(19) |
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(11) |
EP 1 003 934 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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29.01.2003 Patentblatt 2003/05 |
(22) |
Anmeldetag: 30.05.1998 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: D21H 23/48 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP9803/251 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9900/9253 (25.02.1999 Gazette 1999/08) |
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(54) |
VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM AUFTRAGEN EINER PIGMENTSTREICHFARBE AUF EINE PAPIER-
ODER KARTONBAHN
METHOD AND DEVICE FOR APPLYING A PIGMENT COATING TO A STRIP OF PAPER OR CARDBOARD
PROCEDE ET DISPOSITIF PERMETTANT D'APPLIQUER UN ENDUIT PIGMENTE SUR UNE BANDE DE PAPIER
OU DE CARTON
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE ES FI FR GB IT SE |
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Priorität: |
15.08.1997 DE 19735588
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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31.05.2000 Patentblatt 2000/22 |
(73) |
Patentinhaber: Voith Paper Patent GmbH |
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89522 Heidenheim (DE) |
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Erfinder: |
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- BECKER, Ingo
D-50859 Köln (DE)
- BOHNENKAMP, Bernd
D-40233 Düsseldorf (DE)
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(74) |
Vertreter: Jantsch, Sigrid |
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Voith Paper Holding GmbH & Co. KG
Patentabteilung/Patent Department zjp
St. Pöltener Strasse 43 89522 Heidenheim/Brenz 89522 Heidenheim/Brenz (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 115 621 US-A- 4 135 477
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DE-A- 19 513 531 US-A- 4 407 690
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Technisches Gebiet
[0001] Zur Veredelung von Papier- oder Kartonbahnen ist es bekannt, diese mit Pigmentstreichfarben
auf Wasserbasis zu beschichten. Die Streichfarben enthalten als Pigmente Kreide, Calziumcarbonat
etc., zusätzlich werden Zusatzstoffe wie CNC, Stärke und Hilfsmittel zugesetzt.
[0002] Die Hauptanmeldung DE-A-197 16 647 hat ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen
einer Pigmentstreichfarbe auf eine Papier- oder Kartonbahn zum Gegenstand, bei dem
(der) die Streichfarbe mit einem Feststoffgehalt von 30 Gewichts-% bis 72 Gewichts-%
mittels einer sich oberhalb der Bahn quer zur Bahnlaufrichtung erstreckend angeordneten
Schlitzdüse in einem freifallenden Vorhang auf die Bahn aufgetragen wird. Der Auftrag
in einem freifallenden Vorhang hat den Vorteil, daß ein Auftrag ohne Überschuß und
somit ohne Belastung durch ein nachfolgendes Dosierelement auch mit einem sehr geringen
Strichgewicht ermöglicht wird. Um einer Einschnürung der Ränder des freifallenden
Vorhangs entgegenzuwirken, sind nach einer Ausführungsform an beiden Enden des Austrittsspalt
der Schlitzdüse sich nach unten bis in die Nähe der Bahn erstreckende Leitelemente
angeordnet, die einer Einschnürung der Ränder des freifallenden Vorhangs entgegenwirken.
Bevorzugt werden als Leitelemente Führungsbleche verwendet.
Stand der Technik
[0003] Ein gattungsgemäßes Verfahren zum Auftragen einer Pigmentstreichfarbe auf eine Papierbahn
in einem freifallenden Vorhang ist aus der EP-A-0 517 223 bekannt. In dieser Schrift
wird auf das Problem, daß der Vorhang zum Einschnüren neigt, nicht eingegangen.
[0004] Um einen freifallenden Flüssigkeitsvorhang bei der Beschichtung von vorbeigeführten
Bahnen zu stabilisieren, ist es aus der EP-A-0 115 621 bekannt, zu beiden Seiten des
Vorhangs sogenannte Vorhanghalter anzuordnen, die mit einer getrennten Flüssigkeitszufuhr
und in ihrer gesamten Höhe mit einem Verteilerkanal und einer Abgabeeinrichtung für
eine Hilfsflüssigkeit in Richtung zum Vorhang hin versehen sind. Die Hilfsflüssigkeit
bildet eine dreieckig flächige, stabilisierende Flüssigkeitsbrücke zwischen dem Vorhang
und den Vorhanghaltern. Das beschriebene Verfahren behandelt das Beschichten von PE-beschichtetem
Papier mit Glycerin oder wässriger Gelatine bei der Filmherstellung, nicht das Auftragen
von pigmenthaltigen Streichfarben.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Verfahren zum
Auftragen einer Pigmentstreichfarbe auf eine Papier- oder Kartonbahn die Stabilität
und Gleichmäßigkeit des Vorhangs zu verbessern.
[0006] Eine weitere Aufgabe besteht in der Bereitstellung einer Vorrichtung zur Durchführung
eines Verfahrens nach der Erfindung.
[0007] Die erste Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, die zweite Aufgabe
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst.
[0008] Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0009] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand vereinfacht dargestellter
Ausführungsbeispiele:
- Figur 1
- zeigt einen Querschnitt durch eine Beschichtungsvorrichtung quer zur Bahnlaufrichtung,
- Figur 2
- zeigt in vergrößerter Darstellung den Randbereich von Figur 1,
- Figur 3
- zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 2,
- Figur 4
- zeigt in einer weiter vergrößerten Darstellung den Randbereich in der Aufprallzone
des Vorhangs auf die Bahn,
- die Fig. 5 und 6
- zeigen alternative Ausführungsformen eines Elements zum Abtrennen des Vorhangrandes.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0010] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zum Auftragen einer Pigmentstreichfarbe
auf Wasserbasis mit einem Feststoffgehalt von 30 Gewichts-% bis 72 Gewichts-%, bevorzugt
45 Gewichts-% bis 70 Gewichts-%, auf eine Papier- oder Kartonbahn 1. Sie weist als
wesentliches Bestandteil eine Schlitzdüse 2 auf, die im Gestell der Vorrichtung sich
quer zur Bahnlaufrichtung (Pfeil 3 in Figur 3) erstreckend aufgehängt ist. Die Schlitzdüse
2 ist an eine nicht dargestellte Zufuhr für Streichfarbe angeschlossen und weist an
ihrer Unterseite einen schlitzförmigen Austrittsspalt 4 auf, aus dem die Streichfarbe
austritt und einen freifallenden Vorhang 5 bildet, der auf die Oberfläche der Bahn
1 fällt. Die Schlitzdüse 2 ist höhenverstellbar aufgehängt, um den Abstand des Austrittsspalts
4 von der Bahn 1 und somit die Fallhöhe der Streichfarbe einstellen zu können. Bevorzugt
wird eine Fallhöhe zwischen 20 mm und 500 mm, insbesondere zwischen 100 mm und 200
mm, eingestellt. Unterhalb der Schlitzdüse 2 wird die Bahn 1 von einer Umlenkwalze
6 umgelenkt und gestützt geführt, damit sie sehr ruhig verläuft und so Auftragsschwankungen
beim Aufprall des Vorhangs 5 auf die Bahn 1 verhindert werden.
[0011] An jeder der beiden Seiten der Schlitzdüse 2 ist unmittelbar neben dem Austrittsspalt
4 jeweils ein Führungselement 7 befestigt, das sich nach unten bis in die Nähe der
Bahn 1 erstreckt. Das Führungselement 7 hat die Aufgabe, den Vorhang 5 an seinem Rand
zu führen und zu spreizen, um einer Einschnürung aufgrund der Oberflächenspannung
entgegenzuwirken.
[0012] Jedes Führungselement 7 ist an seiner dem Vorhang 5 zugewandten Innenseite 8 flächig
ausgebildet, bevorzugt ist die Innenfläche 8 eben mit einer in Bahnlaufrichtung 3
gemessenen Breite von mehr als 10 mm, bevorzugt von ca. 20 mm. Alternativ ist auch
die Ausgestaltung der Innenfläche 8 in konkav oder konvex gekrümmter Form möglich,
wobei die Krümmungsachse senkrecht verläuft. Von der Düse 2 zur Bahn 1 hin verläuft
die Innenfläche 8 des Führungselements 7 in einem Winkel zwischen 0° und 10° zur Vorhangmitte
5 geneigt. Bevorzugt ist jedes Führungselement 7 - wie in den Figuren dargestellt
- starr ausgebildet. Falls es erforderlich ist, zur Stabilisierung des Vorhangs 5
den Neigungswinkel der Innenfläche 8 in einzelnen Bereichen in Abhängigkeit von der
aufgetragenen Streichfarbe unterschiedlich einzustellen, ist entweder das gesamte
Führungselement 7 oder nur seine Innenfläche 8 flexibel ausgebildet. Zur Einstellung
des gewünschten Verlaufs der Krümmung der Innenfläche 8 greifen dann Stellelemente
an dem Führungselement 7 an. Flexibel gestaltete Führungselemente 7 ermöglichen es
auch, den Vorhang 5 vor dem Aufprall auf die Bahn 1 zusätzlich zu spreizen, um die
Ränder zu verdünnen. Dazu werden die Führungselemente 7 im unteren Bereich nach außen
gebogen.
[0013] Die Unterkante jedes Führungselements 7, die den Abschluß der Innenfläche 8 bildet,
ist bevorzugt als Abrißkante 9 ausgebildet, damit der Rand des Vorhangs 5 das Führungselement
7 in einer definierten Strömung ohne unerwünschte Umlenkung nach außen verläßt. Die
Abrißkante 9 verhindert den sogenannten "Teapot-Effekt", der eine teilweise Umlenkung
des Vorhangrandes um die Unterseite des Führungselements 7 verursachen würde.
[0014] Oberhalb des Austrittsspalts 4 weist jedes Führungselement 7 eine Durchgangsbohrung
auf, die als Zuführleitung 10 zur Zuführung eines getrennten Teilstroms von Streichfarbe
auf die Innenfläche 8 dient. Außen ist die Zuführleitung 10 mittels einer eigenen
Leitung über ein Regelventil an das Farbversorgungssystem der Schlitzdüse 2 angeschlossen,
so daß sich die Größe des dem Führungselement 7 als Hilfsflüssigkeit zugeführten Teilstroms
an Streichfarbe einstellen läßt. Innen mündet die Zuleitung 10 in den oberen Teil
eines oberhalb des Austrittsspalts 4 senkrecht nach unten verlaufend angeordneten
Zuführkanals 11 von ca. 20 mm Länge, dessen Austrittsöffnung sich in Höhe des Austrittsspalts
4 der Schlitzdüse 2 unmittelbar neben diesem befindet. Der Zuführkanal 11 wird konstruktiv
einfach so realisiert, daß in die Innenfläche 8 des Führungselements 7 im Bereich
der Schlitzdüse 2 eine bis zur Bohrung 10 reichende senkrechte Längsnut eingearbeitet
wird, die beim Befestigen des Führungselements 7 an der Seitenwand der Düse 2 von
dieser abgedichtet wird.
[0015] Wesentlich für die Erfindung ist, daß der dem Führungselement 7 oben zugeführte und
an der Innenfläche 8 herabfließende Teilstrom von Streichfarbe beim Inkontakttreten
mit dem Rand des Vorhangs 5 - im Beispiel beim Verlassen des Zuführkanals 11 in Höhe
des Austrittsspalts 4 - eine im wesentlichen senkrecht nach unten gerichtete Strömung
aufweist und daß die Strömungsgeschwindigkeit des Teilstroms zumindest so groß ist
wie die Austrittsgeschwindigkeit der Streichfarbe aus der Düse 2. Diese beiden Maßnahmen
gewährleisten, daß keine die Stabilität des Vorhangs beeinträchtigende Verzögerung
der Vorhangränder an den Führungselementen 7 gegenüber der Fallgeschwindigkeit des
Vorhangs 5 im mittleren Bereich auftritt. Der Vorhang 5 wird an den Rändern von den
Kohäsions- und Adhäsionskräften gespreizt, die zum einen zwischen der Streichfarbe
des Vorhangs 5 und der Teilströme, zum anderen zwischen der Streichfarbe der Teilströme
und den Innenflächen 8 der Führungselemente 7 wirken. Die Innenflächen 8 sind daher
so gestaltet, daß sie von der Streichfarbe gut benetzbar sind. Auf den Vorhang 5 wirken
an seinen Rändern spreizende Querkräfte ein, ohne daß seine Stabilität durch Verzögerung
der Fallgeschwindigkeit oder durch Querströmungen an den Rändern beeinflußt wird.
[0016] Die Verwendung von Teilströmen der Streichfarbe als Hilfsflüssigkeit an den Rändern
hat zum einen den Vorteil, daß ausreichend große Kohäsionskräfte zwischen der Hilfsflüssigkeit
und der Beschichtungsflüssigkeit des Vorhangs wirken, zum anderen läßt sich die Streichfarbe
als Hilfsflüssigkeit rezirkulieren, falls ein Vorhang 5 erzeugt wird, der breiter
ist als die gewünschte Beschichtungsbreite auf der Bahn 1. Mit einem breiteren Vorhang
5 wird bevorzugt beschichtet, um einen über die Beschichtungsbreite gleichmäßigen
Auftrag zu erzielen. Wie nachfolgend näher erläutert, werden dann die Vorhangränder,
an denen der Vorhang 5 verdickt ist, vor dem Auftreffen auf die Bahn 1 abgetrennt,
so daß ein gleichmäßiger Vorhang 5 mit der gewünschten Beschichtungsbreite auf die
Bahn 1 aufprallt.
[0017] Bevorzugt enthält jedes Führungselement 7 im Inneren einen Hohlraum 12, der sich
in Längsrichtung über den mit Streichfarbe in Kontakt tretenden Bereich der Innenfläche
8 erstreckt. Im Betrieb wird in den Hohlraum 12 über Zufuhrleitungen eine Kühlflüssigkeit
eingeleitet, um die Innenfläche 8 zu kühlen, damit Anbackungen von Streichfarbe verhindert
werden. Dazu wird die Innenfläche 8 auf eine Temperatur gekühlt, die ca. 15° C weniger
beträgt als die Temperatur der Streichfarbe.
[0018] Im Bereich jedes Vorhangrandes ist zwischen der Unterseite des Führungselements 12
und der Bahn 1 ein Trennelement 13 angeordnet, das sich von außen nach innen bis in
den Bereich der Bahn 1 erstreckt. Jedes Trennelement 13 deckt den jeweiligen freizuhaltenden
Randbereich der Bahn 1 ab. Bevorzugt ist jedes Trennelement 13 quer zur Bahnlaufrichtung
verschiebbar gelagert, um seine Position der Bahnbreite und der Breite des freizuhaltenden
Randes - die auch gegen Null gehen kann - anpassen zu können. Jedes Trennelement 13
weist eine obere Auffangfläche 14 auf, die bevorzugt nach außen geneigt verläuft,
damit die auftreffende Streichfarbe nach außen abläuft In Richtung nach innen, also
zur Vorhangmitte hin, läuft die Auffangfläche 14 nach oben gekrümmt in einer scharfen
Trennkante 15 aus, die nach Art einer Klinge den Vorhang 5 an der gewünschten Stelle
durchtrennt Das zur Vorhangmitte hin gerichtete Ende des Leitelements 13 wird von
einer Leitfläche 16 gebildet, die senkrecht oder zur Verminderung der Abrißgefahr
des Vorhangs 5 in einem geringen Winkel zur Vorhangmitte hin geneigt nach unten verlaufend
gestaltet ist. Das obere Ende der Leitfläche 16 bildet mit der Auffangfläche 14 die
Trennkante 15. Das untere Ende unmittelbar oberhalb der Bahn 1 bildet in der einfachsten
Form eine rechtwinklige Kante mit der sich nach außen erstreckenden unteren Wand 17,
wie in Figur 5 skizziert dargestellt ist.
[0019] Die bevorzugte Ausführungsform der inneren Leitfläche 16 des Trennelements 13 ist
in Figur 4 dargestellt: Bei dieser Ausführungsform ist die Leitfläche 16 in ihrem
unteren Teil nach außen gekrümmt und endet unten in einer spitzwinkligen Abrißkante
17. Von dem nach außen gekrümmten Teil wird der an der Leitfläche 16 abfließende Vorhangrand
nach außen gespreizt, also auseinandergezogen, ohne daß die Gefahr eines Abrisses
besteht. Die Spreizung vermindert die Dicke des Vorhangrandes, so daß die auf die
Bahn 1 aufgetragene Schicht an Streichfarbe bis an den Beschichtungsrand gleichmäßig
dick ist, zumindest keine unakzeptable, da von einem nachfolgenden Trockner nicht
mehr zu trocknende Menge an Streichfarbe auf den Bahnrand aufgetragen wird. Die scharfe
Abrißkante 18 verhindert den "Teapot-Effekt", also daß Streichfarbe von der Leitfläche
16 auf die Unterseite der unteren Wand 17 läuft und von dieser unkontrolliert abtropft.
Dies würde zu Verschmutzungen der Bahnränder und/oder der Gegenwalze 6 führen. Falls
der Vorhang 5 zwischen der unteren Abrißkante 18 und der Bahn 1 nicht gespreizt werden
braucht, kann die Leitfläche 16 auch geradlinig in die Abrißkante 18 übergehen, wie
in Figur 2 dargestellt ist.
[0020] Bei Streichfarben, die eine sehr starke Neigung haben, an der unteren Kante der Leitfläche
16 haften zu bleiben und auf die Unterseite der unteren Wand 17 weiterzufließen, kann
der "Teapot-Effekt" durch eine sich an die Leitfläche 16 anschließende, abgewinkelt
nach innen vorspringende Aufprallfläche 19 verhindert werden (Figur 6). Die Neigung
der Streichfarbe, die Abrißkante 18 an dem Trennelement 13 haftend zu umfließen, ist
umso geringer, je größer die dazu erforderliche Änderung der Strömungsrichtung ist.
Die Aufprallfläche 19 bewirkt, daß die an der Leitfläche 16 herabfließende Streichfarbe
zunächst nach innen etwa rechtwinklig umgelenkt wird. Um an dem Leitelement 13 haften
zu bleiben, müßte die Streichfarbe beim Umfließen der Abrißkante 18 eine Richtungsänderung
von nahezu 360° durchführen. Wie in Figur 6 schematisch dargestellt, führt dies zu
einem sicheren Ablösen der Streichfarbe an der Abrißkante 18.
[0021] Ebenso wie die Führungselemente 7 weisen die Trennelemente 13 bevorzugt innen einen
Hohlraum 20 auf, in den Kühlflüssigkeit zur Kühlung der mit Streichfarbe in Kontakt
tretenden Flächen 14, 16, 19 eingeleitet wird. Die Kühlung der Trennelemente 13 verhindert
das Anbacken von Streichfarbe. Bevorzugt sind die Trennelemente 13 zumindest in ihrem
mit der Streichfarbe in Kontakt tretenden Teil aus einem Hohlprofil mit auf vorstehend
beschriebene Weise gekrümmt verlaufenden Begrenzungswänden gefertigt, so daß zur Kühlung
ein ausreichender Wärmeübergang von den Kontaktflächen 14, 16, 19 zu dem mit Kühlflüssigkeit
gefüllten inneren Hohlraum gewährleistet ist.
[0022] Alternativ zu einer Kühlung des Trennelements 13 kann dieses für einen störungsfreien
Ablauf der Streichfarbe auch an seiner Auffang-und Ablauffläche 14 mit einem schlecht
benetzbaren Material beschichtet sein, beispielsweise mit Teflon.
[0023] Die in Bahnlaufrichtung 3 gemessene Breite jedes Trennelements 13 ist so bemessen,
daß zumindest die von den Führungselementen 7 ablaufende Streichfarbe vollständig
von der Auffangfläche 14 aufgefangen wird. Um dies zu gewährleisten, sind die Ablaufflächen
14 der Trennelemente 13 breiter als die Leitflächen 8 der Führungselemente 7.
1. Verfahren zum Auftragen einer Pigmentstreichfarbe auf eine Papier- oder Kartonbahn
(1), bei dem die Streichfarbe aus einer Schlitzdüse (2) in einem freifallenden Vorhang
(5) auf die Bahn (1) aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzdüse an ihrer Unterseite einen Schlitzförmigen Austrittsspalt (4) aufweist,
und daß zur Spreizung des Vorhangs (5) an jedem Rand ein getrennter Teilstrom von
Streichfarbe der Innenfläche (8) eines unmittelbar neben dem Austrittsspalt (4) der
Schlitzdüse (2) sich nach unten bis in die Nähe der Bahn erstreckenden Führungselementes
(7) so zugeführt wird,
daß jeder Teilstrom in einer im wesentlichen senkrecht nach unten gerichteten Strömung
und mit einer Strömungsgeschwindigkeit, die zumindest so groß ist wie die Austrittsgeschwindigkeit
der Streichfarbe aus der Düse (2), mit dem Vorhang (5), bevorzugt bei dessen Austritt
aus der Düse (2), in Kontakt tritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorhang (5) erzeugt wird, der breiter ist als die gewünschte Beschichtungsbreite
der Bahn (1) und daß die Vorhangränder vor dem Aufprall des Vorhangs (5) auf die Bahn
(1) mittels Trennelementen (13) abgetrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (7) und/oder die Trennelemente (13) gekühlt werden.
4. Vorrichtung zum Auftragen einer Pigmentstreichfarbe auf eine Papier- oder Kartonbahn
(1), insbesondere zur Durchführung eines der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
mit einer oberhalb der Bahn (1) angeordneten, sich quer zur Bahnlaufrichtung (3) erstreckenden
Schlitzdüse (2), aus der die Streichfarbe in einem freifallenden Vorhang auf die Bahn
(1) aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzdüse an ihrer Unterseite einen Schlitzförmigen Austrittsspalt (4) aufweist,
und daß an jeder Seite der Schlitzdüse (2) ein Führungselement (7) angeordnet ist,
das sich nach unten bis in die Nähe der Bahn (1) erstreckt und dessen Innenfläche
(8) oben ein getrennter Teilstrom von Streichfarbe über einen Zuführkanal (11) zugeführt
wird, der oberhalb des Austrittsspalt (4) der Schlitzdüse (2) senkrecht nach unten
verlaufend angeordnet ist, dessen Austrittsöffnung sich neben dem Austrittsspalt (4) der Schlitzdüse (2) befindet und in den eine Zuführleitung (10) für die Streichfarbe mündet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (8) des Führungselements (7) eine in Bahnlaufrichtung (3) gemessene
Breite von mehr als 10 mm aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante jedes Führungselements (7) als Abrißkante (9) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch Mittel zur Kühlung der Innenfläche (8) des Führungselements (7).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb jedes Führungselements (7) ein Trennelement (13) zur Abtrennung des Vorhangrands
vor dem Aufprall auf die Bahn (1) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (13) eine nach außen geneigte obere Auffangfläche (14) und an seinem
inneren Ende eine senkrechte oder in einem geringen Winkel zur Vorhangmitte hin geneigt
nach unten verlaufende Leitfläche (16) aufweist, die mit der Auffangfläche (14) eine
Trennkante (15) zur Durchtrennung des Vorhangs (5) bildet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Leitfläche (16) des Trennelements (13) unten in einer spitzwinkligen Abrißkante
(17) endet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfläche (16) eine nach innen vorspringende Aufprallfläche (19) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Streichfarbe in Kontakt tretenden Flächen (14, 16, 19) eines Trennelements
(13) gekühlt werden.
1. Method of applying a pigmented coating colour to a paper or board web (1), in which
the coating colour is applied to the web (1) from a slot nozzle (2) in a free-falling
curtain (5), characterized in that the slot nozzle has a slot-like outlet gap (4) on its underside, and in that in order to spread the curtain (5) at each edge, a separate partial stream of coating
colour is fed to the inner surface (8) of a guide element (7) which extends downwards
immediately beside the outlet gap (4) of the slot nozzle (2) until in the vicinity
of the web, in such a way that each partial stream comes into contact with the curtain
(5), preferably as the latter emerges from the nozzle (2), in a flow which is oriented
substantially vertically downwards and has a flow velocity which is at least as great
as the exit velocity of the coating colour from the nozzle (2).
2. Method according to Claim 1, characterized in that a curtain (5) is produced which is wider than the desired coating width of the web
(1), and in that the edges of the curtain are cut off by means of dividing elements (13) before the
curtain (5) impinges on the web (1).
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the guide elements (7) and/or the dividing elements (13) are cooled.
4. Apparatus for applying a pigmented coating colour to a paper or board web (1), in
particular for carrying out one of the methods according to Claims 1 to 3, having
a slot nozzle (2) which is arranged above the web (1) and extends transversely with
respect to the web running direction (3) and from which the coating colour is applied
to the web (1) in a free-falling curtain, characterized in that the slot nozzle has a slot-like outlet gap (4) on its underside, and in that, on each side of the slot nozzle (2), there is arranged a guide element (7) which
extends downwards until in the vicinity of the web (1) and to whose inner surface
(8) at the top a separate partial stream of coating colour is fed via a feed channel
(11), which is arranged above the outlet gap (4) of the slot nozzle (2) and extending
vertically downwards, whose outlet opening is located beside the outlet gap (4) of
the slot nozzle (2) and into which a feed line (10) for the coating colour opens.
5. Apparatus according to Claim 4, characterized in that the inner surface (8) of the guide element (7) has a width measured in the web running
direction (3) of more than 10 mm.
6. Apparatus according to Claim 4 or 5, characterized in that the bottom edge of each guide element (7) is designed as a tearing edge (9).
7. Apparatus according to one of Claims 4 to 6, characterized by means of cooling the inner surface (8) of the guide element (7).
8. Apparatus according to one of Claims 4 to 7, characterized in that underneath each guide element (7) there is arranged a dividing element (13) for cutting
off the edge of the curtain before it impinges on the web (1).
9. Apparatus according to Claim 8, characterized in that the dividing element (13) has an upper catching surface (14) inclined outwards and,
at its inner end, has a guide surface (16) which is vertical or inclined downwards
at a slight angle to the centre of the curtain and which, with the catching surface
(14), forms a dividing edge (15) for cutting through the curtain (5).
10. Apparatus according to Claim 9, characterized in that the inner guide surface (16) of the dividing element (13) ends at the bottom in an
acute tearing edge (17).
11. Apparatus according to Claim 9 or 10, characterized in that the guide surface (16) has an impingement surface (19) which projects inwards.
12. Apparatus according to one of Claims 8 to 11, characterized in that the surfaces (14, 16, 19) that come into contact with coating colour and belong to
a dividing element (13) are cooled.
1. Procédé permettant d'appliquer un enduit pigmenté sur une bande de papier ou de carton
(1), dans lequel l'enduit est appliqué sur la bande (1) à partir d'une buse à fente
(2) en un rideau tombant librement (5), caractérisé en ce que la buse à fente présente sur sa face inférieure un interstice de sortie (4) en forme
de fente, et en ce que pour l'écartement du rideau (5), au niveau de chaque bord, un écoulement partiel
séparé d'enduit est acheminé à la surface intérieure (8) d'un élément de guidage (7)
s'étendant vers le bas jusqu'à proximité de la bande directement à côté de l'interstice
de sortie (4) de la buse à fente (2), de telle sorte que chaque écoulement partiel
vienne en contact avec le rideau (5), de préférence à sa sortie de la buse (2), dans
un écoulement orienté essentiellement verticalement vers le bas et avec une vitesse
d'écoulement qui est au moins aussi grande que la vitesse de sortie de l'enduit hors
de la buse (2).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on produit un rideau (5) qui est plus large que la largeur de revêtement souhaitée
de la bande (1) et en ce que les bords du rideau sont séparés avant le contact du
rideau (5) avec la bande (1) au moyen d'éléments de séparation (13).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les éléments de guidage (7) et/ou les éléments de séparation (13) sont refroidis.
4. Dispositif permettant d'appliquer un enduit pigmenté sur une bande de papier ou de
carton (1), en particulier pour la mise en oeuvre d'un procédé selon les revendications
1 à 3, comprenant une buse à fente (2) disposée au-dessus de la bande (1), s'étendant
transversalement à la direction d'avance de la bande (3), depuis laquelle l'enduit
est appliqué en un rideau tombant librement sur la bande (1), caractérisé en ce que la buse à fente présente sur sa face inférieure un interstice de sortie (4) en forme
de fente, en ce que de chaque côté de la buse à fente (2), est disposé un élément de guidage (7) qui
s'étend vers le bas jusqu'à proximité de la bande (1) et à la surface interne (8)
duquel on achemine en haut un écoulement partiel séparé d'enduit par le biais d'un
canal d'amenée (11) qui est disposé au-dessus de l'interstice de sortie (4) de la
buse à fente (2) et s'étend verticalement vers le bas, dont l'ouverture de sortie
se trouve à côté de l'interstice de sortie (4) de la buse à fente (2) et dans lequel
débouche une conduite d'amenée (10) pour l'enduit.
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que la surface interne (8) de l'élément de guidage (7) présente une largeur mesurée dans
la direction d'avance de la bande (3) de plus de 10 mm.
6. Dispositif selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que l'arête inférieure de chaque élément de guidage (7) est réalisée en tant qu'arête
de rupture (9).
7. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 4 à 6, caractérisé par des moyens de refroidissement de la surface interne (8) de l'élément de guidage (7).
8. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 4 à 7, caractérisé en ce qu'en dessous de chaque élément de guidage (7) est disposé un élément de séparation
(13) pour la séparation du bord du rideau avant le contact avec la bande (1).
9. Dispositif selon la revendication 8, caractérisé en ce que l'élément de séparation (13) présente une surface de réception supérieure (14) inclinée
vers l'extérieur et à son extrémité intérieure une surface de guidage (16) verticale
ou inclinée suivant un petit angle en direction du centre du rideau et s'étendant
vers le bas, qui forme avec la surface de réception (14) une arête de séparation (15)
pour séparer le rideau (5).
10. Dispositif selon la revendication 9, caractérisé en ce que la surface de guidage interne (16) de l'élément de séparation (13) se termine en
bas par une arête de rupture à angle aigu (17).
11. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que la surface de guidage (16) présente une arête d'incidence (19) saillant vers l'intérieur.
12. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, caractérisé en ce que les surfaces (14, 16, 19) d'un élément de séparation (13) entant en contact avec
l'enduit sont refroidies.