 15 ist an dem Schlitten 45 befestigt und
mit diesem Schlitten 45 entlang der Linearführung 44 hin- und herbewegbar. Damit wird
gewährleistet, daß die Vorspannung des Deckelstabes 2 mittels der Kompensationsvorrichtung
10 während des kompletten Schleifvorganges konstant bleibt.
[0051] Nach Beendigung des Schleifens wird der Schlitten 45 in einer Position gestoppt,
in welcher sich der Deckelstab 2 außerhalb des Bereiches der Schleifwalze 8 befindet.
In dieser Position kann entsprechen der oben beschriebenen Vorgehensweise ein Referenzdeckelstab
30 auf dem Deckelstab 2 angeordnet werden und die Messung direkt in dem Schlitten
45 erfolgen. Es kann hierfür in den Einspannvorrichtungen 43 eine Aufnahme 38 vorgesehen
sein, in welcher der Referenzdeckelstab 30 gelagert wird, so daß er entsprechend seiner
Biegelinie, wie sie im eingebauten Zustand in der Karde sein wird, durchhängt.
[0052] Die Schleif- und Abrichtvorrichtung umfasst auch eine stationäre Linearführung 50,
welche unterhalb der Schleifwalze 8 angeordnet ist. An der Linearführung 50 ist eine
Hülse 51 angeordnet, an welcher ein Abrichtelement 52 angeordnet ist. Gemeinsam bilden
die Hülse 51 und das Abrichtelement 52 eine Abrichtvorrichtung 49, welche zum Abrichten
der Schleifvorrichtung, hier der Schleifwalze 8, vorgesehen ist. Der Schlitten 45
und die Linearführung 50 werden von einem gemeinsamen Maschinenbett getragen. Durch
diese wird in vorteilhafterweise erreicht, daß das Abrichten der Schleifwalze 8 und
das Schleifen der Garnitur 4 äußerst maßgenau erfolgen kann. Das Abrichtelement 52
ist dabei in Richtung auf die Schleifwalze 8 einstellbar, wodurch die Größe des Abrichtbetrages
einstellbar ist. In Abhängigkeit von dieser Position und der Position der Einspannvorrichtung
43, insbesondere des Anschlages 47, ist das Maß des Schleifens der Garnitur 4 vorbestimmt.
Die Linearführung könnte auf dem Schlitten 45 vorgesehen werden, ist aber vorzugsweise
stationär gegenüber der stationären Halterung für die Schleifwalze 8 angeordnet.
[0053] Figur 7 zeigt eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung. Oberhalb
des Deckelstabes 2 ist die Schleifwalze 8 angeordnet. Seitlich neben dem Deckelstab
2 und der Schleifwalze 8 sind Linearführungen 44 angeordnet, in welchen die Hülsen
46 der Schlitten 45 geführt sind. An dem Schlitten 45 ist jeweils eine Einspannvorrichtung
43 angeordnet, in welcher der Deckelstab 2 eingespannt ist. Die Kompensationsvorrichtung
10 ist an der Achse 15 drehbar gelagert. Die Achse 15 ihrerseits ist in dem Schlitten
45 befestigt und wird gemeinsam mit dem Schlitten während des Schleifvorganges hin-
und herbewegt. Die Kompensationsvorrichtung 10 ist im wesentlichen in der Mitte des
Deckelstabes 2 angeordnet, wodurch eine ausreichend genaue Durchbiegung des Deckelstabes
2 erreicht wird.
[0054] Während des Schleifvorganges ist die Abrichtvorrichtung 49 seitlich neben der Schleifwalze
8 angeordnet. Die Abrichtvorrichtung 49 ist auf der Linearführung 50 in einer Hülse
51 beweglich geführt. Durch die seitliche Anordnung der Abrichtvorrichtung während
des Schleifvorganges, wird gewährleistet, daß die Schleifwalze 8 während des Schleifens
des Deckelstabes 2 nicht von dem Abrichtelement 52 beaufschlagt wird. Erst dann, wenn
ein erneutes Abrichten der Schleifwalze 8 erforderlich ist, wird der Schlitten 45
derart positioniert, daß sich der Deckelstab 2 außerhalb der Position der Schleifwalze
8 befindet und das Abrichtelement 52 auf die Schleifwalze 8 zum Abrichten der Schleifwalze
8 einwirken kann.
[0055] Die Vorrichtung kann nun als Werkzeugmaschine gestaltet werden, 'die zum Abrichten
einer Vollschleifwalze konzipiert ist, die an der Karde (z.B. an der Trommel bzw.
am Abnehmer) verwendet werden kann. Da das Abrichtelement genau auf dem steifen bzw.
festen Bett der Werkzeugmaschine geführt wird, erzeugt es an der Abrichtstelle eine
entsprechend genaue gerade Abrichtlinie - obwohl wegen ihrer Durchbiegung die lange
Schleifwalze auch nach dem Abrichten keine zylindrische Mantelfläche aufweist, sondern
ein Rotationshyperboloid bildet (siehe Dubbel, "Taschenbuch für den Maschinenbau",
17. Auflage, Seite A32). Nachfolgend wird ein Verfahren bzw. Einrichtungen zum Verwenden
einer solchen Schleifwalze (in der Form eines Rotationshyperboloiden) an der Walzengarnitur
einer Karde beschrieben.
[0056] Das Abrichtgerät umfaßt daher eine Halterung zum Aufnehmen einer Vollschleifwalze
für eine Kardenwalze. Ein Antrieb kann mit der Schleifwalze gekoppelt werden, um sie
um die eigene Längsachse zu drehen..Eine Linearführung der für Werkzeugmaschinen verwendeten
Art ist für das Abrichtelement vorgesehen und ist auf dem Maschinenbett montiert.
Nachdem sie abgerichtet worden ist, weist die Schleifwalze an einer dem Abrichtelement
entgegengerichteten Stelle eine gerade Linie auf. An dieser Stelle soll nun eine zu
schleifende Deckelstabgarnitur der Schleifwalze zugestellt werden. Die Linearführung
für den Deckelstab muß entsprechend angeordnet werden. Die Linearführung für den Deckelstab
muß daher genau, sowohl gegenüber der Linearführung des Abrichtelementes, wie auch
gegenüber der Halterung für die Schleifwalze, ausgerichtet werden, was dadurch vereinfacht
wird, daß die Führungen und die Halterung auf einem gemeinsamen Maschinenbett montiert
sind.
[0057] Obwohl die Schleifwalze keine zylindrische Fläche aufweist, wirkt sich die Durchbiegung
der abgerichteten Walze nicht auf die Garnitur des geschliffenen Deckels aus, weil
die Schleifwalze da eine gerade Stelle aufweist, wo die Deckelstabgarnitur geschliffen
wird.
[0058] Die Fig. 8 zeigt eine Schleifwalze 101 mit einem zylindrischen Walzenmantel 103 und
einer Rotationsachse 104, welche auf Drehlagern 102 drehbar gelagert ist.
[0059] Aufgrund des Eigengewichtes der Schleifwalze 101 biegt sich diese durch, was einerseits
mit einem zylindrischen Walzenmantel 103.1 und einer Rotationsachse 104.1 dargestellt
ist, wobei der Einfachheit halber diese Durchbiegung nicht mittels Kurven dargestellt
ist, sondern mittels gerader Linien.
[0060] Mit 105 ist ein Abziehstein gekennzeichnet, welcher im obersten Bereich und in der
Mitte der Länge der Walze 101 gezeigt ist. Fig. 9 zeigt, daß mit einem in den oszillierenden
Bewegungsrichtungen 107 hin- und herfahrenden Abziehstein 105, aufgrund vorgenannter
Durchbiegung der Schleifwalze 101, eine bombierte Form der mit 101.1 gekennzeichneten
Schleifwalze entsteht, was mit dem Walzenmantel 103.2 dargestellt ist. Dabei ist auch
hier die Bombierung der Einfachheit halber mit geraden Linien dargestellt. Die Fig.
9 ist eine Draufsicht in Richtung C von Fig. 8, nach dem Abrichten der Schleifwalze
mit dem Abziehstein 105.
[0061] Mit einem Abziehstein 106 (Fig. 8), mittels welchem im untersten Bereich der Schleifwalze
101, diese in den oszillierenden Richtungen 107, auf der ganzen Länge abgezogen wird,
entsteht aufgrund der genannten Durchbiegung der Schleifwalze 101 eine in Fig. 10
gezeigte rotationshyperboloidförmige Schleifwalze 101.2, welche in Fig. 10 mit dem
Walzenmantel 103.3 dargestellt ist. Dabei ist wie für Fig. 9 erwähnt der Einfachheit
halber die rotationshyperboloide Form mit geraden Linien dargestellt. Weitere, nicht
erwähnte Merkmale bzw. Kennzeichen entsprechen den früher erwähnten Merkmalen bzw.
Kennzeichen und sind deshalb nicht wiederholt. Die Fig. 10 ist eine Draufsicht in
Richtung C von Fig. 8, nach dem Abrichten der Schleifwalze mit dem Abziehstein 106.
[0062] Die Fig. 11 zeigt nun eine Schleifwalze gemäß Fig. 10, jedoch als Ansicht in Pfeilrichtung
D von Fig. 10. Die Mantellinie der durchgebogenen Schleifwalze 101.3, im untersten
Bereich der Schleifwalze ist eine Gerade, was in Fig. 12 im Querschnitt dargestellt
ist.
[0063] Die Figuren. 13 und 14 zeigen die Anwendung der Schleifwalze 101.3 nach Fig. 11 indem
an einer Faserbehandlungswalze 108, beispielsweise ein Tambour einer Karde oder ein
Abnehmer (übernimmt das Vlies des Tambours) einer Karde, welche um die Drehachse 109
drehbar gelagert ist (nicht dargestellt) zum Schleifen angebracht sind.
[0064] Im einen Fall handelt es sich um die Anwendung im obersten Bereich der Faserbehandlungswalze
beispielsweise für ein Abnehmer der Karde vorgesehen, da bei einem Abnehmer in diesem
Bereich fürs Schleifen keine für den Betrieb notwendigen Elemente entfernt werden
müssen.
[0065] Im anderen Fall ist eine Schleifwalze gemäß Fig. 11 für denjenigen Bereich eines
Tambours einer Karde vorgesehen, beispielsweise zwischen Einspeisewalze, auch Briseur
genannt und Kardendeckel. Hier hingegen muß die Schleifwalze, wie gezeigt, in der
erfindungsgemässen Schräglage vorgesehen werden, in welcher die durchgebogene Schleifwalze
101.3 derart an der Oberfläche der Faserbehandlungswalze 108 anliegt, daß die Schleifwalze
101.3 auf ihrer ganzen Länge an der Walzenoberfläche anliegt, so daß die Berührungslinie
eine entsprechende Bogenlinie an der Oberfläche der Walze bildet.
[0066] Die richtige Schräglage der Schleifwalze 103.3 kann entweder empirisch festgelegt
oder errechnet werden.
[0067] Für die empirische Festlegung sind Lagerkörper 110 vorgesehen, welche in den Bewegungsrichtungen
112 bewegbar sind. Dabei handelt es sich um die Bewegungsrichtungen in Umfangsrichtung
des Tambours.
[0068] Mit den Bewegungsrichtungen 112.1 der Lagerkörper 110, in radialer Richtung des Tambours
besteht die Möglichkeit die Schleiftiefe zu verändern. Das Letztgenannte gilt auch
für die Lagerkörper 111 und in Bewegungsrichtungen 112.1 für die im obersten Bereich
einer Faserbehandlungswalze 108 verwendete Schleifwalze 103.3, deren Lagerkörper 111
nicht in Umfangsrichtung 112 verstellt werden müssen.
[0069] Die an sich seit langem bekannten und verwendeten Schleifwalzen, welche jedoch noch
nicht nach dem erfindungsgemässen Abziehen bearbeitet wurden, da sie für kurze Karden
beispielsweise bis max. 1 m Tambourlänge verwendet wurden, weisen in ihrer Walzenkonstruktion
eigene verstellbare Lagermittel zur Aufnahme des Walzenkörpers auf, mittels welchen
die Bewegungsrichtungen 112 und 112.1 durchgeführt werden können.
[0070] Ebenfalls weisen die an sich bekannten Schleifwalzen interne Antriebsmotoren auf,
so daß für das Schleifen einer Faserbehandlungswalze keine äußerlichen Antriebsvorrichtungen
vorgesehen werden müssen sondern lediglich die Achsen der Schleifwalzen entsprechend
an Trägern aufgenommen werden müssen.
[0071] Die Fig. 15 und 16 zeigen eine Vorrichtung zum Abrichten (auch Abziehen genannt)
einer Schleifwalze 101, welche in Drehlagern 122 dreh- und antreibbar gelagert ist,
wobei diese Drehlager sich aus einer unteren Lagerhälfte 123 und einer oberen Lagerhälfte
124 zusammensetzen, um bei entfernter oberer Lagerhälfte 124 die Walze 101 in Richtung
A entfernen zu können. Es versteht sich, daß vorher eine zwischen der Drehachse 104
der Schleifwalze 101 und einem Motor 128 vorgesehene Kupplung 126 geöffnet werden
muß.
[0072] Die Drehlager 122 sind auf Lagerstützen 121 abgestützt, welche ihrerseits auf Spindellager
120 vorgesehen sind.
[0073] Die Spindellager 120 dienen der drehbaren Aufnahme einer GewindeSpindel 119, weiche
ein in einer Grundplatte 114 bewegbares Gleitelement 115 entlang der Schleifwalze
101 hin- und herbewegt, was mit einem Doppelpfeil P an einem Abrichtwerkzeug 117 gezeigt
ist.
[0074] Das Abrichtwerkzeug 117 ist über einen Träger 116 mit dem Gleitelement 115 verbunden
und weist einen einstellbaren Abziehstein 118 auf, weicher vorgegeben gegen die Schleifwalze
101 vorgeschoben werden kann. Der Mechanismus um den Abziehstein 118 innerhalb des
Abrichtwerkzeuges 117 vorgegeben einzustellen ist hier nicht dargestellt und nicht
erfindungswesentlich.
[0075] Die Spindel 119 wird durch einen Antriebsmotor 127, welcher mittels einer Kupplung
125 mit der Spindel 119 verbunden ist, angetrieben. Eine Steuerung, um die Drehrichtung
des Antriebsmotores 127 jeweils am Ende des Bewegungsweges des Abziehsteines 118 zu
ändern ist hier nicht gezeigt und beschrieben und nicht erfindungswesentlich. Der
Antriebsmotor 127 ist auf einer Motorgrundplatte 129 vorgesehen, welche der Grundplatte
114 zugeordnet ist. Ebenfalls ruht der Antriebsmotor 128 auf einer Motorgrundplatte
130, welche entsprechend abgestützt ist (nicht gezeigt).
[0076] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
So ist anstelle des Referenzdeckelstabes 30 auch ein Gegenstück wählbar, welches die
vorgegebene Ideallinie aufweist. Der entstandene Spalt zwischen Ideallinie und Deckelstab
kann anschließend zur Messung des Schleifergebnisses herangezogen werden. Ebenso ist
eine andersartige Kompensationsvorrichtung, als die hier dargestellte, einsetzbar,
um das Verfahren zum Messen der geschliffenen Deckelgarnituren anwenden zu können.
Als Schleifvorrichtung ist neben der dargestellten Schleifwalze auch eine traversierende
Schleifscheibe oder ein Schleifklotz möglich.
1. Vorrichtung zum Schleifen von Deckelgarnituren einer Karde mit einer Einspannvorrichtung
für einen zu schleifenden ersten Deckelstab und einer Schleifvorrichtung, insbesondere
einer Schleifwalze, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspannvorrichtung (43) oder die Schleifvorrichtung (8) mit einem Schlitten
(45) einer Linearführung (44) verbunden ist, so daß die Einspannvorrichtung (43) und
die Schleifvorrichtung (8) im wesentlichen rechtwinkelig zueinander bewegbar sind
und wobei der Abstand der Einspannvorrichtung (43) in Bezug zur Oberfläche der Schleifvorrichtung
(8) einstellbar ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifvorrichtung (8) eine Kompensationsvorrichtung (10) zugeordnet ist, die
auf die Rückseite des zu schleifenden Deckelstabes (2) wirkt und entgegen der Durchbiegung
des Deckelstabes (2) drückt.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsvorrichtung (10) an der Einspannvorrichtung (43) oder an dem Schlitten
(45) der Linearführung (44) der Einspannvorrichtung (43) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsvorrichtung (10) bezüglich der Länge des Deckelstabes (2) im wesentlichen
mittig angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet. daß die Kompensationsvorrichtung (10) um eine Achse (15) drehbar gelagert ist
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem vom Deckelstab (2) abgewandten Ende der Kompensationsvorrichtung (10) ein
Krafterzeuger (13) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand eines Druckstücks (17) der Kompensationsvorrichtung (10) und/oder des
Kraftgebers (13) von der Achse (15) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite, in Längsrichtung der Schleifvorrichtung (8), insbesondere in Achsrichtung
der Schleifwalze (8) ausgerichtete Linearführung (44) mit einem Schlitten (45) für
eine Abrichteinrichtung (49) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abrichtelement (52) der Abrichteinrichtung (49) in Bezug zur Oberfläche der Schleifvorrichtung
(8) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspannvorrichtung (43) einen Anschlag (47) zur definierten Aufnahme des Deckelstabes
(2), insbesondere bezüglich der Lauffläche (25, 26) des Deckelstabes (2) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Einspannvorrichtung (43) eine Aufnahme (38) für das Gegenstück bzw.
den zweiten Deckelstab (30) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet. daß der zweite Deckelstab (30) mit seiner Garnitur (31) entgegen der Garnitur (4) des
ersten in der Einspannvorrichtung (43) angeordneten Deckelstabes (2) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Deckelstab (30) mit seinen Laufflächen (26) direkt oder indirekt mit den
Laufflächen (25) des ersten Deckelstabes (2) verbunden ist.
1. Device for sharpening flat clothings of a card with a clamping device for a first
flat rod to be sharpened and a sharpening device, in particular a grinding roll, characterized in that the clamping device (43) or the grinding fixture (8) is connected with a carriage
(45) of a linear guide (44), so that the clamping device (43) and the grinding fixture
(8) are movable essentially at a right angle to each other and whereby the space of
the clamping device (43) is adjustable in relation to the surface of the grinding
fixture (8).
2. Device according to claim 1, characterized in that a compensation device (10) is arranged to the grinding fixture (8) which is effective
on the rear side of the flat rod (2) and which presses against the bending of the
flat rod (2) to be sharpened.
3. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that the compensation device (10) is arranged on the clamping device (43) or on the carriage
(45) of the linear guide (44) of the clamping device (43).
4. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that the compensation device (10) with respect to the length of the flat rod (2) is essentially
centrically arranged.
5. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that the compensation device (10) is mounted rotatably around an axis (15).
6. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that at the end of the compensation device (10) which faces in opposite direction of the
flat rod (2), a force generator (13) is arranged.
7. Device according to one or several of the preceding claims characterized in that the space between a pressure piece (17) of the compensation device (10) and/or the
force generator (13) of the axis (15) is adjustable.
8. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that in longitudinal direction of the grinding fixture (8), in particular in axial direction
of the grinding roller (8), a second linear guide (44) with a carriage (45) is being
provided for a dressing device (49).
9. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that a dressing element (52) of the dressing device (49) is adjustable in relation to
the surface of the grinding fixture (8).
10. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that the clamping device (43) comprises a stopper (47) for the defined mounting of the
flat rod (2), in particular in relation to the bearing surface (25, 26) of the flat
rod (2).
11. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that within the range of the clamping device (43) a mounting means (38) is arranged for
the counterpart and/or the second flat rod (30).
12. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that the second flat rod (30) with its clothing (31) is arranged opposite the clothing
(4) of the first flat rod (2) being arranged in the clamping device (43).
13. Device according to one or several of the preceding claims, characterized in that the second flat rod (30) with its running surfaces (26) is directly or indirectly
connected with the running surfaces (25) of the first flat rod (2).
1. Dispositif utilisé pour aiguiser les garnitures de chapeaux d'une carde avec un dispositif
de fixation pour un premier élément de chapeau devant être aiguisé, et un dispositif
d'aiguisage, particulièrement un rouleau aiguiseur,
caractérisé par le fait que
le dispositif de fixation (43) ou le dispositif d'aiguisage (8) est relié avec un
chariot (45) d'un guidage linéaire (44), de sorte que le dispositif de fixation (43)
et le dispositif d'aiguisage (8) sont mobiles essentiellement à angle droit l'un par
rapport à l'autre, et où la distance du dispositif de fixation (43) est réglable par
rapport à la surface du dispositif d'aiguisage (8).
2. Dispositif selon revendication 1,
caractérisé par le fait
qu'un dispositif de compensation (10) est attribué au dispositif d'aiguisage (8), dispositif
de compensation qui agit sur le côté dorsal de l'élément de chapeau (2) devant être
aiguisé, et presse dans le sens opposé au fléchissement de l'élément de chapeau (2).
3. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
le dispositif de compensation (10) est disposé sur le dispositif de fixation (43)
ou sur le chariot (45) du guidage linéaire (44) du dispositif de fixation (43).
4. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
le dispositif de compensation (10) est disposé essentiellement centré par rapport
à la longueur de l'élément de chapeau (2).
5. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
le dispositif de compensation (10) est maintenu d'une manière rotative autour d'un
axe (15).
6. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait
qu'un générateur de force (13) est disposé à l'extrémité du dispositif de compensation
(10) opposée à l'élément de chapeau (2).
7. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
la distance comprise entre une pièce de pression (17) du dispositif de compensation
(10) et/ou le générateur de force (13) est réglable par rapport à l'axe (15).
8. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait
qu'un deuxième guidage linéaire (44), avec un chariot (45) pour un arrangement de dressage
(49), est prévu, orienté dans le sens longitudinal du dispositif d'aiguisage (8),
particulièrement dans la direction de l'axe du rouleau aiguiseur (8).
9. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait
qu'un élément de dressage (52) de l'arrangement de dressage (49) est réglable par rapport
à la surface du dispositif d'aiguisage (8).
10. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
le dispositif de fixation (43) possède une butée (47) pour la réception définie de
l'élément de chapeau (2), particulièrement par rapport à la surface de roulement (25,
26) de l'élément de chapeau (2).
11. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait
qu'une réception (38) pour le pendant respectivement le deuxième élément de chapeau (30)
est disposée dans la zone du dispositif de fixation (43).
12. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
le deuxième élément de chapeau (30), avec sa garniture (31), est disposé en orientation
inverse de la garniture (4) du premier élément de chapeau (2) disposé dans le dispositif
de fixation (43).
13. Dispositif selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé par le fait que
le deuxième élément de chapeau (30), avec ses surfaces de roulement (26), est relié
directement ou indirectement avec les surfaces de roulement (25) du premier élément
de chapeau (2).