[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verschlußplatine nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (bekannt aus EP-A-0798108).
Stand der Technik:
[0002] Bekannt geworden sind Verpackungen, wie z. B. Joghurtbecher mit einseitig bedruckten
Verschlußelementen, sogenannten Verschlußplatinen aus z. B. Aluminium, welche zum
Verschließen der Joghurtbecher auf der späteren Innenseite mit einem Heißsiegellack
versehen sind.
[0003] Zur Herstellung dieser Verschlußplatinen wird auf einer Oberflächenseite der als
Rollenware vorliegenden Aluminiumfolie kontinuierlich eine Heißsiegellackschicht aufgebracht
und anschließend die gegenüberliegende Oberflächenseite mit Druckvorlack und anschließend
mit einem gewünschten Motiv bedruckt. Die so gefertigte Aluminiumfolie wird anschließend
geprägt und die Form der Verschlußplatine ausgestanzt. Beim Stanzvorgang werden Einzelstapel
gebildet, von welchen zum Verschweißen von befüllten Bechern mittels des Heißsiegellacks
Einzelplatinen z. B. mit einem Sauger abgegriffen werden. Dabei wird durch die geprägte
Oberfläche erreicht, daß eine sichere Vereinzelung beim Abgreifen stattfindet, also
eine Paketbildung von zwei, drei oder mehr Einzelplatinen verhindert wird.
[0004] Durch die Prägung der Verschlußplatinen wird jedoch die optische Wirkung des Druckbilds
nachteilig beeinflußt. Außerdem findet eine Materialbeanspruchung statt, die die Produktsicherheit
beeinträchtigen kann. Darüber hinaus erhöht sich die Dicke der Einzelplatinen durch
die erhabene Oberflächenstruktur der Prägungen, wodurch im Vergleich zu einem nicht
geprägten Folienmaterial ein Stapel mit einer vorgegebenen Platinenanzahl mehr Verpackungsplatz
benötigt.
[0005] Zur Vermeidung einer optischen Beeinträchtigung eines Druckbilds auf einem Deckelement
wird in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 79 81 08 ein Deckelement für Verpackungen
vorgeschlagen, das im Wesentlichen aus einer geprägten und einer ungeprägten Folie
besteht, wobei die geprägte Folie dem Verpackungsgut zugewandt und verpackungsgutseitig
mit einer Heißsiegelbeschichtung versehen ist und wobei die ungeprägte Folie über
eine Kleberschicht mit der geprägten Folie verbunden ist. Dadurch kann auf die ungeprägte
Folie an der der Verpackungsgut abgewandten Seite ohne Beeinträchtigung der optischen
Qualität ein Druckmotiv angebracht werden. Die Herstellung eines derartigen Deckelements
ist jedoch aufwendig und dadurch kostenintensiv.
[0006] Zur Vermeidung anderer oben aufgeführter Nachteile sind neuerdings Verschlußplatinen
aus einer einzigen glatten, ungeprägten Aluminiumfolie bekannt geworden. Damit diese
Platinen dennoch leicht vereinzelt werden können, werden auf der der Verpackungsgut
zugewandten Heißsiegellackseite in einem Tiefdruckverfahren Abstandshalter aus ebenfalls
Heißsiegellack aufgebracht. Dies hat jedoch den Nachteil, daß hierdurch zwei Druckverfahren
zur Herstellung der Platinen benötigt werden. Denn die Abstandshalter aus Heißsiegellack
lassen sich nur mit einem Tiefdruckverfahren aufbringen, wogegen Druckmotive auf der
gegenüberliegenden Seite bevorzugt mit einem Hochdruckverfahren, z. B. mit dem Flexo-Druckverfahren
hergestellt werden. Das Erzeugen von Abstandshaltern im Flexo-Druckverfahren aus herkömmlicher
Druckfarbe liefert mit vertretbarem Aufwand keine befriedigenden Abstandshaltergeometrien.
[0007] Darüber hinaus sind aus der EP-A-0 798 108 bereits Verschlußplatinen bekannt, bei
welchen auf wenigstens einer Oberflächenseite der Verschlußplatine Erhebungen zu deren
Vereinzelung aufgebracht werden.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das rationell
und kostengünstig ist und mit dem sich Verschlußplatinen herstellen lassen, die in
optischer Hinsicht höchsten Anforderungen entsprechen und dennoch leicht vereinzelt
werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben.
[0011] Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Herstellung einer Verschlußplatine zum
Verschließen von Behältnissen aus, bei dem ein Folienwerkstoff, z. B. Aluminiumfolie,
Kunststofffolie oder dgl., verwendet wird. Der Kerngedanke der Erfindung liegt nun
darin, daß auf wenigstens einer Oberflächenseite der Verschlußplatine Erhebungen zur
Vereinzelung der Verschlußplatinen aus einem UV-Licht-härtenden Material aufgebracht
werden.
UV-Licht-härtendes Material hat den Vorteil, daß keine Verdunstung von Lösungsmittel
stattfindet, wodurch die Dicke des Schichtauftrags im Wesentlichen der späteren Schichtdicke
im trockenen Zustand entspricht. Dadurch läßt sich mit einem Schichtauftrag eine gewünschte
Höhe von Erhebungen bzw. Abstandshaltern erreichen, ohne daß hierzu (wie bei konventionellen
Farben) ein wirtschaftlich nicht vertretbarer bzw. mehrfacher Schichtdickenauftrag
notwendig wäre.
[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden die Erhebungen im Hochdruckverfahren
z. B. Flexo-Druckverfahren aufgedruckt. Auf diese Weise läßt sich das Druckmotiv sowie
die Erhebungen bzw. Abstandshalter mit einem Druckverfahren, nämlich dem Flexo-Druckverfahren
herstellen. Dies ist möglich, da mit UV-härtenden Materialien auch im Flexo-Druckverfahren
durch einen einzigen Schichtauftrag die Erhebungen bzw. Abstandshalter mit einer ausreichenden
Höhe erzeugt werden können.
[0013] Zur Erzielung einer besonders effektiven und damit kostengünstigen Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird vor dem Aufbringen der Erhebungen eine Oberflächenseite
der Verschlußplatine mit einem Heißsiegellack versehen, die gegenüberliegende Oberflächenseite
im Anschluß daran mit einem gewünschten Motiv bedruckt und schließlich auf der mit
der motivbedruckten Oberflächendseite die Erhebungen aufgebracht.
[0014] Um eine sichere Vereinzelung der Platinen zu gewährleisten, werden die Erhebungen
in einem gleichbleibenden Rastermaß auf dem Folienwerkstoff aufgebracht. Dabei ist
es vorteilhaft, wenn die Erhebungen als kreisförmige Inseln ausgebildet werden.
Zeichnungen
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung unter Angabe weiterer Vorteile und Einzelheiten näher erläutert.
[0016] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Verschlußplatine, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde,
im schematischen Querschnitt ausschnittsweise, stark vergrößert dargestellt und
- Fig. 2
- die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte, bereits ausgestanzte Verschlußplatine
in der Draufsicht.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels:
[0017] In Fig. 1 ist eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Verschlußplatine
im Querschnitt ausschnittsweise dargestellt. Die Verschlußplatine 1 besteht aus einer
Aluminiumfolie 2, die auf einer Oberflächenseite mit einer Heißsiegellackschicht 3
versehen ist und auf der gegenüberliegenden Seite verschiedene Farbschichten 4 zur
Erzeugung eines gewünschten Druckmotives aufweist. Zur Erzeugung des Druckmotivs werden
vorzugsweise die UV-Licht-härtenden Farben weiß, gelb, rot, blau und dunkelblau übereinander
gelegt. Selbstverständlich ist jede andere Farbkombination möglich. Auf diese UV-Licht-gehärteten
Farbschichten 4 werden in einem weiteren Druckschritt, vorzugsweise einem Flexo-Druckschritt
Abstandshalter ebenfalls aus einem UV-Licht-härtenden Material aufgebracht. Mit einem
einzigen Druckschritt ist ohne weiteres durch den Einsatz des UV-Licht-härtenden Materials
eine Höhe h der Abstandshalter von ca. 3-6 µm möglich. Bei der Verwendung von herkömmlichen
Farben müßte hierfür beim Druck mindestens die doppelte Schichtdicke aufgetragen werden,
um nach Verdampfen des Lösungsmittels, diese Abstandshalterhöhe h zu erreichen.
[0018] In der zeitlichen Abfolge entsteht die Verschlußplatine 1 nach Fig. 1 durch die folgenden
Verfahrensschritte:
a) ganzflächiges Aufbringen einer Heißsiegellackschicht 3 auf das Aluminiumfolienmaterial
(anstatt Aluminium kann jedes andere Folienmaterial in gleicher Weise eingesetzt werden),
b) Aufbringen der UV-Licht-härtenden Farbschichten 4 zur Erzeugung des Druckmotivs,
c) Bedrucken der Farbschichten 4 mit einem weiteren UV-Licht-härtenden Material zur
Herstellung der Abstandshalter 5,
d) Ausstanzen der Verschlußplatine 1 in einer gewünschten Form.
[0019] In Fig. 2 ist die Verschlußplatine gem. Fig. 1 in der Draufsicht dargestellt. Eine
Verschlußplatine mit dieser Außenform wird zum Verschließen eines Joghurtbechers verwendet.
Zum Öffnen eines verschlossenen Joghurtbechers weist diese hierzu eine Abziehlasche
6 auf. Die auf dem Druckmotiv rasterförmig aufgebrachten Abstandshalter 5 sind zur
Verdeutlichung lediglich ausschnittsweise dargestellt.
[0020] Durch die Abstandshalter 5 wird gewährleistet, daß eine sichere Vereinzelung beim
Abgreifen von Verschlußplatinen von einem Stanzstapel stattfindet.
Bezugszeichenliste:
[0021]
- 1
- Verschlußplatine
- 2
- Aluminiumfolie
- 3
- Heißsiegellackschicht
- 4
- Farbschichten
- 5
- Abstandshalter
- 6
- Abziehlasche
1. Verfahren zur Herstellung einer Verschlußplatine aus einem Folienwerkstoff zum Verschließen
von Behältnissen, wobei auf wenigstens einer Oberflächenseite der Verschlußplatine
(1) Erhebungen (5) zur Vereinzelung der Verschlußplatinen aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß Erhebungen (5) aus einem UV-Licht-härtenden Material aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (5) mit einem Hochdruckverfahren, z. B. Flexo-Druckverfahren aufgebracht
werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der Erhebungen (5) eine Oberflächenseite der Verschlußplatine
mit einer Heißsiegellackschicht (3) versehen wird, daß die gegenüberliegende Oberflächenseite
mit einem gewünschten Motiv aus UV-Licht-härtenden Farbschichten (4) bedruckt wird,
und daß auf der mit dem Motiv bedruckten Oberflächenseite die Erhebungen (5) aufgebracht
werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (5) mit einem gleichmäßigen Rastermaß auf den Folienwerkstoff aufgebracht
werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (5) als kreisförmige Inseln aufgebracht werden.
1. Method for producing a sealing plate made of a film material for sealing containers,
elevations (5) for isolating the sealing plates being applied to at least one surface
side of the sealing plate (1), characterised in that elevations (5) made of a UV light-curing material are applied.
2. Method according to claim 1, characterised in that the elevations (5) are applied using a high pressure method, for example a flexographic
printing method.
3. Method according to either of the preceding claims, characterised in that before applying the elevations (5) one surface side of the sealing plate is provided
with a heat sealing lacquer layer (3), in that the opposing surface side is printed with a desired motif made of UV light-curing
colour coats (4), and in that the elevations (5) are applied to the surface side printed with the motif.
4. Method according to any of the preceding claims, characterised in that the elevations (5) are applied to the film material with a uniform grid dimension.
5. Method according to any of the preceding claims, characterised in that the elevations (5) are applied as circular islands.
1. Procédé pour fabriquer une platine de fermeture à partir d'une matière en feuille
pour fermer des récipients, des surélévations (5) pour séparer les platines de fermeture
étant prévues sur au moins un côté de surface de la platine de fermeture (1),
caractérisé en ce que des surélévations (5) en une matière durcissant à la lumière ultraviolette sont prévues.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que les surélévations (5) sont appliquées par un procédé à haute pression, par exemple
un procédé d'impression flexographique.
3. Procédé selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que, avant l'application des surélévations (5), un côté de surface de la platine de fermeture
est muni d'une couche de vernis thermosoudable (3), en ce que le côté de surface opposé est imprimé avec un motif souhaité à partir de couches
d'encre (4) durcissant à la lumière ultraviolette, et en ce que les surélévations (5) sont appliquées sur le côté de surface comportant le motif
imprimé.
4. Procédé selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les surélévations (5) sont appliquées sur la matière en feuille avec une dimension
de trame uniforme.
5. Procédé selon une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les surélévations (5) sont appliquées sous forme d'ilôts circulaires.